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Samstag, 16. März 2013

Heimat, freiheitlich lebend


Heimat in meinem Leben ist Freiheitlichkeit.
Kommt Folklore auf, bin ich schon weg,
lasse mich nicht zwängen in Trachten, Uniformen,
marschiere nicht im Gleichschritt,
singe nicht Schmalz und Kitsch,
schon gar nicht mit tränendem Herzen
oder im Waffen- und Totenkult.
Was nur alt ist, findet meine Achtung nicht,
Patriotismus schnürt mir die Kehle.

Ich singe ein anderes, leises Lied.
Heimat wird mir der Horizont, wo ich auch stehe,
die Wolken, die Sterne, Landschaften und Meere,
natürliche Variationen der Pflanzen und Tiere,
die Vielfalt der Menschen – nicht zu nah,
freundlich und ehrlich jedoch,
traurig und heiter, vorurteilslos und hilfsbereit.
Erprobte Freunde, welch ein zu teilender Reichtum!

So beheimatet in der Weite des Seins,
des Sonnenlaufs bewusst,
von Lichtphasen des Mondes berührt, nicht irritiert,
steht, wenn man Glück hat, eine Bindung als Superlativ:
Die eigene Familie, freiheitlich lebend.


Freitag, 8. März 2013

Sequenzen von Skepsis (134)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


1704
Gedankentiefe verflacht, wenn sie das Oberflächliche unterschätzt.

1705
Entspannte Nachtwanderungen der Gedanken ebnen manchen Weg am Tag.

1706
Astronomische Nebel verschleiern nicht, sondern repräsentieren das Werden und Vergehen: das Sein in seiner Faszination und Rätselhaftigkeit.

1707
Über Astronomie wird weltbildnerisch theoretisiert; da ist es vorteilhaft, wenn man sich am Himmel von Angesicht auskennt.



Raymond Walden
 
 
1708
Klar, ein Teleskop empfängt in erster Linie Strahlung, aber es strahlt auch aus: Ruhe, Verständnis, Anreiz und kosmische Geborgenheit, ein universales Vertrauen.

1709
Die Öffnung eines Teleskops sagt nichts über die Weltoffenheit des Beobachters.

1710
Astronomische Erkenntnisse schütteln Glaubenssätze ab – in Religion wie Wissenschaft.

1711
Die parlamentarische Farbenlehre besteht in jeweils eigener Schönfärberei.

1712
Stehst du im Schatten eines Doms, siehst du die Sonne nicht,
kniest du in seinen Gewölben,
nimmst du auch den Schatten nicht mehr wahr.

*****


Mittwoch, 27. Februar 2013

Sequenzen von Skepsis (133)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

1694
Wie unselige Kleinstaaterei überzieht ein Flickenteppich von Tabus den gesamten Globus und knebelt jede einzelne kleine Freiheit.

1695
Was ich für wertvoll erachte, darüber lachen andere nicht einmal.

1696
Waffen-Obsession: Die Waffen besitzen den Menschen.

1697
Europa muss sich demokratisch neu finden, ohne Erreichtes zu verspielen.

1698
Je höher die Dimensionen, desto länger die Laufzeiten des Echos.

1699
Viel zu oft lässt sich Intelligenz durch Dummheit gefangen setzen.

1700
Abwechslung entsteht durch viele kleine Abschiede, viele kleine Tode.

1701
Echte Muße, im Gegensatz zur Faulheit, will erarbeitet und auch gewürdigt werden.

1702
Seht den hellen Blick eines glücklichen Kindes und ihr könnt erahnen, was das eigentliche Ziel des kultivierten Menschenlebens wäre.

1703
Wirklich zu leben, heißt denken und danach zu handeln.

*****



Dienstag, 19. Februar 2013

Sequenzen von Skepsis (132)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

1684
Masse ist nicht mein Ding, da sie sich gerne oberflächlich definiert.

1685
Was nicht in den Medien erscheint, existiere nicht? Geschehe nicht?
Existiert, geschieht überhaupt, was die Medien darstellen?
Es gibt eine reale Welt, von deren Seitenvielfalt sich das eingebläute Medienkolorit kein Bild macht.

