Freitag, 1. November 2013

Christliche November-Tristesse


Auf dem Friedhof wehen Gedanken
der Lebenden, nicht der Verblichenen.
Und die Gräber zieren die Ranken
der Phantasie, nicht des Entwichenen.
Von den Steinen triefen Zitate
der Glaubenden, nicht der Verschiedenen.
Jedes Lämpchen kündet als Pate
von Heiligen, vom Fluch Gemiedenen.

Ich stehe am Kirchturm, der Friedhof nebenan
steigt auf Richtung Süden,
so ordentlich der Boden gekämmt,
die Steine gebürstet,
da trifft mich unvermittelt der Glockenschlag.
Es ist viertel nach ...

Die Gräber so ordentlich in Reih’ und Glied,
Skulpturen aufwändig als Kunst und Kitsch,
steinerne Lebensgestaltung, anmutige, einfühlsame Gedanken
in versteinerter Trauer,
da scheppert das Blech im Glockenstuhl wieder, zweimal.
Es ist halb ...

Blumen über Blumen
als letzter Gruß,
als vergängliche Verbundenheit,
immer wieder ersetzt durch frische Pracht,
schon wieder fährt es mir ins Gebein, dreimal.
Es ist viertel vor ...

Hier eine ehrwürdige Gruft,
da ein Doppelgrab, kleine Kindergräber,
das Urnenfeld, schließlich auf der Anhöhe
der noch junge, beinahe anonyme Friedwald; hier
könnte ich es aushalten, wenn überhaupt.

Da klatscht erneut der Klöppel im Turm metallen, viermal.
Es ist die volle Stunde.
Zwölfmal dröhnt es mahnend aus dem Gebälk,
hernach bimmelt es „Angelus“,
fast fangen die weißgefiederten Engelfiguren
auf vielen Gräbern zu flattern an:
„Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft“ ...
von ihrer bevorstehenden Jungfernschwangerschaft
für einen dem Kreuzestod zu opfernden Gottessohn,
eines Gottes, der diese Grausamkeit zur Erlösung
seiner von ihm geschaffenen Sünder braucht.

Es grummelt in meinem Bauch, mein Kopf wird dumpf;
ich muss hier weg!
Hinter dem Friedwald ist Süden, ich gehe
der Sonne entgegen, für immer,
auch dereinst.


Mittwoch, 30. Oktober 2013

Sequenzen von Skepsis (154)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


1951
Nicht zu vergessen, käufliche Wissenschaftler gibt es nicht, denn mit dem Kauf entfiele der Wissenschaftsanspruch.

1952
Wer mir das Kreuz entgegenstreckt, aus Bibel, Talmud oder Koran zitiert, muss ahnungslos sein, kein Menschenkenner. – Woher auch?
Bei der identischen Einfalt des Glaubens.

1953
Das Buch der Weisheit:
Unwirklich edler Einband,
Seite um Seite weiß,
unbefleckt von gläubigem Unsinn
und käuflicher Wissenschaft.
So viel Raum für Hoffnung auf Weisheit.

1954
Regen ist Sonnenschein,
der zuvor das Wasser verdunsten ließ,
zu Wolken auftürmte und mit dem Wind,
auch er ist Sonnenschein,
in die Regionen blies.

1955
Humane Ethik baut Ängste ab, dämmt sie ein, doch wir sind religiöse Epochen weit davon entfernt; wir propagieren Angst bei jeder Gelegenheit.

1956
Der Mensch, unfähig erwachsen zu werden, braucht Riten, kindliche Rituale, um sich über seine Naivität dramaturgisch feierlich hinweg zu täuschen. Schillernde Seifenblasen, theatralische Inszenierungen der Einbildung, weltabgewandt.
Durchaus legitim in Grenzen, aber ohne kosmonomische Qualität, „rituelles Licht“ ist von jeher Finsternis, Umnachtung, wie sie die blutige Historie der Menschheit belegt.

1957
Folterknechte und Henker belegen auf das Widerlichste, wie weit vegetierende Gehirne dem Bestialischen verfallen können.

1958
Wo man die Todesstrafe vollstreckt oder sie auch nur fordert, folgt man der Barbarei in die Unmoral juristischer Verkommenheit.

1959
Engagement mit Plan und Tat begleitet ein Leben lang aus der Einsamkeit.

1960
Schreibend kann ich sagen, was im Gespräch verschwiegen wird und was sich im Vergessen verliert.

1961
Der katholische Alltag ist mit Aberglauben gespickt, ein fetter esoterischer Brei.

1962
Die dominante Orientierungslosigkeit des Herdentriebs garantiert dem „guten Hirten“ die Gefolgschaft bis zur Schlachtung.

1963
Ehrbarer Sport unterliegt nicht dem Missbrauch von Körper und Geist.

1964
Ein Gott mit Gewalt-Repertoire erledigt sich selbst.


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Montag, 28. Oktober 2013

Yes, We Can! - Ja, ER kann es!



