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Donnerstag, 16. Mai 2024

Keine Allgemeine Wehrpflicht

 


Im Rahmen der inzwischen üblichen deutschen Rückwärtswenden werden Forderungen nach Wiedereinführung der Allgemeinen Wehrpflicht immer ungenierter formuliert und vorgetragen.

Dieser und ähnlicher Kriegstreiberei hält die kosmonomische Philosophie ein klares und lautes „Nein“ entgegen.


Im Kosmonomischen Manifest lautet die 3. These: Nichttötungsgebot

Niemand hat das Recht, einen Menschen zu töten, es sei denn in akuter Notwehr.“

Und die „Agenda zum Kosmonomischen Manifest“ führt dazu aus:


Das Leben entsteht fortwährend neu in Abhängigkeiten des Zufalls bezüglich der Kausalität, der Modalität, der Lokalität und der Zeit. Kein Mensch kann sich daraus befreien, wir alle unterliegen absolut machtlos dem Start in unser, nennen wir es ganz undramatisch, Schicksal.

Niemand gelangt durch eigenes Zutun in einen bevorzugten oder benachteiligten Lebensbeginn; wir sind gleich eingebunden in dieser Abhängigkeit, also gleich berechtigt(!) zu leben.

Keinem Menschen steht aus dieser Begründung das Recht zu, einen anderen Menschen zu töten.

Die einzige Ausnahme bildet die akute Notwehr gegen einen „Lebensrechtsbrecher“.

Das Töten eines Menschen gegen seinen Willen bleibt in einem derartigen Existenzverständnis ausnahmslos Mord.

Es gilt, in einem aufgeklärten Bewusstsein daraus Konsequenzen zu ziehen, und zwar in umfassender logischer Stringenz, was bisher in keiner Gesellschaftsordnung geschieht – nicht zuletzt in Ermangelung der Aufklärung.“


Allgemeine Wehrpflicht bedeutet nichts anderes als zum Töten und Sterben befohlen zu werden, befohlen zu werden von militaristischen Menschen, die sich in traditionell überhöhtem Wahn von Auserwähltheit und Überlegenheit gegenüber anderen Menschen aufspielen, sich höhere Weihen anmaßen , gar Gottgefälligkeit und sich als Gottes Planerfüller über jede Humanität, Emazipation und Aufklärung hinwegsetzen. Wo kein Gott diese Rolle spielt, steht eine entsprechende nicht minder schändliche Ideologie auf der Kanzel, besetzt die Ämter und erteilt Befehle.


In der Agenda heißt es weiter:

In kosmonomischer Weltbetrachtung versucht der Mensch, durch seine Intelligenz die oft unerbittlichen Auswirkungen von Naturgesetzen abzumildern, das heißt, Leid einzudämmen, gar zu verhindern. Das Töten von Mitmenschen bedeutet Gegenteiliges, ist Barbarei, die als Exzess Kriege führt, Vernichtungslager betreibt und primitive Rachejustiz mit Todeszellen ausstattet. ...“

Und im Schlusssatz: „So wie durch Zivilisierung die Menschenfresserei ein Ende fand, muss auch das gegenseitige Töten zu einem verbindlichen Ende gelangen.“




Mittwoch, 15. Januar 2020

Menschliches Glauben: Wehrpflicht – die Nötigung durch den Staat (S. 43)


März 1995

Es hilft keine ethische Beschönigung, Soldaten dienen den jeweiligen Regierenden seit jeher zur gewaltsamen Durchsetzung ihrer Ziele.
     Soldaten: Tötende und selbst Sterbende auf Kommando, dazu gezwungen von zumeist Sonntagsreden haltenden, über Leichen gehenden „Volksführern“, „Volksvertretern“. Nichts in diesem Szenario hat etwas mit Verstand oder Menschenwürde gemeinsam. Jeder Staat, der heute seine Bürger zur Wehrpflicht zwingt, offenbart sich als System der Menschenverachtung, und jeder, der stattdessen den Zivildienst zulässt, neuerdings auch die Schweiz, muss sich fragen lassen, warum der Dienst am Menschen länger dauert als der mit der Waffe.
     Aber üben wir keine falschen Schuldzuweisungen. Kaum ist das Militär ein Kriegsgrund. Kriege entstehen durch ideologisch-religiöse Verblendung, durch exzessive Raffgier, durch Waffenproduzenten, Waffenhändler und durch Korruption. Deutschland wie viele andere Staaten „sichert Arbeitsplätze“ durch Waffenexporte, praktische und sehr wirksame Tötungspotenziale. Der christliche Kanzler wie seine sozialistischen Vorgänger, der eine in der „Gnade der späten Geburt“, der andere geläuterter Wehrmachtsuniformträger, ein wiederum anderer norwegischer Uniformträger, sind, ähnlich ihren internationalen Kollegen, von einer Finanzoption zur anderen geschwommen und getrieben. Und wen kümmert da ihr Geschwätz von gestern? Allein, das heutige Friedenspalaver wird immer unerträglicher.
     Ich freue mich über die vielen jungen Menschen, die sich dem Wehrdienst, der Nötigung zum Krieg, verweigern. Hoffentlich entspringt dieser Widerstand heute nicht nur der Bequemlichkeit. Denn viel schwerer hatten es die ca. 130.000 Wehrmachtsdeserteure, die auf Veranlassung der seinerzeitigen Militärgerichtsbarkeit zumeist kurz und bündig hingerichtet wurden. Die wenigen Überlebenden kämpfen in unserem Staat bisher vergebens um Rehabilitation. Man vergegenwärtige sich: Weil sie sich dem Hitler-Wahnsinnskrieg verweigert haben, gelten sie heute noch als vorbestraft. Das ist das wahre, dem gestrigen Militärdenken verhaftete Friedensbild des Deutschen Bundestages, der jetzt erneut den Opfern die Wiederherstellung der Ehre und damit Wiedergutmachung versagt hat.


© Raymond Walden