Mittwoch, 20. März 2013

Sequenzen von Skepsis (135)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

1713
Verteidigungsminister verteidigen die Wunden und Morde des Krieges.

1714
Lebensweise: Die Sinnlosigkeit vergessen oder Unsinn zum Sinn erklären oder gar nicht nachzudenken. Wer aber kann was, da Glück Geborgenheit sucht?

1715
Täuschend echt ist das Leben.

1716
Modernste Aufrüstung blickt dennoch durch die Visiere antiquierter, längst rostiger Ritterrüstungen.

1717
„Lügen haben kurze Beine“, runde Schädel, aufgeblähte Bäuche und ominöse Gesäße. – Kamera aus!

1718
Bürokratie frisst Papier und Menschen auf.

1719
So mancher Traum war Realität, wie sich beim Erwachen herausstellt.

1720
Nach langer, sehr langer Zeit erst lichten sich die Kriegsnebel und die ganze Wahrheit könnte ans Licht kommen, ohne noch Emotionen zu verursachen.
Das Unrecht pflegt das Vergessen.

1721
Sich einen Gott zu schnitzen, ist ein Recht der Freiheit, damit aber auf die Allgemeinheit loszugehen, kennzeichnet die Fehlinterpretation eben diese Freiheitsrechts.

1722
Ohne Religion wären wir nicht ohne Kultur, sondern hätten eine andere, wahrscheinlich genauso unreif.

1723
Ein Heim, sei es ein Palast, wird zum engen Zwinger, fehlt es an Initiativen.

1724
Nur der Tod ist endgültig; so beherrscht er das Leben.

*****


Samstag, 16. März 2013

Heimat, freiheitlich lebend


Heimat in meinem Leben ist Freiheitlichkeit.
Kommt Folklore auf, bin ich schon weg,
lasse mich nicht zwängen in Trachten, Uniformen,
marschiere nicht im Gleichschritt,
singe nicht Schmalz und Kitsch,
schon gar nicht mit tränendem Herzen
oder im Waffen- und Totenkult.
Was nur alt ist, findet meine Achtung nicht,
Patriotismus schnürt mir die Kehle.

Ich singe ein anderes, leises Lied.
Heimat wird mir der Horizont, wo ich auch stehe,
die Wolken, die Sterne, Landschaften und Meere,
natürliche Variationen der Pflanzen und Tiere,
die Vielfalt der Menschen – nicht zu nah,
freundlich und ehrlich jedoch,
traurig und heiter, vorurteilslos und hilfsbereit.
Erprobte Freunde, welch ein zu teilender Reichtum!

So beheimatet in der Weite des Seins,
des Sonnenlaufs bewusst,
von Lichtphasen des Mondes berührt, nicht irritiert,
steht, wenn man Glück hat, eine Bindung als Superlativ:
Die eigene Familie, freiheitlich lebend.


Montag, 11. März 2013

Konklave


Altersweisheit erlangt man, wenn man mitten im Leben steht und über die Jahre an Erfahrungen reift. Nicht Wenige reifen nicht, sondern werden schrullig.

Nun lassen sich erwachsene alte Männer für eine „Vater-Wahl“ einschließen, um aus ihren Reihen der Lebensunerfahrenheit einen Papa zu wählen, ausgerechnet sie, die innerhalb der Kirchen-Hierarchie, außerhalb des alltäglichen Lebens als sexuelle Sonderlinge nach Ablegung ihrer Gelübde nie wieder eine Wahl hatten, es sei denn in die Illegalität!

Bezeichnend, dass sich diese geheiligte Gesellschaft über ihr Beratungsergebnis der inzwischen eigentlich aufgeklärt davon geeilten weltlichen Gesellschaft per Rauchzeichen mitteilen muss.

Doch die weltliche Gesellschaft darf man keineswegs überschätzen. In ihrer beweihräucherten Verfassung entspricht sie durchaus dem Niveau der Kaminbestücker und wird sich medial und mit reinem Herzen auf den Schornstein  fokussieren, der in einem traditionell mafiösen Ambiente die christliche Doppelmoral ex cathedra feuert und feiert.

Die Weltabgewandtheit zelebriert  wieder und intensiver denn je Hochzeit mit dem Phänomen der geheiligten Denkunfähigkeit.

Kosmonomisch kein Wunder – wie auch! – der Interimsmensch kann nicht anders.


