Samstag, 23. Mai 2015

Sequenzen von Skepsis (205)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

2589
Der primitive Mensch tötet seinesgleichen und darüber hinaus zu seiner erbärmlichen Selbstbestätigung.

2590
Parlamente und sich ähnlich nennende Anstalten repräsentieren weltweit eine überaus kranke Immunität.

2591
Der indoktrinierte Mensch glaubt ausnahmslos alles und stirbt für jeden Unsinn. Das heißt im Klartext: Dem Indoktrinierten ist alles zuzutrauen.

2592
Wirklich menschliches Leben basiert nicht auf Darwinismus, sondern qualifiziert sich in Raum und Körperlichkeit, erhellt sich in Zeit, Kultur und Sozialisation und gelangt in Bewusstheit zur verantwortungsvollen Freiheitsfähigkeit.

2593
Todesstrafe fordert nur eine Gesellschaft, die sich auf das Niveau des Mörders erniedrigt, also Recht missachtet.

2594
Über allen Wolken strahlt eine Sonne, zumeist sogar als Ursache.

2595
Blühend pflanzt sich das Leben fort, in prächtigster Verschwendung. Diese allein ist gerechtfertigt.

2596
Wo Götter, Konsorten und Heerscharen sich prügeln,
kann ich nicht sein.
Wo man sauber denkt,
da kehr’ ich ein,
beim ehrlichen Brot und klaren Wein.

2597
Das Alter der Religion bestätigt lediglich ihre Rigorosität und Rückschrittlichkeit.

2598
Die masochistische Schmähung des Verstandes peitscht sich durch in Werbung, Kirche, Parlament. 
Ganz legal fatal, global, 
als Fanal Banal der Würdelosigkeit. 

2599 
Sklave bist du, wenn du nicht denkst! 


Copyright: Raymond Walden,  www.raymond-walden.blogspot.de












Slave System: Devotees, Patriots, Soldiers, Officials, Fans ...



Dienstag, 19. Mai 2015

Klimavergiftung


Einst schleuderte ich meine Bedenken in die Menge,
sie versanken wirkungslos.
Ich rührte meine Skepsis leicht unter den zähen Teig des Alltags,
er ging nicht auf.
Als ich gezielt und offiziell argumentierte,
wurde meine Zunge amtlich geknebelt.

Mit meiner Taschenlampe wies ich auf Bruchstellen vorgegebener Freiheitlichkeit,
doch polarisiertes Flutlicht deckte alle dunklen Fäulnisherde in glänzendes Weiß.

Die gezurrte Krawatte staut Gedankenströme,
tiefe Dekolletes annullieren Niveau,
Schönheitsoperationen sowieso,
Täuschung und Aufgeblasenheit als gesellschaftliche Räson.

Je höher der Börsen-Index, desto tiefer die Slums.

Je anmaßender der Klimawahn,
desto einfältiger die Ablenkung von der Menschenzerstörung,
von der Verhöhnung der Menschenrechte
im Namen des Glaubens, des Nichtwissens
und des kapitalistischen Profits.

Und diese Allianz der Ignoranz behauptet,
das „Weltklima“ „retten“ zu wollen (zu können!),
denn sie schreibt vor,
was sie in ihrer schäbigen Absicht und Bevormundung
überhaupt unter „Klima“ verstanden wissen will.

Angesichts wissenschaftlich-technologischer Errungenschaften
war die Menschheit noch nie so dumm wie heute.

Die wirkliche Wende,
die Erfordernis kosmonomischer Besinnung,
wird immer offensichtlicher für jene,
die noch denken können.



Freitag, 15. Mai 2015

Non-divine Humanity


O distinguished thirst for justice,
they moisten your lips with fire-water
and roughen your throat by offering just vinegar.
Refuse to swallow this splashed drink
which is served by hidden smiling
in consciousness of its bad effectiveness
by mixing glamerous unfairnesses,
and in poisoned intention.
“Cheers”, they say
meaning just themselves – not you.

O dignified hunger for emancipation,
they fob you off with toads,
feed you with flatulent grub.
Don’t gulp down what they are offering to you
by the insolence of the right of the strongest,
by the injustice of the richer ones and freebooters
and by bloody slavery.
“Enjoy the meal”, they celebrate the repast,
always providing themselves with the best – not you.

Your thirst, your hunger, o humanity,
they are suffocated
because of your innocence,
your credulity and brain-washed stupidity.
You are religious?
Any God declares you to be dust?
And you are praising him for this?
Right away you are attackable
because  of your God’s arrogance
of being the only truth,
and accordingly, the rediculously holy cause
of culture fights and wars of extermination.

Thus experienced as common practice,
o humanity, you don’t have any scruples
about living out your western, christian-jewish richness
at the expense of the poor ones, of the Third World.
But you don’t have the right of that.
Your God, like all other Gods,
Is not only illusion
but the evil.

