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Montag, 4. April 2022

Trugschluss ein jedes

 


Wie kannst du nur …?“, ich breche schon ab. – Er kann ja nicht in der Ermangelung seiner Gegenwart, genauer, in seinem Nichtsein.

Es wäre so einfach und wünschenswert, mit ihm zu reden, ihn zu bitten, ihm betend zu vertrauen. Es wäre so tröstend, gäbe so viel Hoffnung und Zuversicht.

Da er aber nicht kann, könnte man ihm Vorwürfe machen, mit ihm streiten, ihn sogar anklagen. Er hat noch keinen Krieg verhindert.

Für unzählige Waffengänge ist er sogar der Anlass, der Grund.

Obwohl er gar nicht da ist.


Frieden gäbe es vielleicht nur ohne ihn, ließen die Menschen ab von dem „Nichtseienden“ und all seinen verwandten, sich aufspielenden Spiegelbildern.

Trugschluss ein jedes.

 

 

 

Samstag, 19. März 2022

Sequenzen von Skepsis (480)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


5294

Gott“ als allmächtiger Schöpfer der vollkommenen Unvollkommenheit wie Verkommenheiten wäre mir eine einzige Enttäuschung, wenn er denn wäre. Zu dieser Freiheit muss man erst kommen, um die Welt unvoreingenommen einigermaßen zu verstehen, sie zu schätzen, aber sich auch möglichst vor ihren Widerwärtigkeiten und Gefahren zu schützen und ihre Endlichkeit mit keinen falschen Hoffnungen zu dramatisieren.


5295

Aus Ideologie und Krieg strickt man die Kettenhemden für die Unfreien, schnitzt und drechselt ihre Todesurteile.


5296

So Manchem gehen erst im Alter die Augen auf, und dann wird er verrückt.


5297

Vergangenheit spricht nur zu Denkenden, also vor bescheidenem Publikum.


5298

Panik geht über Leichen. Das macht das Regieren leichter.


5299

Bei Nachrichtenkanälen denke ich – erfahrungsgemäß – spontan an Brauchwasser, auch Abwasser und dann erst an Quellen von Trinkwasserqualität.


5300

Ideologisches Impfen leitet die Gehirnwäsche ein.


5301

Zutrauen? Dem Menschen vieles, dem Unmenschen in geistiger und stofflicher Uniform alles.


5302

Gesundheitsapostel pflegen nicht nur ihre Krankheit.


5303

Die Reichen fragen zuerst nach Geld, gelt?


5304

Eine Oma auf dem Panzer überträgt ihr Zittern auf den Feind.


5305

Minister. Berufsbezeichnung der auch ausbildungsfreien Beliebigkeit.


5306

Gehen oder stehen Sie zur Wahl oder stimmen Sie wahllos?



© Raymond Walden


 

 

Freitag, 25. Februar 2022

Nun beten sie wieder, die Christ-Gläubigen, …

 


um Frieden?

Wenn das so einfach nur wäre!

Der kriegerische Mörder, Wladimir Putin, betet nämlich ebenso

und zwar zum selben Gott, wie er es gelegentlich öffentlich zelebriert.

Soldaten auf beiden Seiten flehen in einsamer Not diesen Gott an.

Und erst die Lieben in der jeweiligen Heimat in leidvollem Hoffen und Bangen, schließlich in entsetzlicher Gewissheit!

Der terroristisch verlogene George W. Bush huldigt eben demselben Gott,

amerikanische Soldaten und ihre Angehörigen „trust in God“, vertrauen auf Gott,

genau auf diesen „einen Gott“.

Ob der weiß, wen er erhören soll?


Ist es nicht zum Verrücktwerden

für Gott und Mensch?

 

 

 

Mittwoch, 6. Oktober 2021

Sequenzen von Skepsis (449)

 


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


6411

Spießigkeit stilisiert die Ordnung der Unfreiheit, Prüderie schämt sich der menschlichen Geschlechtlichkeit, konstruiert „Diversitäten“ und punktet mit „Gender-Sternchen“ im sprachunkundigen Gestammel.


6412

Solange zugelassene Parteien demokratisch zwar gewählt, aber von politischen Gegnern ausgegrenzt werden, bleibt nur eine Schlussfolgerung: Dieser Staat hat ein gefährliches Missverhältnis zur freiheitlichen Demokratie.


6413

Brexit-Britain: No British Petrol? – You'll never walk alone. Green-Germany will also have a cold and expensive winter – during this “climate-warming”! Did you ever think of using your brain instead of following stupid politicians? Green-Germany, I can tell you, doesn't think but follows orders of elaborated nonsense. Such are relatives!


6414

Intelligente Kritikfähigkeit verfällt nicht den abfärbenden Druckerfarben, nicht der Suggestion des Radios und nicht den verzerrenden Spiegelungen des gefilterten Fernsehens.


6415

Geht eine Nachricht ein, stellen sich drei Fragen in der Reihenfolge: 1. Wer übermittelt? 2. Was ist die Botschaft? 3. Warum jetzt?


