Donnerstag, 10. Oktober 2024

Wenn du glaubst



Wenn du glaubst,

es geht nichts mehr,

kommt ein liebes Gottchen her.

Du sprichst ihm zu,

und es wächst im Nu.

Es bestimmt dein ganzes Leben;

so ist das eben.


Du bist die ganze Zeit ein Kind geblieben,

hast dich im Zweifel aufgerieben

in deinen engen Laufstallgittern,

wolltest nicht verbittern,

glaubtest an das Gute

bei Zuckerbrot und Rute.


Seelenheil,

mein Gott, wie geil!

Ewig leben ohne Sorgen,

aber erst im Himmel, morgen.

Alles gabst du für dein Weltbild her,

auch deine Söhne sind nicht mehr.

Sie fielen in so heiligen Kriegen,

der Teufel war nicht zu besiegen.


Die Schicksale von Millionen sprechen Bände,

Strategen und Kriegsgewinnler reiben sich die Hände.

Und du wählst immer noch dieselben,

die Roten, Schwarzen, Grünen, Gelben,

die sich unbelehrbar brüsten,

um willfährig wieder aufzurüsten

im geschürten Hassen gegen Feindesbild.

Sie trommeln schon wie wild.


Hier wäscht man Hirne nicht mehr mit der Hand,

auch kaum mit Folter oder „an die Wand“.

Man gießt per Bildschirm Öl ins Feuer

permanent und ungeheuer.

Frieden wird geheuchelt,

ganz unverfroren schon gemeuchelt.

Frieden wird geächtet,

ganze Völker schroff entrechtet.


Der große Zampano auf hohem Ross

verlässt sich auf den Vasallentross.

Sogar in vorauseilendem Gehorsam gründlich

knallt es nachrichtlich stündlich.

Vor Ort freilich immerzu,

niemand mehr findet dort noch Ruh.


Und wieder kommt, ach Gott; dein Gottchen ins Spiel.

Ich möchte lauthals schreien: „Das ist zu viel!“


Doch mein Schreiben ist leise,

ich protestiere und traure auf diese Weise,

will niemanden verletzen,

schon gar nicht hetzen,

vielleicht ein Beispiel für Besinnung geben.

Es gibt kein Höherwertiges als Leben.

Für alle Seiten und Zeiten!

Man vergesse den Unsinn von „Ewigkeiten“.




*****

Niedergeschrieben innerhalb von 30 Minuten an diesem Donnerstag, 10.10.2024, früh an einem grauen, klatschnassen und stürmischen Morgen auf meiner „Hohen Freiheit 24“ in Paderborn – für alle Welt da draußen.



 

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