Lass uns noch bis acht Uhr schlafen,
dann das Frühstück nehmen.
Weißt du noch, als wir uns trafen
und begannen, uns zu schämen
angesichts der Favelas und Slums vom Hotel herab?
Uns war klar, es gibt deren so viele
in der Welt,
doch unsre Wahrnehmung war bis dahin viel zu knapp.
Von da an veränderten wir unser Bemühen wie auch Spiele
um das Geld.
Kritische Zeugen wurden wir,
durchschauten Finanzinteressen und Kriegstreibereien.
Zufällig nächtigten wir nun hier,
keineswegs weltvergessen in Schönfärbereien
und schauen aus dem Hotel auf nüchtern gepflegtes Gelände,
auf Gebäude von einem Rüstungskonzern,
klinisch, bürokratisch, funktional die Straßen und Wände.
Der äußere Frieden trifft hier nicht den Kern,
denn wo die hier geborenen Waffen explodieren,
resultieren Trümmer, Tod und Leid,
am Rhein indes ein reiches Expandieren,
bis vielleicht auch neuerlich
die Waffen wieder sprechen vor Ort,
wie sie schon damals ungeheuerlich
sprengten Wahn und Frieden fort.
Ich glaube, es wird Zeit,
lass uns frühstücken – und weg
… aus Düsseldorf, doch wohin?
Wo ist Frieden noch eindeutig Zweck,
wer sucht und findet im Frieden noch Sinn?
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