6416

Kinder Gottes“ wollen es bleiben, nie erwachsen werden, und als solche regieren sie sogar die Völker. Einige besonders Verwegene aber erklären sich zum diktatorisch gebietenden Gott und werden angebetet.


6417

Kaum einem der Akrobaten dieses Staatszirkus' gebe ich meine Stimme. Das Programm strotzt vor provokativer und bodenloser, vor unbeherrschter Unfähigkeit.


6418

Der Verrohung der Zivilisation liegt eine Zerrüttung des Geistes zugrunde, verursacht durch Orientierungslosigkeit in Angst und Panik, dem Boden von Irrlehren und Ideologien.


6419

Irrlehre wird definiert als Indoktrination der Verirrung.


6420

Was man vor allem heutzutage mit dem Nobelpreis auszeichnet, birgt nicht selten eine Menge an geistigem und moralischem Sprengsatz: Nobels „nobles“ Dynamit.


6421

Es gilt, Lobbyistenschwärme auszuräuchern, doch ihr Gebaren ist so bestechend für Parlamentarier, dass sie nie genug davon bekommen.


6422

Der Mensch ist ein Versuch „Gottes“, der keinen zweiten hat, denn „Gott“ ist ein Geschöpf des Menschen, der seine ganze Unvollkommenheit in seinen jeweiligen Gott legt.



© Raymond Walden

 

 

 

Dienstag, 24. August 2021

Sequenzen von Skepsis (441)

 


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


6316

Am Anfang war kein Wort, und bei keinem „Gott“ war ein Wort, denn es ward noch kein Mensch, der es hätte sprechen und „Gott“ erfinden können.


6317

Ein Leben lange Teilhabe an der verrückten Menschheit, das reicht allemal. Schluss damit, keine Ewigkeitszugabe!


6318

Was ist eigentlich „Menschheit“, wer repräsentiert sie, wer spricht für sie, wer hat die Kenntnis, sie zu definieren?


6319

Die Erde als komplexe Heimstatt erblüht in reichen „Appartements“ und verkommt andererseits im Saustall als Spiegel der Einwohnerschaft, die sich nun anschickt, solche Verhältnisse auch im näher umgebenden Weltall zu verstreuen.


6320

Frieden ist für profitierende Kriegstreiber so unerträglich wie Bildung für Freiheitsvernichter.


6321

Dummheit verschont keine Kathedrale, fällt in Universitäten ein und verseucht ganze Parlamente, denn auch Intelligente, zumeist aber auf schmaler Spur, verstehen nicht sich selbst, nicht die Natur, nicht die Welt; doch sich herauszukehren, sich zu überhöhen, erscheint ihnen als Berufung.


6322

Nicht einmal ein Menschenleben lang hielt Deutschland Frieden und reihte sich selbstbewusst wieder ein in den „Schießbuden-Zirkus der Welt“, begrüßt als vollwertiger Feuerwerker.


6323

Völker der Welt, schaut auf die Texte eurer Nationalhymnen und denkt mal!


6324

Ein starker Selbstbehauptungssinn ist Grundlage der Freiheit, nicht zu verwechseln mit Aggressivität.



© Raymond Walden

 

 

 

Sonntag, 3. Januar 2021

Sequenzen von Skepsis (401)

 


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


5087

Ehrlich, ich sage euch, diesen „Regierenden“ traue ich alles zu. Und den so „programmierten“ Experten allemal – also auch das Gegenteil.


5088

Alles“ im Übermaß heißt „nichts“.


5089

Wie sollte man aus der Geschichte lernen, da sie kaum gelehrt wird, eher oberflächlich zitiert, um bedeutungsschwer aktuelle Ideologien mit historischen Scheinberechtigungen zu indoktrinieren. Es bleibt alles beim Alten. Entsprechend stöhnt der Globus.


5090

O Gott!“ ist ein Synonym für totale Leere, sogar für totalitäre Leere.


5091

Edel, hilfreich und gut“ sind sie alle, die Blockwarte, Denunzianten, Spitzel, Folterknechte und Henker aller sozialen Schichtungen im Goetheschen Missverständnis der totalitär kultur-verkommenen Despotien.


5092

Wollt ihr den totalen …?“

Mir ist so schlecht, denn der fragende Idiot kennt die Antwort, suggerierend rechnet er zuverlässig mit der Massenzustimmung zu seinem Aussetzer jeglicher Vernunft.


5093

Politiker und Journalisten kennen sich gut, ob in Absprache oder sogar in Unkenntnis.


5094

Zum Aus- und Wegsperren wird sich doch ein Notstand rechtfertigend anführen lassen!


5095

Unentwegtes Schwarzmalen ähnelt dem Dunkel der Diktatur.



© Raymond Walden



Dienstag, 1. Dezember 2020

Sequenzen von Skepsis (392)

 


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


5007

Dem uneinigen „Land der unbegrenzten Unmöglichkeiten“ dienen sich lange schon andere Staaten an, die sich als Institutionen eskalierender Fragwürdigkeiten aufspielen.


5008

Jede gesellschaftliche Fehlentwicklung hat eine Vorgeschichte, hat eine Ursache, die nicht selten eben in der Gesellschaft wurzelt.


