Samstag, 28. März 2020

Sequenzen von Skepsis (370)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

4739
Die Blüte im Wind möchte gesehen werden und lädt zu duftigem Verweilen ein.

4740
Sonnenlicht klingt auch in Mondscheinsonaten und in träumenden Abendliedern.

4741
Alles Bleiben wird von den folgenden Generationen gestaltet.

4742
Vor dem Orchester unserer Gefühle schlägt das Herz den Takt.

4743
Wie einsam und verloren lebt es sich, wenn freies Denken im familiären Umfeld, im Freundeskreis, in demokratischer Gesellschaft verschwiegen nur geduldet wird. Aber ist nicht Verlorenheit die Basis von Freiheit – und ihrem Wunsch nach Geborgenheit? Freigeistiges Schweigen reift zum Kompromiss und nicht zur Gleichgültigkeit oder Einigelung.

4744
Kritik beruhigt keinen Hysteriker, bringt ihn stattdessen richtig in Fahrt.

4745
An „Medien“ muss ich nicht erkranken.

4746
In Panik die Verfassung zu ändern, vollendet den Wahnsinn, scheint aber sogar unbemerkt möglich.

4747
Der Tag bricht an, die Wolken auf, es strömt. Dann reißt der Himmel auf und Leben pulsiert.

4748
Im kurzen Leben Zeit zu vertreiben, scheut sich vor Sinngebung, mag auch Genügsamkeit beschönigen.

4749
Geschürte Massen,
so leicht zu bewundern, postwendend zu hassen,
beides liegt mir so fern.
Individueller Charakter mit aufrechtem Kern
erscheint mir so selten,
ihn erträumt' ich wie andere Welten.

4750
Glaubet doch nicht, der Mensch wolle denken!
Wisset, er will gläubig befehligt werden;
dann fühlt er sich bedacht,
wenngleich die Befehlenden zuerst an sich glauben.

4751
Wissenschaft erlangte hygienische Objektivität, wäre da nicht das egoistische Glauben im nicht immer so weißen Kittel.

4752
Der unreflektierte Mensch – er ist die Regel – glaubt alles, in der Tat alles, was ihm eine routinierte Indoktrination im ständigen Repetitorium eintrichtert. Er lässt entsprechendes Tun gewähren und eigene (Un-)Taten folgen. Mit „reinem“ oder gar keinem Gewissen.

4753
Das in den „Medien“ unermüdlich präsentierte „Expertentum“ erweist sich einer Überprüfung durch unabhängige, wirklich qualifizierte Sach- und Fachkundige überaus würdig.


© Raymond Walden




Freitag, 27. März 2020

Schneidende Windreligion


Da stehe ich auf der Anhöhe des anmutenden Eggegebirges,
jenes südöstlichen Ausläufers des Teutoburger Waldes
und schaue hinunter auf die „Dom-Stadt“,
der Blick zerschnitten allenthalben
von „Energie wendenden“ Rotorblättern
einer windigen Philosophie
angeblich alternativlosen Weltverständnisses
von Irrtum und Subvention.
In der Flaute flüstert es dem klaren Verstand,
doch wer hört das schon:
Wendet euch ab von wendiger Religion
und von Pseudowissenschaft
auf diesem erhabenen Land.



Donnerstag, 26. März 2020

Sequenzen von Skepsis (369)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

4721
Es nährt der Frühling betörenden Duft,
vermehrt die Farbenpracht, verschwendet Lieder.
Der Mensch blüht auf,
ob jugendlich entfacht oder alt und bieder.
Und dann … irgendwann … nie wieder.

4722
Wenn alles „Krankheit“ schreit, dann ist das der Beweis.

4723
Intelligent bejahendes Leben erkennt die Aufbauschung der kranken Massen und entzieht sich im eigenen Interesse möglichst dem irrational Unkontrollierbaren.

4724
Massentierhaltung probt schon so etwas wie „Massenmenschhaltung“.

4725
O Angela und Annegret, o Ursula und Greta,
auch Marine, Theresa, Beatrix, Katja und Annalena,
so gänzlich gefangen im ideologischen Schema,
seid ihr so selbstherrlich emanzipiert wie Donald und Wladimir,
wie Boris und Nigel, Recep Tayyip, Xi, Baschar, Viktor und Lech,
dummdreist, verachtend und frech.

