Dienstag, 3. September 2013

Sequenzen von Skepsis (148)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


1874
Jede Schönheit hat eine weniger anmutende innere Struktur, die aber faszinierend funktioniert.

1875
Kirchen stellen die abstoßendsten Skelett- und Blutorgien dar.

1876
Im Meer solcher Menschen kann ich nur untergehen oder mich an ein ganz einsames Ufer retten.

1877
Das Belügen der Natur schädigt immer den Lügner, trifft ihn sogar tödlich.

1878
Wer Zwietracht sät, kann nicht auf Eintracht hoffen, nicht einmal mit sich selbst.

1879
Es geht nicht darum, alles besser zu wissen, sondern Fehler zu erkennen, sie nicht zu beschönigen und sich um Korrekturen zu bemühen.

1880
Höre ich von ideologisierten Wissenschaftlern, dass sie Meeresstände für das Jahr 4000 prognostizieren – und sie werden ernstgenommen – so schreibe ich offensichtlich für diese Generationen der Zukunft, falls die aktuellen Wasserköpfe nicht schon wesentlich eher die Menschheit wegspülen.

1881
Unter globaler Betrachtung lebe ich in einer Zelle der Freiheit, klein und durch Gewöhnungen, Beschränkungen und Tabus eingeengt. Ich hinterlasse Spuren beim Ausbruch, doch wer kann, wer will sie lesen, ihnen gar folgen?
So trete ich hinaus in eine einsame Leere als nüchterne Herausforderung zur unvoreingenommenen Lebensergründung ohne Prophetie und Infantilität.

1882
Immer wieder aufschlussreich erfährt der individuell Reisende besonders auch sich selbst.

1883
Das weltweite Glauben an das Unsinnigste verhindert bisher die Menschwerdung. Doch die Evolution korrigiert sich.

1884
Wind und Sonne werden ideologisch verstromt, Naturgesetze vernachlässigend und missachtend. Das kommt teuer zu stehen.

1885
Vieles verdanken liebevoll sorgende Eltern ihren Kindern.


Copyright: Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com


Sonntag, 1. September 2013

Soldaten der Welt!


Zum Morden und Sterben seid ihr abkommandiert
von sinnlosen Befehlshabern egoistischer Interessen.
Sinnlos euer Drill, so sinnlos euer Kampf,
entfacht mit der Lüge Propaganda,
begründet auf Geheimdiensten der Unmoral,
versklavt an die Rüstungsindustrie,
Feindbildern aufgesessen,
verführt durch die Wahrheit verdrehende Politik,
durch Politiker von der verwerflichen Positur.

Denn es gibt keinen einzigen sinnvollen
und schon gar nicht gerechten Krieg!
Krieg unterstreicht blutig und endgültig die Aufkündigung des Menschseins.
Zugunsten der Barbarei.
Sie aber stützt sich auf lediglich zwei Ursachen: Ideologie und Dummheit.
Aufklärung und ihr entsprechende Bildung setzen Werte dagegen.

Soldaten der Welt!
Nach eurem Tod ehrt man euch als „Helden“
oder tadelt euch trotz gleicher „Pflichterfüllung“ als „Verbrecher“,
verkitscht euren erzwungenen Exodus wie auch den eurer „Feinde“
zur Tapferkeit oder zum Massenmord.
Das soll ein Sinn des Lebens sein?
Endlos – immer wieder – höherem, gleichbleibendem Unsinn folgend:
Zerstörung und Leid.

Menschen in aller Welt!
Verweigert euch, wo immer ihr könnt, dem Krieg,
all seinen Vorbereitungen und den stets vorausgehenden Lügen.
Man kann sie durchschauen
als Mensch, der ehrlich um seine Freiheit ringt
und sie sorgsam hütet.
Jetzt!

___
Rückblick  auf den heutigen Tag genau, 01.09.
vor 5 Jahren; Archiv September 2008: Bertelsmannstiftung hat (k)ein politisches Mandat?
vor 4 Jahren; Archiv September 2009: Es wird Herbst
vor 2 Jahren; Archiv September 2011: In Libyen verliert die Demokratie


Donnerstag, 22. August 2013

Kritische Präsenzen (8)


Anmerkungen zu aktuellen Vorgängen,
zum Nachdenken und Zitieren:

55
Bildung ist ein Freiheitskriterium, doch die ideologische Ganztagsschule gängelt Schüler und Lehrer nicht zuletzt mit eingebildeten Ergebnissen.

56
„Die Freie Welt“ nennt sich eine bekannte Blog-Zeitung und veröffentlicht so viel berechtigte und fundierte Kritik an der Wenderepublik Deutschland.
Was sich da aber auch einfindet, ist eine unerträglich konservative Glaubensmischung mit eindeutigen Bestrebungen zum Rückwärtssalto in Denkweisen, die mit Freiheit nie wirklich in Einklang zu bringen waren.

57
Plagiats-Doktor oder Wende-Doktor? – Nichts als das Outing rigoroser Geltungs- und Machtsucht. Unbillig beides!

58
Gehen Sie zur Wahl und geben Ihrem persönlichen Belüger die Stimme! Denn wer politische Lügen glaubt, muss wählen, er hat keine Wahl.

