Sonntag, 4. August 2024

Sequenzen von Skepsis (633)

 


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


8499

Im Krankenhaus verdeutlicht sich manches, was einem erspart bliebe, käme das Leben jetzt zu seinem Ende.


8500

Bei kritischer Betrachtung erstaunt es doch, was man während eines langen Lebens nie sagen konnte.


8501

Die Zeit ist um, der Weg zu Ende. – Danach hat der Satz selbstredend Bedeutung nur für die Lebenden auf der Strecke, auch in lebendiger Erinnerung.


8502

Natur ist schön und hässlich zugleich, lieblich und grausam. Der Blick übt sich in Selektivität.


8503

Die Definition, was denn „menschlich“ sei, harrt unverändert einer eindeutigen Überarbeitung. Aber wer verfügt über qualifizierte Autorität?


8504

Das Unverständlichste kommt von Menschen, besonders auch von den so Genannten.


8505

Humanität baut auf Wahrheit und Hygiene, auf Leben und Liebe.


8506

Ganz schnell, auch unverhofft fällt Einsamkeit ins Leben, schonungslos bis tödlich. Carpe diem!


8507

Gib mir Brot“, schreit die Armut, und der Reichtum putzt sich den Kaviar von den Lippen. Rülps!


8508

Warum sind wir auf der Welt? – Weil wir auch wieder gehen.


8509

Gott“ wäre ein schlechter Mensch. – Und es gibt davon viele.


8510

Erkenntnisdurst wird systematisch ausgetrocknet; das erquickende Nass reservieren sich Mächtige und Unweise.


8511

Wenn ein Kind weint, weint seine ganze Welt, Erwachsene weinen um die Welt in ihrem ganz persönlichen Horizont.


8512

Sternen- und Planetenlicht verdunkelt so manches Menschenhirn im astrologischen Schein von Symbolik und Analogie.



© Raymond Walden




Freitag, 2. August 2024

Am Anfang des Endes war das Vergessen

 


Am Anfang des Endes war das Vergessen dessen, was denn und wie Krieg wirklich ist.

In dieses Vakuum stieß das unverfrorene Lügen der Kriegstreiber, denn von jeher beginnt jeder Krieg mit extensiven Unwahrheiten. Sie schüren den unerlässlichen Hass der Völker aufeinander, der das grausamste Abschlachten subjektiv zur Pflicht und zu höchster Ehre gereichen lässt.

Erst die totale vernichtende Niederlage einer Seite kreiert so etwas wie: „Nie wieder!“

Doch erneutes Vergessen kündigt sich bald an und führt zu weiteren und neuen „Spannungen“, die in gespenstischer Verdummung mit grässlichsten Waffenarsenalen spielen.


Frieden ist eine unmögliche Gangart für geistig und physisch deformierte Menschen, die in ihren Verblendungen nicht im Geringsten realisieren, was mit ihnen im aufgeklärten Sinne nicht stimmt.


Es mag vordergründig albern klingen, aber gerade wegen der fortwährenden Indoktrination und der opportunen Dekadenz dürfen die Stimmen einer friedlichen Lebensbewältigung nie verstummen! 

 

 

 


Donnerstag, 1. August 2024

Kein Gott ward' wirklich je gesehen

 


Der Götter Zwang,

oh welche Gruft!

Des Lebens Drang

bekommt kaum Luft.


Der Geist will solche Drangsal nicht

und sieht im Spiegel sein Gesicht,

erkennt da keine leeren Lehren,

sondern muntres Aufbegehren.

Freiheit“, haucht der Spiegel.

Mit Brief und Sigel!“,

sagt der Geist entschlossen,

Mensch bin ich, will es sein,

nicht in Duldungsstarre eingegossen.

Ich trete in die Freiheit ein.“


Und so ist es geschehen,

kein Gott ward' wirklich je gesehen.




Sonntag, 28. Juli 2024

Das Leben aber ist Sinn des Lebens

 


Menschen glauben zu wissen, ich weiß aber, dass sie vorwiegend nur glauben.

Sie zweifeln nicht, hinterfragen nicht und ziehen keine Schlüsse.

Zweifel gelten im Glauben als Sünde, ideologisch als Staatsfeindlichkeit, sind also untersagt.


