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Dienstag, 29. September 2020

Sequenzen von Skepsis (383)

 


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


4911

Zweifelsfrei ist Verblödung bereits wieder üblicher Standard.


4912

Experten“ wissen, was morgen ist, haben jedoch kaum Ahnung vom Heute, folgen dennoch konsequent ihrem Geltungsdrang.


4913

Registriert seid ihr, verraten und verkauft gemäß dem Datenschutz, der den Missbrauch absichert.


4914

Aggressive Werbung befiehlt der Masse, entmündigt, nötigt sie und erzwingt Scheinbedarf.


4915

Etablierte Sprachdrechselei verschnörkelt die lediglich elaborierte Verlogenheit.


4916

Begegnet mir ungefragt das „Du“, bleibe ich gelassen beim „Sie“. Bewirkt das keine Differenzierung, ist mir das Bestätigung, denn ich duze nicht das Indifferente, das Beliebige, das Belanglose.


4917

Wenn das sogenannte „Wir“ das „Ich“ nur noch zu konformieren statt zu integrieren versucht, erweist sich die Gemeinschaft als Versammlung der Hörigen und Opportunisten.


4918

Hysterie und Panik bringen das Unberechenbare zu höchster Entfaltung und die Intelligenz zu Fall.


4919

Dunkelpolarisation“ meint in erster Linie politisch-ideologische Agitation gegen das helle menschliche Denkvermögen.


4920

Besonders das aufgeklärte Gute benötigt Energie, die sich aus Ruhe und Besonnenheit erschließt, gleichgültig, ob in entspanntem Leerlauf oder in der Aktion unter Volldampf.


4921

An Kriegsauszeichnungen und Orden klebt Blut; der Befehl zum Morden kommt aus der Politik, jenem traditionellen Orkus der Massenverdummung und gefeierten Entmenschlichung. „Wie es war seit aller Zeit, so auch jetzt“ … und so weiter?


4922

Das „Bild-Zeitungs“-Niveau einer Redaktion dokumentiert sich in der Auswahl der Bilder, die entweder schöngefärbt präsentiert werden oder unvorteilhaft gehässig, abgesehen von der gezielten Manipulation durch Bildausschnitte und Blickwinkel: Bilder-Redaktionen bebildern „absichtsvoll“.


© Raymond Walden

 

 


Samstag, 4. Juli 2020

Sequenzen von Skepsis (377)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

4832
Vielleicht war die „Nachkriegszeit“ lediglich ein mittelfristiger Strategiewechsel im endlosen imperialistischen Weltkrieg.

4833
Es kommt zu Ohren, auch ins Blickfeld, aber schwerlich ins Bewusstsein.

4834
Schon geringe Anhebung des Sprachniveaus trifft auf massenhaftes Unverständnis.

4835
Seriöser Wissenschaft eröffnen sich wohl erahnte Möglichkeiten, doch die ahnungslos traditionell Gläubigen wenden sich ungeahnter Pseudowissenschaft zu, denn sie entspricht der rückständig spirituellen Gefangenschaft in der ängstlich erwarteten Apokalypse.

4836
Wissenschaft annulliert sich selbst in religiöser und ideologischer Zielsetzung.

4837
Bürokratieabbau erledigt der Computer mühelos im Aufblasen desselben gemäß der Aufgeblasenheit der Bürokraten und ihrer Ärmelschoner, gesattelt zu ausgiebigem Paragraphen-Ritt.

4838
Wer nicht sachlich und unter Wahrung von Respekt diskutieren kann oder es vor allem nicht will, wird mich nicht dazu bewegen, sein Unvermögen und seine sonstigen Defizite zu teilen.

4839
Immer schon war Zeitgeist ein Verblödungsfestival, zumeist gezeugt aus Befürchtungen und Feindbildern.

4840
Leben, wirklich zu leben, spielt sich in einer ganz anderen Zeit ab, die man sich nehmen muss. Wer aber kann das, wagt das, wenn nicht das freigeistige Individuum?

4841
Weil sie alle schon lange eigentlich immer Masken trugen, brach schließlich Pandemie aus, die kein Maulkorb dämmen kann.

4842
Methodische und methodologische Verkomplifizierung, „Verwissenschaftlichung“ von Unsinn soll den arglosen Bürger überzeugen, ihn zur Folgsamkeit zwingen.