4726
Prüderie und Sexualfeindlichkeit erfinden abenteuerliche „Geschlechter“.

4727
Die Ursache für Flüchtlingsströme beseitigt man nicht mit Waffenlieferungen; man erzeugt stattdessen eskalierende Zuströme. Man handelt unmoralisch!

4728
Götterglauben quält lange, bevor er tötet.

4729
Sonntagsreden entgleiten zu Hasstiraden gegen den Hass, die Predigten gleichen sich dummerweise hier wie da.

4730
Dumm-Deutschland rettet die Welt.

4731
So viele Nazis in Deutschland, wie von „Antifaschisten“ ersponnen, hätten die „Einheitsfront“ längst aufgerieben. So muss sich die Demokratie um die Auflösung der widerstreitenden Kohorten kümmern: aber ausschließlich mit sauberer Rechtsstaatlichkeit!

4732
Der Begriff „Wissenschaft“ ist angesichts seiner zunehmend ideologischen Verunreinigung definitiv neu zu verankern.

4733
Das Dogma des Urknalls trägt eindeutig religiöse Züge wie auch die „Endlichkeit“ des Alls.

4734
Die Mode entblößt sich als einfältigste Ratgeberin für Gesundheit.

4735
Wer sein Haus nie von außen sah, wird es nicht annähernd wertschätzen können.

4736
Unterschätze den Aphorismus nicht, wenn er dir mitten im Strom des Lebens ein Goldkörnchen zuspült.

4737
Als biedere Ziehtochter des „leutseligen“ Doms büßt die Stadt an Attraktivität für den Freigeist ein.

4738
Zum Glück auf Erden gehören gesunde Beine und ein freier Kopf.


© Raymond Walden





Dienstag, 24. März 2020

Turn to the Cosmonomic Manifesto


You know someone said,
there's a land of the free,
but it was a fake, it wasn't true.
Nowhere in the world, I am afraid,
is a state, you can see
that, for God's sake, is steered by a democratic crew.
Because there are always boasting preachers of 'mighty' thirst
telling the world, we are first.

And most of the poor and discordant nations have to bow without willing,
the stronger ones are strengthening by armament,
trying out their weapons at any time wherever, just for killing,
prepared and voted for by puppets of parliament.

How much of lying, hunger and bloodshed can the planet stand?
Mankind is overcrowded at the end!
Permanent economic growth and greedy capitalism
even with religions, esoterism and irrationalism up to communism.

The individual does not count,
ideologies are telling what is science, what is right,
humanity is cheated, liberty mistreated, no pause during night,
propaganda all day long …
but the Earth, like other planets, will keep spinning around
and the Sun shines on a mankind doing wrong.

So, dear contemporaries, you might think I'm falling into agony – you are thinking wrong. Because of the evils I've mentioned above I politely created my Cosmonomic Philosophy.
You want to know what Cosmonomy is?
Visit my blog (but most of it in the German language) and read it carefully, it is complex like human life.
For a first impression you may turn to the Cosmonomic Manifesto.

www.raymond-walden.blogspot.com/2009/11/cosmonomic-manifesto.html




Samstag, 21. März 2020

Lebendig leben


Zuerst stirbt der Sinn,
den es vielleicht gar nicht gab,
dann folgt der Wahn,
der umfassend alles begriff und nahm;
Reste von Menschlichkeit,
gleichsam auf steilem Riff:
gottlos, teufelfrei, illusionslos, nüchtern, schüchtern.

Ein scheuer Blick ins Gegenüber,
in klare Augen des Tages danach,
in eine veränderte Zeit,
wirksam gewendet in kausale Realität,
kosmonomisch autonom, freiheitlich begehrt,
verantwortungsvoll geliebt, ehrlich verehrt:
Mensch und Natur geachtet, beachtet
wie nie,
frei von jedweder Ideologie,
die niemals Frieden hielt, nie hält,
nie halten kann,
nicht im Haus, im Land, nicht in der Welt.

