Montag, 6. Februar 2012

Sequenzen von Skepsis (94)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

1222
Mir geht es wie vielen Menschen, ich wollte nicht sein, was und wie ich dennoch wurde.

1223
Ein Flugzeug schwebt ein als Sinnbild für Weltoffenheit,
ebenso aber als ein Symbol für globalen Normenzwang,
der auch mit Kampfjets  auf die Menschheit abgefeuert wird.

1224
Mancher navigiert stolz und segelt sein Bötchen zielsicher durch die Wellen des Lebens, bis er die Strömung erkennt, die ihn dennoch treibt, ihn bald auf Grund setzt und kläglich ans Ufer spült.

1225
Der unnatürliche Mensch ist dem Wetter natürlich nicht gewachsen. Und der Übernatürliche erst!

1226
Da die Erde sich dreht, hielt sie den Menschen lange zum Narren, der nun global durchdreht.

1227
Besonders Schönheit unterliegt der Realität anders als Intelligenz, welche ist oder nicht ist.

1228
Werbung gewinnt Befehlsgewalt in einer indifferenten Konsum-Gesellschaft.

1229
Wissen ist die menschenwürdige Voraussetzung für Frieden.

1230
Lebenstüchtigkeit schließt den Tod ein.

1231
Einigkeit, die stark macht, beginnt mit der eigenen Person.

1232
Gemeinsamkeit ohne sich besinnende Einsamkeit mag überschäumen, um Leere zu hinterlassen.

1233
Die menschliche Psyche ist von dieser Welt, dennoch kennen wir sie nur oberflächlich. Statt sie intensiv zu erforschen, belasten wir sie von Kindheit an mit pseudowissenschaftlichen Deutungen, esoterischem Unrat und religiösem Aberwitz. Im Erwachsenenalter ist das nicht mehr zu entsorgen, auch nicht durch sauber arbeitende Aufklärung.

1234
Wenn zwei im simplen Geist sich treffen, ist das der Beginn von Klatsch und Tratsch.

1235
Die Wirklichkeit lebt von Träumen. Platzen sie in jungen Jahren, kommt es nicht selten zur Katastrophe. Brechen sie später allmählich weg, sollte man vorbereitet sein und keine neuen versäumen.

*****



Mittwoch, 1. Februar 2012

Sequenzen von Skepsis (93)

Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

1209
Der blinde Fleck des Auges dehnt sich aus bis zur Fläche manchen Bildschirms.

1210
Der Rundfunk entwickelte sich technisch zum digitalen Richtfunk und inhaltlich ebenso: Redaktionelle Schaltkreise steuern die Polarisation.

1211
Individualisten reiben sich nicht an der Masse, um sich zu bestätigen.

1212
Wir erfassen komplizierte Strukturen zur Lebenserleichterung. Verkompliziert man Einfaches, steckt dahinter übervorteilende Absicht, auch amtliche Dummheit.

1213
FKK-Strände mussten erfunden, danach sogar erkämpft werden in einer körperfeindlichen Welt, die Sexualität vermarktet und das Töten militärisch stilisiert.
Das allein reicht aus, „Gott“ ad absurdum zu führen.

1214
Religionen sind Sachwalter des Todes, von Leben haben sie keine Ahnung! Wohl aber haben sie den Sinn der ganz diesseitigen Bereicherung.

1215
Brot und Spiele bilden das Manna von Herden und Horden wie ihren Hirten.

1216
Alle findet man sie wieder am Strand des Lebens: Die Angeber, die schön Reichen, die Leichtlebigen wie die Gedemütigten, die Gepiercten, Tätowierten, die Gezeichneten, gebrechlich und naiv, die Aussteiger, sonnengegerbt, hellhäutig Gerötete; Strandgänger am tosenden Meer auf dem Weg durch heißen Sand in ein nacktes Zuhause.

1217
„Gott“ ist kein Einzelgänger,
hinter ihm steht der Teufel.

