Dienstag, 8. Oktober 2013

Kritische Präsenzen (9)


Anmerkungen zu aktuellen Vorgängen,
zum Nachdenken und Zitieren:

64
Das deutsche Militär zieht aus Kundus ab, hat wie andere Armeen nichts erreicht und überlässt die Zurückbleibenden ihrem Schicksal.
Aber die Bundeswehr habe dort „kämpfen gelernt“ – in einem Krieg freilich, den man anfangs als solchen gar nicht bezeichnen durfte! Irgendwann hat man gemerkt, dass dort  tatsächlich gestorben wird.
Alles umsonst, jeder Tote, jeder Verletzte und alle die Traumatisierten sinnlos geopfert, durch eine unverantwortliche scheindemokratische Politik verheizt, durch Mehrheitsbeschlüsse im deutschen Parlament!
Geduldet von einer verschlafenen Gesellschaft.

65
Der allgegenwärtige ewige Gott ändert wieder einmal seine Meinung, diesmal zugunsten geschiedener und wieder verheirateter Paare, die nicht mehr der himmlischen Gnade entbehren und wieder zu den Sakramenten zugelassen werden sollen.
Gibt es einen deutlicheren Beweis dafür, dass Gott den launischen Moden der Menschen unterliegt, von ihnen kreiert wird?

66
Fußballweltmeisterschaft in einem wüsten Wüstenstaat, der schon beim Aufbau des Spektakels über Leichen geht.
Und die Verantwortlichen des Weltfußball-Verbandes wie aber auch die millionenfache Fangemeinde sehen kein Foul, keinen Grund für einen Platzverweis oder längst fälligen Spielabbruch.

67
Eine Politikerin, die Teile ihres Regierens als „alternativlos“ bezeichnet, die sich auch sonst durch Kehrtwendungen aufgrund von völlig zusammenhanglosen Ereignissen so ziemlich alles herausnimmt, was einer wissenschaftlichen Kausalität widerspricht, ungeachtet dessen, dass sie einen Dr. rer. nat. Titel trägt, wird von einer de facto Minderheit der deutschen Gesellschaft mit einer beinahe absoluten Wahlmehrheit  ausgestattet, worauf sich ihre scheinbar erbittertsten Gegner  bei ihr anbiedern, mitregieren zu dürfen.
Die Verfassung dieses Landes sucht in ihrer Abgehobenheit weltweit ihresgleichen.

68
Auch in Gottes eigenem Staat, läuft nichts länger einfach nur mit „God bless“. Der Kaplan im amerikanischen Parlament betet zwar immer insistierender vor den Sitzungen, allein, der kapitalistische Wildwuchs, der eine allgemeine Krankenversicherung schon für Kommunismus hält, paralysiert die gesamte Öffentlichkeit.
Gesundbeten hilft nicht. Gläubige glauben das nicht, weil sie es nicht wissen können.


Copyright: Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com

 

Samstag, 5. Oktober 2013

Sequenzen von Skepsis (151)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


1915
Den Kindern die Kindheit zu nehmen, ist das pädagogische Versagen einer umerzogenen Gesellschaft, die sich in ihren Scheinwelten aufbläht und innerlich verkümmert, verunsichert zwar, aber keineswegs schuldbewusst.

1916
Schall und Rauch folgen scheinbar bedeutungslos dem Wind, und dennoch lassen sie’s läuten und schwärzen an.

1917
Keine Zeit dem Menschen gewährt die Scheindemokratie mit ihren hohlen Aktionismen.

1918
Die Erde existiert kosmisch und erst seit Menschengedenken in der Absurdität.

1919
Es ertrinkt Kultur in Datenflut,
überströmt, hinweggespült,
totes Treibgut im Fluss.
Weil nur noch wenige aus- und abschalten.

1920
Sich bei und mit Goethe einzuschmeicheln, gehört zu den standardisierten Kulturentgleisungen.

1921
Mit der Natur kann man gefühlt und wissenschaftlich korrespondieren. Diese Kombination ermöglicht die ergreifendsten Erlebnisse.

1922
Die Herbstfelder sind leer und dank fleißiger Technik schon für die nächste Fruchtbarkeit bereit.

1923
Man gebe irgendeinem Hirngespinst eine englische Phantasiebezeichnung und wundere sich in Deutschland nicht über die wissenschaftliche Relevanz des Produkts, seine technische Innovation, die durchpsychologisierte „Beforschung“ und die gute Verkäuflichkeit, sogar rechtlich geschützt!

1924
In jungen Jahren schon schöpfte ich wesentliche Aspekte meines Bewusstseins aus der beobachtenden Astronomie. Später erlangte ich Gewissheit, mich nicht getäuscht zu haben, als ich versuchte, kosmische Dimensionen und Kausalitäten in Relationen zur Menschheit zu setzen. So entstand meine kosmonomische Philosophie.
Aber wer blickt schon durch Teleskope mit erhellendem Lichtgewinn unter aufrichtiger Vergrößerung? Wer will überhaupt durchschauen?

1925
Ist es nicht befremdend, wie Erkenntnis vereinsamt, Glauben in die Vermassung führt?

1926
Das Leid der mit Billigstlohn Ausgebeuteten hat seinen Grund in der Wachstumsgefräßigkeit völlig denkunwilliger und reflexionsunfähiger, angeblich freiheitlicher Konsumentenbürger.