Satisfying your thirst for justice,
your hunger for emancipation,
vote out the cup of blood,
the body eating of a psychopathic prophecy.
Define responsibly
what you drink, what you eat.
The table of your life
is to be set and decorated by yourself.

Eating and drinking unfold the honesty of life.
May the uprightness rise exemplarily as non-divine humanity.



Donnerstag, 14. Mai 2015

Ungöttliche Menschlichkeit


O erlesener Durst nach Gerechtigkeit,
man benetzt deine Lippen mit Feuerwasser
und raut dir die Kehle mit Essig auf.
Verweigere den gespritzten Trunk,
den man verhohlen lächelnd kredenzt
im Bewusstsein seiner üblen Wirkung
durch Panscherei schillernder Unlauterkeit
und in giftiger Absicht.
„Zum Wohle“, prostet man zu
und meint ausschließlich sich, nicht dich.

O würdiger Hunger nach Emanzipation,
man speist dich ab mit Kröten,
füttert dich mit blähendem Fraß.
Schlucke nicht, was man dir zumutet
in der Frechheit des Rechts der Stärkeren,
des Unrechts der Reicheren und Freibeuter
und der blutigen Sklaverei.
„Guten Appetit“, adelt man die Mahlzeit
und besorgt stets Besseres für sich, nicht für dich.

Dein Durst, dein Hunger, o Menschlichkeit,
sie werden erstickt
aufgrund deiner Arglosigkeit,
deiner Leichtgläubigkeit und gewaschenen Dummheit.
Du bist religiös?
Irgendein Gott erklärt dich zu Staub?
Und du bejubelst ihn dafür?
Schon bist du angreifbar
wegen der Arroganz deines Gottes,
als sei er der einzig Wahre
und folglich der albern heilige Anlass
für Kulturkämpfe und Vernichtungskriege.

Entsprechend als „Usus“ erfahren,
hast du, o Menschlichkeit, keine Skrupel,
deinen abendländischen, christlich-jüdischen Reichtum auszuleben
auf Kosten der Armen, der Dritten Welt.
Dieses Recht hast du aber nicht.
Dein Gott, wie alle anderen Götter,
ist nicht nur Wahn,
sondern das Übel.

Willst du deinen Durst nach Gerechtigkeit,
deinen Hunger nach Emanzipation stillen,
wähle ab den Kelch des Blutes,
die Leibfresserei einer psychopathischen Prophetie!
Bestimme verantwortungsbewusst,
was du trinkst, was du isst.
Den Tisch deines Lebens
musst du eigenständig decken und schmücken.

Im Speisen und Trinken entfaltet sich die Ehrlichkeit des Lebens.
Beispielhaft erhebe sich die Aufrichtigkeit als ungöttliche Menschlichkeit.



Montag, 11. Mai 2015

Deutscher Friedenssong-Wettbewerb 2015




Der Deutsche Friedenssong-Wettbewerb 2015 bietet noch bis Ende Mai die Möglichkeit eigene komponierte und getextete Friedenslieder und Antikriegslieder, bzw. Lieder gegen Gewalt zum Wettbewerb einzureichen.
Die besten 20 Songs werden einem 12köpfigen Jury-Team Anfang Juni zur Bewertung vorgelegt. In dem Jury-Team wirken u.a. die nahmhaften MusikerInnen, wie Joy Fleming und Stehpan Trepte (electra) mit. Schirmherr ist übrigens Konstanin Wecker. Als Preisgelder winken insgesamt 5.300 Euro die auf 5 Preisträger verteilt werden.

 
DFG-VK Bonn-Rhein-Sieg
Dieter Riebe (Vorsitzender)
Straufsberg 62
53332 Bornheim
Tel. 02227 / 82899 u. 82387

http://www.friedensmusik.de/

http://dfg-vk-bonn-rhein-sieg.de/index.php/friedenssong-wettbewerb-2015



Sequenzen von Skepsis (204)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

2579
Klimawahn und Gotteswahn,
Gesundheits-, Ernährungs- und Jugendwahn
und Rassenwahn und Wachstumswahn!
Soldatentum.
Status quo der Menschheit in unendlicher, unüberwindlicher Realitätsferne.
Die verheerendste Naturkatastrophe auf Erden.
Wirklich kluge Menschen jedoch
könnten vorbeugen.

2580
Der sich modern wähnende Mensch jagt und sammelt wie in alten Zeiten nunmehr vor allem die Quote. Qualität aber wäre Modernität, wäre neue Lebensgüte.

2581
Das Wort „wähnen“ kam aus der Mode, denn es trifft das irrationale Selbstverständnis der Menschen, ihre wahnsinnige, sehr moderne Abkehr von schlüssigen und wirklichen Wahrheiten.

2582
Jedes Medium, ausdrücklich jede Redaktion, die Astrologisches verkündet, erklärt sich selbst für verrückt.

2583
Sorgen zeichnen ihr eigenes Gesicht und formen sogar das Körpergewicht.

2584
Oberflächlichkeit gebiert Fehler, die sie mühelos verdrängt und dann vergisst, bis nach einer Zeit vergeblichen Wartens die ganze Zeugungsunfähigkeit gnadenlos in alle Tiefen einbricht.

