Die
Masse ist zu keiner dezidierten Individualität imstande und stellt so der
kosmonomischen Philosophie die fundamentale Frage nach der evolutionären
Fortentwicklung des Menschen.
Logischerweise
gibt die Kosmonomie keine Prognose, widersetzt sich aber allen Lehren der
Apokalypse, allen Geheimbünden und Erleuchtungsreligionen, allen
Verschwörungstheorien und nationalistischen Auserwähltheitsphantasien.
Wer
zur Individualität befähigt ist, kann folglich eine geistige Heimat finden, einen
Freihafen im Massengetriebe der chaotischen Kleinkariertheiten.
In
einem Chaos, das zweifelsfrei seine zersetzenden und vernichtenden Potenziale noch
ausbaut, gilt es, zumindest im eigenen überschaubaren Wirkungskreis positive
Alternativen zu realisieren, sich vom Destruktivismus entschlossen abzugrenzen,
eine kosmonome Identität zu praktizieren.
Mehr
ist im gegenwärtigen Gesellschaftszustand des unfertigen Interims nicht
möglich.
Sittenwächter,
Geheimdienste, indoktrinäre Ideologieverfechter, Lobbyisten, Rüstungsprofiteure
und unverhohlene Kriegstreiber bedrängen wie eh und je alle demokratischen
Denkansätze, unterwandern sie, ehe sie sich überhaupt etablieren können.
Daraus
ergibt sich für den unverfälschten Kosmonomen eine Verpflichtung zum eigenen
Schutz und dem seiner Lieben, sich keinesfalls in ineffektiver Opposition zu
verschleißen oder sogar zu opfern. Ein zerstörtes kosmonomisch empfindendes und
denkendes Individuum bedeutet einen Verlust für die kosmonome intelligente
Evolution.
„Intelligent“
charakterisiert speziell die Prinzipien der Pflege und Förderung
menschenwürdigen Lebens, denn der gereifte Homo sapiens entwickelt eine
argumentative Streitkultur in konsequenter Absage an Gewalt, an jene primitive
Dummheit, die bisher immer hemmungslosere Kriegsexzesse und Zerstörungsorgien
veranstaltet – und das unter dem Banner von Moral und Freiheitlichkeit, für
deren Ausmerzung und Verhinderung im Vorfeld zügelloser Macht- und Raffgier
alle Vorbereitungen getroffen werden.
Nein,
Kosmonomie ist keine irrationale Glücksverheißung, sondern das wache
Problembewusstsein bezüglich einer desaströsen Welt- und Wertegemeinschaft der
Menschen.
„Lügt
euch nicht selbst etwas vor!“ heißt der Selbstanspruch als Minimalvoraussetzung
für menschenwürdiges Denken.
„Sicherheitskonferenzen“
aber, auf denen auch nur einer der Teilnehmer ungetadelt mit Krieg drohen darf,
sind mit Sicherheit Zeugnisse bedauernswürdiger Geistlosigkeit, ja offener
Intelligenzverachtung.
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