Dienstag, 21. Februar 2017

Sequenzen von Skepsis (260)

Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

3338
Niemand, der Menschenwürde wirklich achtet, kann einen Menschen zum Morden befehlen noch zum eigenen Sterben. Militär missachtet Menschenwürde, ist die Verletzung der Menschenwürde.

3339
Wer seinen Kindern gar nichts vorenthält, versagt ihnen Erziehung, versagt als Eltern, begründet vielleicht schon in eigener ausufernder Kindheit.

3340
An Freiheit müssen wir uns binden, sonst verlässt sie uns.

3341
Präsident Trump speist sich aus den weltweit ausgebrachten Giften des pseudoreligiösen Kapitalismus. Pseudo-Trumps infizieren vor Ort gemäß nationalistischem Anachronismus.

3342
In jedem Land gibt es Menschen der Aufklärung und Hoffnung.

3343
Die Vergangenheit permanent aufzuwühlen, verfolgt viel zu oft den Zweck, von gegenwärtigen Verbrechen abzulenken, sie zu verdecken, sie sogar zu forcieren.

3344
Wo man Sicherheit mit Aufrüstung gleichsetzt, ist die Sicherung bereits durchgebrannt.

3345
Landraub erfolgt im Gotteswahn und in vollendeter Menschenverachtung.

3346
In der Spießigkeit langweiligen Wandelgängen sterben sich die Paare auseinander, um dann auch noch Goldene Hochzeit zu feiern.

3347
Trump? - Vielleicht beendet diese Katastrophe intermezzohaft die vorherige, lange schon schwelende. Und dann sollte Aufklärung aufleuchten. Ein nicht nur amerikanischer Traum.

3348
Je reicher und mächtiger ein Verkünder des baren Unsinns auftritt, desto bunter die Scharen der Diskutanten und die Horden der Sympathisanten.


© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.de 


 

Freitag, 17. Februar 2017

Editorial

Liebe Freunde weltweit, sehr geehrte Interessenten!

Während sich die Menschheit immer wirkungsvoller global vernetzt, offenbart sich deutlich eine zunehmende Orientierungslosigkeit.
Die traditionellen Religionen und Ideologien erweisen sich als inkompatibel mit den wissenschaftlich-technologischen Neuerungen, welche den unvorbereiteten Menschen überfordern, da es ihm in seinem Glauben und in ideologischer Hörigkeit an Wissen und Bildung fehlt.

Kosmonomie ist die Anregung zu einem erweiterten, gegenwartsgerechten Weltbild.
Die bekannten französischen Ideale Liberté, Égalité, Fraternité (Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit) als Ziele der Aufklärung bilden den logischen Hintergrund und das freiheitliche Fundament.

Seit einigen Monaten steigt die Zahl der Zugriffe auf meine kosmonomische Seite im Internet bemerkenswert an, sodass ich noch einmal unterstreichen möchte:
Es handelt sich weniger um ein täglich aktualisiertes Blog, als vielmehr um eine seit fast neun Jahren fortwährende Vorstellung der kosmonomischen Philosophie.

Ich möchte Euch/Sie einladen, wirklich von Anfang an in allen Monatsarchiven zu stöbern.

Eine Fülle meiner Aufsätze, Kommentare, Aphorismen, Gedichte und auch von Gastbeiträgen möchte zum Denken und zu fairen Diskussionen im eigenen Umfeld der Leser aufmuntern.
Zitieren (mit Quellenangaben) ist nicht nur erlaubt, sondern erwünscht.

Der internationalen Presse stehe ich für Interviews zur Verfügung.
Anfragen bitte nur per E-Mail.

Kosmonomische Grüße für eine friedlichere Welt!

Ihr/Euer
Raymond Walden



Mittwoch, 15. Februar 2017

Höchste Zeit für ein menschenwürdiges Weltbild!

Ein wesentliches Merkmal der Menschheitsgeschichte bildet die allgegenwärtige Kriegsgefahr, aus der sich ebenso allgegenwärtig exzessive Kriege unter religiösen und ideologischen Rechtfertigungen austoben.
Wissenschaftlich-technologische Errungenschaften verdanken auffallend häufig ihre Existenz kriegerischen Forschungsbestrebungen, und auch die geistige Kultur zielt nahezu ausnahmslos auf die Ausgrenzung von Feinden, das heißt, von Anders- und Ungläubigen.

Mit zunehmender Technisierung gewannen die ursprünglich regionalen Konflikte mehr und mehr überregionale Bedeutung, sodass heute scheinbar regional stattfindende Kriegsausbrüche in realer Vernetzung weltweit, offen erkennbare Stellvertreterkriege der den Globus beherrschenden Großmächte darstellen.

Immer meint Krieg das Versagen menschlicher Intelligenz und darüber hinaus das Triumphieren der Primitivität bis hin zur bestialischen Geistlosigkeit. Ob je der historische Zeitpunkt erreicht wird, dass zumindest die mächtigsten Staaten die zuvor genannte Behauptung unterschreiben und entsprechend friedlich werden, scheint gegenwärtig sehr unwahrscheinlich. Also zeichnet sich kaum eine Fortentwicklung der bisherigen, bescheidenen Ansätze der sogenannten Aufklärung ab.
Aufklärerisches Denken, wie zum Beispiel die kosmonomische Philosophie (siehe Kosmonomisches Manifest), bleibt begrenzt auf weitsichtige unabhängige Individualisten, vielleicht auch auf intellektuelle Zirkel, wo immer in der Welt.

Aufgrund der „Herkunft“ von Aufklärung ergibt sich ihre gewisse natürliche „Heimat“ in Europa, was jedoch keinerlei Bevorrechtigung impliziert, eher aber für europäische Denker eine erhöhte moralische Verpflichtung gegenüber der Aufklärung herleiten mag.

Wir haben unverbrämt zwei Fakten zur Kenntnis zu nehmen:
1. Der „westliche“ Kulturkreis entwickelte die bisher fortschrittlichste Kultur. So verfügte beispielsweise Deutschland auch nie zuvor über eine derartig freiheitliche staatliche Grundordnung.
2. Ob es sich allgemein um wirklichen „Fortschritt“ handelt, ist dringend zu hinterfragen, denn der „Westen“, wie alle anderen Kulturkreise auch, versagt im Hinblick auf Menschenrechte, auf Friedfertigkeit und auf Naturschutz in einer verheerenden kapitalistischen Ausbeutungsgier, die vor keiner Betrügerei zurückschreckt, ja nicht einmal vor dem abzusehenden eigenen Untergang.

