Posts mit dem Label Israel werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Israel werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Samstag, 14. Oktober 2023

Das Leben als höchstes Gut zu achten und zu lieben

 

                                  Foto: R. Walden

Paderquellen in Paderborn


Freitag, 13.10.2023, 15:00 Uhr. Eine einsame tiefe Glocke des Paderborner Doms dröhnt langsam über das gleichförmige Rauschen der Paderquellen hinweg, wo Deutschlands angeblich kürzester Fluss, die Pader, friedlich ihre Wanderung beginnt.

Friedlich alles, immer wieder warmes Sonnenlicht, hin und wieder faucht spätsommerlicher Südwind durch die vereinzelten Bäume der gepflegten Anlage. Sie blieben als wehmütige Reste des einstigen Baumbestandes, den der Tornado des letzten Jahres schnell und einfach so wegbrach. Menschen und Wasservögel bilden an den plätschernden Kaskaden des klaren Wassers ein friedliches Szenario, gemischte Nationalitäten, jung und alt. Selbst die früher einmal „verfeindeten“ Türme des katholischen Hohen Doms und die beiden Türme der evangelischen Abdinghofkirche demonstrieren ruhige Einheit. Ihren dokumentierten christlichen Glauben dürften viele der hier Vorbeischlendernden gelassen nicht teilen, aber stattdessen vielleicht sogar abenteuerlichen anderen Bekenntnissen anhängen.


In der nahen Westernstraße schwenkte eine kleine, verloren wirkende Gruppe israelische Fahnen an einem winzigen Informationsstand, diskret von zwei Polizeiautos bewacht.

Die Menschen aber gehen ihren Geschäften nach; gut so, und doch grotesk.

Zur gleichen Zeit toben das Chaos und das Inferno im sogenannten „Heiligen Land“ und in seiner unmittelbaren Nachbarschaft. Die Entmenschlichung bricht sich entfesselt Bahn auf allen Seiten. Heilig ist dort nur noch der Wahn, von außen zudem schändlich mit Waffen und Hass befeuert.

Wer denkt jetzt hier an der Pader daran? Der Krieg ist doch weit weg.

Dabei war auch dieses hiesige heutige Idyll schon Ort massivster kriegerischer Zerstörungen.

Wie schnell zerbricht das alles, denn die Menschheit, besonders auch in ihrem Fehlverhalten, in ihrer Gedankenlosigkeit, hängt fatal wie andererseits ja auch beglückend eng zusammen.


Einige Schulen grenzen an das Paderquellgebiet, sind von sprudelnden Quellen umgeben; mögen die Menschen lernen, sich zu erkennen, sich in frischen Strömungen anzunehmen, zu dulden, sich und die Natur pfleglich und auf der Basis von Ehrlichkeit und Objektivität zu bewahren, das Leben als höchstes Gut zu achten und zu lieben.


Ein Traum, real geträumt an diesem Freitag, aber so kurz, analog dem Flüsschen, das sich schon nach wenigen Kilometern anderem Wasser hinzugesellt und sich verliert.


Etwas einsam macht diese eigene Sicht,

denn die Menschheit lernte bisher nicht.

Die Fakten jedoch bestärken mich nunmehr lange schon

in einem Lebenssinn als Kosmonom.

                                   



Mittwoch, 12. Mai 2021

Sequenzen von Skepsis (423)

 


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


6123

Der Sumpf der Panik ist bodenlos und überaus verseucht.


6124

Der Staat hat die Menschenrechte nicht zu gewähren, sondern zu gewährleisten, denn der Mensch besitzt sie von Geburt an.


6125

Ist man nicht „bedient“, wie sich manche bunte Figur medial aufplustert, bereit zu sein dem Staat und dem Volk zu „dienen“, und das aufgrund allein ihrer Selbstempfindung von Qualifikation zur pathologischen Wende von Zeit, von Energie, Klima, sogar zur Weltrettung im selbst propagierten Armageddon? Glaubt man da nicht an die eingeläutete Apokalypse angesichts solcher Selbstlosigkeit, die die Massen koboldartig tatsächlich elektrisiert und Partei-Zwerge in ihrer opportunen Wendehalsigkeit und Doppelzüngigkeit aufbläht wie Knallfrösche?


6126

In unserem ehrlichen Leben

sind wir von moderndem Filz umgeben.

Wüssten wir nur annähernd von der Wirklichkeit,

es wäre Schluss mit privater und amtlicher Vertrauensseligkeit.

Wissen wir aber wirklich nicht genug?

Wie oft duldet man doch den Betrug

opportunistisch in gleichem Schritt?

Vielleicht etwas kleiner

macht man mit,

es merkt doch keiner!


6127

Guter Schlaf weckt Lebensgeister.

Verschlafenheit nimmt sie nicht wahr.


6128

Wer nicht denkt, hat viel zu glauben.


6129

Leben braucht mindestens ein „Du“.

Und wenn es in dir selbst verankert ruht.


6130

Reden alle von Krankheit, krankhaft immer wieder, wende dich ab und bleibe gesund.


6131

In meinem ganz schön langen Leben hat mich nie ein Politiker überzeugt, aber geblendet wohl. Diese Sorte Mensch sei aber für die Gemeinschaft unverzichtbar, sagt man mir immer wieder, und dann befallen mich Zweifel, mich selbstsicher bestätigend und bestärkend in der Bedeutung des aufgeklärt humanistischen Individuums. Ich rede von Freiheit, die welcher Politiker überhaupt – nachweislich – meint und konsequent anstrebt?


6132

Israelischer Staatsterrorismus (wird im parteiischen West-“Narrativ“ verschwiegen) und palästinensischer Radikalismus prügeln wieder einmal aufopferungsvoll aufeinander ein.

Blut, auch im Symbolismus, ist ein Getränk der Gläubigen, eben der Nichtwissenden und darüber hinaus Empathielosen, der Menschenfeinde.


