Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:
1766
Wo Kriegstreiber und
Kriegsverbrecher unbehelligt leben, sogar hofiert und geehrt werden, hat man
die Freiheit längst hingerichtet.
1767
„Geld stinkt nicht“,
aber meist riecht der Reichtum.
1768
Natürlich streichelt
man Tiere, Menschen eher unnatürlicherweise nicht.
1769
Der Erwartungshorizont
so vieler Urlaubsreisen deckt sich keineswegs mit dem Ereignishorizont vor Ort
und steht in keinem Verhältnis zur Reisestrecke.
1770
Verschärfte oder
wunderliche Wahrnehmung spaltet das Alter.
1771
Vermögend an den blauen
Küsten, und was man da wirklich vermag, dokumentiert sich in Klatschspalten.
1772
Unbegrenztes Wachstum
gibt es nur durch die Obsoleszenz der Dummheit.
1773
Pekings gelbe Luft
behindert das freie Atmen, verschleiert klare Sicht und entsteht im gemeinsamen
Wachstumswahn von Kommunismus und Kapitalismus, jenen unwürdigen
Ausbeutungsphilosophien mit massenhaften Todesfolgen. Die eigentliche globale
Vollstreckung wird akribisch auf gigantischen Absatzmärkten vorangetrieben.
1774
Freude treibt das Leben
an, Illusionen ebenso, und keineswegs veredelt sie den Menschen.
1775
Ereignisarmut durch
eigene Passivität entrollt den Stacheldraht der Unfreiheit.
1776
Das Reinheitsgebot der
deutschen Bierbrauer wäre exemplarisch und generell zu übertragen. Der
Turbokapitalismus jedoch versteht nicht, denn er lebt von Beimischungen mit
üblichem und üblem Beigeschmack.
1777
Das frische Grün der
Natur!
Und dann die politisch
grüne Veralgung.
Eine fadenscheinige
Fehlinterpretation – bisher beispiellos in der geistigen
Menschheitsentwicklung.
1778
Im gängigen gehobenen
Stil diskreditiert Dummheit nicht fehlende, sondern brandmarkt fehlgeleitete
Intelligenz.
1779
Die Selbstbehauptung
der Friedensfähigkeit markiert den höchsten Grad von Intelligenz.
1780
Das heilsame deutsche
Trauma des Krieges sollte niemals abgebaut und allen anderen Nationen ebenso
auf die Fahnen geschrieben werden.
1781
Im verinnerlicht
erlebten Jetzt kulminiert die Vergangenheit und weitet sich auf zur Erwartung
der Zukunft, aufgelöst in der Empfindung von Gleichzeitigkeiten und von
Epochen.
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© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com