Daraus sind für glaubensfreie, aber wissensdurstige und selbstständig denkfähige Bürger konkrete Konsequenzen zu ziehen. Im Angesicht der eigenen Ohnmacht gegenüber den „Glaubens-Massen“, gegenüber ihren Falschspielereien und Gewaltausbrüchen empfiehlt sich keine „aufklärerische Agitation“, sondern eine akademische, eher zurückhaltende Diskussionskultur.

Da keine der aktuellen politischen Parteien echten aufklärerischen Ansprüchen gerecht wird, beschränkt sich der Wahlgang auf das Ankreuzen des sprichwörtlich „geringeren Übels“ - eine äußerst unbefriedigende Situation!
Sehr profan formuliert: Man rette, was noch zu retten ist und wäge eigenständig begründet ab.
Von wichtigster globaler Bedeutung ist für die gesamte Menschheit der Fortbestand der Europäischen Union!
Auch da sie umfassend reformbedürftig ist.

Zusammenfassend:
Religion, Kommunismus, Faschismus, Nationalismus, Kapitalismus, Rassismus, Klimawahn, Wachstumswahn, Militarismus, Imperialismus, Expansionismus, Hegemonialismus und Auserwähltheitswahn jeglicher Couleur haben bisher das durch natürliches Sterben, durch Krankheiten und Naturkatastrophen gegebene Leiden der Menschen extrem grausam verstärkt, durch immer herrschende Vortäuschung und Volksverdummung.
Unter diesen Vorzeichen hat der „Westen“ die Demokratie verraten, er ist äußerlich und innerlich verkommen.

Es ist Zeit, höchste Zeit für zaghafte Gestaltungen eines neuen Menschen- und Weltbildes, für die menschenwürdige Achtung jedes individuellen Menschenlebens, das höher rangiert als jeder Gottes- und ideologische Machtwahn.
Der Staat dient dem Menschen bei einer möglichst erfüllten Alltagsbewältigung; der Mensch in seiner individuellen Einzigartigkeit würdigt den Staat durch Erfüllung der freiheitlichen Pflichten zum Gelingen des ehrlichen demokratischen Miteinanders.




Montag, 13. Februar 2017

LEFTOCRACY

by Daniel Dragomirescu

The country is at stake again and there is a real risk now in being pushed, historically speaking, with a generation or two backwards. This thing must not become a reality.
What is happening in the present is a revolution of the middle class against the abusive powers of a totalitarian-communist kind („the Red Plaque”), which wants to govern the Romania of the 21th century by using 1950s ways of control without taking into consideration the fact that the Romanian society has changed in all these 27 years after the official abolishment of the totalitarian communist regime. We hope that, no matter how many sums of money they dispose of and no matter how much numbing power upon millions of people they have, which surely are easy to bribe and to manipulate, this time it won’t work.

Leftocracy is a disease of the modern world, much greater than any other diverse political malformations of a totalitarian kind, which our ancestors have known all too well in the past age. Leftocracy is a power of a so-called political elite who claim themselves belonging to the Left; however, in reality they are not supporting the pauper masses, they use them instead, in order to identify their pretensions of political, economical and social hegemony. Marx is the rightful moral responsible for the foundation of leftocracy on a global scale, whereas Lenin and Stalin are responsible for implementing leftocracy in the biggest country of the world, with the price of the lives of millions of Russians exterminated in thousands of Auschwitz-es more infernal than those built by the Nazi, because they exterminated people from more than one generation. It is well-known the fact that the first extermination camps from Germany were founded by the Soviet Union and by the „specialized” Soviets in human slaughter.

The middle class is the only apt class, by its own nature, to guarantee a real democracy in society, because the rich (no matter if they are aristocrats or intangible bigwigs from the communist nomenclature or from within it) have always desired to discreetly govern the society, and the pauper masses, without any serious school education, are extremely easy to corrupt and to manipulate, to legitimize their dictatorial aspirations. As such, look at how these barons from the south side of the country carry those poor elders and simple-minded activists in making such a lame circus, like hysterical monkeys, in front of the Cotroceni Palace. Only the middle class remains the one and only class that is not bribed by anyone and they don’t let themselves be fooled, because they are capable, by education, to convey themselves through principles, and not by immediate and low-down interests – and that is why they have always been the prime aim of those that do not love democracy, but who speak about it with grand words completely empty of any real meaning. This has happened also in the United States, in the last twenty years, where the middle class has been reduced progressively and dramatically from 60% to 40%. These days, I saw early in the morning on a website a poster on which an American citizen obsessively repeated this question: „How many liberties would they take away from us now?”

I think that what is happening now in Romania is the first revolution in the world against leftocracy, this cancer which has disrupted so gravely the European states in the last twenty years, establishing everywhere a kind of a totalitarian pseudo-democracy. But to come up to this immense success there should be many other parties than those from the Parliament, which at first they play the scenery of democracy, but which in reality they contribute into the maintenance or consolidation of the desired ruling of those that have taken away the national wealth. We need a socialist party, an authentic one, based on values and principles stated not only in theory, but also rigorously and with good faith applied in exercise. SDP (Social Democratic Party) in its actual form needs to be abandoned, because it is obsolete and wicked for democracy. The Liberal Party needs also to be reconstructed; it has been compromised long since by individuals such as Tăriceanu, Patriciu, Mihalache and others. If tomorrow there were running another legislative elections, millions of Romanian citizens again would not know to whom they should credit their vote to, because nobody deserves anything. And without any serious offer by means of parties and candidates, then if the elections are due to take place, democracy will be just the same old mill that mills in vain. It's a form without any real destination, which will become useful for a certain individual’s interest, rather than for a general public one.

