Montag, 8. August 2016

Sequenzen von Skepsis (243)

Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

3072
Konsequenz garantiert Abhilfe! Aber will man die?

3073
Wissen wird anerkannt, geachtet und zertifiziert, beliebt aber ist das Blendwerk.

3074
Kosmopolit wird man nicht durch Massentourismus, sondern in der objektiven Wertschätzung des Fremden wie aber auch durch unvoreingenommene Kritikfähigkeit. Weltoffenheit jenseits von Ideologie, Nationalismus und Religion bildet die Grundvoraussetzung.

3075
Wahrheiten sind unbequem im Erkennen wie im Ertragen. Im Verstehen aber liegt der unüberbietbare Komfort, auf dem erst sich Kultur aufbaut.

3076
Was ist „Gott“ anderes als eine unberechenbare irrationale Variable.

3077
Auch Dummheit hat zwei Seiten: die menschliche und die unmenschliche, letztere als gravierende und tragische.

3078
Furcht vor Unbehagen nach dem Vergnügen (post coitum tristesse) führt Verzagte zum Verzicht auf den Genuss.

3079
Mord-Medien“ suhlen sich endlos in der sensationsheischenden Berichterstattung über Mord und Totschlag, über Naturkatastrophen, Terroranschläge, über Flugzeug- und Schiffsunglücke, Verkehrsunfälle und sonstige möglichst tödliche Schicksalsschläge. Je nach Situation treten „Experten“ zum x-ten Wiederkäuen gemutmaßter Zusammenhänge auf. Es macht sich gut, wenn die Moderation mit weinerlicher anteilnehmender Stimme säuselt, während Endlosschleifen blutige Bilder zeigen, Explosionsdonner krachen oder zumindest Sirenenautos durch den Hintergrund jagen. Darüber hinaus stellen Mord-Medien ihre geballte Sub-Intelligenz zur Schau in mehreren Kriminalfilmen pro Tag, wobei der eine oder andere auch gleich zweimal gezeigt wird.
Solche Medien tragen in einer dekadenten Gesellschaft durchaus auch den Status einer „öffentlich-rechtlichen Anstalt“.
Der Begriff „Lügenpresse“ erscheint da beinahe schmeichelhaft, denn es handelt sich um Kanäle unverhohlener Volksverdummung.

3080
In einer aufgeklärten Gesellschaft nach der Todesstrafe zu rufen, brandmarkt die Schreihälse als Gegner der Aufklärung, als Verachter des Humanen. In der Duldung dieses Schwachsinns beginge die Aufklärung einen fatalen Irrtum mit der Folge der Selbstzerstörung. Wirkliche, human gereifte und fundierte Aufklärung weist solchen Geistern ganz entschieden die Tür.

3081
Lange schon reinkarniert der Wilde Westen, pulsiert das europäische Mittelalter, besäuft sich zaristische Zügellosigkeit und morden Mafia-Strukturen: Zurück zu den Wurzeln! Das heißt: Weiter so wie bisher mit Höllenritt und Hexensabbat!

3082
Wie Antikörper verhalten sich Moralisten und ihre kleingeistigen Ableger, wie sie sich der menschlichen Körperlichkeit schämen.

3083
Der Horizont markiert eine physische Grenze; im Menschenbild mehr noch die Möglichkeit der Metamorphose zur Persönlichkeit.

3084
Was die Deutschen als Zerstörungspotenzial in Peenemünde entwickelt hatten, vervollkommneten die Sieger in bedenkenlosem Eifer mit eben den Fachleuten und mit ebensolcher eigenen Menschenverachtung, die sich bis heute im Rüstungsrausch ebenso auf Feindbilder beruft und sich scheinheiligst austobt.

3085
Den Scheißhaufen am falschen Ort und Datum zu loben, das ist das große Geschäft von Politik und Religion.


© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.de 


 

Freitag, 5. August 2016

Olympia-Ringe

1 Ring für den Sport

1 Ring für Doping
1 Ring für Korruption
1 Ring für Menschen-Ausbeutung
1 Ring für Umweltbelastung und -zerstörung

Gesamtergebnis:

1 : 4 Niederlage des Sports


Einzige Ursache: Unfairness


Fazit: Abstand, Abstinenz, Abschalten, Abmahnung, Ablehnung.

Message From Inside The Box


You'd think I could write a poem,
since that's what I do, or, should
I say, that's what happens.

Where do they come from?
Haven't been many lately.
Sometimes they come in bunches,
like grapes...what a delight to see
ripe fruit on the vine!

Maybe they come from another 
dimension...maybe they're stored
for lifetimes 'til the right trigger 
is pulled.

I always wrote, I never knew why,
and I was always surprised to see,
like when you're amazed a the
sight in the toilet; to think that that
had just been inside you, that ones
darkest workings are hidden from
sight, function secretly, automatically,
as if part of some cosmic plan.

I've got a question. Did we shop for
these bodies, these particular lives?
Did some look for the new Escalade,
while others wanted an old jalopy they
could refurbish and soup up? Smooth
sailing or a project? Hard to know.

So, yes, I can write, writing happens,
but I wouldn't particularly call this a
poem...this is just words, my friends,
just words I would say to anyone...part
of a conversation I'll never have.

I'm spoiled by words...I make them up,
or combine them in new ways, like
fusion cooking.

People like reading novels, stories...I
can't write them, whether because of 
A.D.D., or, just because my dogma is if
you can't express yourself in a page,
you really have nothing to say.