1927
Ich glaube nichts, das ich nicht weiß, und ich weiß, dass Glauben Feigheit ist.


Copyright: Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com

Dienstag, 1. Oktober 2013

Eine persönliche Klarstellung bezüglich Avaaz



Avaaz ist eine Organisation, die sich weltweit für demokratische Prinzipien erfolgreich engagiert und die ich immer wieder auch mit meiner Unterschrift bei entsprechenden Aktionen und Petitionen unterstütze.

Nun erhielt ich am 27.09.2013 von Avaaz eine E-Mail „Berichtet die Wahrheit“ zum Thema Klimawandel:

„... in 24 Stunden werden die weltweit führenden Wissenschaftler den wohl wichtigsten Bericht seit Jahrzehnten veröffentlichen: Sie beweisen ein für alle Mal, dass der Klimawandel eine riesige Bedrohung ist, aber auch, dass Regierungen jetzt handeln können, um diese Katastrophe aufzuhalten. Es ist ein weltweiter Weckruf, um unseren Planeten zu retten, aber große Öl-und Energiekonzerne haben einen mächtigen Komplizen eingeschaltet, um zu verhindern, dass die Wahrheit ans Licht kommt. ....“

Und:
„Der Meinungskampf um den Klimawandel steht und fällt mit der öffentlichen Meinung. Eine riesige weltweite Petition für die Wahrheit, sowie Leserbriefe an Zeitungen, Tweets und Nachrichten auf sozialen Medien geben uns den nötigen Rückenwind, um die Debatte zu beenden.“

Außerdem:
„Dieser Bericht, an dem 2.000 Wissenschaftler mitgearbeitet haben, wird die umfangreichste Beweissammlung zur Erderwärmung seit Jahren präsentieren. Er zeigt auf, dass die globale Erwärmung “eindeutig” auf den Menschen zurück zu führen ist und dass dringender Handlungsbedarf durch unsere Regierungen besteht, um die Auswirkungen auf unsere Erde durch Dürren, Stürme, den Anstieg des Meeresspiegels und das Abschmelzen der Gletscher und Eisschilde abwenden zu können. Der Klimawandel wird uns alle betreffen, angefangen von unseren Koralleninseln, unserer Ernte, den Meeren und unseren Küstenstädten, überall!“


Von diesem ausgemachten ideologischen Schwachsinn distanziere ich mich ausdrücklich, ohne hier auf Einzelheiten einzugehen.
Meine Meinung ist hinlänglich bekannt.
Offenbar wissen zahlreiche Avaaz-Aktivisten nicht im Geringsten, was „Wissenschaft“ und wer wirklich „Wissenschaftler“ ist.
Auf einer solchen Basis kann man nicht diskutieren.

Unabhängig davon sehe ich in vielen anderen freiheitlichen und humanistischen Avaaz-Aktionen weiterhin positive Ansätze und Möglichkeiten der direkten demokratischen Einflussnahme.




Montag, 30. September 2013

Sequenzen von Skepsis (150)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


1900
Die kapitalistische Klassenmedizin spottet jeder Hygiene.

1901
Kleidung tarnt verräterisch.

1902
In kriegerischem Denken beschädigt und gefangen, gelingt kein Frieden.

1903
Gewaltlosigkeit ruht im Frieden, zumeist aber in Frieden.

1904
Glauben fesselt, Wissen befreit.

1905
Ein Anfang wäre die Aufstockung des Etats für Friedensforschung auf die Höhe der Rüstungsausgaben.

1906
Um sich freiheitlich zu orientieren, muss man ausgeschlafen haben.

1907
Pressekonzentrationen erzeugen Druck, der dem wissenden Leser – nur ihm – einen Eindruck von dem verschafft, was nicht ausgedrückt werden soll. Freiheit wird erpresst und unterdrückt.

1908
Verzicht auf Menschenrechte zugunsten von Handelsbilanzen kennzeichnet den dekadenten Interimsmenschen, der in Scheinheiligkeit darauf verweist: "Wenn wir es nicht tun, übernehmen andere das Verbrechen.“

1909
Zwei Phänomene gab es nicht auf dem Planeten, ehe der Mensch auftrat: Dummheit und Gott.

1910
Kosmonomische Gedankenspuren kommen beim Massenmenschen quasi nur in homöopathischer Verdünnung vor, können also den Zeitgeist nicht heilen.

1911
Den Prinzipien der Gewaltfreiheit folgend, wird Toleranz häufig zum Rückzug zur Vermeidung von Konflikten. Von Aufgabe der eigenen Position kann nicht die Rede sein.

1912
Wer betet, ist faktisch sprachlos.

1913
Das Sein hinterfragt die Welt,
wer nicht ist, fragt nicht.
Glauben mag ihn entrückt entwirklichen.

1914
In jeder Blüte scheint die Sonne, in jeder Frucht werden Licht und Wärme lebendig.
Im Respekt vor dem Leben veredelt sich der Mensch.