The demonstrators from Bucharest and those from all over the country need to think of this element as well, not only to the abolition of bills (those will be likely to be replaced by others worse than this current one), not only to the government’s demise (which can always be replaced by an even worse one) or not only in discharging from the political life those figures that are more or less compromised, such as Florin Iordache, Şerban Nicolae, Eugen Nicolicea, Liviu Dragnea, Sorin Grindeanu, etc. That „Now or never” from Mureşanu’s anthem is more actual than never. Evil should be cut off from the roots, because it will overwhelm us. The problem is that sufficient energy and purposefulness should exist in ending up in nice terms what has happened on the first of February, after the famous issuance of Edict 13, which wanted to impose in urgent matters what today the Romanian society does not accept.

11 February 2017

Translation: Elena Ţăpean, (Raymond Walden)



Freitag, 10. Februar 2017

Alles an meinem Schreiben ist Freiheit



Alles an

meinem Schreiben                                           Raymond Walden

                                                                                
In Hollands Dünen


ist Freiheit. 




Ich schreibe, was ich will,
wann, wo, wie ich will,
an wen, worüber, für wen, gegen wen.

Man könnte meinen,
ich weiß, was ich will,
doch bin ich mir nicht so sicher,
denn ich bin, wie alle,
auch Kind der Zeit,
die sich ändert,
während die Welt eher nicht;
ich kann nichts ändern.

Aber ich schreibe Anregungen, besonders auch
im Denken an die in Unfreiheit Lebenden
und ihre selbstherrlichen Unterdrücker.
Denn Freiheit ist bedroht aus vielen Richtungen
und wird ausgelöscht,
wenn sie nicht gehegt und geschützt wird.

Nur der ist frei, der in freiheitlicher Verbindlichkeit
für Freiheit aufsteht, spricht, singt, tanzt, malt und schreibt,
human handelt.
Freiheit verlangt Moral
im Sinne der universalen Aufklärung,
der bisher menschenwürdigsten Errungenschaft!






Mittwoch, 8. Februar 2017

Sequenzen von Skepsis (259)

Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

3325
Schwarzmalerei macht mir nichts weiß.

3326
Alternative Fakten“ sind auch als „Gottes Wort“ bekannt.

3327
Ein aufklärender Aphorismus pro Tag sollte genügen in einer „alternativ-faktischen“ Welt, in der man sich zu leicht vergeblich verschleißt.

3328
Schon einmal erwogen: Der Teufel als Verschwörungstheorie? Und Gott erst?
Populismus exemplarisch!

3329
An der Religion hängt der Mensch wie ein Fisch am Angelhaken – zum baldigen Verzehr durch den besinnlichen Rutenauswerfer.

3330
Verbiestert sich unsterbliche Liebe, akkumuliert sogar tödliches Potenzial.

3331
In der Sorge um Gesundheit beginnt oft unbewusst die Suche nach der ganz eigenen Krankheit, und man findet sie.

3332
Bei jedem Diktator stellt sich die Frage nach der Mitschuld der Bürger und der freien Welt am Erstarken des Despoten. Waren es Bequemlichkeit oder Ignoranz, Opportunismus und Mitläufertum oder gar machtstrategisches Kalkül? Kein Tyrann kann bestehen ohne skrupellose Helfer und Lakaien, ohne gehirngewaschene Sklaven und gutmenschliche Idioten. Sie wirken im Verborgenen wie auf der öffentlichen Bühne. Der aufgeklärte Mensch weiß das und geht verantwortungsbewusst auf Distanz.

3333
Die Aufklärung ist frei von Religion und frei von Dogmen. Welche Rolle sie innerhalb der Gesellschaft einnimmt, spiegelt sich in der Anzahl aufgeklärter Mitglieder in Parlamenten und Regierungen wider, und es zeigt sich, dass unter diesem Aspekt die meisten Regierungen nicht bis drei zählen können.

3334
Auch ein Affe auf dem Königsthron oder Regierungssessel hätte – mit Sicherheit – seine jubelnde Anhängerschar aus allen Rängen der Gesellschaft.
Das entspricht sogar der theologisch behaupteten Erlösungsbedürftigkeit von Glaubenden.

3335
Wer nur auf Anerkennung schielt, weiß nichts über den eigenen Wert und hält für wertvoll, was er gar nicht beurteilen kann.

3336
Wie uns die Nacht das Gemüt dunkel beschwert, leitet sich auch aus dem alltäglichen Lichtmangel ab.

3337
Religion raubt den Verstand,
dann ganz einfach Land,
benimmt sich im Parlament daneben,
zerstört ganz einfach Menschenleben.
Ganz einfach errichtet sie Mauern und Wände,
die Verbrechen füllen historische Bände.
Und du?
Schaust zu.
Distanziere dich mit Bestimmtheit, endlich!
Zeige dich deiner erlebten
Freiheit, Gerechtigkeit und Brüderlichkeit erkenntlich!


© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.de 



 

Montag, 6. Februar 2017

Vorurteile

Gar nicht so wenige Vorurteile treffen ins Schwarze, geradezu präsidial.

Beispiele?
  • Deutsche Ignoranz: Kaum jemand nimmt zur Kenntnis, dass das Land besetzt ist.
  • Amerikanische Bigotterie: Verschiebebahnhof von Geld, Waffen, Macht, Menschen und Dekadenz.
  • Britische Inseln: Benebelt im lakaiischen Spülwasser Amerikas.
  • Russisches Vaterland: Mannhaft besoffen. Oder umgekehrt.
  • Italienische Konsequenz: Kirche im Dorf, Mafia auch. Improvisationskunst.
  • Französische Lebensart: Eine liebenswürdige Chance, hoffentlich lange noch!
  • Türkischer Kaffee: Vergossene Freiheit.
  • Israelische Religiosität: Siedelt gewaltig im ewigen Gestern.
  • Polen: Gehört dem Papst.
  • Skandinavien: Die Sonne schräg, die Menschen aufrecht.
  • Indien: Kasten als Särge des Lebens.
  • China: Die längste Mauer so, und im parteilichen Kopf sowieso.
  • Brasilien: Der statische Jesus freut sich über die Samba in den Elendsvierteln.
  • Vereinte Nationen: Sicherheitsrat als höchstes Gremium der Einigkeit in der Menschenverachtung.
  • Hiroshima, Nagasaki, Verdun und Stalingrad: Nicht verstanden!
  • Menschenrechte und Humanität: Den Göttern und Ideologen zum Fraß hingeworfen.