I wrote for over forty years before I 
thought of myself as a "writer", even,
albeit, (love that word) a mediocre one.
I'm a poet by default because I can't do
the other things I used to any more. Like
all writers, I guess, I enjoy that some 
people like to read me.

Watching Herbert Huncke and Gregory
Corso reminisce about their beat lives, 
lives before they became known and 
admired as significant, their cheerful 
faces and twinkling knowing nods, they
seem to enjoy adoration of young people
that realize they wrote important truths.
They sang at the right time, when America
was fruitful, not fruitless, when the intellect 
still had elbow room to navigate, when joy
seemed like a possible outcome of a new
wave breaking on the shore.

Will I be remembered? Will they is more
pertinent. Will the geniuses of literature
survive the pollution of Orwellian fabricated
minds, survive past an era of moments of
seeming surety?

Even if humanity goes the way of the Dodo,
as long as intelligence is born somewhere,
whether on this world or another, the truth,
the gleaming diamond of inevitable conclusion,
is certain to arise.



Mittwoch, 3. August 2016

Eskalation des Irrtums

So denn das Irren „nur menschlich“ und nichts Besonderes sei, handelt es sich wohl um eine leichtfertige Verharmlosung eben eines Irrtums, denn im Sinne des Wortes krankt das Menschenleben an Irrtümern, ja es stirbt daran in gewaltigen Exzessen.

Die Alltäglichkeit des Irrens und sein häufiges Nichtwahrnehmen verleihen dem Irrtum die unendliche Normalität, die erst dann abreißt, wenn Tragik oder Sensation dafür sorgen und vor allem Selbstbetroffenheit resultiert.
Irrtum meint falsche Begutachtung, unzutreffende Einschätzung, realitätsferne Schlussfolgerung, widersinniges Handeln. Den Bezug bildet das gedeihliche Leben des Menschen; alles Krankmachende, Zerstörende und Vernichtende gegen das menschliche Individuum gilt in diesem Sinne als Irrung.

Ein beliebiger Blick in die Menschheitsgeschichte weist Ketten von Irrtümern auf, in allen Epochen und Regionen. Je mehr Menschen, desto häufiger ergeben sich Unzulänglichkeiten, Inkompetenzen und Illusionen. Moderne Technologien erhöhen das Aufkommen und die Auswirkungen von Verirrungen um das Vielfache; eine Begrenzung ist nicht in Sicht.
Ungezählte niedere egoistische Interessen, Machtansprüche sorgen für gezielte Desinformationen und Glaubensdogmen zum Zwecke der Massenverführung, der Massenverirrung. Sich dagegen zu schützen, gelingt nur mit Erfahrung, Wissen und Bildung; Voraussetzungen, die nicht jedem gegeben sind und in der Mehrzahl sehr verschieden ausfallen. Persönliches Alter und soziokulturelle Bedingungen stellen weitere Faktoren dar, die das anzustrebende, begründete und konstruktiv-kritische Denkvermögen neben der angeborenen Intelligenz zur Entwicklung bringen.

Eine humane, aufrichtige Moral aus intelligenter Einsicht in ihre Notwenigkeit und Verbindlichkeit führt zu einer Lebenshaltung der gefestigten Überlegenheit gegen alle Formen der Schein- und Doppelmoral, befähigt zur konsequenten Achtung der allgemeinen Menschenrechte und der Ideale von Freiheit und Emanzipation, stellt das Streben nach Frieden universal ganz oben auf die Agenda des gesellschaftlichen Miteinanders.

Nicht nur Ernüchterung macht sich breit beim gegenwärtigen Blick auf die Welt, sondern ernste Besorgnis wegen ihrer mannigfaltigen Verkommenheit, die in globaler Vernetzung bei bisher höchster Bevölkerungszahl eine neue Vielschichtigkeit gravierendster Konflikte auftürmt.
Die offen zutage getragene Dämlichkeit und Primitivität mächtigster Regenten und die ebenso primitive Gleichgültigkeit von nimmersatten Konsumgesellschaften erzeugen eine höchst explosive Spannungslage als Bedrohung bis in die kleinste und private Sphäre. Unüberwundener Rassismus, anachronistischer Patriotismus, Nationalismus und religiöser Fundamentalismus nähren die alten Feuer der Vernichtung nunmehr mit ungeahnter Brennstoffmischung und aus stets neu aufgerüsteten Arsenalen.

Angesichts der Millionen Flüchtlinge und Hungertoten weltweit, angesichts der Verelendung ganzer Erdteile müssen wir ungeschönt zur Kenntnis nehmen: Der bisherige Mensch ist ein Irrtum seines Selbst. Er bringt sich gegenseitig um im Namen von Hieroglyphen , interessiert sich vornehmlich für sein Ego, das er wie selbstverständlich pflegt auf Kosten der Ausbeutung anderer unterprivilegierter Individuen und Völker.
Dieses inzwischen weltweit etablierte inhumane Konstrukt verdankt die Menschheit weitgehend dem anglo-amerikanischen Kapitalismusprinzip, in welchem trotz scheinheiliger Demokratiebeteuerungen allein der Stärkere alle Rechte auf sich vereinigt. Der voreilig als überwunden geglaubte Imperialismus wurde rigoros mit scheinmoralischer Argumentation verfeinert, dass er heute sogar auch ehemalige Klassenfeinde integriert und so die Sklaverei durch Kapitalisten jeder Couleur ungehindert voranschreitet.