1686
Niemals sind Waffen neutral:
Bei der Herstellung und im Handel dienen sie über Leichen gehenden Wirtschaftsinteressen; schon beim Verkauf ergreifen Waffen Partei für den Besitzer, stützen seine Ziele und erfüllen ihren vernichtenden Zweck.

1687
Einer redet im Auditorium Unsinn und die Masse widerspricht nicht. Die Infektion hat stattgefunden, nach der Inkubationszeit geht’s los.

1688
Wer den Unsinn nicht beim Namen nennt, wird sprachlos einverleibt.

1689
In der Politik hat Religion nichts zu suchen, es sei denn die Last eigener schwerer Sünden.

1690
Wenn Staat und Medien in typischer Räson Fakten verschweigen, wird die Verschwiegenheit guter Freunde umso wertvoller.

1691
Kommt man in die Jahre, sollte man aus anderen herauskommen.

1692
Bücher landen so und so in Schubladen, verstauben in Regalen, werden auch in Archive befördert. Texte im Internet spült das Meer an ferne Strände, trägt der Wind, archiviert die Wüste, vagabundieren im Orbit.

1693
„Gedemütigt sei der Mensch, schmerzlich, vernichtend und heilsam“, spricht Gott als Ausdruck der Unreife des menschlichen Gehirns.

*****


Mittwoch, 13. Februar 2013

Sequenzen von Skepsis (131)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

1672
Keineswegs endet am Aschermittwoch der närrische Lokalpatriotismus.
Blödsinn tritt jetzt wieder ungeschminkt auf.

1673
Man stirbt schon lange vor dem Tod durch Anpassung und an Mittelmäßigkeit.

1674
Bist du frei von üblichen täglichen Zwängen, weil du reich oder alt bist, hast du hoffentlich der Freiheit ein Lager bereitet.

1675
Einen Erfolg feiert man am ehrlichsten leise.

1676
Gibt es den wahren Erfolg oder doch nur das Blendwerk?

1677
Tausende Aphorismen kommen oberflächlich daher und dennoch trifft so selten gar nicht einer tief ins Herz, belebt oder betört, tötet sogar.

1678
Fühlst du dich frei, gängelt dich keine Uhrzeit, keine Jahreszeit, solange kein Irrtum dich reitet.

1679
Spott hilft nicht! Die Hilflosigkeit aber spottet.

1680
Lebenslanger Irrtum? – „Mag sein“, entgegnete der Tod und nahm sich des Zweiflers an.

1681
Gefangen im Käfig des eigenen Lebens, sucht man vergebens nach Freiheit.

1682
Es ist, als hätte Frieden vor allem den Wert, den nächsten Waffengang vorzubereiten.

1683
Die freiheitliche europäische Idee duldet keine Brüsseler Lobbyisten.

*****

Mittwoch, 6. Februar 2013

Freude ist kein Götterfunken


Bei allem Respekt vor Friedrich Schiller und seinem Werk!

Freude ist kein Götterfunken,
Tochter nicht aus Ewigkeit,
wir genießen sinnentrunken
irdisch süße Heiterkeit.
Keine Zauber gaukeln Frohsinn,
sondern Echtheit uns erfreut,
viele Menschen treibt der Wahnsinn,
weil kein Funken Wahrheit streut.

Seid ermahnt, ihr Glaubenstollen!
Diesen Frust der ganzen Welt,
- denkt mal unterm Sternenzelt -
kann kein lieber Vater wollen!

Wem das große Glück beschieden,
keines Falschen Freund zu sein,
wem der Zufall hold hienieden,
bringe seine Freude ein!
Ja – wer auch nur seine Seele
frei nennt von dem Gotteswahn!
Und wer’s nicht tut, nein, der stehle
nicht davon sich ohne Plan!