6132

Die höchste „Christus-Statue“, wo die Favelas weit höher stinken!


6133

Die neue „Seidenstraße“ Chinas! Und die dekadente Rest-Welt lässt sich einspinnen.


6134

Wie soll Russland von seinem Militärwahn abkehren, wenn niemand in der Welt, nicht einmal die damaligen Alliierten bedenken und würdigen, welche Millionen-Opfer der damaligen Sowjetunion durch Deutschland von außen verursacht wurden und welche Millionen-Opfer innerhalb, verursacht durch Stalin, dem damals immerhin westlichen Verbündeten. Wie soll Russland der Aufrüstung abschwören, wenn der westliche Gegenpart mit all seinen NATO-Vasallen viel stärker aufrüstet und Russland systematisch einkreist?


6135

Was kümmern uns denn wirklich Chinas Menschenrechte?! Wenn der Handel blüht! Was später einmal blüht, zeigt sich in Hongkong, doch das liegt geldgierigen Kleingeistern ja fern.



© Raymond Walden



Montag, 26. Oktober 2020

Menschliches Glauben: Wer ist Jude? (S. 185)


1999


Die Deutschen sind keine „Herrenrasse“ und waren es auch nie, deprimierender konnte die Selbstüberhöhung der Nazis nicht enden als in millionenfachem, weltweitem Leid, mit der Bankrotterklärung der Menschlichkeit. Und nichts anderes steht zu erwarten, wenn sich andere Völker für „auserwählt“ halten, weil ihnen die jeweiligen Politiker oder Religionsfürsten dies suggerieren. Im Besonderen meine ich das orthodoxe Judentum. Laut einer dpa-Meldung vom 14.2.1985 haben die Anhänger dieser Religion wirklich weltbewegende Sorgen: „Jüdische Frauen dürfen sich nach Auffassung des orthodoxen Oberrabbinats in Jerusalem nur künstlich befruchten lassen, wenn der Samenspender kein Jude ist. Eine künstliche Befruchtung mit dem Samen eines Juden halten die Oberrabbiner für unvereinbar mit dem jüdischen Religionsgesetz. ... Die Zugehörigkeit des mit dem Samen eines nichtjüdischen Spenders gezeugten Kindes zum Judentum bleibt gesichert: Jude ist nach uralter Definition derjenige, der eine jüdische Mutter hat.“

     In diesem Zusammenhang wiederhole ich mich: Aufgrund der einander widersprechenden und befehdenden Religionen ist es unsinnig und dem Frieden keineswegs zuträglich, irgendeine Religion in staatsbestimmende Funktionen zu erheben.

     Insgesamt drei Stunden widmete das Westdeutsche Fernsehen am 9.12. und 16.12.1996 Professor Yeshayahou Leibowitz aus Israel. Der Mann, eine im Lande umstrittene „graue Eminenz“, stellte sich aber eigentlich als exemplarischer religiöser Chaoszeuge dar. Unter Berufung auf Religionsschriften folgerte der Gelehrte (wobei mir nicht ganz klar wurde, inwieweit Ironie eine Rolle spielte): „Über Werte kann man nicht streiten, sondern nur Krieg führen.“ Man könne Werte also nicht auf Verstandesebene begründen und vermitteln. Das allerdings meint ja wohl im Klartext, dass Religion als ein Wert der jeweiligen Gesellschaft nicht hinterfragt werden könne, dass es das Schicksal der Menschheit sei, sich immer wieder auf religiöser Basis zu zerfleischen. Leibowitz forderte nun keineswegs zum Krieg auf, sondern verlangte – für die israelische Regierung äußerst unangenehm – nach mehr Demokratie durch Minimierung des Staates über das Individuum. Er beklagte zutreffend die Unterdrückung der Menschenrechte und Anwendung der Folter durch den israelischen Staat in den besetzten Palästinensergebieten. Er forderte sogar die jungen Israelis zur Kriegsdienstverweigerung in den okkupierten Landesteilen auf und wurde nicht müde, die Parallelen des israelischen Nationalismus zum Hitler-Regime aufzuzeigen: „Es gibt Juden-Nazis!“

     Die vielen Gründe für den religiös-orthodoxen Einfluss – das wird öffentlich geschickt verschwiegen - liegen, wie wir zuvor bei der Definition der Zugehörigkeit zum Judentum erfahren haben, in einem radikalen Sendungsbewusstsein, welches demokratische Prinzipien an sich rigoros ablehnt, für die eigene Ideologie aber vehement einfordert. Vergessen wir nicht, dass der so religiös geprägte Staat Israel, unfriedlich im Innern wie nach außen, als Produkt amerikanisch-westlicher Protektion besteht, begründet in einem einflussreichen Judentum in jenen Staaten. Trotz der Netanjahu-Regierung bleibt die Hoffnung, dass sich auch in Israel eines Tages das Volk durchsetzen und seine Regierung die Kraft haben wird, den ganzen Bibelballast diplomatisch geschickt zugunsten einer weltoffenen Humanität abzubauen. Im globalen Interesse kann man dem israelischen Volk nur Glück wünschen auf seinem Weg in einen demokratisch verankerten Frieden mit seinen ihrer Religion wegen ebenfalls religiös äußerst problematischen, weil fundamentalistischen Nachbarn.


© Raymond Walden



 

Donnerstag, 15. Oktober 2020

Menschliches Glauben: Das Kreuz mit der Religion (S. 177)

 



August 1995



Was atheistische Uneinigkeit (Unfähigkeit?) nicht zustande brachte, schaffte nun ein Anthroposoph: Das Kruzifix in der Schule widerspricht höchstrichterlich der Glaubensfreiheit einer pluralistischen Gesellschaft.