Die amerikanische Administration bespitzelt ungehemmt  US-Bürger und die Menschen rund um den Globus mit der Begründung der Abwehr von Terrorismus.

Dieser allerdings geht seit Jahrzehnten von Amerika aus, wird in Unrechts-Regimen unterstützt, wenn sie nur den amerikanischen Interessen weltweit dienen. Und wer diesen verlogenen Interessen nicht entspricht, wird einfach unspektakulär und effektiv beseitigt.

Nun haben sie „sogar“ Frau Merkel ausspioniert, die bisher als sich nichtbetroffen Wähnende oder Verkaufende alles für bereinigt erklären ließ. Aber jetzt!
Was für ein Sturm im Wasserglas, was für ein Dilettantismus der angeblich „stärksten Frau“ der Welt!

Mit Drohnen erledigt der Wilde Westen, verstoßend gegen jedes Zivil- und Menschenrecht, bisher Tausende von Menschen. Die starke Frau aus Berlin hat darauf nie etwas geäußert, ihr Kriegsminister möchte auch Drohnen – es ging, gewohnt dilettantisch, schief.
Muss vielleicht erst in Berlin, Paris, London oder sonst irgendwo in Europa eine US-Drohne dröhnen, damit man adäquat zum Bespitzelungsskandal in Europa die Augen und Ohren für die präsidentiale Mordserie öffnet?

In Amerika läuft etwas aus dem Ruder gegen das eigene Volk und gegen die freiheitlichen Ideale der Welt. Amerika ist zutiefst erkrankt und braucht starke Freunde, doch wo sind sie? Sie haben keine Stärke!
Die Administration hat Amerika und seine Freunde entmachtet.

Let us hope: We shall overcome .... !    Some day


Mittwoch, 23. Oktober 2013

Sequenzen von Skepsis (153)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


1939
Eine Regierung, die ohne Menschenopfer auskommt, wäre wählbar.

1940
Wer sich in hohen Türmen verwaltet, im edlen Nachthemd oder feinsten Zwirn, wer sinnlos Städte im Meer aufschwemmt, U-Bahnen mit nach Geschlechtern getrennten Waggons in die Wüste konstruiert und auch sonst nach Irrwitz selektiert, hat den Status Mensch nie erlangt, vollendet lediglich die Koalition von barem Geld und imaginärem Gott. Es geht um Aufschneidung, beschnitten gemäß gestriger Gesellschaftsordnungen.

1941
Nicht wählbare inkompetente Politiker verfügen darüber hinaus über die Potenz der Zeugung von Nichtwählern.

1942
Auch freiheitliche Medien unterliegen einem System, vertreten tendenzielle Wahrheiten, die nur der nicht systemische Leser als solche wahrnimmt.

1943
Prüderie und Spießigkeit diskreditieren die Nacktheit, denn sie projizieren ihre eigenen Hässlichkeiten hinein.

1944
Sinnhaftes Entspannen begünstigt das erneuernde Aufladen.

1945
Vor der Wahl gelogen und nach der Wahl ganz ungeniert, und zwar selbstlos im Dienste der Staatsräson, die man höchstpersönlich bestimmt.

1946
Der Lärm im und um den Massentourismus ist schon eine Erholung wert.

1947
Werbung ist zeitraubend mit der Energie der Nötigung. Im Kapitalismus nicht nur straffrei, sondern steuerlich absetzbar.

1948
Schönheit formt nicht nur Äußeres; die menschliche Schönheit erfüllt sich in einer diskreten Gefühlstiefe, die der Vergänglichkeit des Glamours widersteht.

1949
Geschehenes bleibt geschehen, dokumentiert im kosmischen Lustspiel und Drama der Zeit: Jeder Mensch lebt vergänglich zwar, aber niemals unwiderruflich.

1950
Selbstbewusst erhebt sich der neue Tag auf dem Fundament einer stillen Nacht.


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Montag, 21. Oktober 2013

CE ZI LIBERĂ


Rumänische Übersetzung meiner Gedanken „WHAT A FREE DAY” durch die Redaktion von Contemporary Literary Horizon aus dem Englischen (Siehe Monatsarchiv August 2013.) 
Die ursprüngliche deutsche Fassung findet sich im Monatsarchiv Juli 2013.


 
Am lăsat în urmă o mie patru sute de kilometri
şi m-am întâlnit cu mine însumi în Argeles sur Mer,
pictat parcă de călăreţul albastru în Rousillon.
Un vânt puternic biciueşte pinii şi palmierii,
iar în albastrul oţelit se învolburează doi pescăruşi albi.
Cred că se cheamă unul pe altul
în timp ce corul de furtună al arborilor hohoteşte mai tare.

Nisipul zburător mătură plaja, iar marea dă în clocot
producând spumă luminoasă sub soarele de foc.
În spatele meu se înalţă silueta sumbră muntelui Canigou*,
pantele sale rămân înspumate de zăpada albă
a ultimei ierni
cu refleze albe bătând în albastru.