Freude trifft nicht alle Wesen
durch die Launen der Natur,
denn die Guten, nicht die Bösen
folgen einer frohen Spur.
Leben lässt sie uns und streiten,
Zuverlässigkeit im Tod,
Lebenslust auf allen Breiten,
und die Einfalt träumt von Gott.

Ihr stürzt rückwärts massenweise!
Wähnt euch klug in dieser Welt?
Sucht mal unterm Sternenzelt,
hier auf Erden wird die Freude leise,
leise, leise ...
Oh, welch verrückte Götterwelt!

Samstag, 2. Februar 2013

Sequenzen von Skepsis (130)



Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

1660
Jeder Mensch verkörpert ein Universum, das wissen kluge Eltern, der selbstbewusste Patient und vielleicht auch sein Arzt.

1661
Christen verehren das Leiden und schöpfen daraus Freude. Einfach unglaublich!

1662
Wie an keinem Ort der Erde konzentriert sich, der Logik folgend, im  „Heiligen Land“ der Hass.

1663
Der Mensch krankt am Hass, er bräuchte Hilfe, aber verweigert sie.

1664
Irrtümer müssen erst einmal als solche erkannt werden, dann lassen sie sich bedauern und häufiger als gedacht korrigieren.

1665
Einstmals wie heute nicht  „edel“, sondern „eitel“.

1666
Alles, was der Mensch plant und herstellt, verlangt nach seiner Zweckerfüllung.
So sprechen die Waffen, und der Mensch tötet, stirbt.

1667
USA – United Societies of the Armed.

1668
Eine Gesellschaft, die sich derart energiewendisch vor Windmühlen und hinters Sonnenlicht führen lässt, verliert sich in alternativer Unberechenbarkeit.

1669
Als Monarchen, Diktatoren oder sogenannte Demokraten pflegen nahezu alle Politiker exemplarisch die eigenen Charakterzüge des Interimsmenschen.

1670
Lange genug eingeschliffenes Unrecht, tief in die Menschen eingekerbt, wird zum Gewohnheitsrecht – ohne Skrupel.

1671
Immer täuschender führen lange Einleitungen im Journalismus am Eigentlichen vorbei.

*****


Montag, 28. Januar 2013

Sequenzen von Skepsis (129)



Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

1646
Im Alter verdichten sich Probleme, aber auch die Erfahrungen der Problemlösung.

1647
Der Heiligenschein evaporiert als Koma aus Bigotterie und Prüderie.

1648
Es geht kein Kamel durch ein Nadelöhr wie auch kein Gottesanbeter in die Klarsicht überwechselt.

1649
Um Moral und Ethik hervorzubringen, benötigt der Verstand kein Kreuz, kein Blut und kein Jenseits.

1650
Goldsucher graben, schürfen und bohren sich in die Erde, tauchen tief ins Meer.
Dabei scheint die Sonne oben.

1651
Geld wird aus Öl gemacht und schmiert den Interimsmenschen.

1652
Auch Gas ist Geld. Man gibt aber kein Geld, sondern Gas.

1653
Dem Umsatz widmet man seinen ganzen Einsatz, bis man sich zur Ruhe setzt.
Und schon folgt die Beisetzung.

1654
Als die Welt noch in Ordnung war, schlug es nicht morgens um sieben, weil es noch keinen Menschen gab.

1655
Prominente Persönlichkeitsabstürze spiegeln der Gesellschaft die eigene Zerrissenheit wider, doch die blinde Häme verhindert Einsicht.

1656
Aphorismen sind Lebensspuren, kleine Gedenksteine im universalen Mosaik der Welt.

1657
Im Laufe der Jahre reifen Zweifel, ob sich der Mensch in der so bigotten Gesellschaftsmoral nicht zum sexuellen Tanzbären herabwürdigt, vorgeführt an der Kette und am Nasenring.

1658
Unter den Dunstglocken der Ballungszentren kollabiert das Wachstum an mangelnder Durchsicht und Atemnot.

1659
Worte fallen, aber erst wenn sie auffallen, gewinnen sie Bedeutung vor dem Hintergrund von Zeitpunkt, Ort und Stimmungslage, sie greifen nach der Macht. Der Mensch jedoch sollte Macht über die Sprache behalten.
Dazu muss er sie beherrschen.

