Donnerstag, 22. August 2013

Kritische Präsenzen (8)


Anmerkungen zu aktuellen Vorgängen,
zum Nachdenken und Zitieren:

55
Bildung ist ein Freiheitskriterium, doch die ideologische Ganztagsschule gängelt Schüler und Lehrer nicht zuletzt mit eingebildeten Ergebnissen.

56
„Die Freie Welt“ nennt sich eine bekannte Blog-Zeitung und veröffentlicht so viel berechtigte und fundierte Kritik an der Wenderepublik Deutschland.
Was sich da aber auch einfindet, ist eine unerträglich konservative Glaubensmischung mit eindeutigen Bestrebungen zum Rückwärtssalto in Denkweisen, die mit Freiheit nie wirklich in Einklang zu bringen waren.

57
Plagiats-Doktor oder Wende-Doktor? – Nichts als das Outing rigoroser Geltungs- und Machtsucht. Unbillig beides!

58
Gehen Sie zur Wahl und geben Ihrem persönlichen Belüger die Stimme! Denn wer politische Lügen glaubt, muss wählen, er hat keine Wahl.

59
Angesichts der Brüsseler Verhältnisse brauchen wir eine Alternative für Europa!
„Alternativen“ für Nationalstaatlichkeit, wie etwa die deutsche Alternative für Deutschland (AfD), entlarven lediglich die kleinkarierten Geister in des Wortes Bedeutung.

60
Es gibt keinen deutsch-amerikanischen Freundschaftsvertrag, nicht einmal einen Friedensvertrag. Deutschland ist Vasall der USA und wird dadurch ein gravierendes Problem für die Europäische Union, die das mehrheitlich noch gar nicht wahrgenommen hat.

61
Erst schicken sie Waffen nach Ägypten (und andere Staaten), wenn es dann brennt, entsenden sie gestandene Kabinettfiguren, deren mahnend ernste Mienen nichts bewirken. Die Völker bluten unter Berufung auf ihre Religionen, was deutsche Tagträumer veranlasst, für den Frieden in den geschundenen Ländern zu dem Gott zu beten, welcher der Kriegsgrund selber ist.

62
Ich grüße alle Spitzel und mache mich wohl lächerlich, da die obersten Koordinierer das Problem schon mit einem verlogenen Lächeln „vom Tisch“ fegten.

63
Zum allgegenwärtigen Wahldilemma.

Zitat aus dem Grundgesetz:

Artikel 146

(Geltungsdauer des Grundgesetzes)
Dieses Grundgesetz verliert seine Gültigkeit an dem Tage, an dem eine Verfassung in Kraft tritt, die vom deutschen Volke in freier Entscheidung beschlossen worden ist.

Bonn a. Rhein, am 23. Mai 1949
Dr. Adenauer
Präsident des Parlamentarischen Rates

Schönfelder
1. Vizepräsident

Dr. Schäfer
2. Vizepräsident

Das Grundgesetz wurde beschlossen „um dem staatlichen Leben für eine Übergangszeit eine neue Ordnung zu geben, ...“
(Zitat aus der Präambel des Grundgesetzes) wie auch hier:
„Das gesamte Deutsche Volk bleibt aufgefordert, in freier Selbstbestimmung die Einheit und Freiheit Deutschlands zu vollenden.“

Politiker, die gegen das Grundgesetz verstoßen, nicht zuletzt dadurch, dass sie sich nicht um eine Verfassung kümmern, schaden dem deutschen Volk.

Welcher Politiker ist unter dieser Vorgabe überhaupt wählbar?


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Copyright: Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com

Sonntag, 18. August 2013

Sequenzen von Skepsis (147)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


1863
Bruderschaften verwehren Brüderlichkeit, Gleichheit und Freiheit, denn ihr Ziel besteht in rigoros religiöser Knechtschaft.

1864
Die körperliche Hinfälligkeit begründet sichtbar einen Leidensdruck, die geistige Versagensqualität aber bereitet die eigentliche Zwiespältigkeit, welche die Menschheit zerreist.

1865
Das Glauben an Märchen und Wunder geschieht in derart naiven und durchsichtigen Strukturen, dass ein Intelligenzverlust oder ein Defizit an Intelligenzentwicklung von vornherein konstatiert werden muss.

1866
Mit Geheimdiensten stabilisiert und rechtfertigt der Interimsmensch seine eigene Unaufrichtigkeit und Unzuverlässigkeit.