5009

Vor kleinen Aphorismen hat man Angst, wenn man häufig lügt, ständig betrügt, den Alltag schmiert und opportun zu Diensten kniet, die der zielsichere Spruch ins Gewissen, gar in die Öffentlichkeit zieht.


5010

Ich träume nicht, aber habe Wünsche, obgleich ich weiß, dass es kein Christkind und keinen Osterhasen gibt, auch kein Väterchen Frost im Osten, keinen guten Onkel im Westen, keine Maria in Lourdes oder Tschenstochau und keinen Gott in Jerusalem, die mich beschenken. Das müssten wir Menschen schon selbst in die Hand nehmen, indem wir diese dem Frieden reichen. Doch nun gilt das Händeschütteln als Seuchengefahr und Frieden hintergeht man schon lange „waffentechnisch“ entgegen scheinheilig propagierter demokratischer Mündigkeit der Bürger.


5011

Wüsste die Mehrheit der ehrlichen und wohlmeinenden Menschen, wie sehr sie hinters Licht geführt, ja, mit unwürdigem Schund beworfen wird, käme ihr die eigene Lauterkeit in resignierender Enttäuschung abhanden.


5012

Zwei Kriterien charakterisieren das Gegenüber: Wissensstand und Umgang damit, also Charakter.


5013

Alle Gebete waren umsonst, der Schwerkranke verstarb. Dem Glauben der Gemeinde tat dies keinen Abbruch, ganz im Gegenteil, die Trauernden steigerten ihre Hinwendung zu „Gott“.


5014

Die unterschiedlichen Maßnahmen der verschiedenen Regierungen zeitigten keinen Erfolg, also verschärfte man, je nach Grad der Konzeptionslosigkeit, die ideologischen Zwänge. „Angst!“ rief das Volk und hörte gebeugt die Verheißungen.


5015

Keine Kinder zu zeugen, spare der Welt schädliche Kohlendioxidemissionen und schütze nachhaltig die Rohstoffe der Erde, die derartig argumentierende Egomanen in ihrem dekadenten Siechtum als letzte Generation ohne Nachkommenschaft natürlich für sich beanspruchen.


5016

Je zahlreicher und höher die Wolkenkratzer, desto kleiner die Lichter, die sie aus dem Boden stampfen und diejenigen die darin als Ameisen ihr Dasein fristen.


5017

Wozu „eine Mauer bauen“? Wir verlassen uns auf die so zahlreich vorhandenen Betonköpfe!


© Raymond Walden

 

 

Mittwoch, 18. November 2020

Menschliches Glauben: Religion ist eine Geißel der Menschheit. (S. 213)

 


Die wirkliche Tragik der Menschen besteht darin, dass sie ihre jeweilige Religion für etwas unumstößlich Gutes halten, einen Wert darin sehen, dem sie alles unterordnen und dem sie in bester Absicht auch ihr Leben opfern. Dass sie mit jedem Opfer aber den Virus der Unselbstständigkeit, der Entmündigung und Unterwerfung, der dogmatischen Friedensunfähigkeit innerhalb der Glaubensrichtungen und der Religionen untereinander vermehren, erkennen sie nicht in ihrer Verblendung hinsichtlich eines vorgegaukelten Jenseits. Götter sind Schöpfungen des menschlichen Gehirns, das in seiner eigenen Evolution zwar das Bewusstsein entwickelt hat, darüber hinaus aber erst wenige Fragen nach dem Sinn beantworten kann.

     Eine wesentliche Erkenntnis besteht in der sinnvollen Endlichkeit des Lebens und in der Sinnlosigkeit eines „ewigen Lebens“, das allen Prinzipien der „Schöpfung“ widerspräche. Denn Ewigkeit bedeutete gleichbleibenden Status ohne jede Perspektive, ohne jede Entwicklung – ein Aberwitz im Gegensatz zum bestehenden Universum.

     Der Meinungsstreit um das angebliche Jenseits, das Glauben an einen personifizierten Gott, der sich einigen seiner Geschöpfe, den sogenannten Propheten – in Wirklichkeit Volksverführern, manche aus guter Überzeugung, die meisten aber sicher in schrulliger Halluzination oder Machtgier – offenbare, ist die kriegerische Geißel der Menschheit, die jeglichem Lebensverständnis die Grundlage entzieht, die einerseits das Blut als Lebenssaft verehrt, verherrlicht, um es andererseits in Strömen zu vergießen.

     In der gegenwärtigen Hirnforschung spricht sehr vieles dafür, dass mit dem Tod ein endgültiges Ende eintritt. Der ganze Ballast von Schuld und Sühne in einem jenseitigen Dasein verfliegt und das verpflichtet umso mehr, im tatsächlichen Leben alle Menschenrechte fortzuentwickeln und sie vor allem zu achten.

     Woher nun das Universum komme?

