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Mittwoch, 12. Dezember 2018

Kosmopolit, Pazifist, Europäer – Tagträumer?

Gegenfrage: Nationalist, Militarist?

Nachfrage: Wann führten wo Nationalismus und Militarismus zu realem Frieden, auch ohne Stellvertreterkriege?

Zusatzfrage: Welche indoktrinierte Ideologie verträgt sich mit den Prinzipien von Emanzipation und Demokratie, mit der Logik von Humanität und Gewaltfreiheit?

Insistenz: Welcher Nationalismus kommt ohne verlogen konstruierte Feindbilder, ohne Menschen verachtenden Rassismus aus? Welches Militär führt nicht durch Kadavergehorsam jegliche menschliche Intelligenz ad absurdum?

Unerbittlichkeit: Welcher Auserwähltheitswahn kommt ohne Sklaverei, Folter und Mord aus?

Fazit:
Die Weltgeschichte bis zum heutigen Datum dokumentiert eine sich aufgrund von Unreife, von Bildungsmangel und aufgrund von vielfältigster Indoktrination permanent in Gewalt verirrende Menschheit.
Nicht Humanität und emanzipiertes Menschenrecht regieren, sondern totalitäre Ideologien und Religionen.
Der weitaus größte Teil der Menschheit lebt in geistiger und daraus erwachsender physischer Zwangslage.
Entsprechend bescheiden und ohnmächtig stellt sich als Alternative die philosophische Aufklärung dar, die darüber hinaus in keinem Staat der Erde über offizielle gesellschaftliche Anerkennung, geschweige denn Regentschaft verfügt. Nur in wenigen Landstrichen auf dem Globus lassen sich öffentlich aufklärerische Meinungen ohne Gefahr für Leib und Leben der erhellend Argumentierenden vertreten!
Angesichts rasanter technologischer Fortentwicklungen mit immer bedrohlicheren Szenarien der Fehlanwendungen der Errungenschaften steht die Menschheit ganz schonungslos vor der Frage: Sehenden Auges weiter so in den Abgrund oder vielleicht doch Besinnung und Neuorientierung?

Für letztere Option kommt nur Aufklärung in Frage, vielleicht ähnlich dem Kosmonomischen Manifest.
Dazu bedarf es einer grundlegenden Auflösung eines Missverständnisses vorab: „Religionsfreiheit“, wie sie beispielsweise in den UN Menschenrechten untermauert wird, kann nicht heißen „beliebige religiöse Willkür“ in der staatlichen Öffentlichkeit. Religion muss ausschließlich auf die Privatsphäre mit Rücksicht auf die Privatsphäre anderer beschränkt bleiben. Die konsequente religiöse Neutralität, beziehungsweise religiöse Unabhängigkeit des Staates erscheint als zwingende Neuorientierung für ein friedliches menschliches Miteinander. Das gilt ebenso für alle religionsähnlichen Ideologien und um sich greifenden esoterischen Parawissenschaften.

Die geistige Umorientierung kann niemals in kriegerischer Aggressivität erfolgen, eine beispielsweise kosmonomische Gesellschaftsordnung benötigt kein Arsenal von Angriffswaffen, denn aus ihrem Selbstverständnis verbietet sich jeder Angriffskrieg.
Pazifismus bedeutet jedoch nicht, einem Angreifer tatenlos bei seinem schändlichen Vernichtungswerk zuzuschauen, sondern sehr wohl verteidigungsüberlegen vorbereitet zu sein. Das betrifft zunächst eine vorausschauend konsequent ehrliche Deeskalationspolitik, aber darüber hinaus eine höchst moderne Waffentechnik, die mit herkömmlich albernem und traditionellem Militarismus nichts im Sinn hat, sondern zugleich und generell einem allgemeinen Katastrophenschutz dient. Es erfordert künftig beispielsweise keine Atomraketen, keine U-Boote und Panzer, um die gesamte Energieversorgung und Infrastruktur eines Aggressors lahmzulegen und seinen Angriff schon im Keim zu ersticken.

Jede freiheitliche Wertegesellschaft muss sich innerer wie äußerer Destruktion widersetzen, will sie nicht von vornherein ihrer eigenen Vernichtung Tür und Tor öffnen; sie muss sich unbezweifelbar verteidigen, aber nicht angreifen, gar erobern können.
Pazifismus meint eben nicht geduldige Wehrlosigkeit, sondern geistige Überlegenheit in einer auch materiellen Vorsorge zu möglichst unschlagbarer Selbstbehauptung, sprich Verteidigung und nichts sonst.