In den und das Glauben jeweils hineingeboren, getauft, geweiht, lernt man kein Hinterfragen, es gilt zumindest als ungehörige Anstößigkeit oder gar als Straftat. Wo keine Hinterfragung, gibt es keine Erörterung und entsprechend keine Schlussfolgerungen und Entscheidungen.


Freiheitliche Demokratie, gar philosophische Aufklärung sind nicht erwünscht, werden aber in perfidem Spiel immer wieder zur Begründung der Gefangenschaft in Dogmen und Zwangsmaßnahmen vorgegaukelt.

Sogar skrupelloseste Vernichtungskriege „dienen“ angeblich der „freiheitlichen“ Werteordnung, Hass gegen Feinde gebärdet sich als Tugend und Verpflichtung.


Wenigen nur gelingt es, solcher Fron und Knechtschaft, solcher Marter in Gefangenschaft, solchem Sterben unbeschadet zu entkommen.

Die Menschheit setzt sich in groteskem Glauben selbst der Gefangenschaft aus und sehnt sich gleichwohl nach dem Gegenteil.


O welche Lust, den Atmen leicht zu heben! ...“ (Gefangenenchor aus Fidelio, L. v. Beethoven) „... Nur hier, nur hier ist Leben!“


Leben will und kann sich nur in Freiheit entfalten!

Alles andere ist widersinnig, ist Entleerung des Lebenssinns. Das Leben aber ist Sinn des Lebens.

 

 

 

Samstag, 27. Juli 2024

Sequenzen von Skepsis (632)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


8489

Immer mehr Menschen lassen sich ihre ganze Geistlosigkeit flächendeckend auf dem Körper dokumentieren.


8490

Ein Regierungs-Kumpanei Institut beruft sich auf Wissenschaft, die es niederträchtig vorgibt, um sie zu unterschlagen. Ein weiteres Institut, das sich „ehrlich“ gibt, macht mit.


8491

Minderjährige an die Wahlurnen und zum Militär: Die Verachtung der Menschheit und der humanen Aufklärung lässt sich hemmungslos steigern im politisch taktischen Verheizen der Jugend.


8492

Die Verblödung zahlreicher „Regenten“ ist historisch belegt. Die Gegenwart wetteifert.


8493

The Winner Is: Die Lüge! Auf Platz zwei: Die Unfähigkeit. Platz drei: Die Verblödung. – Wir erheben uns zur Siegerehrung und singen gemeinsam die Umnachtungshymne. Musik: Amanda Sozart, Text: Gottlos Reimdich.


8494

Krieg ist Bildungs- und Kulturmangel, Kriegsertüchtigung das Vorbereiten von Barbarei auf der Basis des implantierten Hasses.


8495

Als Zeugnisse menschlicher Unfriedfertigkeit, der Kriegsbessenheit, der Machtausübung durch Unterwerfung, Unterdrückung und Versklavung werden Burgen in äußerst naiver historischer Betrachtung romantisiert und verklärt. Es handelt sich dennoch um die Belege menschlicher Ausbeutung und primitiver Subkultur, nicht nur in Europa, zumeist auch begründet in einem sich in seiner Wirklichkeit offenbarenden inhumanen Christentum.


8496

Gehen Regierungen die Argumente aus, werden freie Meinungen sowie freie Medien unterdrückt, verfolgt und verboten. Das Verlassen freiheitlicher Werte ist den Regierungen anzulasten, sie verraten die freiheitliche demokratische Grundordnung.


8497

Deutschland 2024? – Ein dümmlich denkendes und dichtendes Rätsel, was denn „Einigkeit und Recht und Freiheit“ sprachlich wie inhaltlich bedeuten!


8498

Russenhass ist kein „westlicher Wert“, sondern wieder gewaltig aufbrechende Verkommenheit des eigenen Bewusstseins wie des Weltverständnisses: Dekadenz!



© Raymond Walden


 

 

 

 

Donnerstag, 25. Juli 2024

Intelligentia, ich weine um dich

 


Was sich christlich geprägte Präsidentschaftskandidaten an christlichen Freundlichkeiten um die Ohren hauen, erfreut offenbar weiteste Gesellschaftskreise in dem immer wieder von „Gott“ gesegneten Land. Die christliche Praxis der Kandidaten donnert als nationalistische und rassistische Dummheit hinaus, die nie am Ende der spalterischen Hassgesänge das „God bless ...“ ausspart.