Dass es aus diesen Gründen zu terroristischen Aufständen und Gegenwehren kommen muss, entgeht dem geldgierigen Börsianer wie dem in Anspruchsdenken versumpften Konsumpöbel, dem es an Bildung, Humanität und Empathie auf deprimierende Weise mangelt.
Konsequente Abkehr von den Irrungen und Verwirrungen bedeutete Friedensforschung und sofortige kontrollierte, transparente Abrüstung. Da sich jedoch damit in der verlangten Vordergründigkeit kein Geld verdienen lässt, setzen alle Verwirrten auf Militär und Waffenproduktion bis zum idiotischen „Overkill“: „Nach uns die Sintflut!“ oder unbekümmert bürgerlich: „Es ist noch immer gutgegangen.“
Es geht aber nicht gut. Eine tägliche Fülle schwachsinniger, Gewalt als Unterhaltungsprinzip praktizierender Fernsehsendungen zeigt Wirkung in der Verrohung und Abstumpfung bei allen Bevölkerungsschichten. Freier Waffenhandel und Waffenbesitz wie beispielsweise in den USA zeitigen entsprechende unbeherrschbare, tödliche Auswirkungen, denen schon gar nicht mit dem peinlichen Geschwätz von Politikern und Lobbyisten beizukommen ist.

Der sich freiheitlicher als andere Diktaturen gebärdende Kapitalismus zielt unverhohlen ab auf eine immer reicher werdende Minderheit als Ausbeuterklasse über die restlichen Volksmassen der Welt. Das gelingt durch eine grassierende Volksverblödung, die erreicht wird in allgemeiner Niveauabsenkung der Bildungsanforderungen, in Gleichmacherei, durch Presse-Verlagskonzentrationen und -gleichschaltungen, durch aufdringliche, übervorteilende Werbung, die einer geistigen Verschmutzung gleicht, durch geschürte Sensationsgier und Angsterzeugung, durch verunsichernde Verbreitung von Unwahrheiten und definitiv falschen Lehrmeinungen und letztlich durch fortwährende Kumpanei mit den Religionen und esoterischen Bewegungen.
Gestützt werden all diese Kampagnen, indem hehre Ziele wie Umweltschutz, Freiheitlichkeit, Gesundheit und Humanität vorgeschoben werden, bessere und höhere, ehrenwerte Ziele werden vorgegaukelt, die ganz selbstverständlich auch absegnen, dass viele der hochtrabenden Moden mangels Relevanz einfach wieder versanden.
Feindbilder werden entworfen und propagiert, damit sich die Menschen als Gegner zu jedem Opfer aufraffen, auch zum Einsatz ihres Lebens, sodass Kriegsgewinnler jeglicher Ideologien und Glaubensrichtungen ihre verwerflichen Vorteile einheimsen.

Die mündige Unmündigkeit und Ahnungslosigkeit zieren die Flaggen des kapitalistischen Irrtums, der sich selbst frisst, weil er sich mit aber auch jedem Unrecht zur Gewinnoptimierung einlässt. So zeugt und gebiert er den Globus umspannend die Terroristen, die er sogar fettfüttert, um Gründe für „gerechtfertigte“ Kriege zu erlügen.

Wenn es nicht bald gelingt, dass sich die menschliche Intelligenz ein neues, ehrliches Gesellschaftsmuster, etwa nach dem Kosmonomischen Manifest, erarbeitet, wird sich der Irrtum Mensch rasch selbst entleiben. Die inzwischen sehr zuverlässigen Technologien werden das Unzuverlässige, den Irrtum, überfordern und überfahren.
Gegenwärtige amerikanische geistig-moralische Verwilderungen wie die europäischen kleingeistigen Rückwärtsorientierungen sind markante Anzeichen des globalen Notstandes für eine Neuzeiteröffnung. Die anderen Kulturen, in direkt übernommener Systemabhängigkeit vom sogenannten Westen, sind für eine Neuorientierung der Menschheit lediglich tragische Spielbälle, denn trotz auch gewaltiger Machtentfaltungen stagnieren ihre Bewusstseinshaltungen noch viel weiter zurück in traditionellen Unseligkeiten. Sie irren per se und trachten zusätzlich den westlichen Irrungen nach, was ihnen und uns allen gar nicht bekommt.

Wachstum“ der Reichen ist das Glaubensbekenntnis des unmenschlichen Kapitalismus; es ist aber allein der Irrtum, der so ins Unermesslich eskaliert. Er gipfelt in radikaler Verständnis- und Sprachlosigkeit, im Glauben an blinden Kampf in Jenseitsphantasien und Größenwahn.
Glauben aber ist nicht nur Unwissenheit, Glauben ist Irrtum.
Und darin liegt die Wurzel menschlicher Tragik: Gläubige lassen sich ihren Irrtum nicht nehmen. Sie dürfen es nicht und sie wollen es nicht. Lernunfähigkeit führt von einem Desaster in die nächste Katastrophe.
Das reale Leben verlangt nach Realität, sehnt sich nach Zuwendung, will Würde praktizieren und sich vom Animalischen unterscheiden. Es will wissen!
Seine Werte sind von einsichtiger Natur und nicht von Hirngespinsten, Ideologien und Göttern, die angeblich über dem Leben schweben.

Freiheitliche Aufklärung möge den Menschen beschieden sein, rechtzeitig noch und umfassend, auch wenn es gegenwärtig gar nicht so erscheinen will.
Lasset uns nicht beten, sondern kausal denken und handeln, in mitmenschlicher Verantwortung, gewaltfrei, unbestechlich; emanzipiertem Leben hier und jetzt gewidmet. 