59
Angesichts der Brüsseler Verhältnisse brauchen wir eine Alternative für Europa!
„Alternativen“ für Nationalstaatlichkeit, wie etwa die deutsche Alternative für Deutschland (AfD), entlarven lediglich die kleinkarierten Geister in des Wortes Bedeutung.

60
Es gibt keinen deutsch-amerikanischen Freundschaftsvertrag, nicht einmal einen Friedensvertrag. Deutschland ist Vasall der USA und wird dadurch ein gravierendes Problem für die Europäische Union, die das mehrheitlich noch gar nicht wahrgenommen hat.

61
Erst schicken sie Waffen nach Ägypten (und andere Staaten), wenn es dann brennt, entsenden sie gestandene Kabinettfiguren, deren mahnend ernste Mienen nichts bewirken. Die Völker bluten unter Berufung auf ihre Religionen, was deutsche Tagträumer veranlasst, für den Frieden in den geschundenen Ländern zu dem Gott zu beten, welcher der Kriegsgrund selber ist.

62
Ich grüße alle Spitzel und mache mich wohl lächerlich, da die obersten Koordinierer das Problem schon mit einem verlogenen Lächeln „vom Tisch“ fegten.

63
Zum allgegenwärtigen Wahldilemma.

Zitat aus dem Grundgesetz:

Artikel 146

(Geltungsdauer des Grundgesetzes)
Dieses Grundgesetz verliert seine Gültigkeit an dem Tage, an dem eine Verfassung in Kraft tritt, die vom deutschen Volke in freier Entscheidung beschlossen worden ist.

Bonn a. Rhein, am 23. Mai 1949
Dr. Adenauer
Präsident des Parlamentarischen Rates

Schönfelder
1. Vizepräsident

Dr. Schäfer
2. Vizepräsident

Das Grundgesetz wurde beschlossen „um dem staatlichen Leben für eine Übergangszeit eine neue Ordnung zu geben, ...“
(Zitat aus der Präambel des Grundgesetzes) wie auch hier:
„Das gesamte Deutsche Volk bleibt aufgefordert, in freier Selbstbestimmung die Einheit und Freiheit Deutschlands zu vollenden.“

Politiker, die gegen das Grundgesetz verstoßen, nicht zuletzt dadurch, dass sie sich nicht um eine Verfassung kümmern, schaden dem deutschen Volk.

Welcher Politiker ist unter dieser Vorgabe überhaupt wählbar?


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Copyright: Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com

Sonntag, 18. August 2013

Sequenzen von Skepsis (147)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


1863
Bruderschaften verwehren Brüderlichkeit, Gleichheit und Freiheit, denn ihr Ziel besteht in rigoros religiöser Knechtschaft.

1864
Die körperliche Hinfälligkeit begründet sichtbar einen Leidensdruck, die geistige Versagensqualität aber bereitet die eigentliche Zwiespältigkeit, welche die Menschheit zerreist.

1865
Das Glauben an Märchen und Wunder geschieht in derart naiven und durchsichtigen Strukturen, dass ein Intelligenzverlust oder ein Defizit an Intelligenzentwicklung von vornherein konstatiert werden muss.

1866
Mit Geheimdiensten stabilisiert und rechtfertigt der Interimsmensch seine eigene Unaufrichtigkeit und Unzuverlässigkeit.

1867
Die sich beschleunigende modernste Technik offenbart durch ausgeklügelten Missbrauch in nie gekannter Komplexität die Fortdauer des ganzheitlich rohen Mittelalters.

1868
Rom zu bewundern und zu verehren, bedeutet durch alle Epochen, Gewaltverherrlichung und Zwang zu verklären.

1869
Die ideologische Kopfbedeckung im geschützten Raum deckelt den klaren Verstand.

1870
Digitaler Gehirnschwund grassiert.

1871
Sauberes Denken, inhaltlich und methodologisch, kommt in der Politik eher nicht vor.

1872
Und jeder Sonnenuntergang malt ein Bild vom Wiedersehen: ausgeruht, gesund und frei.

1873
Erst der gottfreie Mensch wird zu echter Ethik fähig – ohne Strafandrohung, ohne Gnadenversprechen, sondern als Folge von Einsicht.


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Montag, 12. August 2013

Sequenzen von Skepsis (146)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


1851
Ein System, das zu seinem Schutz Spitzel- und Geheimdienste installiert, hat etwas zu verbergen, nämlich sein Unrecht.

1852
Nach jahrzehntelanger Vortäuschung von Demokratie erfolgt die Ernüchterung. Der Bürger gilt als kapitalistisches Kalkül im Machtpoker weltweit. Die Enttäuschung darüber ereilt die Ahnungslosen überraschend, über gewissenhafte Spitzel.

1853
Diäten-Köche benötigen lediglich eine Zutat: Mit sich unzufriedene Zeitgenossen.

1854
Medienschund vergiftet nachhaltig Leute, Land und Zukunft.

1855
Eine Gesellschaft, die sich das Recht nimmt, Menschen zu vernichten, macht es sich auch mit Tieren leicht.

1856
Emanzen sind auch Menschen. Und Machos erst! – Überflüssig beide.


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DENK MAL Nr. 33

Die „Energiewende“ ist überaus erfolgreich eingetreten! 
Sie drehen jetzt Windmühlen elektrisch angetrieben und machen Wind.