1218
Wer Zeit hat für die Zeit, nimmt sie mit allen Sinnen wahr.

1219
Positives Denken vertröstet lediglich, wenn positives Handeln erforderlich wird.

1220
Ein Ende des Interimszeitalters ist nicht absehbar, vielleicht gibt es keine nächste Epoche. Angesichts von Milliarden von Menschen deuten sich aber ungeahnte Optionen an.

1221
Selbstlose Liebe wäre eine lustlose Abstraktion.

*****
© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com

Dienstag, 31. Januar 2012

Grass-Roots Democracy Has No Base

My cosmonomic reflections on democracy (Orizont Literar Contemporan, Sept – Oct 2011) came, inter alia, to the conclusion that democracy and capitalism are inconsistent. Decisions are not made by the people but by financially strong institutions, companies and influential bodies.
Knowing about this and because of the everyday missteps, national as international, the call for grass-roots democratic self-determination of the peoples is rising according to the thoroughly democratic sense: All power goes out from the people.

In principle nothing seems to speak against the idealistic demand but the conversion into reality, from the start, comes across inconsistencies, problems of definition and otherworldliness that is derived from ignorance and abstruce inclinations to believings.
Nobody can seriously approve a qualified majority vote that is given by an unknowing, indifferent mass which is far from enlightenment. It would be the glorifying of just stupidity only by the fact that the majority is representing it.

Democracy decays into a farce if the electors won’t be critically reflected.

The value of democracy is established by the qualification for voting.
In other words: A minimum of education and abilities should be given to get the right for voting – similar to common qualifications in the professional world. Combining the right for voting with the lowest school exam, for example, can be regarded as minimum level only, because in strict sense it is no “quality assurance”. All those further freedoms for fools can’t be excluded in this way. The mental flatness as published in the boulevard-press and women’s magazines, in the media in common, can’t be eliminated.
This is the reason why the government mainly has the duty to rule and a referendum should only be held on very special subjects. – As an own shelter to the people!

The people is subject to the short-lived manipulation, the mass is unable to think, but is parroting slogans, is circling around the Kaaba, is cheering to the “Holy Nonsense” in Rome, is polemizing in bad language via the internet, is driving with full speed into the next traffic jam, is wandering like ants along the dunes of Maspalomas, is flying from one price advantage to the next bargain and to the next partner without liability.
Many people don’t find the time for thinking during their everyday struggle for existence, maybe in pure poverty or in career addiction.

Grass-roots democracy is needing a very different humanist education, is needing the enlightenment as it has been largely unknown up today, because just every peace is cheated by war.

Grass-roots democracy may be an honourable feeling in view of the unsolved problems with the establishing of real democratic deputies. But the key is lying  in true parliamentarianism with hard and vigilant work, not connected with party whips and corruption lobby, but in liability of each member of parliament before the voter.

There is no majority for any party in voter turnouts at under 50 percent!
The seemingly winners do sunbathe as a minority above an intentionally silly and unlightened kept mass of people.

In actual fact, democracy is currently still living only by hope for a stable base.
The fundament has still to be poured.

(German version: Siehe Monatsarchiv Nov. 2011)

Freitag, 27. Januar 2012

Das kosmonomische Prinzip

Die kosmonomische Philosophie leitet sich ab aus natürlichen Gegebenheiten, die der Mensch durch den wissenschaftlichen Fortschritt immer zuverlässiger und berechenbarer erkennt.
Sowohl die tote Materie setzt sich aus einfachen Bausteinen zusammen und organisiert sich zu komplexen Strukturen wie auch die belebte Natur über primitive Einzeller höchst komplizierte Lebensformen entwickelt mit der menschlichen Spezies als einzigem kulturschaffenden Wesen an der Spitze.

Alle diese Prozesse gehorchen den Naturgesetzen des Kosmos, denn die Erde ist natürlich Teil des Universums gerade auch dann, wenn sie, was sich eher als unwahrscheinlich andeutet, der einzige belebte Planet wäre.