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Mittwoch, 16. Januar 2013

Sequenzen von Skepsis (128)



Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

1636
Wem setzt das „Arschgeweih“ Hörner auf?

1637
Das bissige Kabarett kommt der unfähigen Regierung entgegen, denn das verärgerte Volk lacht sich kaputt, sodass kein Aufstand droht.

1638
Am Wahnsinn der Menschheit nicht verrückt zu werden, ist die eigentliche und einzige Lebenskunst.

1639
Kein „Urknall“! – Durchknall.
Hintergrundstrahlung auf allen Etagen bis ins kleinste Büro und Klo.

1640
Die Welt ist der Anfang vom Ende.

1641
Man ist geneigt, Altes voreilig für ehrenwert zu halten und verhilft mancher Geschmacklosigkeit und Idiotie zur Regentschaft.

1642
Altersweisheit, wenn vorhanden, vertreibt Sorgen, ersetzt Medikament und Arzt, beugt vor und vermittelt den Jungen Geborgenheit und Zuversicht.

1643
In einer Gesellschaft, die das Wohlbefinden über die Kaufkraft definiert, hat man schwer zu tragen.

1644
Wüsstet ihr wirklich, wie es zu vielen Menschen geht, würdet ihr euer Verhalten dennoch kaum ändern in eurem ignoranten Egoismus.

1645
Traumhaftes zu denken, beschreibt vielleicht kein traumhaftes Denken.

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Mittwoch, 9. Januar 2013

Sequenzen von Skepsis (127)



Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

1623
Religion ist das vielseitigste und nachhaltigste Menschenwerk aus Mangel an Intelligenz. Niemand wird dieses Werk zerstören können – aus eben diesem Mangel. „Gott“ lässt sich jedoch intelligent hinterfragen, dann fällt er durch und eine Zerstörung wird überflüssig.

1624
Je mehr Gläubige, desto mehr und gnadenloser die Gläubiger.

1625
Ein Team ist so gut wie sein schwächster Individualist, vielleicht aber auch wie der fähigste.

1626
Es gibt nicht einen Grund, einem Politiker zu glauben, sondern tausend; diplomatisch formuliert.

1627
„Wasser, marsch!“ funktioniert, „Feuer, stillgestanden!“ nicht.

1628
Wir kommen unbewusst ins Leben, wie werden wir gehen?
Unbewusst oder bewusst einsam?
Wie lange einsam?

1629
Solange ich Fragen stelle, die man nicht verstehen will, brauche ich nichts zu befürchten.

1630
Geselligkeit ist der legitime Rausch aus der Einsamkeit – oft nur ein Schwips, so oft aber ein demagogischer Schaden.

1631
Viele Orte der Welt heißen nach „Heiligen“: Sankt, San, Santa, Saint.
Heilige Einfalt benennt ihre banale Monotonie.

1632
Religiöse Beisetzungsfeiern knebeln das Leben, denn man bestattet nicht nur den Verstorbenen, sondern versenkt den Verstand der Trauergemeinde gleich mit.

1633
Als Lachsalven im Parlament gen Himmel schossen, bekam die Glaskuppel Risse wie die Gehirne unter ihr.

1634
Eine Studie des Fantasie-Instituts der Imaginata Universität in Wasserkopf bei Allotria bestätigte jetzt die Harmlosigkeit der Ausdünstungen von Wissenschaftlern. Das Ergebnis steht auf breiten Füßen. Alle Mitarbeiter des Teams waren beteiligt: Einer von zwei Wissenschaftlern muffelt.
Daraufhin bereitet das Ministerium für Mondscheinangelegenheiten einen neuen Gesetzentwurf vor. Eine Bachblüten-Apotheke wurde homöopathisch  zu Risiken und Nebenwirkungen beauftragt. Der Muff, so heißt es, soll ausgedünnt werden.

