Posts mit dem Label Aphorismen werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Aphorismen werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Montag, 1. Januar 2018

Sequenzen von Skepsis (288)

Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

3704
Auch nach dem Jahreswechsel bleibt alles beim Alten,
denn Unsinn lässt sich amtlich emphatisch verwalten.
Wer aber Analysen nicht scheut,
sich an Kausalität erfreut,
dem ist Durchblick gegeben
zu einem würdigeren Leben.

3705
Der Kugelmensch besitzt weder Ecken noch Kanten und rollt bevorzugt entlang vorgegebener Leitlinien; er folgt bequem der gewünschten Führung. Als Abwechslung in seinem Existenznetz wendet er sich Romanen der Gewalt, der Kriminalität und des Terrors zu, jener Barbarei, die er auch in den realen Nachrichten in bigotter Gier erregender Stumpfheit konsumiert.

3706
Im Schnee von gestern verlieren sich die Spuren, nicht aber im Permafrost oder in lebendiger Erinnerung.

3707
Meine Absicht? Ein Aphorismus am Tag. Manchmal tagelang nichts oder zwanzig auf einmal. Und dann begegnen wir uns wieder, mein Spruch und ich. Irgendwann und irgendwo, einfach so. Er geht seinen Weg, wird mich locker überleben und doch auch verwehen.

3708
Die Menschheit vegetiert im Dämmerlicht auch dann, wenn sie immer wieder glühend Frieden schwört, denn sie rüstet gewaltig auf, während sie die Welt in Brennpunkte einteilt, die sie in Manövern vorwärmt für den finalen Blitz.

3709
Dem dämmernden Menschen dämmert nichts.

3710
Beharrt jemand auf seinem Glauben, sei es an Gott, Geister, Sterne, Klimawahn und Wunder, besteht keinerlei gemeinsame Basis mehr zu einem seriösen Gespräch. Man muss sich einfach nur dulden, tolerieren. Wäre das doch nur so einfach!

3711
Demokratie hebelt sich aus, folgt sie wider besseren Wissens dem Glauben, an was auch immer.

3712
Unkluge und falsche Mehrheitsentscheidungen führen die Demokratie erst an ihre Grenzen, dann schließlich ad absurdum.

3713
Beinahe jedem Ende haftet Befreiung, gar Erlösung an.

3714
Es ist die unverschleierte Welt, die zu Recht Respekt einfordert und verdient.

3715
In ihrer Häme kennt Politik kein herzliches Lachen.

3716
Alles Leben hat Auswirkungen, zeitigt Nebenwirkungen. So bekommt „Wachstum“ seinen erweiterten Sinn, dem die Menschheit offensichtlich nicht gewachsen ist.

3717
Positives Denken verirrt sich gerne zu sorglos in Wunschvorstellungen und Schönfärberei.

3718
Nicht nur das deutsche Parlament mit seinen gewählten Volksvertretern und Bediensteten, mit seinen Lobbyisten, Strippenziehern und Seilschaften spiegelt sehr wohl die Gesellschaft wider! Wo und wie sollte es denn anders herkommen?

3719
Wenn Arroganz und Verblödung zum Festival aufsteigen, handelt es sich erfahrungsgemäß um einen Parteitag. Die Partei steht dabei im Schatten, es glänzt die hofierte und sich kredenzende Dekadenz.


© Raymond Walden 


 

Samstag, 1. August 2015

Sequenzen von Skepsis (208)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

2629
Die eine Sonne geht für alle Menschen anders auf und unter, am ganz persönlichen Horizont.

2630
Wenn Lebenslast die Lust des Lebens verdrängt, mag Weisheit willkommene Erleichterungen finden.

2631
Am aufgeklarten Himmel der Aufklärung gibt es an einer weisen Tafel die köstliche geistige Nahrung von Logik, Kausalität und Einfühlsamkeit.

2632
Zu schnell wird Bosheit unterstellt, da man die soziale Vorgeschichte nicht kennt, die eigentliche Gefangenschaft im Geiste vielleicht sogar teilt.

2633
Man unterschätze nie die rohe Primitivität und die Bildungsresistenz des Interimsmenschen, fürchte allgegenwärtig seinen Glauben wie die Verlogenheit in seiner unreflektierten Bewusstseinsspaltung.

2634
Einen Satz, oh Autor, pro Tag zugunsten von aufgeklärter Freiheitlichkeit sollte dir deine Unabhängigkeit schon wert sein.

2635
Schönheit erklärt sich subjektiv, nicht so selten aus gegenteiligem Erleben und neigt euphorisch zum Absoluten, das schwärmerischen Ursprung hat und ganz hässlich ins Leben eingreift.