2585
Mancher läuft und läuft, jagt seinen Gedanken hinterher.
Ich verweile entspannt, und die Gedanken kommen zu mir.

2586
Wen oder was der Volksmund als Experten bezeichnet, beweist nicht selten Humor, politisch angepriesene Experten stellen zu oft das bitterernste Gegenteil dar.

2587
Den Schrei des Menschen hört die Menschheit nicht.
Nichts ändert sich.

2588
Um das kurze Leben rankt und windet sich ein langer Abschied. 


Copyright: Raymond Walden,  www.raymond-walden.blogspot.de


Mittwoch, 6. Mai 2015

Zwei Einsamkeiten


Einsam und hilfsbedürftig kommen wir auf die Welt, um sie ebenso zu verlassen. Leben heißt Sozialisierung, Suche nach Kontakten, Anerkennung, Hin- und Zuwendung, Harmonie und Liebe, aber auch Abgrenzung, Konkurrenz und Kampf.

Nichts in dieser Gruppendynamik entbindet das Individuum von seiner eigenen Verantwortlichkeit für sein bewusstes und auch unbewusstes Auftreten. „Mildernde Umstände“ mögen sich einstellen durch Zufälle, Widrigkeiten und sogenannte Schicksalsschläge.

Die ureigene Einsamkeit endet nie, auch nicht in vielleicht längeren Phasen des oberflächlichen Überspielens.

Eigentlich gibt es aber zwei Charaktere von Einsamkeit, nämlich die des Verlassenseins und die der erbaulichen Kreativität.
Dabei ist die Zweite ein erstaunliches Mittel zur Linderung der Ersteren.
Das sich Verlassenfühlen ist die sich ständig wiederholende Vorbereitung auf das einst unvermeidliche Sterben. Nicht auf den Tod, denn der ist nichts, kann nichts, ist bedeutungslos. Er existiert ja nur unter den Lebenden. Die Art und Weise des Sterbens macht das Leid des letztlichen Verlassenseins aus, in der Einsamkeit, in die wir alle gezwungen werden.

Freiwillige Einsamkeit hingegen befreit sich von manchem Zwang, manchem inneren Widerspruch und äußeren Unsinn, um eigene unabhängige Aktivitäten zu entfalten. In ruhiger, selbstbestimmter Konzentration kommt Kreativität auf und schließt gar nicht aus, dass ein lebhaftes Temperament und ein glühendes Herz das Schaffen und Wirken beflügeln. Es geht nur um die eigene Sinngebung und Genugtuung.
Findet darüber hinaus das entstandene Werk die eine oder andere äußere Anerkennung, mag dies die freiwillige Einsamkeit nur etwas aufkratzen, vielleicht irritieren, denn die wirklich Wissenden und Könnenden bleiben erst recht in einem Blitzlichtgewitter von öffentlicher Würdigung immer einsam.
Sie lassen sich die Einsamkeit nicht nehmen, denn sie bewahren ihr Refugium, das sie aus freien Stücken für sich etablierten und aus dem heraus sie sind, wer oder was sie sind: der eigenen Grenzen bewusst, Irrtümer und Zweifel eingeschlossen.

„Alternativlosigkeit“ wäre ein demagogisches Diktat, ein Postulat expressiver Dummheit, ähnlich der „allein seligmachenden Wahrheit“.

Die kreative Einsamkeit erschließt sich nicht den Mitläufern, Opportunisten, Teamplayern und Profitgeiern, die dem Welt-Chaos in die Hände spielen und dafür sorgen, dass des Leidens Einsamkeiten die einzige wirklich erreichte Unendlichkeit darstellen.



Freitag, 1. Mai 2015

Ein Gedanken-Splitter zum „Tag der Arbeit“


Die Produktion von Waffen schafft Arbeitsplätze, also wird hergestellt.
Je mehr Kriege, desto sicherer die Arbeitsplätze.
Je mehr Tote durch die Waffen, desto offiziell verschwiegener das Leid.
Je unvermeidlich offensichtlicher das Leid, desto feierlicher der ökumenische Trauergottesdienst.
Je bombastischer der Waffenverkauf und Waffen-Export, desto ertragreicher der Profit, desto ungenierter die Börsen-Spekulation.
Je unverfrorener die Menschenverachtung, desto stereotyper der Hinweis:
Wenn wir es nicht tun, machen es doch sowieso die anderen!

Das nennt man in Europa  „christlich-jüdische“ Kultur des Abendlandes.

Der indische Cartoonist Velayudhan Bhuvanan „bezeichnet“ treffend die „Größten Sünder“.






Donnerstag, 30. April 2015

Atheismus ist kein Glauben


„Er war ein gläubiger Atheist. Er glaubte fest: Es gibt keinen Gott.“
(Stefan Fleischer, 1938, Rentner, vorher Organisator einer Großbank,
Sachlicher dagegen das Knaurs Herkunftswörterbuch: „Atheismus – Verneinung der Existenz Gottes“.