     Religionsfreie Menschen sollten nicht frohlocken, denn die oft allzu opportunen Richter sind der doch merkwürdigen Argumentation eines Sektierers gefolgt. Nicht nur Aufgeklärtheit spricht aus dem Urteil, sondern auch eine Öffnung in Richtung schrulligster Weltanschauungen (die Anthroposophie ist eine solche), wie sie nunmehr seit vielen Jahren in Volkshochschulen und anderen Zirkeln der öffentlichen Trägerschaft massenhaft propagiert werden und in Zukunft wohl in noch größerem Ausmaß durch die pluralistische Gesellschaft hingenommen werden müssen.

     Interessant ist die stürmische Reaktion mancher „Kreuzritter“. Im badischen Südkurier schwärmt ein Kommentator vom „Eintritt in die Kultur“ durch das Kreuzzeichen bei der Taufe. Und der glaubensfeste Waigel (MdB und Minister), den ich im letzten bayerischen Landtagswahlkampf in München auf Wahlplakaten gemeinsam mit seiner Frau für eine intakte traditionelle Familie lächeln sah, obwohl er bald darauf eine andere Frau heiratete, will sich gar starkmachen für eine Überprüfung des Urteils, als seien die Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts für Christen nicht bindend.

     Durch die aggressive Aufgescheuchtheit so vieler bekennender Christen dokumentiert sich wieder einmal in bedrückender Weise die Tragik der gesamten Menschheit: Provinzialität, Intoleranz und Machtanspruch der Religionen.

     Ob sich durch das Urteil jetzt die in Deutschland besonders verankerte Verfilzung von Staat und Kirche aufweichen lässt? Fatal wäre es, gelangten durch den Richterspruch vermehrt religiöse und rückschrittlich-fundamentalistische Symbole zu einer Aufwertung. Denn wozu heilige Symbolistik führt, wird in Israel überdeutlich, wo die West Bank geräumt werden soll, aber die verschiedenen religiösen Gruppen hart um „The Holiest Hot Spots“ kämpfen, „heiligste, heiße Orte“, wo sich oft, historisch nicht einmal abgesichert, bedeutungsschwere Symbole befinden. Treffend formulierte es Arnon Bruckstein (Tower of David Museum, Jerusalem) in „Newsweek“, 31.7.1995: „Es gibt kaum eine blutigere Geschichte als diese. Heiligkeit ist der besondere Kern von Intoleranz bis ans Ende der Tage“. Und der Redakteur Jeffrey Bartholet fügt hinzu: „Gemäß jüdischer Tradition findet man in Jerusalem das Tor zum Himmel – und gleichermaßen das Tor zur Hölle.“ Zuvor führt er aus: „Einige jüdische Mystiker glauben, dass man, wo immer man eine Konzentration von Heiligkeit antrifft, auch einer größeren Ansammlung des Bösen begegnet.“

     Plausible Hinweise für die Friedensunfähigkeit von Religion.



© Raymond Walden



Freitag, 9. Oktober 2020

Menschliches Glauben: Überrepräsentierte jüdische Religion? (S. 174)

 



Mai 1995



Aufgrund der einander widersprechenden und sich befehdenden Religionen ist es unsinnig und dem Frieden keineswegs zuträglich, irgendeine Religion in staatsbestimmende Funktionen zu erheben, wie das in Israel geschehen ist.

     „Die Gründerväter Israels haben, auch wenn es sich in der überwiegenden Mehrzahl um Menschen handelte, die als Intellektuelle dem Arbeiterzionismus zugetan waren und der jüdischen Religion fernstanden, die Heimkehr des jüdischen Volkes nicht zuletzt als ein Ereignis im Geiste der Bibel und Propheten gefeiert. ... Die religiösen Juden dagegen sahen in der Heimkehr Israels in das Heilige Land die Erfüllung eines göttlichen Gebotes. ... Die Stellung der Religion im Lande ist nicht nur widersprüchlich, sie ist auch sehr einflussreich. Aus mehreren Gründen ist es den religiös-orthodoxen Kräften gelungen, ihre heutige starke Position zu erringen, die praktisch einer religionsgesetzlichen Majorisierung der weithin säkularisierten und größtenteils indifferenten Gesellschaft durch eine Minderheit gleichkommt: ...“ (Quelle: Jendges, H.: „Israel“ – Eine politische Landeskunde, Colloquium Verlag, Berlin, 1973, S.37-38)

     Kein Volk hat das Recht, alle anderen Völker, in welcher Weise auch immer, zu bevormunden. Die Deutschen haben diesen närrischen Anspruch exemplarisch und drastisch büßen müssen. Andere Völker haben offensichtlich diese Schmach noch vor sich, denn ihre Selbstüberschätzung nimmt gerade jetzt groteske Gestalt an, da doch eigentlich eine offene, multikulturelle Gesellschaft allenthalben gepriesen wird. „Multikulturell“ wird jedoch nicht als gleichberechtigtes Nebeneinander verstanden, man betreibt vielmehr die Vermengung zu einem konsistenzlosen Einheitsbrei, entsprechend der amerikanischen Schmelztiegelmentalität. – Dies ist die eine Seite. Innerhalb dieser weltweit etablierten Coca-Cola-Philosophie gedeihen sie prächtig, die Süppchen der göttlich Auserwählten, des jeweiligen „Gottesvolkes“, das es aber objektiv gesehen (in Ermangelung des Gottes) gar nicht gibt!

     An der „Bewältigung“ des Holocausts lässt sich verdeutlichen, welchen ungehemmten Stellenwert Religion für sich beansprucht. Kaum ein anderer Staat ist so mit seiner Religion verwoben wie der israelische, aber nicht nur dort regiert der religiöse Irrationalismus selbstherrlich, sondern auch in den USA und andernorts, wo Religiöse Einfluss nehmen.

     Wenn all die Sonntagsredner zum Gedenken an den 50. Jahrestag des Kriegsendes immer wieder vorzugsweise dem religiösen Judentum ihre Aufwartung machen, ist dies ein Affront gegenüber den religionsfreien Juden, zu denen zum Beispiel ein Albert Einstein gehörte. Jüdische Menschen haben wie andere auch zu allen Zeiten Herausragendes geleistet, die Kulturen der Völker bereichert. Viele dieser Menschen könnten die heute übliche Einverleibung der Religion in das Bewusstsein des Staates Israel oder eines amerikanischen Judentums nicht ertragen, da ihr Geist weiter reichte, über biblische Ländergrenzen und Konzerngewinne hinaus.

