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Freitag, 15. Oktober 2021

Elite-Rassismus

 


Die lautesten, frequentesten und penetrantesten Kritiker von Rassismus gefallen sich unversehens in der Rolle der Anheizer eines eigenen Rassismus gegen Alles und Jeden, der nicht ihre Ansichten in dogmatischer Reinheit teilt, basierend auf opportunem Halbwissen und ideologischer Verengung, der Menschenverachtung bei beliebiger Gelegenheit zugänglich.


Es verwundert keinesfalls, dass diese halbgaren Welt- und Menschenbilder bevorzugt von sogenannten „Elite-Hochschulen“ und „Experten“ fabriziert werden, wo der Denkfehler bereits im Begriff „Elite“ grassiert und bis zum Exzess, mit Pseudomoral befeuert und gefeiert, vorangetrieben wird. Dieser Prozess erfasst jede beliebige Hautfarbe, männlich wie weiblich, in der Verteuflung und nicht etwa in der objektiven Diskussion kontroverser Ansichten.

Macht ist das Interesse von Eliten und keineswegs Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit als Grundprinzip der Demokratie.


Der desaströse Zustand der globalen Völker(un)gemeinschaft erklärt sich aus dem nie durch Intelligenz je abgebremsten Elite-Rassismus, der als fundamentales Übel der Menschheit alle Kulturkreise wirkungsvoll wie eh und je in Ketten legt.

Der traditionelle, missionarische und kolonialistische „christlich-abendländische“ Wertebetrug fliegt nun vermehrt und schmerzlichst auf, da die anderen, aber ebenso Werte verratenden Religionen und Ideologien an Macht und Einfluss gewinnen – durch ihre eigenen Eliten, die nicht selten zunächst von den westlichen, quasi im „Chorgeist“, gehörig „aufgepampert“ wurden.


Eine Intelligenz, die sich lediglich als „Elite“ geriert, und zwar kompromisslos, statt sich als verbindliche universal-humane Kraft zu verstehen, bedarf einer grundlegenden Umorientierung. Ob sie je dazu fähig sein kann, mag man gegenwärtig rundum bezweifeln. Es deutet sich bisher jedoch für die gesamte Menschheit kein anderer Weg des Entkommens an.

Eine kosmonomische Weichenstellung, die indes immer dringlicher wird, erscheint realistischerweise gegenwärtig als intellektuelle und emotionale Überforderung der „Eliten“ immer unwahrscheinlicher.

Viel Leid ist angesagt, denn Dummheit tut weh, elitäre Dummheit verwüstet Menschen und Umwelt im Pseudoglanz der eigenen Hofhaltung, gestützt auf Heerscharen von Hofschranzen.


Das Kosmonomische Manifest: => hier

 

 

 

Montag, 20. September 2021

Freiheit, die gemeint ist

 

Liberalismus beinhaltet vor allem Gedankenfreiheit, Freisein von jedem orthodoxen Dogma und das Recht der anderen, anders zu denken als man selbst. Er setzt freien Geist voraus, aufgeschlossen für neue Ideen und bereit, aufmerksam abzuwägen.

Wenn ich Freiheit sage, dann meine ich damit die Freiheit des einzelnen, seine Gedanken denken und sein eigenes Leben so leben zu dürfen, wie er zu denken und zu leben wünscht.“

(Quelle: Robert A. Taft, ehem. Senator von Ohio, bei: Kennedy, J. F., Zivilcourage, Lizenzausgabe Bertelsmann, Econ Verlag Düsseldorf, Wien, 1964, S. 237)


Allen unermüdlichen Wort- und Sinnverdrehern und schamlosen Unterdrückern der freien Menschen sei dies in Gedächtnis graviert!

Und das mit besonderem Bezug zur deutschen Bundestagswahl 2021, betreffend alle Parlamentarier sowie ihre zunehmend indifferenten Wählerschaften einer durch Verblödung zerrissenen Gesellschaft. Einen solchen Dummheitsexzess, in derartig konfuser Verirrungsverwandtschaft religiösen Charakters hat die Menschheit bisher nicht in ihren dunkelsten Epochen von Dämonenbeschwörungen, Hexenprozessen, Inquisitionen und Teufelsaustreibungen zu verzeichnen. Die neuen Propheten des Weltuntergangs mögen höchste universitäre Doktorhüte tragen, um dadurch eigentliche Wissenschaftsferne zu verbergen und dem Opportunismus zuzujubeln gegenüber mächtigen, Machtansprüche herausposaunierenden Freiheitsfeinden.

Freiheit lebt aber in einer ganz anderen Liga von Menschlichkeit, doch die Qualifikation dazu scheint immer weitere Kreise der wachsenden Bevölkerungsscharen weltweit zu überfordern.

Es braucht nicht nur Mut, seinen eigenen Verstand zu gebrauchen (Kant), sondern auch taktische Sorgsamkeit, um der grassierenden Dummheit nicht ins unverhohlen offene Messer zu laufen.

Vor allem leidet die Erde unter einer unmenschlichen Überbevölkerung, die unter dem Gesichtspunkt der freiheitlichen Gleichberechtigung alle Alltagsprobleme und alles natürliche Leid rasant eskalierend anwachsen lässt. Der Mensch kann würdig nur überleben in selbst erkannter und gelebter Eigenverantwortlichkeit des – keineswegs genussfreien – Maßhaltens.

Indoktrinationen und auch Modediktate lassen sich allerdings nur durch ideologiefreie Bildung überwinden und vermeiden. Hier liegen die Keime und Wurzeln einer künftigen liberalen Menschlichkeit – in einer kosmonomischen Lebensverbindlichkeit gegenüber Pflichtbewusstsein und Lebensfreude.

 

 

 

Dienstag, 24. August 2021

Sequenzen von Skepsis (441)

 


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


6316

Am Anfang war kein Wort, und bei keinem „Gott“ war ein Wort, denn es ward noch kein Mensch, der es hätte sprechen und „Gott“ erfinden können.


6317

Ein Leben lange Teilhabe an der verrückten Menschheit, das reicht allemal. Schluss damit, keine Ewigkeitszugabe!


6318

Was ist eigentlich „Menschheit“, wer repräsentiert sie, wer spricht für sie, wer hat die Kenntnis, sie zu definieren?


6319

Die Erde als komplexe Heimstatt erblüht in reichen „Appartements“ und verkommt andererseits im Saustall als Spiegel der Einwohnerschaft, die sich nun anschickt, solche Verhältnisse auch im näher umgebenden Weltall zu verstreuen.