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1857
Politikern spreche ich alles Mögliche ab, nicht aber ihre Menschenwürde.

1858
Unsterblichkeit definiert eine universale Albernheit.

1859
Ohne Worte Aufgaben zu delegieren, die Identifikation mit dem ehrbaren Ziel zu erzeugen, ohne darüber hinauszuschießen, befördert die edle Kunst der Menschenführung.

1860
Unternehmensberatung nennt sich eine besonders unternehmungslustige Sparte.

1861
Das Gebet flieht aus der Realität über die Einsamkeit des Selbstgesprächs. Kein Echo, keine Antwort, lediglich Halluzination in der verneinten Hoffnungslosigkeit.

1862
Der Mensch beherrsche den Plan. Nicht umgekehrt.




Freitag, 9. August 2013

What A Free Day


I’ve left one thousand and four hundred kilometres behind me
and meet myself in Argeles sur Mer,
as if painted by blue horsemen into the Roussillon.
Strong wind lashes the pines and palmtrees
and in the steel-blue two innocent white seagulls are whirling,
I suppose they shout at each other,
as the stormy choir of the trees is roaring louder.

Flying sand is jetting the beach and the sea is coming to the boil
producing bright foam under the fiery sun.
Behind me rises the dark silhouette of the Canigou,
its slopes still sparkling by the white snow of last winter,
biting white into the blue.

Here, on the coast under the open sky a camp had been installed in 1939,
a merciless location for liberal refugees
who succeeded in escaping from the Spanish dictatorship;
no holiday resort!
A memorial stone only is reminding, nothing else any more.

All the villas, the hotels and campsites of a scenery full of zest for life
are gaining their appeal from freedom,
I am absorbed in thought.
My eyes are following the Pyrenees Mountains
how they are diving down into the Mediteranian Sea.
Over there, near Port-Vendres, the rocks were hollowed out
as war bunkers, reinforced with concrete,
today nothing but decayed useless cellar ruins,
empty from hatred, fight and fear.
Nevertheless present war strategy also established,
no one will ever learn,
a military territory on Cap Béar.

The sun is rising above smooth waters
and I feel inspired by the descending mountain ranges,
I swim into the sea to meet the sun.
What a free day!
Born of nature,
not at all self-evident,
because mankind keeps staying at a standstill
in arrogant incalculability.


Samstag, 3. August 2013

Akzeptanz der Endlichkeit


Jeder Wellenschlag des Meeres kündet aufbrausend von seinem Ende,
mahlt das Sandkorn zu winzigem Rest vom Stein,
der aufgebacken wurde vor Jahrmillionen
aus Schichten der Zeit zu felsigem Gebirge.
Nichts hat ewigen Bestand,
nicht einmal die Prozesse des Werdens und Vergehens;
sie gelten überall, auch in anderen Welten des Universums,
das wir, irdisch gebunden, wissensdurstig und doch kaum erst enträtseln.

Eine Endlosigkeit gibt es im Kosmos nirgends,
Ewigkeit wäre der Widersinn in höchster Potenz, nämlich
vortäuschende Sinnhaftigkeit von Zweck- und Ziellosigkeit!

In dem logischen Kreislauf des Seins entsteht Leben
in eigenem neuen Akt und endet ebenso,
eine kurze Episode auf der Erde,
wir mögen es empfinden wie eine Sternengeburt
und wie den Sternentod im All.

Das Ende bringt Erlösung,
Befreiung aus aller Verbindlichkeit,
die ja in unverändertem Fortbestand Monotonie und Verschleiß erzeugt.
Dem Altern folgt der endgültige Schluss;
ihn zu verdrängen, gipfelt in der üblichen Würdelosigkeit,
beispielsweise in naiven Gebetsorgien für betagt sterbende Prominente.


Religion und Aberglauben liefern die bewährten simplen Methoden der Weltinterpretation zur Verhinderung von Welterkenntnis. Scheinbar komplizierte und komplexe Strukturen von Esoterik dienen einer inhaltsleeren Wichtigtuerei, veranstalten Feierlichkeit und überzeugen den typischen Kleingeist des Interimsmenschen, erheben den Glauben zur irrigen Institution mit allen Machtbefugnissen.

Vom seelischen Gleichgewicht wird bedeutungsschwer geredet, was aber soll das sein?
Wird ein gesunder Mensch etwa ausgeglichen, wenn man ihm sogar im Kindesalter einen gekreuzigten Leichnam quasi als Trost vor die Nase hält: Siehe, das Leid ist allgegenwärtig, du brauchst nicht zu verzweifeln?
Kann je ein Mensch wieder ins Gleichgewicht gelangen, nachdem man ihn beim Militär, im Krieg systematisch und systemisch traumatisierte?
Wie leicht bricht man absichtlich junge Menschen im Wahn von Bildungs- und Erziehungsmoden?
Wird nicht Doppelmoral gelehrt, während man Moral predigt?
Werden nicht en masse idiotische Idealbilder vorgegaukelt, um durch deren Nichtigkeit Angst und Verunsicherung zu programmieren?
Setzt man damit nicht all jene Verdrängungsmechanismen in Gang, welche das Individuum und die gesamte Gesellschaft knebeln?