     Wahrscheinlich wird unser Gehirn nie reif für eine Antwort sein, es sucht aber nach einem Verursacher. Das ist legitim. Der Verursacher indes muss von einer überwältigenden Struktur sein, sodass kein Mensch behaupten kann, gar dessen Willen zu kennen. Indem jedoch genau dies geschieht, dass sich Menschen ohne jede sichere Erkenntnis, ja trotz ihrer natürlichen Beschränktheit anmaßen, den Willen eines Gottes, sogar für jeden einzelnen Menschen verbindlich, zu kennen, eröffnen sich apokalyptische Bedrohungen für den Globus.

     Vielleicht wird es immer wieder Vereinzelte geben, die dem Fiasko entrinnen und den Ast der Aufklärung im Evolutionsgeschehen weiter wachsen lassen. In der Menschwerdung des Menschen kann sich die Zukunft beweisen!




* Ende des Buches *



© Raymond Walden



Freitag, 23. Oktober 2020

Menschliches Glauben: Und Gott schuf (S. 182)

 


1999


Sich immer wieder mit „Offenbarungsschriften“ auseinandersetzen zu müssen, bereitet dem Skeptiker durchaus Unbehagen. Es mag daher exemplarisch der „Erste Tag“ der biblischen Genesis ausreichen, die geistliche Finsternis auszuleuchten. Zunächst der Original-Bibeltext: „Am Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde. Die Erde aber war wüst und leer. Finsternis lag über dem Abgrund, und der Geist Gottes schwebte über den Wassern. Da sprach Gott: 'Es werde Licht!' Und es ward Licht. Gott sah, dass das Licht gut war, und Gott schied zwischen dem Licht und der Finsternis. Gott nannte das Licht Tag, und die Finsternis nannte er Nacht. Es ward Abend, und es ward Morgen: erster Tag.“ (Herder, Freiburg, 1966)

     Eine solche Erzählung mag naiven, unwissenschaftlichen Menschen gefallen, spätestens seit Galilei (1564-1642) stellt sie eine Verwerfung menschlicher Intelligenz dar. Bis heute wurde die Bibel immer wieder wörtlich verstanden und hat zu allen möglichen Diskussionen geführt, so konfus ist das Werk.

     Wo nun in den wenigen Industriestaaten der Skeptizismus Einzug gehalten hat, erklärt der Klerus, man müsse die Bibel symbolisch, nicht Wort für Wort „annehmen – übrigens eine bemerkenswerte Ähnlichkeit zu allen Mysterien von Aberglaube und Esoterik. Damit reduziert sich Religion selbst zu billigem Symbolismus.

     Sonne und Planeten entstanden nach einer inzwischen allgemein anerkannten Theorie aus einer gemeinsamen kosmischen Urwolke, alles darin war zunächst heiß und hell. Entsprechend widersinnig nimmt sich die Bibel aus: „Die Erde aber war wüst und leer. Finsternis lag über dem Abgrund (welchem?), und der Geist Gottes schwebte über den Wassern.“ Wasser war zu diesem Zeitpunkt unmöglich, laut Bibel „sprach Gott“ erst danach: „Es werde Licht.“ Es war längst da! Und dann „sah Gott“, „dass das Licht gut war.“ – Die Finsternis etwa nicht? Aber es herrschte ja im erst werdenden Planetensystem noch kaum Finsternis, glühten doch alle Körper, sodass es noch nirgends „Tag und Nacht“, Morgen und Abend gab. Und erst nach der Erschaffung des Lichts „schied Gott zwischen dem Licht und der Finsternis“ – Eine absolute Unmöglichkeit, denn Licht heißt Gegensatz zur Dunkelheit; mit Licht war auch gleichzeitig Schatten vorhanden. Selbst wenn man die Bibel nur symbolistisch sieht, offenbart sich eine, wenn auch historisch verständliche, Überforderung der „Genesisautoren“. Abgesehen von grotesken Widersprüchen zur realen Welt, sei die Frage nach der Qualität einer Gottheit gestattet, die etwas schafft (Licht) und erst im Nachhinein „sieht“, „dass es gut war“. Der Gott hätte sich also auch irren können (wenn es schlecht gewesen wäre)?

     Nein, wir leben keineswegs in einer aufgeklärten Zeit, vielmehr befinden wir uns noch im „Mittelalter“, welches sich heute zwar feiner präsentiert, aber unverändert blutig durchzusetzen weiß. Grausam und finster, deprimierend, inquisitorisch, unhygienisch und krank gestaltete sich das Leben seinerzeit. Und heute dauert die Umnachtung fort, weil wenige „zivilisatorische“ Staaten für ihr Wirtschaftswachstum, während sie gleichzeitig das Hochhalten der Menschenrechte heucheln, den weitaus größeren „Rest der Welt“ aushungern. Mir fallen die „Aasgeier“ (so nennt man die Armen) von Manila ein, die auf den Müllhalden nicht nur nach verwertbaren Resten suchen, sondern in dem permanenten Gestank ihre Wohnhütten aus Abfall aufbauen. Die katholische Kirche bekämpft gleichzeitig alle Bemühungen der philippinischen Regierung zur effektiven Geburtenkontrolle! Ein Seelsorger findet gar nichts dabei und erklärt den Zuschauern der ARD am 1.9.1994, die Menschen sähen doch gar nicht so unglücklich aus, das heißt, sie kämen mit ihrem Kinderreichtum in diesem Elend gut zurecht. – Zynisches Christentum! Es knechtet die sowieso Besiegten. Den Hoffnungslosen und den Sterbenden nimmt man auch noch das Letzte und vertröstet sie traditionell auf das Jenseits. Wüssten sie, wie man sie betrügt, wäre ihr Dasein noch tragischer, so eine Steigerung überhaupt möglich ist.