Der intelligente Mensch weiß um die Grenzen allen Wissens, der Gläubige reißt diese Grenzen mühelos ein. – Und versteht dabei nicht einmal den Inhalt dieses Satzes.
Aber das ist das Geheimnis des Glaubens, des Nichtverstehens, des Nichtwissens.

Wie sollte es „gläubige Atheisten“ geben, also Menschen, die glauben, es gäbe keinen Gott? Hier spielt doch schon die religiös voreingenommene Sprache verrückt. Etwas nicht Existentes werde Fakt, indem ich es bezweifele?
Wie könnte man gegen „nichts“ (= Gott) sein?
Oder, indem ich nicht an siebenköpfige Drachen „glaube“, existieren sie bereits? Denn ich spreche ja darüber?

Den wirklich religionsfreien Menschen kümmert überhaupt kein Gott, aber er wird penetrant konfrontiert durch Gläubige, die mit einer dummdreisten Sendungsarroganz das öffentliche Leben missbrauchen und für das religiöse Chaos der Welt sorgen.

Fehlerfreiheit eines Vortrages bedeutet beispielsweise unumwunden „frei von Fehlern“.
Religionsfreiheit mutiert in religiösen Vorstellungen nicht etwa zu „frei von Religion“, sondern zu einer Fülle unterschiedlichster, gleichgearteter Religionen, weg von Logik und Kausalität.
„Gott“ ist das Sammelsurium regionaler Hirngespinste, die sich in der Flucht aus dem Wissen über die Realität einig sind, hervorgegangen aus den gemeinsamen Nöten aller Menschen, verwurzelt in der Sterblichkeit.
Aus solcher Zwangslage erwachsen religiöse Lehren, jede vorwiegend im Besitz der einen und einzigen Wahrheit, die geradezu zwangsläufig mit „erschlagenden Argumenten“ die Andersdenkenden vorzeitig in das Jenseits der ewigen Erleuchtung oder der verdienten Höllenqualen befördern.

„Atheismus“ ist überhaupt keine solche oder ähnliche Lehre. Die Freiheit des Menschen von Religion verfügt über keinerlei nennenswerte Organisation und steht deshalb gegenüber all den Ideologien auf ziemlich verlorenem Posten, nicht zuletzt, weil sich einige religionsabtrünnige, aber ebenso totalitäre Doktrinen gerne „atheistisch“ nennen, ohne überhaupt zu begreifen, wie sie ihre grausame Lächerlichkeit dadurch untermauern.

Ein prophetischer Sonderling lud ein, seine singenden und tanzenden Aktien zu bewundern und anzubeten. Nach und nach folgten ihm viele, die wenigen im gar nicht interessierten Abseits Verharrenden verspottete er als gläubige Skeptiker. Sic.
Er erklärte seinen Glauben zur Staatsräson, zur verbindlichen Moral und Ethik und führte bald „Kreuzzüge“ um die Vorherrschaft gegen die jeweiligen Propheten der ewigen selbstleuchtenden Religionen von mysteriösen Bergen, Seen, Flüssen, von respektablen Bäumen, Wäldern, von verehrten Kühen, angehimmelten Sternen, halluzinierten Geistern, Dämonen, Engeln, Teufeln, von korrupten Götterscharen, Zwitterwesen, Heiligen, von Jungfrau- und Wiedergeburten bis hin zu dem auf einen einzigen Gottesbegriff verdichteten Wahn, der sich allein schon durch die provinzielle Diversität selbst widerlegt und modischen Epochen unterliegt, fernab jeglicher Unendlichkeit und ewiger Präsenz.

Der religionsfreie Mensch hingegen begnügt sich mit der einen bescheidenen, aber zurechnungsfähigen Existenz des Denkens auf der Basis objektiver Gesetzmäßigkeit und einfühlsamer Mitmenschlichkeit.
Beide Grundlagen würdigen Lebens vermag Religion in ihrer abgehobenen Konsequenz nicht zu erbringen. Global wirkt sie fatalistisch entzweiend und friedensunfähig.   



Mittwoch, 22. April 2015

Dimensionen meines Schreibens


Im Schreiben bin ich: Ich bin ich.
Niemand befiehlt mir,
was ich wann, wie, warum schreibe.
Und wenn ich Glück habe,
bemüht sich kein Mensch,
meine schreibende Freiheit zu verhindern.

Regeln, denen ich mich unterwerfe,
sind humanistische Ethik und,
mit einigen mir selbst genehmigten Eigenwilligkeiten,
der korrekte Gebrauch der Sprache.

Ich schreibe verstandesmäßig,
gefühlsbetont inspiriert,
natürlich als Echo auf private Ereignisse und Gegebenheiten
wie auf offizielle Geschehnisse,
die Natur bringt mich ins Grübeln und Formulieren.