     Nunmehr leuchtet nach der Wiedereröffnung der einst „schönsten und größten Synagoge“ (Neue Westfälische, Bielefeld, 5.5.95) auch wieder „Davids Stern über Berlins Mitte“. Ein politisches Heiligtum. Dass das „Gotteshaus“ als Denkmal wiedererstanden ist, zeugt von Geschichtsbewusstsein; dass es wieder zur religiösen Machtuntermauerung dient, offenbart Gestrigkeit und Lernunfähigkeit. Politik und Religion: Das müssen doch zweierlei Schuhe sein! – Eine bisher utopische Forderung!

     Ich zitiere noch einmal die zuvor genannte Zeitung: „Ende der achtziger Jahre gab DDR-Staatschef Erich Honecker den Startschuss zum Wiederaufbau (der Synagoge), weil er unbedingt zum Staatsbesuch in die Vereinigten Staaten eingeladen werden wollte. Ohne eine Geste gegenüber den amerikanischen Juden war das aber nicht möglich.“

     Soll Demokratie ernst genommen werden, können alle gesellschaftlich relevanten Gruppierungen nur gemäß ihrem prozentualen Anteil an der Gesamtbevölkerung Gewichtung erfahren; nicht mehr und nicht weniger. Auch für den orthodoxen jüdischen Glauben gilt: Die praktizierten Religionen sind mit Demokratie letztlich nicht zu vereinbaren.



© Raymond Walden



Sonntag, 27. September 2020

Menschliches Glauben: Antisemitismus (S. 156)


Oktober 2001


Was ist eigentlich Antisemitismus?

     Bisweilen wird der Kosmonomie Antisemitismus vorgeworfen, weil sie alle Religionen, also auch die jüdische, als weltfremd, antidemokratisch, menschenverachtend und kriegstreiberisch ablehnt: Religionen sind das Schwert, mit dem aus ganz irdischen Interessen heraus Menschen enthauptet werden.

     Betrachtet man die religiösen Auswirkungen in der Gegenwart, nicht etwa in dunklen vergangenen Zeiten, so mögen wenige Beispiele zur Beweisführung für das Postulat ausreichen.

     Im Jahre 2001 werden in Afghanistan Menschen vor ein islamisches Gericht gestellt und mit dem Tode bedroht, weil sie angeblich im „reinen" Moslemstaat für das Christentum missioniert hätten. Ein Verrat an Allah, der ja andererseits laut „gemäßigter" Moslems derselbe Gott wie der christliche sein soll! Dennoch stellt das die islamischen Gläubigen gnadenlos unterwerfende Gesetz, die Scharia, andere Ansprüche als die „christliche Gerechtigkeit". Zur Abschreckung für nicht gefügige Gläubige darf da schon mal, muss sogar Blut fließen, muss getötet werden – wie früher bei den Christen.

     Im Jahre 2001 gehören etwa 16% der indischen Bevölkerung zur untersten Kaste der „Unberührbaren", die in hygienischen Zuständen leben, welche nicht einmal an die eines Massenschweinestalls in Europa heranreichen. Doch die Religion verbietet jedes Auflehnen dagegen und vertröstet auf eine „Wiedergeburt", während sich die reichen Kasten laben.

     Im Jahre 2001 explodieren Bomben in Nordirland, weil Christen im Gedenken an den Erlösertod ihres Herrn offenbar so blutrünstig werden, dass sie darüber hinaus sogar auch Kinder auf ihrem Schulweg mit Steinen bewerfen und dadurch traumatisieren.

     Im Jahre 2001 gibt es in den USA einen religiös getarnten Rassismus, der seit Staatsgründung besteht: Diese "Kapitalgesellschaft" hat ganze Indianervölker im Namen des Christentums ausgerottet und hält die wenigen Überlebenden heute in Reservaten, in Gettos. An Wiedergutmachung, Entschädigung denkt dort niemand. Auch nicht an einen späten Ausgleich gegenüber den Nachfahren der Sklaven schwarzafrikanischer Abstammung. Da passt es ins Bild, wenn die US-Delegation auf der (Anti-)Rassismuskonferenz in Durban, Süd-Afrika, das Feld unter Protest räumt, weil sie sich mit den gegenwärtig einflussreichsten Rassisten solidarisch erklärt.

     Im Jahre 2001 verstößt Israel gegen das Völkerrecht, bereitet als Besatzungsmacht der palästinensischen Zivilbevölkerung seit endlosen Jahren die Hölle auf Erden, provoziert durch extrem nationalistische Politiker und übt stets maßlos gewaltige Rache.

     Und im Jahre 2001 glauben Palästinenser an den „heiligen Krieg", in sich ein Widersinn, der jedes Opfer, aus eigenen wie aus gegnerischen Reihen, rechtfertigt.

     Kosmonomie erkennt Religion als Frevel am Menschen, an der Natur und verurteilt logischerweise dieses blinde Rennen ins eigene Verderben. Wenn nun Juden das als Antisemitismus bezeichnen, ist dies nicht korrekt, denn in ihrem religiösen Übereifer verhalten sie sich undemokratisch.

     Juden haben trotz des fürchterlichen Leides, das sie nicht nur, aber besonders durch Nazi-Deutschland erfuhren, kein Recht, anderen Völkern Ihren Willen aufzuzwingen und die Menschheit zu bevormunden. Der Staat Israel "versündigt" sich sogar an seinem eigenen Volk, das mehrheitlich frei ist von orthodoxem Judentum. Eine religiöse verbohrte Minderheit diktiert der Gesellschaft: Demokratie ad absurdum!