Mensch, erwache! Erkühne dich,
fange an
für dich und mich.
Blicke auf und lasse ab
vom Dauer-Blick ins Grab.
Lass uns lebendig leben!
Achtsam, aufrichtig uns begegnen, auch feiern,
fair nach Menschlichem ureigen streben.

Es ist Zeit!
Für die wahre Zeit vor Ort
zur eigenen Befreiung von Wundern,
von parteipolitischen Dümmlichkeiten und verwerflichen Ideologien,
besonders von sogenannter „Alternativlosigkeit“,
Auserwähltheit“, „Überlegenheit“, denn sie signalisieren
Gegenteiliges ihrer Semantik:
Sie verachten den Menschen – dich und mich.

Lass uns, lebendig lebend,
in transparenter Aufklärung Beispiel geben.




Donnerstag, 19. März 2020

Present Pandemic



Cosmonomic Glimpse (14)
from a Viewpoint of Liberty


Present Pandemic


The present pandemic is showing two faces:

First: The real disease with severe suffering and dying which has to be fought by all serious effort. 
There is obviously a great shortcoming.
 
Second: The hysteria and panic with severe damages of the society by economical chaos and – much more important(!) – by strategic killing of freedom and democracy.

This is the acute and real danger for mankind everywhere.



Mittwoch, 18. März 2020

A Thesis Of Recent Human History

 
 
“East is East and West is West and never
the twain shall meet.” Kipling
Oriental and Occidental civilizations developed
independent of each other, under very different 
circumstances and with very different results.
In the East, starting with the Buddha in 2500 
B.C., a series of teachers and teaching paths 
arose simultaneously and suddenly, nurtured
by a thousand or more years of yogic discipline.
Buddhism, Taoism, Confucianism, Jainism, 
Zoroastrianism, all developed. These are/were
paths to the awakening of human 
consciousness that pervaded Eastern countries
for hundreds of years and were the basis for their
cultures. China and Japan had periods of social
stability that lasted hundreds of years because
the societies were based on principles of human
value. Sure, some people still killed each other, 
but, not in the name of religion.
The West also had a period of blossoming of 
intellect and understanding. The Greek 
Philosophers of around 500 B.C. had great 
wisdom. In the West, this knowledge was lost
for hundreds of years. The library of Alexandria
was burned. The ransacking of Europe by 
barbarians, the Black Plague, the division of 
Europe into small nation states constantly at 
war with each other all set the stage for the
progress of Western development, attitudes
and guiding principles. By the time the West
rediscovered the Greeks, the stage had been 
set. The Renaissance was a flourishing of arts 
and the beginning of science. But the nature
of the West was not so interested in awakening
human experience. The West continued with 
the momentum of values it had accrued over
hundreds of years of warfare and struggle. 
Whereas, in the East, there was a direction 
towards cultivating the human spirit, the main
motivating factors in the West have been greed, 
control and power. The epitome of this truth is
exposed by the fact that Western militaries try
to see if any new discoveries can be used as a
weapon. Even science has developed not as a
means to understand the nature of reality, but 
always it intends to control nature. Science is
the religion of control. 
East and West did meet. What happened then?
Japan kicked out all Westerners for two 
hundred years because they didn’t like the 
influence on their culture. When Perry forced 
Japan to open to trade, (greed, power, control)
Japan realized that to survive, It had to become
“Westernized” which it did, remarkably, in a 
hundred years. Since it had more power, it 
developed the taste for Imperialism (greed, 
control) and fell victim to that insanity, invading
China and committing atrocity. The West was
more used to war, however, and dropped the
A bomb on Japan, which essentially, destroyed
their psyche.
China, which had been used to Western control
and occupation, gained a totalitarian outlook, 
and only now is exhibiting the primitive disease
of first class Imperialism it caught from the West.
In summary, over the last couple of thousand 
years, the East was busy being born while the 
West was busy dying. Power, greed, and control,
those self destructive tendencies, governed the
events in the West, leading to the logical goal
of New World Order Totalitarianism.  A 
Psychological World War is taking place now, in 
real time, to determine whether the barbarians 
finally rule the world, or whether sanity and 
human goodness can stop them.
What is reality? If one speculates that humans
are an experiment by aliens who altered our 
DNA, it would make sense that they would pay 
more attention after the A bomb, when it was
known that humans had the capability to
destroy themselves and the planet. Whether it
is from compassion, an interest in their 
investment, or just the curiosity of insects, if 
the premise is true, it would explain the UFO 
phenomenon. If we can’t handle our own 
problems, will the aliens get involved? Aren’t
they already?