Aus der Reflexion über die Gesetzmäßigkeiten gelangt der Mensch zu Anwendungsmöglichkeiten zum eigenen Vorteil, zur Lebenserleichterung auch unter Ausnutzung von Ressourcen.
Die Natur in ihrer evolutionären Entwicklung ist gnadenlos auf Konkurrenz abgestimmt, im Wortsinne unmenschlich.
Der Mensch erst kommt in die Lage, „Humanität“ zu üben, wenngleich er aufgrund seiner noch völligen Unreife von einem religiösen Irrweg in den anderen stolpert.
Religionen entstammen durchweg der Imagination von Gehirnen und nicht etwa aus beobachtbaren, gar berechenbaren Fakten.

Die Überforderung des Menschen und seine Ungeduld im Erkennungsprozess der Welt führen zu den Ausflüchten in den Glauben.

Indem diese notgedrungen falschen „Wahrheiten“ mit Absolutheitsanspruch vertreten werden, gerät der Mensch über das evolutionäre Maß hinaus in die Friedensunfähigkeit und er missbraucht die auf Naturgesetzmäßigkeit basierenden technischen Fortschritte zur eigenen in der Natur beispiellosen Vernichtung und darüber hinaus in Kurzsichtigkeit zur Schändung des eigenen Lebensraums sogar während der kurzen Friedensperioden.

Deshalb verneint die kosmonomische Philosophie jegliche Religion und entwickelt eine verstandesmäßige Ethik, die sich aus dem Bewusstsein speist, dass menschliches Wissen immer auch begrenzt ist, dass sich aber mit dem vorhandenen Wissen das Leben umfassend, weitsichtig und nachhaltig erleichtern und würdig gestalten lässt.

Jeder Mensch ist zeit seines Lebens in jeder Hinsicht Teil des Kosmos, also „jetzt“ in dieser Welt. „Hier“ spielt das Leben.
Nach dem Tod ist der Mensch nicht mehr so wie er vor der Geburt auch nicht war.

Montag, 23. Januar 2012

Antisemitismus

Die gleichgeschalteten Medien berichten wieder einmal, dass sich besonders im Internet ein Antisemitismus verbreite.
Abgesehen davon, dass es den beklagenswerten Antisemitismus tatsächlich gibt, ist die Rolle des Staates Israel keineswegs frei von ethisch-moralischer Bewertung durch Bürger überall auf der Welt; die erwähnten Medien indes scheuen sich aus durchsichtigen Gründen, solche Wertmaßstäbe zu diskutieren.

Im Folgenden veröffentliche ich hier erneut meinen Aufsatz vom Oktober 2001 und zitiere ihn aus meinem Buch Menschliches Glauben, Novum Verlag, 2008:

Antisemitismus

Was ist eigentlich Antisemitismus?
Bisweilen wird der Kosmonomie Antisemitismus vorgeworfen, weil sie alle Religionen, also auch die jüdische, als weltfremd, antidemokratisch, menschenverachtend und kriegstreiberisch ablehnt:
Religionen sind das Schwert, mit dem aus ganz irdischen Interessen Menschen enthauptet werden.
Betrachtet man die religiösen Auswirkungen in der Gegenwart, nicht etwa in dunklen vergangenen Zeiten, so mögen wenige Beispiele zur Beweisführung für das Postulat ausreichen.
                                                                
Im Jahre 2001 werden in Afghanistan Menschen vor ein islamisches Gericht gestellt und mit dem Tode bedroht, weil sie angeblich im „reinen" Moslemstaat für das Christentum missioniert hätten. Ein Verrat an Allah, der ja andererseits laut „gemäßigter" Moslems derselbe Gott wie der christliche sein soll!  Dennoch stellt das die islamischen Gläubigen gnadenlos unterwerfende Gesetz, die Scharia, andere Ansprüche als die „christliche Gerechtigkeit". Zur Abschreckung für nicht gefügige Gläubige darf da schon mal, muss sogar Blut fließen, muss getötet werden - wie früher bei den Christen.