Copyright: Raymond Walden,  www.raymond-walden.blogspot.com


Samstag, 28. September 2013

Kosmonomisch nicht zu beeinflussen


Die Himmel rühmen nicht;
sie verzaubern und stellen Rätsel,
und der schwerwiegendsten eines hinterfragt den Menschen,
jenen Schwärmer von Ewigkeit,
mit deren Wahn er das sowieso kurze Leben leidvoll anreichert
und vorzeitig auslöscht.
Man sucht vergeblich den menschlichen Geist,
denn es gibt keine Geister.
Was wäre denn „menschlich“?

Der Irrtum? Die Gedankenlosigkeit?
Eitelkeit vielleicht, Egoismus, Mitleid,
Profitsucht und Machtstreben,
Gewalt und mordender Krieg?
Die Übervorteilung schlechthin – sogar und letztendlich
in karitativer Hinwendung!

Tierische Automatismen beherrschen den Menschen; für Nahrung und Ansehen frisst er jedem Dompteur aus der Hand, sei es ein Pope, Diktator, Kapitalist, Scharlatan oder die öffentliche Meinung.
So unterliegt ausnahmslos jede technische und wissenschaftliche Errungenschaft sogleich auch dem Missbrauch – nicht aus sich heraus, sondern in der Verblendung des Menschen, in seiner egoistischen Unersättlichkeit, die in ihrer vorgegebenen Dummheit zu keiner überregionalen Konzeptentwicklung fähig ist:
Patriotismus gilt etwas.
Patriotismus in seiner religiösen Entgeistigung wie in der ideologischen Zudröhnung, beide bis in die tödliche Konsequenz für Einzelne und für ganze Völker.

Dieser Mensch als auch evolutionäres Produkt kann kurzfristig keine Änderungen vollziehen.
Sein verschleiertes, beschnittenes, tabuisiertes, doppelmoralisches und ausbeuterisches Sexualverhalten basiert auf Jahrtausende alten Zwängen und Neurosen, die in Verbindung mit jenseitigen  Belohnungen und Strafen den menschlichen Verstand mehrheitlich noch für viele Generationen blockieren.

Damit kehren wir zurück zum Begriff „menschlich“, zunächst reduziert auf die Abgrenzung gegenüber der anderen belebten Natur.
Im kosmonomischen Sinne erfährt „menschlich“ eine ethische und moralische Aufwertung als freiheitliche, emanzipierte Achtung des menschlichen Individuums innerhalb einer Menschheit, die sich Dank verstandesmäßiger Einsichten auf eine Gesellschaftsordnung der Leidmilderung, Leidverhinderung, solidarischer Lebenssicherung und individueller Lebenslust verständigt.
Dementsprechend  bezeichnet die Kosmonomie die bisherige Menschheit als Interimsmenschen, die sich noch nicht zum Menschen im eigentlichen Sinne entwickeln konnten.
Eine so deutliche Beurteilung setzt voraus, dass es bereits Menschen gibt, die unabhängig von Region und Religion die Menschheit als wahre Humanitas verinnerlichen.
Das heißt auch, dass die kosmonomische Philosophie einen Weg und keinesfalls den einzigen Weg zu solchem Menschenbild darstellt.

Angesichts der aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen in Europa und darüber hinaus weltweit stellt man fest, dass sich der Interimsmensch unverändert weiterhin manifestiert: Separationstendenzen zur Kleinstaaterei, erstarkende Nationalismen, aufklaffende Unterschiede zwischen Arm und Reich, militärische Verstrickungen, Rückwendungen zu prüdem, spießigem Konservatismus, Hinwendung zu Klima- und anderen Irrlehren, ideologisch ausgerichtete Bildungssysteme und eine breite Medienlandschaft mit gleichgepoltem, objektiv ansteigendem Verblödungsfaktor erschweren zunehmend klare Regierungsverhältnisse.
Die Konzeptionslosigkeit verwaltet sich selbst und ergeht sich aktualisierend in fatalen Aktionismen der opportunen Inkompetenz und in Unwilligkeit wie Unfähigkeit zu wirklichem Fortschritt.

Alles geschieht weitab entfernt von kosmonomischem Verständnis, ist durch ein solches auch nicht zu beeinflussen, denn es gibt viel zu wenige konsequent denkende, freiheitliche Menschen, und die vereinzelt aufkommenden Protagonisten verfügen über keine effektiven Vernetzungen.
Auch diverse „freigeistige“ Gruppierungen und Atheisten-Vereinigungen erlangen kaum gesellschaftliche Bedeutung, unterliegen sie doch einer mitunter eigentümlichen Vereinsmeierei, die einem eher engen Denkschema folgt.
Kosmonomie in ihrer gemäß dem Kosmonomischen Manifest breit angelegten Vision eines gereiften Menschen stellt auch für die zumeist nur auf Antireligiosität  fixierten Abweichler eine Überforderung dar.
Die Zeit ist lange noch nicht reif, Kosmonomie lediglich eine Philosophie zur Selbstfindung und zur Abgrenzung im Meer des täglichen und opportunen Wahnsinns.


Donnerstag, 12. September 2013

Sequenzen von Skepsis (149)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


1886
Am Spieß der Gesellschaft rotieren und rösten wie die Traditionalisten die meisten modernen Gutmenschen.

1887
Beobachte dich genau, dass du dich nicht selbst gefangen nimmst.

1888
Sie küssen Pokale, Medaillen, Fahnen, Kreuze, Ringe, Heiligen-Puppen, Kruzifixe und Altäre; sie tanzen ideologisch gedopt um das goldene Kalb.