2636
Am Ende ist Schluss, letztendlich
final, total, real!
Kein Dacapo, kein Neuanfang und
– welche Freiheit –
keine Endlosigkeit in Ewigkeit.
Sic!

2637
Das Herz eines Staates ist seine Infrastruktur.

2638
Der Mensch könnte Ängste abbauen, lindern, verhindern, doch fehlt es fast immer an Mut.

2639
Die Geduld des Meeres zermahlt den härtesten Stein, doch allgegenwärtige Gravitation backt aus den Sandablagerungen neues Gestein. Stagnation ist wohl sehr relativ.

2640
Auch freiheitliche Aphorismen werden ungeniert ideologisch und spiritistisch vereinnahmt, denn die überragende Dummheit versteht weder den Autor noch sein Anliegen.

2641
Global gipfelt Dummheit in Realpolitik.

2642
Um des Friedens Willen sagt man nicht alles, manchmal gar nichts – und schon gar nicht jedem kann man Wahrheit zumuten.

2643
Realpolitik bestreitet, in doppelter Bedeutung, den Verrat der Menschlichkeit, die Missachtung der Menschenwürde und die Verletzung der Menschenrechte. 


Copyright:  Raymond Walden,  www.raymond-walden.blogspot.de 


Mittwoch, 4. März 2015

Sequenzen von Skepsis (199)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

2501
Seit deinen Kindertagen, Rom, bist du mit ewiger Gestrigkeit geschlagen.
Der Papst meint redlich, das sei nicht schädlich.

2502
Uniformiert entmenschlicht, Geist und Körper getötet, um frei zu feuern!

2503
Brot für die Welt backt man nicht in Waffenschmieden.

2504
Ganz einfach: Von Frieden fabulieren, Krieg exportieren.

2505
Im technologischen Fortschritt werden die Strudel der geistigen Rückwärtsentwicklung immer reißender. Renaissance der Barbarei.

2506
Die höchste Bewusstseinsstufe ist der Einklang mit der Realität; Kenntnis über sich selbst und die Welt, eingedenk der Unvollkommenheiten.

2507
Je weiter der Horizont, desto verstreuter die Häfen des Verstandes.

2508
Die Kommunikation mit Religiösen muss kindgerecht erfolgen.

2509
Die Menschheit ist sich selbst die vernichtendste Naturkatastrophe, göttlich befeuert, blutig ausgebadet, tödlich verrannt. Sie gestaltet „Hölle“, um „Gott“ durchzusetzen.

2510
Wer sich mit Schurken einlässt, heuchelt und offenbart sich.

2511
Machos und Feministinnen; alles eine Ausgeburt der Kleingeisterei.

2512
Leben sehnt sich nach Berührung. Das wissen die geistigen Totengräber und erlassen Gebote und Verbote.

2513
Der Aphorismus, sagt man, bringe es auf den Punkt. Vielfalt der Stand- und Gesichtspunkte inspiriert mich zu einem Mosaik aus Tausenden Sentenzen von Freiheit und Sequenzen von Skepsis.

2514
In die Ehe regieren viel zu viele hinein.

2515
Individualität setzt die Bereitschaft auch zu Einsamkeit voraus. 


Copyright: Raymond Walden,  www.raymond-walden@blogspot.de


Montag, 27. Januar 2014

Sequenzen von Skepsis (166)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


2094
Das Schweigen wird gern überhört,
übersehen, es ist so bequem.
Wer das Schweigen versteht, erkennt
vieles: die Feigheit, die Unfähigkeit,
die Resignation, Versteinerung, Falschheit,
Häme und Hass, aber auch Vertraulichkeit,
Zuverlässigkeit, Überlegenheit, Besinnlichkeit,
Feierlichkeit und Empathie.
Oft schwillt das Schweigen als Protestschrei oder Freudenode
zum Himmel an, wo es stets ruhig bleibt,
es gibt kein Echo.
Schweigen ist eine menschliche Verinnerlichung mit
häufig rätselhafter Verankerung.

2095
Kreativität ist zunächst ein Akt privater, innerlicher Befreiung.
Gesellt sich Anerkennung dazu, mag das Leben noch freier aufspielen.

2096
Wer weiß schon, ob sein Werk überdauert, ob es wert ist,
Werk genannt zu werden.

2097
Philosophen sind keine Experten; sie müssen nicht Lokführer, Kapitän zur See oder Pilot sein, um zu ergründen, warum unter welchen Umständen eine Reise wohin führt und welche weiteren Optionen sich auftun.