1867
Die sich beschleunigende modernste Technik offenbart durch ausgeklügelten Missbrauch in nie gekannter Komplexität die Fortdauer des ganzheitlich rohen Mittelalters.

1868
Rom zu bewundern und zu verehren, bedeutet durch alle Epochen, Gewaltverherrlichung und Zwang zu verklären.

1869
Die ideologische Kopfbedeckung im geschützten Raum deckelt den klaren Verstand.

1870
Digitaler Gehirnschwund grassiert.

1871
Sauberes Denken, inhaltlich und methodologisch, kommt in der Politik eher nicht vor.

1872
Und jeder Sonnenuntergang malt ein Bild vom Wiedersehen: ausgeruht, gesund und frei.

1873
Erst der gottfreie Mensch wird zu echter Ethik fähig – ohne Strafandrohung, ohne Gnadenversprechen, sondern als Folge von Einsicht.


Copyright: Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com


Montag, 12. August 2013

Sequenzen von Skepsis (146)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


1851
Ein System, das zu seinem Schutz Spitzel- und Geheimdienste installiert, hat etwas zu verbergen, nämlich sein Unrecht.

1852
Nach jahrzehntelanger Vortäuschung von Demokratie erfolgt die Ernüchterung. Der Bürger gilt als kapitalistisches Kalkül im Machtpoker weltweit. Die Enttäuschung darüber ereilt die Ahnungslosen überraschend, über gewissenhafte Spitzel.

1853
Diäten-Köche benötigen lediglich eine Zutat: Mit sich unzufriedene Zeitgenossen.

1854
Medienschund vergiftet nachhaltig Leute, Land und Zukunft.

1855
Eine Gesellschaft, die sich das Recht nimmt, Menschen zu vernichten, macht es sich auch mit Tieren leicht.

1856
Emanzen sind auch Menschen. Und Machos erst! – Überflüssig beide.


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DENK MAL Nr. 33

Die „Energiewende“ ist überaus erfolgreich eingetreten! 
Sie drehen jetzt Windmühlen elektrisch angetrieben und machen Wind.


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1857
Politikern spreche ich alles Mögliche ab, nicht aber ihre Menschenwürde.

1858
Unsterblichkeit definiert eine universale Albernheit.

1859
Ohne Worte Aufgaben zu delegieren, die Identifikation mit dem ehrbaren Ziel zu erzeugen, ohne darüber hinauszuschießen, befördert die edle Kunst der Menschenführung.

1860
Unternehmensberatung nennt sich eine besonders unternehmungslustige Sparte.

1861
Das Gebet flieht aus der Realität über die Einsamkeit des Selbstgesprächs. Kein Echo, keine Antwort, lediglich Halluzination in der verneinten Hoffnungslosigkeit.

1862
Der Mensch beherrsche den Plan. Nicht umgekehrt.




Freitag, 9. August 2013

What A Free Day


I’ve left one thousand and four hundred kilometres behind me
and meet myself in Argeles sur Mer,
as if painted by blue horsemen into the Roussillon.
Strong wind lashes the pines and palmtrees
and in the steel-blue two innocent white seagulls are whirling,
I suppose they shout at each other,
as the stormy choir of the trees is roaring louder.

Flying sand is jetting the beach and the sea is coming to the boil
producing bright foam under the fiery sun.
Behind me rises the dark silhouette of the Canigou,
its slopes still sparkling by the white snow of last winter,
biting white into the blue.

Here, on the coast under the open sky a camp had been installed in 1939,
a merciless location for liberal refugees
who succeeded in escaping from the Spanish dictatorship;
no holiday resort!
A memorial stone only is reminding, nothing else any more.

All the villas, the hotels and campsites of a scenery full of zest for life
are gaining their appeal from freedom,
I am absorbed in thought.
My eyes are following the Pyrenees Mountains
how they are diving down into the Mediteranian Sea.
Over there, near Port-Vendres, the rocks were hollowed out
as war bunkers, reinforced with concrete,
today nothing but decayed useless cellar ruins,
empty from hatred, fight and fear.
Nevertheless present war strategy also established,
no one will ever learn,
a military territory on Cap Béar.

The sun is rising above smooth waters
and I feel inspired by the descending mountain ranges,
I swim into the sea to meet the sun.
What a free day!
Born of nature,
not at all self-evident,
because mankind keeps staying at a standstill
in arrogant incalculability.