1889
Machen wir uns nichts vor: Daten, die auf der Datenautobahn verkehren, werden gelesen, ohne Limit.

1890
Spießigkeit ist nicht stichhaltig, sie erdrückt.

1891
Ein echtes Zuhause kennt auch die absolute Stille; nur der Herzschlag spricht.

1892
Neigungen bestimmen Aufstieg und Fall.

1893
Das Leben ist so ein universales Geheimnis, dass sich vernünftigerweise ein „Geheimnis des Glaubens“ ad absurdum führt.

1894
Als Rentner und Pensionär hat man mit seinem Alter die Freiheit erkauft, die einen zunehmend gefangen setzt.

1895
Eine vernünftige Ehe? – Viel zu oft nicht einmal eine Vernunftehe.

1896
Weihwasser wäscht Gehirne.

1897
Die archaisch ideologisierte Menschheit verweilt viel weiter hinter dem Mond als der tatsächliche Erdabstand aussagt.

1898
Wunder sind real: Das Universum und in ihm das Leben.
Von Göttern keine Spur.

1899
Auch im hohen Haus sitzt auf jedem Sessel ein Hintern; diplomatisch ausgedrückt.



Copyright: Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com

 

Montag, 9. September 2013

"Theoretisch richtig"


Mit einem jüngeren, sympathischen Bundestagsabgeordneten kam ich in diesen Tagen der Parteienpräsentationen auf den Straßen des deutschen Bundestagswahlkampfes ins Gespräch.
„Zwei Fragen“, sagte ich „habe ich an Sie persönlich, und ich bitte Sie um Ihre eigene Antwort – nicht um Standardsätze, die in allen Medien erscheinen.

1. Wie gehen Sie in Ihrem ureigenen Friedensverständnis damit um, dass Deutschland der drittgrößte Waffenlieferant der Welt ist?“
Antwort:
„Ich habe nie über Waffenlieferungen abgestimmt. Das geschieht nicht im Parlament, sondern in geheimen Gremien.“

"2. Wir haben in Deutschland keine Verfassung, sondern ein Grundgesetz mit dem Auftrag (Artikel 146), eine Verfassung in freier Selbstbestimmung des Volkes zu verabschieden. Warum kümmert sich keine Partei um diesen Auftrag?“
Antwort:
„Das regelt der 2+4 Vertrag, da besteht kein Bedarf, das Thema ist nicht aktuell.“
„Nicht aktuell, weil es durch Steuerung nicht in den Medien erscheint?“

„Ihre Kritiken sind beide theoretisch richtig.“
„Aber nicht umsetzbar?“
„Ja, es gibt Themen, die nicht zu diskutieren sind. Ich nenne nur den Staat Israel.“

„Können Sie verstehen, dass ich keine Partei wählen kann, die Rüstungslieferungen und Kriege befürwortet und sich nicht um eine Verfassung kümmert?“
„Dann können Sie keine Partei wählen!“
„Das ist richtig.“

Und ich füge hier hinzu: Ganz real!


Mittwoch, 4. September 2013

Soldiers of the World!


An actual and special dedication to President Obama and President Hollande.
Compliments to the British Parliament stopping Primeminister Cameron’s war purposes!


 
Soldiers of the World!
You are detached to murder and to die
by  senseless commanders of egoistic interests.
Senseless is your drill, so senseless your fight
which is set ablaze by mendacious propaganda,
based on secret services of immorality,
enslaved to the war industry,
taken in by stereotypes,
seduced by truth twisting politics,
by politicians of the reprehensible posture.

Because there is not one sensible
and not at all a justified war!
War is underscoring the bloody and final notice of mankind.
For the benefit of barbarism.
But barbarism is depending on two causes, only: Ideology and stupidity.
Enlightenment and an equivalent education are creating values by contrast.

Soldiers of the world!
After your death you’ll be honored – despite equal ‘performances of the duty’ – as “heroes” or you’ll be blamed as “criminals”,
your enforced exodus like that of your ‘enemies’ will be regarded as kitschy bravery or mass murder.
And this is supposed to be a sense of life?
Destruction and suffering!
Endless – again and again – following always the same remaining, higher nonsense.

Humans all over the world!
Refuse to cooperate,
wherever you can,
with war, with all its preparations
and the lies which always precede.
You can see through them as a human who is struggling honestly for his freedom and is keeping it carefully.
Right now!


Dienstag, 3. September 2013

Sequenzen von Skepsis (148)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


1874
Jede Schönheit hat eine weniger anmutende innere Struktur, die aber faszinierend funktioniert.

1875
Kirchen stellen die abstoßendsten Skelett- und Blutorgien dar.

1876
Im Meer solcher Menschen kann ich nur untergehen oder mich an ein ganz einsames Ufer retten.

1877
Das Belügen der Natur schädigt immer den Lügner, trifft ihn sogar tödlich.

1878
Wer Zwietracht sät, kann nicht auf Eintracht hoffen, nicht einmal mit sich selbst.

1879
Es geht nicht darum, alles besser zu wissen, sondern Fehler zu erkennen, sie nicht zu beschönigen und sich um Korrekturen zu bemühen.