Europäische Perspektive?
Um von einer nennenswerten europäischen Perspektive zu reden, muss sich Europa erst einmal selbst definieren und sich mit sich selbst identifizieren.
Die Europäische Union als aufgeblasener und flatterhafter Staatenbund kann bisher nur mehr schlecht als recht bestehen, weil es in der großen Internationalität noch verheerender drunter und drüber geht, weil die Menschheit, trotz wissenschaftlich-technischer Innovationen, mental im primitiven Mittelalter verharrt.
Die kleinen europäischen Einzelstaaten besitzen nicht die geringste Aussicht, künftig in einem kulturellen und wirtschaftlichen Wettbewerb mit den Bevölkerungsmassen Chinas und Indiens oder mit den Machtzentren der USA und Russlands zu bestehen.
Der europäische Staatenbund der EU aus zum Teil kleinkariert nationalistischen Weltfremdlingen und einigen etwas potenteren, ihre Möglichkeiten in historischer Rückwärtsgewandtheit verplempernden „Mittelmächten“, muss endlich erkennen, dass nur ein in allen Konsequenzen zu gründender europäischer Staat als „Vereinigte Staaten von Europa“ in freiheitlich demokratischer und föderaler Grundordnung den Menschen dieses Kontinents Sicherheit, Wohlstand, Selbstwert und internationale Konkurrenzfähigkeit ermöglichen kann.
In der föderalen Struktur geht es keineswegs um Kultur- und Identitätsverluste der Mitglieder im Bundesstaat, sondern um das definitive Gegenteil: um die Bündelung des reichhaltigen Erbes und seiner Macht in all seinen Facetten, in der Gewissheit eines sicheren Friedens untereinander und im Vertrauen der Stärke nach außen.

Aus der Vielfalt innerhalb eines solchen Staates leitet sich seine Weltoffenheit ab, begründet sich auch sein kosmopolitisches Selbstbewusstsein, aus der Vergegenwärtigung, Teil des ganzen Globus zu sein. Diese Teilhabe spornt an, die kulturellen und wissenschaftlichen Besitzstände zu bewahren und weiterzuentwickeln, sie zum Segen des gesamten Erdballs nicht provinziell zu verspielen, sondern international zu behaupten und mit ihnen gegen alle möglichen Destruktionsversuche vorausschauend auf Frieden, Gewaltfreiheit und Einhaltung der Menschenrechte hinzuarbeiten.

Tagträume?
Mag sein – für eine verschlafene und religiös-ideologisch eingeengte, verunsicherte, aber egoistische Ansprüche pflegende Konsum-Gesellschaft.

Als Kosmopolit, Pazifist und deutscher Europäer sehe ich das anders, das heißt: Wir haben konkret die Option, im Namen der Humanität menschlicher zu werden.
Das Kosmonomische Manifest (hier and here)  ist mein Beitrag in diesem Sinne.



Montag, 26. November 2018

Sie wissen nicht, was sie aus- und anrichten

Im Krieg wird der Tod lebendig.
Also mordet man lebensfroh mit Hurra-Gebrüll im Kadavergehorsam:
Sprung auf, marsch, marsch! Feuer frei!
Und bald darauf:
Still gestanden!
Helm ab, zum Gebet!
Ich hatt' einen Kameraden ...“ und
Ich bete an die Macht der Liebe ...“.
Rührt euch!

Aber was rührt „euch“ schon?
Außer vielleicht ein bisschen Selbstmitleid?

Nachrichten aktuell:
Wehretat aufgestockt, bombige Waffengeschäfte, Kriege rund um den Globus erfordern Einmischung zur Verteidigung eigener Freiheit,
Propaganda-Lügen,
Aufrüstung,
Werbung für die Soldateska als Kanonenfutter:
Folge deiner Berufung!“

Alles gemäß überkommener nationalistischer, religiöser Werte:
Wie immer schon, so alle Zeit. Amen.“
Menschen-Missbrauch und Schändung im großen Stil,
Millionen Tote, Gequälte;
Zerstörung total effektiv
und digital nunmehr erst recht.
Grenzenlose Dummheit errichtet Grenzen zum eigenen Schutz
gegen die Fluchtursachen weltweit,
für deren Entstehung eben diese Dummheit verantwortlich zeichnet.

Ein kausaler Zirkelschluss infantiler Unmenschlichkeit.
 
Es macht so einsam, konsequent und öffentlich für Frieden einzutreten
in dem Glück, keinen Krieg ersterben zu müssen.
Frieden erklärt sich als ethische, moralische und zivilisierte Verbindlichkeit, beklagte Dummheit und allenfalls skrupellose Unmoral schießen dagegen, während Gutmenschen zur Verharmlosung neigen und eine ahnungslose Gleichgültigkeit die Gesellschaft „weitermachen“ lässt.