Im Jahre 2001 gehören etwa 16% der indischen Bevölkerung zur untersten Kaste der „Unberührbaren", die in Verhältnissen leben, die in hygienischen Zuständen leben, welche nicht einmal an die eines Massenschweinestalls in Europa heranreichen. Doch die Religion verbietet jedes Auflehnen dagegen und vertröstet auf eine „Wiedergeburt", während sich die reichen Kasten laben.

Im Jahre 2001 explodieren Bomben in Nordirland, weil Christen im Gedenken an den Erlösertod ihres Herrn offenbar so blutrünstig werden, dass sie darüber hinaus sogar auch Kinder auf ihrem Schulweg mit Steinen bewerfen und dadurch traumatisieren. 
       
Im Jahre 2001 gibt es in den USA einen religiös getarnten Rassismus, der seit Staatsgründung besteht: Diese "Kapitalgesellschaft" hat ganze Indianervölker im Namen des Christentums ausgerottet und hält die wenigen Überlebenden heute in Reservaten, in Gettos. An Wiedergutmachung, Entschädigung denkt dort niemand. Auch nicht an einen späten Ausgleich gegenüber den Nachfahren der Sklaven schwarzafrikanischer Abstammung. Da passt es ins Bild, wenn die US-Delegation auf der (Anti-)Rassismuskonferenz in Durban, Süd-Afrika, das Feld unter Protest räumt, weil sie sich mit den gegenwärtig einflussreichsten Rassisten solidarisch erklärt.

Im Jahre 2001 verstößt Israel gegen das Völkerrecht, bereitet als Besatzungsmacht der palästinensischen Zivilbevölkerung seit endlosen Jahren die Hölle auf Erden, provoziert durch extrem nationalistische Politiker und übt stets maßlos gewaltige Rache.

Und im Jahre 2001 glauben Palästinenser an den „heiligen Krieg", in sich ein Widersinn, der jedes eigene Opfer aus eigenen wie aus gegnerischen Reihen, rechtfertigt.

Kosmonomie erkennt Religion als Frevel am Menschen, an der Natur und verurteilt logischerweise dieses blinde Folgen ins eigene Verderben.

Und wenn nun Juden das als Antisemitismus bezeichnen, ist dies nicht korrekt, denn in ihrem religiösen Übereifer verhalten sie sich undemokratisch.
Juden haben nach dem fürchterlichen Leid, das sie nicht nur, aber besonders durch Nazi-Deutschland erfuhren, kein Recht, anderen Völkern Ihren Willen aufzuzwingen und die Menschheit zu bevormunden. Der Staat Israel "versündigt" sich sogar an seinem eigenen Volk, das mehrheitlich frei ist von orthodoxem Judentum. Eine religiöse verbohrte Minderheit diktiert der Gesellschaft: Demokratie ad absurdum!
Keine Religion vermittelt der Menschheit Humanität, sondern lediglich das letzte „Amen".

Und natürlich stellen Religionen keine Rassen dar. Gegen die jüdische Religion wie gegen alle anderen zu sein, ist kein Rassismus.                    

Ferner repräsentieren alle Juden ebenso wenig eine Rasse wie etwa alle Deutschen, Engländer oder Franzosen.

Aus dem gesamten philosophischen Ansatz heraus kann sich die Kosmonomie nie gegen den einzelnen Menschen, gleichgültig welchen Glaubens, wenden, denn alle Menschen besitzen die gleiche Würde. Sehr wohl aber kritisiert die Kosmonomie Religionen, Ideologien und Institutionen, die gegen die Menschenwürde verstoßen.

Die jüdischen Religionsfundamentalisten und die Politik des Staates Israel missachten die Menschenwürde  und -rechte anderer, sodass bei genauem Hinsehen "Antisemitismus" auch zu einem politisch-ideologischen Propagandabegriff wird, mit dem leider Berufs-Ideologen und Antidemokraten umgehen, um ihre Ziele, notfalls durch Verleumdung der freiheitlichen Welt und einzelner Personen oder Personengruppen durchzusetzen. Damit schaden sie der Völkergemeinschaft und vor allem dem Staat Israel, dessen Menschen Frieden und Gewaltfreiheit verdienen.