Freitag, 8. März 2013

Sequenzen von Skepsis (134)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


1704
Gedankentiefe verflacht, wenn sie das Oberflächliche unterschätzt.

1705
Entspannte Nachtwanderungen der Gedanken ebnen manchen Weg am Tag.

1706
Astronomische Nebel verschleiern nicht, sondern repräsentieren das Werden und Vergehen: das Sein in seiner Faszination und Rätselhaftigkeit.

1707
Über Astronomie wird weltbildnerisch theoretisiert; da ist es vorteilhaft, wenn man sich am Himmel von Angesicht auskennt.



Raymond Walden
 
 
1708
Klar, ein Teleskop empfängt in erster Linie Strahlung, aber es strahlt auch aus: Ruhe, Verständnis, Anreiz und kosmische Geborgenheit, ein universales Vertrauen.

1709
Die Öffnung eines Teleskops sagt nichts über die Weltoffenheit des Beobachters.

1710
Astronomische Erkenntnisse schütteln Glaubenssätze ab – in Religion wie Wissenschaft.

1711
Die parlamentarische Farbenlehre besteht in jeweils eigener Schönfärberei.

1712
Stehst du im Schatten eines Doms, siehst du die Sonne nicht,
kniest du in seinen Gewölben,
nimmst du auch den Schatten nicht mehr wahr.

*****


Freitag, 1. März 2013

Alternative für Europa!


In einer E-Mail vom 27.02.2013 an alle Unterstützer der Wahlinitiative 2013 kündigt Prof. Dr. Bernd Lucke eine Parteigründung an:

In der kommenden Woche wird der Sprecherrat der Wahlalternative 2013 die Gründung einer neuen Partei mit dem Namen "Alternative für Deutschland" bekanntgeben.

Die Alternative für Deutschland wird die Auflösung des Euros zugunsten nationaler Währungen oder kleinerer Währungsverbünde fordern. Sie wird sich für ein Ende der milliardenschweren Rettungsschirme und gegen eine europäische Transferunion aussprechen. Sie wird sich auch für eine Verschlankung und Entbürokratisierung der Europäischen Union durch Rückverlagerung von Kompetenzen auf die nationale Ebene einsetzen.


Ich stelle mir vor, in jedem Land der Europäischen Union würden sich solche Parteien gründen: „Alternative für Frankreich“, „Alternative für Groß-Britannien“, „Alternative für Italien“ usw. – Wir könnten Europa gleich aufgeben!

Wir brauchen keine nationalen Alternativen, sondern europäische Veränderungen einer Administration, die aus dem Ruder läuft, weil nicht klar definiert wird, was denn Europa sein soll.
In dieses Vakuum wurden zu viele unsichere Kandidaten aufgenommen, wurde auch voreilig, aus bekannten Gründen, der Euro implementiert.

Wer wirklich zu Europa steht, kann nur einen Bundesstaat meinen!
Und in diesem Sinne bestehen Dringlichkeiten für neue klare Definitionen für Europa, für Alternativen zum bisher mangelhaften Diktat von Bürokraten, Technokraten und Bankvorständen.

  • Der Euro darf nicht zur Diskussion stehen, wohl aber die Ausgliederung zu schwacher Volkswirtschaften aus der Euro-Zone.
  • Rettungsschirme sind blanker Unsinn und rechtlich äußerst fragwürdig.
  • Verschlankung und Entbürokratisierung müssen wirklich umgesetzt werden.
  • Rückverlagerungen von Kompetenzen auf die nationale Ebene sind sehr differenziert zu betrachten, mindestens genauso wichtig für einen anzustrebenden  europäischen Bundesstaat wird die Abtretung von Kompetenzen an ein wirklich funktionierendes Europa-Parlament.
  • Verdrängt wird bisher die Notwendigkeit einer europäischen Bundesregierung, die allein zumindest für die Euro-Zone ein realistisches Europa für die Zukunft sichern kann. 

Ich rate dringend von der Namensgebung der zu gründenden Partei ab.
Darüber hinaus empfehle ich vor der Gründung einer neuen Partei den Entwurf einer europäischen Gesamtkonzeption mit klarer Zielansprache, was Europa besonders auch im globalen Geschehen darstellen soll.

Die bevorstehende Bundestagswahl sollte keinen schädlichen Termindruck für einen wirklichen Aufbruch bedeuten, einen Aufbruch, den man unbedingt auch zumindest mit interessierten Bürgern in den engeren europäischen Kernländern abstimmen sollte.
Eine europäische alternative Partei erachte ich für vielversprechender als den jetzt initiierten deutschen Alleingang. 


Mittwoch, 27. Februar 2013

Sequenzen von Skepsis (133)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

1694
Wie unselige Kleinstaaterei überzieht ein Flickenteppich von Tabus den gesamten Globus und knebelt jede einzelne kleine Freiheit.

