Aphorismen
zum Nachdenken und Zitieren:
9482
Glaubensdunst wabert über
der Menschheit, Wissensdurst trinkt aus kleinen Becherchen im Reich
der geistigen Verzwergung.
9483
So reich mancher Kerl –
neben der Spur.
9484
Alles, was ich schrieb
steht irgendwo verstreut in der Welt. Bald mag ich geh'n, nur ein
paar Ergänzungen noch. Oder doch ein paar mehr. Es kommen so viele
zusammen.
9485
Götter und Kriege sind
die zeitlosen „treuen“ Begleiter des belogenen wie verlogenen
Menschen.
9486
Jeder Krieg hat sein
Vorspiel: Parademarsch. Im Nachspiel: Trauermarsch, wenn's denn das
nur wäre: Totenmärsche!
9487
Wer sich jetzt nicht um
den Frieden kümmert, wird ihn nie haben, es sei denn, als „ewigen
Frieden“. „Der Teufel“ wird euch lohnen!
9488
Die Menschheit dieser
Erde ist noch viel ärmer dran, als es sich ohnehin in den täglichen
Nachrichten darstellt, denn in der Mehrzahl hängen die Menschen an
Göttern der wunderlichsten und grausamsten Einbildungen, fernab von
Intelligenz und Aufklärung.
9489
Drohnen in den Köpfen,
stichhaltige Beweise am Himmel Fehlanzeige, seriöse Ortung und
Identifikation ebenso – aber hasserfüllte Unterstellungen und
Feindbildkonstruktionen zur ungehemmten Hetze und Beeinflussung der
Öffentlichkeit hin zu Aufrüstungen und Kriegsertüchtigung. Da
dröhnt schon enormer Unverstand und auch Boshaftigkeit in solchen
Schädeln der Kriegstreiberei.und ihren Propagandisten, die letzten
Endes selbst für Verunsicherungen und Chaos sorgen. Welch ein
staatlicher Niedergang!
9490
Nicht die des Völkermords
Angeklagten entscheiden, was Völkermord und Kriegsverbrechen sind,
sondern das allgemein anerkannte Völkerrecht. Und dieses gilt für
alle Menschen und keineswegs nur für irgendwelche sich als
„Auserwählte“ – aus welchen Gründen immer – selbst
Überhöhende!
9491
Denken und Lieben: Denken
um zu lieben, lieben um zu denken. Ehrlich dem Leben und der Liebe
zugewandt. Dazu muss man stehen, um überhaupt qualifiziert zum Thema
Moral argumentieren zu können.
9492
Der Interimsmensch ist zu
zerstritten und moralisch unreif, um jemals eine wirklich effektive
Friedensinitiative ins Leben zu rufen. Daraus erwächst auch für
jedwede Aufklärungsphilosophie eine Gefährdung, der sie sich stets
zum eigenen Schutz bewusst sein muss, um, jeweils den eigenen
Umständen entsprechend, das eigene Fortbestehen und gegebenenfalls
eine vergleichsweise bescheidene Fortentwicklung zu ermöglichen.
9493
Es entspricht
aufklärerischer Besonnenheit, sich nicht rechthaberisch um jeden
Preis durchzusetzen und zu gefährden, denn ein weggesperrtes oder
totes Mitglied der aufgeklärten Welt fehlt dem humanen Bestreben.
©
Raymond Walden