Europäische Union: Äußerst angeschlagen durch die hier zum geringeren Teil zuvor Aufgelisteten; aber zur Zeit einziges eventuell effektives Refugium der aufgeklärten Menschlichkeit.
Ein schwankendes Schiff stabilisiert man nicht durch Überbordgehen, sondern durch entschlossenes und gekonntes Eingreifen in die Navigation und in das Steuer!
Nationalisten sind unfähig zur Steuerung, sie haben von Navigation keine Ahnung, denn sie treiben absichtlich in der hochkochenden Brandung gegen das karge Land ihrer Vergangenheiten, unfähig zum Aufbruch zu neuen Ufern, fehlt es ihnen doch an Horizont
und globalem Bewusstsein.
Und auch das vergegenwärtige man endlich: Eine Gesellschaft, die ihr Wohlergehen auf der gnadenlosen Ausbeutung anderer Menschen aufbaut und verankert, ist eine verbrecherische Gesellschaft!
Erkennt Ihr Euch?
Dann werdet Ihr hoffentlich entsprechend wählen.

Einen besonderen Gruß sende ich nach Frankreich, denn Ihr und wir in Deutschland sind natürlicherweise das Herz Europas, das zum Wohle aller Körperteile stark und stabil den Takt in gleicher Sorgfalt halten muss.
Halten wir Kurs gegen Trump, Putin, Erdogan und all die anderen Despoten und suchen wir aufrichtig Frieden durch unser Erstarken in vorausschauender Politik, ehrlich vor allem auch gegen uns.
Es ist höchste Zeit für ein praktiziertes neues Weltbild: Ich nenne es Kosmonomie,
denn es muss einen Namen haben, um sich damit zu solidarisieren, sich damit zu identifizieren, ohne ihm je dogmatisch zu unterliegen.


Das Kosmonomische Manifest  =>  hier


 

Donnerstag, 2. Februar 2017

Jahresrückblick 2016: Grenzenlose Naivität!

Von Prof. Dr.-Ing. Hans-Joachim Selenz        
       www.hans-joachim-selenz.de

Meinen Jahresrückblick 2015 überschrieb ich mit dem Titel „Grenzenlos!“. Ich bescheinigte darin der Kanzlerin, Deutschland durch die unkontrollierte Öffnung der Grenzen in die gefährlichste Lage seit dem 2. Weltkrieg gebracht zu haben. Ein aus rechtsstaatlicher Sicht schwerer Verstoß gegen deutsche Gesetze. Fakt ist, dass sie im Zuge der CDU-Spendenaffäre zu Helmut Kohls Ehrenwort selbst sagte: „... ein Wort für etwas geben, was gleichzeitig bedeutet, dass ein Gesetz nicht eingehalten wird, das ist etwas, was wir als eine Partei, die für Rechtsstaatlichkeit immer eingetreten ist, nicht aushalten“.
Sie selbst hat den hunderttausendfachen Bruch unserer Gesetze aktiv betrieben. Eine immer noch unbekannte Zahl von Zuwanderern mit völlig unbekannter Identität kam ins Land, das nun die Folgen von Merkels Rechtsbrüchen aushalten muss.
Inzwischen dämmert sogar in der einen oder anderen Redaktion die Erkenntnis, dass da etwas dramatisch falsch gelaufen ist. Und das nicht nur angesichts des islamischen Terrors durch Zuwanderer. Wurde Anfang 2016 noch vielstimmig von „Riesenchancen“ für unser Land gesprochen, so steigt mittlerweile die Skepsis und sie artikuliert sich sogar. Angesichts Hunderttausender, die als Analphabeten in ihrer eigenen Muttersprache zu uns kamen, ist die erhoffte schnelle und reibungslose Integration inzwischen eine Fata Morgana.
Meine Heimatzeitung, die Peiner Allgemeine (PAZ), brachte die neue Sicht der Dinge auf den Punkt: „Das Ende der Naivität“. Positiv sei, dass nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit 30.000 Zugewanderte binnen eines Jahres in sozialversicherungspflichtige Jobs vermittelt wurden. Das waren wahrscheinlich die immer wieder genannten hochqualifizierten syrischen Ärzte und Ingenieure. Das Ziel, der restlichen Million unqualifizierter Zuwanderer „die gleichberechtigte Teilhabe an allen Berufsfeldern“ zu ermöglichen, bezeichnete Autor Jan Sternberg final als „German Dream“. Der ist weltweit beispiellos.

Die Realität zeigt, dass dem „German Dream“ ein böses Erwachen folgen wird. Das Erlernen einer Sprache für deren berufliche Anwendung ist nahezu unmöglich, wenn man in seiner eigenen Muttersprache weder lesen noch schreiben kann. Das trifft nicht nur zu für Jobs in Wissenschaft und Technik. Spricht man mit freiwilligen Helfern, die sich engagiert um Zuwanderer kümmern, so erfährt man, dass immer öfter auch der nötige Lernwille fehlt. Kurse werden geschwänzt. Man hängt lieber mit den Kumpels ab. Ohne Fleiß bleibt indes auch der Zuwanderer ohne Preis. Es sei denn, er sammelt sein Preisgeld in den überforderten Sozialämtern ein. Die Schäden gehen bereits in die Millionen.
In Braunschweig „arbeitete“ ein Zuwanderer mit 12 verschiedenen Identitäten. Eine Mitarbeiterin hatte den Betrug entdeckt. Bereits im Januar 2016 lag der erste Ordner mit 30 Fällen bei der Polizei. Danach wurde auf allen Ebenen aktiv vertuscht und die Frau gefeuert. Innenminister Pistorius aktuell: „Wenn eine Mitarbeiterin so etwas anpackt, hätte man auch anders reagieren können ...“. Da hat er mal recht!
Der dramatische Missbrauch der Sozialsysteme – eine weitere Folge der vorsätzlichen Rechtsbrüche der Kanzlerin. Ihr vielzitierter Satz: „Wir schaffen das“ stammt übrigens gar nicht von ihr. In 2016 erfuhren wir nämlich auch, dass Ex-SPD-Hoffnungsträger Sigmar Gabriel ihn bereits am 22. August 2015 auf seiner flinken Zunge hatte. Die Kanzlerin kam – laut ARD – erst 9 Tage später damit heraus.