Aici pe coastă, sub cerul liber,
o tabără a fost instalată în 1939,
un loc neprielnic pentru liberalii refugiaţi
care au reuşit să scape de dictatura spaniolă,
nu o staţiune de vacanţă!
O piatră memorială aminteşte faptul, nimic mai mult.

Toate vilele, hotelurile şi campingurile,
un decor plin de viaţă,
şi-au cucerit vocaţia pentru libertate,
Mă cufund în gânduri.
Ochii mei privesc Munţii Pirinei
Cum se scufundă în Marea Mediterană
Acolo, lângă Port-Vendres,
Stâncile au fost dezgolite
Precum buncărele de război, din beton armat,
azi nimic, decât inutile şi risipite ruine,
goale de ură, lupte şi spaimă.
Toruşi despre actuala strategie de război prezentă şi ea
Nimeni nu va şti nimic –
Un teritoriu militar pe Capul Béar.

Soarele se înalţă deasupra apelor line
Şi sunt inspirat de lanţurile muntoase care coboară,
Înot în mare ca să întâlnesc soarele.
Ce zi liberă!
Născut în sânul naturii,
Deloc de la sine înteles,
Pentru că omenirea se menţine
Într-o arogantă incomensurabilitate.

 Traducerea Redacţiei
*Vârf muntos situat în Muntii Pirinei din sudul Frantei.
  

Mittwoch, 16. Oktober 2013

Koordinaten des Glücks


Glück zu finden, ist ein zutiefst menschliches Bestreben,
Glück wirklich zu haben, unterliegt einem fundamentalen Zufall.
Ist er nicht gegeben, kommt es kaum zur Suche nach Glück,
weil Unglück die Szene vernichtend beherrscht.

Läge mein Geburtstag auf der langen historischen Zeitleiste nur um zwanzig Jahre rückwärts verschoben, wäre ich mit meiner weltbürgerlichen, pazifistischen und freiheitlich-demokratischen Gesinnung in einem Nazi-Vernichtungslager ausgelöscht worden – oder ich wäre gar nicht der Mensch, der sich heute glücklich schätzt, weil er bisher an keinem Krieg persönlich zerbrechen musste.
Hätte sich mein Leben nur 150 Kilometer weiter östlich vollzogen, wäre meine gesamte kosmonomische Philosophie mit Stasi-Methoden beendet worden.

Man vergegenwärtige sich den riesigen Globus und die Jahrtausende zählende Menschheitsgeschichte!
Und das Schicksal setzt mich zum richtigen Zeitpunkt auf einem günstigen Flecken ab.

Auf solchem Glücksfundament kann man Glück erleben und ihm manchmal sogar nicht unerheblich nachhelfen.
Man muss sich allerdings Zeit nehmen, sich dem Glück widmen, wenn es da ist.

Zu leicht verliert sich der Mensch in rastloser Suche, weil er nicht einmal weiß, was er sucht.


Sonntag, 13. Oktober 2013

Sequenzen von Skepsis (152)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


1928
Religion tritt auf als Aussatz des Geistes, als unbesiegbare Krankheit des Interimsmenschen. Die Infizierung erfolgt über infantile Denkunfähigkeit, zumeist aber durch Indoktrination. Die tödlichen Opfer gehen aktuell in die Millionen; Heilung wäre generell und zuverlässig durch Aufklärung möglich. Die befallene Masse zeigt sich jedoch zu geistiger Hygiene nicht bereit, ganz im Gegenteil, sie pflegt ihr Leiden durch gezielte Ansteckung. Im Gebrauch moderner Medien erreicht sie umso eskalierendere selbstzerstörerische Wirkungen. Der Tod erscheint als süchtiges Gotteslob.

1929
Deutschland ist eine Imagination von Souveränität und freiheitlich bestimmter Grundordnung. Die Welt ahnt nichts von der Altlast, wird aber noch dramatisch darunter leiden, weil die Gewinnler des zweiten Weltkriegs immer noch und immer wieder versagen.

1930
Die Masse bildet nicht die Summe aller Individuen, sondern das Wabern um den Durchschnittswert eines wenig reflektierten und anonymen Zeitgeists, mit erheblicher Breite und wenig Tiefe.

1931
Zunächst spricht die Landschaft zu mir, und ich versichere ihr, dass ich in friedlicher Absicht komme.

1932
Jede Burg ein Zeugnis der Kriegskultur. Denkwürdige Primitivität!

1933
Ja, ich bin ein Erbsenzähler, denn vom Einheitsbrei wird mir schlecht.

1934
Mancher mag die Wahrheit erahnen, sie aber nicht hören, weil er sich darin erkennen könnte. Als Feigling.

1935
„Wir. Dienen. Deutschland.“ (Bundeswehr-Werbung)
Dieser anspruchsvolle Satzbau entspricht dem kurzen und bündigen Denken des Militärs. – Bombig!

