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Dienstag, 15. Oktober 2024

Selbstgespräch

 


Das Herz war voll

und doch so leicht,

jetzt ist's fast leer

und ganz schön schwer.

Man weiß nicht, was man sagen soll.

Was hat man denn erreicht?

So viel gelernt,

so viel erfahren.

Flausen entkernt

und vorwiegend bemüht,

Wahres zu wahren.

Im „Durchblick“ erblüht,

die Freiheit, den Frieden genossen,

auch Tränen der Freude vergossen

wie erster Trauer selbstverständlich auch.

Enttäuschungen weggesteckt,

vieles wurde „gut“,

immer wieder neuer Mut,

Sorgen mit Zuversicht zugedeckt.


Natürlich vieles subjektiv,

aber skeptisch wach,

manches Unrecht traf tief,

blanker Unsinn war entsetzlich störend.

Doch Widerspruch erzeugt Krach,

gilt in „heiler Welt“ als empörend.


Nun, mein Freund, bist du alt,

weißt viel, längst nicht alles.

Nein, dein Herz ist nicht kalt,

besonnener aber, direkter im Fall des Falles.

Kein religiöses Licht,

keine Ideologie, die zu dir spricht,

hat auch nur den Hauch

geglaubt zu werden.

Generationen hat man verschlissen

in kriegerischer Dummheit nach traditionellem Brauch!

Jetzt hetzt man erneut in Reden und Gebärden,

verlogen verbissen,

Krieg sei unvermeidlich,

Kriegsaktien steigen weidlich.

Es kracht schon hie und da heftig,

wir mischen mit, und zwar deftig.


Dass ich das noch erleben muss“,

stöhnt das Alter auf

und kommt zu dem Schluss,

Herzlosigkeit haut immer drauf

bis zum letzten Schuss.


Wer aber Herz hat, hat auch Hirn

und bietet dem Wahnsinn bis zum Ende die Stirn.

 

 

 

Donnerstag, 10. Oktober 2024

Wenn du glaubst



Wenn du glaubst,

es geht nichts mehr,

kommt ein liebes Gottchen her.

Du sprichst ihm zu,

und es wächst im Nu.

Es bestimmt dein ganzes Leben;

so ist das eben.


Du bist die ganze Zeit ein Kind geblieben,

hast dich im Zweifel aufgerieben

in deinen engen Laufstallgittern,

wolltest nicht verbittern,

glaubtest an das Gute

bei Zuckerbrot und Rute.


Seelenheil,

mein Gott, wie geil!

Ewig leben ohne Sorgen,

aber erst im Himmel, morgen.

Alles gabst du für dein Weltbild her,

auch deine Söhne sind nicht mehr.

Sie fielen in so heiligen Kriegen,

der Teufel war nicht zu besiegen.


Die Schicksale von Millionen sprechen Bände,

Strategen und Kriegsgewinnler reiben sich die Hände.

Und du wählst immer noch dieselben,

die Roten, Schwarzen, Grünen, Gelben,

die sich unbelehrbar brüsten,

um willfährig wieder aufzurüsten

im geschürten Hassen gegen Feindesbild.

Sie trommeln schon wie wild.


Hier wäscht man Hirne nicht mehr mit der Hand,

auch kaum mit Folter oder „an die Wand“.

Man gießt per Bildschirm Öl ins Feuer

permanent und ungeheuer.

Frieden wird geheuchelt,

ganz unverfroren schon gemeuchelt.

Frieden wird geächtet,

ganze Völker schroff entrechtet.


Der große Zampano auf hohem Ross

verlässt sich auf den Vasallentross.

Sogar in vorauseilendem Gehorsam gründlich

knallt es nachrichtlich stündlich.

Vor Ort freilich immerzu,

niemand mehr findet dort noch Ruh.


Und wieder kommt, ach Gott; dein Gottchen ins Spiel.

Ich möchte lauthals schreien: „Das ist zu viel!“


Doch mein Schreiben ist leise,

ich protestiere und traure auf diese Weise,

will niemanden verletzen,

schon gar nicht hetzen,

vielleicht ein Beispiel für Besinnung geben.

Es gibt kein Höherwertiges als Leben.

Für alle Seiten und Zeiten!

Man vergesse den Unsinn von „Ewigkeiten“.