Montag, 1. August 2016

Sequenzen von Skepsis (242)

Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

3057
Wie könnte ich Liebe aus abgestandenen, muffigen Weihwassern schöpfen, da ich von frischen Quellen weiß, Seen der Klarheit das weite Land schmücken und lebendige Meere anrührender Ruhe und wilder Entlassenheit mich aufklären und stärken!

3058
Alles Vertraute und Liebgewonnene, das man nach prägender Zeit unter Zwang und Bedrohung verlassen muss, bereichert unauslöschlich das nach freiem leben trachtende Gemüt.

3059
Zwischen Traum und Wirklichkeit verirrt sich das Leben, täuscht sich und die Welt.

3060
Dummheit promoviert zur Idiotie in einem Rigorosum.

3061
Der Religionen Vielfalt ergibt sich aus der Einfalt der Regionen und dem wechselnden Einfall in dieselben.

3062
Imposante Monumentalbauten signalisieren Geltungssucht und Machtanspruch; die Intelligenz beschränkt sich zumeist auf die Architektur.

3063
Wissenschaftler im Dienste des Unrechts, der Ideologie, des Kapitals verkörpern die Monster der Unmenschlichkeit, welche aus dem vergleichsweise naiven Geschlecht der früheren Fachidioten hervorgingen.

3064
Der Krieg kennt keine Gerechtigkeit, denn das komplexe Unrecht ist Ursprung des Krieges.

3065
Geschichte verklärt, Gegenwart erfährt, Zukunft betört und beschwört.

3066
Vorbild sei der Mensch, der seine Furchtsamkeit überwindet und darüber hinaus anderen ihre Ängste nimmt.

3067
Das kriechende Ableben im Altern spottet jedweder Gottheit und bezeichnet somit eine existenzielle Herausforderung der jungen, bedingt gesund denkenden Generationen.

3068
Was ich sagen wollte, weiß ich wohl, aber wem? Wer ist überhaupt wer?
Das war immer schon die Frage, die sich sogar als Antwort versteht.

3069
Im Dschungel christlicher Kastraten, religiös Beschnittener und esoterisch-spiritistisch Enthobener streife ich als Schatten die Massen, nicht wahrgenommen, denn die erleuchtete Umnachtung kennt kein Licht, keinen Schattenwurf, nicht einmal eine Dämmerung.

3070
Medienpenetranz und Werbungsimpertinenz frönen dem Defizit der Intelligenz.

3071
Angesichts des offensichtlichen Wahnsinns vor Ort und in der Welt besteht ein tragisches Paradoxon fort: Kein kluger Mensch lässt sich ins Parlament wählen.


© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.de  


 

Sonntag, 31. Juli 2016

Kritische Präsenzen (14)

Anmerkungen zu aktuellen Vorgängen,
zum Nachdenken und Zitieren:

102
Brüssel ist die elitäre Machtzentrale der Europäischen Union (EU) und keineswegs die Hauptstadt von Europa, das demokratisch erst noch geschaffen werden muss.

103
Brexit“ = Brain exit. (Very British!)

104
Langfristig entwickeln sich auf Inseln ganz eigene Lebensformen. Charles Darwin könnte so in Großbritannien amüsante Studien wiederholen und wissenschaftlich objektiv bestätigt finden.

105
Farewell, Britain!
But welcome to all of your friendly people who feel as Europeans on your beautyful island which, by the way and naturally, is part of Europe. Got it?

106
Nach sechs Jahrzehnten betrete ich wieder die kleine katholische Kirche in der märkischen Diaspora, wo man mich einst das Beichten lehrte. Heute ist der Beichtstuhl eine geschickt verkleidete Rumpelkammer. Derartig entschlossene Konsequenz fand ich bisher nirgends im Katholizismus.

107
Einst wollten völlig Verblendete ein „Tausendjähriges Reich“ gründen. Heute ist man nicht so bescheiden! Man plant Atom-Müll-Lager für eine Million Jahre.
Man reguliert traumwandlerisch selbstsicher die natürlichen Klimaschwankungen mit pseudoreligiösen Ansprüchen und Kapitalschachereien.
Wer oder was ist „man“? - Die Manische Anmaßung einer Neoignoranz, die militärisch atomar aufrüstet, um das Zukunftsende der Menschheit schon übermorgen zu garantieren und jede natürliche Klimaentwicklung ad absurdum zu führen.

108
Frei nach Bush und Blair laufen Kriegsverbrecher umher.
Und das Volk – indifferent, ignorant und gleichgültig opportun – erhebt
keine Anklage!

109
Getürkte Demokratie meint alles andere als Rechtsstaatlichkeit.

110
Amerikanischer Wahlkampf im Besonderen widert einfach nur an: Er stinkt vor Geld, Eigenlob und familiärer Lobhudelei, vor Dummheit und Selbstüberschätzung, vor Verlogenheit, vor Rassismus, gottähnlichem Pathos und Nationalismus, vor Imperialismus und Kriegstreiberei; ein Hohn auf das Menschsein! Der sarkastische Verrat an Demokratie. „The American Way Of Life“ ist für die globale Völkergemeinschaft definitiv falsch – in des Wortes doppelter Bedeutung.
O freiheitliche Welt – auch in Amerika!
Wache auf!

111
Wir schaffen das!
Was ist „das“?
Das“ ist Deutschland!
So, Sie „schaffen“ Deutschland?
Man merkt es schon deutlich – im Hinblick auf „Sicherheit“.


© Raymond Walden



Donnerstag, 28. Juli 2016

Gedenkstätte Golm

Der Golm gehört zu den Endmoränen, die von den Gletschern der letzten Eiszeit aufgeschoben wurden. …

Im Spätsommer 1944 entstand auf halber Höhe des Golms ein Soldatenfriedhof, auf dem bis Kriegsende ungefähr 1500 Militärangehörige ihre letzte Ruhe fanden.