1695
Was ich für wertvoll erachte, darüber lachen andere nicht einmal.

1696
Waffen-Obsession: Die Waffen besitzen den Menschen.

1697
Europa muss sich demokratisch neu finden, ohne Erreichtes zu verspielen.

1698
Je höher die Dimensionen, desto länger die Laufzeiten des Echos.

1699
Viel zu oft lässt sich Intelligenz durch Dummheit gefangen setzen.

1700
Abwechslung entsteht durch viele kleine Abschiede, viele kleine Tode.

1701
Echte Muße, im Gegensatz zur Faulheit, will erarbeitet und auch gewürdigt werden.

1702
Seht den hellen Blick eines glücklichen Kindes und ihr könnt erahnen, was das eigentliche Ziel des kultivierten Menschenlebens wäre.

1703
Wirklich zu leben, heißt denken und danach zu handeln.

*****



Donnerstag, 21. Februar 2013

Demokratiefeindliche Trends


Religion suggeriert  Hoffnung auf ein unwahrscheinliches Jenseits,
Ideologie konstruiert eine scheinbare Welt im Diesseits,
und beide verwerfen objektivierbare Wahrheiten als Systembedrohungen.

Der Mensch wird subtil oder offen kompromisslos der Doktrin untergeordnet,
er zählt nur als konformes Herdenmitglied, als Erfüllungsgehilfe.

Demokratie aber erfordert unvoreingenommene Orientierung
an nachweislichen Realitäten, setzt Ehrlichkeit voraus,
unabwandelbare Gleichberechtigung aller Bürger.

In ihrer gemeinsamen Furcht vor Demokratie gehen Religion und Ideologie, ungeachtet auch fundamentaler Gegensätzlichkeiten, heuchlerische Koalitionen ein:
Durch Multiplikation ihrer Diktate überziehen sie quasi in der Quadratur der menschenverachtenden Unterwerfung weiteste Flächen der besiedelten Landkarten. Wo Religion und Ideologie identisch werden, gibt es die Totalität der Entmenschlichung, keinerlei Chance für Demokratie, keine Freiheitlichkeit und auch keine menschenwürdige Bildung, es sei denn, unter Gefahren und schärfsten Einschränkungen im verborgenen Untergrund.

Apropos Bildung!
Wer allen Ernstes glaubt, jeder zweite Schüler habe das Zeug zum Abitur, hat von Bildung keine Ahnung, ist vielleicht ein Gegner von Demokratie, da er Chancengleichheit verwechselt mit ideologischer Gleichmacherei auf unterem Niveau.
Fachkräftemangel, Studierunfähigkeit zu vieler Studenten, auffallende psychische Probleme wegen gar nicht geminderten Leistungsdrucks beschreiben nur einige wirklich brennende Defizite des Bildungssystems.

Ohne ausreichende Bildung gibt es keine Demokratie, was ein Blick rund um den Globus unbezweifelbar manifestiert.

Keineswegs bedurfte es des Internets, um diese Behauptung zu belegen, es übernimmt nun aber zwangsläufig die Rolle des Zeugen. Was da „zusammengetwittert“ und ungeistig ein- und ausgegossen wird, wiegt auf Dauer schwerer als die Vorzüge, die auf der Hand liegen.
Auch diese Verkehrsart „Internet“ wird ohne wirksame Verkehrsregeln nicht fortbestehen können, denn hier werden beispielsweise nicht nur Vorfahrtsregeln missachtet, sondern Menschenrechte und Menschenwürde.

Diese Verletzungen richten sich direkt und unmittelbar gegen demokratische Grundsätze. In der Masse praktiziert und geduldet, hebeln sie alle demokratischen Ansätze aus, selbst dann, wenn sie bisweilen einzelnen Diktaturen vordergründig gefährlich werden: Nach der Beseitigung des Despoten „zerzwitschern“ sich die zur Demokratie unfähigen Revolutionäre!
Erhellende Beispiele dafür liefern, wenngleich auf wesentlich kleinerer Bühne, diverse deutsche Oppositionsgrüppchen, die in entlarvender Lächerlichkeit scheitern.
Dabei wäre fundierte Opposition so dringend nötig.