1936
Die Welt waltet objektiv, der Mensch aber täuscht sich und beharrt darauf, weil er sich Überzeugungen hingibt, denen analytisches Denken als Tabu gilt.

1937
In der Ruhe speichert sich Kraft, wenn sie sich nicht in der Stille selbst verzehrt oder zur Explosion aufstaut.

1938
Kein einziger Feldherr verdient Bewunderung für seine Entehrungen von Mensch und Natur.


Copyright: Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com


Dienstag, 8. Oktober 2013

Kritische Präsenzen (9)


Anmerkungen zu aktuellen Vorgängen,
zum Nachdenken und Zitieren:

64
Das deutsche Militär zieht aus Kundus ab, hat wie andere Armeen nichts erreicht und überlässt die Zurückbleibenden ihrem Schicksal.
Aber die Bundeswehr habe dort „kämpfen gelernt“ – in einem Krieg freilich, den man anfangs als solchen gar nicht bezeichnen durfte! Irgendwann hat man gemerkt, dass dort  tatsächlich gestorben wird.
Alles umsonst, jeder Tote, jeder Verletzte und alle die Traumatisierten sinnlos geopfert, durch eine unverantwortliche scheindemokratische Politik verheizt, durch Mehrheitsbeschlüsse im deutschen Parlament!
Geduldet von einer verschlafenen Gesellschaft.

65
Der allgegenwärtige ewige Gott ändert wieder einmal seine Meinung, diesmal zugunsten geschiedener und wieder verheirateter Paare, die nicht mehr der himmlischen Gnade entbehren und wieder zu den Sakramenten zugelassen werden sollen.
Gibt es einen deutlicheren Beweis dafür, dass Gott den launischen Moden der Menschen unterliegt, von ihnen kreiert wird?

66
Fußballweltmeisterschaft in einem wüsten Wüstenstaat, der schon beim Aufbau des Spektakels über Leichen geht.
Und die Verantwortlichen des Weltfußball-Verbandes wie aber auch die millionenfache Fangemeinde sehen kein Foul, keinen Grund für einen Platzverweis oder längst fälligen Spielabbruch.

67
Eine Politikerin, die Teile ihres Regierens als „alternativlos“ bezeichnet, die sich auch sonst durch Kehrtwendungen aufgrund von völlig zusammenhanglosen Ereignissen so ziemlich alles herausnimmt, was einer wissenschaftlichen Kausalität widerspricht, ungeachtet dessen, dass sie einen Dr. rer. nat. Titel trägt, wird von einer de facto Minderheit der deutschen Gesellschaft mit einer beinahe absoluten Wahlmehrheit  ausgestattet, worauf sich ihre scheinbar erbittertsten Gegner  bei ihr anbiedern, mitregieren zu dürfen.
Die Verfassung dieses Landes sucht in ihrer Abgehobenheit weltweit ihresgleichen.

68
Auch in Gottes eigenem Staat, läuft nichts länger einfach nur mit „God bless“. Der Kaplan im amerikanischen Parlament betet zwar immer insistierender vor den Sitzungen, allein, der kapitalistische Wildwuchs, der eine allgemeine Krankenversicherung schon für Kommunismus hält, paralysiert die gesamte Öffentlichkeit.
Gesundbeten hilft nicht. Gläubige glauben das nicht, weil sie es nicht wissen können.


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Samstag, 5. Oktober 2013

Sequenzen von Skepsis (151)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


1915
Den Kindern die Kindheit zu nehmen, ist das pädagogische Versagen einer umerzogenen Gesellschaft, die sich in ihren Scheinwelten aufbläht und innerlich verkümmert, verunsichert zwar, aber keineswegs schuldbewusst.

1916
Schall und Rauch folgen scheinbar bedeutungslos dem Wind, und dennoch lassen sie’s läuten und schwärzen an.

1917
Keine Zeit dem Menschen gewährt die Scheindemokratie mit ihren hohlen Aktionismen.

1918
Die Erde existiert kosmisch und erst seit Menschengedenken in der Absurdität.

1919
Es ertrinkt Kultur in Datenflut,
überströmt, hinweggespült,
totes Treibgut im Fluss.
Weil nur noch wenige aus- und abschalten.

1920
Sich bei und mit Goethe einzuschmeicheln, gehört zu den standardisierten Kulturentgleisungen.

1921
Mit der Natur kann man gefühlt und wissenschaftlich korrespondieren. Diese Kombination ermöglicht die ergreifendsten Erlebnisse.

1922
Die Herbstfelder sind leer und dank fleißiger Technik schon für die nächste Fruchtbarkeit bereit.

1923
Man gebe irgendeinem Hirngespinst eine englische Phantasiebezeichnung und wundere sich in Deutschland nicht über die wissenschaftliche Relevanz des Produkts, seine technische Innovation, die durchpsychologisierte „Beforschung“ und die gute Verkäuflichkeit, sogar rechtlich geschützt!