1635
Schaut der Vollmond auf die Erde, sieht er vieles, was hinter ihm liegt.

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Montag, 7. Januar 2013

Kritische Präsenzen (6)


Anmerkungen zu aktuellen Vorgängen,

zum Nachdenken und Zitieren:

43
Wie arm muss ein prominent Reicher sein, das freiheitliche Europa zu verlassen!
Russe sein zu wollen, gehört zur persönlichen Freiheit, der Welt aber von der angeblichen russischen Demokratie vorzuschwärmen, ist die öffentliche Bankrotterklärung des Geistes.

44
Eine stabile Demokratie verkraftet politisch extreme Randgruppen, wenn aber die gesellschaftliche Mitte grün veralgt, droht sehr akut das Umkippen des einzigartigen Reservats von Freiheit.
Bedenke das, oh Wähler, solange du das noch kannst!

45
Immer häufiger haben deutsche Abiturienten in der Gesamtnote eine Eins vor dem Komma, was eine Schulministerin mit der erhöhten Leistungsbereitschaft der jungen Menschen gegenüber früher begründet.
Sie leidet an schönfärbender Grünsicht: Nie war die Zahl der Studienabbrecher so hoch wie heute, nie der Fachkräftemangel so eklatant, nie der Lehrerverschleiß in den Schulen so auffällig, nie der ideologische Aktionismus in Konzeptionslosigkeit so offensichtlich.

46
Inhaltliche Bescheidenheit und sprachliche Plattheit prägen zunehmend auch die als seriös geltenden Zeitungen in Deutschland. Die Blöd-Zeitung scheint ihnen allen das nachahmenswerte Konzept zu liefern, wenn nicht sowieso schon einer der einschlägigen Verlagskonzerne seine Finger an der Redaktionstastatur hat.
Auf diese Weise, mit immer mehr Bildern, wird sichergestellt, dass sich eine Meinung bildet, aber nicht deine!

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Samstag, 5. Januar 2013

Kosmonomisch intelligente Freiheit



In einer Welt, die aufgrund von Entwicklungen existiert, wo nichts ohne Veränderungen besteht, Leben kommt und geht, macht sich der wenig intelligente Mensch lächerlich in seiner vergeblichen Auflehnung gegen die Vergänglichkeit. Endgültig scheitert er in seinem Anti-Aging-Wahn, in Ideen von Wiedergeburt und in religiösen Ewigkeitsphantastereien. Sie nehmen ihm die Lebensfreude und die Lust an realer Daseinserleichterung. Sie führen ihn in Angst und Verzweiflung, in Ausweglosigkeit, in die Aggressivität und täuschende Korruption, letztlich in die ideologische Spirale dogmatischer Gewalt unter Verrat von eigenen Werten und Aufkündigung jeglicher Moral.

Solcher Unwürdigkeit steht die kosmonomisch intelligente Freiheit entgegen, nicht als Naturgesetz und nicht als Erfindung, sondern als eine Option innerhalb der natürlichen Rahmenbedingungen.
Gemeint ist die Abminderung von Daseinshärten im Gegensatz zu den praktizierten Verstärkungen und Vervielfältigungen menschlichen Leids.
Der gebildete Mensch verfügt über die Fähigkeit der Solidarität mit seinesgleichen, und zwar weltweit. Aus solidarischer Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit wird menschliche Freiheit erst möglich, wobei „menschlich“ in diesem Falle unterstreicht: „bei weitem nicht grenzenlos“.

Im eigentlichen Sinne ist Zivilisation mit Freiheit gleichzusetzen, aber Zivilisation funktioniert nicht ohne Bildung.
Definitiv gelingt Zivilisation nicht mit Waffen, schon gar nicht mit „intelligenten“ Zerstörungsarsenalen, denn sie kreiert und befehligt die ausgebildete Dummheit.
Fachidiotisch qualifizierte Dummheit wurzelt in der allgemeinen banalen Beschränktheit, die im Kapitalismus das Fundament der Scheindemokratie bildet, gegossen, gemauert und geschmiedet durch ideologische Bildungssysteme und durch Massenmedien, deren allenthalben verbreitete Inhalte weder im politischen noch im unterhaltenden Sektor den freiheitlichen Ansprüchen gerecht werden, die sie sogar zielgerichtet unterlaufen und zersetzen.