Samstag, 3. August 2013

Akzeptanz der Endlichkeit


Jeder Wellenschlag des Meeres kündet aufbrausend von seinem Ende,
mahlt das Sandkorn zu winzigem Rest vom Stein,
der aufgebacken wurde vor Jahrmillionen
aus Schichten der Zeit zu felsigem Gebirge.
Nichts hat ewigen Bestand,
nicht einmal die Prozesse des Werdens und Vergehens;
sie gelten überall, auch in anderen Welten des Universums,
das wir, irdisch gebunden, wissensdurstig und doch kaum erst enträtseln.

Eine Endlosigkeit gibt es im Kosmos nirgends,
Ewigkeit wäre der Widersinn in höchster Potenz, nämlich
vortäuschende Sinnhaftigkeit von Zweck- und Ziellosigkeit!

In dem logischen Kreislauf des Seins entsteht Leben
in eigenem neuen Akt und endet ebenso,
eine kurze Episode auf der Erde,
wir mögen es empfinden wie eine Sternengeburt
und wie den Sternentod im All.

Das Ende bringt Erlösung,
Befreiung aus aller Verbindlichkeit,
die ja in unverändertem Fortbestand Monotonie und Verschleiß erzeugt.
Dem Altern folgt der endgültige Schluss;
ihn zu verdrängen, gipfelt in der üblichen Würdelosigkeit,
beispielsweise in naiven Gebetsorgien für betagt sterbende Prominente.


Religion und Aberglauben liefern die bewährten simplen Methoden der Weltinterpretation zur Verhinderung von Welterkenntnis. Scheinbar komplizierte und komplexe Strukturen von Esoterik dienen einer inhaltsleeren Wichtigtuerei, veranstalten Feierlichkeit und überzeugen den typischen Kleingeist des Interimsmenschen, erheben den Glauben zur irrigen Institution mit allen Machtbefugnissen.

Vom seelischen Gleichgewicht wird bedeutungsschwer geredet, was aber soll das sein?
Wird ein gesunder Mensch etwa ausgeglichen, wenn man ihm sogar im Kindesalter einen gekreuzigten Leichnam quasi als Trost vor die Nase hält: Siehe, das Leid ist allgegenwärtig, du brauchst nicht zu verzweifeln?
Kann je ein Mensch wieder ins Gleichgewicht gelangen, nachdem man ihn beim Militär, im Krieg systematisch und systemisch traumatisierte?
Wie leicht bricht man absichtlich junge Menschen im Wahn von Bildungs- und Erziehungsmoden?
Wird nicht Doppelmoral gelehrt, während man Moral predigt?
Werden nicht en masse idiotische Idealbilder vorgegaukelt, um durch deren Nichtigkeit Angst und Verunsicherung zu programmieren?
Setzt man damit nicht all jene Verdrängungsmechanismen in Gang, welche das Individuum und die gesamte Gesellschaft knebeln?

Die Akzeptanz der Endlichkeit basiert auf einer menschlichen Intelligenzleistung. Intelligenz wird jedoch durch Glauben nicht nur nicht gefördert, sondern sabotiert. Der Mensch wird aber erst dann seine ihm gebührende Würde erreichen, vermag er die Endlichkeit allgemein wie sein eigenes Lebensende verstandesmäßig einzuordnen und zu akzeptieren. Ehrlichkeit zu sich selbst unterscheidet den modern aufgeschlossenen Geist vom betenden Interimsmenschen, macht ihn überhaupt friedensfähig – mit sich und seinem Umfeld.

Der Sinn des Lebens kann angesichts der allgegenwärtigen Endlichkeit nur im Leben selbst liegen. Daraus leitet sich eine Lebensbejahung ab, die allem zustrebt, was das Leben fördert, erleichtert, angenehm und freudvoll gestaltet – und zwar für alle Menschen, sodass sich Egoismus und Auserwähltheitsansprüche vom Verstand her verbieten. Ethik und Moral basieren auf Einsicht und auf der Wertschätzung der kurzen Spanne, die dem Leben beschieden ist. Aus dieser Sicht begründen sich ebenso Tier- und Pflanzenschutz, der verantwortliche Umgang mit der Umwelt.