4843
Die „Übertreibungsgesellschaft“ übertreibt es sogar in der Untertreibung: Alles ist extrem „unnormal“, das Normale allerdings eklatant unbekannt und in jedem Falle gefahrenträchtig, Angst und Panik einflößend; Orientierungslosigkeit als „Meinungsfreiheit“ wird aber trefflich zelebriert und gleichzeitig als „Alternativlosigkeit“ diktiert.

4844
Immer kann alles plötzlich erliegen – die panische Angst davor kann zur Ursache werden.


© Raymond Walden



Samstag, 21. Dezember 2019

Menschliches Glauben: Rechtschreibung? (S. 20)


November 1997

Richtig schreiben, recht schreiben, gar rechts schreiben oder gerecht schreiben? Das ist inzwischen die Frage des intellektuellen Seins oder Nichtseins! Dabei ist nicht solchermaßen Anspruchslosigkeit das Kriterium, sondern die Freiheit des Autors, sich innerhalb unverzichtbarer Regeln Verständnis zu sichern. „Unverzichtbar“ meint nicht Regelwust, sondern Regelminimierung ohne Ausdrucksverlust.
     Was die aktuelle Rechtschreibreform betrifft: Ich erlaube mir als Schreibender, meinem Empfinden gerecht zu werden: Meine Leser müssen mich schon so akzeptieren.
     Die Lehrer sollten vonseiten erst noch Auszubildender keinen Wildwuchs hinnehmen, gipfelt dieser ja bereits vielfach in Artikulationsunfähigkeit und in sich ausweitendem Analphabetentum. Sprache darf jedoch nicht als Gängelungswerkzeug dienen, eher soll sie ein Instrument der Befreiung sein. Den Gebrauch des Instruments muss jeder freiheitliche Geist natürlich erst erlernen – oder aber ist die Sprache dafür verantwortlich, dass sich das Freiheitliche überhaupt entwickelt hat? Erst in dieser funktionierenden Wechselbeziehung kann man Regeln hinterfragen, neu gestalten und zielsicher auch individuell modifizieren.
      Sprache ist das Zeugnis vom Menschen, allerdings nicht von Menschlichkeit, denn auch Sprache kann blenden, vortäuschen. – Rechtschreibung? Erst das Schreibenlernen berechtigt zum Schreiben und vor allem – viel wichtiger – zum Lesen.
     Rechtschreibkundige wurden in früheren Zeiten der Ketzerei verdächtigt, denn sie hatten natürlich die Befähigung zur schriftlich dokumentierten Gesellschafts-, sprich Religionskritik.
     Bin ich Ketzer? Aber ja doch! Denn über Sprache nur lässt sich, wenn überhaupt, dem Esoterikkult, den Religionen und dem Verlust an Menschlichem widersprechen. Und freie Sprache ist stets allen festgeschriebenen Sprüchen und Suren überlegen.
     Sprechen wir uns?


© Raymond Walden



Mittwoch, 13. November 2019

Kosmonomie könnte korrigieren ...


Kosmonomie könnte korrigieren, kurieren, konzipieren, koordinieren, konditionieren: inspirieren!

Alles im Konjunktiv nur, denn des Menschen Wirklichkeit ist gepresst in Religion, Kapitalismus, Kommunismus, Nationalismus, in Krieg, in Wachstumswahn wie Klimawahn, fernab von wirklichem Menschenschutz, von Umwelt- und Naturschutz, in verlogenen Feindbildphantastereien und geheimdienstlicher Verruchtheit und Skrupellosigkeit.

Angst geht um, soll eskalieren; so zeichnet man Gegenwart und beschwört irrsinnige Zukunft, um den freien Menschen zu verhindern, erst mundtot zu machen, seine Existenz zu bedrohen und im aufrüstenden Einklang auch zu töten, so ganz nebenbei oder auf spektakulär bereitetem Schlachtfeld mit Live-Übertragung zur abgeglichenen Desinformation der Bildungsmangel-Gesellschaft.

Kosmonomie könnte … sich zumindest individuell, auch in Diskretion, davon abgrenzen, wenn die Möglichkeit denn überhaupt besteht in einer ideologisch vernagelten Welt.