                                Überall, wo es Bücher gibt.

                                  ISBN 978385022306-5

                                            16,90 €

Freitag, 20. Januar 2012

Niemals wieder!

Zum 70. Jahrestag der Wannsee-Konferenz fällt mir nichts mehr ein; es ist alles gesagt.

Die Niedertracht des Geschehens bedeutet die Schändung des menschlichen Geistes schlechthin, beschämt zutiefst die Deutschen, aber auch alle anderen seinerzeit taktierenden und duldenden Mitwisser rund um den Globus.

Die Nazis erzwangen Gefolgschaft  und Stillschweigen des allgemeinen Volkes mit dem bewährten Mittel des militärischen Kadavergehorsams, das heißt im Klartext: Wer sich widersetzt, wird durch das ideologisch-pseudoreligiöse Prinzip (hier: der „Führer“, der rassistische „Herrenmensch“, der sich über andere erhebt) mit Hilfe von zum Treue-Eid Gezwungenen oder Verführten rigoros, gewaltsam aus dem Weg geräumt.
Tiefer kann der Mensch nicht sinken!

Und was folgte darauf?

Eine Scheinheiligkeit sondergleichen!

Denn die so geschundenen jüdischen Menschen etablierten mit dem Staat Israel ein gewaltsames System der grausamen Entrechtung anderer Menschen unter der Berufung auf eigene „göttliche Auserwähltheit“.
Mit dieser Begründung gibt es in Israel Rechtsradikale, wie sie verblendeter kaum in einem anderen Staat der Welt in offener Herausforderung agieren.

An der Seite eines solchen Staates kann kein verantwortungsbewusster Mensch
„unverbrüchlich“ stehen, wie es die US-Vasallen-Republik Deutschland immer wieder offiziell verlauten lässt.




Mittwoch, 18. Januar 2012

Sequenzen von Skepsis (92)

Aphorismen zum Nachdenken und zum Zitieren:  


1196
Als ich zur Welt kam, lächelte sie.
Heute irritiert mich ihr Gelächter.

1197
Politik, Religion und Werbestrategien regieren das Volk über sein induziertes schlechtes Gewissen. In der Spießigkeit wird das Prinzip zum Selbstzwang.

1198
Freiheit deutet sich an, sobald der äußere Druck abfällt, sich belügen zu müssen. Es zählt nun vor allem die Treue zu sich selbst mit ihrer fraglichen Gewissheit.

1199
In der Annäherung an Objektivität qualifiziert sich persönliche Intelligenz.

1200
Die Europäische Union nährt den unausgegorenen Euro als Spaltpilz ihres eigenen Ideals.

1201
Die reichsten Staaten nehmen sich die höchsten Schulden heraus. So arm ist die Menschheit!

1202
Wetter spielt nie verrückt, der Mensch jedoch. Donnerwetter!

1203
Wer nicht arbeitet, verdient nichts!
So wie die Börse und ihre Spekulanten.

1204
Die jüdisch-christliche Religion zimmert ein Kreuz für die Menschheit, andere Gotteslehren verschleiern ebenso erbarmungslos das Menschliche.

1205
„Götter“ sind verklärte Menschenfeinde.

1206
Den Teufel gibt es nicht, er wird aus Religion geboren.

1207
Der Morgen bleibt unangreifbar, das Morgen unfasslich.

1208
Achtung vor dem Amt ist ein Gebot, das nicht die Würdigung der Amtsperson untersagt, sondern im demokratischen Sinne sogar erfordert.


