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Sonntag, 6. Februar 2022

Sequenzen von Skepsis (474)

 


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


5228

Olympia 1936, Berlin – Olympia 2022, Peking: Verrat einer Idee auf der ganzen Linie.


5229

Kleine Olympiaflamme in Peking, aber ausschließlich Kunstschnee, da es dort kaum natürlichen gibt. Das ist keine Zeitungsente, aber „grüne Peking-Ente“ als propagandistische Umwelt-Heuchelei.


5230

Neben der Olympiafahne hisst man bei der Eröffnungsfeier mit militärisch zackigem Gliedmaßengezappel einer Soldatengruppe die chinesische Nationalflagge, was einfältige und linientreue Kommentatoren unberührt von “Olympia als Fest des Friedens“ faseln lässt.


5231

Das Meer spült Wahrheiten an, die der sonnenhungrige Mensch ignoriert, am Strand und erst recht im windigen Hinterland.


5232

Reden Reiche reichlich dummes Zeug, ist deren Reichweite dennoch unerreicht.


5233

Man kann den Teufel nicht „zum Teufel jagen“, denn er ist schon da, „allgegenwärtig“.


5234

Weltweit sind die Auswirkungen von Religion wirklich teuflisch.


5235

Im Wahn des Gebets landet man immer dem Teufel gegenüber.


5236

Wie besessen sind die Teufelsaustreiber und die Inquisition!


5237

Steckt der Teufel im Detail“, beherrscht er natürlich auch das große Ganze.


5238

Der Teufel begegnet einem überall. Und „Gott“?


5239

Nicht „Gott“ ist des Teufels Gegenspieler, sondern der gute Mensch, der nicht an Gespenster glaubt. Er ist selten zwar, aber auch ganz irdisch da.


5240

Die sich als „letzte Generation“ bezeichnenden Klimahüpfer bestätigen sich demonstrativ als das Letzte.



© Raymond Walden




Dienstag, 26. Oktober 2021

Sequenzen von Skepsis (453)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


6469

Von wegen „Der Mensch denkt, Gott lenkt“! Der Mensch glaubt und raubt.


6470

Triffst du mit deinen Worten auf der Suche nach Wahrheit ins Schwarze, wundere dich nicht über den Aufschrei oder über absolute andauernde Stille.


6471

Milliarden Gottgläubige und ideologisch Indoktrinierte sind kein Gegenargument zum aufgeklärten Weltbild; ähnlich verhält es sich in Bezug auf Menschenrechte, freiheitliche Demokratie, Pazifismus, Gewaltfreiheit, Emanzipation, exakte Wissenschaft und Kausalität.


6472

Ich möchte zu denken geben denen, die denken können und denken wollen, das sind verhältnismäßig wenige, die Masse denkt nicht. Die ungebildete Masse zieht mich nicht nur nicht an, sei stößt mich in beträchtlichem Maße ab, denn sie stellt bisher das Haupthindernis für eine funktionierende Demokratie dar.


6473

Klugheit kämpft nicht gegen Dummheit, die stets zermürbt. Im Bemühen um Wissen und Können, um Bildung und Empathie dagegen entfaltet sich ein menschlicher Gewinn.


6474

Es gibt in Deutschlands Pandemie-Strategieverlorenheit „keine Impfpflicht“, aber spritzige Lügenmäuler, ganz methodische und strategische „Experten“.


6475

Man mag Regierungen kritisieren, beanstanden, auch verurteilen, man hetzt aber nicht gegen Völker, denn überall leben auch aufrechte Menschen mit lauterer Gesinnung und würdiger Intelligenz.


6476

Der universale Forschungs- und Lehrauftrag von Universitäten spiegelt sich immer tiefer in der gespenstischen Anzahl installierter professoraler Leerstühle der Eitelkeit und furchterregender Fakultäten überhöhter Glaubensbanalität.


6477

Die größten Parlamente weisen die meisten Nullen auf, entsprechend setzen sich die Regierungen zusammen.


6478

Seh'n Se, das ist Berlin, eine Stadt, die sich gewaschen hat“, sangen einst „die Insulaner“ im Radio. Heute erfährt man über alle Medien, dass die Stadt dringendst gewaschen werden muss, und zwar analytisch sauber und demokratisch rein.


6479

Wir lesen Romane um zu vergessen, die Zeit, die Umgebung, uns selbst und sogar den Roman, um ihn noch einmal zu lesen. Wir wissen, vieles ist Fiktion. Wer aber nur Zeitung liest, wird betrogen.



© Raymond Walden


 

 

 

 

Sonntag, 11. Juli 2021

Wieder wissen wollen

 


Wenn Wahn

weltweit waltet,

willkürlich wütet,

werden wir wund,

wortlos, willenlos, wehrlos,

wesensfremd,

Werte wie Wäsche wechselnd, wegwerfend.

Wendehälse, Wortverdreher!


Wohin wenden?

Wertewandel, Waffenhandel, Wachstumswut, Wucherwirtschaft,

Weltuntergang?


Wer wagt was, wer weiß was,

wenn Wissen wabernd welkt?

Was will wer,

wer was werden?

Wie wählen?

Woanders wohnen?