Doch da fehlt es an Bildung und Wahrhaftigkeit.
Bildung meint nicht nur Faktenwissen (wenngleich es auch daran einfach mangelt), sondern Hintergrundkenntnisse, Methodenzusammenhänge, Kausalitäten usw.
Wahrhaftigkeit meint Ehrlichkeit, Richtigkeit und Zuverlässigkeit, also Berechenbarkeit, zu der man persönlich mit seinem Namen steht.
Der gesamte anonyme Wust und Unflat des Internets ist nicht akzeptabel und wäre auch zu regeln, wenn man sich international endlich und ernsthaft darum bemühte!
Doch scheinen zu viele Geheimdienste und sonstige Syndikate keinerlei Interesse daran zu haben.

So ist das Internet kein Hort, sondern eine Bedrohung für die Demokratie, gespickt mit Unwahrheiten, verlogener Propaganda, mit Unrecht und Wertezersetzung. In einem solchen Dschungel nicht die Orientierung zu verlieren, erfordert Verantwortung und Wachsamkeit von jedem Einzelnen, verlangt qualifiziertes Denken. Erst dann entfaltet das weltweite Netz seinen eigentlichen, den Menschen gerechten Vorteil und Wert.
Wie viele Menschen aber verfügen über ausreichende Bildung?
Wie viele getarnte und ungetarnte Irrlehren gegen jegliche Demokratie wabern im Internet und stützen darüber hinaus die demokratiefeindlichen Trends nicht nur in diesem Medium!


Dienstag, 19. Februar 2013

Sequenzen von Skepsis (132)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

1684
Masse ist nicht mein Ding, da sie sich gerne oberflächlich definiert.

1685
Was nicht in den Medien erscheint, existiere nicht? Geschehe nicht?
Existiert, geschieht überhaupt, was die Medien darstellen?
Es gibt eine reale Welt, von deren Seitenvielfalt sich das eingebläute Medienkolorit kein Bild macht.

1686
Niemals sind Waffen neutral:
Bei der Herstellung und im Handel dienen sie über Leichen gehenden Wirtschaftsinteressen; schon beim Verkauf ergreifen Waffen Partei für den Besitzer, stützen seine Ziele und erfüllen ihren vernichtenden Zweck.

1687
Einer redet im Auditorium Unsinn und die Masse widerspricht nicht. Die Infektion hat stattgefunden, nach der Inkubationszeit geht’s los.

1688
Wer den Unsinn nicht beim Namen nennt, wird sprachlos einverleibt.

1689
In der Politik hat Religion nichts zu suchen, es sei denn die Last eigener schwerer Sünden.

1690
Wenn Staat und Medien in typischer Räson Fakten verschweigen, wird die Verschwiegenheit guter Freunde umso wertvoller.

1691
Kommt man in die Jahre, sollte man aus anderen herauskommen.

1692
Bücher landen so und so in Schubladen, verstauben in Regalen, werden auch in Archive befördert. Texte im Internet spült das Meer an ferne Strände, trägt der Wind, archiviert die Wüste, vagabundieren im Orbit.

1693
„Gedemütigt sei der Mensch, schmerzlich, vernichtend und heilsam“, spricht Gott als Ausdruck der Unreife des menschlichen Gehirns.

*****


Samstag, 16. Februar 2013

In einstiger Aufklärung


Gäbe es den propagierten Gott,
könnte ich ihm nur erbittert zürnen
und er wüsste genau,
dass er daran die Schuld trüge,
hätte er mich doch, wie es heißt,
nach seinem Ebenbilde geschaffen.

Dem Bild entsprechend, wird auch der Papst müde und krank,
stirbt wie sein Gott.

Nicht solche Naivität berührt mein Denken,
wohl aber die Dreistigkeit der Kleingeistigkeit,
wie sich geistige Armseligkeit behauptet.

Mich ergreifen Bedauern und Mitleid
mit den so hinters Licht Geführten,
Trauer und Verzweiflung mit denen,
die unter den Verblendeten darben und sterben.
Im Namen Gottes!

Es ist das Leid des Interimsmenschen,
der dem Schmerz als willfähriger Erfüllungsgehilfe dient.

Aber auch dieses Sklaventum wird sein Ende finden:
einst, in der kosmonomischen Sichtweise der Aufklärung.

Zu solcher Hoffnung braucht es Mut und viel Geduld,
denn ehe der Mensch durch Einsicht zur Moral gelangt,
ist ein langer unberechenbarer Entwicklungsschritt zu vollziehen.

Gegenwärtig bläst dem erschwerend
ein eisiger Wind der säkularen Massenverblödung entgegen.
Wer sich ausklinken kann
in einer eher seltenen Bevorzugung des Schicksals,
darf sich selbst beweisen,
ohne sein Glück voreilig aufs Spiel zu setzen.


