Sonntag, 21. Juli 2013

Irrflug zur Menschlichkeit


O große Irrung,
die du allgegenwärtig erscheinst, sobald Menschen auftauchen.
Allmächtig wirkst du aufgrund deiner Anhängerscharen,
wunderbar durch deinen Glauben an die Realitätsferne,
tödlich in der Gewalt deiner Überzeugungsmissionen.

Dein Irrwitz beherrscht die Meere, die du nicht geschaffen hast,
zu deren Ausbeutung und Verdreckung du dir dein Recht nimmst,
du verpestest die Luft gemäß deinen Vorstellungen von Profit;
sie ist nicht dein Eigentum,
ebenso wenig das Land, seine Quellen und Ressourcen,
doch du raubst.
Du schickst dich an, den Weltraum zu besetzen,
denn Grenzen kennst du nicht,
nur deine Dummheit setzt die eine oder andere,
die du in ideologischen Kartellen
sogleich mit Hunger, Durst und Blut hinwegwischst.

Gerissen und gewieft bist du,
schlüpfst in manches Gewand, um glaubhaft zu lügen,
abzuhören und zu bespitzeln, abzuurteilen ohne Recht und Gnade,
abzuschießen, wen und wann du willst,
deine schlimmsten und nützlichsten Kumpane zeichnest du ordentlich aus
oder erweckst sie in den „Heiligen“-Stand.

„Halt ein!“ stöhnt es von allen Horizonten,
doch du produzierst Wachstum:
Je mehr Trottelmenschen dir stumpfsinnig oder unter Zwang folgen,
desto unangefochtener ist deine Position bis an die Grenzen des Globus.
Dort aber kommst du in deiner Beschränktheit nie an.
Den Weg aus deiner Wachstumsdegeneration
werden ganz andere Menschen gehen.
Doch wirst du das nie verstehen,
denn du repräsentierst das Interim nur,
einen langen Irrflug der Evolution zur Menschwerdung.

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