Wo?!


Wer wiegt Wahrheit wirklich,

wegetreu, würdig, wasserklar wie willensfroh?

Wenige werden wissend werken, wissenschaftlich wahrhaft wirken

wider Weltreligionen, Wunderglauben, Wahnvorstellungen,

Waffengewalt.


Wie, wenn wir wieder, wahrlich wachsam, wissen wollten?

Wir wollen wohlwissende Welten weidlich weiten.

Weisheit währe! 

 

 

 

Dienstag, 1. Juni 2021

Sequenzen von Skepsis (426)

 


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


6159

Eltern!

Lieben Sie Ihre inzwischen alten Eltern nicht mehr?

Und was muten Sie Ihren Kindern zu?

Lassen Sie schon wieder Ideologen widerspruchslos über Ihre Liebe siegen?

Sind Sie bereits besiegt,

lieben weder noch sich selbst,

noch Ihre Familien, nicht Ihre Freunde und ehrbare Mitmenschen,

da Sie gebannt der permanenten Panikberieselung und Chaosverherrlichung folgen?

Sind Sie, falls Deutsche, keine „mündigen Bürger“ mehr in einer freiheitlichen Demokratie?


6160

Die Saat geht auf: Einerseits verabsäumte naturwissenschaftliche Bildung, andererseits atemberaubende wissenschaftliche Erfolge, die aber auf fehlende Moral treffen, in die Leere, die zu Desorientierung und Destruktion führt.


6161

Des Menschen Wahn ist seine Wirklichkeit, vorbei an Ort und Zeit, abseits von Erkenntnis, Entwicklung und Empathie, angefüllt mit kriegerischem Hass, mit Gier, mit dem Geist zerstörender Götter- und Angstphantasien.


6162

Die Sonne löst sich vom Horizont und muss zusehen, wie der Mensch die Erde wieder zur Scheibe reduziert, gleichwohl zum Zentrum der Welt – wegen seiner geringen zerebralen Masse.


6163

Als der Mond hinter sich schaute, sah er die Menschen, und das nahm ihm die Luft.


6164

Mit unterschiedlichsten Sonden, Robotern und Vehikeln werden nun die Nachbarplaneten als Erstes mit ideologischen Spaltpilzen menschlicher Produktion geimpft.


6165

Es wird nicht mehr lange dauern und Hominiden werden gemäß ihren irdischen Verhaltensmustern auf dem Mond wie auf den Planeten Grenzen ziehen und Mauern errichten.


6166

Dummheit und Verlogenheit gehen gerne Hand in Hand einher, doch Dummheit ist zumeist grundehrlich, denn sie glaubt letztlich, was sie (sich) vorlügt.


6167

Dummheit strebt in die höchsten Ämter und verzeichnet einen Siegeszug nach dem anderen.


6168

Ohne Zweifel finden sich die wirksamsten Versagergruppen in Parlamenten und Regierungen, sonst wäre nämlich die Menschheit in einem erfreulicheren Zustand.


6169

Normiert: Gestanzt, gestapelt, gestempelt, gesteuert der Mensch in den ideologischen Straßen der Gehirnwäsche, unerbittlich den Waschprogrammen ausgeliefert bis zum glänzend ausgetrockneten und aufpolierten Ende. Freie Ausfahrt , man sieht nicht mehr sich selbst!


6170

Es kostet wirklich Beherrschung, im konkreten Fall nicht zu hassen, man darf sich aber schon beim Anblick bestimmter Figuren Übelkeit eingestehen. Man wird sie möglichst meiden, um wohlauf und entspannt zu bleiben. Ist dies jedoch nicht möglich, liegt leider nicht alles in eigener Hand.


6171

Ob Wahrnehmung mit Wahrheit zu tun hat, lässt sich wahrlich sehr oft in Frage stellen.


6172

Dem Winde lausche, dem Regen ebenso, die Sonne hörst du nicht, sie strahlt auf anderen Frequenzen.


6173

Ein „Ethik-Rat“ oder andere sich ähnlich bezeichnende Gremien kennen keine Skrupel, in fachlich kompletter Inkompetenz politische Entscheidungen weitester Auswirkungen massiv zu beeinflussen, sogar blanken Unsinn ideologisch abzusegnen. Es riecht nach muffiger Religion und parfümierter Selbstdarstellung.


© Raymond Walden




Freitag, 19. März 2021

Sequenzen von Skepsis (415)

 


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


6126

Chaos kalbt, Angst wird gezüchtet.


6127

Im Kopf arm, Grips im Darm.

Haufen von Mist an den Sohlen,

denn viele Köpfe sind hohl – ganz unverhohlen.


6128

Ohne Wahrheit auch keine Wahr-nehmung.


6129

Selbstzweifel wie Selbstbewusstsein sind Lebensnotwendigkeiten. Balance erweist sich als gewinnend nach innen und außen.


6130

Im anspruchsvollen Denken eilt die Zeit, Plattitüden bremsen sie aus.


6131

Wo man betet, wende dich ab, bleibe achtsam bei deiner Rationalität und störe nicht die Andächtigen. Wird das Gebet aber zur Politik, ist Demokratie gefragt, gemäß demokratischer Verfassung.