Addendum...POTUS tweet 3/17/2020

 'The world is at war with a hidden enemy WE WILL WIN!" 
 
 
 
 

Dienstag, 17. März 2020

Menschliches Glauben: Angesichts .... (S.74)


September 1997

der Illustrierten BUNTE komme ich mir vor wie in einem Spiegelsaal der Gesellschaft mit einer prallen Porträt-Galerie. Das Spiegelglas ist altersfleckig eingetrübt und hier und da gesprungen. Gesichter allenthalben, glasig, aufgedunsen, aufgemotzt mit dem betuchten Lächeln oder gar Grinsen von Reichen, "Schönen" und Mächtigen. Hinter den Fassaden verbirgt sich die geballte Leere gläserner Schädel, sind eingeweckte Gehirne, die ihren ewigen Schwachsinn via Glasaugen projizieren. Allein, ein Heer von Fotografen und Reportern ist mit den „Stilaugenäußerungen“ nicht befriedigt. Das Innere muss doch irgendwie zu outen sein! Da kommt Bewegung in das Kristall-Szenario. Gesichter verwandeln sich in Ärsche, worauf sich eine Kriechorgie auf Lackpapier dokumentiert.
     Selbstverständlich sind alle Mitarbeiter der „BUNTEN“ ehrbare Leute, die ich keineswegs verunglimpfen möchte. Doch was kann ich dafür, wenn ich beim Blättern so abstrus bunte Gedankenbilder entwickle? Das Heft wird mir noch einige Zeit ins Haus flattern (Gewinn in irgendeinem Preisausschreiben).
     Ausgabe 41/97 weidet sich an SPD-Schröders Scheidung, parallel zu einer Scheidung im Adelsmilieu – ein wahrlich genialer Vielleicht-Kanzler, der so ein Theater aufführt! Auch die Nachfolgemodelle von Claudia Schiffer werden die Welt nicht bewegen, höchstens kapitalistische Konten. Ach, und dann hat Frau Wepper die Promi-Droge Kokain genommen? "Was Diana trug, wurde Mode". Donnerwetter - das wird "Deutschlands buntestem Vogel", Rudolph Moshammer kaum Einbußen bescheren, denn der weiß sogar etwas über Ödipuskomplexe und hat aus "Gewissenhaftigkeit" keine Kinder. "Die Berge rufen" – und Reinhold Messner spinnt schon wieder vom Yeti, Promis haben "Visionen für das nächste Jahrtausend", "der seltsame Reichtum von Dodis Vater", "Hochzeit in Spanien, Hochadel im Festrausch", … Auch das noch: "Focus-Zauber mit der Macht"; Herbert Burda und Chefredakteur Markwort hatten geladen und die Politprominenz gesellte sich, anhand einer Fotoserie selbstverständlich dokumentiert, zu allen möglichen anderen, auch sehr "wichtigen" Leuten, die in Wahlperioden oder Meisterschaftszyklen denken. Gar noch nicht erwähnt, die durchweg aufrichtige Reklame, überhaupt die vielschichtigen Blabla-Lebenshilfen.
     Tonnenweise Sondermüll! Unsere Zeit leidet an folgendem Fakt: Hochglanzpapier, wie es bei Illustrierten verwendet wird, ist griffiger als jede Rolle Toilettenpapier.