Die Sicherheitslage verschlechtert sich merklich. Die Zahl der Einbrüche stieg deutlich an. Die Republik wurde zum Eldorado organisierter Banden. Die Aufklärungsquote lag in Peine im 1. Quartal 2016 bei 8,6 Prozent. Die Quote verurteilter Einbrecher war darunter. Statistiken anderer Städte zeigten hingegen positive Trends. Real- oder Fake-News?
Fake-News waren in 2016 definitiv viele Umfragen zum Ausgang diverser Wahlen. Landtagswahlen in Deutschland, der Brexit oder die US-Präsidentschaftswahl. Fast immer gewannen diejenigen, die eigentlich gar nicht gewinnen konnten bzw. sollten.
Real-News sind zuweilen bizarr. Am 28. Dezember 2016 biss ein Ladendieb in einem Peiner Supermarkt einem Polizisten in den Unterschenkel. Der Beamte wurde ambulant behandelt. Am nächsten Tag durfte der gebissene Polizist den Beißer erneut festnehmen. Er hatte einen Passanten verprügelt und ihm das Handy gestohlen. Der Polizist wird immer mehr zum „Tatortreiniger“.
Inzwischen bedroht das Versagen des Staates in Kernbereichen, wie der inneren Sicherheit, den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Polizei-Gewerkschafter Wendt fordert daher „lebensnahe Entscheidungen“ durch die Justiz.
Doch Angela Merkel, die durch ihre Rechtsbrüche dies Staatsversagen in wichtigen Bereichen ebenso zu verantworten hat wie die chaotische Energiewende und die langfristig desaströse Europa-Politik, will weiter Kanzlerin bleiben. Sie regiert einen Staat ohne Grenzen mit grenzenloser Naivität.

Peine, den 31. Januar 2017



Mittwoch, 1. Februar 2017

Die kosmonomischen Menschenrechte

  1. Jeder Mensch hat das Recht auf Leben, Nahrung, Kleidung, Wohnraum und medizinische Versorgung.

  2. Jeder Mensch hat das Recht auf Gedanken- und Meinungsfreiheit.

  3. Jeder Mensch hat das Recht auf private religiöse Glaubensfreiheit.

  4. Jeder Mensch hat Anspruch auf Freiheit von Indoktrination, Dogmatisierung und Missionierung.

  5. Jeder Mensch hat das Recht auf Bildung.

  6. Jeder Mensch hat das Recht auf Arbeit und gerechten Lohn.

  7. Jeder Mensch hat das Recht auf Entfaltungs- und Bewegungsfreiheit in verantwortlicher Rücksichtnahme auf Mitmenschen und Umwelt.

  8. Jeder Mensch hat Anspruch auf Respekt und ebenso die Verpflichtung zu gegenseitiger Achtung.

  9. Kein Mensch hat das Recht, einen anderen Menschen gegen dessen Willen zu töten, zu foltern, zu versklaven, auszubeuten. Es besteht aber das Recht der Notwehr.

  10. Lebenspartnerschaften sind zu respektieren.

  11. Ausschließlich ehrlicher Erwerb von Gütern besitzt moralische und juristische Gültigkeit.

  12. Das Prinzip von Wahrheit und Ehrlichkeit duldet nirgends Ausnahmen, es sei denn, in humaner Hinwendung zur Linderung von Not und Angst.

  13. Alles menschliche Leben organisiert sich im Miteinander innerhalb kleinster Gemeinschaften und in der aktuell zu berücksichtigenden globalen kosmischen Einbettung.

  14. Rassismus und Nationalismus stellen Missachtungen und Verstöße gegen die Menschenwürde dar.

  15. Die Menschenrechte haben Bestand nur in einer Weltgemeinschaft der Emanzipation, gewaltfreier Friedensfähigkeit und entsprechend vorausschauender verantwortungsvoller Außen- und Wirtschaftspolitik.

  16. Traditionell überkommene, primitive Denkweisen verhindern bisher viele gutmeinende Absichten und Träume.

  17. Das heißt nichts Geringeres, als in öffentlich-staatlichen Belangen alle bisherigen Götter, auch Pseudoreligionen, abzulegen und stattdessen die Menschenwürde auf den „Altar“ des realen Lebens zu stellen.

  18. Jeder kulturelle Fortschritt begann zunächst in minimalen Einheiten. Die Menschheit hat angesichts des eskalierenden Chaos keine Wahl, als vermehrt kleine kosmonomische Denkwiesen auszusäen, um nicht in hoffnungsloser Einfalt, im Mauer-Beton und im Stacheldraht-Gestrüpp von Menschenverachtung zu resignieren und zu scheitern.
     
  19. Das menschliche Leben ist das kostbarste Gut. Keine Götter-Phantasie und keine sonstige Ideologie rangieren höher.

  20. Ursache und Wirkung, logische Kausalität sind die bestimmenden Parameter, auch unter dem Gesichtspunkt wissenschaftlicher Fehlbarkeit und erforderlicher Korrektur und auch unter der oftmals unergründlich erscheinenden menschlichen Gefühlswelt.

  21. Aktueller Nachsatz am Jahresbeginn 2017:
    Der Mensch zuerst, die Menschlichkeit zuerst!
    The human first, humanity first!


    Das Kosmonomische Manifest:  =>  hier 




Montag, 23. Januar 2017

Sequenzen von Skepsis (258)

Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

3306
Schnee dämpft den Frost und schont das Leben, aber der Mensch räumt ihn schon.

3307
In platten Gehirnen zündet kein Aphorismus.

3308
Die grüne Invasion kam aus der Erde, nicht aus dem All. Zutiefst braun und unfreiheitlich, präjudizierend und indoktrinierend knüpft sie ihre Seilschaften einer exorbitant unnatürlichen Dummheit mit evangelikalem Charakter.

3309
Es kam zur technologischen Überflutung und ertrunkene Gehirne trieben millionenfach den Bach hinunter. Noch Lebende hängten sich an Ideologien auf und beseitigten alles Kultur- und Demokratieverdächtige, die Menschenwürde und so den Menschen selbst.
Gottes“ achter „Schöpfungstag“!