Donnerstag, 14. Februar 2013

Kritische Präsenzen (7)


Anmerkungen zu aktuellen Vorgängen,
zum Nachdenken und Zitieren:

47
Mit Drohnen ballert ein Wildwest-Präsident nach seinem Gutdünken mordend um sich, doch wen juckt’s? – Die Deutschen! Die wollen auch dröhnen. 
Echte Freunde ... .

48
Mehr oder weniger ausgefüllte Dirndl gibt’s als Sonderangebote der fröhlichen Spießigkeit.

49
Plagiat nennt man den Beleg der eigenen Unerforschlichkeit.

50
Das Krakeelen des politischen Aschermittwochs ist verebbt, die krummen Eier der Hähne und gockelähnlichen Hennen sind gelegt, das Gefolge hat sie in süffiger Laune zustimmend geschluckt.
Jetzt taucht noch deutlicher die Frage nach der Wählbarkeit auf.

51
Ein Papst wird müde wie sein Gott.

52
Wieder eine Atom-Macht mehr – weil die bisherigen sich nicht einig sind.
Doch schurkenmäßig eingesetzt wurden Atombomben bisher nur von einem dieser strahlenden Moralhüter.

53
Wo ist eigentlich das Ozonloch hin?

54
Waffen nach Saudi Arabien!
So erschießt man bereits in Deutschland Demokratie.

*****

Mittwoch, 13. Februar 2013

Sequenzen von Skepsis (131)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

1672
Keineswegs endet am Aschermittwoch der närrische Lokalpatriotismus.
Blödsinn tritt jetzt wieder ungeschminkt auf.

1673
Man stirbt schon lange vor dem Tod durch Anpassung und an Mittelmäßigkeit.

1674
Bist du frei von üblichen täglichen Zwängen, weil du reich oder alt bist, hast du hoffentlich der Freiheit ein Lager bereitet.

1675
Einen Erfolg feiert man am ehrlichsten leise.

1676
Gibt es den wahren Erfolg oder doch nur das Blendwerk?

1677
Tausende Aphorismen kommen oberflächlich daher und dennoch trifft so selten gar nicht einer tief ins Herz, belebt oder betört, tötet sogar.

1678
Fühlst du dich frei, gängelt dich keine Uhrzeit, keine Jahreszeit, solange kein Irrtum dich reitet.

1679
Spott hilft nicht! Die Hilflosigkeit aber spottet.

1680
Lebenslanger Irrtum? – „Mag sein“, entgegnete der Tod und nahm sich des Zweiflers an.

1681
Gefangen im Käfig des eigenen Lebens, sucht man vergebens nach Freiheit.

1682
Es ist, als hätte Frieden vor allem den Wert, den nächsten Waffengang vorzubereiten.

1683
Die freiheitliche europäische Idee duldet keine Brüsseler Lobbyisten.

*****

Montag, 11. Februar 2013

Koalition des Widerstands


Europa entfernt sich immer weiter von demokratischen Grundsätzen, eine Alternative zur gegenwärtigen Politik ist dringend erforderlich.
Vielleicht entwickelt sich etwas aus der hier vorgestellten Initiative?
(Quelle: Aus einer E-Mail der Initiative an den Betreiber dieses Blogs):

Auf Initiative von Tony Benn, Politiker aus Großbritannien, sowie Mikis Theodorakis und Manolis Glezos aus Griechenland
entstand in diesem Jahr eine europäische Koalition des Widerstands.

Die folgende 4-Punkte Initiative wurde am 18. Oktober 2012  in der britischen Tageszeitung "Guardian" veröffentlich und bisher 3000 mal unterzeichnet, unter anderen von zahlreichen Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft u. Kultur sowie europäischen Vertretern von Linksbündnissen und Gewerkschaften.
Initiatoren waren:
Tony Benn, Abgeordneter u. ehem. Vorsitzender der Labour Party, mehrfacher Minister;
Lindsey German, Stop the War Coalition ;
Natalie Bennett, Vorsitzende Green Party England u. Wales

Die Politik der Regierungen und Banken ist gescheitert.
Das hat die Finanzkrise verursacht.
Die Kürzungspolitik treibt viele Menschen in die Armut.
Eine ökonomische Alternative ist unerlässlich,
um die Existenz der Bürger zu schützen.

Die Regierung sollte: 

  1. Der Kürzungspolitik und Privatisierung Einhalt gebieten;

  2. Millionäre und Grosskonzerne besteuern;

  3. Einen Schuldenschnitt durchführen und die Banken unter ,,,,,,
     demokratische Kontrolle stellen;
  4. In Arbeitsplätze, Gemeinwesen und Ökologie investieren.