Samstag, 29. September 2018

Sequenzen von Skepsis (317)

Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

4071
Älter zu werden stimmt Kinder froh,
doch bald ändert sich das Empfinden,
wenn Jahre entschwinden,
um in des Alters aufdringlicher Verlassenheit
sich zu versuchen in Gelassenheit.
Von wegen Weisheit und so.

4072
Demut kokettiert nicht mit obligatorischer Gottesverehrung, sondern besinnt sich in bescheidenem Bewusstsein auf die Suche nach Wissen und Erkenntnis, um eigene Wertigkeit zu empfinden.

4073
Welcher Gott je konnte Frieden halten?

4074
Als „Gender“ bezeichnet sich die Sprachverhunzung durch eine besonders ideologisch geprägte Ignoranz.

4075
Politik und Religion bilden den opportunen Mix gegen Wahrheit mit blutroter Spur durch die gesamte Historie.

4076
Intelligenz lebt als Minderheit, wohlweislich dezent, global gestreut, ganz selten nur im Rampenlicht.

4077
Despoten wissen, mit Scheindemokraten umzuspringen und ihnen höchst effizient und weihevoll trojanische Pferde, etwa als Moschee, unterzujubeln.

4078
Gott mit uns“, mit Gott in den Krieg.
Verbrecherischer Wahnsinn.

4079
Kriegsminister zuerst an die vorderste Front!
Und dann Neuwahlen.
Doch nur Träumerei; es fehlt real an Intelligenz.

4080
In Dummheit integriert, schlagen sie aufeinander ein und wähnen sich in Gottessegen, der jedoch nur pazifistisch ausfallen könnte, glaubte man wirklich reinen Herzens und klaren Verstandes!


© Raymond Walden



Freitag, 20. Juli 2018

Sequenzen von Skepsis (312)

Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

3997
America first!“
Das war doch immer so, jetzt wird es ehrlich nur und „ungefaked“ hinausgetrumpt.

3998
Die Würde des Amtes? Viel zu oft eine äußerst zweifelhafte, nötigende Suggestion.

3999
Wer den Mord befiehlt, ist ebenso ein Mörder, manchmal sogar als Friedensnobelpreisträger.

4000
Der höchste Gipfel fortwährender Unmenschlichkeit ragt auf im „Nahen Osten“ der religiös-ideologischen Verneinung des Menschen, welche keineswegs mit dem Sieg über Nazi-Deutschland beendet war.

4001
Im gedrehten Wind wird schieres Unrecht zu geltendem Recht, zur Räson.

4002
Mann will dich gläubig, will dich dienend, man will dich konform, das wird man dich lehren von frühester Jugend an. Und du? Vielleicht gewinnst du Mut und Lebensfreude in der Erkenntnis, dass weder Unterwürfigkeit noch Rebellion ein freiheitliches Selbstbewusstsein übertreffen.

4003
Erst in Kenntnis der konträrsten Nachrichten zu einem Geschehen gelangt man näherungsweise zur Wahrheit.

4004
Zu frühen DDR-Zeiten zerschnitten Leute das „Neue Deutschland“, die maßgebliche Zeitung, der Notdurft folgend, zu Klosettpapier. Mancher Hintern wurde erst schwarz, bald rot. Heute gibt es Toilettenpapier in vielfältigen Lagen, damalige Probleme sind undenkbar. Und dennoch, was sich an Schund-Journalismus derzeit ausdrückt, rechtfertigte allemal eine Entsorgung im Sondermüll.

4005
Menschliche Alpha-Tiere leben eben den Tieren ähnlich.

4006
Die finstersten Charaktere blenden.

4007
Leibwächter sind für Geist nicht zuständig.

4008
Nicht alle Tassen im Schrank, denn sie sonnen sich im Schatten von Panzern und Raketen.

4009
Soll Pazifismus nicht zur Gefühlsduselei verkommen, bedarf es einer geistigen Offensive und mutiger Konsequenzen vor allem in den wenigen relativ freiheitlichen Gesellschaftsordnungen, zum Beispiel also in Deutschland.

4010
Da lacht das Herz der Kriegsminister, der Präsident in seiner herrlichen Unart hat Aufrüstung befohlen! Und er stänkert, provoziert und entzweit schon einmal verbal, wo und wann immer er die Menschheit durch sein Auftreten belastet.

4011
Das blutige Meer der Kriege flutet allein auf der Erde, nicht etwa auf dem Mond. Und diese irdische Naturkatastrophe tobt nur im und durch den Menschen, kopflos, seelenlos, im Unsinn aufbegehrend gegen sich selbst.