Ich schreibe nicht, um Millionen Leser zu erhoffen,
ablehnen würde ich sie freilich nicht,
frei bin ich im und durch das Schreiben,
ich bin mein wichtigster Adressat.
Ich will wissen,
wie und wo ich in welcher Menschheit lebe.

Und nun wird immer deutlicher, dass mich überall auf der Erde
ungezählte, ähnlich seriös neugierige Menschen begleiten
auf meiner Suche und in meiner Skepsis.
Die Verantwortung für mein Schreiben bekommt eine andere Dimension.

Ich wünsche mir, dem wirklich gewachsen zu sein.



Freitag, 17. April 2015

Dekadenz ist geil !


Wir sind doch nicht blöd, alles ist im Supermarkt drin, also,
nichts wie hin!
Gut, dass wir das Saitenkracher-Süßli gesse hänt, Saitenkracher-Süßli, Süßli von Saitenkracher!
Bild’ dir keine Meinung beim Lesen, was krank macht; zu Risiken und Nebenwirkungen: Hagel-Schlaumarkt. Da hilft man sich.
Blindglas tauscht aus, Provinz ist immer da und nah, Schutzengel auch, ohne seinen Allmächtigen sagt der nichts. Ein Liedchen lohnt sich. Gibt’s doch gar nicht? Doch mit  ´nem Koller oder mit dem besten Mix deines Radios von dahoam, wenn nicht gerade Unwetterpotenzial den Klimaschutz herbeilügt oder Ozonwerte den Feinstaub direkt in die alternativlose Nachhaltigkeit von Kohlendioxid-Psychose und Treibhaus-Meditation treibt und mit deinem Sozial-Netzwerk teilt, grün vor Angst, vor Allem, besonders vor dem Leben; es ist eine einzige Unverträglichkeit, Allergie oder Epidemie, nicht einmal Diäten hindern den fetten Schwachsinn.

Dabei regelt der mediale Staat doch schon jeden Anflug von Individualität im Verwaltungswust von Hilflosigkeit und Konzeptionslosigkeit zugunsten von Wachstum für die reichen, bigotten Armen im Geiste.
Frieden schafft man mit Waffen, mit religiöser Narrenfreiheit, Billigst-Löhnen und verborgener, getarnter Sklaverei.

Ein Hoch auf die flachgeistige Gleichmacherei, auf die protzigsten Autos, auf den Kapitalismus, auf den Nationalismus, Rassismus, auf ewig gestrige Werte!

Bildung weltweit? – Nein, danke! Indoktrinierte Ideologie komme über uns und unsere Kinder.
Nahrung überall? – Selber essen macht fett!

Wir sind so kompetent ahnungslos, treiben nur hilfloser noch im ausufernden Datenfluss, denn wir negieren Wahrheiten. – Das ist so geil!
Sogar beim Zeugen und Umsorgen von Nachwuchs sind wir verpeilt.



Dienstag, 14. April 2015

Sequenzen von Skepsis (203)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

2559
Glaubte ich an Gott, hätte ich den Schuldigen für alles Leiden gefunden. Nicht Lobpreis wäre mein Anliegen, sondern gnadenlose Anklage. Doch bleibt mir ja diese Last glücklicherweise erspart.

2560
Götter, Geister, Engel gibt es nicht. Klar.
Aber ihre Trugbilder begegnen dir in jedem Gläubigen, sie regieren sogar die Menschheit. Verirre dich nicht in dieser Wüste.

2561
In Kindertagen wurde mir manchmal schlecht in der Kirche wegen Langeweile und Nüchternsein vor der Kommunion. Im Alter befällt mich innere und äußere Übelkeit ob des real und weit verbreiteten Tempelunsinns, den ich nicht ertragen kann, schon gar nicht, wenn er ex cathedra Öffentlichkeit beansprucht.

2562
Ein Arzt, der zugleich Homöopath ist, hat sicher pathologische Gründe.

2563
Gesungene Pseudophilosophie macht manchen Gröhlemeier reich.

2564
Es gibt göttliches Erleben sogar in höllischem Eifer für den, der so etwas glaubt.

2565
Auf zum Schönen!
Und seinem besonderen Reiz,
wenn er wahrhaftig ist,
auch vor der Zukunft besteht,
indem er in langer Erinnerung noch immer gilt.

2566
„Stinkreich“ bezieht sich nicht auf das Geld, sondern auf seinen anrüchigen Erwerb.

2567
Das Nichts ist nicht einmal ein Fragezeichen, hat etwas „Göttliches“.

2568
Du hast kein Recht, einem Trauernden oder einem sich Fürchtenden seinen Gott zu nehmen. Den Jungen und Lebensfrohen aber sollte man nie das Leben durch das Einflößen von „Gottesfurcht“ und Wunderlügen vermiesen.