Mein inzwischen umfangreicher kosmonomischer Internet-Auftritt will Hoffnung und Anregung sein, frei von Hass und Gewalt, umso mehr freiheitlicher, friedlicher und kreativer Kultur und Menschenwürde verpflichtet: ein öffentlich transparenter „Geheimtipp“, freilich nicht für opportunistische Vasallen und Gläubige von Gläubigern, die sich natürlich kaum als solche selbst erkennen.

Wer aber Kosmonomie verstehen, vielleicht verinnerlichen möchte, ist schon gefordert, tiefer in diese Internetseite einzudringen und es nicht bei ein paar Klicks zu belassen.
Die „Welt“ ist herzlich eingeladen, wobei sie nicht durch die gedankenlosen „Massen“ repräsentiert wird.

Man beginne sinnvollerweise mit dem Kosmonomischen Manifest,
English version here.

Spreche ich von „Frieden“, meine ich tatsächlich „schweigende Waffen“, „Abrüstung“, „fairen Handel“, „Emanzipation“, „weltoffene Gerechtigkeit kausaler Jurisdiktion“ und auf solcher Basis Menschen- und Naturfreundlichkeit in Konsequenz und nicht in dummdreister Sprachdrechselei.

Die Sprache erachte ich als Pfand der Freiheit; gepflegte, klar strukturierte Sprache in eindeutiger Artikulation, Intonation und Aussage als würdiges Medium der Gedanken und des Fühlens.
Die Frevler der Welt verhunzen zuallererst die Sprache, beginnen also mit der Ideologisierung von Bildung, das heißt, mit brüllender Verdummung und idiotischem Geschwätz auf beflaggter Bühne, im Klassenzimmer und dann am familiären Küchentisch.

Kosmonomische Philosophie ermuntert zum Aufbruch aus dieser Gefangenschaft.




Freitag, 9. August 2019

Sequenzen von Skepsis (348)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

4481
In auserwählter Einsamkeit spricht das Leben eine andere, mitunter anspruchsvollere Sprache.

4482
Intelligentes Leben stellt Ansprüche und rechtfertigt sie, ihrer würdig.

4483
Glocken berühren schlagend, daher ihre Ambivalenz.

4484
Schwarz-weißes Denken verkennt die farbige Welt, missdeutet sie.

4485
Eine Generation (!) ohne Krieg bedeutet „Weltrekord“.
Und ich gehöre dazu: O „glückliche“ Jahre!

4486
Kampf-Flieger brüllen über den Himmeln, und die Erde weint.

4487
Sie wollen essen, sich kleiden, wohnen und arbeiten, doch ihr liefert Munition – in bestialischer Ignoranz! Oder in ebensolcher Absicht!

4488
Auf Wahrheit und Deutlichkeit reagiert das selbstherrliche Establishment allergisch.

4489
Der staatliche Unfunk sendet weltweit.

4490
Vorbeter, Nachbeter, Einschleimer und im Voraus Gehorsame zersetzen Intelligenz und Empathie.

4491
Belesenheitsschwätzerei soll beeindrucken, vor allem die öffentliche unbelesene Halbbildung.

4492
Ab jetzt wird alles in Frage gestellt. Vor lauter Aktionismus aber bleibt keine Zeit zu wirklicher Hinterfragung.

4493
Steht alles nur noch im Licht der Überwachung, alles Leben nur noch im Zwang der Datenspeicherung, mag sich auch keine Sinnfrage mehr stellen.

4494
Grüne Religion verordnet weltweit das „Letzte Amen“ und ruiniert die Menschheit in gigantisch ignoranter Ökumene, fern von Aufklärung und verantwortlicher Wissenschaft. Die Regression könnte verheerender kaum ausfallen, ausgerechnet von eher freiheitlich verfassten Staaten geht die Klimadiktatur aus.


© Raymond Walden


Mittwoch, 18. Juli 2018

Die vierte Steigerungsform

Die großartigste Steigerungsform erfährt durch krankhafte Egomanen ihre wertlose Überhöhung in der Überbietung des Superlativs.
Diese vierte, unsinnige Steigerung (nach Positiv, Komparativ und Superlativ) ist der „Präsitiv“, gerne von Politikern gebraucht, um die Wertlosigkeit, gar die Verirrung ihres Denkens und Handelns mit Unsinn zu unterstreichen.

Verlief also ein Treffen etwa zweier gegensätzlicher Präsidenten in freundlichster Atmosphäre, steigern Propagandisten und gerne auch beflissene Journalisten weiter, sodass man von quasi „präsifreundlichster“ Stimmung erfährt, was der wahren Bedeutungs- und Ergebnislosigkeit die teuflische Maske verleiht.