6320

Frieden ist für profitierende Kriegstreiber so unerträglich wie Bildung für Freiheitsvernichter.


6321

Dummheit verschont keine Kathedrale, fällt in Universitäten ein und verseucht ganze Parlamente, denn auch Intelligente, zumeist aber auf schmaler Spur, verstehen nicht sich selbst, nicht die Natur, nicht die Welt; doch sich herauszukehren, sich zu überhöhen, erscheint ihnen als Berufung.


6322

Nicht einmal ein Menschenleben lang hielt Deutschland Frieden und reihte sich selbstbewusst wieder ein in den „Schießbuden-Zirkus der Welt“, begrüßt als vollwertiger Feuerwerker.


6323

Völker der Welt, schaut auf die Texte eurer Nationalhymnen und denkt mal!


6324

Ein starker Selbstbehauptungssinn ist Grundlage der Freiheit, nicht zu verwechseln mit Aggressivität.



© Raymond Walden

 

 

 

Freitag, 13. August 2021

Am 13. August 1961

 


Am 13.August 1961 schlossen unfreie Menschen die Grenzen und begannen mit der Errichtung der „Berliner Mauer“, um sich selbst ein- und die Welt auszusperren, um die Spaltung der Gesellschaft stacheldrahtverhauen zu betonieren.


Sie mauern heute schon wieder – besser wohl: immer noch, – um Menschen, um die Welt, um das Leben weg- und auszusperren, um die Gesellschaft unversöhnlich zu spalten, um gegen eigene Verfassungen zu verstoßen und völkerrechtswidrig zu walten.

Ihr Credo ist angeblich „das Wohl der Menschheit“, tatsächlich aber die Entmündigung, die Unterwerfung des Menschen, die Auslöschung des freiheitlichen Individuums.


Es verhallt der Ruf: „Die Mauer muss weg!“

Man muss dazu stehen, sich gegen Unterwerfung behaupten, ehe man am Boden liegt. Für die gesamte Menschheit gilt Immanuel Kants Aufruf:

Sapere aude!

 

 

 

Dienstag, 3. August 2021

Sequenzen von Skepsis (435)

 


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


6254

Die kriegerischen Schlachte(n)feste sind die wahre Kultur von Patrioten, von mordenden und selbst verblutenden, befehlenden und befehligten Chaoten und ausgesprochenen Idioten. Es ist die tödliche Infragestellung der gesamten Welt – immer wieder neu und feierlich als Exzess des Nihilismus. Dafür gibt es keine Entschuldigung, sondern nur Schuld. Unverzeihlich!


6255

Wie lang ist ein Jahr in Kindertagen, um sich zu verkürzen nahezu unmerklich zunächst, im menschlichen Mittelalter schon eiliger, und dann erst, demnächst!


6256

Der Fußballrasen wird für viel Geld und Macht zum Gebetsteppich und politischen Paradefeld umfunktioniert: Der devote Kniefall vor dem Eigentor. Die Gladiatoren sind hörig, es grölt der Mob. Was „abseits“ eigentlich ist, regelt die Regeländerung in Unkenntlichkeit.


6257

Wie Fische im Aquarium werden wir alle in unser jeweiliges Bassin eines Milieus hineingeboren, in das Raster unserer geografischen, temporären und kulturellen Eingrenzung, in Beschränkungen, die dem Fisch trotz gläserner Verschwommenheit seines unbestimmbaren Außen kaum ins „Bewusstsein“ dringen. Der sprichwörtliche „Blindfisch“ begnügt sich. Die selteneren vorwitzig Interessierten springen vor Lust und Neugier sogar aus ihrem Element, auch über den gläsernen Horizont des Beckenrandes ins eigene Ende. Der denkende Mensch kennt analog solche Risiken, wenn er sich andere Welten erschließt.


6258

Das schlimmste Geschehen findet statt; so lebe umsichtig in bewusster Vorsorge, aber lebe wirklich.


6259

Es ist, als bremse sich die Menschheit in strudelnder Rückwärtsgewandtheit selbst aus, strebe der zwischenzeitlichen Stagnation zu, um sich rückläufig zu beschleunigen. Das Stationäre erhebt flüchtigen Ewigkeitsanspruch als eine schizophrene Göttlichkeit mit unterwerfender Verbindlichkeit für alles Sein.


6260

Es streitet sich erbittert um das Geschlecht, um die Geschlechtlichkeit an sich, das an sich verwirrte Menschlein.


6261

Zwischen Lebensmut und Todessehnsucht dehnen sich die Felder und Wiesen der Angst, die Wälder und Wüsten der Zerrissenheit, das Universum der Ungewissheiten.


6262

Richter von Politikers Gnaden oder Heilige des Unrechts! Und das sogar auf Lebenszeit – in Gottes eigenem Staat, logisch!


6263

Wenn die Gebeine ächzen, die Seele, als Herz und Verstand, aber singt, wird so manches Tänzchen flott.


6264

Werden Grundrechte plötzlich als „Privilegien“ propagiert, entpuppt sich die Propaganda als boshafte Scharlatanerie – und die nicht widersprechende Öffentlichkeit als bereits „kopflos“.

 


© Raymond Walden

 

 

Donnerstag, 1. Juli 2021

Wem hilft dein Klagen?

 


So fragte ich 2005 mit dem Spruch 880 in meinen „Sentenzen von Freiheit“ (Angelika Lenz Verlag).

Im Jahre 2021 nun frage ich mich: „Wem hilft mein Klagen?“ Denn ich kann es kaum mehr ertragen: das Panik-Radio und das Seuchen-Fernsehen oder die Chaos-Sensationsdruckerzeugnisse all überall!

Mein Klagen frisst an mir, aber das Unterdrücken dieser Selbstzerstörung nimmt mir nicht minder die Luft, schnürt mich ein, ich will so nicht leben!

Du kannst Menschen aufbauen, wenn du willst.“ So heißt mein unmittelbar folgender Aphorismus mit der Nr. 881 im zitierten Büchlein.

Also fange ich mit mir selbst an, schalte wohlüberlegt und konsequent ab, lese keinen „Bildlichen“ Schund, halte Abstand zu allen überzeugt oder verunsichert „Verseuchten“ oder „Ansteckenden“ und bin mir deutlich meiner privilegierten Lage bewusst, denn die alltäglichen Pflichten binden die meisten Menschen viel stärker ein als mich.