Anfang März 1945 war Swinemünde mit Flüchtlingen und Soldaten überfüllt. Am östlichen Swineufer warteten kilometerlange Trecks auf die Überfahrt. Im Hafen lagen etliche voll besetzte Flüchtlingsschiffe aus Hinterpommern, West- und Ostpreußen. Auf dem Bahnhof standen überfüllte Lazarett- und Flüchtlingszüge zur Abfahrt bereit, als 661 amerikanische Bomber am 12. März die Stadt mit ungeheurer Bombenlast in ein brennendes Inferno verwandelten. Der Angriff galt dem Hafen, der auch von der deutschen Kriegsmarine intensiv genutzt wurde. Nach Schätzungen … starben zwischen 6.000 und 10.000 Menschen in der Mittagsstunde des 12. März 1945. … Mehrere Tausend Bombenopfer wurden mit Pferdegespannen und Lastkraftwagen zum Golm gebracht. 441 identifizierte tote Zivilisten setzte man links vom heutigen Eingang der Kriegsgräberstätte bei, der weitaus größte Teil musste anonym in Gemeinschaftsgräbern bestattet werden, darunter auch Zwangsarbeiter aus den Niederlanden, Frankreich und Polen.“

(Zitiert aus dem Faltblatt „Wege zu Endmoränen, Mooren, zum Golm und zum Stettiner Haff. Der Osten der Insel Usedom.“ Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., Jugendbegegnungs- und Bildungsstätte Golm, www.jbs-golm.de


                          Foto: rw     Gedenkstätte Golm, Usedom


Am 13.07.2016 schrieb ich in das ausliegende Gästebuch:

Möge dieser ehrwürdige Ort des Gedenkens all jene beschämen, die längst schon wieder aufrüsten, in Kriegen mitmischen, schändlichen Waffenhandel treiben und Feindbilder propagieren.

Sie haben nichts gelernt.

Seid wachsam!
                                                          Raymond Walden, Paderborn
 


Mittwoch, 27. Juli 2016

Freiheit im feinen Sand

Freiheit im feinen Sand
am Strand auf Usedom.
Wie ich darauf komm'?
Solange Leiber sich vergnügen
ganz nackt oder bedeckt,
im Wasser, an Land
sich selbst und privat genügen,
wird kaum Bedeutsames ausgeheckt.
Man sonne sich aber nicht zu naiv.

In den schäbigen endlosen Marktbuden, nicht weit entfernt im polnischen Swinemünde, findet sich zum freien Verkauf ein umfängliches Waffenarsenal zur intensiven Pflege gewaltsamer Kulturlosigkeit und Kriminalität.
Jeder Terrorist, jeder Psychopath, Fundamentalist und Mörder kann sich ungehindert bedienen.
Freiheit toleriert ihr eigenes Ende im beschaulichen Miteinander von Verkäufern und Käufern der Finsternis. - Ach was!
Freiheit fordert ihr eigenes Ende heraus.

Fließt dann Blut, baden sich die Medien ausgiebigst in Sensationsgier, Politiker setzen ihre Trauermaske vors Gesicht und fordern mehr „Überwachung“, freilich für mehr „Sicherheit“.
Glühende Gebete steigen gen Himmel, Angst greift um sich,
im TV läuft „Mord ist ihr Hobby“.
Neue polizeiliche Spezialeinheiten, Bundeswehreinsätze im Innern, Optionen, die aus dem Ruder laufende Gesellschaft staatlich in den Griff zu bekommen. Durch Politiker, die ihre freiheitlich-demokratische Orientierung an persönlicher und parteipolitischer Inkompetenz ausrichten.

Man schaue zweimal hin, wer sich da im feinen Sand nebenan badet!



Mittwoch, 15. Juni 2016

Sequenzen von Skepsis (241)

Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

3046
Sauber sei der Mensch;
das ist sein Recht, aber auch seine Pflicht.
Eklatanteste Verbrechen dagegen begeht jeder Krieg,
denn ausnahmslos jeder beginnt und versinkt in anrüchiger Unsauberkeit.

3047
Wir verstehen das Leben nicht, und so erfolgen Verletzungen, wir stecken ein und teilen aus, bewusst und unbewusst, als sei das Sinn des Lebens.

3048
Wer lebendig verstummt, vergräbt seine Niederlage, letztlich sich selbst.

3049
Jeder Gott ist ein Abgott, und für jeden bieten sich Jünger und Propheten in geistiger Entfesselung feil.

3050
Wird Unsinn göttlich, vollzieht sich kein Wunder, sondern die reale Regression des menschlichen Gehirns.

3051
In Betracht der globalen Situation der Menschheit drängen sich zwei Argumente auf:
  1. Der Mensch ist des Teufels.
  2. Seine propagierten gesellschaftlichen Werte und Übereinkünfte sind falsch.

Der Teufelsglaube verschließt sich der Aufklärung.
Umso mehr trifft die Werte-Kritik.
Denn in allen Wertesystemen steht nicht der Mensch im Mittelpunkt, sondern eine überbewertete Institution, das heißt, ein „Gott“, ein „Führer“, eine Ideologie, die das Individuum moralisch zwingen, sich selbst jedoch im übergeordneten, unmenschlichen Sinne jede beliebige Unmoral unter Wahrung von Scheinmoral genehmigen.
Konsequente Humanität hat bisher noch keine einzige Regierung erreicht. Blendwerk stattdessen ist das abseitig jenseitige Anliegen des unterentwickelten, unfertigen Interimsmenschen.