Die Verwandtschaft des „Präsitiv“ zum Suboptimalen ist eklatant, scheint sich aber in einer zunehmend orientierungslosen Massen- und Konsumgesellschaft der Wahrnehmung zu entziehen, denn immer häufiger verfallen auch Nicht-Präsidenten durch Gebrauch eines „Präsitivs“ der Verdoppelung des Superlativs.
Mit anderen Worten: Der höchste Berg, bleibt nun einmal der höchste, es gibt keinen noch „präsihöchsten“ Berg.
Aber bei "präsitiefsten" Niederungen der Politik ist das nicht so sicher.



Mittwoch, 25. April 2018

Sequenzen von Skepsis (301)

Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

3861
Waffenmachos und Flintenweiber zeugen den Tod und fabulieren von Frieden.

3862
Die Sprache sei ein Werk der Wahrheit und der Klarheit, der Empathie und Feinsinnigkeit. Sie distanziere sich vom politischen Schwadronieren und vom militärischen Gebell, von ideologischer Hohlspülung, vom Marktgeschrei und von liturgischen Gebetsmühlen.
Die Sprache bist du, Mensch! Oder du bleibst sprachloses Opfer.

3863
Eiskalt schleift der Mistral das Firmament, verstärkt der Sonne Konturen und Intensität, zeichnet den Mond mit hartem Kontrast und verleiht den Sternen immense Tiefenschärfe. Venus, Mars, Jupiter und Saturn brillieren im Wind.

3864
Ostern als Symbol des Christentums im Ganzen – eine einzige Leidenseuphorie, eine Nötigungseskalation! Anbetung wahren Unsinns ausgemalter Grausamkeit.

3865
In der Unbedarftheit sogenannt demokratischer Bürger keimt und schwelt der internationale Terrorismus, der seine Bewaffnung durch die viel zitierte Zivilisation erhält, um mit den gleichen Waffen scheinheilig bekämpft werden zu müssen, wie ja auch „Gott“ den Teufel schuf, um in Ewigkeit seinen Frieden im Tod, sogar im sinnlosen Quälen seines „Gottes-Sohnes“ zu besiegen.

3866
Eine gestandene Persönlichkeit stützt sich nicht auf Gesundbeterei und nicht auf Hysterie, sondern analysiert Ursache und Wirkung. Sich daraus ergebende Aktionen und Reaktionen verleihen Selbstbewusstsein und positive Ausstrahlung auf das soziale Umfeld.

3867
Wenn bei so vielen Paaren jegliche Sexualität einschläft und schließlich ganz erlischt, sich die offensichtlichen, aber verdrängenden Folgen aufschaukeln, fällt das in die Kategorie dramatischer Erlösungsbedürftigkeit unaufgeklärter Menschen.

3868
Denkwürdig: 70 Jahre Israel und kein innerer, kein äußerer Frieden.
Heiliges, gelobtes Land“?
Gott“-Gläubigkeit in exemplarisch friedensunfähiger Effizienz.

3869
Wer bestimmt eigentlich, was Antisemitismus sei?
Kein klar denkender Kosmonom könnte je ein rassistisches Weltbild auch nur in Erwägung ziehen. Vielmehr verdeutlicht sich dem sauber Denkenden, dass es unter Rassisten Berufschauvinisten gibt, ungeschminkte Verbrecher, die etwas gegen humanistische Integration ins Feld führen und Assimilation gar als „Sünde“ verteufeln.

3870
Die Höhe und Länge der Zäune und Mauern an der Staatsgrenze bedeuten untrügliche Maßstäbe für die Verkommenheit und Unrechtmäßigkeit des jeweiligen Ausgrenzungssystems.


© Raymond Walden



Samstag, 6. Januar 2018

Sequenzen von Skepsis (289)

Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

3720
Lebenskunst heute geht in die verantwortungsbewusste innere Emigration, hinaus aus dem trivialen Mediendunst, skeptisch abgeschirmt gegen politische, religiöse und kommerzielle Betrugsattacken bei distinguierter Vermeidung von Massengefolgschaften, auch in Standhaftigkeit gegen den Strom, weg vom Glauben hin zu permanenter Lern- und Wissensbereitschaft unter Offenheit für Kreativität, Mitmenschlichkeit und für lebensfreundlichen Genuss aller Sinne.