Es gibt keine Freiheit unter der Gleichschaltung von Verlags- und Medienkonzentrationen, keine Freiheit im Konsumrausch und in finanzieller Raffgier,  keine Freiheit in spiritistischer Aberration.
Und es gibt keine Freiheit in der Armut, die der Kapitalismus und andere Ideologien global zu verantworten haben.

Es trifft zwar zu, dass kapitalistische Methoden bisher die größten Fortschritte der Menschheit bewirken, wer genau hinschaut, erkennt ebenso die desaströse, hoffnungslose Gesamtsituation.
Mit jedem Tag wird eine wirkliche Neuorientierung dringlicher.

Ich lade intelligente Menschen in allen Ländern unseres Planeten herzlich ein, kosmonomische Gedanken in ihre soziale Umwelt zu tragen und dabei wachsam und achtsam zu bleiben.

Das Kosmonomische Manifest (Monatsarchiv Mai 2008) stellt eine geeignete thesenhafte Grundlage dar, eine erste Initialzündung zu einer menschenwürdigen Zeitenwende der intensiven Lebensbetrachtung, zur Abkehr von Todesverdrängungen einerseits und von fortwährend betriebenen und glorifizierten Lebensauslöschungen andererseits.

Es gibt bisher keine humanere Philosophie als die Kosmonomie, wie ich sie hier auf dieser Internet-Seite und in den beiden Büchern Menschliches Glauben und

  

Dienstag, 1. Januar 2013

Sequenzen von Skepsis (126)



Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

1613
Mit dem Beginn ist der Anfang schon Geschichte.

1614
Im Menschen suche man nicht die Marionetten von Brot und Spielen, sondern das unverwechselbare Individuum, das Einzigartige, das Authentische, das Typische, das Kausale, das Kreative, das Stringente, das Natürliche und Empfindsame, den Singular, die Solitäre der Welt im Meer der Einfalt.

1615
Gäbe es „Gott“, verdiente er die Todesstrafe.
Abgesehen davon, dass dies Barbarei wäre, sollte man ihn begnadigen.
Um ein Zeichen zu setzen.

1616
Berufsideologen spielen im Staats-Theater die tragende Rolle der Orwellschen Schweine.

1617
Die großartigsten Werke der Menschheit verführen zur Verklärung der Welt und der Urheber gleich mit.

1618
Mit der gläsernen Kuppel versetzte man das deutsche Parlament in ein Glashaus und wer im Glashaus sitzt, sollte besser nicht .... .
Auch Treibhäuser sind aus Glas, was das Treiben zwar fördert, aber keineswegs transparent erscheinen lässt.

1619
Der beispiellose Freiraum des Internets wird zu einer Episode von Freiheit, denn Begehrlichkeiten von Ganoven, Regierungen, Fundamentalisten, Monopolkapitalisten und schicksalhafte Dummheit errichten bereits berüchtigte Mauern und pervertieren den Datenfluss zu Propagandaströmen und Desinformationen.

1620
Akklamierende Unterwürfigkeit führt den Menschen in direkter Linie zum dressierten Affen, zum winselnden Köter vor dem Alphatier. In dieser aufrechten Loyalität wird er zum glühenden Erfüllungsgehilfen für noch jedes Absurdum, das er stets laut beim Namen anhimmelt – bei Gottesdiensten, bei Parteitagen, bei Pogromen, bei Völkermorden, bei Kriegen, bei Entmenschlichung schlechthin, sogar beim Zubettgehen oder Durchfall vor Angst.