Ich formuliere meine Kritik an der „aus den Fugen geratenden“ Gesellschaft, baue mich selbst auf durch das Sortieren und Begründen meiner Gedanken und stelle sie auch in die Öffentlichkeit in der Überzeugung, so manchen Menschen, wo immer auf der Welt, aus den Herzen zu sprechen oder zumindest einige Anregungen geben zu können, die Gewissheit vielleicht, nicht völlig allein zu sein in der Beurteilung des offenen Verrats an der freiheitlichen Menschheit: Entmündigung der Menschen, zunehmend diktatorisches Vorgehen der Regierungen, begründet mit abwegigen, willkürlichen Glaubenspostulaten, bar jeder plausiblen, objektivierbaren Wissenschaft und geschuldet einer seit Alters her unüberwindbaren Machtstruktur von Volksverdummung und Gewaltherrschaft.


Schöpfen wir gemeinsam Mut zu verantwortungsvoller und sorgfältig hergeleiteter Standfestigkeit! Kosmonomisches Denken ist ein würdiges Fundament gegenüber jeder Demokratiezersetzung.

Man bewahre Freiheit in sorgsamer Achtbarkeit und Achtsamkeit.

 

 

 

Freitag, 28. Mai 2021

Zeugnis zu hinterlegen als Dienst an der Menschheit

 


Erst die später folgende historische Betrachtung unserer Zeit wird die Frage beantworten: „Wer oder was brachte das demokratischste Deutschland je und in seinem Gefolge die Europäische Union zu Fall – die Pandemie oder schon lange vorher taktierende Strippenzieher, welche die Krankheit willkommenermaßen zur Seuche hochstilisierten, um sie als Vehikel zur Aushebelung der Demokratie zu benutzen?“

Wie immer wird die Klarheit der Antwort davon abhängen, wer sie gibt, die „siegreichen“ Destrukteure oder die Unterlegenen, die hinters Licht Geführten.

Wer heute noch bei gesundem Verstand ist, mag Antworten wissen, wird aber „dann“ längst eines natürlichen, vielleicht auch „seltsamen“ Todes gestorben sein.

Zeugnis zu hinterlegen, möglichst dokumentenecht und geschützt, örtlich und medial weit gestreut, erlangt Bedeutung als Dienst an der Menschheit.




Mittwoch, 14. April 2021

Klage an traurigen Tagen

 


Häufig schwindet das Leben langsam leidend, lange bevor es endgültig erlischt. Als „Menschheit“ überzieht es gleichsam einem ungezügelten Dornengestrüpp den Globus, kaum fähig, sich angesichts seiner verworrenen Stacheligkeit zu kultivieren, eher stattdessen zu verholzen, ja gar in langer Historie zu versteinern.

Das Chaos begünstigt grassierendes Wachstum im Verlust der Bedeutung eines einzelnen Triebes, eines Blattes, einer Blüte wie der Frucht.

Insekten, Vögel und Ungeziefer nisten sich ein im ungastlichen Buschwerk, dem allenfalls ein Feuer zur Trockenzeit Einhalt gebietet.

Es gibt keine ordnende Hand, keinen Verstand, kein umfassendes Bewusstsein etwa für Zeit, Raum und Humanität, nur stupides Wachstum, in welchem einige Zweige bevorzugte Plätze an der Sonne behaupten.

O Menschheit, du Auswuchs der Sinnlosigkeit!

Deine Bestimmung liegt nicht in diesem, deinem in die Negation führenden Wachstum, doch die Evolution hat dich noch nicht darauf vorbereitet, dich selbst als würdigen Menschen zu erkennen und in gewaltfreier Vielfalt zu akzeptieren. Den zarten Beginn einer erhellenden Aufklärung geißelst du in und mit deinem Dornengeflecht, aber du bist nicht „die Welt“, sondern lediglich eine armselige Marionette am Faden deiner Dummheit, an dem allerdings längst nicht mehr alle Menschen strampeln und tanzen.

Mehr Licht!“ soll ein Dichterfürst auf seinem Sterbebett erbeten haben.

Schalten wir es ein, wann immer wir können!

Möglichst lange vor dem Sterben.

 

 

 

Donnerstag, 21. Januar 2021

Aus Amerika nichts Neues

 


Viel zu oft segnet sich ein strammer Nationalismus mit einem überschäumenden religiösen Spleen und feiert fatale Einigkeit im Schutze massiv versammelten Militärs.


Die Amtseinführung des neuen amerikanischen Präsidenten, Joe Biden, nun: triefend vor Religion! Welch ein glitschiges Terrain mit aalglatter Bigotterie.

Aber, Gewehr bei Fuß, Drohnenherrschaft über die Welt (mit Deutschland als vasallentreuer Relais-Station), Rassismus, Guantanamo, Julian Assange! „This land is my land, ...“, was wohl die Indianer dazu sagen?


Feierlich anwesend natürlich auch überführte, aber verehrte Kriegsverbrecher und andere Gestalten der Menschenrechtsverdrehung.

Ein Zerrbild von wirklicher Demokratie, von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit,

ein anachronistischer Irrtum, fernab einer lernfähigen Aufgeklärtheit.


Das inoffizielle Leben in dieser zweifellos großen Nation aber birgt nach wie vor ergiebige Quellen, Keime und Wurzeln freiheitlicher Ideale, wie sie weltweit beispielhaft sein können.

Für uns alle gilt es deshalb zu differenzieren!

Glückauf!“ der Freiheit in diesem Lande USA zum Wohle einer zivilisierten Menschheit.

 

 

 

Freitag, 27. November 2020

Kraft eines Endes?

 


Cosmonomic Glimpse (20)

from a Viewpoint of Liberty


Üblicherweise erscheint „Cosmonomic Glimpse“ (deutsch etwa: flüchtiger kosmonomischer Blick, unter dem Gesichtspunkt der Freiheit) nur in englischer Sprache, um den weltweiten universalen Charakter der Kosmonomie zu unterstreichen. In einem Deutschland, das nunmehr aufgrund pandemischer Hysterie gesellschaftlich aus den Fugen gerät, sprechen längst nicht so viele Menschen ein ausreichendes Englisch, wie es die Bildungspläne vortäuschen.

Deshalb und wegen der totalen allgemeinen Irritation hier nun die deutsche Version der Folge 20:



Kraft eines Endes?


Ist das die Kraft eines Endes?

Die Welt spielt verrückt!