1880
Höre ich von ideologisierten Wissenschaftlern, dass sie Meeresstände für das Jahr 4000 prognostizieren – und sie werden ernstgenommen – so schreibe ich offensichtlich für diese Generationen der Zukunft, falls die aktuellen Wasserköpfe nicht schon wesentlich eher die Menschheit wegspülen.

1881
Unter globaler Betrachtung lebe ich in einer Zelle der Freiheit, klein und durch Gewöhnungen, Beschränkungen und Tabus eingeengt. Ich hinterlasse Spuren beim Ausbruch, doch wer kann, wer will sie lesen, ihnen gar folgen?
So trete ich hinaus in eine einsame Leere als nüchterne Herausforderung zur unvoreingenommenen Lebensergründung ohne Prophetie und Infantilität.

1882
Immer wieder aufschlussreich erfährt der individuell Reisende besonders auch sich selbst.

1883
Das weltweite Glauben an das Unsinnigste verhindert bisher die Menschwerdung. Doch die Evolution korrigiert sich.

1884
Wind und Sonne werden ideologisch verstromt, Naturgesetze vernachlässigend und missachtend. Das kommt teuer zu stehen.

1885
Vieles verdanken liebevoll sorgende Eltern ihren Kindern.


Copyright: Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com


Sonntag, 1. September 2013

Soldaten der Welt!


Zum Morden und Sterben seid ihr abkommandiert
von sinnlosen Befehlshabern egoistischer Interessen.
Sinnlos euer Drill, so sinnlos euer Kampf,
entfacht mit der Lüge Propaganda,
begründet auf Geheimdiensten der Unmoral,
versklavt an die Rüstungsindustrie,
Feindbildern aufgesessen,
verführt durch die Wahrheit verdrehende Politik,
durch Politiker von der verwerflichen Positur.

Denn es gibt keinen einzigen sinnvollen
und schon gar nicht gerechten Krieg!
Krieg unterstreicht blutig und endgültig die Aufkündigung des Menschseins.
Zugunsten der Barbarei.
Sie aber stützt sich auf lediglich zwei Ursachen: Ideologie und Dummheit.
Aufklärung und ihr entsprechende Bildung setzen Werte dagegen.

Soldaten der Welt!
Nach eurem Tod ehrt man euch als „Helden“
oder tadelt euch trotz gleicher „Pflichterfüllung“ als „Verbrecher“,
verkitscht euren erzwungenen Exodus wie auch den eurer „Feinde“
zur Tapferkeit oder zum Massenmord.
Das soll ein Sinn des Lebens sein?
Endlos – immer wieder – höherem, gleichbleibendem Unsinn folgend:
Zerstörung und Leid.

Menschen in aller Welt!
Verweigert euch, wo immer ihr könnt, dem Krieg,
all seinen Vorbereitungen und den stets vorausgehenden Lügen.
Man kann sie durchschauen
als Mensch, der ehrlich um seine Freiheit ringt
und sie sorgsam hütet.
Jetzt!

___
Rückblick  auf den heutigen Tag genau, 01.09.
vor 5 Jahren; Archiv September 2008: Bertelsmannstiftung hat (k)ein politisches Mandat?
vor 4 Jahren; Archiv September 2009: Es wird Herbst
vor 2 Jahren; Archiv September 2011: In Libyen verliert die Demokratie


Donnerstag, 22. August 2013

Kritische Präsenzen (8)


Anmerkungen zu aktuellen Vorgängen,
zum Nachdenken und Zitieren:

55
Bildung ist ein Freiheitskriterium, doch die ideologische Ganztagsschule gängelt Schüler und Lehrer nicht zuletzt mit eingebildeten Ergebnissen.

56
„Die Freie Welt“ nennt sich eine bekannte Blog-Zeitung und veröffentlicht so viel berechtigte und fundierte Kritik an der Wenderepublik Deutschland.
Was sich da aber auch einfindet, ist eine unerträglich konservative Glaubensmischung mit eindeutigen Bestrebungen zum Rückwärtssalto in Denkweisen, die mit Freiheit nie wirklich in Einklang zu bringen waren.

57
Plagiats-Doktor oder Wende-Doktor? – Nichts als das Outing rigoroser Geltungs- und Machtsucht. Unbillig beides!

58
Gehen Sie zur Wahl und geben Ihrem persönlichen Belüger die Stimme! Denn wer politische Lügen glaubt, muss wählen, er hat keine Wahl.

59
Angesichts der Brüsseler Verhältnisse brauchen wir eine Alternative für Europa!
„Alternativen“ für Nationalstaatlichkeit, wie etwa die deutsche Alternative für Deutschland (AfD), entlarven lediglich die kleinkarierten Geister in des Wortes Bedeutung.

60
Es gibt keinen deutsch-amerikanischen Freundschaftsvertrag, nicht einmal einen Friedensvertrag. Deutschland ist Vasall der USA und wird dadurch ein gravierendes Problem für die Europäische Union, die das mehrheitlich noch gar nicht wahrgenommen hat.

