Sonntag, 1. Januar 2012

Sequenzen von Skepsis (90)

Aphorismen zum Nachdenken und zum Zitieren: 

1172
Mein Eindruck täuscht nicht: Immer häufiger sehe ich Politiker doppelt, wie sie neben sich stehen mit ihren Haltungsschäden und Gehfehlern.

1173
Ein weithin unterschätztes Computer-Virus heißt Hektik.

1174
Geschehenes bleibt geschehen. Für immer. Gebt der Wahrheit die Ehre und verdrängt sie nicht.

1175
Vernunft ist eine kosmische Option auch auf der Erde.

1176
Stößt die Astronomie als exakteste Wissenschaft vor bis an die Grenzen des Universums, erinnert sie sich ihres sterndeuterischen Ursprungs, entwirft märchenhaft dunkle Bilder und scheut sich wie zu überwunden geglaubten Zeiten nicht vor Dogmatismus.

1177
Spagat des Lebens: Gutes braucht Zeit, aber im Handumdrehen ist man alt.

1178
Ob Vertrautes oder Neues, beim Abschied klingt, duftet und schmeckt alles anders, fühlt sich verschieden an, erscheint in anderem Licht.

1179
Das Licht unserer Augen kommt von der Sonne, anderen Sternen und einem lebendigen Herzen.

1180
Eine tragische Komponente der Konsensunfähigkeit, sogar von Kriegen ergibt sich aus subjektiv unterschiedlichen Wahrnehmungen, wo immer sie objektiv herrühren.

1181
Kochkunst vom Feinsten, charmant serviert an delikater Tafel, ausgesuchte Tropfen, erlesenes Ambiente – und Kultur hält, was sie verspricht, nämlich Maß.

1182
Fenster gewähren Aussichten und Einsichten, moderieren Hell und Dunkel, schützen vor Hitze, Kälte, Nässe, passen sich ein und prägen das Haus; sie haben Charakter.

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© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com

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