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Sonntag, 20. September 2020

Menschliches Glauben: "Sternschnuppen" (S. 146)

 


August 1997


Am 12. August über Sternschnuppen nachzudenken, scheint nicht ungewöhnlich, treten doch um diese Zeit die Perseiden besonders häufig auf. So ästhetisch die Lichtspuren auch meist wirken mögen, verbergen sich doch dahinter nur Staubkrümel einer toten Materie, die von uns gerade einmal für Sekundenbruchteile wahrgenommen werden. Allen noch so schönen Leuchtpfaden ist das jähe Erlöschen gemeinsam. So möchte ich eigentlich die Aufmerksamkeit auf einige andere „Schnuppen“ lenken, auf (un)menschliche Flüchtigkeiten, die in diesen Sommerwochen so schnell erloschen sind:

     Hongkong! – Was wurde hier eigentlich mit stundenlangen Liveübertragungen gefeiert? Die Briten mussten sich zurückziehen und zündeten ein Feuerwerk, viele weinten aus Nostalgie. Die Rot-Chinesen übertrafen das Spektakel nicht zuletzt durch ihre pyromanischen Urheberrechte und schickten sofort das Militär zu den Menschen. Dann war's unvermittelt still um Hongkong; denn jeder weiß natürlich, dass mit dem dekadenten Kapitalismus ein Machtfaktor verschwand, der immerhin demokratische Rechte stütze, Bürgerrechte, mit denen Kommunisten nichts, aber auch gar nichts im Sinn haben.

     Nichts mit diesen Menschenrechten hat auch die israelische Siedlungspolitik in Hebron zu tun. Die UN verfasste wieder einmal eine Resolution dagegen – wirkungslos, weil die USA und andere Einspruch dagegen einlegten und sich die deutschen wie einige andere Sonntagsdemokraten "der Stimme enthielten".

     Mit der deutschen Sprache hapert es ja nun schon auf sämtlichen Grundschulen in Deutschland. In der Schweiz hätten sich die Banken an Nazigold bereichert, heißt es. Sprachlich grotesk wirkt, dass Juden dieses Gold nun zurückhaben wollen; es war wohl doch „jüdisches“ Gold. Indes steht völlig außer Zweifel, dass das Eigentum den beraubten Menschen oder ihren Familien mit schweizerischem Zins und Zinseszins zurückgezahlt werden muss!

     Völlig diktatorisch bestimmte der US-Präsident Clinton die Nato-Erweiterung, um sich anschließend auf Staatsvisite in den abgelehnten Staaten durch die Bevölkerung bejubeln zu lassen. – Kennedy lässt grüßen ("Ich bin ein Berliner"), dabei hatte die seinerzeitige US-Administration den Kommunisten die Duldung der Berliner Mauer vor deren Bau signalisiert!

     Die NASA, jahrelang als Garant für Wissenschaftlichkeit verkannt, kämpft mit allen Mitteln der öffentlichen Täuschung um ihre Interessen: Da werden sensationelle Wolken von Sternentstehungen schon einmal nachträglich eingefärbt, wird das "Wasser auf dem Mond" publizistisch ausgeschöpft, nunmehr ein Mars-Spielzeugauto für eine US-Populismuskampagne sondergleichen als der letzte wissenschaftlich gravierende Kick gefeiert, obgleich schon vor zwei Dekaden die Viking-Sonden ähnliche Untersuchungen vollbrachten.


© Raymond Walden

 

 

Freitag, 18. September 2020

Menschliches Glauben: Schaut her, das sind Menschen! (S. 144)

 


Juni 1997


Am 8.6.1997 waren die Schweizer zu einem Volksentscheid darüber aufgerufen, ob alle Waffenexporte zu beenden seien. Das Ergebnis ist so ernüchternd wie das gesamte Neutralitätsgehabe überhaupt, zumal sich die Schweiz stets mit allen möglichen Kriegsverbrechern eingelassen hat. Zwei Drittel der Stimmberechtigten sind für eine Fortsetzung des Waffenhandels, weil, so der Hinweis auch der Regierung, dadurch Arbeitsplätze gesichert werden. Das allerdings sind die wahren Monster, die ihren florierenden Alltag auf dem Tod anderer Menschen gründen.

     Das eigentlich Beschämende besteht darin, dass die Schweizer in "freier" Entscheidung so verfahren. In Deutschland beispielsweise wird das Volk zu solchen Dinge gar nicht erst befragt. Da ist der angeblich so friedliche Staat einfach einer der führenden Waffenexporteure! Und trotz der Milliardengeschäfte sind die Staatsfinanzen bankrott, wächst das "Heer" der Arbeitslosen.



© Raymond Walden