Man mag sagen:

Macht nichts, das tat sie schon immer.“


O nein, diesmal ist es anders,

denn zum ersten Mal spielt die ganze Welt

in der gleichen Weise verrückt,

bezüglich der gleichen Angelegenheit,

zur gleichen Zeit,

indem sie die Menschen zu gleichen Einschränkungen zwingt,

weniger Lebensaktivität fordert,

gegenseitigen Abstand predigt,

auch zu kranken und alten Menschen

und sogar zu den sterbenden Liebsten.

Kein Zweifel daran ist erlaubt,

Strafen nehmen zu,

da Politiker – nicht objektive Wissenschaften – die

eine und nur diese Wahrheit beanspruchen,

die sich nichtsdestotrotz fast täglich ändert,

zufällig und willkürlich.

Aber die naiv Glaubenden und Befolger

quälen sich selbst in furioser Angst

und haben offensichtlich vergessen,

was Selbstbestimmung in einer

freien und demokratischen Gesellschaft bedeutet.


Das, mein kosmonomischer Freund – wo immer in der Welt -,

mag die Kraft entwickeln, die Menschheit auf den Kopf zu stellen.

Demokratie verliert ein schmutziges Spiel

aufgrund eigener Fehler und Betrügereien,

immer wieder und überall auf dem Globus.


Das ist das Heraufdämmern der kosmonomischen Inspiration!

 

 

Dienstag, 10. November 2020

Menschliches Glauben: Elitär? (S. 200)

 


Mai 1996


In Anbetracht der allgemeinen Mittelmäßigkeit, Dummheit und Bosheit der Menschheit gibt es also offenbar eine Neigung zur Bildung intellektueller (wissenschaftlicher, künstlerischer und philosophischer) 'Eliten' zusätzlich zu den 'Machteliten' der Politiker und Regierungen. In einigen Fällen können sich die beiden Arten von 'Eliten' überdecken. Bei der Prüfung seiner eigenen Auffassung von 'menschlicher Vortrefflichkeit', welche die 'Emanzipation von der Herde' und die 'Kultur' umfasst, fügt Russel die rhetorische Frage hinzu, wie es möglich ist, die guten von den schlechten Eigenschaften zu trennen, die hier mitspielen, wie z. B. Mangel an Sympathie und Überheblichkeit gegenüber jenen außerhalb des 'Zauberkreises' (charmed circle).“ (Kuhlenbeck, H.: Gehirn, Bewusstsein und Wirklichkeit, Steinkopff, Darmstadt 1986)

     Innerhalb einer solchen Betrachtungsweise fällt Kosmonomen, gewollt oder nicht, ein elitärer Status zu; sie unterscheiden sich in der geistigen Entwicklung definitiv von der Masse, die als letzte Grundlage ihrer Lebensgestaltung Irrationales in vielfältigster Form, häufig sogar unbewusst, akzeptiert. So gesehen, ergibt sich eine tatsächliche Überlegenheit der kosmonomischen Philosophie, jedoch hebt sich die kosmonomische Vorzüglichkeit in dem Moment auf, da sie sich gegenüber der Masse überlegen gebärdet. Kosmonomie ist für den irrationalen Massenmenschen nicht nachvollziehbar, häufig sogar fühlen sich Gläubige verletzt, sodass jede Diskussion über kosmonomische Sichtweisen nur unter Kosmonomen möglich ist.

Indem diese „Elite“ nicht nach Macht strebt, durch und durch humanistisch, gewaltfrei und demokratisch lebt, ergibt sich kein Negativaspekt für die Allgemeinheit, freilich mit der Ausnahme, dass Kosmonomen durch mangelndes Engagement in irrational hergeleiteten Projekten und Traditionen auffallen. Erst in sehr viel späteren Generationen, wenn überhaupt, könnten sich Denkstrukturen dahin entwickeln, dass Kosmonomen regieren, doch dazu bedarf es einer vorhergegangenen Demokratieverwirklichung jenseits von die öffentliche Meinung bestimmenden Medien und Konzernen, Lobbyistenfilz und Unterwanderung vonseiten der Religion. So die Menschheit fernere Jahrtausende erleben sollte, wird man zu Recht unsere Epoche trotz vordergründiger „Aufklärung“ und Technologie als Bestandteil des Mittelalters betrachten. Doch das setzt geistige Weiterentwicklung voraus, für die es in den gegenwärtigen Gesellschaftsordnungen, besser -zwängen, in den heutigen süffisant und detailliert ausgearbeiteten Menschenquälereien, wenige Anzeichen gibt.


© Raymond Walden



Montag, 27. Juli 2020

„Etwas ist faul“ in der Weltenmenschheit


Ängste zu minimieren, sie zu nehmen, entspricht dem freiheitlich denkenden und mündigen Menschen.
Nicht Verharmlosung, Selbsttäuschung und Gesundbeterei sind das Anliegen, sondern klare Definition von Ursache und Wirkung, Relativierung gemäß logisch-kausaler, unvoreingenommener Analyse und Entwicklung wissenschaftlich objektiver und transparenter Konzeption zur Gefahrenabwehr und -vermeidung, alles unter Beachtung und Wahrung humaner, menschenwürdiger Methodik und keinesfalls in indoktrinärer Dogmatik und Hysterieverbreitung.

Was wir zur Zeit erleben, ist ein global einzigartiges politisches und mediales Chaos ungezügelter, machtbesessener Irrationalität und Menschenverachtung, von der Masse inzwischen nicht mehr erkannt in ihrer Verblendung, die schon Jahrzehnte andauert und nun geradezu zwangsläufig eskaliert.
 
Ermöglicht wird diese globalgesellschaftliche Katastrophe durch übliches wissenschaftliches „Schweigen im Elfenbeinturm“, denn das Sagen haben dogmatisch indoktrinierte, dogmatisch indoktrinierende „Wissenschaftler“, die sich nur noch selbst als solche sehen und von ebensolchen Gefolgschaften hofiert werden.