6132

Pandemie-Einpeitscher verstehen sich als „Experten“ und die Geschlagenen, sich schlagen lassenden, sehen das auch so. – Schlagende Argumente.


6133

Dumm sein oder nicht sein!“ So, Mr Shakespeare, lautet inzwischen Ihr Merksatz. – Oder man sollte wenigstens so tun, um nicht ausgegrenzt, denunziert, diffamiert und als Verschwörer geächtet zu werden.


6134

Diktatur legt Sprache zuerst in Ketten, dann das Denken. Wo immer auf der Welt freiheitlich denkende Menschen das lesen, müssen sie wissen, Deutschland im Jahre 2021 ist schon wieder weit vorangeschritten.


6135

Möge doch endlich die Geschlechteremanzipation konsequent verwirklicht werden und es sich so ganz nebenbei ergeben, dass Frauen keineswegs bessere Menschen sind, wir uns aber auf die gemeinsame Freiheitlichkeit und Menschenwürde konzentrieren können.


6136

Wie klingt mir das Gender-Gestammel stockend, nach Atem ringend im Verbreiten eines Fäulnishauchs von Kenntnislosigkeit über die reiche Bedeutung des generischen Maskulinums in der deutschen Sprache. Stotterpausen zur Einbindung des Weiblichen in den Sinn einer Aussage mit gleicher Gültigkeit für beide Geschlechter, häufig ebenso für das Neutrum. Welch eine Ladehemmung für Emanzipation, welch eine banale Unterwerfung unter Pseudohumanität und diktierte Sprach-Unwissenschaft! Kein zivilisierter Mensch sollte sich freiwillig derartiger Stümperei andienen. Wer es dennoch aus freien Stücken möchte, bitte, jeder hat das Recht sich zu „outen“.


6137

Mir will scheinen, sogenannte „Antirassisten“, allgegenwärtig in den Medien, sind auf ihre Weise die scheinheiligsten Rassisten, Agitatoren und penetrantesten Volksverdummer.



© Raymond Walden

 

 

Mittwoch, 20. Januar 2021

Sequenzen von Skepsis (404)

 


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


6016

Effektiv durchindoktriniert, liebt das Volk sogar seine Peiniger.


6017

Wer den Agitprop-Charakter (Agitation und Propaganda) der Medien nicht verifiziert, wird nie zu mündiger Freiheit fähig sein, denn er weiß gar nicht, was sie bedeutet.


6018

Zur Barbarei ist es immer nur ein Schritt, besonders im Gleichschritt.


6019

Das gepflegte Miteinander wird zur Kultur, nicht das Gegeneinander und nicht die stupide Gleichgültigkeit.


6020

Inzidenz“ mutiert zum irrwitzigen, dem willkürlichen Aberglauben ähnlichen Regierungsprinzip.


6021

Sie streiten sich um die Wahrheit, die es nicht gibt. Aber immer besteht eine Wahrheit, welche die Streitsüchtigen mit Lügen verbrennen.


6022

Quotenbesetzungen sind das Ergebnis einfältiger Ahnungslosigkeit und scheindemokratischer Morbidität.


6023

Vernachlässigung der breiten Normalität zugunsten der Überbewertung von egozentrischen Randerscheinungen führen zu Identitätskrisen des Ganzen.


6024

Man belügt nicht die Natur, es sei denn, Größenwahn oder grüne Gefühlsduselei entblähen sich und stinken „zum Himmel“.


6025

Orte wie Auschwitz, Gulag und Guantanamo sind die entarteten Fratzen ein und derselben Bestialität engsten Verwandtschaftsgrades von Machtbesessenheit und Entmenschlichung, kosmonomisch: der zerstörerische Wund- und Knochenfraß des rasenden Interimsmenschen, der die schändliche Vergangenheit fortlebt und die aufgeklärte Zukunft verhindert.



© Raymond Walden



Dienstag, 29. Dezember 2020

Sequenzen von Skepsis (400)

 


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


5081

Mit jeder neuerlichen Wiederholung einer Behauptung gewinnt sie an Deutlichkeit, unabhängig vom Wahrheitsgehalt, bis sie als Wahrheit gilt, da mit jeder Repetition eine Differenzierung zunächst versäumt, dann aber zunehmend verhindert wird. Und das ist die Absicht.


5082

Die Fehler eines Jahres lassen sich in vielen Folgejahren nicht korrigieren, wenn es an der Erkenntnis fehlt, dass es überhaupt Fehler gab.


5083

Wenn die Schwärzenden mit den Grünenden koalieren, müssen die minimierten unterschiedlich tief Errötenden machtlos zusehen, nicht anders die paar Vergilbenden und auch die Einbläuenden oder Bräunenden, weil die Massen der sich Wendenden für absolute Mehrheiten der sich nun selbst Verherrlichenden sorgten.


5084

Demonstrativ stellen einzelne Lehrende und sogar ganze Lehrverkörpernde an den Universitäten wie auch die Gendersprechenden und -schreibenden in den Medien ihre sprachliche Inkompetenz zur Schau, werden zu Koalierenden mit politisch Ideologisierenden, um das Indoktrinierende möglichst als Gesetz zu verankern. Studierende unterliegen dem bereits unter Zwang, andere Hörende und Lesende werden genötigt, es zu ertragen, das Partizip Präsens als Substantiv, als hölzernes stilistisches Stolzieren auch im Verbund des Stotterns gemäß sogenannter „Gender-Sternchen“.