3052
Ökonomische Ökumene nennt sich der Wachstumsgottesdienst, dessen Waffenproduktionen und -geschäfte die Welt nach dem jeweiligen Schlachtefest in blutigen Frieden befördern und für neue Aufträge zu solcher Friedenserhaltung sorgen.

3053
Die dümmliche Intention der Gender-Wesen betreibt das Hinwegsterilisieren der menschlichen Geschlechtlichkeit sogar in der Sprache, von der sie aber auch nichts verstehen.

3054
Über Idioten und Verbrecher in der Regierung mag man dichten und singen, nur die Namen sind Tabu, damit das belustigte tumbe Volk sie wiederwählt.

3055
Der Ehrendoktorhut verhindert das Denken darüber hinaus.

3056
Wer hinterfragt schon einen Trauerredner, wenn er Freund des Verstorbenen war, von dem man übereinkunftsgemäß nichts Schlechtes sagt.


© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.de   


 

Freitag, 10. Juni 2016

Sequenzen von Skepsis (240)

Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

3032
Lustlose Leiber schichten sich auf als Leichname der Prüderie.

3033
Im Reigen von Fortpflanzung und Artenerhaltung fällt dem Individuum geringe Bedeutung zu so, wie auch im Krieg das Einzelschicksal vernachlässigt wird. Die Masse macht's. Menschliche Kultur indes zählt auf Individuen, achtet sie, liebt sie, fördert sie und garantiert individuelle Menschenrechte und Menschenwürde. Kultur ist individuelle freiheitliche Entfaltung.

3034
Bild-Zeitungen sind sie inzwischen alle mehr oder weniger.

3035
Bild-Bürger machen sich Bilder, aber keines von ihrem Bildungsdefizit.

3036
Vulgär, aber bedeutungsschwer:
Sexualfeindlich einerseits enteiert,
andererseits mental und körperlich verschleiert.

3037
Die Blüte lechzt nach Wärme und Licht,
die Wurzel nach Wasser und Nahrung.
Menschlichkeit lebt so anders nicht
in Daseinslust und Welterfahrung;
verwurzelt der Sonne zugewandt.

3038
Kostverächtung, Angsterzeugung, Lustverleugnung, Freudenverteufelung, Furchtverbreitung, Blutsanbetung, Schuldbesessenheit. So viele Fundamentalismen, Puritanismen, Pietismen, Chaosreligionen vernichten Menschlichkeit, also jeden Mitläufer und sogar auch inkonsequente Kritiker.

3039
Wenn der Kopf ein religiöser Fußball ist, spricht alles für einen Tor.

3040
Nein heißt nein! Auch und vor allem gegenüber jedweder Religion, die sich Nötigungen immer und überall erlaubt.

3041
Faseln Politiker von „Jahrtausend-Hochwasser“, beweisen sie die Beschränkung ihrer Horizonte, die dramatische Enge ihres ideologischen Kerkers aus Hirngespinsten.

3042
Wo Sinnlichkeit verpönt, macht sich Zärtlichkeit rar. Schweigsame Korrektheit mag sich dehnen, Berührung allenfalls sachlich erfolgen. Anrührend, wie der Psyche Lebenslust und dem Körper Atemluft genommen werden. Dem Leiden, der Krankheit steht kaum noch etwas entgegen.

3043
Mein ist der Tag!“ ruft die Stimme. Und es ist der Einklang mit der Welt.

3044
Der Maler streicht, der Farbkundige kombiniert, der Künstler komponiert. Farbe singt, spricht, und schweigt. Sie träumt sogar.

3045
Ohne Zeit ist alles nichts.


© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.de 


 

Montag, 6. Juni 2016

Aufklärung ist keine Religion

Wie schweigst du, erlesener Geist Europas!
Wie beugst du dich schon wieder!
Leugnest dich, Geschichte und Verstand!
Deine Universitäten willfährige Handlanger von Ideologien!
Gender-Possen verachten natürliche Diversität!
Klimawahn diktiert globalen Unsinn!

An deinen Grenzen lässt du Menschen sterben!
Sie können auch durch deine Politik in ihren Heimatländern nicht überleben!
Du aber, Europa, pflegst sogar wieder deine inneren Stacheldrähte!
Deine Demokratie trittst du ab an das Kapital,
du hast sie nie wirklich geliebt noch besessen!
Du rüstest erneut auf, deinen selbstgeschaffenen Feindbildern entsprechend!
Seit jeher blutigste Religionen verehrst du als freiheitliche Kultur!
Du redest von Bildung und verdummst flächendeckend!
Konsum ist dein Credo irrsinnigen Wachstums!
Dein Anspruchsdenken ist so anspruchslos im Niveau,
deine Gier animalisch respektlos!

Kleinkariert, innerlich zerrissen, kuschst du vor einem dekadenten Amerika!
Deine Aufklärung hast du selbst massakriert!
Und folgst nun fremden und eigenen Irrlichtern in deiner traditionellen Uneinigkeit und strategischen Verlogenheit!

Und dennoch, Fehlgeleiteter, du!
Keine Region der Erde besitzt wie du das Potenzial für Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit!

Höre die Stimmen der Menschen, nimm sie wahr!
Und verwirf die sogenannte Realpolitik!
Jenes Gespenst der Machtbesessenen, Nationalisten und Rassisten!

Erhebe dich, Europa!
Im Gedenken und mit gewaltfreier Zuversicht!
Du, auf dich gestellt, bist gerufen!
Erweise dich würdig, jetzt!
Couragiert!
Aufklärung ist keine Religion!