     Doch wenden wir uns noch einmal den kosmischen Gesichtspunkten der christlichen Religion zu, die bedingt auch für andere Offenbarungslehren stellvertretend sein kann.

    Völlig in den Bereich subjektiver Trugbilder gehören „himmlische“ Erscheinungen der „Mutter Gottes“ in Lourdes, Engels- oder Teufelsbegegnungen und so weiter. Jesus und, nach vatikanischer Behauptung, auch Maria seien leiblich in den Himmel aufgefahren. „Leiblich“ meint physisch! Wo also ist der physische Himmel, in dem sich Jesus, Maria usw. aufhalten? Diese Frage ist nicht zu verwechseln mit Gagarins provokatorischer Suche nach Gott im Kosmos, denn „Gott“ wird ja nicht als körperliches Wesen definiert.


© Raymond Walden



Mittwoch, 21. Oktober 2020

Menschliches Glauben: Religion in Deutschland-Radio Berlin (S. 179)

 



Juni 1996


Täglich um zwölf Uhr läutet auf den Frequenzen von Deutschland-Radio Berlin die Freiheitsglocke, eine Stiftung der USA in Erinnerung an die Berliner Blockade 1948/49, und es werden pathetische Sätze verlesen.

    Obgleich in der Zeit der Zerrissenheit der Stadt diese Symbolik für Millionen Menschen Ausdruck feierlicher Hoffnung war, die ich nachvollziehen kann, drängt es mich zu Zwischenrufen.

     Ich glaube an die Unantastbarkeit und die Würde jedes einzelnen Menschen.“

     Na, bravo!

     „Ich glaube, dass allen Menschen von Gott das gleiche Recht auf Freiheit gegeben wurde.“

     Welcher Gott gab unter welchem Namen seinen Propheten und irdischen Verwaltern gleichere Rechte als den einzelnen Menschen, die in verfeindeten Glaubensrichtungen von Geburt an gefangen und unterjocht werden?

     „Ich verspreche, jedem Angriff auf die Freiheit und der Tyrannei Widerstand zu leisten, wo immer sie auftreten mögen.“

     Damit müsste der Versprechende weltweit gegen ein illustres Heer von Göttern antreten! Die könnte er zwar mit Logik und Geist spielend besiegen, doch setzten vor diesen Triumph die Götter die Dummheit, „gegen welche nun selbst die Himmlischen vergebens kämpfen“.

     Aber der Gelobende soll ja angespitzt werden für den bedingungslosen persönlichen Kampf im Dienste der gegeneinanderstehenden Systeme – und dies freilich exemplarisch unter einem Papsttum, das jetzt sein letztes Jahrtausend erleben muss: Entweder geht es unter und die Menschheit besteht fort, oder es bereitet sich und der Menschheit durch selbsterfüllende Prophetie das Ende!

     Ich hingegen verspreche nichts, aber ich kann gar nicht anders, als in meinem Umfeld „Freiheit von Religion“ zu propagieren, ausschließlich argumentativ, gemäß demokratischen Grundsätzen. Erst Freiheit von Religion bedeutet größtmögliche, aber niemals grenzenlose Freiheit.


© Raymond Walden



Dienstag, 28. April 2020

Sequenzen von Skepsis (372)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

4765
Herrische Berechnung spricht: „ Es gibt keine Alternative!“ Und pandemische Ahnungslosigkeit lobpreist in ängstlicher Verunsicherung das Diktat der blanken Dummheit.

4766
Nach dem Freischwimmen aus Aberglauben und Religion folgt die anspruchsvolle Aufgabe aufgeklärter Navigation durch ein gesellschaftliches Labyrinth von Weihwasser.

4767
Neue Normalität“ kann nur darin bestehen, rechtsstaatliche Normen sorgfältiger und konsequenter einzuhalten als im bisherigen Tolerieren von Schlendrian und Zersetzung humaner Freiheitlichkeit.

4768
Hygiene umfasst auch die Desinfektion zur Beseitigung von Desinformationsmitteln, welche pausenlos auf die zivilisierte Kultur einwirken.

4769
Angsterzeuger verhindern das Menschsein.

4770
Eine demokratisch ungefestigte, weil betrogene Gesellschaft kippt leicht aus ihren phraseologischen Pantoffeln und schwenkt mit frisch gewichsten Stiefeln im Gleichschritt in die Diktatur.

4771
Es geschah am Kanal damals und ist heute nicht anders: am Propaganda-Kanal, der alles überspülte und bald ertränkte.