3721
Vierundzwanzig Stunden Rundfunk- und Fernsehgewäsch! Sauberes Denken bewahrt und bewährt sich im Abschalten.

3722
Wenden sich vom Schicksal erbarmungslos Geschlagene und Gemarterte voller Hoffnung und Lobpreis ihren Göttern zu, ergreift mich doppeltes Mitleid, erschütternde Rührung in ohnmächtigem Zorn, den ich beherrschen muss.

3723
Getauft, beschnitten und verschleiert, gehirngewaschen und vereidigt kennt man keine Freiheit, ängstigt sich davor. Deshalb und damit das so bleibt, zieht man entschlossen gegen sie in den Kampf.

3724
In der Gesellschaft mit einer bigott verdorbenen Sexualität gereicht dem Mann die biologisch sinnvolle Selbstbefriedigung zu einem hohen Maß an Unabhängigkeit und Ausgeglichenheit.

3725
So viel Unrecht wird göttlich gerechtfertigt!

3726
Ja, es hilft wenig, Dummen vorzuhalten, sie seien so. Vorteilhaft wäre es, Kluge zu ermuntern. Doch wo sind sie? Wo, wann und wie erfolgt ihr Auftritt? Ich will nicht daran zweifeln.

3727
Das Verhunzen der Sprache treibt seine stinkigsten Blüten auf politischem Acker.

3728
Wenn Natur das Haus zertrümmert,
Krankheit des Menschen Los verschlimmert,
Hunger und Durst Leben vernichten,
die Infrastruktur des Landes ein Chaos entfacht,
sich materielle und geistige Not verdichten,
so spricht man vertröstend gern von höherer Macht.
Viel empörender gebärdet sich aber der Gang der Zeit,
geschieht dem Menschen durch selbst entfachten Krieg all dieses Leid.

3729
Für die eigene Karriere verbiegt sich der weitaus größte Teil der Menschen, verleugnet sich bis zu aktivem Foltern und Morden, täuscht sich und der Welt Rechtschaffenheit vor.

3730
Nichts, wirklich nichts existiert materiell noch geistig ohne Vorgeschichte, ohne Ursache.
Intelligenz weiß das, kennt die eigene Unvollkommenheit und widersetzt sich deshalb im Leben allem Absoluten: also einem „Gott“ wie einem anderen „Urknall“.

3731
Romane ziehen sich; das ist ihre Absicht.
Der Aphorismus blitzt auf und erzeugt je nach Gedankenentfernung einen Donnerhall.

3732
Ein „Simpatico“ hat keinen Sitz im Parlament. Seine Aufrichtigkeit wünscht auch gar keinen Einzug.

3733
Beginne den Tag mit dir; bist du mit dir im Reinen, magst du beispielhaft wirken.


© Raymond Walden

Mittwoch, 6. Dezember 2017

Sequenzen von Skepsis (287)

Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

3688
Man kann nicht nur, man muss dem Menschen alles zutrauen. Alles!

3689
Was Israels Hauptstadt ist, bestimmt der tumbe Trump. Halleluja!
Kriegstreiberei statt „Schalom“.

3690
Sport ist Doping! Was denn sonst?

3691
Russland ohne Fahne! - Darauf einen Wodka.

3692
Der „Brexit“ bescheinigt die Reife für die Insel.

3693
Berlin 2017: Groko (Große Komödie), unter anderem „Jamaika“, Klima zu heiß, Flughafen auch. „Die schaffen sich.“

3694
Orbans Orbit besitzt einen nationalistischen Radius von Buda, auch Pest bis ab in die Karpaten.

3695
Polen lebt allein seligmachend; seine Grenzen sind katholisch.

3696
Witzelt der Kabarettist über Phänomene, die er nachbetend für relevant hält, wird seine Nummer komisch.

3697
Auch Ideale entlieben sich und sterben ab, wenn sich niemand darum kümmert.

3698
Eine himmlische Musik! Wäre doch nicht dieser verteufelt blöde Text.

3699
Anspruchsvolle Sprache hat eine eigene Melodie und betörenden Takt.

3700
Jahreszeiten unterliegen astronomischer Himmelsmechanik und besonders menschlichen Interpretationen.

3701
Fürchtet die Prüden und Geschlechtslosen, denn sie wissen nicht, was ihnen fehlt.

3702
Gelebte Freiheit setzt sich Konsum-Grenzen, hinterfragt Quellen und Beschaffenheit der Ware und ihren Stellenwert im humanen Kontext.