Freitag, 3. Juni 2016

Agenda zum Kosmonomischen Manifest (13)

12. Kosmonomische These: Demokratie

Im Vergleich der Staatsformen hat sich die Demokratie als die vorteilhafteste bewährt, gleichwohl ist sie dringend entwicklungsbedürftig. Die Parlamente sind zu befreien von jeglicher Lobby der Interessenverbände. Demokratisch gewählte Volksvertreter unterstehen bei Entscheidungsfindungen ausschließlich ihrem eigenen Gewissen und unterliegen keinem Fraktionszwang. Staat und Kirchen (Religionen) sind zu trennen. Die Publikationsmedien müssen befreit werden vom Parteienproporz, von Aufsichtsgremien jeglicher Art, von inhaltlichen Einmischungen der Verleger, Pressekonzentrationen durch Großverleger und „Medienzare“ sind Verstöße gegen die Demokratie, Wahlkämpfe bedeuten unwürdige Manipulationsversuche. Geld darf bei der Vergabe politischer Ämter keine Rolle spielen.


Wenn wir von Demokratie sprechen, meinen wir in der Regel die Gesellschaftssysteme westlich-kapitalistischer Prägung, die im Hinblick auf die variantenreichen despotischen Staatsformen überall auf dem Globus die weitaus freiheitlichsten Annäherungen an ein Demokratie-Ideal darstellen. - Eine sehr vordergründige Betrachtungsweise für den alltäglichen Gebrauch, denn sie verschweigt geflissentlich die geheimen Kooperationen der sogenannten Demokratien mit diktatorischen Regimen, die wirtschaftlichen Schachereien mit Terroristen aller Couleur, um die westlich-kapitalistischen Staaten auf Kosten vor allem der Menschen der „Dritten Welt“ zu stabilisieren.

Im Folgenden füge ich erneut meinen Artikel vom 24.11.2011 an:

Basisdemokratie besitzt keine Basis

Meine kosmonomischen Betrachtungen zur Demokratie (Monatsarchiv Oktober 2011 und Orizont Literar Contemporan, September-Oktober 2011, Print-Version in englischer und rumänischer Sprache) führten unter anderem zu dem Schluss, dass sich Demokratie und Kapitalismus nicht vereinbaren lassen. Die Entscheidungen werden nicht vom Volk, sondern durch finanzkräftige Institutionen, Konzerne und einflussreiche Gremien getroffen.
In der Erkenntnis dessen und wegen der allenthalben offensichtlichen nationalen wie internationalen Fehlentscheidungen erhebt sich der Ruf nach basisdemokratischer Selbstbestimmung der Völker im urdemokratischen Sinne, alle Macht gehe vom Volke aus.

Vom reinen Prinzip her scheint nichts gegen die idealistische Forderung zu sprechen, doch die praktische Umsetzung stößt von Anbeginn auf Ungereimtheiten, Definitionsprobleme und auf Weltfremdheit, die sich aus Unwissenheit und abstruser Glaubensneigung ableitet.
Niemand kann ernsthaft eine Mehrheitsentscheidung gutheißen, die aus einer kenntnislosen, unaufgeklärten und indifferenten Masse hervorgeht. Es wäre die Glorifizierung von Dummheit allein auf der Basis, dass die Mehrheit sie repräsentiert.

Demokratie ohne kritische Beleuchtung der Wahlberechtigten verkommt zur Farce.
Sinnvoll wird die Demokratie erst durch Qualifikation zur Mitsprache, was nichts anderes bedeutet, als durch ein zu bestimmendes Minimum an Bildung und Fähigkeiten das Stimmrecht zu erwerben, ähnlich der im Berufsleben üblichen Qualifikationen. Die Bindung des Wahlrechts zum Beispiel an den einfachsten Schulabschluss kann jedoch nur als untere Grenze betrachtet werden, weil sie im engen Sinne keine „Qualitätssicherung“ darstellt. Alle weiteren Narrenfreiheiten lassen sich dadurch nicht ausschließen, die geistigen Flachheiten, wie sie sich in der Boulevard-Presse und in Frauenzeitschriften, in den Medien allgemein widerspiegeln, lassen sich nicht beseitigen.

Deshalb bleibt es hauptsächlich bei der Regierungspflicht der Regierungen, die nur in Sonderfällen auf ein Referendum zurückgreifen sollten – zum eigenen Schutz des Volkes!
Denn das Volk unterliegt der kurzlebigen Manipulation, die Masse ist denkunfähig, indessen betet sie nach, umrundet die Kaaba, jubelt dem „Heiligen Wahnsinn“ in Rom zu, polemisiert auf abstoßendem Niveau im Internet, fährt mit Vollgas in den nächsten Stau, wandert wie Ameisen entlang des Dünenstrandes von Maspalomas, fliegt von Preisvorteil zum nächsten Schnäppchen und in der Unverbindlichkeit auch zum nächsten Partner. Nicht wenige finden im alltäglichen Existenzkampf keine Zeit zum Denken, sei es aus purer Not oder in beschränkender Karrieresucht.

Zur Basisdemokratie braucht es eines ganz anderen humanistischen Bildungsstandes, bedarf es der Aufklärung, wie sie bisher weitestgehend unbekannt geblieben ist, weil man noch jeden Frieden mit Krieg betrügt.