3310
Trifft Kreativität auf Raum und Zeit, kristallisieren sich Ideen heraus und die Freude am Schaffen entzündet sich.

3311
Brexit“ bezeichnet die Karikatur überkommener britischer, europafeindlicher Eiland-Mentalität, die jedoch keineswegs von allen Einwohnern geteilt wird. Die Insel der Europa-Ferne teilt wie auch andere Verächter der Aufklärung offiziell die Geistesbeschränkungen nationalstaatlichen Größenwahns: „Global Great Britain“ nennt sich die neue alte Selbstherrlichkeit.

3312
Im Land der „unbegrenzten Möglichkeiten“ öffnet sich nunmehr deutlicher als bisher der eigentliche, finanz- und religionstotalitär beschränkte Horizont.

3313
Wo „Gott“ regiert,
kann der Mensch nicht sein,
es sei denn,
als der Schuldige,
hymnisch verhöhnt, gehirngewaschen, geknechtet, erschlagen.
Auserwählt!

3314
Um Dummheit zu entkräften, empfiehlt sich kaum eine vorschnelle persönliche Diskussion, denn Dummheit versteht nicht, fühlt sich dadurch verunsichert und ergeht sich in Aggressionen. Es mag aber Hoffnung aufkeimen, dass die Dummheit vielleicht über keine dogmatische Konsistenz verfügt.

3315
Eigene Schwäche zu beklagen, ist zu bequem.

3316
Man flieht und liest ein Buch, vielleicht sogar ein anspruchsvolles.

3317
Mit der Vernachlässigung der Rechtschreibung beginnt die Absenkung des Sprachniveaus, das jedoch für die Fähigkeit des analytischen Denkens unverzichtbar bleibt.

3318
Gott“ ist Menschenwerk!
Nur so erklärt sich seine derartig hinfällig „geschaffene“ Welt.

3319
Es stimmt nachdenklich, im blühenden eigenen Garten den Bienen und Schmetterlingen oder den Vögeln am Futterhäuschen zuzuschauen, während jenseits des Zaunes da draußen bis zum Blutvergießen gelogen wird, zu allen Jahreszeiten.

3320
Dummheit spricht man nicht mit Namen, sondern als Thema an, um persönliche Empfindlichkeiten weitestgehend zu vermeiden.

3321
Ein Mensch, der deine berechtigte und ehrliche Freude nicht teilen kann, sie ignoriert, gar verwirft und sie zu verhindern sucht, liebt dich nicht.
Also.

3322
Freiheit wird verspielt durch freiheitliche Unfähigkeit, durch das traditionelle „Sägen am eigenen Ast“.

3323
Quoten-Medien nutzen erfolgreich den niederen Intelligenz-Quotienten (IQ).

3324
Volksabstimmung! Wer aber ist Volk?


© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.de 


 

Donnerstag, 19. Januar 2017

Dummheit beansprucht Größe

Dummheit beansprucht Größe und setzt sie durch:
Große Verbreitung, große Lügen, großes Selbstlob, großes Pathos,
großes Feindbild, großes Aufrüsten, großer Waffengang, großes Blutbad,
große Vernichtung, großes Leid, große Trauer, kleine Pause.
Große Hoffnung, großes Dacapo!
Große Dummheit.

Wirkliche Größe ist besonnen, wertvoll, edel, erlesen,
klein, oft filigran, human vor allem;
wie Frieden zum Beispiel,
den Dummheit nicht halten kann,
nicht zu Lande, nicht zu Wasser und nicht in der Luft,
nicht auf ausersehenen, geweihten, heiligen Anhöhen
und nicht einmal im Weltall.

Die mächtigsten Dummen sprechen nicht von Humanität,
sondern von der Größe der Nation, von der Größe ihres Patriotismus'
und meinen die Überlegenheit gegenüber anderen,
die Vorrechte gegenüber anderen,
die Auserwähltheit vor anderen, auch und besonders durch „höhere Mächte“.
Sie predigen und praktizieren Rassismus,
versklaven ihre Umgebung,
nach Möglichkeit und am liebsten die ganze Welt.

Es fehlt nicht an großen dummen Gefolgsleuten,
Speichelleckern, Arschkriechern mit vorauseilendem Eifer,
die Größe zu segnen, einzufordern, einzuprügeln,
die große geistige Gülle vorzugsweise flächendeckend zu versprühen.

Fazit: Dummheit beansprucht Größe,
eine Größe, die der Dummheit entspricht.
So beißt sich Dummheit in ihre eigene Größe
und rotiert im charakteristischen Wahn.