4012
Der ehrlich arbeitende Mensch verdient ehrlichen Lohn und aufrichtige Achtung, also Emanzipation. Er hat Anspruch darauf.

4013
Wo die Arbeit schmeckt, weiß man oft auch geschmackvoll zu feiern.

4014
Auf öffentlicher Bühne spielt sich kein Leben ab, es inszeniert sich nur andauerndes Theater.

4015
Staatsbesuche wenden sich bevorzugt gegen öffentlich kaum benannte Dritte.

4016
Was wären die Militaristen aller Länder ohne Feindbilder? – Menschen, vielleicht.


© Raymond Walden



Freitag, 25. August 2017

Fahneneid

So viele Orden
für das Morden
in Uniform
sind die Norm.

So viel Blut
als höchstes Gut
sinnlos vergossen
und allen Verstand erschossen.

So viele Befehle
gegen die Seele
von Kriegstreibern
und sogar von Flintenweibern.

So viel Hass
ohne Unterlass
glorreich gesät,
Menschen als Feinde niedergemäht:
Helm ab zum Gebet!

Auf dass kein Gott hört,
bei dem man schwört.
Fahneneid?
Antreten zum Leid,
Töten und Sterben,
unbegreifliches Verderben.

Hymne und Glockenspiel,
hört auf!
Waffen-Wachstum als Ziel!
Was für ein Lauf
der Geschichte
hinter die Fichte.



Redaktioneller Hinweis:
Ich suche Künstler, die das Gedicht auf ihre Weise umsetzen möchten.



Dienstag, 3. November 2015

Sequenzen von Skepsis (216)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

2734
DLIB zeigt eine Spiegelung, eine Verkehrung,
nämlich die Debile Leichtfertigkeit Im Bild.

2735
Kosmonomischer  Pazifismus distanziert sich von allen Gegnern der Toleranz.
Man benenne eine islamische Gesellschaft, wo Toleranz gelebt wird.

2736
Ideologie erhebt Idiotie zur Räson.

2737
In Denkfabriken werden Ideologien geschliffen, Pseudoreligionen gesponnen und Messer gegen die Menschlichkeit gewetzt.

2738
Im Europa der unbegrenzten Illusionen keimen Alternativlosigkeiten in einzigartiger Blütenpracht zu fäulniserregender Fruchtfolge.

2739
Was sich „grün“ nennt, meint nicht Natur, sondern ihre diktatorische Beschränkung auf nur die eine Farbe, die für das sehende Auge ein Krankheitsbild bedeutet.

2740
Freiheit verschenkt sich nicht, sie ist zu erarbeiten, zu pflegen und zu betreuen. Vorausschauendes, kausal berechenbares Agieren bedeutet gewaltfreie Verteidigung der Freiheitlichkeit, die mit jeder politischen Täuschung und mit jeder religiösen Dogmatik angefeindet wird.

2741
Ging die Vernunft erst einmal verloren, wird man sie zunehmend orientierungslos suchen und schon gar nicht mit der Wünschelrute finden. Denn man weiß längst nicht mehr, was doch vernünftig sei.

2742
Durch Waffenproduktion sichert man Arbeitsplätze unter anderem für Flüchtlinge, um Wachstum zu verteidigen in einem zusammengeschossenen Weltbild.

2743
Umso freier wird der Mensch, je konsequenter er sich orientiert, seinen Standort selbst bestimmt und menschenwürdig definiert.

2744
Gedanken können fliegen, ebenso schweben, aber auch eintauchen, bohrend eindringen; sie können alles, glauben sie, da sie sich täuschen lassen und sogar fortleben.

2745
Das Erinnern ist die Kopie der Wahrnehmung, dem Verblassen gewidmet.


©  Raymond Walden,  www.raymond-walden.blogspot.de



Dienstag, 25. November 2014

Echte Aufklärung trägt den Impetus zum konsequenten Aufklaren


Unter Intellektuellen grassiert das modische Bekenntnis zur Aufklärung, zu der man sich selbstverständlich zugehörig fühlt, wenngleich man sich im schicken Selbstverwirklichungsdrang allen möglichen Glaubensabsonderlichkeiten öffnet und ihnen mehr oder weniger unreflektiert, aber bedeutungsschwer folgt.
Nicht hinterfragte Glaubensfreiheit gleicht Narrenfreiheit!