1924
In jungen Jahren schon schöpfte ich wesentliche Aspekte meines Bewusstseins aus der beobachtenden Astronomie. Später erlangte ich Gewissheit, mich nicht getäuscht zu haben, als ich versuchte, kosmische Dimensionen und Kausalitäten in Relationen zur Menschheit zu setzen. So entstand meine kosmonomische Philosophie.
Aber wer blickt schon durch Teleskope mit erhellendem Lichtgewinn unter aufrichtiger Vergrößerung? Wer will überhaupt durchschauen?

1925
Ist es nicht befremdend, wie Erkenntnis vereinsamt, Glauben in die Vermassung führt?

1926
Das Leid der mit Billigstlohn Ausgebeuteten hat seinen Grund in der Wachstumsgefräßigkeit völlig denkunwilliger und reflexionsunfähiger, angeblich freiheitlicher Konsumentenbürger.

1927
Ich glaube nichts, das ich nicht weiß, und ich weiß, dass Glauben Feigheit ist.


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Dienstag, 1. Oktober 2013

Eine persönliche Klarstellung bezüglich Avaaz



Avaaz ist eine Organisation, die sich weltweit für demokratische Prinzipien erfolgreich engagiert und die ich immer wieder auch mit meiner Unterschrift bei entsprechenden Aktionen und Petitionen unterstütze.

Nun erhielt ich am 27.09.2013 von Avaaz eine E-Mail „Berichtet die Wahrheit“ zum Thema Klimawandel:

„... in 24 Stunden werden die weltweit führenden Wissenschaftler den wohl wichtigsten Bericht seit Jahrzehnten veröffentlichen: Sie beweisen ein für alle Mal, dass der Klimawandel eine riesige Bedrohung ist, aber auch, dass Regierungen jetzt handeln können, um diese Katastrophe aufzuhalten. Es ist ein weltweiter Weckruf, um unseren Planeten zu retten, aber große Öl-und Energiekonzerne haben einen mächtigen Komplizen eingeschaltet, um zu verhindern, dass die Wahrheit ans Licht kommt. ....“

Und:
„Der Meinungskampf um den Klimawandel steht und fällt mit der öffentlichen Meinung. Eine riesige weltweite Petition für die Wahrheit, sowie Leserbriefe an Zeitungen, Tweets und Nachrichten auf sozialen Medien geben uns den nötigen Rückenwind, um die Debatte zu beenden.“

Außerdem:
„Dieser Bericht, an dem 2.000 Wissenschaftler mitgearbeitet haben, wird die umfangreichste Beweissammlung zur Erderwärmung seit Jahren präsentieren. Er zeigt auf, dass die globale Erwärmung “eindeutig” auf den Menschen zurück zu führen ist und dass dringender Handlungsbedarf durch unsere Regierungen besteht, um die Auswirkungen auf unsere Erde durch Dürren, Stürme, den Anstieg des Meeresspiegels und das Abschmelzen der Gletscher und Eisschilde abwenden zu können. Der Klimawandel wird uns alle betreffen, angefangen von unseren Koralleninseln, unserer Ernte, den Meeren und unseren Küstenstädten, überall!“


Von diesem ausgemachten ideologischen Schwachsinn distanziere ich mich ausdrücklich, ohne hier auf Einzelheiten einzugehen.
Meine Meinung ist hinlänglich bekannt.
Offenbar wissen zahlreiche Avaaz-Aktivisten nicht im Geringsten, was „Wissenschaft“ und wer wirklich „Wissenschaftler“ ist.
Auf einer solchen Basis kann man nicht diskutieren.

Unabhängig davon sehe ich in vielen anderen freiheitlichen und humanistischen Avaaz-Aktionen weiterhin positive Ansätze und Möglichkeiten der direkten demokratischen Einflussnahme.




Montag, 30. September 2013

Sequenzen von Skepsis (150)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


1900
Die kapitalistische Klassenmedizin spottet jeder Hygiene.

1901
Kleidung tarnt verräterisch.

1902
In kriegerischem Denken beschädigt und gefangen, gelingt kein Frieden.

1903
Gewaltlosigkeit ruht im Frieden, zumeist aber in Frieden.

1904
Glauben fesselt, Wissen befreit.

1905
Ein Anfang wäre die Aufstockung des Etats für Friedensforschung auf die Höhe der Rüstungsausgaben.

1906
Um sich freiheitlich zu orientieren, muss man ausgeschlafen haben.

1907
Pressekonzentrationen erzeugen Druck, der dem wissenden Leser – nur ihm – einen Eindruck von dem verschafft, was nicht ausgedrückt werden soll. Freiheit wird erpresst und unterdrückt.

1908
Verzicht auf Menschenrechte zugunsten von Handelsbilanzen kennzeichnet den dekadenten Interimsmenschen, der in Scheinheiligkeit darauf verweist: "Wenn wir es nicht tun, übernehmen andere das Verbrechen.“

1909
Zwei Phänomene gab es nicht auf dem Planeten, ehe der Mensch auftrat: Dummheit und Gott.

1910
Kosmonomische Gedankenspuren kommen beim Massenmenschen quasi nur in homöopathischer Verdünnung vor, können also den Zeitgeist nicht heilen.