2098
Jedes Regime findet mühelos seine Schergen,
so „edel hilfreich und gut“ ist der Interimsmensch.

2099
Aphorismen rufen ins Bewusstsein und stechen ins Gewissen.

2100
Das Grauen des Morgens dauert fort den ganzen Tag und färbt sich blutrot zur Umnachtung. – Soldatenzeit, geschaffen für politische Machtspiele.
Der Tod zählt nicht in diesem Wahn
und das Leben auch nicht.

2101
Kriegsgewinnler ist jeder, der vom Krieg profitiert.
Wo arbeiten Sie?

2102
Staatliche Würde?
Lasst sie uns unbeirrt suchen, einfordern, begründen.

2103
Bei steigender Datenflut fällt dem freiheitlich demokratischen Staat die höchst ethische Aufgabe zu, die Persönlichkeit und die Privatsphäre seiner Bürger zu schützen, um nicht selbst unterzugehen.

2104
Bespitzelung bestätigt nicht Freundschaft, sondern schonungslos die tatsächliche Gegnerschaft.

2105
In der stalinistischen Gesellschaft gab es wegen der angeblichen Vollkommenheit des Staates keine Verbrechen. Dafür stand jeder unter Generalverdacht, Bespitzelung und Denunzierung besiegelten täglich die blutrünstigste Vernichtung.
Heute arbeitet das bisher unbesiegbare Prinzip systematisch digital, weltweit und beruft sich scheinheilig auf den Schutz von Demokratie.


Copyright: Raymond Walden,  www.raymond-walden.blogspot.de 


Montag, 30. Dezember 2013

Echo aus Rumänien


In eigener Sache:

Während Aphorismen von Raymond Walden inzwischen für mich erfreuliche Verbreitung im deutschsprachigen Raum finden, unterliegen meine kosmonomischen Essays, Kommentare und Bücher einer keineswegs zufälligen konformen Nichtbeachtung in den Medien, denn ich hinterfrage offen den stattfindenden Verrat an Demokratie in unserer systematisch verdummten Gesellschaft.
Lediglich über das Internet zeigt sich ein allmählich zunehmendes Interesse an meiner inopportunen Philosophie.

Aus Rumänien erreichte mich folgende Rückmeldung, die ich hier gerne veröffentliche, nicht ohne Absicht, für das internationale Magazin Contemporary Literary Horizon gerade auch in Deutschland zu werben, weil hier bisher kaum jemand das mehrsprachige Medium kennt.




CLH magazine
 

Montag, 9. Dezember 2013

Sequenzen von Skepsis (159)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


2017
Das trefflichste Kabarett verrauscht, treffende Aphorismen lachen selten, begleiten die Menschheit nachdenklich, auch erheiternd über Generationen.

2018
Der stichhaltige Aphorismus funktioniert nur mit Hirn.

2019
Koalition nennt man die offizielle Umprägung der leichtfertigen und bedeutungslosen Wahlkampfsprüche.

2020
Was nützen dem Affen die aufrichtigsten und edelsten Emotionen, wenn der Mensch sie nicht versteht?

2021
Menschenrechte? – Dazu braucht es Menschen!  Nacktes Menschsein.

2022
Bevor der wirklich Wissbegierige die Lippen netzt und eventuell Falsches aufsaugt, vergewissert er sich über die Klarheit seiner Informationsquellen.

2023
Die Schönheit der Welt will ohne Kostümierung erkannt werden, nicht verschleiert, fernab modischer Schminke, frei von zeitungeistiger Interpretation, aber dem objektiven Sein gewidmet, dem Menschen mit edler Gesinnung aufgetan.

2024
Wie oft mag geistige Umnachtung der Verzweiflung an der Menschheit entspringen?

2025
Über Jahrhunderte war Europa durch Säkularisierung anderen Kulturen gegenüber im Vorteil. Jetzt holt man sich vermehrt rückschrittlichste Glaubenspostulate ins Land, statt sich auch noch des letzten Rests religiöser Verfilzung zu entledigen. Andere, keineswegs gerechtere Systeme übernehmen die Hauptrollen auf der Weltenbühne.

2026
Grünfinken sind Kernbeißer, eigentlich Atomkernbeißer, die seltsamerweise die amerikanischen Atomwaffen auf deutschem Boden kaum registrieren.

2027
„Kommet alle zu mir“, sprach Europa,  „die ihr mühselig und beladen seid.“ Dann war Europa überladen, verlor das Gleichgewicht und erlag seiner Weltfremdheit.