4772
Tausende Texte täglich!
Tragen Träume, taugen Täuschungen?
Trügen Tricks, taktloses Taktieren?
Tückische Tantiemen!

4773
Engagierte Gelassenheit in gelassenem Engagement: entschiedene Entschlossenheit für Frieden, Persönlichkeitsrechte und Privatsphäre!

4774
Es ist unwürdig und unrecht, unziemlich und krankhaft, immer und überall den Menschen zu beobachten, auszuspionieren, ihn zu überwachen und zu kontrollieren, ihn zu drangsalieren, ihn zu bevormunden und bedingungslos gefügig zu formen.

4775
Alles glaubt der Mensch, frisst alles – in sich hinein – und sieht nichts.

4776
Erschlagend! Ein Gott, der mit einer jungfräulich bleibenden „Menschin“ einen Sohn zeugt, um ihn ans Kreuz schlagen zu lassen! Welch ein übersinnlicher Abgrund.

4777
Wo „Alternativlosigkeit“ mit Diskussionsverboten einhergeht, sind die Flammen der Freiheit längst erstickt, die weißen Tauben den Geiern zum Fraß geopfert. Und überwältigende Dummheit spritzt sich selbst Desinfektionsmittel ins Gehirn, maskiert sich mit dem Maulkorb und legt sich lahm, koste es, was es wolle, auch das Leben, das man ja „schützen soll“.

4778
Was geisterte nicht alles im Zeitgeist herum, Ungeist, Geistlosigkeit, Irrgeister und Begeisterte. Und heute? – Nichts Neues; Geistreiches ist flüchtig wie eh und je.

4779
Theologischer Kausalzirkel: Gläubige schwören auf ihren Glauben bei der Bewältigung der Gräuel von Kriegen, deren Ursache in eben ihrem Glauben wurzelt.

4780
Hygiene betrifft einen umfassenden zivilisierten Fortschritt, der in weitestem Sinne auf sauberem Denken basiert.

4781
Es geht um die Gesundheit jedes einzelnen Menschen wie der Gemeinschaft; entsprechend aberwitzig sind die Rüstungsausgaben weltweit erneut gestiegen, initiiert und infiziert besonders von „Experten“, die sich auch Demokraten nennen.


© Raymond Walden




Dienstag, 25. Februar 2020

Zarathustra irrte


Als Zarathustra also sprach,
da irrte er,
denn „Gott“ ist nicht tot,
da er nie lebte.
Den Übermenschen wird es nie geben,
den unfertigen Interimsmenschen aber milliardenfach,
Untermenschen immer mehr.
Viele haben nicht einmal Brot,
keine Bleibe, weil die Erde immer wieder bebte
von Gewalt und Profitgier, die mehr zählen als das Leben.

Humane, wirkliche Menschen sind selten,
Zarathustra wusste genau, was ihm fehlte,
als er – wie jeder Prophet – seine Märchen erzählte.
Kann man, muss man ihn dafür schelten?

Ein kosmonomisch neuer Mensch, wenn überhaupt,
kann und darf nicht als „Übermensch“ gelten!



Montag, 23. Dezember 2019

Menschliches Glauben: „Gott hört uns.“ (S. 23)


November 1997

Gott ist groß“, „Junge Gottsucher“ – Schlagworte, die mir vor einigen Jahren in Würzburg auf Straßenplakaten begegneten, vergleichbar mit politischen Wahlkampagnen. Mir ist wieder einmal klar geworden, dass Würzburg und Umgebung ohne Gott so gar nicht existierten.
     Unser ganzes „christliches Abendland“ wurzelt in „Gott“. Manchmal scheint dem Glaubensfreien solche Wahrheit im täglichen Einerlei zu entgleiten, das ändert freilich nichts daran: Dieses Land gehört Gott, seinen Himmelswesen und vor allem den irdischen Verwaltern der geistlichen Abgehobenheit mindestens so intensiv wie im Mittelalter.
     Bei herbstlichem Sonnenschein wandere ich von der Festung hinab durch die Weinberge ins Tal, um jenseits der Leistenstraße aufzusteigen zum Käpelle, einer Wallfahrtskirche, die nächst einem kleinen Kloster liegt. Die Stufen hinauf sind als Kreuzweg gestaltet, lebensgroße Figuren stellen die bekannten christlichen Leidensstationen dar, überwölbt von mächtigen alten Laubbäumen. Hier muss jedem gläubigen Menschen Gott „greifbar“ werden, und so finden sie sich auch ein, die Meditierenden, die Stufe für Stufe im Gebet innehalten (welch ein langer Weg bis hinauf!). Ich hingegen gehe als „Wanderer“ – und komme oben an, just um zwölf Uhr. Die zahlreichen Würzburger Kirchenglocken stimmen ihr Mittagsgeläut an; die Glocke des Käpelle erhebt sich darüber; ich trete ein in das barocke Gotteshaus, stehe wieder einmal voller Bewunderung vor menschlichem Kunstschaffen.
     Zufällig probt eine Sängerin mit Orgelbegleitung das „Ave Maria“, viel zu zaghaft und mindestens eine halbe Tonlage zu tief. Das kommt mir entgegen, ich summe laut mit, bin einfach „gut drauf“. Diese religiöse Stätte mit all den künstlerischen Nachempfindungen von Prunk einerseits und Leid andererseits vergegenwärtigt mir meine völlige Unabhängigkeit von kitschig sentimentalem, bedeutungsschwerem Erlösungsglauben. Ich atme tief durch, frei, nicht überheblich, mir ganz im Gegenteil sehr bewusst, dass auch meine Leidensfähigkeit im physischen wie im psychischen Sinne wachsenden Anforderungen unterliegt. Nein, solange meine Gedanken klar sind, wird mir niemand Angst vor Göttern suggerieren, wird kein Gott mich hören, weder Lob noch Klage.
     „Wie kann Gott so gemein sein?“, fragte mich eine junge Mutter, die gerade dabei war, die Beerdigung ihres Vaters zu organisieren, als sie die Nachricht vom Tode ihres Schwagers erhielt, sodass in weiterer Folge auch noch der Kliniktermin ihres schwer kranken kleinen Sohnes verschoben werden musste.
     Religion offenbart sich als Leidverstärkerin, doch das dürfen Gläubige nicht einmal erahnen, träfe sie doch der Zorn des so getadelten Gottes.