Die Akzeptanz der Endlichkeit basiert auf einer menschlichen Intelligenzleistung. Intelligenz wird jedoch durch Glauben nicht nur nicht gefördert, sondern sabotiert. Der Mensch wird aber erst dann seine ihm gebührende Würde erreichen, vermag er die Endlichkeit allgemein wie sein eigenes Lebensende verstandesmäßig einzuordnen und zu akzeptieren. Ehrlichkeit zu sich selbst unterscheidet den modern aufgeschlossenen Geist vom betenden Interimsmenschen, macht ihn überhaupt friedensfähig – mit sich und seinem Umfeld.

Der Sinn des Lebens kann angesichts der allgegenwärtigen Endlichkeit nur im Leben selbst liegen. Daraus leitet sich eine Lebensbejahung ab, die allem zustrebt, was das Leben fördert, erleichtert, angenehm und freudvoll gestaltet – und zwar für alle Menschen, sodass sich Egoismus und Auserwähltheitsansprüche vom Verstand her verbieten. Ethik und Moral basieren auf Einsicht und auf der Wertschätzung der kurzen Spanne, die dem Leben beschieden ist. Aus dieser Sicht begründen sich ebenso Tier- und Pflanzenschutz, der verantwortliche Umgang mit der Umwelt.

Je früher im individuellen Leben ein solcher Akt der Hinwendung zur Ehrlichkeit erfolgt, desto unverkrampfter lässt sich der Alltag bewältigen. Die Rolle von Märchen und Phantasiegeschichten während der Erziehung und Bildung des jungen Menschen ist generell zu überdenken, ebenso der „Bedarf“ an massenhafter Kriminal-Literatur zur täglichen  „Abwechslung“ vom langweilig spießigen und eintönigen Routine-Dasein.
Die Lust am ständigen Mordfall oder am kindlichen Wunder signalisiert nichts Geringeres als die pervertierte Angst vor dem eigenen Tod. Laut und grell singend schreitet man hinab in den dunklen Keller, um die Furcht vor den bösen Geistern zu übertönen. Doch in dem kindischen Szenario gewinnen die Dämonen immer wieder die Oberhand und morden wie selbstverständlich in „gerechten“ Kriegen, in der ideologischen Verdrängung eines würdigen Lebens und in der Vertröstung auf ein übergeschnapptes Jenseits. Denn die aktuellen Nachrichten sind voll von wirklichen Morden, die aber den gottgefälligen Gutbürger wenig aufregen. Und schon gar nicht nimmt dieser Zeitgenosse die göttlich-religiösen Gründe für diese Tötungen wahr.

Ein Ende der fatalen allgemeinen Haltung ist nicht in Sicht, es wird aber unausweichlich kommen – weil alles endlich ist, sic! 
Wie viele Leben, wie viele Generationen werden aber noch sinnlos ausgebeutet und abgeschlachtet werden, bis der Mensch seinen Sinn in seinem Leben, das heißt vor seinem Tode findet?



Donnerstag, 1. August 2013

Sequenzen von Skepsis (145)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

1839
Desinteresse und Gleichgültigkeit greifen um sich, erlahmen in Teilnahmslosigkeit und stumpfen endgültig ab in Apathie. „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ versagen wie „Einigkeit und Recht und Freiheit“ in einer Gesellschaft, die nur einen Wert wirklich gelten lässt: den Geldwert.

1840
Wer seine Freizeit regelmäßig vor dem Bildschirm bewältigt, schaltet auffällig ab.

1841
Man ist nicht absichtlich dumm, sondern durch Veranlagung. Jeder Vorwurf erübrigt sich. Die schlichte Feststellung der Dummheit aber ist der Abgrenzung förderlich, vor allem, wenn es darum geht, Dummheit absichtlich zu erzeugen und zu verbreiten – und das zu verhindern.

1842
Bedeutungslos, aber Ausgeburt des Zeitgeistes. – Daher Quotenrenner und Bestseller!

1843
Jahrmillionen alte Mondformationen heißen, menschlichen Phantasien entsprechend, „Meer der Ruhe“, „Meer der Heiterkeit“, „Meer der Krisen“, „Ozean der Stürme“, „See der Träume“, „See des Todes“. Viel jünger dagegen, nämlich erst seit Menschengedenken füllt sich auf der Erde das Meer des Blutvergießens mit Zuflüssen aus allen Richtungen und Kulturepochen. Der Pegel steigt unentwegt und droht, die Menschheit in Fluten der Gewalt untergehen zu lassen. Rettende Ufer verbaut und zerstört die Unweisheit.

1844
Wahrheit wird verdrängt, denn ihre Analyse erforderte eine Umstrukturierung des Lebens. Man lügt optimistisch weiter und unterliegt der Täuschung, weil man das überlegene Optimismus-Potenzial der Wahrheit nicht erkennt.

1845
Mitmenschen mögen mehrheitlich meine Meinungen missbilligen,
aber angeblich alternativlose Argumentation, absolutistische Ansagen, anachronistischer Aberglauben, archaische Allmachtsansprüche agieren aggressiver, anmaßend, anarchisch,
akkumulieren ad absurdum.

