Abstand weitet den Blick, lässt freier atmen, spendet Gelassenheit, verringert Infektionsrisiken jeglicher Art, sondiert, relativiert und besinnt sich auf Eigentliches und Wesentliches im ganz konkreten individuellen Leben.
Derartig hehre Grundhaltungen erfahren in der Regel rigiden Widerstand durch religiöse und ideologische Doktrinen, die im Gesamtüberblick auf die Menschheit dem immer wieder auch unter fadenscheinigen Begründungen hervorgehobenen Intelligenzanspruch des Menschen entgegenstehen. Die Masse, das heißt, der einzelne Massenmensch neigt aus verschiedenen Gründen der Anpassung zur unkritischen Gefolgschaft bis hin zur offenkundigen geistigen Verkümmerung, wahrnehmbar aber nur den kritischen, unvoreingenommen Außenstehenden.
Die geistige Beschränktheit erst ermöglicht es Unrechtssystemen durch Heerscharen von Helfershelfern zur vollen grausamen Entfaltung zu gelangen, auch und besonders durch „akademisierte Verdummung“ und Gleichschaltung.
Neue wissenschaftlich-technologische Errungenschaften befreien nämlich nicht von der Ambivalenz des Einsatzes „zum Segen“ wie „zum Fluch“ aller Kreatur. Das bewusste menschliche Leben stellt unvermindert die Frage nach der Moral, die im positiven Sinne für das Leben nur durch Intelligenz und Bildung beantwortet werden kann. Gewalt, Rassismus, Auserwähltheitswahn und Hegemonie scheiden dabei von vornherein aus. Das dies angesichts unterschiedlicher kultureller Entwicklungsstadien eine bisher unlösbare Aufgabe darstellt, wird kosmonomisch nicht bestritten, und schon gar nicht gibt es etwa eine kosmonomische Lösung!
Die eigentliche „Menschwerdung“ in einer sich seit jeher gegenseitig abschlachtenden Menschheit steht noch aus und hat durch die Ideale der Humanität lediglich den Charakter zartester Pflänzchen angesetzt. Etwa in diesem äußerst bescheidenen und gefährdeten Status befindet sich das kosmonomische Streben, indem es Abstand nimmt vom gängigen Vernichtungsgehabe des Interimsmenschen, jenes noch unfertigen Entwicklungstypen des Homo sapiens.
Intelligenter, sich nicht sinnlos ideologisch aufopfernder Abstand erscheint als eine Möglichkeit zunächst der Persönlichkeitsfindung des Individuums, das dann in emanzipierter Gemeinschaft humaner Bildungsorientierung zu neuen Gestaden in friedfertiger Freiheitlichkeit aufbrechen mag.
Zu futuristisch?
Mag sein.
Gibt es eine Alternative angesichts einer in Primitivität verharrenden und sich die Zukunft ideologisch verbauenden Gegenwart?