5085

Wer so unverfroren süßlich als einer der verantwortlichen Politiker an Weihnachten zu seinen Fehlern steht und um Entschuldigung bittet – immerhin ließ man in völlig inkompetentem Entscheidungswahn unter Aufbietung ideologisierter Unmenschlichkeit viele todkranke Menschen vereinsamt sterben, im Verbote-Chaos, das den nächsten Angehörigen die Sterbebegleitung untersagte – wer so etwas fertigbringt, kann Kanzler! Oder mindestens Vorsitz einer christlichen Partei. Unglaublich? Aber möglich!


5086

Überbewerte keine einzelnen Namen bei politischen Unsinnsvorgängen, denn selten ist nur eine Person verantwortlich und die nicht genannten weiteren Karrieristen könnten sich zu leicht in Sicherheit sonnen.



© Raymond Walden



Samstag, 1. August 2020

Menschliches Glauben: Gläubiger Wissenschaftler hat „Beweise für Wahrheit der Bibel“ (S. 122)

März 1995

Vertraut man dem „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld und seiner Paderborner Variante „Westfälisches Volksblatt“, so wird das Glauben an die Bibel zu einem abgeschnittenen alten Zopf; ab jetzt gibt es „Beweise für die Wahrheit der Bibel“, denn winzige Papyrus-Schnipsel „belegen“ das „Jesus-Wort“.

    Sensationelle Entdeckung“ jubelt die ergebene Gazette, die es beispielsweise beharrlich vermeidet, über die Kontroverse des abtrünnigen Theologen Drewermann mit dem Paderborner Erzbischof zu berichten. Am 30.12.1994 ergoss sich in großer Aufmachung ostwestfälisch-lippisches Wissenschaftsverständnis über die Leserschaft, das im Zitat des Wissenschaftlers gipfelte: „Meinen Glauben kann ich nicht auf der Existenz von Papyrus-Fragmenten begründen, aber sie vervollständigen die Kette von Belegen, dass die Bibel doch Recht hat.“ – Wer hatte da was entdeckt?

     Der in Paderborn am „Institut für Bildung und Wissen“ (ibw) wirkende Historiker, Dr. Carsten Peter Thiede (42), weltweit als „Papyrus-Papst“ bekannt, stieß an der Universität Oxford auf drei Papyrus-Fragmente, die dort jahrzehntelang unbeachtet geblieben waren. In den 50er-Jahren war das Alter der nur zwei mal drei Zentimeter kleinen Schnipsel auf das 1. Jahrhundert unserer Zeitrechnung datiert worden. Innerhalb umfangreicher Erforschungen neutestamentarischer Papyri erkannte Thiede auf den genannten Bruchstücken eindeutig vorchristliche griechische Schrifttypen, deren Verwendung bereits Mitte des 1. Jahrhunderts geendet hatte. Damit ist für den Forscher klar, dass es sich um die, so die Zeitung, „älteste Abschrift des Matthäus-Evangeliums“ handelt, „das älteste Fragment des Neuen Testaments überhaupt“. Die Fragmente sind also 100 Jahre älter als bisher angenommen und avancieren somit zum „Augenzeugenbericht über das Leben Christi“.

     Der Skeptiker darf anmerken, dass ein Augenzeugenbericht keineswegs ein Beweis für die Wahrheit sein muss. Thiede will in Zusammenarbeit mit der Erzbischöflichen Bibliothek in Paderborn ein wissenschaftliches Archiv über die Papyrus-Forschung aufbauen. Gemeinsam mit einem Biologen der Paderborner Universität-Gesamthochschule hat er ein Epi-Fluoreszenzmikroskop für die Papyrusforschung entwickelt.

     Nichts ist einzuwenden gegen eine wissenschaftlich fundierte Altersbestimmung der Bibel ebenso wie anderer religiöser Bücher. Zu beanstanden ist mit Nachdruck die Missdeutung von Wissenschaft im Hinblick auf den Bibelinhalt, der größtenteils nicht nur unbeweisbar bleibt, sondern in zahlreichen Aussagen definitiv wissenschaftlichen Erkenntnissen widerspricht.

     Es wird wohl so sein, dass Thiede auch weiterhin seinen Bibelglauben „wissenschaftlich“ verbreitet, ist er doch „überzeugter Christ“, Zugehöriger der Anglikanischen Kirche, die ihre Gründung einem heiratswütigen und Gattinnen mordenden König, nämlich Heinrich VIII., verdankt. Der „Paderborner Christus-Forscher“ (Originalformulierung der Zeitung) konnte angeblich früher schon mit anderen Kollegen zusammen anhand der Photogrammetrie die Identität des Christus-Grabes in der Grabeskirche von Jerusalem beweisen. Und er will von einem Computerspezialisten des Stuttgarter Planetariums untermauerte Belege dafür gefunden haben, dass der Weihnachtsstern zur Zeit der Christus-Geburt tatsächlich als Himmelsphänomen erschienen sei. Sachliche Astronomen weisen indessen darauf hin, dass bei der Unsicherheit über das Christus-Geburtsdatum vieles Spekulation bleibe und dass die in den Planetarien in diesem Zusammenhang bevorzugt genannte, weil publikumswirksame Jupiter/Saturn-Konjunktion eine sehr willkürliche Interpretation regelmäßig ablaufender Himmelsgeometrie darstelle.