*****
© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com

Dienstag, 17. Januar 2012

Der ablösungsbedürftige Mensch

Keine Kreatur auf dem Globus gleicht
dem Menschen; nicht in
seinen Binsenweisheiten, nicht in
seiner Intelligenz, gepaart mit
seiner exorbitanten Dummheit, nicht in
seiner verlogenen Wahrheitsliebe, nicht in
seiner Sentimentalität, nicht in
seiner Grausamkeit, nicht in
seiner Kreation von Feindbildern, nicht in
seinem Selbstmitleid, schon gar nicht in
seiner missionierenden Caritas, nicht in
seiner Habgier, die Millionen verhungern lässt, nicht in
seinem Hass, auch nicht in
seiner bigotten Doppelmoral, weder in
seinem abgöttischen Jenseitswahn, noch in
seiner inneren Zerrissenheit und in
seiner Verletzlichkeit, nicht in
seiner Eitelkeit,
seiner aalglatten Kriecherei, besonders nicht in
seinem Kadavergehorsam, nicht in
seinen Gewalt- und Folterexzessen, nicht in
seinen die Völker verhetzenden Kriegen, nicht in
seinen bestialischen Abschlachtungen und Morden, nicht in
seinem Gesundheitsspleen, nicht in
seinen gegenseitigen Demütigungen,
seinen Beleidigungen der Menschenwürde, nicht in
seinen Bevormundungen und Dogmatisierungen, nicht in
seinem Nationalismus und Auserwähltheitsglauben, nicht in
seinem kleinkarierten Patriotismus, nicht in
seiner primitiven Esoterik, nicht in
seiner Selbstverursachung von Problemen, nicht in
seiner eigenen Zerstörungsmentalität.

Nichts gleicht diesem Menschen
bis auf die von ihm jeweils erdachte Gottheit
als apokalyptischer Ausstieg des unfertigen Interimsmenschen
aus der realen Welt überhaupt.
Dieser ablösungsbedürftige Mensch repräsentiert zwar die Masse,
aber keineswegs alle Menschenwesen.

Es gibt sie:
Die Aufgeklärten,
die Friedfertigen und Gewaltfreien,
die Ehrlichen und Hilfsbereiten,
die Gemäßigten und Besonnenen,
die Einfühlsamen und Verantwortungsbewussten,
die Kreativen und Kulturbeflissenen,
die aufrecht Freundlichen,
die Ideologie- und Religionsfreien,
die Emanzipierten,
die Protagonisten des Humanen,
die Vernünftigen, keineswegs Vernunft Anbetenden,
die selbstkritischen und skeptischen Frager
- die Denkenden.

Solche Menschen dokumentieren das kosmonomische Prinzip der größtmöglichen relativen Freiheit auch als logische Voraussetzung für die Würde des Menschen.

Mittwoch, 11. Januar 2012

Zehn Jahre Guantanamo - wie selbstverständlich

Seit zehn Jahren praktiziert die US-amerikanische Administration auf einem gepachteten kubanischen Gelände ihr perverses Rechtsverständnis im Gefangenenlager Guantanamo mit dem Hinweis, der Ort sei kein amerikanisches Hoheitsgebiet, somit gelten dort keine (amerikanischen) Menschenrechte.
Überheblicher und zynischer können die Menschenschändungen vor Ort nicht begründet werden, ausgerechnet von dem Staat, der sich berufen fühlt, auf Grundlage der Menschenrechte, von Freiheit und Demokratie die ganze Welt zu bevormunden und nach Möglichkeit zu kontrollieren!

Wäre Guantanamo eine chinesische, russische, nordkoreanische oder andere diktatorische Einrichtung, dürfte man sich nicht wundern, denn mit Demokratie und Menschenrechten haben diese Herrscher nicht viel am Hut, sie berufen sich auch nicht oder kaum auf Freiheitsideale.

Ganz anders die USA; sie die „Garanten“ der Freiheit, gebärden sich als die skrupellosesten Verräter der Menschenrechtscharta, indem sie unter Ausschluss ordentlicher Gerichtsverfahren ungeniert Verschleppungen,  Folter, Misshandlungen, Demütigungen auch mit Todesfolge praktizieren.