Die obige 4-Punkte Initiative der Koalition des Widerstands wurde in einem offenen Brief von Mikis Theodorakis und Manolis Glezos zuvor, wie folgt konkretisiert:

Lesen Sie den Gemeinsamen Appell für die Rettung der Völker Europas.


Mittwoch, 6. Februar 2013

Freude ist kein Götterfunken


Bei allem Respekt vor Friedrich Schiller und seinem Werk!

Freude ist kein Götterfunken,
Tochter nicht aus Ewigkeit,
wir genießen sinnentrunken
irdisch süße Heiterkeit.
Keine Zauber gaukeln Frohsinn,
sondern Echtheit uns erfreut,
viele Menschen treibt der Wahnsinn,
weil kein Funken Wahrheit streut.

Seid ermahnt, ihr Glaubenstollen!
Diesen Frust der ganzen Welt,
- denkt mal unterm Sternenzelt -
kann kein lieber Vater wollen!

Wem das große Glück beschieden,
keines Falschen Freund zu sein,
wem der Zufall hold hienieden,
bringe seine Freude ein!
Ja – wer auch nur seine Seele
frei nennt von dem Gotteswahn!
Und wer’s nicht tut, nein, der stehle
nicht davon sich ohne Plan!

Freude trifft nicht alle Wesen
durch die Launen der Natur,
denn die Guten, nicht die Bösen
folgen einer frohen Spur.
Leben lässt sie uns und streiten,
Zuverlässigkeit im Tod,
Lebenslust auf allen Breiten,
und die Einfalt träumt von Gott.

Ihr stürzt rückwärts massenweise!
Wähnt euch klug in dieser Welt?
Sucht mal unterm Sternenzelt,
hier auf Erden wird die Freude leise,
leise, leise ...
Oh, welch verrückte Götterwelt!

Montag, 4. Februar 2013

Inventur



Hin und wieder hält das Leben Inventur, hinterfragt sich, stellt sich infrage – aber meistens oberflächlich nur.
Es hat keine Zeit; der Lebensunterhalt, aber auch Nebensächlichkeiten nehmen in Anspruch. Da stockt regional schon einmal das Lebensprinzip der Nachkommenschaft und Vermehrung zugunsten von Wirtschaftswachstum, global steigert sich das Leben konfliktträchtig in die materielle und geistige Armut.

Das Leben setzt sich auseinander, wo es sich zusammen setzen sollte, es besticht und schmiert im uniformen Zwirn und Talar, ächtet die Nacktheit als Wahrheit.

Gleichwohl unterliegt Leben dem Zufall, setzt sich zusätzlich aufs Spiel, spielt sich auf in der Intelligenzflucht hin zu ersonnenen Götterdämmerungen und verliert dauerhaft an Bewusstsein.
Im Krieg verhöhnt Leben die ganze Welt, sogar die heiligen Hirngespinste und erschießt sich im Hass der Götter gegeneinander.

Trost mag die Kunst spenden, wenn auch sie oft aus Märchenverehrungen ihre Schätze schöpft.

Trost umso mehr stiftet die unverfälschte Natur und darüber hinaus das wachsende Verständnis der ideologiefreien Gesetzmäßigkeiten.

Sie verleihen Freiheit im menschenwürdigen Einklang.


Sonntag, 3. Februar 2013

Mehr ist nicht möglich



Die Masse ist zu keiner dezidierten Individualität imstande und stellt so der kosmonomischen Philosophie die fundamentale Frage nach der evolutionären Fortentwicklung des Menschen.
Logischerweise gibt die Kosmonomie keine Prognose, widersetzt sich aber allen Lehren der Apokalypse, allen Geheimbünden und Erleuchtungsreligionen, allen Verschwörungstheorien und nationalistischen Auserwähltheitsphantasien.

Wer zur Individualität befähigt ist, kann folglich eine geistige Heimat finden, einen Freihafen im Massengetriebe der chaotischen Kleinkariertheiten.
In einem Chaos, das zweifelsfrei seine zersetzenden und vernichtenden Potenziale noch ausbaut, gilt es, zumindest im eigenen überschaubaren Wirkungskreis positive Alternativen zu realisieren, sich vom Destruktivismus entschlossen abzugrenzen, eine kosmonome Identität zu praktizieren.
Mehr ist im gegenwärtigen Gesellschaftszustand des unfertigen Interims nicht möglich.