2028
Auch als Frauen strampeln Politiker wie Hampelmänner von Konzernen. Der russische Putin ist sich der Konzern selbst, der mächtigste seines Kartells.


Copyright: Raymond Walden,  www.raymond-walden.blogspot.de

 

Dienstag, 3. Dezember 2013

Sequenzen von Skepsis (158)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


2003
Glücklich, wer sich zivilisiert stets eine Auszeit vom täglichen Wahnsinn offen halten kann.

2004
Mit Geschwindigkeit jagt man vor allem sich selbst.

2005
Ein guter Aphorismus mag die ganze Welt regieren, leise zwar, aber eindringlich.

2006
Was den Mündern sogenannter Klimaretter entweicht, muss erst einmal abgebaut werden.

2007
Werbung schreit sie hinaus, die Verhöhnung des Menschen.

2008
Geistig verbrennt die Kosmonomie alle Religionen und Ideologien, aber keinen einzigen Menschen.

2009
Beschäftigt sich ein Bildungssystem intensiver mit der Leistungsbeurteilung durch die Lehrer als mit der objektiven Leistung der Schüler, arbeitet man am Thema vorbei. Der Bildungsauftrag wird nicht erfüllt in der aktionistisch propagierten „Bildungsrepublik“.

2010
Nationalisten, die sich international verbrüdern, zelebrieren das Paradoxon jeweilig gleichzeitiger Auserwähltheit und Überlegenheit, bis sie die Messer gegeneinander wetzen.

2011
Und alles kümmert mich nur, solang ich bin.

2012
Der echte Schleimling legt erst richtig los, wenn er als solcher erkannt ist, es schmeichelt ihm, falls etwas an ihm kleben bleibt, und sei es Spott.

2013
Kennedy – die Eskalation von Exzess.

2014
Wenn Machtgier das Rückgrat kürzt und beugt, versteifen sich die Gesichtsmuskeln ins Lächerliche und der Mund wird zum Lautsprecher geistloser Propaganda.

2015
Sie beten um den Frieden des Herrn und verkaufen in großem Stil Waffen. Sie sind nicht Herr ihrer Sinne!

2016
In eiliger Zeit werden Aphorismen zu deutlichen Kurznachrichten von Dauer, frei von Verunstaltungen der Rundfunkräte und Medieneigner.


Copyright: Raymond Walden,  www.raymond-walden.blogspot.de 


Mittwoch, 13. November 2013

Sequenzen von Skepsis (156)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


1976
Keine Religion sei dennoch eine solche?
Also kein Gott sei auch ein Gott?
So entsteht Religion aus dem Nichts, weil der inkonsequente Mensch meint, das Nichts sei etwas.

1977
Im Dschungel des Internets schlug ich meine bescheidene Blog-Hütte auf in einer nachdenklichen Lichtung der Ein- und Abkehr.

1978
Ist es nicht merkwürdig, wie uns die scheinbare Stille von Steinen fasziniert? Erst einmal aufgeschichtet, im Großen wie im Kleinen, wohnt in ihnen eine gravitätische Dynamik.

1979
Überwindet Stille das Schweigen, beginnt der Dialog des Menschen mit sich selbst und mit der Natur. Es ist die Zeit der Persönlichkeitsreifung und Besinnung, die erst die Grundlagen bilden für eine kulturell gepflegte mitmenschliche Kommunikation. Pflege von Wort und Satz setzt Bedeutungssicherheit und Zuverlässigkeit voraus. Im Alltag fehlt meist die Stille, Schweigen ist den Propagandisten eine Unmöglichkeit und Redlichkeit erst recht.

1980
Spießige Routine treibt manche Tretmühle durchaus zum Vorteil.

1981
Die Suche nach Leben im All ist eine zutiefst erdgebundene Angelegenheit.

1982
Zeit läuft mehr oder weniger bewusst im Kontinuum des Seins ab, prägt relative Spuren und versiegt im individuellen Tod. Eine universelle Quelle bleibt ebenso verborgen wie die evolutionäre Mündung der Zukunft.

1983
Das Echo der Berge unterliegt der Naturtreue, das der Öffentlichkeit der Laune, dem Zufall, es wird manipuliert oder zum Schweigen gebracht.

1984
Gut und Böse repräsentieren den dialektischen Widerstreit in der jeweiligen Weltanschauung und suchen bisher ziemlich erfolglos nach einer universalen Norm.

