Aphorismen
zum Nachdenken und Zitieren:
3057
Wie
könnte ich Liebe aus abgestandenen, muffigen Weihwassern schöpfen,
da ich von frischen Quellen weiß, Seen der Klarheit das weite Land
schmücken und lebendige Meere anrührender Ruhe und wilder
Entlassenheit mich aufklären und stärken!
3058
Alles
Vertraute und Liebgewonnene, das man nach prägender Zeit unter Zwang
und Bedrohung verlassen muss, bereichert unauslöschlich das nach
freiem leben trachtende Gemüt.
3059
Zwischen
Traum und Wirklichkeit verirrt sich das Leben, täuscht sich und die
Welt.
3060
Dummheit
promoviert zur Idiotie in einem Rigorosum.
3061
Der
Religionen Vielfalt ergibt sich aus der Einfalt der Regionen und dem
wechselnden Einfall in dieselben.
3062
Imposante
Monumentalbauten signalisieren Geltungssucht und Machtanspruch; die
Intelligenz beschränkt sich zumeist auf die Architektur.
3063
Wissenschaftler
im Dienste des Unrechts, der Ideologie, des Kapitals verkörpern die
Monster der Unmenschlichkeit, welche aus dem vergleichsweise naiven
Geschlecht der früheren Fachidioten hervorgingen.
3064
Der
Krieg kennt keine Gerechtigkeit, denn das komplexe Unrecht ist
Ursprung des Krieges.
3065
Geschichte
verklärt, Gegenwart erfährt, Zukunft betört und beschwört.
3066
Vorbild
sei der Mensch, der seine Furchtsamkeit überwindet und
darüber hinaus anderen ihre Ängste nimmt.
3067
Das
kriechende Ableben im Altern spottet jedweder Gottheit und bezeichnet
somit eine existenzielle Herausforderung der jungen, bedingt gesund
denkenden Generationen.
3068
Was
ich sagen wollte, weiß ich wohl, aber wem? Wer ist überhaupt wer?
Das
war immer schon die Frage, die sich sogar als Antwort versteht.
3069
Im
Dschungel christlicher Kastraten, religiös Beschnittener und
esoterisch-spiritistisch Enthobener streife ich als Schatten die
Massen, nicht wahrgenommen, denn die erleuchtete Umnachtung kennt
kein Licht, keinen Schattenwurf, nicht einmal eine Dämmerung.
3070
Medienpenetranz
und Werbungsimpertinenz frönen dem Defizit der Intelligenz.
3071
Angesichts
des offensichtlichen Wahnsinns vor Ort und in der Welt besteht ein
tragisches Paradoxon fort: Kein kluger Mensch lässt sich ins
Parlament wählen.
©
Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.de
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