Freitag, 3. April 2020

Interne Refugien


Nicht „innere Emigration“,
aber internes Refugium
gegen das raue Klima
in einem untereinander giftigen Menschentum.
Beizeiten fing ich an, daran zu bauen,
Recht und Freiheit mehr zu trauen,
der Gleichheit, gegen das Glauben an sklavisches Eigentum.
Mein geistiges Haus steht stabil, schützt prima
vor Indoktrination und medialem Brimborium,
es ist frei von Pseudowissenschaft und Religion.

Bald schon zog ich ein,
verkrieche mich nicht,
erhebe, im Gegenteil, meine Stimme.
Denn zu oft ist es zum Schreien,
was man da draußen verbricht.
Ich schreie aber nicht gegen das Schlimme,
gehe mit Anstand auf Distanz
mit klaren Gedanken und Worten,
mit Entschiedenheit ganz,
folge weder Predigern noch skandierenden Kohorten.
Um der Kleinkariertheit, dem Nationalismus, Rassismus,
der Konsumgier zu entrinnen,
braucht es sachliche Aufklärung ohne Angst und Gewalt,
es braucht ein ruhiges, empathisches Besinnen,
Weitblick in einer, mir eigenen, Philosophie
mit friedlichem Bemühen in ehrlicher Gestalt;
ich nenne sie Kosmonomie:
Alles geschieht in kosmisch übergeordneten Zusammenhängen
und findet keinen Grund in dogmatischen Zwängen.

Die humane Qualität einer Gesellschaft resultiert nicht aus ihren Machthabern, sondern aus dem Bewusstsein und Verhalten ihrer freiheitlich moralischen Individuen, einer Minderheit freilich mit Herzensbildung und Intellekt. Machtbesessenheit aber Einzelner wie von Parteien, Konsortien und Konzernen unterlaufen derartig hohe Ansprüche in menschenverachtendem Egoismus.
Fazit: Freiheitlichkeit benötigt individuelle Refugien, um nicht in „innerer Emigration“ kapitulieren zu müssen.



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