1846
Allem Denken und Wünschen haftet ein Zweifel an –
und der Tat erst,
sodass auch die Erinnerung nicht zweifelsfrei besteht.
Von Objektivität aber sollte die Rede sein,
nicht von Verzweiflung.

1847
Alles Schöne verbirgt Unergründliches des individuellen Betrachtens und Empfindens.
Nie ist Schönheit objektiv.

1848
Eine voreilige Vertrautheit könnte sich als Stich in ein psychologisches Wespennest erweisen.

1849
Farbe ist Licht, benötigt Substanz, folgt der Physik des Auges, interpretiert sich erfahrungsgemäß individuell, Farbe ist und erzeugt Temperament.

1850
Das Haar in der Suppe ist vielleicht der leere Teller.




Mittwoch, 24. Juli 2013

Sequenzen von Skepsis (144)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

1826
So jung erst auf der Welt: die Menschheit.
Sie hat keine Eltern im Reich der toten Mineralien
und auch nicht in der belebten Natur.
Ein Findelkind der Evolution,
orientierungslos suchend
Wärme und Geborgenheit,
im Unverständnis das Gegenteil erzeugend.

1827
Diplomatie kaschiert die gemeine Gewöhnlichkeit.

1828
Kirchturmuhren schlagen die Zeit tot und läuten unmögliche Ewigkeit ein.

1829
Nicht erkannt zu werden, aber bekannt zu sein, ist vielleicht die reizvollere Art von Berühmtheit.

1830
Wie gedankenlos muss man sein, Politikern zuzujubeln, sich so zu demütigen!

1831
Ganz leicht wird in einer Biedermeier-Gesellschaft sexueller Kontakt zum Verhängnis, denn auch nackte Boulevardzeitungsbusen dienen wie die Burka der systematischen Verschleierung und keineswegs einer sexuellen Befreiung.

1832
Wer seinem Unsinn Gewicht verleihen möchte, lässt eine Studie anfertigen. Die sagt dann, was man will.

1833
Es gibt ein überschäumendes Glück,
es ebbt ab wie jede Perle des Schaumes.
Es gibt ein Glück, das währt,
während es nachdenklich stimmt bis zum Tod
und bei den Überlebenden darüber hinaus.
Denn Glück hängt am Leben
und das Leben an ihm,
wenngleich so oft so unglücklich.

1834
Wenn dich die Fliege an der Wand stört, bürdet sie mir viel Geduld mit dir auf.

1835
Bestechliche Ärzte gelten als gesund im kapitalen Krankheitswesen.

1836
Terrorismus entsteht durch geistige Verblendung, durch gefesselte Gedankenfreiheit, die sich in ihren Erleuchtungen bricht und sich jeder Götterdämmerung beugt.

1837
Mit jedem Spitzel onaniert die Niedertracht, im Geheimdienst lenkt der Masochist die Voyeure.

1838
Es gibt Grenzkontrollen, wo ich mir selbst die Einreise verweigere.



© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com

Sonntag, 21. Juli 2013

Irrflug zur Menschlichkeit


O große Irrung,
die du allgegenwärtig erscheinst, sobald Menschen auftauchen.
Allmächtig wirkst du aufgrund deiner Anhängerscharen,
wunderbar durch deinen Glauben an die Realitätsferne,
tödlich in der Gewalt deiner Überzeugungsmissionen.

Dein Irrwitz beherrscht die Meere, die du nicht geschaffen hast,
zu deren Ausbeutung und Verdreckung du dir dein Recht nimmst,
du verpestest die Luft gemäß deinen Vorstellungen von Profit;
sie ist nicht dein Eigentum,
ebenso wenig das Land, seine Quellen und Ressourcen,
doch du raubst.
Du schickst dich an, den Weltraum zu besetzen,
denn Grenzen kennst du nicht,
nur deine Dummheit setzt die eine oder andere,
die du in ideologischen Kartellen
sogleich mit Hunger, Durst und Blut hinwegwischst.

Gerissen und gewieft bist du,
schlüpfst in manches Gewand, um glaubhaft zu lügen,
abzuhören und zu bespitzeln, abzuurteilen ohne Recht und Gnade,
abzuschießen, wen und wann du willst,
deine schlimmsten und nützlichsten Kumpane zeichnest du ordentlich aus
oder erweckst sie in den „Heiligen“-Stand.

„Halt ein!“ stöhnt es von allen Horizonten,
doch du produzierst Wachstum:
Je mehr Trottelmenschen dir stumpfsinnig oder unter Zwang folgen,
desto unangefochtener ist deine Position bis an die Grenzen des Globus.
Dort aber kommst du in deiner Beschränktheit nie an.
Den Weg aus deiner Wachstumsdegeneration
werden ganz andere Menschen gehen.
Doch wirst du das nie verstehen,
denn du repräsentierst das Interim nur,
einen langen Irrflug der Evolution zur Menschwerdung.

