Aphorismen
zum Nachdenken und Zitieren:
1915
Den
Kindern die Kindheit zu nehmen, ist das pädagogische Versagen einer umerzogenen
Gesellschaft, die sich in ihren Scheinwelten aufbläht und innerlich verkümmert,
verunsichert zwar, aber keineswegs schuldbewusst.
1916
Schall
und Rauch folgen scheinbar bedeutungslos dem Wind, und dennoch lassen sie’s
läuten und schwärzen an.
1917
Keine
Zeit dem Menschen gewährt die Scheindemokratie mit ihren hohlen Aktionismen.
1918
Die
Erde existiert kosmisch und erst seit Menschengedenken in der Absurdität.
1919
Es
ertrinkt Kultur in Datenflut,
überströmt,
hinweggespült,
totes
Treibgut im Fluss.
Weil
nur noch wenige aus- und abschalten.
1920
Sich
bei und mit Goethe einzuschmeicheln, gehört zu den standardisierten
Kulturentgleisungen.
1921
Mit
der Natur kann man gefühlt und wissenschaftlich korrespondieren. Diese
Kombination ermöglicht die ergreifendsten Erlebnisse.
1922
Die
Herbstfelder sind leer und dank fleißiger Technik schon für die nächste
Fruchtbarkeit bereit.
1923
Man
gebe irgendeinem Hirngespinst eine englische Phantasiebezeichnung und wundere
sich in Deutschland nicht über die wissenschaftliche Relevanz des Produkts,
seine technische Innovation, die durchpsychologisierte „Beforschung“ und die
gute Verkäuflichkeit, sogar rechtlich geschützt!
1924
In
jungen Jahren schon schöpfte ich wesentliche Aspekte meines Bewusstseins aus
der beobachtenden Astronomie. Später erlangte ich Gewissheit, mich nicht
getäuscht zu haben, als ich versuchte, kosmische Dimensionen und Kausalitäten
in Relationen zur Menschheit zu setzen. So entstand meine kosmonomische
Philosophie.
Aber
wer blickt schon durch Teleskope mit erhellendem Lichtgewinn unter aufrichtiger
Vergrößerung? Wer will überhaupt durchschauen?
1925
Ist
es nicht befremdend, wie Erkenntnis vereinsamt, Glauben in die Vermassung
führt?
1926
Das
Leid der mit Billigstlohn Ausgebeuteten hat seinen Grund in der
Wachstumsgefräßigkeit völlig denkunwilliger und reflexionsunfähiger, angeblich
freiheitlicher Konsumentenbürger.
1927
Ich glaube nichts, das ich nicht weiß, und ich weiß, dass Glauben Feigheit ist.
Copyright: Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com
1927
Ich glaube nichts, das ich nicht weiß, und ich weiß, dass Glauben Feigheit ist.
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