*****

Niedergeschrieben innerhalb von 30 Minuten an diesem Donnerstag, 10.10.2024, früh an einem grauen, klatschnassen und stürmischen Morgen auf meiner „Hohen Freiheit 24“ in Paderborn – für alle Welt da draußen.



 

Dienstag, 17. September 2024

Frieden lieben

 


Wenn das Meer tief in sich ruht,

weil Wind und Wellen schweigen,

erwacht besinnlich frischer Mut,

will sich in freiem Denken zeigen,

und so frag' ich unverblümt ganz offen:

Könnte ich mich lieben

und (könnte) dennoch hoffen,

da mich Gebote und auch Flausen trieben?


Indoktriniert – und eben daran zweifelnd von Anfang an,

skeptisch hinterfragend alles;

bin ich nun stabil als Mann

und liebenswert im Fall des Falles?


Stets will ich nachvollzieh'n und wissen,

nicht opportun und folgsam glauben,

ich will ein Banner aufgeklärter Freiheit hissen

und dem Wahnsinn keine Gültigkeit erlauben.


Kann man so einen lieben?

Wohl nur dann, wenn man ähnlich denkt!

Die Treusten sind zu oft im Krieg geblieben,

so lass' uns Frieden lieben,

der erst Lebensfreude lenkt,

nicht das Töten und das Sterben,

sondern Glück und Perspektiven schenkt

für ein Leben möglichst ohne Scherben:

Dafür lass' uns liebend werben!

 

 

 

Donnerstag, 29. August 2024

Was treibt Ihr auf Erden hier?


Wenn sich die Lüge frei entfaltet,

der Staat den Tonfall gar gestaltet,

die Bildung stetig schrumpft,

Journalismus im gleichen Schritt versumpft,

wenn Messerstecher die Kultur zerschneiden

und freie Menschen Straßen meiden,

Politiker nichts von Verbesserung ahnen,

lässt die Verirrung Böses schwanen:

Dann ist Schluss mit „Einigkeit und Recht und Freiheit“.

Vorbei die Zeit

der guten Nachbarschaft nach innen und nach außen,

Feindbilder, Waffenwahn – wer da nicht mitmacht, der bleibt draußen,

Kriegsertüchtigung kommt vor Ernüchterung.

Das hat man seit 1945 wiederum vergessen,

in Deutschland wird schon wieder „aufgesessen“

der Idiotie und effektiver Kriegsmaschinerie:

Sprung auf, Marsch, Marsch und volle Deckung!

Vollzug erwartet, deutlicher noch: Vollstreckung!


Keine Diplomatie,

doch Kriegsstrategie zum angeblichen „Schutz der Demokratie“,

unsäglich unerträglich.


Ihr wirkt entsetzt gehetzt,

wie Ihr die Messer wetzt

und ständig Blut vergießt,

weil zu wenig davon in Euren Hirnen und hassenden Herzen fließt.


Wollt Ihr wirklich „den totalen ….“?

Es scheint, Ihr habt Euch längst entschieden,

zu lange Anstand schon, auch Wahrheit oder Sachverstand gemieden,

Heuchler und Meuchler Ihr,

was treibt Ihr auf Erden täglich schädlich hier?






Redaktioneller Hinweis


Es folgt eine Pause bis etwa Mitte September.

Wie üblich bei solchen Gelegenheiten, möchte ich anregen, in den Monatsarchiven zu stöbern. Sie dokumentieren vielfältig, wie schnelllebig unsere Zeit einerseits eilt, aber auch wie stagnierend sich die Menschheit andererseits aufführt.

 

 

 

Mittwoch, 10. Juli 2024

In einzig wertvollem Leben

 


Tote träumen nicht,

Hinterbliebene aber, vielleicht,

von den Verblichenen,

angeregt durch geistige und materielle Spuren,

die jedoch geschliffen werden

in Sonne und Wind, von Wasser und Frost.

Träume, die nun leben im Erinnerungsvermögen,

das ebenso nachlässt, sich verfärbt, verblasst

und dennoch auf Fakten fußt,

auf Geschichte und Geschichten.


Je zahlreicher der Massenmensch,

desto leichtgläubiger kommt er daher.

Es scheint nichts gepredigt zu werden,

was er nicht glaubt.

Er unterscheidet sich im Glaubenseifer

durch nichts von früheren Generationen.