3703
Iß und trink maßvoll und vielfältig, natürlich und unverfälscht, proste all den Diäten-Verkäufern zu, lache über sie, meide all die Ernährungsdiktaturen, auf dass du lange und genussvoll lebst in der Wirklichkeit.
Und vergiss nie, nicht allen ist solches Glück vergönnt.
Guten Appetit!
Auf dein und unser aller Wohl!
Verantwortungsvoll.


© Raymond Walden 


 

Samstag, 28. Oktober 2017

Sequenzen von Skepsis (282)

Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

3627
Was sich weltweit „im Namen Gottes“ vollzieht, geschähe niemals, gäbe es ihn wirklich. Religion ist der überzeugendste Beweis für seine Nicht-Existenz.

3628
Die Natur entfaltet im Sinne der Fortpflanzung die geilste Schönheit. Nur der Mensch verschleiert sich äußerlich und innerlich, lenkt von sich ab, unterdrückt sich, vernichtet sich in der Ersatz-Extase.

3629
Schaut in die Ställe eurer Massentierhaltung und bereitet euch auf eigene Vermassung vor, während die Digitalisierung bereits eure Privatsphäre und Individualität anfrisst.

3630
Kreuzritter: Das waren Christen!
Kreuzfahrer: Das sind gleichsam Umweltbewusste!

3631
Oft werden Frauen weniger ernst genommen; die Fehlleistung dabei geht ebenso häufig von den Männern aus.

3632
Das Müllaufkommen am Kiosk übersteigt bei Weitem sein Volumen.

3633
Das Sterben vollendet die Einsamkeit, die mit der Geburt begann.

3634
Zwei- und Mehrdeutigkeiten verleihen der Sprache anspruchsvollen Schliff.

3635
Je voller das Parlament, desto aufgeblasen leerer das Palaver in bestechendem Einfluss außerparlamentarischer Lobbyisten.

3636
Wenn sich zwei im Namen der Dummheit versammeln, schaffen sie „Göttliches“.

3637
Koalition. Es kommt doch weniger auf Überzeugungen an, wenn es um Macht geht! Und man vielleicht seine Überzeugung aus der Windrichtung gewinnt.

3638
Geschlechterhass schlägt der Emanzipation in den Verkehr.


© Raymond Walden 


 

Mittwoch, 14. September 2016

Sequenzen von Skepsis (247)

Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

3138
Die Evolution korrigiert Irrtümer, also auch den Menschen, mit der Zeit.

3139
O Skeptiker, die Welt will dich nicht! Sie mag die überzeugten Draufgänger.

3140
Entschleunigung des Lebens gewinnt Zeit, bremst aber nicht ihren Lauf.

3141
Den Kindern Schulden aufzubürden, macht Eltern schuldig, gefördert durch den Egoismus politischer Verirrung.

3142
Es gibt eine salonfähige Verkommenheit, die sich aus allgemeinem Wohlstand speist.

3143
Im Parlament halten sie Reden, aber ihre geschäftige Arroganz vernachlässigt das Zuhören.

3144
Dem Herzschlag zu lauschen, dem eigenen wie dem fremden, bedeutet Herzensbildung, generiert Potenzial der Menschlichkeit.

3145
Deine Sprache sagt mehr als du denkst.

3146
Das Widerwärtige strotzt vor Vielfalt, Intensität und Eitelkeit. Es ist der Mensch.

3147
Ich kam, sah und wollte überhaupt nicht siegen im verlogenen System der hoffähigen Übervorteilungen.

3148
Ehrwürdige Museen sind sie, die Kirchen, Moscheen, Synagogen, Tempel – nichts sonst.
Dass Milliarden Menschen anders urteilen, macht einsam, als trauten sie ihren fünf Sinnen nicht, hätten ihren Verstand erst gar nicht entwickelt, ihn vor der Entfaltung begraben.

3149
Es gibt die naive Dummheit, die ordinäre, die promovierte und die geweihte Dummheit. Ihnen gemeinsam fehlt – logischerweise – Selbsterkenntnis, aber sie pflegen obskure Ehrbegriffe, die sie sich gegenseitig und emphatisch ins Gesicht schlagen, um ihre fatale Friedensunfähigkeit, „höheren“ Werten folgend, erschöpfend und Blut vergießend, auszuleben – bis zum vorzeitigen unnatürlichen Tod. Im eigenen Namen überwältigender Dummheit.

