Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:
5890
Indem ich schreibe, dokumentiere ich meine Hoffnung, dass es auch nach der nächsten großen Schweinerei noch ein paar des Denkens fähige Leser gibt.
5891
Durch Abhängigkeit erzwungenes Schreiben birgt für die darum Wissenden die Anregung, wenn nicht die Aufforderung, auch zwischen den Zeilen und darüber hinaus zu lesen.
5892
Einem erlesenen Weltbild liegen vielfältige deutliche Beschreibungen und ebensolche Blickwinkel zugrunde, aber keine Medienpropaganda.
5893
Ehrliches Schreiben beinhaltet die Bereitschaft, sich hinterfragen zu lassen, genauso ehrlich.
5894
Gleichgeschaltetes Schreiben beruht weniger auf Unfähigkeit als auf Ruchlosigkeit und Demokratieverachtung.
5895
Schreibkräfte arbeiten mitunter auch als ehrbare, qualifizierte Handwerker.
5896
Der schreibende Schmierfink vollendet sein Werk zumeist in optischer Korrektheit.
5897
Texte, die zum Himmel schreien und nach der Hölle rufen, sind nicht per se religiös, aber so ähnlich.
5898
Sitzt die Kriegsbegeisterung erst einmal im Sattel, bekommen die Pferde Flügel, ehe man sie kotzen sieht.
5899
Presse, Popen, Pseudoexperten und Präsidenten befeuern die allgemeine Hirnschmelze.
5900
Amerika, sprich! Deutschland hört.
5901
Dummheit braucht Sprecher und findet sie in allen Farben und Dialekten.
© Raymond Walden