Einleitung und Präambel
Die
Einleitung des Kosmonomischen Manifests (=> hier) lautet:
„Das Recht auf Gedankenfreiheit manifestiert sich in zwölf
Kosmonomischen Thesen. Sie sind eine Einladung, jeden einzelnen Menschen aus
verstandesmäßiger Einsicht zu achten. Die Menschenwürde verlangt darüber hinaus
entschlossenen Einsatz gegen das Destruktive, das archaisch als egoistisches
Machtstreben einzelner Personen oder Cliquen bis hin zu irregeleiteten Völkern
den Globus beherrscht.“
Schon in den ersten Zeilen „manifestiert“ sich die
kosmonomische Philosophie als eine Grundeinstellung des Menschen mit völlig
abweichender Intention gegenüber den allgemein üblichen Wertephrasen und ihren
dogmatisch verkündeten und durchgesetzten Machtansprüchen.
Den seit jeher an Indoktrination und Dogmatismus gewöhnten
Völkermassen präsentiert sich die Kosmonomie zwangsläufig als ferne Utopie und
„Weltfremdheit“, wohlwollender vielleicht als von vornherein unerreichbares
Ideal.
Ein Grund dafür findet sich bereits in dem Wort
Gedankenfreiheit, das zunächst gar nicht neu erscheinen mag. Doch wo, in
welcher Gesellschaftsordnung auf dem Globus wird Gedankenfreiheit wirklich
angestrebt, fair diskutiert?
Das Gegenteil ist gang und gäbe: Keine Religion duldet
Freiheit der Gedanken, keine Ideologie nimmt sie hin, ohne sie zumindest
totzuschweigen, in der Regel jedoch radikal zu unterdrücken und zu vernichten.
Genau die Gedankenfreiheit – und nicht jene oft „von
oben“ suggerierte Gedankenfreiheit in konsequenter Gefolgschaft – wird
kosmonomisch zum Recht erklärt. Und aus dem Recht leitet sich verstandesmäßig
die Pflicht ab, den einzelnen Menschen in seiner Freiheit zu achten, ihm seine
Würde zuzugestehen, die für jeden Menschen gilt und die gegen die traditionellen
Zerstörungen durch Ideologien, Götter, Teufel und ihre Macht anstrebenden
Vertreter zu schützen ist.
Für Traditionalisten, Opportunisten und vererbt wie
gedrillt Unterwürfige sicherlich unnachvollziehbar, denn es fehlt häufig das
Bewusstsein der eigenen Unfreiheit, man folgt gerne und „ehrbar“ dem
Vorgegaukelten, wenn es nötig erscheint, auch in den Krieg.
Die
Präambel des Kosmonomischen Manifests verwirft aber die erdachten Ideale, die
angeblich höher als der Mensch rangieren:
Präambel
„Die Natur folgt in ihrer evolutionären Fortentwicklung
wertneutralen Gesetzen, das heißt, es kommen gleichermaßen Leben fördernde wie
Leben zerstörende Prinzipien zur Anwendung. So gesehen, ist die Natur gnaden-
und kompromisslos. Menschlicher Verstand wird aber durch Bildung in die Lage
versetzt, die Naturgesetze zunehmend zu humanisieren, die Naturgesetze zu
nutzen, um das Leben zu genießen und das natürlich sinnvolle Sterben zu
erleichtern. Dies geschieht ganz besonders durch die Einsicht, dass nicht
Egoismus die Basis von Humanität darstellen kann, vielmehr ein Individualismus,
verankert in einer erstarkenden humanen Gesellschaft, die den Menschen höher
achtet als alle von Menschen erdachten Ideale.“
Ausgangspunkt der menschlichen Existenz ist – wie könnte es anders
sein – die Natur in ihrem fortwährenden Werden und Vergehen, in euphorischer
Entfaltung und in dramatischem Leiden.
Grundsätzlich eröffnet die menschliche Intelligenz aber
Abschwächungen des Leidens, sogar seine Verhinderungen oder Beseitigungen
innerhalb natürlich vorgegebener Grenzen. Nicht ersonnene Wunder liefern die
Grundlagen, sondern Gesetze der Natur, die der Intelligenz zunehmend
erschließbar werden durch unvoreingenommenen, objektiven Erkenntnisdrang als
definitive humane Alternative gegenüber dem postulierten Glauben des platten
und höheren Unsinns, der lediglich das Potential von Vertröstungen auf
Unmögliches zur Feierlichkeit erhebt.
Die herausragendste Intelligenz beschreitet Irrwege gegen Natur
und Menschlichkeit, erfährt sie keine humane, das heißt Menschen anerkennende
und würdigende Bildung. Es gibt keine humane Gesellschaft bestehend aus
abnickenden Nachbetern der von berechnenden Egoisten vorgeschriebenen
Anordnungen. Vielmehr erfordert Humanismus das starke Individuum in der
Verbindlichkeit gegenüber dem eigenen Leben wie dem der Mitmenschen, die nicht
in der Masse zu zweifelhaften Diensten, sogar zu gemeinschaftlichem Morden zu
vereidigen sind, sondern zu möglichst mutig engagierter, eigener Mündigkeit und
Friedfertigkeit befähigt werden müssen.
Das ist der eigentliche Bildungsauftrag, der freilich
entsprechende Lehrbefähigte voraussetzt.
Die Bildungssysteme weltweit versagen, weil exzessiver Egoismus
vornehmlich durch Bildungsverweigerung und ideologisch-religiöse
Massenverdummung die Welt beherrscht.
Es wird deutlich, dass in einer kosmonomisch kritikfähigen
Menschheit die gängigen politischen Neurotiker keinen Ton mehr angeben könnten.
Doch der Status quo offenbart seinerseits vor allem
Hoffnungslosigkeit, Ratlosigkeit, Unfähigkeit und Gewaltbereitschaft.
Kosmonomische Kausalitäten und entsprechende Konsequenzen werden
dadurch als dringende Notwendigkeiten nur untermauert.
- Fortsetzung folgt .-