     Es ist nicht bekannt, dass sich irgendeine Universität oder ein Institut, noch eine Redaktion von der Thiedeschen „Wissenschaftlichkeit“ distanziert hätte.


© Raymond Walden





Donnerstag, 30. Juli 2020

Sequenzen von Skepsis (378)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


4845

Im Abstand konfiguriert sich Freiheit.


4846

Naturgewalten herrschen wertneutral, gewaltsame Menschen widerwärtig und naturwidrig.


4847

Universität“! – Welch eine Selbstüberschätzung.


4848

Den bedeckten und verkleideten Menschen irritiert die nackte Wahrheit genauso wie seine eigene Nacktheit.


4849

Innerer Abstand wahrt Anstand.


4850

Kaum zu erfahren, wer meine Texte liest, bewahrt mich vor Enttäuschungen einerseits und bedeutet mir Anreiz andererseits, Freiheitlichkeit in den Raum zu stellen und sie auf die Reise zu schicken.


4851

Man betrachte kritisch die Religionen und Ideologien der Welt, vergegenwärtige sich, was da „zusammengeglaubt“ wird und wundere sich nicht über den Zustand der Menschheit.


4852

In einer Welt voller Untertanen und Gefolgschaften gibt es wenig Raum für Zweifel, noch weniger unter Regenten. Nach dem Desaster wimmelt es immer wieder von Wendehälsen.


4853

Wie, wenn die Weltbevölkerung wieder, wie immer wieder, sich in totale Verirrung verrennt, weil skurrile „gute Hirten“ als fatal unfähige Leithammel blöken, denen die Pandemie-Maskerade gut zu Gesicht steht in ihrem Bemühen, demokratische Freiheiten zugunsten ihrer ideologischen Machtbesessenheiten zu beseitigen?


4854

Wer seine Gefangenschaft nicht einmal erkennt, ist längst erfolgreich abgerichtet.


4855

Schon befinden wir uns auf einem abschüssigen Weg da, wo wir „nie wieder“ hin wollten.



© Raymond Walden




Donnerstag, 2. Juli 2020

Menschliches Glauben: Was ist schon Wahrheit im Alltäglichen? (S. 100)