© Raymond Walden




Montag, 16. März 2020

Nun ist Opfergang


Was, bitteschön,
versteht denn der routinemäßig vegetierende Mensch?
Er versteht nicht das Nichts, nicht das All,
nicht Zeit und Raum,
nicht Reichtum noch Macht,
nicht sich selbst.
Also vermehrt er sich hysterisch als Pandemie
und verliert sich und die Welt.

Ein Tsunami der Dummheit
kündigte sich schon lange an,
nun ist Opfergang
für alle:
Panik für die Kopflosen,
Besonnenheit und Klugheit der Ehrlichkeit
und Ehrbarkeit
für die im Chaos noch Denkfähigen.



Sonntag, 15. März 2020

Hygienischer und moralischer Abstand


Die globale Pandemie-Hysterie bringt das übliche politische Chaos aller einzelnen Gesellschaftsordnungen gleichzeitig auf die Bühne, und dieses Horrorstück des durchgängig praktizierten Werteverlusts, Werteverrats, der Degradierung des Menschen und seiner permanenten Demütigungen löst nun die eskalierende Panik aus – bei den mächtig dilettantischen und auch verbrecherischen Regierungen wie deren gutgläubigen und hinters Licht geführten Bevölkerungen.

In derartiger Unzurechnungsfähigkeit und Unberechenbarkeit entsteht viel Unrecht: Entdemokratisierung, Entmündigung, Überwachung, Enteignung, Militarisierung, Insolvenz, Versorgungsmangel, kurz: grassierend übergreifender Notstand.
Kühle Besinnung in hygienischem und moralischem Abstand mag ein ehrlicheres Bewusstsein einleiten, vielleicht sogar ein kosmonomisches.



Samstag, 14. März 2020

Pandemie II


Die eigentliche Pandemie besteht im Massenwahn,
den auch noch jeder sich profilierende Gut-Esel meint,
öffentlich kommentieren zu müssen,
ohne freilich Panik schüren zu wollen:
I-A!“


Donnerstag, 12. März 2020

„Pandemie“ !



Der Mond mag einst zur Erde sprechen: „Du wirkst erholt, eigentlich viel jünger.“
Errötet die Erde: „Ich fühle mich auch so, sieh nur meine menschenleere Haut.“
Ja“, sagt dann der Mond, „du wirst mir immer ähnlicher.“


Aus: Walden, R. „Sentenzen von Freiheit“, ALV-Schriftenreihe Band 16, Angelika Lenz Verlag, Neustadt am Rübenberge, 2005
ISBN 3-933037-49-2



Mittwoch, 11. März 2020

Frei im Bewusstsein – heißt was?


Kann man das Bewusstsein frei wählen, sich vielleicht erarbeiten oder fällt es gar zu?
Hat man, ausgeprägtes Bewusstsein vorausgesetzt, das Wissen und das Gefühl, frei zu sein?
Wenn dem so ist, könnte es auch eine Selbsttäuschung sein, aus welchem Grund immer?
Ist man sich klar über Bewusstsein allgemein und über sein eigenes, über das persönliche Selbstbewusstsein?
Wie unabhängig klingt das Bekenntnis, frei zu sein, aus einem ideologisch verschleierten Mund?
Wem gegenüber sprechen die so gebundenen Lippen – gegenüber dem sich bestätigenden Selbstgespräch oder in Verteidigungsabsicht zu skeptischer Nachfrage?

Ehrlichkeit und Gründlichkeit werden stets beide Begriffe „Freiheit“ und „Bewusstsein“ mit Fragezeichen versehen, denn ohne umsorgte Hinterfragung fallen sie leicht dogmatischen Ideologien anheim, die diametral entgegengesetzte Werte realisieren wollen, nötigenfalls mit üblicher Gewalt, subtil wie blutig.
Die Realität belegt, dass es keine vollkommene Freiheit in einer unvollkommenen Welt geben kann, wie auch das Bewusstsein vielfältigen Störungen unterliegt. Vor solchem Hintergrund öffnet sich eine Bühne für bewusste Freiheit „auf den Brettern“ von demütiger Standfestigkeit und toleranter Empathie für freiheitliche Emanzipation. Frieden und Gewaltfreiheit, nicht Kampf, sondern vorausschauende Deeskalation bilden die Strategie auf der Weltbühne wie im familiären Kammerkonzert oder Kaspertheater, im täglichen, weniger spektakulären Miteinander - mit Platz für Achtung, Respekt, Zuneigung, Liebe.
Freiheit bedeutet nicht Loslösung, sondern ist ein menschlicher Modus vivendi des Miteinanders. – Klingt geradezu kitschig, angesichts der realen Welt.

