Aphorismen
zum Nachdenken und Zitieren:
3155
In
modernistischen Planetarien projizieren sie ihre Geschäftsinteressen,
Ideologien sogar, mit Klamauk und lauten Show-Effekten. Die Sterne
stehen ganz weit draußen unter „ferner liefen“, sie werden
billig der Werbung vergeben, denn zum verinnerlichten Staunen, zum
gedanklich-emotionalen Innehalten fehlt die Zeit, auch die Intention.
Der Sternenhimmel geht wie in der Natur so auch im Planetarium, ganz
eilig verschmutzt, verloren. Er wird verspielt, als ein hohes Gut
profan vermarktet.
3156
Welche
Lust, am Firmament den Träumen zu folgen,
unter
klarem Sternenhimmel die Worte deutlich zu setzen
und
im Schutz dieser Freiheit ohne Bedrohung auszuruhen.
3157
Fernsehen
ist ein Mordsprogramm.
3158
Wirft
man der Masse zu Recht Dummheit vor, geschieht dies in der Hoffnung,
dass es einen feinen Rest unvermasster Menschen gibt.
3159
Leben
sei Konsum, lehrt der Kapitalismus die lernunfähig Gefräßigen.
3160
Die
Menschheit brennt in Eiseskälte, sie erfriert in Feuersbrünsten,
denn ihr geheucheltes Reden führt gezielt zu gegenteiligem Handeln.
3161
Wer
nicht kopuliert, braucht sich über nichts zu wundern – über
nichts.
3162
Bestechende
Hässlichkeit kommt laut im Gleichschritt.
3163
Kinder
strampeln erstarkend, Hampelmänner erweichend.
3164
Unter
Affen, lasse Mann (man) sich bloß nicht zu einem machen!
3165
Gezinkt,
bestochen, verschaukelt und verkauft; so ist die Politik des Sports
und genau so macht sich Politik einen Sport.
3166
Projekte
gedeihen im Team, Kunst entfesselt sich im Individuum.
3167
Religion
ist die Geschwulst, die fortwährend Metastasen streut, die Epidemie
mit Ewigkeitsdrohung.
3168
Erst
wenn es religionsfreie Kinderbetreuung gibt, konfessionslose Schulen,
Krankenhäuser und Altenheime, dann erst steht die Gesellschaft ganz
am Anfang von Aufklärung.
©
Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.de