1985
Für Geld kann man alles haben, aber hat man sie noch alle, wenn man alles hat?

1986
Ich genieße den Wein, lasse mich von seiner Kultur inspirieren und werde eins mit mir.

1987
Auf der Abo-Theke stapeln sich übersichtlich einladend Geistlosigkeit und Sinnentleerung.
Abo-Thekenumschau: Lesen, was dumm macht! Zu Auswirkungen und Unmöglichkeiten fragen Sie Ihre Meise oder keinen klugen Kopf.


Copyright: Raymond Walden,  www.raymond-walden.blogspot.com



Samstag, 5. Oktober 2013

Sequenzen von Skepsis (151)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


1915
Den Kindern die Kindheit zu nehmen, ist das pädagogische Versagen einer umerzogenen Gesellschaft, die sich in ihren Scheinwelten aufbläht und innerlich verkümmert, verunsichert zwar, aber keineswegs schuldbewusst.

1916
Schall und Rauch folgen scheinbar bedeutungslos dem Wind, und dennoch lassen sie’s läuten und schwärzen an.

1917
Keine Zeit dem Menschen gewährt die Scheindemokratie mit ihren hohlen Aktionismen.

1918
Die Erde existiert kosmisch und erst seit Menschengedenken in der Absurdität.

1919
Es ertrinkt Kultur in Datenflut,
überströmt, hinweggespült,
totes Treibgut im Fluss.
Weil nur noch wenige aus- und abschalten.

1920
Sich bei und mit Goethe einzuschmeicheln, gehört zu den standardisierten Kulturentgleisungen.

1921
Mit der Natur kann man gefühlt und wissenschaftlich korrespondieren. Diese Kombination ermöglicht die ergreifendsten Erlebnisse.

1922
Die Herbstfelder sind leer und dank fleißiger Technik schon für die nächste Fruchtbarkeit bereit.

1923
Man gebe irgendeinem Hirngespinst eine englische Phantasiebezeichnung und wundere sich in Deutschland nicht über die wissenschaftliche Relevanz des Produkts, seine technische Innovation, die durchpsychologisierte „Beforschung“ und die gute Verkäuflichkeit, sogar rechtlich geschützt!

1924
In jungen Jahren schon schöpfte ich wesentliche Aspekte meines Bewusstseins aus der beobachtenden Astronomie. Später erlangte ich Gewissheit, mich nicht getäuscht zu haben, als ich versuchte, kosmische Dimensionen und Kausalitäten in Relationen zur Menschheit zu setzen. So entstand meine kosmonomische Philosophie.
Aber wer blickt schon durch Teleskope mit erhellendem Lichtgewinn unter aufrichtiger Vergrößerung? Wer will überhaupt durchschauen?

1925
Ist es nicht befremdend, wie Erkenntnis vereinsamt, Glauben in die Vermassung führt?

1926
Das Leid der mit Billigstlohn Ausgebeuteten hat seinen Grund in der Wachstumsgefräßigkeit völlig denkunwilliger und reflexionsunfähiger, angeblich freiheitlicher Konsumentenbürger.

1927
Ich glaube nichts, das ich nicht weiß, und ich weiß, dass Glauben Feigheit ist.


Copyright: Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com

Donnerstag, 12. September 2013

Sequenzen von Skepsis (149)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


1886
Am Spieß der Gesellschaft rotieren und rösten wie die Traditionalisten die meisten modernen Gutmenschen.

1887
Beobachte dich genau, dass du dich nicht selbst gefangen nimmst.

1888
Sie küssen Pokale, Medaillen, Fahnen, Kreuze, Ringe, Heiligen-Puppen, Kruzifixe und Altäre; sie tanzen ideologisch gedopt um das goldene Kalb.

1889
Machen wir uns nichts vor: Daten, die auf der Datenautobahn verkehren, werden gelesen, ohne Limit.

1890
Spießigkeit ist nicht stichhaltig, sie erdrückt.

1891
Ein echtes Zuhause kennt auch die absolute Stille; nur der Herzschlag spricht.

1892
Neigungen bestimmen Aufstieg und Fall.

1893
Das Leben ist so ein universales Geheimnis, dass sich vernünftigerweise ein „Geheimnis des Glaubens“ ad absurdum führt.

1894
Als Rentner und Pensionär hat man mit seinem Alter die Freiheit erkauft, die einen zunehmend gefangen setzt.

1895
Eine vernünftige Ehe? – Viel zu oft nicht einmal eine Vernunftehe.

1896
Weihwasser wäscht Gehirne.

1897
Die archaisch ideologisierte Menschheit verweilt viel weiter hinter dem Mond als der tatsächliche Erdabstand aussagt.

