Aphorismen
zum Nachdenken und Zitieren:
2559
Glaubte
ich an Gott, hätte ich den Schuldigen für alles Leiden gefunden. Nicht Lobpreis
wäre mein Anliegen, sondern gnadenlose Anklage. Doch bleibt mir ja diese Last
glücklicherweise erspart.
2560
Götter,
Geister, Engel gibt es nicht. Klar.
Aber
ihre Trugbilder begegnen dir in jedem Gläubigen, sie regieren sogar die
Menschheit. Verirre dich nicht in dieser Wüste.
2561
In
Kindertagen wurde mir manchmal schlecht in der Kirche wegen Langeweile und
Nüchternsein vor der Kommunion. Im Alter befällt mich innere und äußere
Übelkeit ob des real und weit verbreiteten Tempelunsinns, den ich nicht
ertragen kann, schon gar nicht, wenn er ex cathedra Öffentlichkeit beansprucht.
2562
Ein
Arzt, der zugleich Homöopath ist, hat sicher pathologische Gründe.
2563
Gesungene
Pseudophilosophie macht manchen Gröhlemeier reich.
2564
Es
gibt göttliches Erleben sogar in höllischem Eifer für den, der so etwas glaubt.
2565
Auf
zum Schönen!
Und
seinem besonderen Reiz,
wenn
er wahrhaftig ist,
auch
vor der Zukunft besteht,
indem
er in langer Erinnerung noch immer gilt.
2566
„Stinkreich“
bezieht sich nicht auf das Geld, sondern auf seinen anrüchigen Erwerb.
2567
Das
Nichts ist nicht einmal ein Fragezeichen, hat etwas „Göttliches“.
2568
Du
hast kein Recht, einem Trauernden oder einem sich Fürchtenden seinen Gott zu
nehmen. Den Jungen und Lebensfrohen aber sollte man nie das Leben durch das
Einflößen von „Gottesfurcht“ und Wunderlügen vermiesen.
2569
Vertrauen
und Dankbarkeit könnten heilen und den Arzt motivieren.
2570
Selbsterkenntnis
wäre die Voraussetzung zur Selbstverwirklichung. Doch wer ist selbst?
2571
Die
Fruchtbarkeit verringert sich bei widrigen Verhältnissen.
So
ist das in manchen Gesellschaften.
2572
Der
Fluss des Lebens verträgt keine Kanalisierungen, denn die Vielfalt muss
mäandern.
2573
Wahrheiten
birgt die Natur als Angebot für den verständigen, sich bildenden Menschen.
2574
Wer
im Leben stets und sogleich den Tod wittert, ist bereits gestorben.
2575
Genuss
meint nicht Ausschweifung, wohl aber sinnvolle sinnliche Hingabe.
2576
Was
Lebensfreude ist, lässt man sich doch nicht diktieren!
2577
Wer
berät warum wozu?
2578
Kriege
erglühen auch aus unterschiedlicher Wahrnehmung.
Eine
bisher völlig vernachlässigte Forschungsaufgabe für zu etablierende
Friedensministerien.
Copyright: Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.de