     Keine Religion vermittelt der Menschheit Humanität, sondern lediglich das letzte „Amen". Und natürlich stellen Religionen keine Rassen dar. Gegen die jüdische Religion wie gegen alle anderen zu sein, ist kein Rassismus. Ferner repräsentieren alle Juden ebenso wenig eine Rasse wie etwa alle Deutschen, Engländer oder Franzosen.

     Aus dem gesamten philosophischen Ansatz heraus kann sich die Kosmonomie nie gegen den einzelnen Menschen, gleichgültig welchen Glaubens, wenden, denn alle Menschen besitzen die gleiche Würde. Sehr wohl aber kritisiert die Kosmonomie Religionen, Ideologien und Institutionen, die gegen die Menschenwürde verstoßen. Die jüdischen Religionsfundamentalisten und die Politik des Staates Israel missachten die Menschenwürde und -rechte anderer, sodass bei genauem Hinsehen "Antisemitismus" auch zu einem politisch-ideologischen Propagandabegriff wird, mit dem leider Berufs-Ideologen und Antidemokraten umgehen, um ihre Ziele, notfalls durch Verleumdung der freiheitlichen Welt und einzelner Personen oder Personengruppen durchzusetzen. Damit schaden sie der Völkergemeinschaft und vor allem dem Staat Israel, dessen Menschen Frieden und Gewaltfreiheit verdienen.


© Raymond Walden


Redaktionelle Anmerkung:

Der Artikel erschien auf diesem Blog auch schon am 23.01.2012 hier.

 

 

Sonntag, 20. September 2020

Menschliches Glauben: "Sternschnuppen" (S. 146)

 


August 1997


Am 12. August über Sternschnuppen nachzudenken, scheint nicht ungewöhnlich, treten doch um diese Zeit die Perseiden besonders häufig auf. So ästhetisch die Lichtspuren auch meist wirken mögen, verbergen sich doch dahinter nur Staubkrümel einer toten Materie, die von uns gerade einmal für Sekundenbruchteile wahrgenommen werden. Allen noch so schönen Leuchtpfaden ist das jähe Erlöschen gemeinsam. So möchte ich eigentlich die Aufmerksamkeit auf einige andere „Schnuppen“ lenken, auf (un)menschliche Flüchtigkeiten, die in diesen Sommerwochen so schnell erloschen sind:

     Hongkong! – Was wurde hier eigentlich mit stundenlangen Liveübertragungen gefeiert? Die Briten mussten sich zurückziehen und zündeten ein Feuerwerk, viele weinten aus Nostalgie. Die Rot-Chinesen übertrafen das Spektakel nicht zuletzt durch ihre pyromanischen Urheberrechte und schickten sofort das Militär zu den Menschen. Dann war's unvermittelt still um Hongkong; denn jeder weiß natürlich, dass mit dem dekadenten Kapitalismus ein Machtfaktor verschwand, der immerhin demokratische Rechte stütze, Bürgerrechte, mit denen Kommunisten nichts, aber auch gar nichts im Sinn haben.

     Nichts mit diesen Menschenrechten hat auch die israelische Siedlungspolitik in Hebron zu tun. Die UN verfasste wieder einmal eine Resolution dagegen – wirkungslos, weil die USA und andere Einspruch dagegen einlegten und sich die deutschen wie einige andere Sonntagsdemokraten "der Stimme enthielten".

     Mit der deutschen Sprache hapert es ja nun schon auf sämtlichen Grundschulen in Deutschland. In der Schweiz hätten sich die Banken an Nazigold bereichert, heißt es. Sprachlich grotesk wirkt, dass Juden dieses Gold nun zurückhaben wollen; es war wohl doch „jüdisches“ Gold. Indes steht völlig außer Zweifel, dass das Eigentum den beraubten Menschen oder ihren Familien mit schweizerischem Zins und Zinseszins zurückgezahlt werden muss!

     Völlig diktatorisch bestimmte der US-Präsident Clinton die Nato-Erweiterung, um sich anschließend auf Staatsvisite in den abgelehnten Staaten durch die Bevölkerung bejubeln zu lassen. – Kennedy lässt grüßen ("Ich bin ein Berliner"), dabei hatte die seinerzeitige US-Administration den Kommunisten die Duldung der Berliner Mauer vor deren Bau signalisiert!

     Die NASA, jahrelang als Garant für Wissenschaftlichkeit verkannt, kämpft mit allen Mitteln der öffentlichen Täuschung um ihre Interessen: Da werden sensationelle Wolken von Sternentstehungen schon einmal nachträglich eingefärbt, wird das "Wasser auf dem Mond" publizistisch ausgeschöpft, nunmehr ein Mars-Spielzeugauto für eine US-Populismuskampagne sondergleichen als der letzte wissenschaftlich gravierende Kick gefeiert, obgleich schon vor zwei Dekaden die Viking-Sonden ähnliche Untersuchungen vollbrachten.


© Raymond Walden

 

 

Donnerstag, 17. September 2020

Menschliches Glauben: Nachdenkliches (S. 143)

 


Juni 1997


Polen stimmte über eine neue demokratische Verfassung ab. Wahlbeteiligung: knapp 40% ! Man könnte auch formulieren: 60 % haben sich durch Enthaltung der Demokratie verweigert. Die Europäische Union steht vor noch nicht zu überschauenden Problemen, wenn solche noch demokratieunfähigen Völker in die Gemeinschaft integriert werden sollen.


Zum siebten Male bereiste der Papst sein polnisches Heimatland, dessen Bevölkerung wohl zu den katholischsten Menschen des Globus zählt. Dies betrifft allerdings mehr die Tradition, weniger das christliche Handeln. Nun ermahnte der Papst seine Landsleute, den Weg nach Europa konsequent zu beschreiten und sprach unter anderem von den gemeinsamen christlichen Wurzeln des Kontinents. Durchaus richtig, doch diese gemeinsamen Wurzeln, die neben Kultur vor allem einen Glaubenskrieg nach dem anderen hervorgebracht haben, gilt es nun zu überwinden. Keine Kirche und keine Religion wird Europa einigen, sondern allein die Bereitschaft zur Aufklärung. Die katholische Kirche enttarnt sich als opportunistische Trittbrettfahrerin – auch weil ihr immer mehr Menschen, sogar in Polen, die echte Gefolgschaft verweigern.