Und „Gott“ sieht, dass es gut war, den Menschen nach seinem Bilde zu schaffen. Man schwört auf die Bibel und wünscht dem Kontrahenten die Hölle, verteufelt ihn, und da wird auch schon mal mit anderen Waffen geschossen.


Intelligentia, ich weine um dich.

 

 

 

Mittwoch, 24. Juli 2024

Sequenzen von Skepsis (631)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


8471

Was für ein Theater

Ein Theater ist zu Ende,

es zog sich lange hin,

nun applaudieren müde Hände,

ich frage mich, wo ich hier bin.

Das Stück so haarig,

der Sinn „ganz schwer“,

die Sprache fahrig,

die Bühne leer.

Kultur soll das sein?

Keine Spur!

Geistreicher Anspruch hinreichend klein,

da bleib' ich stur,

modern“ mag gelten als chic,

von Dauer ist's nicht. So ein Glück.


8472

Ein Tod ohne Szene,

das Begräbnis desgleichen,

dass Leid sich nicht dehne

vor dem Erbleichen.

Tod ist das Ende,

nicht Wende.


8473

Alle Wanderwege vereinigen sich in dem Ziel der glücklichen Heimkehr nach der Abwechslung.


8474

Sonnenauf- und -untergang bedingen einander in feierlicher natürlicher Gesetzgebung, die zu verinnerlichen, dem Leben Sinn zu eröffnen vermag.


8475

Wir alle brauchen Orientierung, und das nützen Prediger und Propagandisten aus. Man muss da nicht mitspielen – als freier Mensch.


8476

Zur Zeit muss man ein Verhältnis pflegen, eines der Aufrichtigkeit.


8477

Zum Leben sollte man sich Zeit nehmen und nicht nehmen lassen.


8478

Die Uniform repräsentiert irgendetwas Diverses vom Ich, wenn es denn auch entwickelt ist.


8479

Journalisten, die an Lügen glauben, lügen kaum bei ihrer Arbeit. Die tatsächliche Lüge verbreiten diejenigen, die im Sinne von Propaganda, Indoktrination und Desinformation agil sind. Und das sind viele! Namentlich die Heerscharen der Erfüllungsgehilfen einer weisungsgebundenen, nur scheinbar freien Presse.


8480

Religionsfreiheit meint doch nicht verbriefte Narrenfreiheit bis in höchste Ämter?


8481

Mich duzen nur vertraute Leute oder Trottel, die sich maßlos überschätzen.


8482

Recht geben mag ja ganz korrekt sein, Recht haben überfordert so manches Gericht.


8483

Polizei – dein Freund und dein Helfer“, klingt freiheitlich, und dann entdeckt man viel zu oft: „Polizei – dein Staat und sein Helfer“.


8484

Gutmenschenfeste haben selbst im Suff so etwas Steriles. Hosianna!


8485

Will mir scheinen, Trump ist ein wahrhaftiger amerikanischer Christ. Aber nicht nur er.


8486

Im Respekt vor dem astronomischen Tag mit seinen Verbindlichkeiten pflege ich meinen ganz eigenen, subjektiv inspirierten Rhythmus von Leben.


8487

Durch Geld versiffte Wahlen haben mit der Demokratie schon immer kurzen Prozess gemacht. Die Armen (auch im Geiste) durchschauen das kaum.


8488

Der vorwiegend indifferente Massenmensch ist die gefährlichste Besetzung im Leben des Planeten und repräsentiert im Besonderen den Interimsmenschen und die Stagnation in seiner Evolution.



© Raymond Walden


 

 

Freitag, 19. Juli 2024

Sequenzen von Skepsis (630)

 


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


8460

Die Massen skandieren USA USA USA und feiern de facto in nationalistischer Verblendung eine unkontrollierte Staatsagonie: Uncontrolled State Agony.


8461

Kriegsbegeisterung durchbricht das naiv sorglose, auch opportune Schweigen der Friedfertigen, schwillt an zum Hurra-Gebrüll, ehe die Waffen sprechen, ihre Todesurteile vollstrecken.


8462

Im Sterben erlischt jedes Hoffen, denn das Leben meint zu hoffen.