61
Erst schicken sie Waffen nach Ägypten (und andere Staaten), wenn es dann brennt, entsenden sie gestandene Kabinettfiguren, deren mahnend ernste Mienen nichts bewirken. Die Völker bluten unter Berufung auf ihre Religionen, was deutsche Tagträumer veranlasst, für den Frieden in den geschundenen Ländern zu dem Gott zu beten, welcher der Kriegsgrund selber ist.

62
Ich grüße alle Spitzel und mache mich wohl lächerlich, da die obersten Koordinierer das Problem schon mit einem verlogenen Lächeln „vom Tisch“ fegten.

63
Zum allgegenwärtigen Wahldilemma.

Zitat aus dem Grundgesetz:

Artikel 146

(Geltungsdauer des Grundgesetzes)
Dieses Grundgesetz verliert seine Gültigkeit an dem Tage, an dem eine Verfassung in Kraft tritt, die vom deutschen Volke in freier Entscheidung beschlossen worden ist.

Bonn a. Rhein, am 23. Mai 1949
Dr. Adenauer
Präsident des Parlamentarischen Rates

Schönfelder
1. Vizepräsident

Dr. Schäfer
2. Vizepräsident

Das Grundgesetz wurde beschlossen „um dem staatlichen Leben für eine Übergangszeit eine neue Ordnung zu geben, ...“
(Zitat aus der Präambel des Grundgesetzes) wie auch hier:
„Das gesamte Deutsche Volk bleibt aufgefordert, in freier Selbstbestimmung die Einheit und Freiheit Deutschlands zu vollenden.“

Politiker, die gegen das Grundgesetz verstoßen, nicht zuletzt dadurch, dass sie sich nicht um eine Verfassung kümmern, schaden dem deutschen Volk.

Welcher Politiker ist unter dieser Vorgabe überhaupt wählbar?


*****
Copyright: Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com

Sonntag, 18. August 2013

Sequenzen von Skepsis (147)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


1863
Bruderschaften verwehren Brüderlichkeit, Gleichheit und Freiheit, denn ihr Ziel besteht in rigoros religiöser Knechtschaft.

1864
Die körperliche Hinfälligkeit begründet sichtbar einen Leidensdruck, die geistige Versagensqualität aber bereitet die eigentliche Zwiespältigkeit, welche die Menschheit zerreist.

1865
Das Glauben an Märchen und Wunder geschieht in derart naiven und durchsichtigen Strukturen, dass ein Intelligenzverlust oder ein Defizit an Intelligenzentwicklung von vornherein konstatiert werden muss.

1866
Mit Geheimdiensten stabilisiert und rechtfertigt der Interimsmensch seine eigene Unaufrichtigkeit und Unzuverlässigkeit.

1867
Die sich beschleunigende modernste Technik offenbart durch ausgeklügelten Missbrauch in nie gekannter Komplexität die Fortdauer des ganzheitlich rohen Mittelalters.

1868
Rom zu bewundern und zu verehren, bedeutet durch alle Epochen, Gewaltverherrlichung und Zwang zu verklären.

1869
Die ideologische Kopfbedeckung im geschützten Raum deckelt den klaren Verstand.

1870
Digitaler Gehirnschwund grassiert.

1871
Sauberes Denken, inhaltlich und methodologisch, kommt in der Politik eher nicht vor.

1872
Und jeder Sonnenuntergang malt ein Bild vom Wiedersehen: ausgeruht, gesund und frei.

1873
Erst der gottfreie Mensch wird zu echter Ethik fähig – ohne Strafandrohung, ohne Gnadenversprechen, sondern als Folge von Einsicht.


Copyright: Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com


Montag, 12. August 2013

Sequenzen von Skepsis (146)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


1851
Ein System, das zu seinem Schutz Spitzel- und Geheimdienste installiert, hat etwas zu verbergen, nämlich sein Unrecht.

1852
Nach jahrzehntelanger Vortäuschung von Demokratie erfolgt die Ernüchterung. Der Bürger gilt als kapitalistisches Kalkül im Machtpoker weltweit. Die Enttäuschung darüber ereilt die Ahnungslosen überraschend, über gewissenhafte Spitzel.

1853
Diäten-Köche benötigen lediglich eine Zutat: Mit sich unzufriedene Zeitgenossen.

1854
Medienschund vergiftet nachhaltig Leute, Land und Zukunft.

1855
Eine Gesellschaft, die sich das Recht nimmt, Menschen zu vernichten, macht es sich auch mit Tieren leicht.

1856
Emanzen sind auch Menschen. Und Machos erst! – Überflüssig beide.


_______________________________________________________

DENK MAL Nr. 33

Die „Energiewende“ ist überaus erfolgreich eingetreten! 
Sie drehen jetzt Windmühlen elektrisch angetrieben und machen Wind.


 ___________________________________________
 

1857
Politikern spreche ich alles Mögliche ab, nicht aber ihre Menschenwürde.

1858
Unsterblichkeit definiert eine universale Albernheit.

1859
Ohne Worte Aufgaben zu delegieren, die Identifikation mit dem ehrbaren Ziel zu erzeugen, ohne darüber hinauszuschießen, befördert die edle Kunst der Menschenführung.

1860
Unternehmensberatung nennt sich eine besonders unternehmungslustige Sparte.

1861
Das Gebet flieht aus der Realität über die Einsamkeit des Selbstgesprächs. Kein Echo, keine Antwort, lediglich Halluzination in der verneinten Hoffnungslosigkeit.