Der französische Staatspräsident Jacques Chirac praktizierte seine eigene Auffassung von Demokratie und ließ die Wahl der Regierung um zehn Monate vorverlegen, weil er glaubte, so der ihm genehmen Regierung eine Mehrheit verschaffen zu können. Die Mehrheit der Franzosen ließ sich aber nicht täuschen; nun sitzt die Opposition dem Präsidenten als Regierung direkt gegenüber. Sieg der Demokratie? Vergessen wir nicht, dass sich im linken Lager nach wie vor auch indoktrinierte Kommunisten aufhalten.


In Irland verlor die bisherige Regierung in alter Tradition die Wahlen, obgleich man ihr eine erfolgreiche (Wirtschafts-)Politik bescheinigen kann. Bisher ist noch jede Regierung abgewählt worden. Sollte dies ein probates Mittel sein gegen politische Selbstgefälligkeit und Vetternwirtschaft?


Juden tanzten in Ost-Jerusalem in arabischer Verkleidung, um die Palästinenser vorzuführen und die israelische Siedlungspolitik zu untermauern, das heißt, dass diese Juden keinen Frieden wollen; sie sind als religiös Verblendete friedensunfähig. Das wissen inzwischen die meisten Israelis, die sich nach Frieden sehnen.


© Raymond Walden

 

 

Donnerstag, 27. August 2020

Menschliches Glauben: Ein „Soldat des Friedens“ ist gefallen. (S. 140)

 


Dezember 1995


Yitzhak Rabin wurde Opfer einer Gewalttat. Die Tragik und das menschliche Mitgefühl gründen sich darauf, dass er ausgerechnet für seine Bemühungen um den Frieden ermordet worden ist. Wieder einmal macht ein Verbrechen betroffen. Verständlich, dass eine breite Weltöffentlichkeit dem Toten ihre Reverenz erwies.

     Aber, ich frage, war sein Leben wertvoller als all die Leben, die er als herausragender israelischer Soldat auf dem Gewissen hatte? Rabin war ein ideologisch eingeengter Mensch wie große Teile sogar nicht religiöser israelischer Menschen auch, weil sie einen extrem starken Bezug zur Bibel haben. Der Mörder Rabins kommt aus ihren eigenen Reihen, geprägt von religiöser und nationalistischer Verblendung. Er hätte ohne jede Frage auch aus dem fundamentalistischen arabischen Lager kommen können.

     Die einzige Lehre für mich: „Wer vor dem Hintergrund irgendwelcher „heiligen Schriften“ Menschen tötet, ist friedensunfähig. Soldaten des Friedens sind in Ausübung ihres Kadavergehorsams ebenso Tötende. Es gibt gar keine Friedenssoldaten; Soldaten sind Krieger.


© Raymond Walden

 

 


Freitag, 10. Januar 2020

Menschliches Glauben: 2. Gesellschaft, Kultur: Denkwürdig (S. 39)


Denkwürdig


Februar 1995

Am 27.1.1945: Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch die Rote Armee; die ganze Ungeheuerlichkeit deutschen Rassenwahns lässt sich nicht mehr beschönigen. Nun erfährt die Weltöffentlichkeit endlich, worüber zuvor auch im Ausland kaum jemand zu sprechen bereit gewesen ist, wovor die Diplomaten in aller Welt ihre Augen verschlossen haben.
     Nein, es gibt nichts mehr zu vertuschen, die Schmach lastet auf uns, und jedes einzelne Opfer, wenngleich namentlich vielleicht gar nicht erfasst, bewirkt jetzt, dass die halsstarrigen Schädel eines aberwitzigen Deutschtums und einer internationalen Tatenlosigkeit sich im Gedenken an die Toten respektvoll beugen müssen.
     27.1.1995: Hochwasser in einigen deutschen Landstrichen, die Medien sind aufgescheucht: Wird das „Jahrhunderthochwasser“ von 1993 übertroffen? – Oder leider nicht? Und nach dem gleichen Muster: Die Überflutung auf sämtlichen Medienkanälen – mit „Auschwitz“, das „man nicht vergessen darf“.
     Nein, dies ist ausschließlich vordergründiges Gedenken, die mediengerechte Aufbereitung, die Stunde der Sonntagsreden. Wie ist es nur möglich, das Andenken der unsäglichen zahlreichen Opfer, übrigens völlig gleichgültig, welcher Nationalität – es geht um Menschen –, derartig zu missbrauchen?
     Ich stelle Fragen:
  1. Wo bleibt der Hinweis, dass die Rote Armee das Lager zwar befreite, hernach aber selbst zur Menschenvernichtung benutzte und aus ihrem gesamten Besatzungsgebiet ein Gefängnis machte?
  2. Wie viele Verbrechen und Menschenopfer hat die Bundesrepublik Deutschland mitzuverantworten, gehört sie doch seit Jahrzehnten zu den führenden Waffenexporteuren?
  3. Wie viele Menschen hat der israelische Staat seit seinem Bestehen in nationalistischer Härte ausgelöscht?
  4. Welche Brutalitäten leisten sich immer wieder arabische „Organisationen“?
  5. Wie viel Vernichtungspotential haben die USA, an der Seite eines überaus einflussreichen Judentums und anderer religiöser Gruppen über die verschiedenen Regionen der Welt ergossen?
  6. Wo überall segnen und heiligen Religionen heute nach wie vor Waffen; dieselben Religionen, deren Vertreter in Auschwitz bei der offiziellen Gedenkfeier ihre Gebete „performierten“?
     Das Andenken der Opfer wird schmählich geschändet, denn gelernt haben die Staatslenker kaum etwas. Man stelle sich vor, die Opfer hätten bei der Gedenkfeier hören können, wie die Totenkränze, vom Getrampel der Soldatenstiefel begleitet, herangetragen wurden. Hatten die Menschenschlächter damals nicht militärische oder paramilitärische Uniformen angehabt? Und da schreibt der Bundespräsident Deutschlands in Auschwitz in das Gedenkbuch: „Hier öffnen die Toten den Lebenden die Augen“! Während er dies schreibt, mordet der „Männerfreund“ (was immer das ist) des Bundeskanzlers Helmut Kohl, der russische Präsident Jelzin, ungehindert im Kaukasus. Und Vertreter aus dem sich zerfleischenden ehemaligen Jugoslawien konterkarieren jegliche Friedfertigkeit.
     Als Deutscher verneige ich mich vor allen Opfern der Nazidiktatur; als Weltbürger verneige ich mich nicht minder vor den Opfern aller religiösen Fundamentalisten. Die Religionen, die jetzt in Auschwitz „beteten“, sind seit jeher friedensunfähig.
     Auschwitz war möglich, weil opportunistische, kleinkarierte Menschen mitmachten. Der Opportunismus beherrscht auch nach Hitler unverändert, vielleicht sogar ausgeklügelter, die Welt, weil im Verbund mit Religion bald jedes Knie – und jeder Mensch – gebeugt wird.
     Ich bewundere den Filmvorführer von Auschwitz, der 2000-mal im Jahr denselben Film über die Vernichtungsindustrie (heutige deutsche Industrieunternehmen, offensichtlich reuelos, eingeschlossen) zeigt, der selbst überlebendes Opfer ist und auf die Frage, ob es ihn nicht gruseln würde, im ehemaligen Lager Auschwitz zu leben und zu arbeiten, weit realistischer als Roman Herzog sagt: „Fürchten wir die Lebenden und nicht die Toten.“