Aufklärung im eigentlichen Sinne fordert logische Denkarbeit zur Erklärung von Phänomenen, die wegen ihres bis dato nicht verstandenen Aufkommens mit Glaubensansichten und Anschauungsdogmen belegt werden, um den Menschen im Sinne regierender Kartelle gefügig in die Irre zu führen.
Aufklärung steht in logischer Unwiderrufbarkeit gegen jede Religion und Ideologie. Wer als Anhänger jener geistigen Bevormundungen für sich Aufklärung als Glaubensgrund und angebliche , im Glauben begründetet Freiheiten reklamiert, hat von Aufklärung nichts verstanden, ist im aufklärerischen Sinne kaum ein ernstzunehmender Diskussionspartner, trägt aber als Dogmatiker ein nicht zu unterschätzendes Gefahrenpotenzial für alle „Andersdenkenden“.
Auf dieser Linie erklären sich alle Religionskriege, aber auch ganz private Tragödien, die aus Glaubenstiefen jede sachliche Vernunft verhindern.

Humanität, Emanzipation und Freiheit von Gewalt sind aufklärerische Errungenschaften, die irrtümlich mit zum Beispiel christlichen Werten ummäntelt werden, obwohl das Christentum von einer Gewaltorgie in die nächste überleitete, heute freilich subtiler (mit „God bless“), weil auch tatsächlich durch Aufklärung, das heißt, durch wissenschaftliche Erkenntnisse aufgeweicht, irritiert und geschwächt.

Der Mitgliederschwund der Kirchen bedeutet kaum vermehrte Relevanz der Aufklärung, ganz im Gegenteil. Die meisten der Kirchenfernen und Ratlosen flüchten sich in abstruse gesellschaftspolitische Modelle und finstere Wunder- und Jenseitsverstiegenheiten unter allzeit esoterischer und paranormaler Anleitung ungezügelter Phantastereien und Scheinbefreiungen, in den Industriestaaten vor allem auch in allgemein ausufernder materieller Gier und Zurschaustellung der eigenen Wichtigkeit, die immer häufiger der blanken Dummheit entspricht.

Vor diesem Hintergrund erscheint Aufklärung fast in Vergessenheit geraten zu sein, wirkt geradezu utopisch.
Und dennoch können sich die maroden Zustände der Gesellschaft nur in einem Konsens zu aufklärerischen gemeinsamen Werten positiv verändern.
Aufklärung beinhaltet die Forderung zum Aufklaren der Verhältnisse, zur Entmystifizierung, zur Realisierung des Humanen mit ausschließlich freiheitlich humanen Mitteln. Das ist die einzigartige, zukunftsträchtige Aufgabe. Sie verdeutlicht sich in ihrer ganzen Schwere in Anbetracht der überkommenen gültigen gesellschaftlichen Normen.

Ein aufgeklärtes Staatswesen lässt sich nur durch eine profane Gesellschaft etablieren, die sich im öffentlichen Raum keine der tausendfach erdachten und sich auch widersprechenden Glaubensschrullen aufzwingen lässt, damit niemand durch den Staat zu irgendeinem Glauben genötigt werde.
Diese Forderung hat Konsequenzen in der tatsächlichen Trennung von Staat und Kirche, von unbehelligter Öffentlichkeit und ureigener Privatheit.
Konkret: Glaubenssymbole in öffentlichen Räumen gibt es nicht, ebenso wenig wie staatliche Konfessionskindergärten, Konfessionsschulen, Konfessionskrankenhäuser, Konfessionsseniorenheime und so weiter, die sich alle als Glaubensvermittler entpuppen, obgleich der Staat hauptsächlich die Kosten trägt.
Es besteht dadurch kein Widerspruch zur privaten Glaubensfreiheit, sondern es unterstreicht, dass Glaubensunterweisungen wie Glaubensausübungen (Religionsunterricht, Gebete, Gottesdienste, etc.) keine staatliche Angelegenheit darstellen und genauso wie religiöse Vereinigungen, Institutionen und sonstige Organisationen keine staatliche Förderung und keine gemeinnützige Anerkennung erhalten.
Nur eine aufgeklärte Gesellschaft kann vermeiden, dass Religionen über politische Parteien weiterhin die Geschicke der Menschheit bestimmen.
Die Gegenwart der Menschheit befindet sich noch immer in absolut religiöser Gefangenschaft, in blutiger Knechtschaft, wie sie jeder neue Kriegskonflikt drastischer auf die dekadenten Flimmerbildschirme projiziert.

Das Kosmonomische Manifest beschreibt den zaghaften Entwurf einer global anzustrebenden humanen Gesellschaftsordnung.
Dafür lohnt es sich, Herz, Hand und Verstand zu erheben! 
In klarer, gewaltfreier, pazifistischer und menschenwürdiger Selbstbestimmung.