Freitag, 10. Juli 2020

Menschliches Glauben: Fortschritt ohne Orientierung (S. 110)


Es liegt im Wesen des Menschen, dass er neugierig sein Umfeld erkundet, denn die Kenntnis der Lebensbedingungen stellt die Grundlage seiner mittelbaren Überlegenheit gegenüber der Konkurrenz anderer Lebenserscheinungen auf der Erde dar und versetzt ihn zunehmend in die Lage, sich erfolgreich gegen Naturwidrigkeiten zu wappnen. Ebenso im Wesen des Menschen liegt die Neigung, egozentrisch, regional wie nationalistisch voreilige Schlüsse zu ziehen, die immer dann besonders deutlich als solche zutage treten, wenn Naturgewalten wieder einmal gnadenlos nicht nur Gedankengebäude hinweggerissen haben.
     Neugier, so scheint es, kennt vier Qualitätsgrade:
     Die erste Stufe ist die primitive Neugier, die nichts weiter erstrebt als zu erfahren, was Mitmenschen so treiben, nicht selten gepaart mit niederen Instinkten wie Häme, Neid, getragen von einer doppelten Moral.
     Als zweite Stufe präsentiert sich Neugier anspruchsvoller im Lösungsversuch eines konkreten Problems vor Ort; der Fachmann, Experte erntet hier seine materielle, aber auch ideelle Anerkennung.
     Auf der dritten Ebene arbeitet die Grundlagenforschung, die sich um Wissenserweiterung bemüht, ohne kommerzielle oder gesellschaftspolitische Konsequenzen zu berücksichtigen. Das zieht sehr unterschiedliche Beurteilungen nach sich, die von begeisterter Zustimmung bis zu vehementer Ablehnung reichen, allein, sie ändern nichts daran, dass Menschen immer ausprobieren werden, was denn „machbar“ ist.
     Mit dem höchsten Anspruch der Neugier beschäftigen sich nur wenige Menschen, indem sie nämlich Erkenntnisse suchen, die globale, gar universale Zusammenhänge aufzeigen, um Antworten zu finden auf Fragen wie zum Beispiel: „Was ist der Mensch? Welche Rolle spielt er im Universum?“ Glauben spielt bei ungeklärten Phänomenen lediglich auf der Basis erkenntnistheoretischer Strukturen eine Rolle, nicht jedoch im Sinne von Offenbarungsreligionen.
     Es ist das Manko der Menschheit, dass ihre Herrscher äußerst selten nur die erste Hierarchietreppe der Neugier übersteigen, denn die Mechanismen der Machterlangung sind entweder menschenverachtende Gewalt oder ebenso niedere, ausgeklügelte, als Demokratie beschriebene Werbestrategien einer machtbesessenen Eitelkeit, die Lug und Trug als Selbstverständlichkeit einschließt, gleichgültig, wer eigentlich für diesen Politpoker zu zahlen hat.
     Auf so deprimierender Ebene dümpelt und blutet die Menschheit vor sich hin und wenn sie irgendwo eine kulturelle Hochleistung feiert, kann man sicher sein, dass ihr gleichzeitig woanders unverhältnismäßig primitive Armut, Unterjochung und Leid ins Gesicht schlagen.
Die Gesamtheit leidet auf zweierlei Art, erstens durch gezielt negativen Einsatz einer an sich guten Erfindung und zweitens durch ein Spezialistentum, das die Auswirkungen nicht oder kaum in Beziehung setzt zu Nebeneffekten aus dem Spektrum der Naturwissenschaften und ebenso wenig aus dem Feld der Geisteswissenschaften. Ein Grund dafür liegt in einer unersättlichen Profitgier. So geschieht es tatsächlich, dass ärmeren Völkern preiswerte Aidsmedikamente vorenthalten werden, weil Kapitalkonzerne ihre Markenrechte gegen jede Humanität beanspruchen. Ähnliches gilt für die Nahrungsmittelproduktion, die wissenschaftlich verfeinert Überschüsse erzeugt, welche aber aufgrund angeblicher Logistikschwierigkeiten nicht an die bedürftigen und wirklich verhungernden Menschen weitergegeben werden. Andererseits ist keine Region der Erde für Kriegstreiber und Kriegsgewinnler abgelegen genug, um überreichlich Waffen und Zerstörungspotentiale herbeizuschaffen.
     Die meisten Spitzentechnologien weisen eine Verbindung zum Militär auf und es besteht keine Hoffnung auf eine Änderung des Aggressionsverhaltens, solange sich bestimmte Gruppierungen auf diesem Planeten in ideologischer Verblendung für „besser“ als andere halten. Vielleicht sind die Demagogen in ihrem grenzenlosen Egoismus sogar wirklich frei von Schuldgefühlen, so wie es auch der Massenmensch in den angeblich zivilisierten Staaten ist, indem er die Missstände zwar mehr oder weniger kennt, sie aber nicht wirklich zur Kenntnis nimmt, weil er ebenso selbstbezogen vor allem nach eigenem Vorteil trachtet.
Nicht nur der Erdball ist in drastische Interessensphären aufgeteilt, sondern auch im Weltraum spiegeln sich bereits dieselben Strukturen derselben Drahtzieher wider und erleben eine Rückkopplung auf der Erde durch Spionage-, Kontroll- und Killer-Hightech und ganz besonders auch durch Propagandasysteme, die mit einschläfernder Permanenz richtungskonforme Meinungen verbreiten bis hin zur penetrant wiederholten Falschmeldung und Desinformation. Ähnlich ist es bei wissenschaftlichen Themenstellungen, im Konkurrenzkampf der Firmen und Institute untereinander und zur Massenbeeinflussung durch angebliche Berufung auf die Wissenschaft, selbst wenn es sich um naive Einfalt und puren Unsinn handelt.
     Machtansprüche stützen sich auf Feindbilder, diese wiederum auf Vorurteile und fehlende Bildung. Bildung heißt nicht Anhäufung vordergründigen Wissens, sondern meint die Fähigkeit, für die vielfältigen Aspekte des Lebens Verknüpfungen aus dem Wissen herzuleiten. Nicht das zwecks Selbstverwirklichung in Mode gekommene Fabulieren von Ganzheit, die es nicht gibt, kann dem Leben Sinn verleihen, sondern die intellektuelle Öffnung für die Folgen des eigenen Handelns. Ohne Intellekt kein Selbstverständnis noch sonst irgendein Verstehen und ohne Bildung kein Intellekt; so regiert denn keineswegs nur der einzelne Despot, sondern genauso der Kapitalismus, der freilich ein ebensolcher ist und sich auf Opportunisten und nützliche Idioten stützt.