1911
Den Prinzipien der Gewaltfreiheit folgend, wird Toleranz häufig zum Rückzug zur Vermeidung von Konflikten. Von Aufgabe der eigenen Position kann nicht die Rede sein.

1912
Wer betet, ist faktisch sprachlos.

1913
Das Sein hinterfragt die Welt,
wer nicht ist, fragt nicht.
Glauben mag ihn entrückt entwirklichen.

1914
In jeder Blüte scheint die Sonne, in jeder Frucht werden Licht und Wärme lebendig.
Im Respekt vor dem Leben veredelt sich der Mensch.


Copyright: Raymond Walden,  www.raymond-walden.blogspot.com


Samstag, 28. September 2013

Kosmonomisch nicht zu beeinflussen


Die Himmel rühmen nicht;
sie verzaubern und stellen Rätsel,
und der schwerwiegendsten eines hinterfragt den Menschen,
jenen Schwärmer von Ewigkeit,
mit deren Wahn er das sowieso kurze Leben leidvoll anreichert
und vorzeitig auslöscht.
Man sucht vergeblich den menschlichen Geist,
denn es gibt keine Geister.
Was wäre denn „menschlich“?

Der Irrtum? Die Gedankenlosigkeit?
Eitelkeit vielleicht, Egoismus, Mitleid,
Profitsucht und Machtstreben,
Gewalt und mordender Krieg?
Die Übervorteilung schlechthin – sogar und letztendlich
in karitativer Hinwendung!

Tierische Automatismen beherrschen den Menschen; für Nahrung und Ansehen frisst er jedem Dompteur aus der Hand, sei es ein Pope, Diktator, Kapitalist, Scharlatan oder die öffentliche Meinung.
So unterliegt ausnahmslos jede technische und wissenschaftliche Errungenschaft sogleich auch dem Missbrauch – nicht aus sich heraus, sondern in der Verblendung des Menschen, in seiner egoistischen Unersättlichkeit, die in ihrer vorgegebenen Dummheit zu keiner überregionalen Konzeptentwicklung fähig ist:
Patriotismus gilt etwas.
Patriotismus in seiner religiösen Entgeistigung wie in der ideologischen Zudröhnung, beide bis in die tödliche Konsequenz für Einzelne und für ganze Völker.

Dieser Mensch als auch evolutionäres Produkt kann kurzfristig keine Änderungen vollziehen.
Sein verschleiertes, beschnittenes, tabuisiertes, doppelmoralisches und ausbeuterisches Sexualverhalten basiert auf Jahrtausende alten Zwängen und Neurosen, die in Verbindung mit jenseitigen  Belohnungen und Strafen den menschlichen Verstand mehrheitlich noch für viele Generationen blockieren.

Damit kehren wir zurück zum Begriff „menschlich“, zunächst reduziert auf die Abgrenzung gegenüber der anderen belebten Natur.
Im kosmonomischen Sinne erfährt „menschlich“ eine ethische und moralische Aufwertung als freiheitliche, emanzipierte Achtung des menschlichen Individuums innerhalb einer Menschheit, die sich Dank verstandesmäßiger Einsichten auf eine Gesellschaftsordnung der Leidmilderung, Leidverhinderung, solidarischer Lebenssicherung und individueller Lebenslust verständigt.
Dementsprechend  bezeichnet die Kosmonomie die bisherige Menschheit als Interimsmenschen, die sich noch nicht zum Menschen im eigentlichen Sinne entwickeln konnten.
Eine so deutliche Beurteilung setzt voraus, dass es bereits Menschen gibt, die unabhängig von Region und Religion die Menschheit als wahre Humanitas verinnerlichen.
Das heißt auch, dass die kosmonomische Philosophie einen Weg und keinesfalls den einzigen Weg zu solchem Menschenbild darstellt.

Angesichts der aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen in Europa und darüber hinaus weltweit stellt man fest, dass sich der Interimsmensch unverändert weiterhin manifestiert: Separationstendenzen zur Kleinstaaterei, erstarkende Nationalismen, aufklaffende Unterschiede zwischen Arm und Reich, militärische Verstrickungen, Rückwendungen zu prüdem, spießigem Konservatismus, Hinwendung zu Klima- und anderen Irrlehren, ideologisch ausgerichtete Bildungssysteme und eine breite Medienlandschaft mit gleichgepoltem, objektiv ansteigendem Verblödungsfaktor erschweren zunehmend klare Regierungsverhältnisse.
Die Konzeptionslosigkeit verwaltet sich selbst und ergeht sich aktualisierend in fatalen Aktionismen der opportunen Inkompetenz und in Unwilligkeit wie Unfähigkeit zu wirklichem Fortschritt.