Montag, 1. September 2014

Kosmonomischer Friedensaufruf


Ausgehend vom Kausalitätsprinzip, also von Ursache und Wirkung, rückt besonders auch der Mensch in das Feld der Betrachtungen. Sein Denken und Handeln erfolgen als Antworten auf Ursachen und können ihrerseits ursächlich für weitere Abfolgen wirken. Solche Zusammenhänge existieren generell und bestimmen das Geschehen auch dann, wenn sie sich jenseits der Erkenntnisebene des Menschen abspielen.

Tragischerweise neigt die Mehrzahl des „Homo sapiens“ bei fehlender Erkenntnis zum Wunderglauben und erhebt in ihrer Verunsicherung das irrationale Bild quasi zur eigenen Bestätigung über die Realität und damit über sich selbst: Der Mensch erfindet „Gott“.
Diese Absolutheit löst Kausalität und Logik ab und bildet die Grundlage für regionalen Dogmatismus, der sich gegen alles nicht Konforme zur Wehr setzt und darüber hinaus sich aggressiver Gewalt bedient, um seinen Einfluss auszuweiten.

Zum Krieg gehören immer zwei Voraussetzungen: die Menschenverachtung allgemein wie im Besonderen und der Wille zum Mord.
Daraus erst erwachsen die Anstrengungen zur Bewaffnung und Aufrüstung. „Gott“ als höchste Verkörperung des Guten kann nur gegen das Böse ins Leben eingebunden werden, gegen den Satan, der in jedem angeblich erlösungsbedürftigen Menschen steckt. Die spezielle Schlechtigkeit des zu ermordenden Gegners erfährt man durch Propagandalügen, die zur Konflikteskalation auf die Spitze zu treiben sind, um auch den Aufwand für die militärische Rüstung zu rechtfertigen, Waffenhandel und Schiebereien als moralische Notwendigkeiten gegen die Bosheit der anderen zu sanktionieren. Terror organisiert so den Antiterror und sorgt für globale Waffen-Profite und für die „Pflicht des Einschreitens“ der stets „guten“ Wächter der Welt.
Die Kriege vor allem der neueren Zeit kochen hoch in diesem Kausalzirkel der Desinformationen, der patriotischen Aufhetzung und in der Pervertierung eigener Glaubensmärchen angeblicher Nichttötungs-Gebote zu militärischer Tötungspflicht im Einvernehmen höchst aggressiver sogenannter Verteidigungsbündnisse.

Es gehört zur taktischen Raffinesse der bewussten oder auch nicht besser wissenden Kriegstreiber, den Pazifismus als romantisierende Weltfremdheit zu diskreditieren, denn weder Friedfertigkeit noch Friedensfähigkeit passen in die Machtstrategien dummer unfertiger Menschen, die sich wegen ihrer Unfähigkeit zur Selbstreflexion gewaltig überschätzen.

Pazifismus in der konkreten kosmonomischen Definition von kausaler Friedenszielsetzung mag man irgendwo im Bombenhagel auslöschen, als Idee hat der Pazifismus in der Welt aber eine Heimat, eine Basis aufgrund von Bildung, von denkenden Menschen, die nicht Zeitgeistern folgen, sondern Demokratie und Freiheit ernstnehmen.

Es gibt keinen „heiligen Krieg“ und keinen „gerechten Krieg“, weil jeder Waffengang Menschen schändet und vernichtet, weil jeder Krieg eine verbrecherische Vorgeschichte aufweist, ein Versagen in der Regel aller beteiligten Verantwortlichen und eine unentschuldbare Gleichgültigkeit abgestumpfter Massen.

Kosmonomischer Pazifismus heißt keinesfalls Wehrlosigkeit gegenüber destruktiven Desperados, meint eindeutige Bereitschaft zur Verteidigung und ebenso unmissverständliche Ablehnung jedes Angriffskrieges. Kosmonomisches Selbstverständnis zielt auf die Ausnutzung der Naturgesetze zur Linderung von Not und Leid, zur Verhinderung von Unmenschlichkeit, zur Förderung humanen würdigen Lebens.
Dazu sind Waffen völlig kontraproduktiv: Jeder Waffenhersteller erzeugt Leid. Und das gilt für den profitgierigen Boss wie für den unnachdenklichen Fließbandmenschen.
Künftige Kriege werden durch überlegene Digitaltechniken entschieden, die dafür sorgen, dass gegnerische Waffen ihren Dienst versagen. Alle bisher weiterhin verübten Abschlachtungen entsprechen den anachronistischen Ideologiestrukturen und einem verblödeten Militarismus.