© Raymond Walden



Montag, 25. November 2019

Sequenzen von Skepsis (358)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

4604
Prominente unterliegen gern der Versuchung, sich neben ihrer angestammten Spur zu blamieren, was sie allerdings in ihrer selbstherrlichen Überschätzung nicht einmal bemerken. Nicht selten stellen sie sich damit in den Dienst opportunistischen Zeitgeistes, der sich mit solchen Blüten schmückt.

4605
Wer sich in stürmischer Liebe verbiegt, wird absehbar bald gebeugt.

4606
Das Orwell'sche Schwein grunzt: „Ich bin Gott!“

4607
Folgungswahn ist uralt und keine Erfindung des Internets.

4608
Ideologische Ausgrenzung kennzeichnet die versteckte Verneinung der Demokratie.

4609
Die DDR sei kein Unrechtsstaat gewesen, spintisieren rote Bonzen, die jetzt angeblich in der politischen Mitte angekommen und koalitionsfähig sind. Wenn sich das so fortsetzt, befindet sich nunmehr Gesamt-Deutschland auf der Abschiedstour vom Rechtsstaat.

4610
In der Betrachtung der Werbebranche und der von ihr zu verantwortenden Szenerie lässt sich unmittelbar die Primitivität weiter Gesellschaftskreise nachweisen.

4611
Die Kraft der Natur für den Menschen liegt im objektiven Erkennen und Nutzen ihrer Ambivalenz. Im einengenden subjektiven Glauben eskaliert die Schwäche – nichts anderes ist Glauben – bis zur eigenen Zerstörung.

4612
Der Glaube betet: „Von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.“
Die Wirklichkeit findet statt: „Vom Nichts ins Leere. Basta.“
Kosmonomische Inspiration: „Von der Barbarei zur Menschenwürde. Sofort!“
Unverzüglich!

4613
Wer sich selbst in politische Schubladen von rechts, Mitte, links einordnet oder auch religiös verortet, einsperren lässt, ist niemals frei, denn das freiheitliche Leben ist komplex, im wahrhaftigen Sinne fächerübergreifend und nicht „fachidiotisch“ schmalspurig, ideologisch beschränkt und begrenzt.

4614
Militär ins Weltall, aber komplett!

4615
Energiewende“ und „Atomausstieg“ bleiben als das Erbe einer offensichtlich angeschlagenen und einsamen Frau, die sich trotz eines Studiums der Physik selbst in die Überforderung und wankende Unaufrichtigkeit promovierte – bis zur „mächtigsten Frau der Welt“, denn die Welt ist so krank.

4616
In einem der freiheitlichsten Staaten der Welt, in Deutschland, nimmt logischerweise auch die Dummheit intensiv ihre Rechte wahr und zwingt darüber hinaus sogar die Intelligenz zur „Prostitution“ im Tollhaus der Religionen und Ideologien.

4617
Parteitage feiern ihre Unabhängigkeit vom Tageslicht und von Erleuchtung im stürmischen Blitzlichtgewitter.


© Raymond Walden



Sonntag, 27. Oktober 2019

Sequenzen von Skepsis (354)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

4553
Wie wäre eine Erde ohne Menschen? Sie wäre gottlos, also „Gott“ los!

4554
Medien, die sich nur durch Werbung behaupten können, sind folglich niemals frei und unabhängig. Sie unterliegen der kapitalistischen Ideologie, einer Diktatur des Profits oder einer Parteilichkeit auf Kosten eines honorigen, qualifizierten und objektiv distanzierten Journalismus.

4555
Ein Spiegel der allgemeinen gesellschaftlichen Regression reflektiert den rasanten Abbau der Meinungs- und Redefreiheit.

4556
Gender-Sprachverhunzung signalisiert Bildungsdefizit und sprachliche Inkompetenz.

4557
Sprechweisen von Politikern, Popen, Sozio-Psychologen und Mainstream-Journalisten muss man durchschauen und in der Vergegenwärtigung solcher Ergüsse weniger den Ohren trauen.