Donnerstag, 18. Juli 2013

Sequenzen von Skepsis (143)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

1814
Spießigkeit frisst den Tag, das heißt Lebensjahre.

1815
Tradition bedeutet vorzugsweise Unterdrückung von Frauen und Mädchen, gepflegt und weitergegeben an die Jugend besonders von den Müttern.
Solchen Vätern ist’s recht, das Unrecht, das sie zu Ehrenmorden und Abtreibungen weiblicher Föten treibt.
Und sind sie inzwischen Milliarden auf Erden, sie sind das personifizierte Unrecht, die lebende Ungerechtigkeit!
Geboren aus der Unbildung, für die sie zumeist nichts können, geblendet durch Blutsaugertraditionen, die ihnen die Würde nehmen, weil sie selbst keine zu haben glauben.
Es ist die fundamentale Irrung, denn jeder Mensch hat eine Würde, die es kosmonomisch zu entdecken gilt.

1816
Wer sein Leben durch Glocken und Werbung übertönen lässt, ist erwachsen nicht geworden.

1817
Politiker? – Erfüllungsgehilfen.
Nie mehr!

1818
Um Kosmonomie zu verstehen, muss man mindestens eine Sprache richtig sprechen können, nicht reden, aber verstehen und denken.

1819
Kein aufgeklärter Mensch hat den Teufel zu fürchten. Aber Gottesstaaten und Erwähltheitskonsorten stehen mit ihm im Bunde, weil ohne Teufel kein Gott funktioniert.

1820
Bei künftig höherer Lebenserwartung mit einigermaßen klarem Verstand wird aufgrund der akkumulierenden Erfahrungen der gesellschaftliche Wahnsinn so drastisch durchschaubar, dass viele daran zerbrechen werden, nicht nur wegen der stagnierenden allgemeinen geistigen Fortentwicklung, sondern vor allem wegen der Intensivierung der Massenverblödung, welche in völlig unfachlichen Kreisen als „Wachstum“ bezeichnet wird.

1821
Wir lassen die Kirche im Dorf, den Dom in der Stadt
und bleiben gestrig.
Von Ewigkeit zu Ewigkeit.

1822
Wetter zu schätzen, bedeutet, ihm angemessen zu begegnen.

1823
Das Geheimnis des Blutes ist seine zuverlässige Analyse und nicht sein Vergießen.

1824
Das Leben ist das Ich im Wir
und ganz privat: das Ich im Du.

1825
Die Kunst des Lebens distanziert sich von der Primitivität des Tötens.


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© Raymond Walden,  www.raymond-walden.blogspot.com

Mittwoch, 17. Juli 2013

In der Warteschleife zur Menschlichkeit


Das Sprichwort „Irren ist menschlich“ steht in seiner Schlichtheit für die Verharmlosung einer folgenschweren Verhaltensweise, deren Bedeutung zwar durch ihre Alltäglichkeit unbewusst heruntergespielt wird, die aber durch ihre fundamentale Allmöglichkeit den Menschen als ein letztlich unzuverlässiges und unzureichendes Wesen hinstellt.
„Menschlich“ aber meint ebenso solidarisches Eintreten, Mitgefühl, Hilfsbereitschaft, Freundschaft, und vor allem gilt methodische Zielstrebigkeit als „menschlicher“ Wesenszug.
Versehen mit solchen Attributen, spricht der Mensch gerne und viel vom Frieden, um sich immer wieder in irrwitzigen mentalen Explosionen einen Krieg nach dem anderen zu leisten.
Lediglich menschliche Irrungen?
Wohl kaum!
Solchem sich ständig wiederholenden Verhalten ohne jede Aussicht auf Besserung liegt kein „Irrtum“ zugrunde, sondern eine definitiv falsche Lebensauffassung – vorausgesetzt, man einigt sich auf den Minimalkonsens, dass der Lebenssinn nicht in der Lebensvernichtung zu sehen ist.

Frieden scheinen sich die meisten Menschen zu ersehnen, doch gleichzeitig wird weltweit aufgerüstet. Man philosophiert über Frieden, sieht aber immer nur seinen Frieden als den bedrohten, allgemein gütigen an, den es zu verteidigen gilt, besonders, wenn er darauf basiert, andere Völker und Nationen zu unterdrücken und auszubeuten.

Frieden soll mit Waffen gesichert werden, obwohl das noch nie funktioniert hat, nicht einmal während des kalten Krieges, als zwar der Atomschlag verhindert wurde, man aber unzählige Stellvertreterkriege mit Ideologien und Waffen befeuerte und Menschen millionenfach auslöschte – im Namen des Friedens!