2569
Vertrauen und Dankbarkeit könnten heilen und den Arzt motivieren.

2570
Selbsterkenntnis wäre die Voraussetzung zur Selbstverwirklichung. Doch wer ist selbst?

2571
Die Fruchtbarkeit verringert sich bei widrigen Verhältnissen.
So ist das in manchen Gesellschaften.

2572
Der Fluss des Lebens verträgt keine Kanalisierungen, denn die Vielfalt muss mäandern.

2573
Wahrheiten birgt die Natur als Angebot für den verständigen, sich bildenden Menschen.

2574
Wer im Leben stets und sogleich den Tod wittert, ist bereits gestorben.

2575
Genuss meint nicht Ausschweifung, wohl aber sinnvolle sinnliche Hingabe.

2576
Was Lebensfreude ist, lässt man sich doch nicht diktieren!

2577
Wer berät warum wozu?

2578
Kriege erglühen auch aus unterschiedlicher Wahrnehmung.
Eine bisher völlig vernachlässigte Forschungsaufgabe für zu etablierende Friedensministerien. 


Copyright: Raymond Walden,  www.raymond-walden.blogspot.de 


Donnerstag, 9. April 2015

Friedliche Nacht


Ein eigenes Bett in einem freien Land,
Geborgenheit dem Ruhenden in seinem wachen Denken
und in seinen lebendigen Träumen.
Das Fenster weit geöffnet zum Firmament,
die Nacht in vollkommener Dunkelheit und Ruhe.
Windstille.
Es duftet nach Frische,
bald ein leises Säuseln,
ein Vogel ruft, dann nur noch
der eigene Herzschlag
so leise im Takt.
Die Wolken dünnen aus,
schüchterne Sterne,
der schweigsam aufsteigende Mond hält Hof, und
das Sternenmeer wird tiefer.
Ganz oben das Raunen eines Fernfliegers,
schon entschwunden.
Nichts stört den erhabenen Frieden,
den realen Traum
jetzt und hier.
Doch wer schon
kann, darf so nächtigen?

Gestärkt und ausgeruht bricht an ein neuer Tag,
bringt so viel Licht in das Dunkel einer Menschheit,
die sich geblendet den Schlaf raubt, sich das Leben nimmt.

Die friedliche Nacht
wird in aggressiver Zivilisation
einfach umgebracht.
In Serie: Fortsetzung folgt.
Wie auf dem Bildschirm so auf dem Schlachtfeld.
Täglich!


Montag, 6. April 2015

Sequenzen von Skepsis (202)






Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

2546
Der Mainstream ist der Ganges des Westens.

2547
In der todsicheren Emanzipation verhalten sich Flintenweiber keinen Schuss friedfertiger als die traditionellen Machobomber und Pistolenhansels.

2548
Die tatsächliche Sexualfeindlichkeit einer prüde verklemmten Gesellschaft dokumentiert sich im legalen, direkten und indirekten Geschäftsaufkommen des subversiven und illegalen Marktes von der Pflege und Ausbeutung der Doppelmoral, in schriller Propaganda wie in subtiler Mimosenhaftigkeit der lustvollen Lustlosigkeit.

2549
Man bemüht die Historie, weiß ganz genau, wie es zu Kriegen kam, um, fernab von Selbsterkenntnis, die Wiederholung zu betreiben.

2550
Das Licht des Frühlings kann man atmen,
man hört und fühlt es,
die Augen werden gar nicht satt.
Es schmeckt nach Freiheit.

2551
Während die Sonne aufsteigt, blicke ich zum Mond und weiß, er sonnt sich im selben Licht, Empfindungen aber kennt er nicht. Er war nie belebt, aber garantiert den Lebensraum Erde, den er stabilisiert.

2552
Fasse dich kurz in Angelegenheiten der Wahrheit, denn sie gereicht den Schwindelnden zum Erbrechen.

2553
Dummheit stolziert auf zwei Stelzen: Naivität und Boshaftigkeit.

2554
Frieden ist ein seltenes intelligentes Geheimnis, das sich der Dummheit logischerweise nicht öffnet.

2555
Wahrheit wirkt hochgradig ansteckend, wird demzufolge in Quarantäne verbannt.

2556
Wie anregend und besinnlich schweigt der Wald und befreit von schweigenden Wänden und ähnlichen Mehrheiten.

2557
Die Angsthasen- und Mimosengesellschaft erzieht Rotznasen, denen kein Arzt oder Apotheker die Nebenwirkungen ihrer Eltern erspart.

2558
Regulierungswut entmündigt den Bürger, bezichtigt ihn der Lebensuntüchtigkeit, die den bürokratischen Demokratieabbau rechtfertige. 


Copyright: Raymond Walden,  www.raymond-walden.blogspot.de

 

Freitag, 3. April 2015

Ein Interview vom anderen Stern



In einer „außergewöhnlichen Begegnung“ bat mich der Chefredakteur, Herr Mark Imagine, des Magazins „Vom Anderen Stern“ um ein Interview über die globale Dummheit.