8463

Verklemmt hält kein Miteinander, es verkümmert zum Nebeneinanderher, verliert sich bald im Gegeneinander und endet im Auseinander; das spricht vielleicht noch über einander, und das hat man dann voneinander in dieser Reihenfolge hintereinander.


8464

Gelangen Spaltpilze der Öffentlichkeit in die Partnerschaft, droht Vergiftung.


8465

Fünf vor zwölf“, was heißt das schon, da der Tag vierundzwanzig Stunden hat.


8466

Viel Leichtsinn erdrückt jegliche Sinnsuche, verhindert eine Sinnfindung.


8467

Das „Ende vor Augen“ mag nur halluziniert sein. In der Überprüfung schwingt noch Hoffen, also Leben.


8468

Man muss lernen zu warten – und ebenso, wann das Warten sinnlos, ja schädlich und zerstörerisch ist, um aufstehen zu können.


8469

Bewusstes Verinnerlichen überzeugt den Akteur wie seine Kundschaft, sein Publikum.


8470

Der Mensch als „Steppenwolf“, Herr Hesse, und dann die vielen Blindschleichen!



© Raymond Walden




Donnerstag, 18. Juli 2024

Eine wirksame Besinnung steht noch nicht zur Diskussion

 


Was man, besonders im Wahlkampf, als Parteispende bezeichnet, muss man aufrichtigerweise als Form der Korruption erkennen, und zwar in einem üblichen Ausmaß, das die Existenz einer Demokratie zwar vortäuscht, aber definitiv verunmöglicht.

Ähnliches gilt für den Einfluss der verschiedenen Religionen.

Mit anderen Worten:

Kapitalismus und „Gott“ sind gleichermaßen undemokratisch wie all die anderen Systeme der Unaufgeklärtheit, der Bevormundung, Ausbeutung und Unterwerfung bis hin zur Menschen- und Umweltvernichtung.


Der Interimsmensch verirrt und behindert sich bei der Menschwerdung und will das keinesfalls wahrhaben. Die grausamsten Kriege, die er ja eigentlich fürchtet, schrecken ihn jedoch nicht ab.


Eine wirksame Besinnung steht noch nicht zur Diskussion.



Das Kosmonomische Manifest dazu:



12. Kosmonomische These: Demokratie


Im Vergleich der Staatsformen hat sich die Demokratie als die vorteilhafteste bewährt, gleichwohl ist sie dringend entwicklungsbedürftig. Die Parlamente sind zu befreien von jeglicher Lobby der Interessenverbände. Demokratisch gewählte Volksvertreter unterstehen bei Entscheidungsfindungen ausschließlich ihrem eigenen Gewissen und unterliegen keinem Fraktionszwang. Staat und Kirchen (Religionen) sind zu trennen. Die Publikationsmedien müssen befreit werden vom Parteienproporz, von Aufsichtsgremien jeglicher Art, von inhaltlichen Einmischungen der Verleger, Pressekonzentrationen durch Großverleger und „Medienzare“ sind Verstöße gegen die Demokratie, Wahlkämpfe bedeuten unwürdige Manipulationsversuche. Geld darf bei der Vergabe politischer Ämter keine Rolle spielen.


In der Agenda zum Manifest heißt es:

Wenn wir von Demokratie sprechen, meinen wir in der Regel die Gesellschaftssysteme westlich-kapitalistischer Prägung, die im Hinblick auf die variantenreichen despotischen Staatsformen überall auf dem Globus die weitaus freiheitlichsten Annäherungen an ein Demokratie-Ideal darstellen. - Eine sehr vordergründige Betrachtungsweise für den alltäglichen Gebrauch, denn sie verschweigt geflissentlich die geheimen Kooperationen der sogenannten Demokratien mit diktatorischen Regimen, die wirtschaftlichen Schachereien mit Terroristen aller Couleur, um die westlich-kapitalistischen Staaten auf Kosten vor allem der Menschen der „Dritten Welt“ zu stabilisieren.




Mittwoch, 17. Juli 2024

Meinungsfreiheit

 


Meinungsfreiheit!