Da kaum jemand „die Welt“ ändert, muss Freiheit unsere Privatheit „erobern“.
So ergibt sich der individuelle Charakter der Freiheit wie ihres Bewusstseins, stets die erforderliche Intelligenz voraussetzend, denn der dumme, ungebildete, auch naive Mensch wird, wie in der globalen Historie durchgängig geschehen, einfach versklavt – bis zum heutigen Tag.
Alle praktizierten Schwächungen, Überwachungen des Individuums bis hin zum Eindringen in die privatesten Sphären sind nichts Geringeres als Freiheitsberaubungen unter fadenscheiniger Begründung zugunsten eines angeblich humanen gesellschaftlichen Miteinanders: eine Lüge desaströsen Ausmaßes!

Wie lange noch wird es mir überhaupt möglich sein, auf meinen „Tausend Quadratmetern kleine Freiheit“ frei und bewusst zu leben, Signale in die ganze Welt zu senden, freiheitliche Zeugnisse abzulegen?

Ich wage keinerlei Prognose, ermuntere aber zu bewusster, individueller Freiheit. Nur freie Individuen sind in der Lage, eine freie Gesellschaft zu „entbinden“, zur Welt zu bringen.

All jene freiheitsfeindlichen Weltbilder greifen zunächst das Bewusstsein an, indem man Schuld- und Angstgefühle suggeriert und bis zur Hysterie aufpeitscht. So vollzieht man Systemveränderungen, gewaltsame Umstürze durch Massen-Disziplinierungen bei gleichzeitiger psychotischer Enthemmung in letztendlicher Bewusstseinseintrübung. Dass dabei die Einpeitscher oft ihre eigenen Opfer werden und selbst jeglichen Überblick verlieren, sich im Aktionismus den Rest geben, kennzeichnet die Eskalation der totalen Dummheit. Denn sie kann in ihrem existenzsichernden Pferch weder Bewusstsein noch Freiheit kreieren, geschweige denn ertragen.

Let's rambo“,tönt es vor dem Boxkampf der johlenden Masse entgegen. Doch die aktuelle Situation ist (um im Bild zu bleiben) schon vor dem Kampf gegen das Unmenschliche schwer angezählt.
Derartig in Not, erschafft sich der Mensch seit jeher Götter, aber es gibt keinen Gott, das ahnt er in geheimer Verunsicherung. Entsprechend führt er sich auf wie der Teufel, der ja auch „von Gott“ sein soll, also nicht existiert.
Der Mensch gibt sich den Teufel in dieser Unfreiheit, im Zorn des Nichtbewusstseins. Auschwitz, Verdun, Gulag, Guantanamo, Gaza, Hiroshima und Nagasaki sind nur wenige Zeugnisse des in Unfreiheit begründeten Wütens durch den Interimsmenschen von (noch nicht) vollzogener evolutionärer Entwicklung, von fehlendem Bewusstsein zum freiheitlich reifen Individuum.

Religion und Ideologie, Dogmatik und Indoktrination sind die hohen Hürden, die ein freies Bewusstsein zu nehmen hat. Es gibt wenige „Trainer“ für diese Disziplin, aber immer wieder erfolgreiche Autodidakten. Auf ihnen ruhen bisher die Hoffnungen wahrer Menschwerdung.



