Aphorismen
zum Nachdenken und Zitieren:
4739
Die
Blüte im Wind möchte gesehen werden und lädt zu duftigem Verweilen
ein.
4740
Sonnenlicht
klingt auch in Mondscheinsonaten und in träumenden Abendliedern.
4741
Alles
Bleiben wird von den folgenden Generationen gestaltet.
4742
Vor
dem Orchester unserer Gefühle schlägt das Herz den Takt.
4743
Wie
einsam und verloren lebt es sich, wenn freies Denken im familiären
Umfeld, im Freundeskreis, in demokratischer Gesellschaft verschwiegen
nur geduldet wird. Aber ist nicht Verlorenheit die Basis von Freiheit
– und ihrem Wunsch nach Geborgenheit? Freigeistiges Schweigen reift
zum Kompromiss und nicht zur Gleichgültigkeit oder Einigelung.
4744
Kritik
beruhigt keinen Hysteriker, bringt ihn stattdessen richtig in Fahrt.
4745
An
„Medien“ muss ich nicht erkranken.
4746
In
Panik die Verfassung zu ändern, vollendet den Wahnsinn, scheint aber
sogar unbemerkt möglich.
4747
Der
Tag bricht an, die Wolken auf, es strömt. Dann reißt der Himmel auf
und Leben pulsiert.
4748
Im
kurzen Leben Zeit zu vertreiben, scheut sich vor Sinngebung,
mag auch Genügsamkeit beschönigen.
4749
Geschürte
Massen,
so
leicht zu bewundern, postwendend zu hassen,
beides
liegt mir so fern.
Individueller
Charakter mit aufrechtem Kern
erscheint
mir so selten,
ihn
erträumt' ich wie andere Welten.
4750
Glaubet
doch nicht, der Mensch wolle denken!
Wisset,
er will gläubig befehligt werden;
dann
fühlt er sich bedacht,
wenngleich
die Befehlenden zuerst an sich glauben.
4751
Wissenschaft
erlangte hygienische Objektivität, wäre da nicht das egoistische
Glauben im nicht immer so weißen Kittel.
4752
Der
unreflektierte Mensch – er ist die Regel – glaubt alles, in der
Tat alles, was ihm eine routinierte Indoktrination im ständigen
Repetitorium eintrichtert. Er lässt entsprechendes Tun gewähren und
eigene (Un-)Taten folgen. Mit „reinem“ oder gar keinem Gewissen.
4753
Das
in den „Medien“ unermüdlich präsentierte „Expertentum“
erweist sich einer Überprüfung durch unabhängige, wirklich
qualifizierte Sach- und Fachkundige überaus würdig.
©
Raymond Walden