© Raymond Walden





Donnerstag, 2. Juli 2020

Menschliches Glauben: Was ist schon Wahrheit im Alltäglichen? (S. 100)


Man mag darüber streiten, ob ein Gefäß halb voll oder halb leer ist, unbestreitbar wird bei dieser Sachlage der zur Verfügung stehende Hohlraum zur Hälfte ausgenutzt. Die Begriffe „voll“ und „leer“ in Bezug auf die Hälfte signalisieren eine Interpretation des Beobachters, der damit seinen eigenen Ausgangspunkt der Betrachtung in die Diskussion einbringt. An der Tatsache der nur halben Befüllung wird dadurch nichts geändert. Eventuell ist aber das Faktum der Hälfte an sich bei der Zustandsbeschreibung gar nicht so entscheidend wie vielleicht der Anstieg auf die Hälfte oder das Absinken bis dahin. Von der eigentlichen Wahrheit wird so gewollt abgelenkt, geradezu klassische Beispiele für derartiges Vorgehen liefern die Interpretationen politischer Wahlergebnisse durch die Kandidaten, die sich nicht selten alle als Sieger empfinden; auch die Verlierer suchen sich je nach Bedarf einen ihnen genehmen Ausgangspunkt für ihre Beurteilung, um die Wahrheit, das muss unterstrichen werden, subjektiv schönzufärben. Dass sich dieses Faktenverdrehen immer wieder ungestraft wiederholen kann, ist ein deutliches Anzeichen für die Unempfindlichkeit der Beteiligten, nämlich der Manipulatoren, der Medien als Überbringer und des Publikums.
     Nun ist in Politikerkreisen dieses Verhalten gang und gäbe besonders bei Wahlversprechen, Absichtserklärungen und den folgenden Unterlassungen wie Meinungsänderungen. „Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern“, kennzeichnet die überlieferte Wahrheitsliebe eines immerhin christlich-demokratischen deutschen Bundeskanzlers, der damit wenigstens ehrlich das Politikerselbstverständnis, übrigens aller Parteien, charakterisierte. Der Sarkasmus bleibt weitgehend ohne Folgen, weil die breite Masse gar nicht merkt, dass vor allem sie selbst damit verhöhnt wird. Wie wäre es denn, wenn man den so schwatzenden Politikern entgegenhielte: „Kümmert euch nicht euer gestriges Reden, warum sollte uns jetzt euer heutiges kümmern?“ Dass eine solche Überlegung vielleicht gar nicht so irreal ist, zeigt sich mehr und mehr in geringen Wahlbeteiligungen, sind sie doch keineswegs nur der Ausdruck von Wählerbequemlichkeit und Desinteresse, sondern auch von Ablehnung.
     Was ist schon Wahrheit im Alltäglichen, wenn die Herrschenden sich gefallen, es mit ihr nicht so genau zu nehmen? Der Bürger empfindet dem Staat gegenüber allerdings eine ebenso lasche Wahrheitstreue und so blühen beispielsweise Schwarzarbeit und Steuerflucht, die ja ohnehin nur anrüchig werden, wenn der eine oder andere tatsächlich in juristischer Hinsicht auffällt.
     Wahrheitsverachtung üben die Staaten durch die Unterhaltung von Geheim- und Spitzeldiensten, deren Machenschaften hier nicht näher zu durchleuchten sind. Und die sogenannte Diplomatie, wenn auch zumeist in elegantem Gewande oder diskret, profiliert sich als Schacher- und Übervorteilungskunst. Die Zahl der wirklich wachen Bürger nimmt prozentual ab, deshalb wird sich in absehbarer Zeit kaum etwas grundlegend ändern lassen.
     Wird die Demokratie einerseits als die bestmögliche Staatsform gefeiert, so verfälscht sie sich andererseits durch forcierten Kapitalismus; es gibt keine wahre Demokratie, es hat sie bisher nie gegeben. Dennoch sollte das Ideal davon erhalten bleiben, um dem Menschen seine Würde wenigstens für einen späteren Zeitpunkt in Aussicht zu stellen, denn gegenwärtig bemüht er sich mehrheitlich erfolglos, und zwar aufgrund geistiger Blockaden, die er aus sich heraus noch nicht erkennt.
     Es scheint so, dass die politischen Unwahrheiten lediglich die Fortsetzung der verschiedensten Wahrheitsvernebelungen, ja Wahrheitsmeidungen im alltäglichen Umgang miteinander darstellen. Vergegenwärtigt man sich, bei wie vielen Gelegenheiten man nicht nach Wahrheit verlangt, es darüber hinaus sogar vorteilhaft ist zu schweigen oder zu lügen, so drängt sich die Frage auf: Ist im Leben der Umgang mit unverfälschter Wahrheit überhaupt möglich oder verharrt der Entwicklungsstand des Menschen vielmehr auf der Ebene des Verdrängens und Wünschens?
     Ganz offensichtlich besteht ein Missverhältnis zum eigenen Tod, der vom Massenmenschen fast gar nicht ins Sein einbezogen wird. In der Praxis regt man sich kaum über den Tod anderer Menschen auf, nimmt ihn sogar mit Sensationslust zur Kenntnis, verschließt aber die Augen vor dem, was das eigene Schicksal bringen könnte, oder öffnet sich realitätsferner Religion und Esoterik. Mit deren Hilfe werden Tabus konstruiert, die nicht nur das Privatleben, sondern ebenso die Staatsphilosophien prägen. Die Einhaltung der Tabus wird im Besonderen mit dem Hinweis auf strafende Götter und Unsterblichkeit oder Reinkarnationen und Karma durchgesetzt. Weil solche Tabus unvernünftig, das heißt gegen den klaren Verstand und auch gegen natürliche Gesetzmäßigkeiten, gepredigt werden, sind Tabubrüche vorprogrammiert, Regelverstöße, die mit Unwahrheiten gedeckt und bemäntelt werden. Offen angelegte Wahrheit wäre, so ernüchternd das klingen mag, der Tod jedes Wunderglaubens, der ja zumeist von sich behauptet, wahr zu sein.
    Sofern moralisch vertretbar, wären kleine Notlügen hinnehmbar, wenn sie beispielsweise der Schonung des Gegenübers dienen sollen, um vielleicht im Krankheitsfalle die Hoffnungen auf Heilung zu unterstützen. Was bei leichteren Leiden mit absehbarem Verlauf sicherlich ermunternd für den Patienten sein kann, bedeutet bei hoffnungsloser Erkrankung allerdings nur ein Hinauszögern, ein Augenverschließen vor dem nahenden Ende, das dann um so katastrophaler empfunden wird.
     Der Alltag ist mit Lügen gespickt, sodass der geschickteste Wahrheitsverdreher die besten Erfolgsaussichten besitzt. Nehmen wir die Zeitungen her, die mehrheitlich schon auf der Titelseite eine Unwahrheit präsentieren, indem sie sich als „bürgerlich, parteiunabhängig“ bezeichnen, obgleich sie einer straffen politischen Ausrichtung unterliegen. Man weiß es im Allgemeinen und lebt damit ebenso wie mit der Dauerberieselung durch Werbung, die sämtliche Register der Schönfärberei zieht und Negatives, man ist versucht zu sagen „naturgemäß“ ausspart oder abstreitet. So macht man sich die Erde heutzutage untertan.
     Nun wäre es leichter gegen Verlogenheiten anzugehen, könnte man in jedem Fall so ganz zweifelsfrei definieren, was Wahrheit ist. Sie öffnet sich leider nicht nur als objektivierbares Faktum, sondern unterliegt gerade auch dem jeweiligen subjektiven Wahrnehmungsvermögen. Abhängig von der Tages- und Jahreszeit, vom eigenen Alter, von der Persönlichkeitsentwicklung, von Stimmungen und so weiter, erkennen wir Sachverhalte als wahr an, die gleichwohl auch Täuschungen sein können. So entstehen Unwahrheiten, die nicht aus Boshaftigkeit und Willkür resultieren, sondern in aufrichtiger Absicht als Wahrheit beeidet werden. Da stoßen wir auf das philosophische Einkalkulieren der Begrenztheit menschlicher Wahrnehmungen und befinden uns in der vergleichbaren Situation mit so vielen Zeitgenossen, die bei astronomischen Himmelsbeobachtungen spontan nach den Grenzen des Alls fragen, ohne zuvor überhaupt verstanden zu haben, wie unsere engere kosmische Heimat, das Planetensystem, aufgebaut ist. Das bedeutet, das praktische tägliche Miteinander besteht aus unkomplizierteren Wahrheiten, um die man sich aber selbst bemühen muss, deren Handhabung zu üben ist. Man kann jedoch davon ausgehen, dass die Masse übungsunwillig ist und von einflussreichen Nutznießern auch übungsunfähig gehalten wird.
     Sich wenig um Wahrheit zu kümmern, gleichgültig oder mit faulen Kompromissen zu leben, das sind die Merkmale einer Erdbevölkerung, die sich in großen Teilen ganz zu Unrecht als Krone der Schöpfung beweihräuchert. Dem Drang nach Fortpflanzung folgend werden unausgesetzt „hausgemachte“ Probleme erzeugt, sodass Menschen unter viel widrigeren Umständen leben müssen als Tiere in der freien Natur, die es nicht fertigbringen, aus rein ideologischen Gründen Artgenossen zu töten, Kriege zu führen, Lebewesen zu unterdrücken, auszubeuten, psychisch und physisch zu foltern oder dies „diplomatisch“ zu dulden.
     Als interessiert hinterfragender und selbstkritischer Bürger solche Lebensart zu verneinen, ein würdigeres Leben zu führen, erfordert den enormen Kraftakt der Abgrenzung, die nicht zu Ausgrenzung und Menschenverachtung führen darf. Solche Bemühungen können das Individuum überfordern, sie können aber unter zivilisierten Voraussetzungen ebenso Quelle für Lebensmut und –qualität sein.