 

Gegner einer freiheitlichen, demokratischen, aufgeklärten und emanzipierten Gesellschaftsordnung erkühnen sich zunehmend, an der grandiosen humanen Bedeutung dieses Wortes herumzuinterpretieren, es zu kritisieren und sogar zu verdammen. Es muss wohl mit eindeutigem Unverständnis der deutschen Sprache zusammenhängen und darüber hinaus mit inhaltlicher Überforderung solcher Wertejongleure der ideologischen Verirrung, die offenbar vor keiner Institution, vor keinem Amt, aber auch vor keinem geistigen Zwerg haltmacht.

Aus Meinungsfreiheit werden bei derartig Infizierten mühelos Meinungsmanipulation, Meinungsvorschrift, Meinungskontrolle und Meinungsverbot in der Verbindung mit Verachtung, Voreingenommenheit, mit Hasserzeugung, mit Zwangsmaßnahmen und schließlich mit juristischen und gewaltsamen Wegsperrungen der Meinungsfreiheit und der ihr dennoch mutig anhängenden Freiheitstreuen.


Der angeblich „freiheitliche Westen“ ist drauf und dran, Meinungsfreiheit zu verdrehen, als hätte er die Intention, sich endgültig all den Systemen der Unfreiheit anzugleichen.

Hat er bereits jegliches Schuldbewusstsein bei seinen Freiheitsuntergrabungen verloren? Ist die Meinungsfreiheit schon dilettantisch, aber auch boshaft verworfen worden?

 

 

 

Dienstag, 16. Juli 2024

Sequenzen von Skepsis (629)

 


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


8449

Ein persönlicher Rückzug in freier Entscheidung wahrt Würde, eine Demission aufgrund von Spott und Häme relativiert das Gesamtwerk des Protagonisten wie auch seine Person, drängt sich dem Vergessen auf.


8450

Am frühen Tag bitte keine Zeitung, kein Radio, kein Fernsehen, kein Telefon noch Internet, denn „morgens um 7:00 ist die Welt noch in Ordnung“.


8451

Das Grau des Sommers, der keiner ist, hat mich immer wieder weggelockt, sodass ich, nun selbst inzwischen ergraut, in Erinnerungen schwelge.


8452

Jeder schöne Augenblick ist einzig; aber das muss man erst einmal verstehen, um es würdigen zu können.


8453

Das offizielle amerikanische Selbstverständnis hat den letzten Schuss noch lange nicht gehört. Aber das ist keineswegs ein Alleinstellungsmerkmal.


8454

Brüsseler Bürokratur arbeitet als innerer Zerstörungsfaktor der freiheitlich-demokratischen europäischen Idee. Die Europäische Union krankt dadurch vehement an hausgemachten Vergiftungen des praktischen menschlichen Miteinanders.


8455

Immer wieder gehen Gesellschaften, ganze Kulturen an Epidemien von Spaltpilzen zu Grunde. Die Erreger nisten heutzutage zuhauf in Redaktionen wie auch in sogenannt freiem Journalismus, von Wahrheit weitreichend befreit. Spaltpilze ernähren sich von Hass, geschürter Angst und von Feindbildern, aber auch von Einfalt und Dummheit.


8456

Ich gehe meinen Weg nicht unendlich in die Ewigkeit, sondern nur bis zum Tod, dann ist endgültig Schluss. „Gott sei Dank“, hätte ich, schlitzohrig, beinahe gesagt.


8457

Wenn die Visage mit sich unzufrieden ist,

hilft zum Schein ein Visagist.

Doch die gestylteste Visage

verhindert keinerlei Blamage

bei mangelhafter Kompetenz

und anmaßend kühner Impertinenz.

 

8458

Der Herr“ hat Trump gerettet, indem er auf ihn schießen ließ. – Eine groteske Güte „Gottes“!


8459

Die europäische Vielfalt dokumentiert sich auch in traditioneller, sich überbietender Kleinkariertheit.



© Raymond Walden




Sonntag, 14. Juli 2024

Einst in Argeles sur Mer

 


Sachte bricht die Sonne den Horizont

des noch schläfrigen Meeres auf

und zeichnet auf die ruhende Oberfläche eine Straße aus Licht

direkt zu mir und den Sand, am Strand.