Ein Schlüssel zum Pazifismus liegt in einer logisch-kausalen Außenpolitik, die sich am Abbau sozialer Gefälle in der Welt orientiert, das heißt an Bildung, an Entwicklungshilfe zur Selbsthilfe, an Einstellung jeglicher Ausbeutungsmentalität gegenüber sogenannten „Billiglohn-Ländern“. Darüber hinaus ist der blühende Handel mit menschenverachtenden Staaten einzustellen, denn der Nutzen liegt lediglich in einem verzichtbaren sinnlosen Wachstum der Konsumgesellschaften und vor allem in der Stabilisierung der Diktaturen und Despotien.

Erweiterungen von Militärbündnissen haben noch nie zum Frieden geführt, sondern berufen sich auf die hirnrissige Verpflichtung zum Krieg. Der kalte Krieg war kein Frieden, zog zahllose Stellvertreterkriege nach sich. Hinzu kommt, dass die NATO als mächtigste Militär-Allianz von dem weltweit kriegslüsternsten, die Demokratie völlig ruinierenden Staat dominiert wird.

Die zivile Gesellschaft muss ferner vor allem erkennen, dass die unter dem perfiden Deckmantel der Religionsfreiheit angestrebte Integration menschenzerstörender Offenbarungsweisheiten tatsächlich das unausweichliche Ende eben der Zivilisation verfolgt.

Angesichts der verworrenen Weltlage in diesem unseren Sommer/Herbst 2014 rufe ich die Friedliebenden, alle Intellektuellen besonders auf:
Schweigen Sie nicht länger! Artikulieren Sie Ihre Friedenssicht, wo, wie und wann immer Sie können, gegen völlig überforderte, Werte vorschützende, aber verratende Politiker.
Werden Sie nicht müde! Leben Sie Frieden vor. Bemühen Sie Ihren freiheitlichen Geist, denn nur ein solcher kann langfristig den Waffenwahnsinn überwinden.



Montag, 28. Juli 2014

Die Verleumdung des Humanen


Humanität beschreibt den wesentlichen Unterschied zwischen Mensch und Tier, basierend aber auf einer unzureichenden Intelligenz des Menschen, die einen Sinn des Lebens nicht erkennt und deshalb Zuflucht in geistlichem Unsinn sucht.
Die geistliche Finsternis organisiert sich als Glauben gegenüber dem Wissen, als Religion und Ideologie gegen Aufklärung und Vernunft, trotz Verstandes und gegebenenfalls ausgeprägter Intelligenz.
Irrsinnig Erdachtes, von psychopatischen Propheten „Offenbartes“ wird über objektiv Faktisches und dogmatisch auch über Rätselhaftes erhoben und gipfelt in der Verteufelung des Nichtgläubigen und in der Vernichtung des Unfolgsamen.

Auserwähltheits- und Besitzansprüche werden so gerechtfertigt, Ungerechtigkeiten durch Ausbeutungen und Kriege durchgesetzt, Terror und Rache mit Folter und Mord skrupellos, das heißt, im Namen von „höheren Mächten“ und Idealen sogar zum Ruhme ausgeführt.
Das idiotischste Weltgeschehen findet statt im Angesicht von geheuchelten Menschenrechten, von der Verleumdung des Humanen, da die jeweilige Demagogie und Doktrin „Wehrhaftigkeit“, also Mord und Totschlag zur Pflicht erklären und die erfolgreichsten Lebensvernichter und ihre Helfershelfer mit verblödendem Ruhm überschütten.

Scheinbar humane Gesellschaftsrichtlinien dienen in der geistlichen Finsternis zur Konformierung des Einzelnen, zu seiner opportunen Demut gegenüber dem „heiligen Ganzen“ unter Ausnutzung der Aufrichtigkeit und ehrlichen treuen Hilfsbereitschaft des wohlmeinenden und auch arglosen Durchschnittsmenschen.
Pausenlos trommeln die Prediger, die Propagandisten, die Dogmatiker und indoktrinären Wächter, um Scheinwahrheiten und Lügen traditionell zu vermählen mit dem Ziel einer zahlreichen Nachkommenschaft.
„Es war immer so, so muss es bleiben!“
Für diese Freiheit ist das Menschenleben nur zur Erzeugung von Masse wichtig.

Diplomatisches Geschwätz beherrscht die Politik. Philosophische Analyse jedoch darf sich dem nicht beugen, sie soll aber auch nicht zur Konflikt-Eskalation beitragen, denn nach kosmonomischem Verständnis stehen Analyse und Erkenntnisgewinn im Dienste von Friedfertigkeit und Gewaltlosigkeit.
Um überhaupt dem fortwährenden Zirkel von Armut und Krieg eine Chance der Unterbrechung zu geben, müssen Probleme tabufrei definiert werden. – Eine bisher nicht vorhandene Voraussetzung zur Problembewältigung, die durch geistliche Unweisheit systematisch verhindert wird.