1862
Der Mensch beherrsche den Plan. Nicht umgekehrt.




Freitag, 9. August 2013

What A Free Day


I’ve left one thousand and four hundred kilometres behind me
and meet myself in Argeles sur Mer,
as if painted by blue horsemen into the Roussillon.
Strong wind lashes the pines and palmtrees
and in the steel-blue two innocent white seagulls are whirling,
I suppose they shout at each other,
as the stormy choir of the trees is roaring louder.

Flying sand is jetting the beach and the sea is coming to the boil
producing bright foam under the fiery sun.
Behind me rises the dark silhouette of the Canigou,
its slopes still sparkling by the white snow of last winter,
biting white into the blue.

Here, on the coast under the open sky a camp had been installed in 1939,
a merciless location for liberal refugees
who succeeded in escaping from the Spanish dictatorship;
no holiday resort!
A memorial stone only is reminding, nothing else any more.

All the villas, the hotels and campsites of a scenery full of zest for life
are gaining their appeal from freedom,
I am absorbed in thought.
My eyes are following the Pyrenees Mountains
how they are diving down into the Mediteranian Sea.
Over there, near Port-Vendres, the rocks were hollowed out
as war bunkers, reinforced with concrete,
today nothing but decayed useless cellar ruins,
empty from hatred, fight and fear.
Nevertheless present war strategy also established,
no one will ever learn,
a military territory on Cap Béar.

The sun is rising above smooth waters
and I feel inspired by the descending mountain ranges,
I swim into the sea to meet the sun.
What a free day!
Born of nature,
not at all self-evident,
because mankind keeps staying at a standstill
in arrogant incalculability.


Samstag, 3. August 2013

Akzeptanz der Endlichkeit


Jeder Wellenschlag des Meeres kündet aufbrausend von seinem Ende,
mahlt das Sandkorn zu winzigem Rest vom Stein,
der aufgebacken wurde vor Jahrmillionen
aus Schichten der Zeit zu felsigem Gebirge.
Nichts hat ewigen Bestand,
nicht einmal die Prozesse des Werdens und Vergehens;
sie gelten überall, auch in anderen Welten des Universums,
das wir, irdisch gebunden, wissensdurstig und doch kaum erst enträtseln.

Eine Endlosigkeit gibt es im Kosmos nirgends,
Ewigkeit wäre der Widersinn in höchster Potenz, nämlich
vortäuschende Sinnhaftigkeit von Zweck- und Ziellosigkeit!

In dem logischen Kreislauf des Seins entsteht Leben
in eigenem neuen Akt und endet ebenso,
eine kurze Episode auf der Erde,
wir mögen es empfinden wie eine Sternengeburt
und wie den Sternentod im All.

Das Ende bringt Erlösung,
Befreiung aus aller Verbindlichkeit,
die ja in unverändertem Fortbestand Monotonie und Verschleiß erzeugt.
Dem Altern folgt der endgültige Schluss;
ihn zu verdrängen, gipfelt in der üblichen Würdelosigkeit,
beispielsweise in naiven Gebetsorgien für betagt sterbende Prominente.


Religion und Aberglauben liefern die bewährten simplen Methoden der Weltinterpretation zur Verhinderung von Welterkenntnis. Scheinbar komplizierte und komplexe Strukturen von Esoterik dienen einer inhaltsleeren Wichtigtuerei, veranstalten Feierlichkeit und überzeugen den typischen Kleingeist des Interimsmenschen, erheben den Glauben zur irrigen Institution mit allen Machtbefugnissen.

Vom seelischen Gleichgewicht wird bedeutungsschwer geredet, was aber soll das sein?
Wird ein gesunder Mensch etwa ausgeglichen, wenn man ihm sogar im Kindesalter einen gekreuzigten Leichnam quasi als Trost vor die Nase hält: Siehe, das Leid ist allgegenwärtig, du brauchst nicht zu verzweifeln?
Kann je ein Mensch wieder ins Gleichgewicht gelangen, nachdem man ihn beim Militär, im Krieg systematisch und systemisch traumatisierte?
Wie leicht bricht man absichtlich junge Menschen im Wahn von Bildungs- und Erziehungsmoden?
Wird nicht Doppelmoral gelehrt, während man Moral predigt?
Werden nicht en masse idiotische Idealbilder vorgegaukelt, um durch deren Nichtigkeit Angst und Verunsicherung zu programmieren?
Setzt man damit nicht all jene Verdrängungsmechanismen in Gang, welche das Individuum und die gesamte Gesellschaft knebeln?

Die Akzeptanz der Endlichkeit basiert auf einer menschlichen Intelligenzleistung. Intelligenz wird jedoch durch Glauben nicht nur nicht gefördert, sondern sabotiert. Der Mensch wird aber erst dann seine ihm gebührende Würde erreichen, vermag er die Endlichkeit allgemein wie sein eigenes Lebensende verstandesmäßig einzuordnen und zu akzeptieren. Ehrlichkeit zu sich selbst unterscheidet den modern aufgeschlossenen Geist vom betenden Interimsmenschen, macht ihn überhaupt friedensfähig – mit sich und seinem Umfeld.