Je früher im individuellen Leben ein solcher Akt der Hinwendung zur Ehrlichkeit erfolgt, desto unverkrampfter lässt sich der Alltag bewältigen. Die Rolle von Märchen und Phantasiegeschichten während der Erziehung und Bildung des jungen Menschen ist generell zu überdenken, ebenso der „Bedarf“ an massenhafter Kriminal-Literatur zur täglichen  „Abwechslung“ vom langweilig spießigen und eintönigen Routine-Dasein.
Die Lust am ständigen Mordfall oder am kindlichen Wunder signalisiert nichts Geringeres als die pervertierte Angst vor dem eigenen Tod. Laut und grell singend schreitet man hinab in den dunklen Keller, um die Furcht vor den bösen Geistern zu übertönen. Doch in dem kindischen Szenario gewinnen die Dämonen immer wieder die Oberhand und morden wie selbstverständlich in „gerechten“ Kriegen, in der ideologischen Verdrängung eines würdigen Lebens und in der Vertröstung auf ein übergeschnapptes Jenseits. Denn die aktuellen Nachrichten sind voll von wirklichen Morden, die aber den gottgefälligen Gutbürger wenig aufregen. Und schon gar nicht nimmt dieser Zeitgenosse die göttlich-religiösen Gründe für diese Tötungen wahr.

Ein Ende der fatalen allgemeinen Haltung ist nicht in Sicht, es wird aber unausweichlich kommen – weil alles endlich ist, sic! 
Wie viele Leben, wie viele Generationen werden aber noch sinnlos ausgebeutet und abgeschlachtet werden, bis der Mensch seinen Sinn in seinem Leben, das heißt vor seinem Tode findet?



Donnerstag, 1. August 2013

Sequenzen von Skepsis (145)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

1839
Desinteresse und Gleichgültigkeit greifen um sich, erlahmen in Teilnahmslosigkeit und stumpfen endgültig ab in Apathie. „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ versagen wie „Einigkeit und Recht und Freiheit“ in einer Gesellschaft, die nur einen Wert wirklich gelten lässt: den Geldwert.

1840
Wer seine Freizeit regelmäßig vor dem Bildschirm bewältigt, schaltet auffällig ab.

1841
Man ist nicht absichtlich dumm, sondern durch Veranlagung. Jeder Vorwurf erübrigt sich. Die schlichte Feststellung der Dummheit aber ist der Abgrenzung förderlich, vor allem, wenn es darum geht, Dummheit absichtlich zu erzeugen und zu verbreiten – und das zu verhindern.

1842
Bedeutungslos, aber Ausgeburt des Zeitgeistes. – Daher Quotenrenner und Bestseller!

1843
Jahrmillionen alte Mondformationen heißen, menschlichen Phantasien entsprechend, „Meer der Ruhe“, „Meer der Heiterkeit“, „Meer der Krisen“, „Ozean der Stürme“, „See der Träume“, „See des Todes“. Viel jünger dagegen, nämlich erst seit Menschengedenken füllt sich auf der Erde das Meer des Blutvergießens mit Zuflüssen aus allen Richtungen und Kulturepochen. Der Pegel steigt unentwegt und droht, die Menschheit in Fluten der Gewalt untergehen zu lassen. Rettende Ufer verbaut und zerstört die Unweisheit.

1844
Wahrheit wird verdrängt, denn ihre Analyse erforderte eine Umstrukturierung des Lebens. Man lügt optimistisch weiter und unterliegt der Täuschung, weil man das überlegene Optimismus-Potenzial der Wahrheit nicht erkennt.

1845
Mitmenschen mögen mehrheitlich meine Meinungen missbilligen,
aber angeblich alternativlose Argumentation, absolutistische Ansagen, anachronistischer Aberglauben, archaische Allmachtsansprüche agieren aggressiver, anmaßend, anarchisch,
akkumulieren ad absurdum.

1846
Allem Denken und Wünschen haftet ein Zweifel an –
und der Tat erst,
sodass auch die Erinnerung nicht zweifelsfrei besteht.
Von Objektivität aber sollte die Rede sein,
nicht von Verzweiflung.

1847
Alles Schöne verbirgt Unergründliches des individuellen Betrachtens und Empfindens.
Nie ist Schönheit objektiv.

1848
Eine voreilige Vertrautheit könnte sich als Stich in ein psychologisches Wespennest erweisen.

1849
Farbe ist Licht, benötigt Substanz, folgt der Physik des Auges, interpretiert sich erfahrungsgemäß individuell, Farbe ist und erzeugt Temperament.

1850
Das Haar in der Suppe ist vielleicht der leere Teller.