Philosophie kann keine Politik ersetzen, durch ihre Direktheit mag sie lediglich Grundorientierungen anregen, und zwar nicht in patriotisch-nationalistischer Beschränktheit, sondern mit Relevanz für die gesamte Menschheit.
Ein solcher philosophischer Ansatz bietet für den aufgeklärten Menschen Optionen zum humanen Denken und Handeln, die „ewig Gestrigen“ werden damit nicht erreicht, denn ihr fortwährender Geschäftssinn und ihre ungebremste ideologische und waffentechnische Aufrüstung versiegeln ihren Verstand und ihr Gefühl.

Weltbürgertum und pazifistische Verhaltensweisen stören ihre nicht zu hinterfragende Selbstherrlichkeit in ihren blutigen Scheinweltkonstruktionen, blinder Gehorsam erschießt standrechtlich die Befehlsverweigerung.
Und das Volk steht traditionell dahinter.

Die Menschheit schläft und stirbt traditionell.

Nach und trotz all der Kriegskatastrophen kristallisiert sich der vordergründig überlegene „American Way of Life“ als letztendliche Gedankenlosigkeit, als Sackgasse eines Wachstums der Entmündigung, der totalen Entpersönlichung und Rücksichtslosigkeit heraus. Viel mehr noch, er ist, auch in seinen kommunistischen, asiatischen und arabischen Abwandlungen der Grund für Armut und Krieg.

Der Bedarf an einem neuen Weltbild gemäß dem „Kosmonomischen Manifest“ beschleunigt sich in der Dringlichkeit einer wahrhaften Humanität. Sie steht gegen die übliche Verlogenheitsdiplomatie. 
Nicht "Erhebet die Herzen!" (christl. Gebet), sondern: Stabilisiert den Verstand in der Erfassung von Ursache und Wirkung und zieht die Konsequenzen für eine Globale Menschheit, gegen den sektiererischen, Zwist erzeugenden Patriotismus!




Samstag, 1. März 2014

Sequenzen von Skepsis (170)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


2138
Und „Gott“ sagte: Ich bin der Herr, dein Gott, du sollst keine fremden Götter neben mir haben.“
„Du gibst also zu“, sprach der Mensch, „dass es noch andere Götter gibt, dir gleich, überlegen oder untergeordnet? In deiner schieren Eifersucht verrätst du deinen menschlichen Ursprung. Du wurdest vom „Menschen nach seinem Bild ersonnen.“
Frei atmete der Mensch auf: „Ich führe Selbstgespräche.“

2139
Seriöser Pazifismus meint in der Konsequenz anstrengend berechenbare Vorsorge im Dienste des Friedens, der die Politiker im Schlepptau von Kriegstreibern und –gewinnlern und in ihrer ideologischen Beschränktheit so völlig überfordert, wie man es in der Wildbahn beobachtet, wenn Tiere sich bei einem Steppenbrand orientierungslos geradewegs in die Flammen verrennen.

2140
Das Unergründliche des Seins liegt in der verborgenen Kausalität des Zufalls.

2141
Entspanne dich wann immer, aber erschlaffe nicht.

2142
Broterwerb und Statussymbole zehren die Denkfähigkeit des Herdenmenschen auf.

2143
Ein jeder Tag scheint zu enteilen.
Schenke ihm Gelassenheit und begleite ihn,
häufig lässt er sich sogar lenken.

2144
Ist das Sein zu Ende,
hallt es lange nach,
dokumentiert in Worten, Werken,
in Melodien und Bildern,
in Menschen also
und lebendigen Erinnerungen.

2145
International Verantwortung zu übernehmen, kann nur bedeuten, Schuld an der Verarmung vieler Völker und an geschürten Konflikten einzugestehen.
Selbsternannten Weltpolizisten ist diese Einsicht hegemonial verwehrt.

2146
Realpolitiker verstecken sich hinter der Anerkennung des Status quo, denn der ist Realität.

2147
Wachstum benebelt erst die Länder, ehe die Krankheit offen ausbricht.

2148
Philosophie meint die Gesamtschau auf die Menschheit unter Einbindung regionaler Aktualitäten. Sie überblickt und durchschaut die politisch-ideologischen und die religiösen Gefangenschaften des Menschen.
Ich spreche von kosmonomischer Dimension.


Copyright: Raymond Walden,  www.raymond-walden.blogspot.de