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Mittwoch, 6. Dezember 2017

Sequenzen von Skepsis (287)

Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

3688
Man kann nicht nur, man muss dem Menschen alles zutrauen. Alles!

3689
Was Israels Hauptstadt ist, bestimmt der tumbe Trump. Halleluja!
Kriegstreiberei statt „Schalom“.

3690
Sport ist Doping! Was denn sonst?

3691
Russland ohne Fahne! - Darauf einen Wodka.

3692
Der „Brexit“ bescheinigt die Reife für die Insel.

3693
Berlin 2017: Groko (Große Komödie), unter anderem „Jamaika“, Klima zu heiß, Flughafen auch. „Die schaffen sich.“

3694
Orbans Orbit besitzt einen nationalistischen Radius von Buda, auch Pest bis ab in die Karpaten.

3695
Polen lebt allein seligmachend; seine Grenzen sind katholisch.

3696
Witzelt der Kabarettist über Phänomene, die er nachbetend für relevant hält, wird seine Nummer komisch.

3697
Auch Ideale entlieben sich und sterben ab, wenn sich niemand darum kümmert.

3698
Eine himmlische Musik! Wäre doch nicht dieser verteufelt blöde Text.

3699
Anspruchsvolle Sprache hat eine eigene Melodie und betörenden Takt.

3700
Jahreszeiten unterliegen astronomischer Himmelsmechanik und besonders menschlichen Interpretationen.

3701
Fürchtet die Prüden und Geschlechtslosen, denn sie wissen nicht, was ihnen fehlt.

3702
Gelebte Freiheit setzt sich Konsum-Grenzen, hinterfragt Quellen und Beschaffenheit der Ware und ihren Stellenwert im humanen Kontext.

3703
Iß und trink maßvoll und vielfältig, natürlich und unverfälscht, proste all den Diäten-Verkäufern zu, lache über sie, meide all die Ernährungsdiktaturen, auf dass du lange und genussvoll lebst in der Wirklichkeit.
Und vergiss nie, nicht allen ist solches Glück vergönnt.
Guten Appetit!
Auf dein und unser aller Wohl!
Verantwortungsvoll.


© Raymond Walden 


 

Samstag, 17. September 2016

Sequenzen von Skepsis (248)

Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

3155
In modernistischen Planetarien projizieren sie ihre Geschäftsinteressen, Ideologien sogar, mit Klamauk und lauten Show-Effekten. Die Sterne stehen ganz weit draußen unter „ferner liefen“, sie werden billig der Werbung vergeben, denn zum verinnerlichten Staunen, zum gedanklich-emotionalen Innehalten fehlt die Zeit, auch die Intention. Der Sternenhimmel geht wie in der Natur so auch im Planetarium, ganz eilig verschmutzt, verloren. Er wird verspielt, als ein hohes Gut profan vermarktet.

3156
Welche Lust, am Firmament den Träumen zu folgen,
unter klarem Sternenhimmel die Worte deutlich zu setzen
und im Schutz dieser Freiheit ohne Bedrohung auszuruhen.

3157
Fernsehen ist ein Mordsprogramm.

3158
Wirft man der Masse zu Recht Dummheit vor, geschieht dies in der Hoffnung, dass es einen feinen Rest unvermasster Menschen gibt.

3159
Leben sei Konsum, lehrt der Kapitalismus die lernunfähig Gefräßigen.

3160
Die Menschheit brennt in Eiseskälte, sie erfriert in Feuersbrünsten, denn ihr geheucheltes Reden führt gezielt zu gegenteiligem Handeln.

3161
Wer nicht kopuliert, braucht sich über nichts zu wundern – über nichts.

3162
Bestechende Hässlichkeit kommt laut im Gleichschritt.

3163
Kinder strampeln erstarkend, Hampelmänner erweichend.

3164
Unter Affen, lasse Mann (man) sich bloß nicht zu einem machen!

3165
Gezinkt, bestochen, verschaukelt und verkauft; so ist die Politik des Sports und genau so macht sich Politik einen Sport.

3166
Projekte gedeihen im Team, Kunst entfesselt sich im Individuum.

3167
Religion ist die Geschwulst, die fortwährend Metastasen streut, die Epidemie mit Ewigkeitsdrohung.

3168
Erst wenn es religionsfreie Kinderbetreuung gibt, konfessionslose Schulen, Krankenhäuser und Altenheime, dann erst steht die Gesellschaft ganz am Anfang von Aufklärung.


© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.de 


 

Donnerstag, 6. Februar 2014

Putinische Spiele


Enteignungen, Vertreibungen ohne Entschädigungen, Ausbeutung von Arbeitskräften, sogar ohne Lohnzahlungen, Versklavungen mit Todesfolgen, übertünchte Fassaden der puren Not nach der Methode der Potjomkinschen Dörfer, Frevel an der Natur, erzwungenes Schweigen jeder kritischen Stimme, Korruption, Menschenverschleppungen.
Aber Prachtbauten und Gigantismus für die Wahnvorstellungen eines napoleonischen Zwergs, der die Welt zum Narren hält!
Das ist die andere Seite jeder Siegesmedaille, welche die Sportler am Hals haben, mehr aber noch die Funktionäre und die Geschäftemacher einer olympischen Idee, die sich in Sotschi nur mit der fragwürdigen Protektion durch gewaltige Heerscharen von „Sicherheitskräften“ derartig entstellen lässt.

Die Hymnen erklingen zum Spott auf die Menschheit geradezu als Sportdisziplin zur Erniedrigung jedes gesunden Geistes im gesunden Körper,
in hinlänglich bekannter Anlehnung:
„Lupenreine“ Spiele gemäß „lupenreiner Demokratie“!
Wieder einmal wird Olympia in den Dienst eines despotischen Systems gestellt,
verlässt aber der Sport die Spur, bedeutet das immer noch: Disqualifikation.



Mittwoch, 30. Oktober 2013

Sequenzen von Skepsis (154)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


1951
Nicht zu vergessen, käufliche Wissenschaftler gibt es nicht, denn mit dem Kauf entfiele der Wissenschaftsanspruch.

1952
Wer mir das Kreuz entgegenstreckt, aus Bibel, Talmud oder Koran zitiert, muss ahnungslos sein, kein Menschenkenner. – Woher auch?
Bei der identischen Einfalt des Glaubens.

1953
Das Buch der Weisheit:
Unwirklich edler Einband,
Seite um Seite weiß,
unbefleckt von gläubigem Unsinn
und käuflicher Wissenschaft.
So viel Raum für Hoffnung auf Weisheit.

1954
Regen ist Sonnenschein,
der zuvor das Wasser verdunsten ließ,
zu Wolken auftürmte und mit dem Wind,
auch er ist Sonnenschein,
in die Regionen blies.

1955
Humane Ethik baut Ängste ab, dämmt sie ein, doch wir sind religiöse Epochen weit davon entfernt; wir propagieren Angst bei jeder Gelegenheit.

1956
Der Mensch, unfähig erwachsen zu werden, braucht Riten, kindliche Rituale, um sich über seine Naivität dramaturgisch feierlich hinweg zu täuschen. Schillernde Seifenblasen, theatralische Inszenierungen der Einbildung, weltabgewandt.
Durchaus legitim in Grenzen, aber ohne kosmonomische Qualität, „rituelles Licht“ ist von jeher Finsternis, Umnachtung, wie sie die blutige Historie der Menschheit belegt.

1957
Folterknechte und Henker belegen auf das Widerlichste, wie weit vegetierende Gehirne dem Bestialischen verfallen können.

1958
Wo man die Todesstrafe vollstreckt oder sie auch nur fordert, folgt man der Barbarei in die Unmoral juristischer Verkommenheit.

1959
Engagement mit Plan und Tat begleitet ein Leben lang aus der Einsamkeit.

1960
Schreibend kann ich sagen, was im Gespräch verschwiegen wird und was sich im Vergessen verliert.

1961
Der katholische Alltag ist mit Aberglauben gespickt, ein fetter esoterischer Brei.

1962
Die dominante Orientierungslosigkeit des Herdentriebs garantiert dem „guten Hirten“ die Gefolgschaft bis zur Schlachtung.

1963
Ehrbarer Sport unterliegt nicht dem Missbrauch von Körper und Geist.

1964
Ein Gott mit Gewalt-Repertoire erledigt sich selbst.


Copyright: Raymond Walden,  www.raymond-walden.blogspot.com