Der Sinn des Lebens kann angesichts der allgegenwärtigen Endlichkeit nur im Leben selbst liegen. Daraus leitet sich eine Lebensbejahung ab, die allem zustrebt, was das Leben fördert, erleichtert, angenehm und freudvoll gestaltet – und zwar für alle Menschen, sodass sich Egoismus und Auserwähltheitsansprüche vom Verstand her verbieten. Ethik und Moral basieren auf Einsicht und auf der Wertschätzung der kurzen Spanne, die dem Leben beschieden ist. Aus dieser Sicht begründen sich ebenso Tier- und Pflanzenschutz, der verantwortliche Umgang mit der Umwelt.

Je früher im individuellen Leben ein solcher Akt der Hinwendung zur Ehrlichkeit erfolgt, desto unverkrampfter lässt sich der Alltag bewältigen. Die Rolle von Märchen und Phantasiegeschichten während der Erziehung und Bildung des jungen Menschen ist generell zu überdenken, ebenso der „Bedarf“ an massenhafter Kriminal-Literatur zur täglichen  „Abwechslung“ vom langweilig spießigen und eintönigen Routine-Dasein.
Die Lust am ständigen Mordfall oder am kindlichen Wunder signalisiert nichts Geringeres als die pervertierte Angst vor dem eigenen Tod. Laut und grell singend schreitet man hinab in den dunklen Keller, um die Furcht vor den bösen Geistern zu übertönen. Doch in dem kindischen Szenario gewinnen die Dämonen immer wieder die Oberhand und morden wie selbstverständlich in „gerechten“ Kriegen, in der ideologischen Verdrängung eines würdigen Lebens und in der Vertröstung auf ein übergeschnapptes Jenseits. Denn die aktuellen Nachrichten sind voll von wirklichen Morden, die aber den gottgefälligen Gutbürger wenig aufregen. Und schon gar nicht nimmt dieser Zeitgenosse die göttlich-religiösen Gründe für diese Tötungen wahr.

Ein Ende der fatalen allgemeinen Haltung ist nicht in Sicht, es wird aber unausweichlich kommen – weil alles endlich ist, sic! 
Wie viele Leben, wie viele Generationen werden aber noch sinnlos ausgebeutet und abgeschlachtet werden, bis der Mensch seinen Sinn in seinem Leben, das heißt vor seinem Tode findet?



Donnerstag, 1. August 2013

Sequenzen von Skepsis (145)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

1839
Desinteresse und Gleichgültigkeit greifen um sich, erlahmen in Teilnahmslosigkeit und stumpfen endgültig ab in Apathie. „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ versagen wie „Einigkeit und Recht und Freiheit“ in einer Gesellschaft, die nur einen Wert wirklich gelten lässt: den Geldwert.

1840
Wer seine Freizeit regelmäßig vor dem Bildschirm bewältigt, schaltet auffällig ab.

1841
Man ist nicht absichtlich dumm, sondern durch Veranlagung. Jeder Vorwurf erübrigt sich. Die schlichte Feststellung der Dummheit aber ist der Abgrenzung förderlich, vor allem, wenn es darum geht, Dummheit absichtlich zu erzeugen und zu verbreiten – und das zu verhindern.

1842
Bedeutungslos, aber Ausgeburt des Zeitgeistes. – Daher Quotenrenner und Bestseller!

1843
Jahrmillionen alte Mondformationen heißen, menschlichen Phantasien entsprechend, „Meer der Ruhe“, „Meer der Heiterkeit“, „Meer der Krisen“, „Ozean der Stürme“, „See der Träume“, „See des Todes“. Viel jünger dagegen, nämlich erst seit Menschengedenken füllt sich auf der Erde das Meer des Blutvergießens mit Zuflüssen aus allen Richtungen und Kulturepochen. Der Pegel steigt unentwegt und droht, die Menschheit in Fluten der Gewalt untergehen zu lassen. Rettende Ufer verbaut und zerstört die Unweisheit.

1844
Wahrheit wird verdrängt, denn ihre Analyse erforderte eine Umstrukturierung des Lebens. Man lügt optimistisch weiter und unterliegt der Täuschung, weil man das überlegene Optimismus-Potenzial der Wahrheit nicht erkennt.

1845
Mitmenschen mögen mehrheitlich meine Meinungen missbilligen,
aber angeblich alternativlose Argumentation, absolutistische Ansagen, anachronistischer Aberglauben, archaische Allmachtsansprüche agieren aggressiver, anmaßend, anarchisch,
akkumulieren ad absurdum.

1846
Allem Denken und Wünschen haftet ein Zweifel an –
und der Tat erst,
sodass auch die Erinnerung nicht zweifelsfrei besteht.
Von Objektivität aber sollte die Rede sein,
nicht von Verzweiflung.

1847
Alles Schöne verbirgt Unergründliches des individuellen Betrachtens und Empfindens.
Nie ist Schönheit objektiv.

1848
Eine voreilige Vertrautheit könnte sich als Stich in ein psychologisches Wespennest erweisen.

1849
Farbe ist Licht, benötigt Substanz, folgt der Physik des Auges, interpretiert sich erfahrungsgemäß individuell, Farbe ist und erzeugt Temperament.

1850
Das Haar in der Suppe ist vielleicht der leere Teller.