Dienstag, 17. Januar 2017

Der Roller


Ich weiß nicht, warum es mir in den Kopf gekommen war, dass ich unbedingt die Kirche in Cioropina sehen musste, in dem südlichen Dorf im Arges-Tal, das sich beidseits der Straße ausdehnte. Ich war damals sechs oder sieben Jahre alt und es war Sommer.Ich konnte nicht zu Fuß gehen, es war zu weit, aber ich hatte einen neuen Roller, den mein Vater in Bukarest gekauft hatte, wo er gelegentlich geschäftlich zu tun hatte.
Noch wagte ich es nicht, mit meinem neuen Roller nach Cioropina zu fahren, da ich den Weg nicht kannte und ich mich fürchtete, durch gottverlassene Gegenden zu kommen und in Probleme zu geraten. Vielleicht hätte ich ein paar Jahre des Heranwachsens abgewartet, bis mir mein Vater ein Fahrrad gekauft hätte und ich den Weg besser gekannt hätte, wenn nicht einer der Jungen der verrufenen Familie Blendea mich überzeugt hätte, dass er selbst mich auf meiner Pilgerfahrt zu dem oben genannten Dorf führen würde. Ich erinnere mich nicht mehr an seinen Namen, was auch nicht wichtig ist, aber er hatte sehnsüchtig meinen Roller betrachtet. Zufällig hatte er in dem Dorf einige Verwandte, wahrscheinlich seine Großeltern väterlicherseits. Ich kannte den Jungen vom Sehen, da er immer unsere Straße entlang kam, ungekämmt und schmutzig, und ich wusste, dass er das Jahr wiederholte. Der Junge war das speiüble Abbild der Blendea Familie, aber das fand ich erst später heraus.
Er bat mich um einen Leu, um eine Packung Zigaretten für seinen Großvater in Cioropina kaufen zu können, und er warnte mich davor, meinen Eltern ein Wort über unseren geplanten Ausflug zu sagen. Er bestimmte ein Treffen am folgenden Morgen weiter abwärts auf der Straße, nachdem mein Vater zur Arbeit gegangen wäre. Ich hatte sicherzustellen, dass mich niemand beim Verlassen des Hauses sah, und wenn ich nicht schweigen könnte, würde er mich nicht mitnehmen und ich würde nicht diese große, wunderschöne Kirche voller Heiligen-Gemälde in Cioropina sehen. Er ging in Richtung Getränkeladen los, wo es auch Zigaretten gab, und ich stand an der Türschwelle, bis der Blendea Junge aus meinem Blickfeld verschwand und ich einigermaßen verwirrt war, ob ich ihm meinen Leu umsonst gegeben hatte.
In der Nacht dachte ich lange an die Expedition am nächsten Tag und träumte von Rollern und farbigen Kirchen mit eintausendundeins Heiligen, die es wert waren, aus der Nähe besichtigt zu werden und auch dem Blendea Jungen einen Leu gegeben zu haben. Glücklicherweise brach bald der Morgen an, mein Vater sprang auf sein Wrack eines russischen Fahrrads und fuhr zur Arbeit. Auch ich schlich hinaus zu meinem neuen Roller, der noch nach frischer Farbe roch, und fuhr in die andere Richtung. Ich raste den Hügel hinab, als jagten mich Dämonen und hinterließ Staubwolken.
Der Blendea Junge hatte Wort gehalten: Er wartete mit seinen Säbelbeinen auf mich an dem Getränkelanden und rauchte eine Zigarette. „Komm' schon, wir sind spät dran! Warum kommst du so spät?“ beschimpfte er mich schon von Ferne, dann warf er den Zigarettenstummel in einen Straßengraben, sprang vor mich auf den Roller, ergriff die Lenkstange und befahl mir, mich auf den Roller zu stellen, während wir dem Mittag entgegensahen. Er stand mit beiden Füßen auf meinem Roller, ich nur mit einem, um mit dem anderen zu treten. Glücklicherweise war die Straße asphaltiert und der Roller fuhr wie eine Draisine auf Schienen, obwohl der Blendea Junge die falsche Position einnahm und mein Treten behinderte und mir die Sicht nahm.
Wir verließen das Dorf, ohne dass ich es merkte, wir eilten durch Cioacele und ich habe keine Ahnung, wie wir nach Cioropina kamen. Irgendwie gelang es uns. Wir hielten nahe der Kirche an, welche gar nicht die königliche Kathedrale darstellte und nicht einmal der Dorobanti Kirche auf dem Hügel ähnelte, heruntergekommen, aber voller Heiligen und altertümlichen Dingen war.
Neugierig verließ ich den Roller, um den Platz nachdenklich zu betrachten, an dem die Leute von Cioropina Gott verehrten. Der Blendea Junge, der nicht wie ich die Kirche aus der Nähe sehen wollte und sich ziemlich langweilte, blieb zurück am Straßenrand und ergriff wortlos den Lenker. Er hatte sein Versprechen gehalten, mich hierher zu bringen und sonst kümmerte ihn nichts mehr. Ich ging um die Kirche, zählte die Heiligen-Gemälde an den Wänden, aber ich war nicht sehr beeindruckt, wenigstens nicht so, wie ich es erwartet hatte. Die Kirche in meinem Dorf war größer und erschien mir viel schöner.

Es war nun fast Mittag. Während ich noch die Kirchenwände betrachtete und versuchte den Wert der Heiligen-Gemälde zu würdigen, ließ mich das Rattern von Rädern meinen Kopf wenden und ich sah, wie der Blendea Junge mit meinem Roller davonfuhr. Ehe ich ein Wort äußern und ihn fragen konnte, was er tue und wohin er fahre, hatte er schon die Straße überquert und er fuhr mit meinem Roller durch das Tor des Hauses seiner Großeltern und verschloss es fest hinter sich. Für einige Augenblicke stand ich regungslos, da ich das nicht erwartet hatte und nicht verstand, was geschah. Bisher hatte ich schon an die sieben Roller gehabt, die ich kaputt gefahren hatte, aber noch nie war mir einer von jemandem weggenommen worden, so war es mir nie in den Sinn gekommen, dass dies möglich wäre.
Als ich meine Gedanken wieder beieinander hatte, glaubte ich, der Blendea Junge würde herauskommen und mir meinen Roller zurückgeben oder mich in das Haus seiner Großeltern zum Mittagessen einladen. Eine vergebliche Hoffnung, denn der miserable Junge kam nicht heraus. Nach dem Betreten des Grundstücks seiner Großeltern ließ er meinen Roller wie eine Trophäe in der Hofmitte stehen und stellte sich in provokanter Weise auf, als wollte er sagen: Ich bin nun zu Hause und dieser Roller gehört mir.“