Man mag darüber streiten, ob ein Gefäß halb voll oder halb leer ist, unbestreitbar wird bei dieser Sachlage der zur Verfügung stehende Hohlraum zur Hälfte ausgenutzt. Die Begriffe „voll“ und „leer“ in Bezug auf die Hälfte signalisieren eine Interpretation des Beobachters, der damit seinen eigenen Ausgangspunkt der Betrachtung in die Diskussion einbringt. An der Tatsache der nur halben Befüllung wird dadurch nichts geändert. Eventuell ist aber das Faktum der Hälfte an sich bei der Zustandsbeschreibung gar nicht so entscheidend wie vielleicht der Anstieg auf die Hälfte oder das Absinken bis dahin. Von der eigentlichen Wahrheit wird so gewollt abgelenkt, geradezu klassische Beispiele für derartiges Vorgehen liefern die Interpretationen politischer Wahlergebnisse durch die Kandidaten, die sich nicht selten alle als Sieger empfinden; auch die Verlierer suchen sich je nach Bedarf einen ihnen genehmen Ausgangspunkt für ihre Beurteilung, um die Wahrheit, das muss unterstrichen werden, subjektiv schönzufärben. Dass sich dieses Faktenverdrehen immer wieder ungestraft wiederholen kann, ist ein deutliches Anzeichen für die Unempfindlichkeit der Beteiligten, nämlich der Manipulatoren, der Medien als Überbringer und des Publikums.
     Nun ist in Politikerkreisen dieses Verhalten gang und gäbe besonders bei Wahlversprechen, Absichtserklärungen und den folgenden Unterlassungen wie Meinungsänderungen. „Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern“, kennzeichnet die überlieferte Wahrheitsliebe eines immerhin christlich-demokratischen deutschen Bundeskanzlers, der damit wenigstens ehrlich das Politikerselbstverständnis, übrigens aller Parteien, charakterisierte. Der Sarkasmus bleibt weitgehend ohne Folgen, weil die breite Masse gar nicht merkt, dass vor allem sie selbst damit verhöhnt wird. Wie wäre es denn, wenn man den so schwatzenden Politikern entgegenhielte: „Kümmert euch nicht euer gestriges Reden, warum sollte uns jetzt euer heutiges kümmern?“ Dass eine solche Überlegung vielleicht gar nicht so irreal ist, zeigt sich mehr und mehr in geringen Wahlbeteiligungen, sind sie doch keineswegs nur der Ausdruck von Wählerbequemlichkeit und Desinteresse, sondern auch von Ablehnung.
     Was ist schon Wahrheit im Alltäglichen, wenn die Herrschenden sich gefallen, es mit ihr nicht so genau zu nehmen? Der Bürger empfindet dem Staat gegenüber allerdings eine ebenso lasche Wahrheitstreue und so blühen beispielsweise Schwarzarbeit und Steuerflucht, die ja ohnehin nur anrüchig werden, wenn der eine oder andere tatsächlich in juristischer Hinsicht auffällt.
     Wahrheitsverachtung üben die Staaten durch die Unterhaltung von Geheim- und Spitzeldiensten, deren Machenschaften hier nicht näher zu durchleuchten sind. Und die sogenannte Diplomatie, wenn auch zumeist in elegantem Gewande oder diskret, profiliert sich als Schacher- und Übervorteilungskunst. Die Zahl der wirklich wachen Bürger nimmt prozentual ab, deshalb wird sich in absehbarer Zeit kaum etwas grundlegend ändern lassen.
     Wird die Demokratie einerseits als die bestmögliche Staatsform gefeiert, so verfälscht sie sich andererseits durch forcierten Kapitalismus; es gibt keine wahre Demokratie, es hat sie bisher nie gegeben. Dennoch sollte das Ideal davon erhalten bleiben, um dem Menschen seine Würde wenigstens für einen späteren Zeitpunkt in Aussicht zu stellen, denn gegenwärtig bemüht er sich mehrheitlich erfolglos, und zwar aufgrund geistiger Blockaden, die er aus sich heraus noch nicht erkennt.
     Es scheint so, dass die politischen Unwahrheiten lediglich die Fortsetzung der verschiedensten Wahrheitsvernebelungen, ja Wahrheitsmeidungen im alltäglichen Umgang miteinander darstellen. Vergegenwärtigt man sich, bei wie vielen Gelegenheiten man nicht nach Wahrheit verlangt, es darüber hinaus sogar vorteilhaft ist zu schweigen oder zu lügen, so drängt sich die Frage auf: Ist im Leben der Umgang mit unverfälschter Wahrheit überhaupt möglich oder verharrt der Entwicklungsstand des Menschen vielmehr auf der Ebene des Verdrängens und Wünschens?
     Ganz offensichtlich besteht ein Missverhältnis zum eigenen Tod, der vom Massenmenschen fast gar nicht ins Sein einbezogen wird. In der Praxis regt man sich kaum über den Tod anderer Menschen auf, nimmt ihn sogar mit Sensationslust zur Kenntnis, verschließt aber die Augen vor dem, was das eigene Schicksal bringen könnte, oder öffnet sich realitätsferner Religion und Esoterik. Mit deren Hilfe werden Tabus konstruiert, die nicht nur das Privatleben, sondern ebenso die Staatsphilosophien prägen. Die Einhaltung der Tabus wird im Besonderen mit dem Hinweis auf strafende Götter und Unsterblichkeit oder Reinkarnationen und Karma durchgesetzt. Weil solche Tabus unvernünftig, das heißt gegen den klaren Verstand und auch gegen natürliche Gesetzmäßigkeiten, gepredigt werden, sind Tabubrüche vorprogrammiert, Regelverstöße, die mit Unwahrheiten gedeckt und bemäntelt werden. Offen angelegte Wahrheit wäre, so ernüchternd das klingen mag, der Tod jedes Wunderglaubens, der ja zumeist von sich behauptet, wahr zu sein.
    Sofern moralisch vertretbar, wären kleine Notlügen hinnehmbar, wenn sie beispielsweise der Schonung des Gegenübers dienen sollen, um vielleicht im Krankheitsfalle die Hoffnungen auf Heilung zu unterstützen. Was bei leichteren Leiden mit absehbarem Verlauf sicherlich ermunternd für den Patienten sein kann, bedeutet bei hoffnungsloser Erkrankung allerdings nur ein Hinauszögern, ein Augenverschließen vor dem nahenden Ende, das dann um so katastrophaler empfunden wird.
     Der Alltag ist mit Lügen gespickt, sodass der geschickteste Wahrheitsverdreher die besten Erfolgsaussichten besitzt. Nehmen wir die Zeitungen her, die mehrheitlich schon auf der Titelseite eine Unwahrheit präsentieren, indem sie sich als „bürgerlich, parteiunabhängig“ bezeichnen, obgleich sie einer straffen politischen Ausrichtung unterliegen. Man weiß es im Allgemeinen und lebt damit ebenso wie mit der Dauerberieselung durch Werbung, die sämtliche Register der Schönfärberei zieht und Negatives, man ist versucht zu sagen „naturgemäß“ ausspart oder abstreitet. So macht man sich die Erde heutzutage untertan.
     Nun wäre es leichter gegen Verlogenheiten anzugehen, könnte man in jedem Fall so ganz zweifelsfrei definieren, was Wahrheit ist. Sie öffnet sich leider nicht nur als objektivierbares Faktum, sondern unterliegt gerade auch dem jeweiligen subjektiven Wahrnehmungsvermögen. Abhängig von der Tages- und Jahreszeit, vom eigenen Alter, von der Persönlichkeitsentwicklung, von Stimmungen und so weiter, erkennen wir Sachverhalte als wahr an, die gleichwohl auch Täuschungen sein können. So entstehen Unwahrheiten, die nicht aus Boshaftigkeit und Willkür resultieren, sondern in aufrichtiger Absicht als Wahrheit beeidet werden. Da stoßen wir auf das philosophische Einkalkulieren der Begrenztheit menschlicher Wahrnehmungen und befinden uns in der vergleichbaren Situation mit so vielen Zeitgenossen, die bei astronomischen Himmelsbeobachtungen spontan nach den Grenzen des Alls fragen, ohne zuvor überhaupt verstanden zu haben, wie unsere engere kosmische Heimat, das Planetensystem, aufgebaut ist. Das bedeutet, das praktische tägliche Miteinander besteht aus unkomplizierteren Wahrheiten, um die man sich aber selbst bemühen muss, deren Handhabung zu üben ist. Man kann jedoch davon ausgehen, dass die Masse übungsunwillig ist und von einflussreichen Nutznießern auch übungsunfähig gehalten wird.
     Sich wenig um Wahrheit zu kümmern, gleichgültig oder mit faulen Kompromissen zu leben, das sind die Merkmale einer Erdbevölkerung, die sich in großen Teilen ganz zu Unrecht als Krone der Schöpfung beweihräuchert. Dem Drang nach Fortpflanzung folgend werden unausgesetzt „hausgemachte“ Probleme erzeugt, sodass Menschen unter viel widrigeren Umständen leben müssen als Tiere in der freien Natur, die es nicht fertigbringen, aus rein ideologischen Gründen Artgenossen zu töten, Kriege zu führen, Lebewesen zu unterdrücken, auszubeuten, psychisch und physisch zu foltern oder dies „diplomatisch“ zu dulden.
     Als interessiert hinterfragender und selbstkritischer Bürger solche Lebensart zu verneinen, ein würdigeres Leben zu führen, erfordert den enormen Kraftakt der Abgrenzung, die nicht zu Ausgrenzung und Menschenverachtung führen darf. Solche Bemühungen können das Individuum überfordern, sie können aber unter zivilisierten Voraussetzungen ebenso Quelle für Lebensmut und –qualität sein.