3150
Den unabhängigen Journalisten erkennt man daran, dass er berechtigte und dringend erforderliche Kritik an Regierungen nicht als Anti-ismen diskreditiert:
Kritik an Israel ist kein Antisemitismus, an den USA kein Anti-Amerikanismus, an Deutschland kein Anti-Germanismus, an Europa keine Anti-Europa-Gesinnung, an Russland keine Anti-Russland-Haltung und so weiter. Es sind Regierungen und nicht die Bevölkerungen, welche die Kritiken auf sich ziehen, Regierungen, welche als überaus kritik- und tadelnswert zu entlarven sind. Wer sich als Journalist hingegen anbiedert, wird leichtfertiger- oder konspirativerweise oder aber sogar seine Existenz bedrohende Gründe dafür haben.

3151
Kommt Wahrheit ins Spiel, fällt die Stimmung, fallen Türen zu, fallen Vorhänge, fallen die Ohren ab.

3152
Die Öffentlichkeit denkt nicht, sie will bedacht werden. Und dann kommt das Undenkbare ...

3153
Krieg gegen die Zivilbevölkerung – wie verwerflich!
Krieg gegen gezwungene Soldaten, mit gezwungenen Soldaten – wie verrucht!

3154
Lichtgestalten – kleine Leuchten zumeist – erscheinen als Produkt äußerer Anstrahlung durch banale Bewunderung.


© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.de 


 

Dienstag, 23. September 2014

Sequenzen von Skepsis (186)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

2335
Auf einer Anhöhe halte ich inne, schaue hinunter und erkenne in allem meine dahineilende Vergänglichkeit, ahne das rasante Vergessen, das meine Spuren tilgt.

2336
Da fragt ein systemtreuer Moderator in einer Fernsehdiskussion, ausgestrahlt von einem systemisch gleichgeschalteten Kanal, eine linientreue Krisenreporterin nach dem Erkennen von Wahrheiten, worauf die Dame beispiels- und richtigerweise russische Medien der Unwahrheit bezichtigt. Kein Wort über westliche Mediensynchronisation, und zwar über stringente Zensur, über definitive Wahrheitsverzerrung und Verhinderung objektiver Pressearbeit.
Die Krankheit trifft die Unwissenden zuerst.

2337
Da ich vorwiegend in deutscher Sprache denke, spreche und schreibe, erreiche ich Deutschland eher auf Umwegen. Ein Land, dessen eingelullte Bevölkerung sich eine freie Verfassung versagen lässt, befindet sich nicht auf demokratischer Augenhöhe, spricht nicht meine Sprache.

2338
Während andere erfolgreich am Recycling atomaren Mülls forschen, baut man in Deutschland Windmühlen.

2339
Chronische „Tablet-User“ haben mir durch ihr Verhalten längst eine Message gesendet und natürlicherweise ihr kommunikationsunfähiges Profil.

2340
Es ist die Angst vor dem Sterben, die den Menschen derart demütigt, dass er opportun abstumpft oder sich um jeden Preis selbst verwirklicht als Arschkriecher, als Habgieriger, als Intrigant und Betrüger, als Ausbeuter, Folterknecht und Mörder.
Zum Kleinmut des Herzens gesellt sich die Verbohrtheit des Kopfes.

2341
Wer mich in der Werbung duzt, überschätzt sich maßlos.

2342
Föderale Bildungspolitik garantiert die kleinkarierte Ganzheitlichkeit der Ideologie.

2343
Je mehr Einser-Abiturienten und je mehr Studenten ideologisch verflachter Bildung, desto höher die Vielfalt akademischen Schwachsinns.

2344
Ich schaue auf zu den Bäumen,
ein Hauch von Freiheit säuselt in den Wipfeln,
ein fester Stamm steht unverrückbar,
und kräftige Äste bilden die Silhouette des Standpunkts,
sorgen dafür, dass das Glück nicht zum Himmel stürmt
oder zu Boden fällt.
Bäume beflügeln das Denken, Wissen und Träumen, 
sie spenden Leben. 


Copyright: Raymond Walden,  www.raymond-walden.blogspot.de