MI:  Herr Walden, in Ihren Veröffentlichungen nehmen Sie immer wieder Bezug, nicht ohne vehemente Verurteilungen, zur „allgegenwärtigen Dummheit“.
Können Sie komprimiert verdeutlichen, was Sie meinen?

RW:  Erlauben Sie mir die Antwort mit einem geradezu abgedroschenen Bild: Wer am Ast sägt, auf dem er sitzt, ist dumm.
Es sei denn, er beabsichtigt seine Selbsttötung. Aber auch in dem Fall, handelt er zwar im Sinne der Zerstörung zielstrebig „intelligent“, aber dennoch beschränkt, weil er das Leid, das er bei Verwandten, Freunden und so weiter hinterlässt, nicht gebührend beachtet. Er begeht eine Dummheit, entschuldbar lediglich, wenn eigenes, tatsächliches und nicht eingebildetes, hoffnungsloses Leid die Ursache bildet.

MI:  Was heißt das in globalem Maßstab?

RW:  Die Menschheit, der gesunde Mensch überall wünscht sich ein friedliches, zivilisiertes und gesundes Leben.
In völlig unkontrollierbarem Ausmaß verkehrt er sein Streben in das definitive Gegenteil. Trotz aller historisch negativen Erfahrungen, glaubt er an Frieden durch Waffengewalt, an Zivilisation durch Zerstörung und an Gesundheit durch ungesunde Verhaltensweisen. Er favorisiert Glauben vor Wissen und Naturgesetzen – eine fundamentale Dummheit.

MI:  Gibt es aber nicht immer wieder Kräfte, terroristische Energien, die Frieden, Zivilisation, Gesundheit rundheraus ablehnen, die in Gewalt und Anarchie ihren Sinn erkennen?

RW:  Sie erkennen gar nichts. Sie erfahren und begreifen das Leben nicht, dessen Sinn biologisch wie geistig die Weitergabe, der Schutz und die Entwicklung von neuem Leben ist, keinesfalls die Zerstörung der Existenz.
Die Verneinung dieser Naturgesetzmäßigkeiten stellt Dummheit dar in ihrer ungezügeltsten Ausprägung, verursacht durch vor allem ideologische Infizierungen.

MI:  Sie erklären Dummheit als Krankheit.

RW:  Eine Lebensweise, die die eigene Vernichtung quasi zum Programm erhebt, sitzt auf dem Ast ....
Das mag man zutreffend auch als krankheitsähnlich bezeichnen.

MI:  Kranke aber sind nur vermindert, vielleicht gar nicht schuldfähig?

RW:  Das ist so. Es gibt jedoch die andere Komponente der Dummheit: die Verachtung, mit der Auswirkung von Boshaftigkeit. Der Mitmensch wird degradiert zum Instrument der Verwirklichung des Egoismus’ der Skrupellosen, der Werte Verneinenden.

MI:  Stellen deren Defizite nicht auch eine Krankheit dar?

RW:  Das kann man vielleicht so sehen, sie entsprechen aber viel eher den Prinzipien von Züchtungen, das heißt, an sich gesunden Organismen werden Merkmale und Eigenschaften gegen das Leben angezüchtet.

MI:  Wer sind in diesem Verständnis die Züchter?

RW:  Ganz eindeutig Ideologien, Religionen, Nationalismus, Rassismus und, ganz allgemein, Auserwähltheitswahn, die allesamt durch Erziehung über Generationen vermittelt werden.

MI:  Ohne Erziehung hätten wir aber auch keine Werte.

RW:  Richtig. Es geht aber um humane Werte für das Leben hier und jetzt und nicht um fiktive Vorstellungen des Jenseitigen und des patriotisch Überhöhten. Die traditionellen Werte werden weiter vermittelt, trotz ihrer global immer wieder bewiesenen Untauglichkeit.

MI:  Wie kann das erklärt werden?

RW:  Im Kleinen, in der privatesten Sphäre hilft ja zum Beispiel eine Göttereinbildung. Der naive Gläubige, der „Gutmensch“ findet Trost in seiner kleinen Welt, und wenn nicht, rüttelt das nicht am Weltgeschehen.
Überregional und vor allem global kommen jedoch die ideologisch-religiösen Gegensätze zum Tragen. Ausgrenzungen bilden das Prinzip von Herrschaft und Vorherrschaft. Die Dummheit rüstet sich machtvoll gegen objektives Denken und menschenfreundliches Fühlen.

MI:  Ist die Menschheit also machtlos dem ausgeliefert?

RW:  Bisher weitestgehend, aber nicht total.
Keine Tyrannei der Welt wird je komplett die aufgeklärte Denkweise von Menschen ausmerzen können.
Unser bescheidenes Hoffen liegt in der zu erwerbenden und zu vermittelnden Bildung, in der objektiven Werteerkennung lebenszugewandter, menschenfreundlicher Parameter des realen Lebens. Dazu bedarf es sehr vielen Mutes zum Bruch mit Traditionen und Tabus und einer enormen Vorsicht gegenüber den entarteten Gewalttätigkeiten, Verlogenheiten und Heucheleien der gängigen Herrschaftssysteme.