© Raymond Walden



Donnerstag, 6. September 2018

Populisten sind sie alle

Populisten sind sie alle, die Selbstdarsteller im Parlament, die sich über politischen Anachronismus von „Rechts“ und „Links“ angiften.
Rechter als kommunistisch ist kaum möglich, es sei denn in Israel, aber da kommt Religion ins Spiel, auf deren „Werte“ man überall Wahrheiten zuschnitzt.

Ideologien und Indoktrinationen kennen kein Rechts, Links, Vorne, kein Oben, nur Hinten und Unten, abgrundtief.
Die Schlucht bricht auf in allgegenwärtiger Unbildung, sprich Verdummung, und durch daraus gigantisch auftrumpfenden Militarismus, der aus sich heraus noch jeden Frieden erschießt, so links wie rechts, orientierungslos, bodenlos, chaotisch herz- und kopflos.

Nie wieder sollte Krieg von diesem Land ausgehen.
Gemeint war die Bundesrepublik Deutschland.

Unglaublich populistisch gelogen!



Mittwoch, 25. April 2018

Sequenzen von Skepsis (301)

Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

3861
Waffenmachos und Flintenweiber zeugen den Tod und fabulieren von Frieden.

3862
Die Sprache sei ein Werk der Wahrheit und der Klarheit, der Empathie und Feinsinnigkeit. Sie distanziere sich vom politischen Schwadronieren und vom militärischen Gebell, von ideologischer Hohlspülung, vom Marktgeschrei und von liturgischen Gebetsmühlen.
Die Sprache bist du, Mensch! Oder du bleibst sprachloses Opfer.

3863
Eiskalt schleift der Mistral das Firmament, verstärkt der Sonne Konturen und Intensität, zeichnet den Mond mit hartem Kontrast und verleiht den Sternen immense Tiefenschärfe. Venus, Mars, Jupiter und Saturn brillieren im Wind.

3864
Ostern als Symbol des Christentums im Ganzen – eine einzige Leidenseuphorie, eine Nötigungseskalation! Anbetung wahren Unsinns ausgemalter Grausamkeit.

3865
In der Unbedarftheit sogenannt demokratischer Bürger keimt und schwelt der internationale Terrorismus, der seine Bewaffnung durch die viel zitierte Zivilisation erhält, um mit den gleichen Waffen scheinheilig bekämpft werden zu müssen, wie ja auch „Gott“ den Teufel schuf, um in Ewigkeit seinen Frieden im Tod, sogar im sinnlosen Quälen seines „Gottes-Sohnes“ zu besiegen.

3866
Eine gestandene Persönlichkeit stützt sich nicht auf Gesundbeterei und nicht auf Hysterie, sondern analysiert Ursache und Wirkung. Sich daraus ergebende Aktionen und Reaktionen verleihen Selbstbewusstsein und positive Ausstrahlung auf das soziale Umfeld.

3867
Wenn bei so vielen Paaren jegliche Sexualität einschläft und schließlich ganz erlischt, sich die offensichtlichen, aber verdrängenden Folgen aufschaukeln, fällt das in die Kategorie dramatischer Erlösungsbedürftigkeit unaufgeklärter Menschen.

3868
Denkwürdig: 70 Jahre Israel und kein innerer, kein äußerer Frieden.
Heiliges, gelobtes Land“?
Gott“-Gläubigkeit in exemplarisch friedensunfähiger Effizienz.

3869
Wer bestimmt eigentlich, was Antisemitismus sei?
Kein klar denkender Kosmonom könnte je ein rassistisches Weltbild auch nur in Erwägung ziehen. Vielmehr verdeutlicht sich dem sauber Denkenden, dass es unter Rassisten Berufschauvinisten gibt, ungeschminkte Verbrecher, die etwas gegen humanistische Integration ins Feld führen und Assimilation gar als „Sünde“ verteufeln.

3870
Die Höhe und Länge der Zäune und Mauern an der Staatsgrenze bedeuten untrügliche Maßstäbe für die Verkommenheit und Unrechtmäßigkeit des jeweiligen Ausgrenzungssystems.


