Götter
existieren in Menschenköpfen und werden von Menschen in ihre
jeweilige Nachkommenschaft eingepflanzt, aber auch in Andersdenkende
gewaltsam eingebläut. Dermaßen „veredelte“ Völkerscharen
dreschen hemmungslos, jeweils im Besitz des „einzig richtigen
Glaubens“ aufeinander ein, verwüsten Mensch und Natur und
rechtfertigen den Wahnsinn mit moralisch unverzichtbaren „Werten“,
die in der objektiven Betrachtung der stets involvierten Politik und
Geschäftsinteressen nichts als Verbrechensrechtfertigungen
darstellen.
Die
verstiegensten Glaubensnationen halluzinieren gar von „göttlicher
Auserwähltheit“ (“God's own country“, „Heiliges Land“
usw.) , um ihr die anderen Völker übervorteilendes und sogar
vernichtendes Agieren als notwendig und gottgefällig zu untermauern.
Dem höllischen Himmel des schieren Unsinns sind seit jeher keine
Grenzen gesetzt!
Was
sind das für Menschen, die beispielsweise als Präsidenten bei der
Vereidigung ihre Hand auf ein heiliges „göttliches“ Buch legen,
um im Amt wie selbstverständlich tausende Morde etwa durch Befehle
zum Einsatz von tödlichen Drohnen zu begehen? Was sind das für
Gesellschaftsordnungen, die so etwas genauso „selbstverständlich“
hinnehmen, geschweige denn verurteilen?
Solche
und ähnliche Fragen stellen sich nahezu überall auf dem Globus,
werden aber nicht beantwortet, werden geflissentlich schon im
Aufkeimen erstickt, auch durch gewaltsame Beseitigung insistierender
Frager.
Die
Verantwortlichen wie auch die damit konformen Menschen bekennen sich
mehrheitlich zu irgendwelchen Religionen oder zu religionsähnlichen
Ideologien als Ursprung und Doktrinen für ihre „Werte“ und für
ihre Feindbilder, die zumeist durch trügerische Worthülsen von
Gotteskindschaft, Humanität, Gleichberechtigung und Menschenwürde
begründet werden. Der Segen dieser geistigen Verirrungen kommt stets
nieder als Bevormundung, Unterdrückung, Ausbeutung, Versklavung, als
Lug und Trug im großen Stil und letztlich immer wieder als Krieg,
der sich sogar stolz zu einer eigenen Art von Religion mit
Sendungsbewusstsein aufschaukelt.
Das
ist der Interimsmensch-Charakter, noch weit entfernt von der
Entwicklung zur Menschwerdung.
Der
Interimsmensch in seinen ideologischen und abgöttischen Scheuklappen
sieht immer im Anderen den Feind, der er aber selbst ist, den er
gegen sich, gegen die Anderen, gegen die Welt aufbaut, um sich rundum
in allen Belangen danebenzubenehmen.
Das
hat etwas mit Dummheit und Bildungsmangel zu tun, mit der
tatsächlichen Anbetung beider Defizite durch egozentrisch
Machtbesessene und die verführten wie geknechteten Massen.
Der
wirkliche Mensch ist ein verantwortungsbewusstes Individuum.
Verantwortungsbewusst
für sich, für den Mitmenschen und die gemeinsame Umwelt.
Ein
langer Weg für die Menschheit steigt an.
Der
bewusste Einzelne sollte sich nach Möglichkeit schon jetzt Einiges
zutrauen, etwa auch Kosmonomisches.
Es
gibt nicht viele dieser Einzelnen – wohl eher verstreut, unerkannt,
wenn aber entdeckt, oft unverstanden, belächelt oder bedroht.
Romanfiguren
aus einer noch nicht geborenen Zukunft?
Es
scheint wohl so, denn Menschen, die sich anmaßen, andere Menschen
gegen ihren Willen direkt wie indirekt töten zu können, töten zu
müssen, haben lediglich die primitive Vorstufe eines Menschseins
erreicht. Sie repräsentieren das Wesen, das den Erdball bisher
beherrscht.
Gleichwohl,
das sei noch einmal betont, gibt es den wirklichen Menschen.
Die
Zugehörigkeit zu diesem moralischen und kulturellen Niveau muss sich
jedes intelligente und gebildete, jedes humane Individuum selbst
beweisen.