Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:
8499
Im Krankenhaus verdeutlicht sich manches, was einem erspart bliebe, käme das Leben jetzt zu seinem Ende.
8500
Bei kritischer Betrachtung erstaunt es doch, was man während eines langen Lebens nie sagen konnte.
8501
Die Zeit ist um, der Weg zu Ende. – Danach hat der Satz selbstredend Bedeutung nur für die Lebenden auf der Strecke, auch in lebendiger Erinnerung.
8502
Natur ist schön und hässlich zugleich, lieblich und grausam. Der Blick übt sich in Selektivität.
8503
Die Definition, was denn „menschlich“ sei, harrt unverändert einer eindeutigen Überarbeitung. Aber wer verfügt über qualifizierte Autorität?
8504
Das Unverständlichste kommt von Menschen, besonders auch von den so Genannten.
8505
Humanität baut auf Wahrheit und Hygiene, auf Leben und Liebe.
8506
Ganz schnell, auch unverhofft fällt Einsamkeit ins Leben, schonungslos bis tödlich. Carpe diem!
8507
„Gib mir Brot“, schreit die Armut, und der Reichtum putzt sich den Kaviar von den Lippen. Rülps!
8508
Warum sind wir auf der Welt? – Weil wir auch wieder gehen.
8509
„Gott“ wäre ein schlechter Mensch. – Und es gibt davon viele.
8510
Erkenntnisdurst wird systematisch ausgetrocknet; das erquickende Nass reservieren sich Mächtige und Unweise.
8511
Wenn ein Kind weint, weint seine ganze Welt, Erwachsene weinen um die Welt in ihrem ganz persönlichen Horizont.
8512
Sternen- und Planetenlicht verdunkelt so manches Menschenhirn im astrologischen Schein von Symbolik und Analogie.
© Raymond Walden