1898
Wunder sind real: Das Universum und in ihm das Leben.
Von Göttern keine Spur.

1899
Auch im hohen Haus sitzt auf jedem Sessel ein Hintern; diplomatisch ausgedrückt.



Copyright: Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com

 

Dienstag, 3. September 2013

Sequenzen von Skepsis (148)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


1874
Jede Schönheit hat eine weniger anmutende innere Struktur, die aber faszinierend funktioniert.

1875
Kirchen stellen die abstoßendsten Skelett- und Blutorgien dar.

1876
Im Meer solcher Menschen kann ich nur untergehen oder mich an ein ganz einsames Ufer retten.

1877
Das Belügen der Natur schädigt immer den Lügner, trifft ihn sogar tödlich.

1878
Wer Zwietracht sät, kann nicht auf Eintracht hoffen, nicht einmal mit sich selbst.

1879
Es geht nicht darum, alles besser zu wissen, sondern Fehler zu erkennen, sie nicht zu beschönigen und sich um Korrekturen zu bemühen.

1880
Höre ich von ideologisierten Wissenschaftlern, dass sie Meeresstände für das Jahr 4000 prognostizieren – und sie werden ernstgenommen – so schreibe ich offensichtlich für diese Generationen der Zukunft, falls die aktuellen Wasserköpfe nicht schon wesentlich eher die Menschheit wegspülen.

1881
Unter globaler Betrachtung lebe ich in einer Zelle der Freiheit, klein und durch Gewöhnungen, Beschränkungen und Tabus eingeengt. Ich hinterlasse Spuren beim Ausbruch, doch wer kann, wer will sie lesen, ihnen gar folgen?
So trete ich hinaus in eine einsame Leere als nüchterne Herausforderung zur unvoreingenommenen Lebensergründung ohne Prophetie und Infantilität.

1882
Immer wieder aufschlussreich erfährt der individuell Reisende besonders auch sich selbst.

1883
Das weltweite Glauben an das Unsinnigste verhindert bisher die Menschwerdung. Doch die Evolution korrigiert sich.

1884
Wind und Sonne werden ideologisch verstromt, Naturgesetze vernachlässigend und missachtend. Das kommt teuer zu stehen.

1885
Vieles verdanken liebevoll sorgende Eltern ihren Kindern.


Copyright: Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com


Sonntag, 18. August 2013

Sequenzen von Skepsis (147)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


1863
Bruderschaften verwehren Brüderlichkeit, Gleichheit und Freiheit, denn ihr Ziel besteht in rigoros religiöser Knechtschaft.

1864
Die körperliche Hinfälligkeit begründet sichtbar einen Leidensdruck, die geistige Versagensqualität aber bereitet die eigentliche Zwiespältigkeit, welche die Menschheit zerreist.

1865
Das Glauben an Märchen und Wunder geschieht in derart naiven und durchsichtigen Strukturen, dass ein Intelligenzverlust oder ein Defizit an Intelligenzentwicklung von vornherein konstatiert werden muss.

1866
Mit Geheimdiensten stabilisiert und rechtfertigt der Interimsmensch seine eigene Unaufrichtigkeit und Unzuverlässigkeit.

1867
Die sich beschleunigende modernste Technik offenbart durch ausgeklügelten Missbrauch in nie gekannter Komplexität die Fortdauer des ganzheitlich rohen Mittelalters.

1868
Rom zu bewundern und zu verehren, bedeutet durch alle Epochen, Gewaltverherrlichung und Zwang zu verklären.

1869
Die ideologische Kopfbedeckung im geschützten Raum deckelt den klaren Verstand.

1870
Digitaler Gehirnschwund grassiert.

1871
Sauberes Denken, inhaltlich und methodologisch, kommt in der Politik eher nicht vor.

1872
Und jeder Sonnenuntergang malt ein Bild vom Wiedersehen: ausgeruht, gesund und frei.

1873
Erst der gottfreie Mensch wird zu echter Ethik fähig – ohne Strafandrohung, ohne Gnadenversprechen, sondern als Folge von Einsicht.


Copyright: Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com


Montag, 12. August 2013

Sequenzen von Skepsis (146)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


1851
Ein System, das zu seinem Schutz Spitzel- und Geheimdienste installiert, hat etwas zu verbergen, nämlich sein Unrecht.

1852
Nach jahrzehntelanger Vortäuschung von Demokratie erfolgt die Ernüchterung. Der Bürger gilt als kapitalistisches Kalkül im Machtpoker weltweit. Die Enttäuschung darüber ereilt die Ahnungslosen überraschend, über gewissenhafte Spitzel.

