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Sonntag, 29. September 2024

Vollkommene Verkommenheit

 


Wenn Mörder in Amt und Würden sich gegenseitig als „Mörder“ bezeichnen und daraus das Recht und sogar die Pflicht herleiten, den anderen samt seiner unbetroffenen Zivilbevölkerung abzuschlachten und dabei auch noch Unterstützung von sich „freiheitlich-demokratisch“ nennenden Friedensheuchlern und Kriegstreibern erhalten, sind wir wieder einmal endgültig in der vollkommenen Verkommenheit angelangt, welche alle die moralisierenden Gottheiten seit jeher drastisch ausmalen und dem jeweils anderen „Gott“ anlasten, um ihn und seine Gemeinden, aber auch die zufällig anwesende Allgemeinheit genau so zu vernichten.

Nein, Freude ist kein Götterfunken, denn freudige Ergriffenheit benötigt Frieden, aufgeklärten, aufrechten, aufleuchtenden Frieden des intelligenten Geistes und des das Leben liebenden Herzens.

 

 

 

Samstag, 12. November 2022

Sequenzen von Skepsis (518)

 


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


5745

Wissen ist Macht“, das Glauben bestenfalls Trost.


5746

Namen und Adressen knüpfen die Maschen der Vernetzung.


5747

Opposition erlahmt in geistiger Anbiederung an die Regierung und erstickt in der Koalition.


5748

Ein nur Zwei-Parteien-System genügt einem Schwarz-Weiß-Denken, aber keineswegs einer demokratisch differenzierten und gleichberechtigten Vielfalt. Man erkühne sich, die Vereinigten Staaten von Amerika genau zu beleuchten.


5749

Die gerissenste Religion nennt sich Kapitalismus durch die überaus generöse Freiheit des Teufels „Pecunia“, welcher nach Weihrauch stinkt und den Ärmsten der Welt alles nimmt, um selbst zu glitzern und zu schillern in einer blendenden Propaganda, die den Krieg nicht nur nicht scheut, sondern ihn stringent anbetet.


5750

Regierungen handeln vorzugsweise gemäß ihres verbrämten Selbstzwecks.


5751

Zeichnet Mörder aus! Mörder! So erkenne ich sie und euch.


5752

Über allem Glauben und Zweifel rangiert ehrliche Bescheidenheit des Wissens.


5753

Wie gerne lasse ich mich von Musik, Gemälden und Texten entführen, wie abstoßend empfinde ich banales Geschwätz auf sämtlichen Kanälen.


5754

Aphorismen verstehe ich so: Freiheit auf den Punkt.


5755

Die Masse zieht mich nicht an; lösen sich aus ihr Individuen, werde ich neugierig und hinterfrage gerne ihre Beweggründe, freue mich über Lockerheit und Geistreiches.


5756

Wenn sogenannte Antirassisten immer wieder nur gegen „Rechts“ laut werden, geben sie sich als „Einäugige“ zu erkennen, die den ebenso verwerflichen „linken“ Rassismus nicht sehen (wollen). Ich habe den Verdacht, sie tarnen auf diese Weise ihren eigenen Rassismus, erheben ihn sogar zur Moral..


5757

Alle an der Fußballweltmeisterschaft in Qatar teilnehmenden Nationen wussten seit Jahren, in welchem die Menschen verachtenden Staatswesen sie auftreten werden. Jegliches moralisches Aufbegehren jetzt zum Zeitpunkt des Turniers ist blanke Scheinheiligkeit, ganz gewöhnliche und übliche Doppelmoral.



© Raymond Walden




Donnerstag, 27. August 2020

Menschliches Glauben: Ein „Soldat des Friedens“ ist gefallen. (S. 140)

 


Dezember 1995


Yitzhak Rabin wurde Opfer einer Gewalttat. Die Tragik und das menschliche Mitgefühl gründen sich darauf, dass er ausgerechnet für seine Bemühungen um den Frieden ermordet worden ist. Wieder einmal macht ein Verbrechen betroffen. Verständlich, dass eine breite Weltöffentlichkeit dem Toten ihre Reverenz erwies.

     Aber, ich frage, war sein Leben wertvoller als all die Leben, die er als herausragender israelischer Soldat auf dem Gewissen hatte? Rabin war ein ideologisch eingeengter Mensch wie große Teile sogar nicht religiöser israelischer Menschen auch, weil sie einen extrem starken Bezug zur Bibel haben. Der Mörder Rabins kommt aus ihren eigenen Reihen, geprägt von religiöser und nationalistischer Verblendung. Er hätte ohne jede Frage auch aus dem fundamentalistischen arabischen Lager kommen können.

     Die einzige Lehre für mich: „Wer vor dem Hintergrund irgendwelcher „heiligen Schriften“ Menschen tötet, ist friedensunfähig. Soldaten des Friedens sind in Ausübung ihres Kadavergehorsams ebenso Tötende. Es gibt gar keine Friedenssoldaten; Soldaten sind Krieger.


© Raymond Walden

 

 


Donnerstag, 14. Februar 2019

Sequenzen von Skepsis (333)

Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

4276
Ein Ziel der Indoktrination besteht darin, nicht bemerkt zu werden. Um das zu erreichen, gewährt westliche Indoktrination durchaus vordergründige Freiräume, während die östliche Manipulation einer strafferen Regie folgt. In beiden Methoden geht es um Menschenverachtung und Feindbild-Implementierung durch Manifestierung von Desorientierung.

4277
Erst einmal gefangen in Feindbildern, eingewiesen und befangen, zieht die Geistlosigkeit singend in den Krieg, kehrt nie mehr wieder oder doch als Leichnam, vielleicht als traumatisiert verlebter Krüppel physisch wie seelisch als Hohn auf „Glaube, Sitte und Nation“.

4278
Hinter den Fassaden zahlreicher Prominenz stapelt sich das Chaos in peinlicher Dekadenz.

4279
In den Kirchen, Tempeln, Synagogen und Moscheen, in Parlamenten und auf Parteitagen entfesselt sich die unendliche Beschränktheit von Geist und Gefühl, der Widerspruch in sich: unendlich beschränkt.
Und dennoch besteht Intelligenz auf freiheitlicher Basis und evolutionärer Horizonterweiterung – logischerweise außerhalb!

4280
Der Abbau der Lebenslust äußert sich in der permanenten Anklage: Alles ist schädlich, krankheitserregend, und du bist schuld!

4281
Die Welt lasert nicht in einfarbigem Licht, sondern lebt in dem Reichtum vielfältiger Farbtöne und Klangfarben.

4282
Die Anmaßung, Menschen zu töten, es zu können, zu wollen, zu müssen, bestätigt das bestialische Viech im Mörder, also die primitivere Lebensform in der Evolution, die der Barbar für sich natürlich zurückweist.

4283
Wer sich belügen lässt, nimmt es selbst wohl nicht so genau.

4283
Gefährder“ sitzen weltweit vor allem in Regierungen, Parlamenten, in Chefetagen und auf Thronen der Gottesanbetung.

4284
Darstellungen zwangloser Heiterkeit und Lebenslust sucht man in christlichen Kirchen und auch anderen Tempeln vergebens. Logisch!

4285
Edler Wein schmeckt in seiner Heimat unvergleichlich anders als in der Fremde. Auch er unterliegt Stimmungen und erzeugt selbst derartige sehr individuell.


© Raymond Walden

Über 900 weitere Aphorismen von Raymond Walden als
Sentenzen von Freiheit
(mit dem Kosmonomischen Manifest)
in der ALV-Schriftenreihe Band 16
Angelika Lenz Verlag, 2005
ISBN 3-933037-49-2