Dienstag, 10. März 2020

Menschliches Glauben: Recht und Ordnung (S. 73)


September 1997

Die Zeit ist nicht so lang her, da galten die Worte "Recht und Ordnung" als politisch rechtslastig; wer die entsprechenden Inhalte einforderte, war ein unbelehrbar Gestriger. Heute sollten wir es besser wissen: Die Demokratie nimmt auf allen Ebenen Schaden, weil sie offensichtlich "Recht und Ordnung" so weit verkommen lässt, dass die freiheitlichen Fundamente bürgerlichen Zusammenlebens untergraben werden. Woran liegt das?
     Man könnte tiefenpsychologische Seminare veranstalten, endlos debattieren, nichts beschließen und von den „Nichtbeschlüssen“ auch nicht einen zur Durchsetzung bringen. Damit hätte man wenigstens das Problem umschrieben, keineswegs aber erfasst.
     Dabei ist Demokratie manchmal weit einfacher als uns Berufsdemokraten verkünden. Man wende die bestehenden Gesetze konsequent an und verfalle nicht in den Fehler anzunehmen, Konsequenz sei Intoleranz. Könnte sich eine demokratische Staatsordnung mit eben jener Konsequenz in allen Belangen zum „Nichttötungsgrundsatz“ aufschwingen, wäre dies vielleicht sogar ein Signal für manchen Ganoven.
     Nein, Demokratie ist nicht nur eine Regierungsform, sie ist das Selbstverständnis des menschlichen Miteinanderumgehens. All den Vertretern der Todesstrafe halte ich entgegen, dass Menschenwürde nicht teilbar sein kann. Auch der Schwerstkriminelle ist ein Mensch; er muss konsequent bestraft, darf nicht vorzeitig entlassen werden. Er sollte für seinen Aufenthalt im Vollzug hart arbeiten müssen.
     Viel wichtiger aber: Die Gesellschaft muss hart arbeiten an ihrem Selbstverständnis. Eine Millionen von Menschen umfassende Fernsehgemeinde, die regelmäßig ihren Sonntagskrimi mit Mord und Niedertracht braucht, ist selbst nicht ganz bei Troste, so wie die Verantwortlichen für den stilisierten Nervenkitzel: Aufsichtsräte in den Mediengremien, Teilhaber der privaten Medienkonzerne, fast alle mit Partei- und Gesangbuch. Diese Demokratie geht nicht an rechten Wählern - wie jetzt angeblich (beinahe) in Hamburg zugrunde, sie scheitert an ihren Pharisäern, die sich auch im Parlament mästen.


© Raymond Walden



Donnerstag, 5. März 2020

Ein Rundblick, der zu denken geben soll


Man treibt die Sau durchs Dorf,
Panik und Chaos durch die Straßen in immer kürzeren Intervallen. Reporterscharen fallen ein, „Experten“ lallen,
dem skeptisch wachen Beobachter alleine
sind die wohlmeinenden, besorgten Treiber sichtbar:
selbst Getriebene, irgendwie auch arme Schweine.

Was die Krankheit nicht schafft, bewerkstelligt die Massenhysterie – und die wütet kopflos.

An einer „Von-der-Leyen-Wahl“ nimmt man erst gar nicht teil, um ins Amt gehievt zu werden.

Eine „Merkel-Wende“ nennt man einen fundamentalen Gesinnungswandel mit sofortiger „alternativloser“ Beschlussfassung ohne jede Debatte.

Für die alles bestimmenden "christlichen Werte" des Abendlandes gilt: Abhängig machen, ausbeuten, aber Almosen gewähren – auch diskrete Waffenlieferungen.

America first! America firster! America the firstest!
Aber: First is fake.
Auf Deutsch: Die Ersten sind die "Letzten".

Eine „Bibi-Wahl“ kommt aus dem Israelischen: äußerst rechts-nationalistisch, konservativ, religionslastig, auf geraubtem Eigentum siedelnd, auch wegen Korruption im Visier.

Das royale Imperiumsinselchen in der Nordsee macht jetzt wieder sein eigenes politisches Seepferdchen: „Rule Britannia“.

Erdogan-Türken stehen, als „Waffenbrüder“, erpressend vor einem Europa, dessen geistige Leere und Orientierungslosigkeit keine Grenzen kennt.

Westliche „Diplomatie“ foltert in der Person des Julian Assange die Pressefreiheit zu Tode, um Kriegsverbrechen zu decken. Und dann: nichts als Schweigen zum fortwährenden militärischen Schänden und Morden.