Sittenwächter, Geheimdienste, indoktrinäre Ideologieverfechter, Lobbyisten, Rüstungsprofiteure und unverhohlene Kriegstreiber bedrängen wie eh und je alle demokratischen Denkansätze, unterwandern sie, ehe sie sich überhaupt etablieren können.

Daraus ergibt sich für den unverfälschten Kosmonomen eine Verpflichtung zum eigenen Schutz und dem seiner Lieben, sich keinesfalls in ineffektiver Opposition zu verschleißen oder sogar zu opfern. Ein zerstörtes kosmonomisch empfindendes und denkendes Individuum bedeutet einen Verlust für die kosmonome intelligente Evolution.
„Intelligent“ charakterisiert speziell die Prinzipien der Pflege und Förderung menschenwürdigen Lebens, denn der gereifte Homo sapiens entwickelt eine argumentative Streitkultur in konsequenter Absage an Gewalt, an jene primitive Dummheit, die bisher immer hemmungslosere Kriegsexzesse und Zerstörungsorgien veranstaltet – und das unter dem Banner von Moral und Freiheitlichkeit, für deren Ausmerzung und Verhinderung im Vorfeld zügelloser Macht- und Raffgier alle Vorbereitungen getroffen werden.

Nein, Kosmonomie ist keine irrationale Glücksverheißung, sondern das wache Problembewusstsein bezüglich einer desaströsen Welt- und Wertegemeinschaft der Menschen.
„Lügt euch nicht selbst etwas vor!“ heißt der Selbstanspruch als Minimalvoraussetzung für menschenwürdiges Denken.
„Sicherheitskonferenzen“ aber, auf denen auch nur einer der Teilnehmer ungetadelt mit Krieg drohen darf, sind mit Sicherheit Zeugnisse bedauernswürdiger Geistlosigkeit, ja offener Intelligenzverachtung. 

Samstag, 2. Februar 2013

Sequenzen von Skepsis (130)



Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

1660
Jeder Mensch verkörpert ein Universum, das wissen kluge Eltern, der selbstbewusste Patient und vielleicht auch sein Arzt.

1661
Christen verehren das Leiden und schöpfen daraus Freude. Einfach unglaublich!

1662
Wie an keinem Ort der Erde konzentriert sich, der Logik folgend, im  „Heiligen Land“ der Hass.

1663
Der Mensch krankt am Hass, er bräuchte Hilfe, aber verweigert sie.

1664
Irrtümer müssen erst einmal als solche erkannt werden, dann lassen sie sich bedauern und häufiger als gedacht korrigieren.

1665
Einstmals wie heute nicht  „edel“, sondern „eitel“.

1666
Alles, was der Mensch plant und herstellt, verlangt nach seiner Zweckerfüllung.
So sprechen die Waffen, und der Mensch tötet, stirbt.

1667
USA – United Societies of the Armed.

1668
Eine Gesellschaft, die sich derart energiewendisch vor Windmühlen und hinters Sonnenlicht führen lässt, verliert sich in alternativer Unberechenbarkeit.

1669
Als Monarchen, Diktatoren oder sogenannte Demokraten pflegen nahezu alle Politiker exemplarisch die eigenen Charakterzüge des Interimsmenschen.

1670
Lange genug eingeschliffenes Unrecht, tief in die Menschen eingekerbt, wird zum Gewohnheitsrecht – ohne Skrupel.

1671
Immer täuschender führen lange Einleitungen im Journalismus am Eigentlichen vorbei.

*****


Montag, 28. Januar 2013

Sequenzen von Skepsis (129)



Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

1646
Im Alter verdichten sich Probleme, aber auch die Erfahrungen der Problemlösung.

1647
Der Heiligenschein evaporiert als Koma aus Bigotterie und Prüderie.

1648
Es geht kein Kamel durch ein Nadelöhr wie auch kein Gottesanbeter in die Klarsicht überwechselt.

1649
Um Moral und Ethik hervorzubringen, benötigt der Verstand kein Kreuz, kein Blut und kein Jenseits.

1650
Goldsucher graben, schürfen und bohren sich in die Erde, tauchen tief ins Meer.
Dabei scheint die Sonne oben.

1651
Geld wird aus Öl gemacht und schmiert den Interimsmenschen.

1652
Auch Gas ist Geld. Man gibt aber kein Geld, sondern Gas.

1653
Dem Umsatz widmet man seinen ganzen Einsatz, bis man sich zur Ruhe setzt.
Und schon folgt die Beisetzung.

1654
Als die Welt noch in Ordnung war, schlug es nicht morgens um sieben, weil es noch keinen Menschen gab.

1655
Prominente Persönlichkeitsabstürze spiegeln der Gesellschaft die eigene Zerrissenheit wider, doch die blinde Häme verhindert Einsicht.