© Raymond Walden



Dienstag, 23. Juni 2020

Sequenzen von Skepsis (376)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

4820
Waffen „wollen“ agieren, also zerstören und töten – in den Händen von (Un)Menschen und Göttern.

4821
Die ideologische Diffamierung der Farbe Grün schlägt der Natur ins pralle Leben.

4822
Grüner Wasserstoff“ wird zum Knallgas der physikalischen Leere im Kopf.

4823
Ideologie“ bedeutet Waschung des Gehirns, „Glauben“ macht nicht sauberer.

4824
Spottet nicht, wenn ihr es besser wisst, genießt euren Vorsprung und nehmt die wohlwollend auf, die euch um Rat und Beistand bitten.

4825
Annexion beschreibt Raub. Auf annektiertem Land zu siedeln, muss nationalistischen oder religiösen, eben „unmenschlichen“ Ursprungs sein.

4826
Wissen kann Missstände wenden, Wähnen aber kann Wissen vortäuschen und Wahrheiten wenden.

4827
Anspruch auf Hilfe in der Not ist verbrieftes Menschenrecht, gewählte Einsamkeit nicht minder.

4828
Die Maulkorb-Masken-Gesellschaft vermag nicht frei zu atmen, sie kann nicht frei sprechen und bald auch nicht mehr frei denken; sie soll nicht frei sein, sondern sich „willensfrei“, vor allem ängstlich fügen.

4829
Computer führen jedes Rechenmodell zuverlässig aus; quasi im Kadavergehorsam führen sie auch Krieg gegen die Menschheit – unter dem Kommando menschenfeindlicher Menschen.

4830
Wie deprimierend wirkt die reichhaltige Natur, wenn die menschliche Gesellschaft krank ist.

4831
Propagandisten werden durch ihresgleichen belobigt und ausgezeichnet. So „frei ist die Presse“!


© Raymond Walden



Montag, 30. Dezember 2019

Abgott Lüge


Du weißt, die Wahrheit verkauft sich schlecht,
du schreibst aber Wahrheit, jetzt erst recht.
Denn es geht um Verbrechen, um Leben und Tod,
um Armutsbekämpfung, Kriegstreiberei, um tägliches Brot.

Die Lüge ist Abgott mit agiler Gemeinde,
zerstört Vertrauen, macht aus Freunden Feinde.
Man huldigt der Lüge in Lügengebäuden,
redet von höherem Zwang in banalem Zeitvergeuden.

Die Lüge wohnt im Allerheiligsten, im Tabernakel,
sie öffnet ihn zum Lobpreis mit teuflischem Orakel,
durch die Gewölbe des Lügendoms hallt es,
von den sich biegenden Decken schallt es,
alarmierende Festtagsgeläute künden
von ideologischen und von diplomatischen Sünden.