Nachdem die Gegnerschaften des kalten Krieges sich zunächst einmal relativierten und bald auflösten, wurde mit dem sogenannten Weltterrorismus ein neuer Feind konstruiert – ein Friedensfeind, damit alle Friedliebenden weiterhin und ausgeklügelter in die Schlachten für den Frieden ziehen können: Weltpolizisten als eigentliche Terroristen kämpfen gegen Windmühlen, aber verpulvern, hoch technisiert und medial verblödend inszeniert, den letzten Rest an menschlicher Intelligenz.
Demokratische Errungenschaften früherer Dekaden werden von den USA als angeblich führender Freiheitsmacht unverhohlen missachtet, das heißt, Menschenrechte werden in einer US-Selbstherrlichkeit abgeschafft, wie sie rigoroser von keinem Verbrechersystem auf dem Globus sonst außer Kraft gesetzt werden, denn keiner der totalitären Staaten verfügt über eine ähnliche Vernetzung, über annähernd so viele Militärbasen wie der aus der Kontrolle geratende Kapitalismus. Und keine andere Großmacht geht eine vergleichbare religiöse Scheinheiligkeit ein, wie auch kein anderer Staatsapparat über so zahlreiche effiziente Spitzelorganisationen verfügt, die sich im Bedarfsfalle vor allem gegen jeden einzelnen Bürger richten.
Die „freie Welt“ ist eine Fata Morgana, die den Dürstenden nicht retten kann, aber in naiver Gefolgschaft lehnen sich Teile Europas an jenes Trugbild an.

Befreiung davon wird es wieder einmal nur durch schmerzlichste Erfahrungen geben, denn es existiert bereits keine Demokratie mehr, es gab sie ohnehin nur ansatzweise. Nach dem 2. Weltkrieg durfte vor allem Westeuropa etwas an der demokratischen Menschlichkeit schnuppern, blieb aber durch eigenes Unvermögen auf den großen „freien Geist“ jenseits des Atlantiks fokussiert. Dieser besonders aus dem Krieg gestärkte Flaschengeist war jedoch nie ein Freigeist. Rückschauend war man am freiheitlichen Telefon mit der falschen Abteilung verbunden und befindet sich nun wieder in einer mit Dummheit zugedröhnten Warteschleife zur Menschlichkeit.

Wer auch nur etwas Verstand besitzt, hat längst gemerkt, dass man auflegen muss, um aus dieser Nummer herauszukommen, die keine freiheitliche Abteilung mehr besitzt.
Die Menschlichkeit steht vor ihrem umfassendsten Verrat.
Woran erkennt man unter anderem die Verräter?
Sie sprechen vor ausgesuchtem Publikum, um sich eines Ipsations-Jubels sicher sein zu können.
Man vergegenwärtige sich noch einmal den Besuch Barack Obamas in Berlin am 19. Juni 2013.


Dienstag, 16. Juli 2013

Was für ein freier Tag


Eintausendvierhundert Kilometer liegen hinter mir,
und ich befinde mich in Argeles am Meer,
wie von blauen Reitern ins Roussillon gemalt.

Der Sturm peitscht die Pinien und Palmen,
und im stählernen Blau wirbeln zwei unschuldig weiße Möwen;
sie schreien sich an, glaube ich,
denn der windige Chor der Bäume rauscht lauter.
Fliegender Sand strahlt den Strand und das Meer kocht auf
in kaltem Schaum unter feuriger Sonne.
Hinter mir die dunkle Silhouette des Canigou,
an dessen Hängen noch der Schnee des letzten Winters blinkt,
beißend weiß ins Blau.

Hier am Meer war 1939 unter freiem Himmel ein Lager,
ein gnadenloser Ort für freiheitliche Flüchtlinge,
die der spanischen Diktatur entkommen konnten;
kein Urlaubsort!
Nur ein Gedenkstein erinnert, sonst nichts mehr.

All die Villen, die Hotels, die Campingplätze einer lebensfrohen Kulisse
schöpfen ihren Reiz aus der Freiheit,
verliere ich mich in Gedanken.
Mein Blick folgt den Pyrenäen, wie ihre Höhen hinab ins Meer eintauchen.
Dort, bei Port-Vendres
wurden die Felsen zu Kriegsbunkern ausgehöhlt und betoniert,
heute verkommene nutzlose Kellerruinen,
entleert des Hasses, des Kampfes und der Angst.
Und dennoch etablierte auch moderne Kriegsstrategie,
man will ja nicht lernen,
militärisches Territorium am Cap Béar.

Die Sonne geht auf über glatten Wassern,
und ich lasse mich von den abfallenden Bergketten inspirieren,
ich schwimme der Sonne ein Stück entgegen.
Was für ein freier Tag!
Aus der Natur geboren,
keineswegs selbstverständlich,
da die Menschheit stagniert in anmaßend Unberechenbarem.


Mittwoch, 12. Juni 2013

Bitte kein God bless


Es gibt jenen von Menschen erdachten Gott, der mit tausend Namen in jedem Kulturkreis Ähnliches so verkünden lässt, dass sich sogleich der Teufel des Miss- und Unverständnisses ins Spiel bringt und Herrschende wie Popen derart in Besitz nimmt, – man spricht zu recht von Besessenheit – dass kein Menschenopfer, keine Folter, kein Blutvergießen gescheut werden, mehr noch, dass die Verbrechen gefordert, geschürt und im Exzess des Terrors und Krieges ritualisiert werden.

Gott und Teufel werden eins in den Kultpersonen der blökenden Massen, die sich im Bejubeln ihrer so oder so vorgesetzten Regenten in einem solchen Maße entblöden, dass ernsthafte Zweifel berechtigt erscheinen, ob nicht Intelligenz, jedenfalls bisher, nur in seltenen Ausnahmeerscheinungen auf der Erde vorkommt.
Aus der Rarität speist sich das Mitläufertum von devoten Trotteln in jedes noch so schreiende Unrecht, gestützt durch ignorante Vollstrecker, im Namen einer willfährigen Justiz.
Und es entsteht daraus die vornehm diplomatische Zurückhaltung gegenüber Despoten, die Duldung von Mördern und Schändern („lupenreine Demokraten“!), um gemeinsame Sache zu machen, unter scheinheiliger Argumentation zum eigenen, andere übervorteilenden Profit.