MI:  Welche Rolle spielen die Medien bei den Bemühungen um Aufklärung?

RW:  Leider nur eine sehr begrenzte, denn sie befinden sich hauptsächlich im Eigentum der Unfreiheit und Einseitigkeit. Zuverlässige Informationen werden mangels Objektivität kaum geliefert, lassen sich aber mühsam erarbeiten, wenn man die Inhalte möglichst vieler verschiedenen Mediensysteme vergleicht und so auf die eigentlichen Spuren von Wahrheit stößt.
Ganz deutlich ist festzuhalten, dass die Mehrheit der Medien weltweit unter der Fuchtel der Dummheit agiert, eindeutig als Propaganda-Apparat unter ideologischem Diktat oder süffisanter Steuerung.

MI:  Gibt es keine Alternativen?

RW:  Bei genauer Betrachtung kaum, denn im Kommunikationszeitalter tragen besonders die Massenmedien zu Feindbildern, Vorurteilen, Pseudowissen und Esoterik bei, indem Nachrichten selektiert und manipuliert und auch gezielte Desinformationen gestreut werden. Sensationssucht, Massenverängstigungen, Psychosen, Epidemien erscheinen wie in saisonalen Rhythmen, sorgen für Pseudoüberzeugungen in den Redaktionen und vor allem bei den Bürgern.
Es handelt sich um einen Verblödungsprozess, den die breite Masse kaum realisiert. Mit anderen Worten, nur Köpfe, die sich nicht hinter Zeitungen und Bildschirmen verbergen, können kluge Köpfe sein.
Sie sind selten und finden entsprechend rare Nischen der Artikulation in wenigen Verlagen mit geringen Auflagen und natürlich im Internet, hier allerdings umgeben von einem Sumpf der Subkultur und undisziplinierten Primitivität.

MI:  Sie, Herr Walden, haben aber hauptsächlich das Internet als Ihr Publikationsorgan gewählt. Glauben Sie, damit Effektivität zu erreichen?

RW:  Das ist eine Frage, was man unter „Effektivität“ verstehen will, denn der Kampf gegen die Übermacht der Dummheit gleicht dem viel zitierten Ritt gegen Windmühlen.
Mein Auftritt im Internet geschieht unter zwei mir selbst gestellten Ansprüchen.
1. Indem ich gegen die Dummheit schreibe, vergegenwärtige ich mir, im Detail begründet, dass ich mich nicht, entschuldigen Sie den Ausdruck, verarschen lasse. Das ist mir sehr wichtig.
2. Wer sich in einer mir ähnlichen Lage befindet, freut sich über jede verwandte Stimme und Meinung, wo auch immer.
Im Internet setze ich ein solches Signal für aufgeklärte Menschen überall auf der Erde. Ich missioniere nicht, baue auch keine Organisation auf, aber offenbar treffe ich auf denkfähige Menschen, auf denken wollende Individuen, wohl zur gegenseitigen Anregung, nicht an der allgegenwärtigen Dummheit zu verzweifeln. So jedenfalls interpretiere ich die ansteigenden Zugriffszahlen auf meine Ausführungen im Internet.

MI:  Erlebten Sie schon Anfeindungen im Internet und darüber hinaus?

RW:  Sie sind nicht nennenswert. Ich habe den Eindruck, dass das Heer der Unzivilisierten meine Argumente nicht versteht und sich schon gar nicht in solche Texte hineinarbeiten kann und will.
Anfeindungen allgemein äußern sich hauptsächlich im „freundlichen“ Totschweigen. Das kommt mir durchaus entgegen, ich möchte mich nicht mit der Ahnungslosigkeit und Unbedarftheit in Dispute vertiefen; es wäre, um den Begriff noch einmal zu verwenden, einfach nicht effektiv.
Natürlich ist es für mich weitaus gefährlicher in Staaten mit geringeren freiheitlich-demokratischen Standards als in Deutschland, das ich dafür ausdrücklich zu würdigen weiß.

MI:  Sie kritisieren nicht nur, sondern entwerfen mit Ihrem Kosmonomischen Manifest ein alternatives Weltverständnis.

RW:  Ein Kritiker ohne Verbesserungsvorschläge ist von vornherein unglaubwürdig.
Im Kosmonomischen Manifest habe ich ein neues Weltbild skizziert, eine Philosophie, die so utopisch für viele erscheint, weil sie quasi im Frieden verankert ist. Sie ächtet jeden Krieg und favorisiert stattdessen konsequenten Humanismus in verwirklichter Gleichberechtigung und in gelebter Empathie gegenüber dem Menschen.
Freude am Denken und am intelligenten Bemühen spielt eine entscheidende Rolle.
Nichts steht über der Würde des Menschen, keine ihn abwertende Idee, keine Ideologie und kein Gott.

MI:  Ich danke Ihnen für das Interview.