Gehirnwäsche beginnt mit der Taufe,
und wirst du beschnitten, gleicht sich die Traufe.
Angst und Furcht sollen dich schrecken,
Glauben nicht Wissen (!) muss Kräfte wecken
des erzwungenen Schwurs der Lüge,
damit sie weiterhin und schamlos betrüge,
Freiheit, Würde und Demokratie verlasse
und jede andere Meinung hasse.

So war es schon immer, so ist es, so soll es sein?
Ich bin so frei: „Nein!“ und trete für Klarheit ein
mit wissenschaftlichen und objektiven Prämissen
gegen all jene, die beschwörend ideologische Flaggen hissen.


© Raymond Walden




Donnerstag, 21. November 2019

Sequenzen von Skepsis (357)



Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

4591
Lebenssinn? Die Suche, … der Weg, ...einige Aussichten, Einsichten, Ansichten … mehr nicht.

4592
Selbsterkenntnis: Abgestufte Bedeutungslosigkeit.

4593
Tausende Toren im Stadion, der Ball ein ganzer Globus.

4594
Auf dem Mond gelandet und ganz offensichtlich dort geblieben!

4595
Amtsperson. Ein Widerspruch in sich?

4596
Reine Wahrheit sickert durch, ideologische Lüge überflutet.

4597
Kunst putzt.

4598
Reichtum protzt mit Armut im Kopf.

4599
Betende Flintenweiber sehen im Krieg die Option ihrer Selbstbestätigung, so herrlich männlich wie dämlich.

4600
Grandiose „überirdische“ Musik arrangiert sich hemmungslos und ergreifend mit wahnwitzigen Textbanalitäten und rührt die ohnmächtig Geknechteten des Alltagsunsinns zu Tränen, macht aus der Hölle den Himmel und umgekehrt. Die so Gefesselten erschaudern und schmelzen dahin im Ideal von Menschlichkeit und seinen wütenden Zerrbildern in komponierten Dramen, Tragödien und komödiantisch elysischen Lustspielereien.

4601
Auch Leithammel sind Herdentiere.

4602
Natur glänzt in überwältigender Schönheit und wütet in tödlicher Grausamkeit jeweils wertneutral. Menschliche Intelligenz ist aufgerufen zu humanen Wertigkeiten, sie zu definieren und sie einzuhalten.

4603
Die Masse zählt nach individuellen Folgern, originäre Individuen aber lassen sich so keineswegs erfassen und einsortieren, mehr noch, sie hinterfragen die Masse, stellen sie erforderlichenfalls begründet in Frage.


© Raymond Walden



Sonntag, 27. Oktober 2019

Sequenzen von Skepsis (354)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

4553
Wie wäre eine Erde ohne Menschen? Sie wäre gottlos, also „Gott“ los!

4554
Medien, die sich nur durch Werbung behaupten können, sind folglich niemals frei und unabhängig. Sie unterliegen der kapitalistischen Ideologie, einer Diktatur des Profits oder einer Parteilichkeit auf Kosten eines honorigen, qualifizierten und objektiv distanzierten Journalismus.

4555
Ein Spiegel der allgemeinen gesellschaftlichen Regression reflektiert den rasanten Abbau der Meinungs- und Redefreiheit.

4556
Gender-Sprachverhunzung signalisiert Bildungsdefizit und sprachliche Inkompetenz.

4557
Sprechweisen von Politikern, Popen, Sozio-Psychologen und Mainstream-Journalisten muss man durchschauen und in der Vergegenwärtigung solcher Ergüsse weniger den Ohren trauen.

4558
Einsamkeit in der Masse mag erdrücken, in weitem Land freiheitlich beflügeln.

4559
Deutschland steigt nun aus und degeneriert, verlässt Kausalität und Logik, verschließt sich der Meinungs- und Redefreiheit, folgt Sekten gleich Gurus ähnlichen Propheten und spaltet sich in laute Dummheit und bedrohte, daher schweigende Intelligenz, die sich dadurch selbst entleibt.

4560
Aufrecht geht der Mensch, was sich so allgemein über seine Haltung kaum sagen lässt.

4561
Mit ambivalentem Staunen
betrachte ich die Unbestechlichkeit meiner so exakten Uhr:
Sie schenkt mir Zeit und stiehlt sie,
denn das Zeitmaß unterliegt meinen pendelnden Launen.
Aber die Zeit lügt nie.

4562
Krieg verträgt keine Wahrheit, deshalb ist sie stets das erste Opfer, schon im Vorfeld.

4563
Herbst legt sich über die Menschheit. Das Grün wird braun.

4564
Freiheitliche Demokratie befindet sich in der Zange von kapitalistischer Wachstumsideologie und grün-politischem Weltuntergangsdiktat. Ein Ergebnis von verlogener Doppelmoral und Bildungsmangel.

4565
Hat man die Massen erst einmal im Gleichklang und Gleichschritt desinformiert, tanzen die narzisstischsten Idioten aus der Reihe.

4566
Das Markenzeichen des Chaos-Clubs von Westminster ist der traditionelle Ruf nach „Order“, der aber die „ehrbaren“ Mitglieder intellektuell wie fachbezogen zu überfordern scheint.

4567
Ein unverdaulicher „Klops“ liegt in Berlin auf dem Tablett: Man wendet nicht ihn, sondern die Energie und versalzt die Preise.


© Raymond Walden