1656
Aphorismen sind Lebensspuren, kleine Gedenksteine im universalen Mosaik der Welt.

1657
Im Laufe der Jahre reifen Zweifel, ob sich der Mensch in der so bigotten Gesellschaftsmoral nicht zum sexuellen Tanzbären herabwürdigt, vorgeführt an der Kette und am Nasenring.

1658
Unter den Dunstglocken der Ballungszentren kollabiert das Wachstum an mangelnder Durchsicht und Atemnot.

1659
Worte fallen, aber erst wenn sie auffallen, gewinnen sie Bedeutung vor dem Hintergrund von Zeitpunkt, Ort und Stimmungslage, sie greifen nach der Macht. Der Mensch jedoch sollte Macht über die Sprache behalten.
Dazu muss er sie beherrschen.

*****






Donnerstag, 24. Januar 2013

Ein Fünkchen Wahrheit


Betritt die seltene Wahrheit die Szene,
wird es still.
Merkwürdiges Zaudern, beklemmendes Innehalten,
Totenstille im unendlichen Verdrängungsschauspiel.
Man gibt das Stück
„Orden fürs Morden“.
Die Wahrheit wird entführt, vergewaltigt,
qualvoll erwürgt oder kurzerhand erschossen.
Kein Applaus.
Morgen früh geht’s weiter.
Ohne Wahrheit.

„So help me God“.
Ein Glaubensbekenntnis, eine Hoffnung, eine Bitte?
Oder opportunistische Täuschung?
Die Hilfe endet symptomatisch nach der Inauguration so göttlich,
wie sich das Weltchaos entfaltet.
„So wahr mir Gott helfe“
stellt der Wahrheit die Todesfallen.
Auf, ihr Flintenweiber, an die kämpfende Front!
Dem Manne gleichberechtigt,
in die Verirrung des patriotisch-religiösen Tötens
und Sterbens!
Ihr wähnt euch emanzipiert.
Gott ist mit euch!
Seiner Kämpfernatur unterliegt das Glauben scheinbar ewig.

Lange Winterwochen ohne Sonne,
nur Nebel und Regen, Wind.
Lange Nächte ohne Sterne,
hoch der Schnee und Eiseskälte.
Das Leben draußen geht verhalten,
es ruht, auch stirbt so manches Herz.
Es ist die Stunde der Zivilisation,
ihrer vorsorgenden Planung und Infrastruktur,
der wärmenden menschlichen Solidargemeinschaft,
die den Winter nicht nur übersteht,
sondern ihm seinen Reiz verleiht.


Ein Fünkchen Wahrheit
könnte jede Ideologie und Dogmatik ausglühen;
deshalb walten Heerscharen von kalten Glaubenswächtern.


Dienstag, 22. Januar 2013

kosmonomisch kurz kommentiert (14 ): Bis auf weiteres lernunfähig


Die Freiheit Deutschlands an allen möglichen Brennpunkten der Welt zu verteidigen, bedeutet Betrug am Menschen, an der Intelligenz überhaupt, solange ein schwungvoller Waffenhandel durch deutsche Regierungen den Terroristen und demokratiefeindlichen Regimen Waffenachschub auf direkten und auf verschlungenen Wegen ermöglicht.
Naive deutsche Soldaten kämpfen gegen eigene westliche Waffen, sterben wie in jedem Krieg zum Wohle der Waffenlobby.

Im neu erstarkten Deutschland spielt Krieg schon wieder wie selbstverständlich eine Rolle im alltäglichen politischen Kalkül.
Deutschland, wieder vereinigt, hätte nach den vernichtenden Kriegserfahrungen des letzten Jahrhunderts die einzigartige Gelegenheit zu einer konsequent friedlichen Neuorientierung ergreifen müssen!

Es kam nicht dazu, weil Deutschland, keineswegs souverän, sondern ohne Verfassung und Friedensvertrag und mit anachronistischer Feindstaatenklausel in der UN-Charta, westlichen Militärstrategien zu Diensten sein muss.
Das zu verstehen, ist bei entsprechend gesteuertem „Mainstream“ für die allgemeine Bürgerschaft nicht möglich.

Keineswegs bildet Deutschland eine Ausnahme in seiner beabsichtigten Unreife, in der Verhinderung einer geläuterten Gesellschaft zu einem kosmonomischen Aufbruch, zu einer friedlicheren intelligenteren Weltordnung.