1853
Diäten-Köche benötigen lediglich eine Zutat: Mit sich unzufriedene Zeitgenossen.

1854
Medienschund vergiftet nachhaltig Leute, Land und Zukunft.

1855
Eine Gesellschaft, die sich das Recht nimmt, Menschen zu vernichten, macht es sich auch mit Tieren leicht.

1856
Emanzen sind auch Menschen. Und Machos erst! – Überflüssig beide.


_______________________________________________________

DENK MAL Nr. 33

Die „Energiewende“ ist überaus erfolgreich eingetreten! 
Sie drehen jetzt Windmühlen elektrisch angetrieben und machen Wind.


 ___________________________________________
 

1857
Politikern spreche ich alles Mögliche ab, nicht aber ihre Menschenwürde.

1858
Unsterblichkeit definiert eine universale Albernheit.

1859
Ohne Worte Aufgaben zu delegieren, die Identifikation mit dem ehrbaren Ziel zu erzeugen, ohne darüber hinauszuschießen, befördert die edle Kunst der Menschenführung.

1860
Unternehmensberatung nennt sich eine besonders unternehmungslustige Sparte.

1861
Das Gebet flieht aus der Realität über die Einsamkeit des Selbstgesprächs. Kein Echo, keine Antwort, lediglich Halluzination in der verneinten Hoffnungslosigkeit.

1862
Der Mensch beherrsche den Plan. Nicht umgekehrt.




Donnerstag, 1. August 2013

Sequenzen von Skepsis (145)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

1839
Desinteresse und Gleichgültigkeit greifen um sich, erlahmen in Teilnahmslosigkeit und stumpfen endgültig ab in Apathie. „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ versagen wie „Einigkeit und Recht und Freiheit“ in einer Gesellschaft, die nur einen Wert wirklich gelten lässt: den Geldwert.

1840
Wer seine Freizeit regelmäßig vor dem Bildschirm bewältigt, schaltet auffällig ab.

1841
Man ist nicht absichtlich dumm, sondern durch Veranlagung. Jeder Vorwurf erübrigt sich. Die schlichte Feststellung der Dummheit aber ist der Abgrenzung förderlich, vor allem, wenn es darum geht, Dummheit absichtlich zu erzeugen und zu verbreiten – und das zu verhindern.

1842
Bedeutungslos, aber Ausgeburt des Zeitgeistes. – Daher Quotenrenner und Bestseller!

1843
Jahrmillionen alte Mondformationen heißen, menschlichen Phantasien entsprechend, „Meer der Ruhe“, „Meer der Heiterkeit“, „Meer der Krisen“, „Ozean der Stürme“, „See der Träume“, „See des Todes“. Viel jünger dagegen, nämlich erst seit Menschengedenken füllt sich auf der Erde das Meer des Blutvergießens mit Zuflüssen aus allen Richtungen und Kulturepochen. Der Pegel steigt unentwegt und droht, die Menschheit in Fluten der Gewalt untergehen zu lassen. Rettende Ufer verbaut und zerstört die Unweisheit.

1844
Wahrheit wird verdrängt, denn ihre Analyse erforderte eine Umstrukturierung des Lebens. Man lügt optimistisch weiter und unterliegt der Täuschung, weil man das überlegene Optimismus-Potenzial der Wahrheit nicht erkennt.

1845
Mitmenschen mögen mehrheitlich meine Meinungen missbilligen,
aber angeblich alternativlose Argumentation, absolutistische Ansagen, anachronistischer Aberglauben, archaische Allmachtsansprüche agieren aggressiver, anmaßend, anarchisch,
akkumulieren ad absurdum.

1846
Allem Denken und Wünschen haftet ein Zweifel an –
und der Tat erst,
sodass auch die Erinnerung nicht zweifelsfrei besteht.
Von Objektivität aber sollte die Rede sein,
nicht von Verzweiflung.

1847
Alles Schöne verbirgt Unergründliches des individuellen Betrachtens und Empfindens.
Nie ist Schönheit objektiv.

1848
Eine voreilige Vertrautheit könnte sich als Stich in ein psychologisches Wespennest erweisen.

1849
Farbe ist Licht, benötigt Substanz, folgt der Physik des Auges, interpretiert sich erfahrungsgemäß individuell, Farbe ist und erzeugt Temperament.

1850
Das Haar in der Suppe ist vielleicht der leere Teller.




Mittwoch, 24. Juli 2013

Sequenzen von Skepsis (144)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

1826
So jung erst auf der Welt: die Menschheit.
Sie hat keine Eltern im Reich der toten Mineralien
und auch nicht in der belebten Natur.
Ein Findelkind der Evolution,
orientierungslos suchend
Wärme und Geborgenheit,
im Unverständnis das Gegenteil erzeugend.