Es fragt sich nicht, welche Systeme verruchter agieren: Die von vornherein die Demokratie ausschließenden Ideologien oder die sich freiheitlich gebärdenden, aber Demokratie verratenden Nomenklaturen – in der Menschenverachtung und im Vernichtungspotential stehen sie sich in nichts nach.

Wichtig ist die strikte Ausrichtung der Medien, die für die nötige Verunsicherung und Angst sorgen, darüber hinaus Rechtsverletzungen verschweigen und vertuschen, Aufklärung unterlassen und ganz besonders immer wieder Glauben verbreiten, Unsinniges durch „Studien“ belegt oder einfach durch die Bewegungen traditioneller Gebetsmühlen.
Unsinn macht hörig, Aufklärung aufsässig.
In dem Sinne auch die Bemühungen um ein effektives Bildungssystem, dessen Qualität sich im reformistischen Daueraktionismus medial aufmotzt. Was sich da bildet, schafft keinen Besinnungsaufsatz mehr, rechnet in Milliarden Schulden und ahnt nicht, wie viele Nullen hinter der Ziffer eins stehen.

Als Verräter gelten nicht Spitzel und Geheimdienste, sondern jene mutigen Charaktere, die deren Rechtsverstöße öffentlich aufzeigen.
Es besitzt schon einige Logik, dass reichere Staaten mit überlegenen Mitteln und Waffen häufiger mitmischen bei Kriegen, Waffenhandel, bei offenen und geheimen Gewaltaktionen in anderen Ländern, bei Verstößen gegen nationales und internationales Recht, gegen Menschenrechte – im Namen der geheuchelten Freiheit und bigotten Gottesfurcht oder im Namen einer immer Recht habenden Partei und ihrer geheiligten Statuten.

Ein Drohnen-Präsident mordet wann und wo er will, von wo aus es auch sei, und seine Vasallen wollen „mitdröhnen“.
Ja, er kann! – Der Friedensnobelpreisträger!
Und der Hörigen Jubel überschlägt sich.

„Sehn Se, das ist Berlin“, sangen „Die Insulaner“ während des kalten Krieges, „eine Stadt, die sich gewaschen hat!“

Sie hat sich nicht gewaschen! Im Juni 2013 ist sie als Hauptstadt Deutschlands immer noch ohne Friedensvertrag, das Land ohne eine vom Volk verabschiedete Verfassung.

Obama mag seinen aktuellen Showzirkus bei seinem Berlin-Besuch glänzend inszenieren; seine Glaubwürdigkeit ist dahin.
Sein übliches "God bless" sollte ihm nicht über die Lippen kommen. 



Mittwoch, 5. Juni 2013

Sequenzen von Skepsis (142)


Aphorismen zum   Nachdenken und Zitieren:

1804

Im riesigen Menschenmeer gibt es nur einige wenige Inseln relativer Freiheit, die aber in einem Klima von Angsterzeugung und verbietender Reglementierungssucht dem Untergang geweiht sind.



1805

Wo kein Gemeinsinn, da auch kein Gemeinwohl.



1806

Sollte sich Europa als Idee zerschlagen, werden die Scherben in den folgenden Kriegen eingeschmolzen werden; nicht einmal Trümmerfrauen wird es mehr geben.



1807

Dem Klima der verlogenen Kompetenzen kann man nur imaginär entkommen.

Auswandern? – Wohin?



1808

„1984“ kommt immer näher – im Jahre 2013!



1809

Wie verwirrt müssen Völker sein, sich nicht fortzupflanzen, stattdessen sich auf Zuwanderungen zu verlassen!



1810

Kapitalistischer Egoismus sonnt sich auf den Dächern und dreht sich im Wind als Energiewende zu Lasten der Allgemeinheit und Natur.



1811

Ohne Sexualität zu leben, kommt einer Behinderung sehr nahe.



1812

Vögel singen nicht immer, auch nicht für Geld, aber aus Liebe und Sehnsucht.



1813

Waffen sind die Drogen der Despoten.

Deutschland als eine führende Waffenschmiede weltweit liefert Qualität!



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Samstag, 1. Juni 2013

Nicht doch im Christentum


„Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral“,
Bertolt Brecht
hat recht.

Wie aber könnte was sich ändern?
Moralisch speisen?
Nahrung für die Moral?

Nicht doch im Christentum,
wo man Fleisch und Blut
erlösend verklärt verzehrt!
Kommunion.

Wo man das Kreuz,
ein tödliches antikes Marterwerkzeug,
als Symbol für ewiges Leben
verehrt.
Welch ein „Kreuz“!

Nach dem Fressen kommt der Durchfall.
Dann die Anbiederung an die Ökumene,
auf dass alle Religionen gleichermaßen,
über erbitterte Gegensätze hinweg
den Menschen verschlingen,
auffressen.