© Raymond Walden



Freitag, 24. April 2020

Sequenzen von Skepsis (371)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

4754
Die Erdachse taumelt aufgrund der Präzession, die Menschheit torkelt in Ermangelung eines wissenschaftlichen Rückgrats.

4755
Paradiese“ erblühen zum einzigen Zweck ihres Vergehens nach der Verführung.

4756
In seiner „Sintflut“-Gesinnung ist der Mensch seinen technischen Fortschritten nicht gewachsen. Ein Gesinnungswandel erscheint äußerst fraglich.

4757
Vertrau auf Gott, dann legt der Hase Eier, sehr bunte Eier.

4758
Dumme Grünheit ist politischer Natur und trübt, ähnlich dem Algenbefall im Gartenteich, jeglichen Durchblick auf das eigentliche, faszinierende Leben.

4759
Leute machen Kleider, nicht sich selbst.

4760
Bald schon durchschaute ich jede Uniform, alle Talare, Roben, Kittel und Gewänder und erkannte die Verkleidung.

4761
Technologische Globalisierung bietet auch dem schrulligsten Aberglauben eine spontane Weltbühne: eine neue psychopathologische Kategorie von Pandemie.

4762
Verrücktes in der Welt ist menschlichen Ursprungs und zumeist zutiefst unmenschlich.

4763
Allein die Vielzahl verschiedener Gottheiten, denen die Menschheit folgt, und die ungezählten Varianten innerhalb der diversen Religionen beweisen für den klar denkenden Menschen ohne jeden Zweifel, dass „Gott“ lediglich als Hirngespinst naiver und indifferenter Denkweisen existiert.

4764
Die gerissensten Antidemokraten erkennt man an der von ihnen propagierten „Alternativlosigkeit“.



© Raymond Walden




Freitag, 3. April 2020

Interne Refugien


Nicht „innere Emigration“,
aber internes Refugium
gegen das raue Klima
in einem untereinander giftigen Menschentum.
Beizeiten fing ich an, daran zu bauen,
Recht und Freiheit mehr zu trauen,
der Gleichheit, gegen das Glauben an sklavisches Eigentum.
Mein geistiges Haus steht stabil, schützt prima
vor Indoktrination und medialem Brimborium,
es ist frei von Pseudowissenschaft und Religion.

Bald schon zog ich ein,
verkrieche mich nicht,
erhebe, im Gegenteil, meine Stimme.
Denn zu oft ist es zum Schreien,
was man da draußen verbricht.
Ich schreie aber nicht gegen das Schlimme,
gehe mit Anstand auf Distanz
mit klaren Gedanken und Worten,
mit Entschiedenheit ganz,
folge weder Predigern noch skandierenden Kohorten.
Um der Kleinkariertheit, dem Nationalismus, Rassismus,
der Konsumgier zu entrinnen,
braucht es sachliche Aufklärung ohne Angst und Gewalt,
es braucht ein ruhiges, empathisches Besinnen,
Weitblick in einer, mir eigenen, Philosophie
mit friedlichem Bemühen in ehrlicher Gestalt;
ich nenne sie Kosmonomie:
Alles geschieht in kosmisch übergeordneten Zusammenhängen
und findet keinen Grund in dogmatischen Zwängen.

