1. Kosmonomische These: Menschenwürde
Es gibt keinen höheren Wert als die Menschenwürde; sie ist
unantastbar.
Über Menschenwürde wird viel vor allem bei feierlichen Anlässen
phantasiert, doch im alltäglichen Weltgetriebe erfährt sie permanent
Missachtungen und Verletzungen. Ein Grund dafür liegt im Fehlen einer
eindeutigen Begriffsdefinition, und eine weitere Ursache besteht in den
verwurzelten Überbewertungen von Religion und Staatsräson, die nahezu
ausnahmslos dem Menschen übergestülpt und vorgesetzt werden.
Hinzu kommt, dass Menschenwürde sich vorwiegend aus Intelligenz
und Bildung entwickelt, beide sind ausgewiesene höchst dramatische
Problemfelder des Menschheitsverständnisses.
Zu den wesentlichen Substanzen, die Menschenwürde aufbauen,
gehören die Rechte auf Leben, auf Nahrung, auf Unterkunft, auf Kleidung, auf
Gesundheitsfürsorge, auf Privatsphäre, auf Arbeit, auf eigenverantwortliche
Freiheit, auf Unversehrtheit, auf Gleichberechtigung, auf Bildung, auf Hilfe in
Not und zahlreiche weitere Kriterien, aus denen allen zusammen sich auch die adäquaten
Pflichten gegenüber der Gemeinschaft ergeben.
Alleiniger Maßstab ist das Wohl des Individuums in der Einbettung
des Gemeinschaftswohles, ist Humanität.
Sie überwiegt alle anderen Gesinnungen (Ideologien, Religionen,
Philosophien) und bildet trotz ihrer Umfänglichkeit den Minimalkonsens eines
friedlichen Miteinanders.
Menschenwürde stellt also keine individuelle Singularität dar,
sondern bezieht sich immer auf alle in das Geschehen eingebundenen Akteure:
Regierende wie Regierte, Befehlende wie Ausführende, Richtende wie Beurteilte.
In derartiger Übereinstimmung rechtfertigen gravierende,
menschenunwürdige Taten keine menschenunwürdige Rache; der Rächer begäbe sich
auf das gleiche verwerfliche Niveau des Missetäters!
Diese gedankliche Schwelle erscheint oft jedoch in der Masse
unüberwindlich, sodass es bei vielerlei privaten und öffentlichen
Angelegenheiten zum „Antasten“ der Menschenwürde kommt, durch Rechthaberei,
Bevormundung, Konkurrenzgehabe, aber auch durch primitive Niedertracht,
Hassausbrüche und Gewalt. Gegen so negative Gemütslagen strebt Menschenwürde
objektives Recht und Gerechtigkeit an, wobei weniger regionale Rechtsmaßstäbe
dominieren, sondern die allgemein zumindest vordergründig anerkannten
Menschenrechte.
Menschenwürde meint Schutz und Förderung des Lebens für die
schwächsten Glieder der Gesellschaft wie für die stärksten unter größtmöglicher
Leidenseindämmung und optimaler Persönlichkeitsentwicklung, Identitätswahrung,
mit Respekt gegenüber allem Leben und gegenüber der unbelebten Natur.
Sklaverei,
Todesstrafe und Krieg sind menschenunwürdig.
Kosmonomische Manifest => hier
- Fortsetzung folgt -