Wozu noch anstrengen, wenn die Welt sowieso untergeht? Greta macht das Licht aus. She dares!

Der „lupenreine“ Despot Putin fand die Krim so unwiderstehlich, dass er sie einfach nahm, einnahm. Da guckt der nicht minder intrigante Westen!

Chinesen kontrollieren alles! Der Westen – naiv und verfettet – fällt schon darunter, detailreich bis in seine „künstliche Intelligenz“, die er auf Dekadenz errichtet.

Ob der „ewige und allwissende Gott“ seine Meinung über den Zölibat und die Geschlechteremanzipation ändert?

Öl und Scheichs schmieren die materielle Welt gleichermaßen wie die „göttliche“.

Nationalismus in seinen faschistischen, religiösen, kapitalistischen und kommunistischen Ausprägungen stellt die eigentliche Pandemie der Menschheit dar, keine modische Psychose, keine Hysterie, sondern ansteckende tödliche Grausamkeit.

Rassismus begründet sich im Auserwähltheitsglauben ideologischer Umnachtungen auf großer Bühne wie auch in kleinkarierter Eitelkeit von bösartiger Dummheit im privaten Puppentheater.


Dem Denken ein Denkmal.


Nachwort:
Ich gebe gerne einige Zeit zum Innehalten, zum gedanklichen Sortieren und halte mich währenddessen einfach einmal schweigend zurück.
Natürlich dürfen Sie kommentieren – in menschlich angemessenem Benimm.
In kosmonomischem Selbstverständnis
Ihr/Euer
Raymond Walden

***
Redaktioneller Hinweis:
Im Archiv März 2020 fehlen die ersten fünf Spots, sie lassen sich aber wie folgt aufrufen:
           incl. "Trauersüchtig und kultverrückt"



 




Mittwoch, 4. März 2020

Menschliches Glauben: Heilig's Blechle! (S. 72)


September 1997

Alfons Kifmann, Chefredakteur der ADAC motorwelt, „äußert sich in der Ausgabe 10/97 zur Sache: "Was uns mit den Kirchen verbindet." Da wird vom "Auftrag auch der Kirchen, sich für die Verkehrssicherheit einzusetzen", erzählt, auch von der "Lebenshilfe zu sensiblen Problemen wie Gewalt im Straßenverkehr und zur Gestaltung von Gottesdiensten für Motorradfahrer..."
     Der seinerzeit auf einem Esel reitende Gottessohn hat allwissend, wie er nun einmal war, sicher schon das "Vaterunser für Auto- und Motorradfahrer" entworfen. … sondern erlöse uns von dem Bösen: "vom Rausch der Geschwindigkeit, von Rücksichtslosigkeit und Sturheit ..., damit wir deine Schöpfung nicht aufs Spiel setzen."
     Von Toleranz nach biblischem Vorbild ist die Rede und von Christophorus, dem ADAC- Rettungshubschrauber, beziehungsweise dem "Schutzpatron aller, die unterwegs sind". Vergessen werden allerdings die mancherorts üblichen Segnungen des mehr oder weniger wohlgeformten Blechs und auch eine andere Tatsache findet keine Erwähnung, dass wir nämlich neben den Autobahnkapellen fairerweise Moscheen und Tempel einrichten müssten – der Toleranz wegen. Und um ihretwillen sollten bitte auch die Kosten der gesamten Motor-Seelsorge ausschließlich von Gläubigen getragen werden. Denn wenn der Helikopter Christophorus zum Einsatz kommt, hat ja der heilige Schutzpatron offenbar zuvor versagt!
     Der ADAC wäre gut beraten, sich nicht bei den ans Übersinnliche Glaubenden anzubiedern. Wirkliche Toleranz wäre es, wenn die Gläubigen welcher Richtung auch immer, es endlich ertragen könnten, dass religionsfreie Menschen im öffentlichen Bereich nicht mit vergeistigtem Sendungsbewusstsein konfrontiert werden möchten und dennoch bemüht sind, humane, also menschenfreundliche Verkehrsteilnehmer zu sein.


© Raymond Walden