Die humane Qualität einer Gesellschaft resultiert nicht aus ihren Machthabern, sondern aus dem Bewusstsein und Verhalten ihrer freiheitlich moralischen Individuen, einer Minderheit freilich mit Herzensbildung und Intellekt. Machtbesessenheit aber Einzelner wie von Parteien, Konsortien und Konzernen unterlaufen derartig hohe Ansprüche in menschenverachtendem Egoismus.
Fazit: Freiheitlichkeit benötigt individuelle Refugien, um nicht in „innerer Emigration“ kapitulieren zu müssen.



Donnerstag, 5. März 2020

Ein Rundblick, der zu denken geben soll


Man treibt die Sau durchs Dorf,
Panik und Chaos durch die Straßen in immer kürzeren Intervallen. Reporterscharen fallen ein, „Experten“ lallen,
dem skeptisch wachen Beobachter alleine
sind die wohlmeinenden, besorgten Treiber sichtbar:
selbst Getriebene, irgendwie auch arme Schweine.

Was die Krankheit nicht schafft, bewerkstelligt die Massenhysterie – und die wütet kopflos.

An einer „Von-der-Leyen-Wahl“ nimmt man erst gar nicht teil, um ins Amt gehievt zu werden.

Eine „Merkel-Wende“ nennt man einen fundamentalen Gesinnungswandel mit sofortiger „alternativloser“ Beschlussfassung ohne jede Debatte.

Für die alles bestimmenden "christlichen Werte" des Abendlandes gilt: Abhängig machen, ausbeuten, aber Almosen gewähren – auch diskrete Waffenlieferungen.

America first! America firster! America the firstest!
Aber: First is fake.
Auf Deutsch: Die Ersten sind die "Letzten".

Eine „Bibi-Wahl“ kommt aus dem Israelischen: äußerst rechts-nationalistisch, konservativ, religionslastig, auf geraubtem Eigentum siedelnd, auch wegen Korruption im Visier.

Das royale Imperiumsinselchen in der Nordsee macht jetzt wieder sein eigenes politisches Seepferdchen: „Rule Britannia“.

Erdogan-Türken stehen, als „Waffenbrüder“, erpressend vor einem Europa, dessen geistige Leere und Orientierungslosigkeit keine Grenzen kennt.

Westliche „Diplomatie“ foltert in der Person des Julian Assange die Pressefreiheit zu Tode, um Kriegsverbrechen zu decken. Und dann: nichts als Schweigen zum fortwährenden militärischen Schänden und Morden.

Wozu noch anstrengen, wenn die Welt sowieso untergeht? Greta macht das Licht aus. She dares!

Der „lupenreine“ Despot Putin fand die Krim so unwiderstehlich, dass er sie einfach nahm, einnahm. Da guckt der nicht minder intrigante Westen!

Chinesen kontrollieren alles! Der Westen – naiv und verfettet – fällt schon darunter, detailreich bis in seine „künstliche Intelligenz“, die er auf Dekadenz errichtet.

Ob der „ewige und allwissende Gott“ seine Meinung über den Zölibat und die Geschlechteremanzipation ändert?

Öl und Scheichs schmieren die materielle Welt gleichermaßen wie die „göttliche“.

Nationalismus in seinen faschistischen, religiösen, kapitalistischen und kommunistischen Ausprägungen stellt die eigentliche Pandemie der Menschheit dar, keine modische Psychose, keine Hysterie, sondern ansteckende tödliche Grausamkeit.

Rassismus begründet sich im Auserwähltheitsglauben ideologischer Umnachtungen auf großer Bühne wie auch in kleinkarierter Eitelkeit von bösartiger Dummheit im privaten Puppentheater.


Dem Denken ein Denkmal.


Nachwort:
Ich gebe gerne einige Zeit zum Innehalten, zum gedanklichen Sortieren und halte mich währenddessen einfach einmal schweigend zurück.
Natürlich dürfen Sie kommentieren – in menschlich angemessenem Benimm.
In kosmonomischem Selbstverständnis
Ihr/Euer
Raymond Walden

***
Redaktioneller Hinweis:
Im Archiv März 2020 fehlen die ersten fünf Spots, sie lassen sich aber wie folgt aufrufen:
           incl. "Trauersüchtig und kultverrückt"



 




Donnerstag, 27. Februar 2020

Sequenzen von Skepsis (368)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

4710
Antifaschistische Einheitsfront“ hier, Nationalisten und Rassisten da;
perfide Demokratiezersetzung hier wie da!

4711
Die „Naturschutz-Diktatur“ wird noch ganz andere Bäume fällen, denn es weht jetzt ein anderer Wind, nämlich der der demokratischen Entwurzelung.

4712
Zur Demokratie unfähige Ideologen bauen Feindbilder auf, um vom eigenen Versagen abzulenken.

4713
Unverzichtbar konsequenter Naturschutz zeitigt Erfolg ausschließlich auf naturwissenschaftlicher Erkenntnis und nicht auf ideologischer Basis, nicht mit Konsumfetisch und Profitgier und schon gar nicht bei politischer Indoktrination.

4714
Immer wenn es zu ehrlich wird, mindert sich die Aufmerksamkeit, schlägt sogar um in Ablehnung, ja Verachtung.

4715
Sich mit Geschichte zu befassen, beweist noch keine Fähigkeit oder Bereitschaft, aus ihr zu lernen.

4716
Der Interimsmensch sieht sich nicht als solchen, unter dem er immens zu leiden hat.

4717
Beim Erwachen aus generellem und fundamentalem Fehlverhalten der Gesellschaft stürzt sich eben diese euphorisch entschlossen und bis zum Äußersten kampfbereit in die nächste innovative Illusion.

4718
Der Interimsmensch schuf Götter und Teufel, und im Gottesnamen schwingt er sich seit jeher zu teuflischer Gewalt auf.

4719
Die „große weite Welt“ ist, die Menschheit betreffend, geradezu mikroskopisch klein, atemberaubend beklemmend und beschränkt. Was aber ist dann „Weltoffenheit“? - Ich sag' es dir: Aus- und Aufbruch – ganz unspektakulär, aber entschieden.

4720
Kaum ein Unrechts- noch Verblödungssystem gerät in Verlegenheit, genügend dienstbeflissene, ja begeisterte Umsetzer des Unrechts und der Verblödung zu rekrutieren.


© Raymond Walden