Meine Gedanken wandern hinaus auf dem gleißenden Band

und ich schwimme ihnen nach …,

bald schon beim Blick zurück

erhebt sich hinter der Düne weit

das majestätische Massif de Canigou,

der seit jeher heilige Berg dieses Landes,

und ich spüre es deutlich,

wie er, geadelt durch das Sonnenlicht, zu mir spricht.

Er schaut mir zu

aus dem unvergleichlichen Blau im Hintergrund,

mit dem Schneeweiß am Gipfel.

Unser Tag beginnt und wird verrinnen

für ein Leben lang aber ins Gedächtnis graviert.





Samstag, 13. Juli 2024

Sequenzen von Skepsis (628 Antikriegsedition)

 


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


8440

Gott“ sei kein Pazifist, sagen religiöse Kriegsbefürworter zutreffend, denn Götter aller Zeiten und Kulturen gelten als parteiische Streiter gegen alles Mögliche. Da sie aber alle nicht real sind, können sie natürlich auch keine Pazifisten sein.


8441

Wer als religiös gläubiger Mensch Kriege rechtfertigt und bewirkt, macht sich mit der Lüge gemein, denn sie steht am Beginn jedes kriegerischen Massenmordens.


8442

Religiöses Friedensgesäusel dient der Selbsttäuschung, der beruhigenden Hoffnungsmanifestation innerhalb der jeweiligen Konfession, zur moralisch verpflichtenden Ergebenheit, auch dann, wenn es gegen andersgläubige „Feinde“ geht.


8443

Dem „Ruhe in Frieden“ für Verstorbene setzt die Aufklärung dem Menschen entgegen: „Lebe in Frieden!“ Und sie fügt hinzu: „Im Hier und Jetzt.“


8444

Krieg kommt dem geistigen und moralischen Offenbarungseid der ihn Betreibenden gleich.


8445

Modernste Kernkraftwerke abwracken, aber mit Atomwaffen auf Kriegsertüchtigung setzen. Wie verstrahlt, kontaminiert sind solche Schädel?!


8446

Lasset die Kindlein zu mir kommen.“ Und lasst die Jugend zum Militär einziehen, Karriere und Inferno winken. Kriegsgewinnler finden sich da nicht ein, denn sie mästen ihre Pfründe in vorsorglicher Sicherheit.


8447

Machtbesessene und ihre Protagonisten entwürdigen und verteufeln in eskalierendem Hass ganze Völker und Kulturen, um das eigene Verbrechertum nicht nur zu rechtfertigen, sondern es auch noch zu verehren und auszuzeichnen.


8448

Militärseelsorger“ wie selbstverständlich auf beiden Seiten der Kriegsfronten, betend zu dem einen „Gott“, Soldaten und Vernichtungswaffen segnend im Namen dieses einen gütigen „Gottes“, dem sich jeder Soldat in seinem Kampf als Gottesgeschöpf gegen das gegnerische Gottesgeschöpf anvertrauen soll. – Und dieser „Gott“, fühlt er sich verarscht oder hat er sogar Wohlgefallen am Krieg mit so vielen Menschen, so vielen Toten, so vielen Traumata, immer wieder? Oder werden die Menschen seit jeher systematisch verdummt?



© Raymond Walden

 

 

 

Donnerstag, 11. Juli 2024

Von wegen, Herr von Goethe


Von wegen, Herr von Goethe, „edel sei der Mensch, hilfreich und gut“.

Frommes (?) Wunschdenken!

Der Mensch ist zu erheblichen Teilen bewusstseinsgespalten und generiert daraus seine „gewaltige“ Unmenschlichkeit: nationalistisch-rassistisch, doppelmoralisch, verängstigt und feige, opportunistisch verlogen, aber kriegsbesessen.

Wenige sind es, Herr Geheimrat, die Ihrem Ansinnen annähernd entsprechen.

Göttlich“ gar ist nur die Einbildung.

Aufklärung versinkt im Meer der Feindbilder.




Mittwoch, 10. Juli 2024

In einzig wertvollem Leben

 


Tote träumen nicht,

Hinterbliebene aber, vielleicht,

von den Verblichenen,

angeregt durch geistige und materielle Spuren,

die jedoch geschliffen werden

in Sonne und Wind, von Wasser und Frost.

Träume, die nun leben im Erinnerungsvermögen,

das ebenso nachlässt, sich verfärbt, verblasst

und dennoch auf Fakten fußt,

auf Geschichte und Geschichten.