1621
Jedem sein gesundes Brot, ein reines Wasser, hin und wieder ein kleines Festessen, ein standfestes Dach über dem Kopf, einen sauberen Boden unter den Füßen, ein bisschen Wärme, bequeme Kleidung, etwas Licht in der Dunkelheit, etwas Zutrauen, Vertrauen, Achtung.
So vielen Menschen ist das humane Minimum verwehrt, weil Maximierung von Dogmen erstrebenswerter scheint. Diktatoren sind Schurken per se, die kapitalistischen, scheindemokratischen  Profiteure par excellence.

1622
Erkenntniszuwachs spart das Leid nicht aus, kann aber das alltägliche Los humanisieren und Leiden überwinden. Lernen lohnt sich!

*****


Freitag, 28. Dezember 2012

2013



O stille, schwere Fracht,
die das Lebensschiff in tiefe Wasser zwingt,
von gutmeinenden Kreuzfahrern aufgeladen,
die rudern, aber nicht navigieren können,
die pausbäckig muffigen Atem in die eigenen Segel blasen
und ihre Unbeweglichkeit als Standfestigkeit missdeuten.

O stille, schwere Fracht,
die den Menschen schuldig spricht, noch ehe er geboren,
wirres Zeug als Heilige Schrift bejubelt
und von Gotteskindschaft schwärmt, da Hörigkeit und Knechtschaft,
Gottesfurcht als Seligkeit gepriesen werden.

O stille, schwere Fracht,
die jedes Kirchenschiff unverrückbar fest auf den Felsen spült,
die hohen Aufbauten erdrückend gen Himmel reckt
und die Feinheiten von Zwischentönen gnadenlos mit
Geläuten zudröhnt, den Chören von Engeln, Geistern, Heiligen, 
Seligen und hemmungslos Unfehlbaren,
da Zweifel Frevel ist.

O stille, schwere Fracht,
die vor Blut triefend seit Jahrtausenden göttlichen Frieden erzwingt,
erpresst, über die Vernunft und Menschenwürde erhebt
und, im kannibalischen Abendmahl gipfelnd,
sogar brillante Intelligenz verzehrt.

O stille, schwere Fracht,
ich will dich entsorgen, über Bord!
Es kommt ein Schiff gefahren, so leicht, so wendig und
antriebsstark mit kosmonomisch klarem Ziel.
„Auf,“ spricht der Mensch, der Frieden wirklich meint,
indem er zu ihm strebt, „es beginnt ein neues Jahr im Zeitalter der Menschheit,
da Vernunft nicht göttlich ist!“


Mittwoch, 19. Dezember 2012

Sequenzen von Skepsis (125)



Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

1602
Der Erfolg des gewieften Blenders besteht in der Reflexion von Ahnungslosen und Unterbelichteten.

1603
Ein Land und seine Gesellschaft zu repräsentieren, kann ich mir nicht vorstellen, nicht zutrauen und nicht zumuten, wäre doch eine mir unmögliche Identifizierung nötig oder eine blendende Eitelkeit.

1604
Wolken sind flüchtige Momentaufnahmen. Und die Menschheit erst im kosmischen Geschehen. – Spurlos.

1605
Tritt Vielfalt zur gegenseitigen Behinderung und Vernichtung an, hintergeht man Demokratie durch ihre Fehlinterpretation.

1606
Kein kluger Kopf verbirgt sich hinter einer Zeitung.

1607
Die Wahrheitsfestivals im Deutschen Bundestag sind legendär; frei erfunden.

1608
Mein TV, mein Sender, mein Suppenkasper des Vertrauens.
Nein, nicht mein. Eure Anmaßung, eure Nötigung!

1609
Man prüfe den Wahrheitsgehalt jeder Werbung und verliere den Wunderglauben.

1610
Von wegen grün-alternativ!
Grün-konform!
Wenn nicht,
allgemeine Ächtung vorläufig,
bald Strafe.

1611
Kapitalismus hat kein Gewissen,
ein schlechtes seine Konsumenten
bis zur gewissenlosen Abstumpfung.

1612
Windig ist die Energiewende und sonnig.
Und erst die Verfechter!

*****