4558
Einsamkeit in der Masse mag erdrücken, in weitem Land freiheitlich beflügeln.

4559
Deutschland steigt nun aus und degeneriert, verlässt Kausalität und Logik, verschließt sich der Meinungs- und Redefreiheit, folgt Sekten gleich Gurus ähnlichen Propheten und spaltet sich in laute Dummheit und bedrohte, daher schweigende Intelligenz, die sich dadurch selbst entleibt.

4560
Aufrecht geht der Mensch, was sich so allgemein über seine Haltung kaum sagen lässt.

4561
Mit ambivalentem Staunen
betrachte ich die Unbestechlichkeit meiner so exakten Uhr:
Sie schenkt mir Zeit und stiehlt sie,
denn das Zeitmaß unterliegt meinen pendelnden Launen.
Aber die Zeit lügt nie.

4562
Krieg verträgt keine Wahrheit, deshalb ist sie stets das erste Opfer, schon im Vorfeld.

4563
Herbst legt sich über die Menschheit. Das Grün wird braun.

4564
Freiheitliche Demokratie befindet sich in der Zange von kapitalistischer Wachstumsideologie und grün-politischem Weltuntergangsdiktat. Ein Ergebnis von verlogener Doppelmoral und Bildungsmangel.

4565
Hat man die Massen erst einmal im Gleichklang und Gleichschritt desinformiert, tanzen die narzisstischsten Idioten aus der Reihe.

4566
Das Markenzeichen des Chaos-Clubs von Westminster ist der traditionelle Ruf nach „Order“, der aber die „ehrbaren“ Mitglieder intellektuell wie fachbezogen zu überfordern scheint.

4567
Ein unverdaulicher „Klops“ liegt in Berlin auf dem Tablett: Man wendet nicht ihn, sondern die Energie und versalzt die Preise.


© Raymond Walden


Mittwoch, 18. September 2019

Sequenzen von Skepsis (352)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

4525
Unverblümte Wahrheit hat nur wenige Freunde.

4526
Man betrachte weltweit religiöse Glaubensdetails und erkenne, dass der Mensch unter Umständen ausnahmslos alles, auch das Unmögliche, das Widerwärtigste glaubt und am wenigsten wahre Fakten, die er gegebenenfalls auch noch uminterpretiert.

4527
Im Windmühlen-Staat Deutschland formiert sich eine windige grüne Einheitsideologie, der bisher nur die Nationalisten trotzen. Mit anderen Worten: Schluss mit freiheitlicher Demokratie, mit weltoffener Lebensfreude und Selbstbestimmung. Diese Tragik fordert ungeniert allgemeine Hysterie, Chaos und Panik ein.
Das kommt davon, wenn man nicht zur Schule geht oder ideologischen Lehrplänen folgt, wenn man nichts lernt im aktuellen Alltag und schon gar nicht aus der Historie des Lebens.

4528
Natürlich suchte auch ich einst nach „Gott“, immerhin war ich getauft, erstkommuniziert und gefirmt, aber ich fand „ihn“ nie und nirgends, dafür aber das „Gegenteil“ stets und überall. „Gott“ ist Menschenwerk, nach des Menschen Laune und Unverstand.

4529
Für jede Diktatur finden sich in Scharen die Opportunisten, die Spitzel, die Denunzianten, die Rechtsverdreher, Folterknechte und Mörder, also die dem Verbrechen der Menschenverachtung dienlichen Idioten. O „Gott“!

4530
Denkunfähigen wird die Welt schön vorgelogen, bis sie es selbst tun, statt sich die Welt schön zu gestalten. Denn dazu hat die Welt das Zeug.

4531
Der „Geist, der stets verneint“, stellt sich vor als traditionelle Absage an die Vernunft.

4532
Auf der kleinen Erde gibt es kein Jahr ohne Krieg, weil der Mensch übergroßen „außerirdischen“ Gespinsten folgt.

4533
Geschmack im Detail
entfaltet den Style.

4534
Und siehe da, das Goldene Kalb verwandelte sich in einen verlogen manipulierten Hockeyschläger.

4535
Bepreister“ Klimawandel verhöhnt alles seriöse Bemühen um Naturschutz und Menschenachtung.

4536
Geschmack schätzt kultivierten Anspruch wie dessen Erfüllung und gönnt sich den Genuss.

4537
Mit Religion lässt sich gleitsam schmieren.

4538
Naivität toleriert die eigenen Mörder.

4539
Bornierte Aufrüstung will die Welt gleich vielfach vernichten und beweist sich in zahlreichen schon mal massentödlichen Trainingseinheiten auf Nebenplätzen.

4540
In relativem Vergleich präsentiert sich der Mensch als die primitivste Widersprüchlichkeit der Natur, denn er verantwortet durch selbst herbeigeführte Qualen seine Vernichtung.

4541
Langes staatliches Lügen lässt sich nur kriegerisch aufrechterhalten und in der fortgesetzten Kreation immer verruchterer Feindbilder.


© Raymond Walden