Je zahlreicher der Massenmensch,

desto leichtgläubiger kommt er daher.

Es scheint nichts gepredigt zu werden,

was er nicht glaubt.

Er unterscheidet sich im Glaubenseifer

durch nichts von früheren Generationen.


So, wie er einst Giordano Bruno auf dem Scheiterhaufen mordete

und glaubte, Gerechtigkeit zu üben,

so vernichtet er heute,

vielleicht mit süffisanteren Methoden,

Glaubensabweichler und Ungläubige,

aufgeklärte Skeptiker und aufrechte Wissenschaftler.

Sie werden geächtet und verleumdet

und wenn nicht getötet,

so doch sozial drangsaliert und gesellschaftlich eliminiert.

Und das im gläubigen Bewusstsein,

der freiheitlichen Demokratie zu dienen,

sie vor Feinden zu schützen!


Ein groteskes Szenario,

das sich wie eh und je

in Kriegstreiberei und Feindbildproklamationen ergeht.


Welche Träume bleiben da noch für ein waches und kulturelles Leben?

Sicherlich Wachträume von Friedenszeiten

und fraglichen Zukunftshoffnungen;

die Heere der auf Schlachtfeldern sinnlos Sterbenden,

der Gestorbenen träumen nicht,

die künftigen Schlachtopfer träumen aber noch in die Irre

in ihrem Glauben bis zum Schluss.

Und dann herrschen nur noch

Trümmer und Traumata der Überlebenden.


Fürchtet die nur glaubenden Unwissenden!

Sie folgen jedem propagierten Widersinn,

der sie zu allem befähigt.


Zu denken und zu wissen bedarf es der Umsicht,

der Vorsicht wie der Nachsicht,

der weitsichtigen Einsicht und Zuversicht wie

der weisen gegenseitigen Rücksicht.


Passt auf Euch auf!

In aufgeklärtem und einzig wertvollem Leben.

 

 

 

Montag, 8. Juli 2024

Sequenzen von Skepsis (627)

 


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


8428

Ein Bild vom Zeitgeist zeigt eine tätowierte Hand mit weißer Manschette, krummen, „schlimmen“ Fingern und grünem Dreck unter den Nägeln. Daneben eine Handgranate.


8429

Bläht sich das ganze Gehirn zum Fußball auf, weiß es kaum noch etwas vom Handspiel.


8430

Im Angesicht der Weltpolitik erscheint der Vergleich, Regierungen seien Gruselkabinette, wie eine kabarettistische Untertreibung.


8431

Wie gestört müssen „grüne“ Gehirnströme oszillieren, wenn von „Balkonkraftwerken“ gefaselt wird, die eher selten mehr als 1000 Watt (!) erreichen. Aber durch diese Minimalleistung erklärt sich wohl auch die „Unterbelichtung“.


8432

Die stürmische Welt muss zur Kenntnis nehmen, Deutschland ist ein nicht minder windiges Konstrukt.


8433

Ist der Mensch erst einmal verbogen, lässt er sich nur mit höchster Einfühlsamkeit wieder umformen, da er, einmal indoktriniert, leicht an einer revidierenden Korrektur zerbricht.


8434

Die Bildungssabotage wird von Ideologen konzipiert und von willfährigen Gesinnungsaktivisten wie von Opportunisten praktiziert. Wissenschaft dient dabei allenfalls als Schubkarre.


8435

Klimatiker leben von Empfindungen, die sie sich einreden lassen, weil sie von freier Wissenschaft nicht den leisesten Wind mitbekommen haben.


8436

Der Schützengottesdienst heiligt das Besäufnis.


8437

Was Sensations-, Angst- und Chaosjournalismus produziert, geht auf keine Müllhalde, verseucht ungestraft Mitmensch und Umwelt.


8438

Da wenden sich in Deutschland mehr und mehr Menschen von Religion und Kirchen ab, um anderen „Gotteshäusern“ Geld, Grund und Boden samt ideologischem Einfluss zu ermöglichen! – Das letzte Halleluja.


8439

Stierhatz in Pamplona; zweifellos Tierquälerei. Wie geschunden aber müssen Menschenseelen sein, die so etwas veranstalten, pflegen und verehren!



© Raymond Walden