© Raymond Walden



Mittwoch, 6. Dezember 2017

Sequenzen von Skepsis (287)

Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

3688
Man kann nicht nur, man muss dem Menschen alles zutrauen. Alles!

3689
Was Israels Hauptstadt ist, bestimmt der tumbe Trump. Halleluja!
Kriegstreiberei statt „Schalom“.

3690
Sport ist Doping! Was denn sonst?

3691
Russland ohne Fahne! - Darauf einen Wodka.

3692
Der „Brexit“ bescheinigt die Reife für die Insel.

3693
Berlin 2017: Groko (Große Komödie), unter anderem „Jamaika“, Klima zu heiß, Flughafen auch. „Die schaffen sich.“

3694
Orbans Orbit besitzt einen nationalistischen Radius von Buda, auch Pest bis ab in die Karpaten.

3695
Polen lebt allein seligmachend; seine Grenzen sind katholisch.

3696
Witzelt der Kabarettist über Phänomene, die er nachbetend für relevant hält, wird seine Nummer komisch.

3697
Auch Ideale entlieben sich und sterben ab, wenn sich niemand darum kümmert.

3698
Eine himmlische Musik! Wäre doch nicht dieser verteufelt blöde Text.

3699
Anspruchsvolle Sprache hat eine eigene Melodie und betörenden Takt.

3700
Jahreszeiten unterliegen astronomischer Himmelsmechanik und besonders menschlichen Interpretationen.

3701
Fürchtet die Prüden und Geschlechtslosen, denn sie wissen nicht, was ihnen fehlt.

3702
Gelebte Freiheit setzt sich Konsum-Grenzen, hinterfragt Quellen und Beschaffenheit der Ware und ihren Stellenwert im humanen Kontext.

3703
Iß und trink maßvoll und vielfältig, natürlich und unverfälscht, proste all den Diäten-Verkäufern zu, lache über sie, meide all die Ernährungsdiktaturen, auf dass du lange und genussvoll lebst in der Wirklichkeit.
Und vergiss nie, nicht allen ist solches Glück vergönnt.
Guten Appetit!
Auf dein und unser aller Wohl!
Verantwortungsvoll.


© Raymond Walden 


 

Dienstag, 29. August 2017

Sequenzen von Skepsis (278)

Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

3583
Viele Redakteure, Nachrichtensprecher und Moderatoren arbeiten zuverlässig als geschliffene und gesteuerte Systemspiegel.

3584
Ideologische Vorgaben bilden die lückenlose Umzäunung für das Herdenvieh.

3585
Nicht wenigen Staaten bedeutet der eigene Präsident die schonungslose Zersetzung.

3536
Einhaltung der Menschenrechte ist eine globale und keineswegs „innere“ Angelegenheit der Staaten.

3537
Die Energieversorgung bedarf beherzter Forschung und ehrlicher Rechnung.

3538
Israels Regierung zu kritisieren, meint doch nicht Antisemitismus, nicht Rassenhass gegen alle Juden, auch wenn die Regierung sich anmaßt, das Alleinvertretungsrecht des Jüdischen überhaupt zu besitzen!

3539
Waffenlieferanten seien friedlich?
Solche Behauptung beschreibt wahrlich einen Rohrkrepierer.

3560
Und wieder ein Terroranschlag in „Gottes“ Namen.
Und wie viele mehr, nicht so spektakulär, im gläubigen Alltag der Traditionen?

3561
Das Morden will geübt sein im Manöver.

3562
Gedämmten Gehirnen mangelt es an Frischluft.

3563
So mancher Würden- und Entscheidungsträger hat Schwierigkeiten mit dem aufrechten Gang.

3564
Emanzinnen und Genderinnen in Kindergärten und Schulen kümmern sich um Nachwuchs.

3565
Modellrechnungen irren, wenn das Modell keinen Maßstab einhält.

3566
Die Masse lernt nicht, sie plappert nach, macht nach. Lernfähigkeit vollzieht sich individuell.

3567
Was als Kunst betrachtet wird, ist bisweilen das billige Produkt der zeitgeistigen Propaganda.

3568
Gotteswahn, Gesundheitswahn, Jugendwahn, Schönheitswahn, Auserwähltheitswahn, Rassenwahn, Rüstungswahn, Wachstumswahn, Konsumwahn, Klimawahn, Größenwahn.
Realisten kommen aus einer anderen Welt des Wissens und Erforschens, der irdischen Lebenslust und der Akzeptanz jeglicher Endlichkeit. In aufrechter Ehrlichkeit. Basta!

3569
Fortfahrend zu wohnen in den Weiten von Ländern und Kontinenten, entfaltet die einzigartige Leidenschaft zur Freiheit des Seins und des mobilen Caravanings.

3570
Heimat ist ein Wohlfühl-Faktor in Abhängigkeit von Ort und Zeit, Gewöhnung und Kommunikation.


© Raymond Walden


 

Samstag, 19. Juli 2014

Radikal israelischer Terrorismus


Machtlos bin ich, aber nicht sprachlos:
Radikal israelischer Terrorismus verstößt gegen internationales Recht,
verletzt die Menschenrechte,
missachtet die Humanität,
begeht Massenmorde,
praktiziert gegenüber der Welt rigoros das Recht des Stärkeren
und führt die eigenen israelischen Ansprüche auf Demokratie und Freiheit ad absurdum.

Wie ist es möglich, dass israelische Bürger solche Terroristen immer wieder mit politischen Mehrheiten ausstatten?

Alle, die dazu schweigen, befinden sich weit ab von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit,
bilden eine Blockade gegen die Aufklärung, unterstützen, vielleicht aus Bequemlichkeit, Opportunität oder Feigheit, eine Barbarei, die sich - oh quälender Ungeist! - auch noch aus eigenem erfahrenen Holocaust herleitet und rechtfertigt.