Ich überquerte die Straße und stand vor dem verschlossenen Tor. Der Blendea Junge stand neben dem Roller wie ein Wächter und schaute mich regungslos mit dem Blick einer Sphinx an unter einer Mittagssonne, die auf uns beide niederbrannte. Er schaute mir direkt in die Augen, ohne ein Wort zu sagen. Der Hof und das Haus seiner Großeltern schienen verlassen und ich wartete vergebens, jemanden herauskommen zu sehen. Ich wagte es nicht, diesen fremden Hof zu betreten, denn ich fürchtete, ein Hund würde mich anspringen oder sonst etwas würde passieren, und nach einigen Minuten hoffnungslosen Wartens begann ich mit all meiner Kraft laut zu schreien. Der Blendea Junge reagierte in keiner Weise. Er stand auf seinem Grund. Unabhängig davon, ob er seinen Diebstahl beabsichtigt hatte oder nicht, konnte man sehen, dass er meinen Roller behalten und keineswegs zurückgeben wollte.
Inzwischen erschien auf der zuvor verlassen wirkenden Allee eine Gruppe jüngerer und älterer Frauen, die mich weinen hörten. Sie versammelten sich um mich und fragten, was mir passiert sei. Unter Seufzern erzählte ich ihnen meine Geschichte und zeigte auf den Blendea Jungen und meinen Roller hinter dem Zaun.
Die Frauen schienen durch das Geschehene tief betroffen und eine etwas ältere und robustere von ihnen begann, den Jungen wegen seines Betrugs zu beschwören, was außerdem augenscheinlich nicht weit von seinen geschätzten Großeltern geschah, und dann zwangen ihn alle Frauen mit einer Stimme, mir meinen Roller zurückzugeben. Aber der Betrüger, der mich beschwindelt hatte, blieb hinter dem verschlossenen Tor stehen und zeigte keine Absicht, seinen Verrat zu gestehen und den Roller zurückzugeben. Keine Drohung veranlasste ihn zu einem Rückzug.
Dann ging die robuste Frau zu ihrem Haus und kam mit ihrem Sohn zurück, einem älteren und stärkeren Jungen als der der Blendea Familie. Zuerst versuchte er, das Tor zu öffnen, um den Roller zu holen, aber da das Tor verriegelt war, sprang er über den Zaun. Auf der anderen Seite nahm er ohne Widerstand des Blendea Jungen den Roller von dem Ort, wohin er geworfen worden war. Er ging damit triumphierend durch das Tor und brachte ihn mir zurück und prüfte, ob der Blendea Junge ihn vielleicht beschädigt hätte.

Nun konnte ich nach Hause fahren, aber die Frauen zeigten sich besorgt und ließen mich nicht alleine heimkehren, denn sie fürchteten, der Blendea Junge würde mich am Dorfausgang einholen und mir den Roller erneut entwenden. Er war in Cioropina hinlänglich für seine Missetaten bekannt. Sie baten den Jungen, der meinen Roller gerettet hatte, mich nach Hause zu bringen, und wir fuhren sofort los. Als wir das Dorf verließen, zeigte er mir in einer Straßenkurve mehrere Hintergärten, von wo aus der Blendea Junge meinen Weg hätte abkürzen können, und er erzählte mir von früheren Untaten, die im Dorf bekannt waren. Wir passierten die verflixte Stelle ohne Zwischenfall, da sich der Junge nicht zeigte, es vielleicht nicht wollte, wenn er uns irgendwo versteckt nachspionierte, es aber sicherlich aufgab, als wir auf die Straße hinter den Gärten einbogen und er sah, dass ich nicht allein war.

Die kleine Geschichte endet auf verschiedene Weise.

Der Sohn der Frau aus Cioropina brachte mich sicher und gesund zurück und kehrte zu Fuß in sein Dorf heim, ohne irgendetwas zu verlangen. Natürlich verschwieg ich alles meinen Eltern, anderenfalls hätten sie mir für lange Zeit wohl verboten, mit dem Roller zu fahren. Einige Monate vergingen seit dem Vorfall, das Leben ging weiter, als ich eines Tages meinen Retter wieder traf, wie er in einem Karren durch unser Dorf fuhr. Wir erkannten uns gegenseitig, als hätten wir uns erst gestern verabschiedet. Wir verweilten und sprachen wie zwei gute alte Freunde. Später sah ich ihn nicht wieder, aber das Geschehen, das dazu führte, ihn zu kennen und zu schätzen, blieb in meinem Gedächtnis.

Ungefähr zwanzig Jahre waren seither vergangen. Als ich eines Tages zu einem Besuch in das Dorf kam, erfuhr ich, dass der Blendea Junge gerade bei einem schweren Unfall gestorben war. Er war mit einem gestohlenen Motorrad bei 100 km/h gegen einen Baum geprallt. Der Dorfpolizist hatte zuerst von dem Unfall erfahren und ging zum Elternhaus, um die traurige Nachricht zu überbringen. Als der alte Blendea den Wachtmeister auf der Türschwelle sah, glaubte er, sein Sohn habe einen weiteren Diebstahl begangen oder einen neuen Skandal im Dorf erzeugt. Ohne den Beamten erst sprechen zu lassen, so wird erzählt, habe er ihn mit seiner legendären elterlichen Nachfrage begrüßt:

Hat mein Sohn wieder etwas vermasselt?! … Verprügelt ihn, prügelt ihn!“

Der Gesetzeshüter schaute ihn schräg an und brachte ihn zum Schweigen mit der folgenden Antwort:
Wie kann ich ihn prügeln, du Dummkopf, er ist tot.“

Von meinem Roller war der Blendea Junge auf Motorräder umgestiegen. Zu einem Auto hat er es indes nie gebracht. 


Übersetzung aus dem Englischen: rw



Sonntag, 15. Januar 2017

Ein Trump fiel nicht vom Himmel

Ein Trump fiel nicht vom Himmel, sondern wurzelt in einem lange schon verrottenden Boden entlang eines „American Way Of Life“, den bisher nur wenige als das erkennen, was er logischerweise(!) bedeutet, nämlich „Highway To Hell“. (auch Titel eines austr./US Pop-Songs)

Wer nicht an die Hölle glaubt, muss entschieden und konsequent Abstand halten und eine ganz andere, kosmonomische Fahrt aufnehmen.

Schon im Jahr 2001 schrieb ich in einem Essay „Auch die letzte Supermacht am Ende“, den ich später in meinem Buch „Menschliches Glauben“ (novum Verlag, Neckenmarkt, Wien, München, 2008, ISBN 978385022306-5) und danach hier => im Blog veröffentlichte:
Nun sind die USA nicht wirtschaftlich am Boden, militärisch und logistisch schon gar nicht. Ein langer Opfergang scheint uns allen wegen wirtschaftlicher und anderer Verflechtungen bevorzustehen. Amerika ist nicht militärisch zu besiegen, die überzogene Psyche der Massen in dem Land wird die Rolle der Nation relativieren und auch all jener Staaten, die ein geradezu infantiles Verhältnis zu den USA haben.“

Letzteres gilt vor allem auch für einige europäische Staaten.
Deshalb:
Europa, besinne dich, emanzipiere dich!

Kosmonomisches Manifest => hier