– (Bittere) Satire –
Im hohen Haus des menschlichen Zoos schwirrt es von seltsamen Vögeln. Die Luftoberhoheit haben die Pleitegeier, die mit dem Merkelzeichen beringt sind und fortwährend krächzen: „Wir schaffen das.“
Da müssen sich die koalierenden Farbgeier schon mächtig aufplustern, um mit ihrem „Wumms“ durchzudringen. Die Grellsten von ihnen tröten deshalb mit „Doppelwumms!“.
Der Uhu im Freigehege nebenan ruft immer wieder: „Orden, Orden!“, und behängt dann seltsame Vögel mit kleinen Meisenringen und künstlichen Papageienschnäbeln.
Im hohen Vogelhaus schwärmen Grünschnäbel von der Wichtigkeit der Kuckucksheime, und Rotkehlchen wie Rotschwänzchen piepsen für die Bedeutung auch von Mücken. Der Eisvogel beschwichtigt: „Das kostet doch nur ein Eisbällchen“, auf das die Elster schon diebisch schielt. Der Regenpfeifer beklagt die Trockenheit und gibt die Schuld dafür den verschwenderischen Menschenaffen, doch die sind gar nicht im Haus.
„Nein“, schreit die Lerche, „es ist viel zu nass, ich sehe das doch von oben deutlich. „Ich möchte auch darauf hinweisen“, ruft der Rotmilan, „dass Windmühlen mir die Luft verwirbeln und auch schon Kollegen erschlagen haben.“
„Das geht so nicht weiter“, doziert der Rabe, „wir brauchen erst mal eine Tagesordnung.“ „Ja, und auch eine für die Nacht“, pflichtet eine Eule bei.
Es pocht an der Tür; der Grünspecht kommt wieder einmal zu spät: „Es ist Krieg!“, hämmert er. „Sag ich doch“, meint eine Mastgans, „ wir brauchen viel mehr Waffen, nachhaltige, die auch nachhaltig ausradieren.“ „So ein Blödsinn“, gurrt die Friedenstaube und scheißt einem Zwerghahn auf den Schnabel, als er kräht: „Nachhaltig heißt doch umweltschonend!“ Das Brahmahuhn gackert los: „Ei gelegt, Ei gelegt“, und verhöhnt damit den bekleckerten Minimacho. Das ermuntert erst recht die Spottdrossel, die meckert: „Dem sollte man das Geschlecht umwandeln.“ „Und aus dir mach' ich gleich Diverses“, droht der Turmfalke im Sturzflug, denn er ist natürlich Kriegsbefürworter.
„Alles Körnerfresser“, stimmt ihm der Habicht zu. Da spreizt der Adler seine Fittiche und intoniert: „Fleisch auf den Tisch, von mir aus auch Fisch, aber immer frisch!“
Meldet sich wieder ein Pleitegeier: „Was für ein Fraß, ich bin für Aas – wir schaffen das!“
Es piept und brummt ganz laut, das Licht geht aus im Saal. Eine gestylte Ente quakt: „Bestimmt hat der grüne Kobold den Stecker aus der warm gewordenen Kühlbox für Hähnchenschenkel als Stromquelle gezogen.“ „Kein ernstes Problem“, schnattert ein Erpel, „wir sind nicht pleite, wir pausieren nur mal.“ Schreitet ein Pfau draußen an der Tür vorbei: „Ihr spinnt doch alle, ich hab' die Wahl, ihr könnt mich mal!“
Das hohe Haus hielt dem nicht Stand, es krachte in der Kuppel hart, und es begann die Himmelfahrt.
Alles haben die Vögel angebetet, hasserfüllt herausgekreischt, trompetet, zu keinerlei Kommunikation bereit und fähig, denn sie glaubten Phrasen, kannten wenig und wussten nichts.
Während die Raubvögel Rache und Vergeltung schworen, hatten die gefiederten Vegetarier schon den Regenbogen als Grabschmuck auserkoren.
Das hohe Haus wartet seither auf neuorientierte Konstrukteure und einen Architekten – ohne Vögel*innen. (Auch „außen“! Denn da bockt der Bär der feministischen Wertepolitik, kifft sich der Hirnbefreite gesund, nicht so messerscharf beobachtet auf dem gegenderten Diversenklo, mitten in Berlin; wer will da noch hin?)
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