So, wie er einst Giordano Bruno auf dem Scheiterhaufen mordete

und glaubte, Gerechtigkeit zu üben,

so vernichtet er heute,

vielleicht mit süffisanteren Methoden,

Glaubensabweichler und Ungläubige,

aufgeklärte Skeptiker und aufrechte Wissenschaftler.

Sie werden geächtet und verleumdet

und wenn nicht getötet,

so doch sozial drangsaliert und gesellschaftlich eliminiert.

Und das im gläubigen Bewusstsein,

der freiheitlichen Demokratie zu dienen,

sie vor Feinden zu schützen!


Ein groteskes Szenario,

das sich wie eh und je

in Kriegstreiberei und Feindbildproklamationen ergeht.


Welche Träume bleiben da noch für ein waches und kulturelles Leben?

Sicherlich Wachträume von Friedenszeiten

und fraglichen Zukunftshoffnungen;

die Heere der auf Schlachtfeldern sinnlos Sterbenden,

der Gestorbenen träumen nicht,

die künftigen Schlachtopfer träumen aber noch in die Irre

in ihrem Glauben bis zum Schluss.

Und dann herrschen nur noch

Trümmer und Traumata der Überlebenden.


Fürchtet die nur glaubenden Unwissenden!

Sie folgen jedem propagierten Widersinn,

der sie zu allem befähigt.


Zu denken und zu wissen bedarf es der Umsicht,

der Vorsicht wie der Nachsicht,

der weitsichtigen Einsicht und Zuversicht wie

der weisen gegenseitigen Rücksicht.


Passt auf Euch auf!

In aufgeklärtem und einzig wertvollem Leben.

 

 

 

Montag, 1. Juli 2024

Nicht nur weg aus Düsseldorf

 


Lass uns noch bis acht Uhr schlafen,

dann das Frühstück nehmen.

Weißt du noch, als wir uns trafen

und begannen, uns zu schämen

angesichts der Favelas und Slums vom Hotel herab?

Uns war klar, es gibt deren so viele

in der Welt,

doch unsre Wahrnehmung war bis dahin viel zu knapp.

Von da an veränderten wir unser Bemühen wie auch Spiele

um das Geld.


Kritische Zeugen wurden wir,

durchschauten Finanzinteressen und Kriegstreibereien.

Zufällig nächtigten wir nun hier,

keineswegs weltvergessen in Schönfärbereien

und schauen aus dem Hotel auf nüchtern gepflegtes Gelände,

auf Gebäude von einem Rüstungskonzern,

klinisch, bürokratisch, funktional die Straßen und Wände.

Der äußere Frieden trifft hier nicht den Kern,

denn wo die hier geborenen Waffen explodieren,

resultieren Trümmer, Tod und Leid,

am Rhein indes ein reiches Expandieren,

bis vielleicht auch neuerlich

die Waffen wieder sprechen vor Ort,

wie sie schon damals ungeheuerlich

sprengten Wahn und Frieden fort.


Ich glaube, es wird Zeit,

lass uns frühstücken – und weg

aus Düsseldorf, doch wohin?

Wo ist Frieden noch eindeutig Zweck,

wer sucht und findet im Frieden noch Sinn?




Freitag, 22. Dezember 2023

Unser aller Frieden

 


Sie predigen Frieden,

heucheln Liebe,

schüren wie selbstverständlich

Hass

und beten Waffen an.


Das soll es sein?


Geht in euch,

nehmt eure Kinder mit.

Nehmt ein entspanntes Bad

in frischer Luft,

in klarem Wasser,

in reinem Licht

und wachem Wohlsein.

Kommt zurück

auf die Bretter des Lebens,

auf die Bühne aufgeklärter Menschlichkeit,

demütig und aufrecht.


Das Licht unserer Augen

kommt von der Sonne, anderen Sternen

und einem lebendigen Herzen.“ *


Dieses Licht lügt nicht,

deutet nicht,

bevormundet nicht,

es erhellt,

sieht scharf und durchdringend

und schaut hin!


Es leuchtet Kriegern heim,

erstrahlt in friedlichen Tönen

und weiß, sich besinnlich zu verströmen,

aufzublühen

in einem friedfertigen,

ganz weltlich

überzeugenden und sich ergreifend hingebenden


Halleluja.




  • Sequenzen von Skepsis, Nr. 1179

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