Alles geschieht weitab entfernt von kosmonomischem Verständnis, ist durch ein solches auch nicht zu beeinflussen, denn es gibt viel zu wenige konsequent denkende, freiheitliche Menschen, und die vereinzelt aufkommenden Protagonisten verfügen über keine effektiven Vernetzungen.
Auch diverse „freigeistige“ Gruppierungen und Atheisten-Vereinigungen erlangen kaum gesellschaftliche Bedeutung, unterliegen sie doch einer mitunter eigentümlichen Vereinsmeierei, die einem eher engen Denkschema folgt.
Kosmonomie in ihrer gemäß dem Kosmonomischen Manifest breit angelegten Vision eines gereiften Menschen stellt auch für die zumeist nur auf Antireligiosität  fixierten Abweichler eine Überforderung dar.
Die Zeit ist lange noch nicht reif, Kosmonomie lediglich eine Philosophie zur Selbstfindung und zur Abgrenzung im Meer des täglichen und opportunen Wahnsinns.


Donnerstag, 12. September 2013

Sequenzen von Skepsis (149)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


1886
Am Spieß der Gesellschaft rotieren und rösten wie die Traditionalisten die meisten modernen Gutmenschen.

1887
Beobachte dich genau, dass du dich nicht selbst gefangen nimmst.

1888
Sie küssen Pokale, Medaillen, Fahnen, Kreuze, Ringe, Heiligen-Puppen, Kruzifixe und Altäre; sie tanzen ideologisch gedopt um das goldene Kalb.

1889
Machen wir uns nichts vor: Daten, die auf der Datenautobahn verkehren, werden gelesen, ohne Limit.

1890
Spießigkeit ist nicht stichhaltig, sie erdrückt.

1891
Ein echtes Zuhause kennt auch die absolute Stille; nur der Herzschlag spricht.

1892
Neigungen bestimmen Aufstieg und Fall.

1893
Das Leben ist so ein universales Geheimnis, dass sich vernünftigerweise ein „Geheimnis des Glaubens“ ad absurdum führt.

1894
Als Rentner und Pensionär hat man mit seinem Alter die Freiheit erkauft, die einen zunehmend gefangen setzt.

1895
Eine vernünftige Ehe? – Viel zu oft nicht einmal eine Vernunftehe.

1896
Weihwasser wäscht Gehirne.

1897
Die archaisch ideologisierte Menschheit verweilt viel weiter hinter dem Mond als der tatsächliche Erdabstand aussagt.

1898
Wunder sind real: Das Universum und in ihm das Leben.
Von Göttern keine Spur.

1899
Auch im hohen Haus sitzt auf jedem Sessel ein Hintern; diplomatisch ausgedrückt.



Copyright: Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com

 

Montag, 9. September 2013

"Theoretisch richtig"


Mit einem jüngeren, sympathischen Bundestagsabgeordneten kam ich in diesen Tagen der Parteienpräsentationen auf den Straßen des deutschen Bundestagswahlkampfes ins Gespräch.
„Zwei Fragen“, sagte ich „habe ich an Sie persönlich, und ich bitte Sie um Ihre eigene Antwort – nicht um Standardsätze, die in allen Medien erscheinen.

1. Wie gehen Sie in Ihrem ureigenen Friedensverständnis damit um, dass Deutschland der drittgrößte Waffenlieferant der Welt ist?“
Antwort:
„Ich habe nie über Waffenlieferungen abgestimmt. Das geschieht nicht im Parlament, sondern in geheimen Gremien.“

"2. Wir haben in Deutschland keine Verfassung, sondern ein Grundgesetz mit dem Auftrag (Artikel 146), eine Verfassung in freier Selbstbestimmung des Volkes zu verabschieden. Warum kümmert sich keine Partei um diesen Auftrag?“
Antwort:
„Das regelt der 2+4 Vertrag, da besteht kein Bedarf, das Thema ist nicht aktuell.“
„Nicht aktuell, weil es durch Steuerung nicht in den Medien erscheint?“

„Ihre Kritiken sind beide theoretisch richtig.“
„Aber nicht umsetzbar?“
„Ja, es gibt Themen, die nicht zu diskutieren sind. Ich nenne nur den Staat Israel.“

„Können Sie verstehen, dass ich keine Partei wählen kann, die Rüstungslieferungen und Kriege befürwortet und sich nicht um eine Verfassung kümmert?“
„Dann können Sie keine Partei wählen!“
„Das ist richtig.“

Und ich füge hier hinzu: Ganz real!


Mittwoch, 4. September 2013

Soldiers of the World!


An actual and special dedication to President Obama and President Hollande.
Compliments to the British Parliament stopping Primeminister Cameron’s war purposes!


 
Soldiers of the World!
You are detached to murder and to die
by  senseless commanders of egoistic interests.
Senseless is your drill, so senseless your fight
which is set ablaze by mendacious propaganda,
based on secret services of immorality,
enslaved to the war industry,
taken in by stereotypes,
seduced by truth twisting politics,
by politicians of the reprehensible posture.