1827
Diplomatie kaschiert die gemeine Gewöhnlichkeit.

1828
Kirchturmuhren schlagen die Zeit tot und läuten unmögliche Ewigkeit ein.

1829
Nicht erkannt zu werden, aber bekannt zu sein, ist vielleicht die reizvollere Art von Berühmtheit.

1830
Wie gedankenlos muss man sein, Politikern zuzujubeln, sich so zu demütigen!

1831
Ganz leicht wird in einer Biedermeier-Gesellschaft sexueller Kontakt zum Verhängnis, denn auch nackte Boulevardzeitungsbusen dienen wie die Burka der systematischen Verschleierung und keineswegs einer sexuellen Befreiung.

1832
Wer seinem Unsinn Gewicht verleihen möchte, lässt eine Studie anfertigen. Die sagt dann, was man will.

1833
Es gibt ein überschäumendes Glück,
es ebbt ab wie jede Perle des Schaumes.
Es gibt ein Glück, das währt,
während es nachdenklich stimmt bis zum Tod
und bei den Überlebenden darüber hinaus.
Denn Glück hängt am Leben
und das Leben an ihm,
wenngleich so oft so unglücklich.

1834
Wenn dich die Fliege an der Wand stört, bürdet sie mir viel Geduld mit dir auf.

1835
Bestechliche Ärzte gelten als gesund im kapitalen Krankheitswesen.

1836
Terrorismus entsteht durch geistige Verblendung, durch gefesselte Gedankenfreiheit, die sich in ihren Erleuchtungen bricht und sich jeder Götterdämmerung beugt.

1837
Mit jedem Spitzel onaniert die Niedertracht, im Geheimdienst lenkt der Masochist die Voyeure.

1838
Es gibt Grenzkontrollen, wo ich mir selbst die Einreise verweigere.



© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com

Donnerstag, 18. Juli 2013

Sequenzen von Skepsis (143)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

1814
Spießigkeit frisst den Tag, das heißt Lebensjahre.

1815
Tradition bedeutet vorzugsweise Unterdrückung von Frauen und Mädchen, gepflegt und weitergegeben an die Jugend besonders von den Müttern.
Solchen Vätern ist’s recht, das Unrecht, das sie zu Ehrenmorden und Abtreibungen weiblicher Föten treibt.
Und sind sie inzwischen Milliarden auf Erden, sie sind das personifizierte Unrecht, die lebende Ungerechtigkeit!
Geboren aus der Unbildung, für die sie zumeist nichts können, geblendet durch Blutsaugertraditionen, die ihnen die Würde nehmen, weil sie selbst keine zu haben glauben.
Es ist die fundamentale Irrung, denn jeder Mensch hat eine Würde, die es kosmonomisch zu entdecken gilt.

1816
Wer sein Leben durch Glocken und Werbung übertönen lässt, ist erwachsen nicht geworden.

1817
Politiker? – Erfüllungsgehilfen.
Nie mehr!

1818
Um Kosmonomie zu verstehen, muss man mindestens eine Sprache richtig sprechen können, nicht reden, aber verstehen und denken.

1819
Kein aufgeklärter Mensch hat den Teufel zu fürchten. Aber Gottesstaaten und Erwähltheitskonsorten stehen mit ihm im Bunde, weil ohne Teufel kein Gott funktioniert.

1820
Bei künftig höherer Lebenserwartung mit einigermaßen klarem Verstand wird aufgrund der akkumulierenden Erfahrungen der gesellschaftliche Wahnsinn so drastisch durchschaubar, dass viele daran zerbrechen werden, nicht nur wegen der stagnierenden allgemeinen geistigen Fortentwicklung, sondern vor allem wegen der Intensivierung der Massenverblödung, welche in völlig unfachlichen Kreisen als „Wachstum“ bezeichnet wird.

1821
Wir lassen die Kirche im Dorf, den Dom in der Stadt
und bleiben gestrig.
Von Ewigkeit zu Ewigkeit.

1822
Wetter zu schätzen, bedeutet, ihm angemessen zu begegnen.

1823
Das Geheimnis des Blutes ist seine zuverlässige Analyse und nicht sein Vergießen.

1824
Das Leben ist das Ich im Wir
und ganz privat: das Ich im Du.

1825
Die Kunst des Lebens distanziert sich von der Primitivität des Tötens.


*****
© Raymond Walden,  www.raymond-walden.blogspot.com