Basisdemokratie mag ein hehres Gefühl sein angesichts unbewältigter Probleme bei der Etablierung echter demokratischer Volksvertretungen. Der Schlüssel liegt aber im aufrichtigen Parlamentarismus mit harter wachsamer Arbeit, abseits von Fraktionszwängen und Korruptions-Lobby, dafür in Verbindlichkeit jedes einzelnen Volksvertreters gegenüber seinem Wähler.

Bei Wahlbeteiligungen unter fünfzig Prozent gibt es für keine Partei eine Mehrheit!
Die scheinbaren Sieger sonnen sich als Minderheiten über der absichtlich dumm und unaufgeklärt gehaltenen Volksmasse.

In der Tat: Demokratie lebt zur Zeit immer noch und nur von der Hoffnung auf eine stabile Basis. Das Fundament muss erst noch gegossen werden. (Zitat-Ende)

Alle derartigen Überlegungen hinsichtlich einer Weiterentwicklung wirklicher Demokratie werden erheblich gedämpft durch die rasante Einflussnahme der Digitalisierung. Sie liegt wesentlich in den Händen weniger US-amerikanischer Monopolisten, die dadurch über eine globale Steuerung verfügen, die, mit Demokratie überhaupt nicht kompatibel, expansiv praktiziert wird.
Gravierender noch wirkt sich die durch Digitalisierung voranschreitende Entpersönlichung des Individuums aus; die Privatsphäre wird dezidiert beseitigt zugunsten einer permanenten Datenfreigabe für eine grenzenlose, bis in die intimsten Belange dringende Totalüberwachung und eine ebenso rigorose Bewusstseinssteuerung durch eine nicht mehr überschaubare, alles umfassende Vernetzung.
Der „mündige Bürger“ als Voraussetzung einer funktionierenden Demokratie verkommt zur Illusion.

Es mag sein, dass die gigantischen Technologien den Menschen in seiner Entwicklung zu früh erreicht haben, ihn in seiner ethisch-moralischen Unreife einfach überrollen – und, man muss sich der Tragweite bewusst werden, der Zivilisation ein Ende setzen!

Alle demokratischen Kriterien haben dann nur noch Wert für eine etwaig überlebende, wahrscheinlich weniger entwickelte Minderheit, die möglicherweise eine neue, ehrlichere und logischere Zivilisation anvisiert, indem sie aus der gegenwärtigen Misere lernt.

Auch für diesen schlimmsten Fall bildet das Kosmonomische Manifest eine neue Orientierungshilfe.



Mittwoch, 1. Juni 2016

Sequenzen von Skepsis (239)

Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

3015
Alles Geschehen erfolgt aufgrund von Ursachen, unabhängig davon, wie der Mensch das Geschehen wahrnimmt und ob er die Ursache erkennt, versteht oder gar selbst darstellt.

3016
Rechtsradikale verbohrte Einwohnerschaft eines gelobten Landes.

3017
Eine Provinzstadt will überzeugen.
Wen? Wozu?
Wo kaum Erleuchtung, ist wenig Erhellung. Dunkel, schwarz dräut der Himmel, in den dicht gedrängte Kirchtürme bimmeln und dröhnen, der enge Horizont wird von gedrängten Windmühlen zerfleddert, gegen deren Flügel wenige Bürger von der gedemütigten Gestalt zu Felde ziehen.
Flächendeckender Anachronismus, etablierter Atavismus.

3018
Die Klima-Angst-Gesellschaft macht sich schon beim ausgemalten Stark-Wetter-Bericht in die Hosen und delektiert sich hernach detailliert, die Sensation begierig aufsaugend, an jedem Blitzschlag irgendwo. Diese Psyche bittet eigentlich um die „Strafe Gottes“. Warum wohl?

3019
G7!
Ihr seid die Ursache!

3020
Sie sterben auf dem Meer; es vollzieht sich der Untergang, dessen Ursache auf dem Land, in den Ländern liegt, verschleiert durch Religionen und Ideologien.

3021
Auf klaren Gipfeln leben nur wenige, abhängig sogar von der Versorgung durch die im Nebel, die im Regen und die geistig wie physisch wüst Verschleierten.

3022
Der Mensch wird überhöht, um ihn drastischer zu erniedrigen, verwerflicher zu demütigen.

3023
Den Weg, in so freier Einsamkeit,
ich habe ihn gewählt,
ich halte inne in der Stille,
denn es droht Verlorenheit,
die intensiver quält
in exaltierter Dummheit Fülle.

3024
Kein Bargeld – keine Blüten.
Aber blühendes Überwachungsgeschäft.

3025
Schurken-Pakt ist Staatsräson.

3026
Leben ohne Humanität reduziert sich auf Drangsal von Anbeginn bis zum Tod des Bewusstseins.

3027
Stoisches Schweigen umgibt Atombomben-Arsenale, Kernkraftwerke jedoch verstrahlen den Medienwald.

3028
Irrlehrer ermutigen nie zu eigenem Denken, sondern geben die Indoktrination dogmatisch vor.

3029
Behauptungen, ohne Quelle oder plausible Herleitung, garniert mit einem beliebigen Prozentsatz und oder einem interpretierten Prozentwert, gereichen dem Unbedarften zur „wissenschaftlichen“ Glaubwürdigkeit und Bestätigung, den Medien, Politikern, Apothekern, Drogisten etc. zu ungesättigtem Profit.

3030
Ausgedehntes Fernsehen fördert Kurzsichtigkeit, führt sogar bis zur Blindheit.

3031
Neigt sich die Erdachse der Sonne zu, erblüht der Sommer. Freude und Lebenslust blühen dem Menschen auf durch Zuneigung zum Hier und Jetzt, zum Du und Wir ohne vertröstende Verzögerungen.


© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.de