Because there is not one sensible
and not at all a justified war!
War is underscoring the bloody and final notice of mankind.
For the benefit of barbarism.
But barbarism is depending on two causes, only: Ideology and stupidity.
Enlightenment and an equivalent education are creating values by contrast.

Soldiers of the world!
After your death you’ll be honored – despite equal ‘performances of the duty’ – as “heroes” or you’ll be blamed as “criminals”,
your enforced exodus like that of your ‘enemies’ will be regarded as kitschy bravery or mass murder.
And this is supposed to be a sense of life?
Destruction and suffering!
Endless – again and again – following always the same remaining, higher nonsense.

Humans all over the world!
Refuse to cooperate,
wherever you can,
with war, with all its preparations
and the lies which always precede.
You can see through them as a human who is struggling honestly for his freedom and is keeping it carefully.
Right now!


Dienstag, 3. September 2013

Sequenzen von Skepsis (148)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


1874
Jede Schönheit hat eine weniger anmutende innere Struktur, die aber faszinierend funktioniert.

1875
Kirchen stellen die abstoßendsten Skelett- und Blutorgien dar.

1876
Im Meer solcher Menschen kann ich nur untergehen oder mich an ein ganz einsames Ufer retten.

1877
Das Belügen der Natur schädigt immer den Lügner, trifft ihn sogar tödlich.

1878
Wer Zwietracht sät, kann nicht auf Eintracht hoffen, nicht einmal mit sich selbst.

1879
Es geht nicht darum, alles besser zu wissen, sondern Fehler zu erkennen, sie nicht zu beschönigen und sich um Korrekturen zu bemühen.

1880
Höre ich von ideologisierten Wissenschaftlern, dass sie Meeresstände für das Jahr 4000 prognostizieren – und sie werden ernstgenommen – so schreibe ich offensichtlich für diese Generationen der Zukunft, falls die aktuellen Wasserköpfe nicht schon wesentlich eher die Menschheit wegspülen.

1881
Unter globaler Betrachtung lebe ich in einer Zelle der Freiheit, klein und durch Gewöhnungen, Beschränkungen und Tabus eingeengt. Ich hinterlasse Spuren beim Ausbruch, doch wer kann, wer will sie lesen, ihnen gar folgen?
So trete ich hinaus in eine einsame Leere als nüchterne Herausforderung zur unvoreingenommenen Lebensergründung ohne Prophetie und Infantilität.

1882
Immer wieder aufschlussreich erfährt der individuell Reisende besonders auch sich selbst.

1883
Das weltweite Glauben an das Unsinnigste verhindert bisher die Menschwerdung. Doch die Evolution korrigiert sich.

1884
Wind und Sonne werden ideologisch verstromt, Naturgesetze vernachlässigend und missachtend. Das kommt teuer zu stehen.

1885
Vieles verdanken liebevoll sorgende Eltern ihren Kindern.


Copyright: Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com


Sonntag, 1. September 2013

Soldaten der Welt!


Zum Morden und Sterben seid ihr abkommandiert
von sinnlosen Befehlshabern egoistischer Interessen.
Sinnlos euer Drill, so sinnlos euer Kampf,
entfacht mit der Lüge Propaganda,
begründet auf Geheimdiensten der Unmoral,
versklavt an die Rüstungsindustrie,
Feindbildern aufgesessen,
verführt durch die Wahrheit verdrehende Politik,
durch Politiker von der verwerflichen Positur.

Denn es gibt keinen einzigen sinnvollen
und schon gar nicht gerechten Krieg!
Krieg unterstreicht blutig und endgültig die Aufkündigung des Menschseins.
Zugunsten der Barbarei.
Sie aber stützt sich auf lediglich zwei Ursachen: Ideologie und Dummheit.
Aufklärung und ihr entsprechende Bildung setzen Werte dagegen.

Soldaten der Welt!
Nach eurem Tod ehrt man euch als „Helden“
oder tadelt euch trotz gleicher „Pflichterfüllung“ als „Verbrecher“,
verkitscht euren erzwungenen Exodus wie auch den eurer „Feinde“
zur Tapferkeit oder zum Massenmord.
Das soll ein Sinn des Lebens sein?
Endlos – immer wieder – höherem, gleichbleibendem Unsinn folgend:
Zerstörung und Leid.

Menschen in aller Welt!
Verweigert euch, wo immer ihr könnt, dem Krieg,
all seinen Vorbereitungen und den stets vorausgehenden Lügen.
Man kann sie durchschauen
als Mensch, der ehrlich um seine Freiheit ringt
und sie sorgsam hütet.
Jetzt!

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Rückblick  auf den heutigen Tag genau, 01.09.
vor 5 Jahren; Archiv September 2008: Bertelsmannstiftung hat (k)ein politisches Mandat?
vor 4 Jahren; Archiv September 2009: Es wird Herbst
vor 2 Jahren; Archiv September 2011: In Libyen verliert die Demokratie