Und die Weltöffentlichkeit hat sich mehr oder weniger daran gewöhnt, kommentiert allenfalls perfide wie im Westdeutschen Hörfunkprogramm zum heutigen Jahrestag der Einrichtung von Gunatanamo sinngemäß, Obama sei ja leider mit seinen Plänen der Schließung des Lagers am amerikanischen Kongress gescheitert, aber immerhin lebten die Gefangenen heute nicht mehr in orangener Kleidung unter freiem Himmel in Käfigen, sondern in festen Gebäuden und hätten keine Folter zu erwarten!
So argumentiert man in der Bananenrepublik Deutschland, einem Vasallen der USA.

Als Deutscher kann man sich nur schämen und solidarisieren mit den zahlreichen amerikanischen selbstständig denkenden Bürgern, die sich auf Demonstrationen für Ihre bigotten Politiker schämen.

Nicht Glaubensfreiheit , denn Glauben führt in den intoleranten Dogmatismus, sondern Gedanken- und Meinungsfreiheit stellen die Grundlagen für Menschenwürde dar.
Wer Guantanamo ermöglichte und weiter betreibt, ist ein Verbrecher; er gehört vor ein ordentliches Gericht wie zum Beispiel G.W Bush und seine Clique.

Montag, 9. Januar 2012

Sequenzen von Skepsis (91)

Aphorismen zum Nachdenken und zum Zitieren: 

1183
Autos blicken oft freundlicher als ihre Fahrer.

1184
Freie Marktwirtschaft ist so frei, auf Kosten anderer zu leben, zu Lasten der Armen weltweit und der nächsten Generationen. – Eine Versagensstrategie im freien Fall.

1185
Unmenschlichkeit entpuppt sich in der Korruption als wirkliche Pandemie – ganz ohne Medienkampagne.

1186
Raum, Zeit, Materie, Bewegung, Strahlung definieren das Universum, das aus diesen Komponenten Leben schafft, Geist und Kultur entwickelt, Literatur, Malerei und Bildhauerkunst, Theater und Musik zur Blüte bringt. In der Vereinigung mit verantwortungsvoller Wissenschaft und ebenso fundierter Technologie öffnen sich trotz chaotischer Ideologien Möglichkeiten einer bisher nicht erreichten neuen Ethik für hier und jetzt.

1187
Trotz erklärter Menschenrechte, trotz feierlicher Verfassungstexte, trotz demütiger Glaubensbekenntnisse und wegen derselben foltert und tötet der Interimsmensch seinesgleichen und in Selbstzerstörungseuphorie seine Zukunft.
Das gibt groteskerweise Hoffnung.

1188
Kann sich persönliche innere Ruhe in ruhiger Umgebung entfalten, gewinnt die Vielfalt sogar der lauten Welt an Reiz und Transparenz.

1189
Zum Töten gezwungen oder freiwillig dafür besoldet wird das Militär als das ordentlich ausgezeichnete Kulturversagen zumeist in Gottes Namen!

1190
Was könnte man einem politischen Ethik-Rat raten? – Brille abnehmen!

1191
Wer den Krieg nicht ächtet, wird schuldig vor dem ersten Schuss.

1192
Es gibt Talente, die stellen sich so weit ins Abseits, dass sie das Spielfeld verlassen. Ein Platzverweis erübrigt sich.

1193
Palaver ist der Demokratie nicht gewachsen, lebt sie doch von fundierten Entscheidungen.

1194
Im „Hohen Haus“ geht es um ideologische Niederungen und Abgründe.

1195
Ein Gesetz, das der Interpretation bedarf, ist keines, wohl aber eine Vorschrift aus politischer Beliebigkeit.

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© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com

Donnerstag, 5. Januar 2012

Ein Dutzend Bananen

1.    In einer Bananenrepublik gedeihen ganz andere Früchtchen.

2.    Bananenrepubliken handeln nicht mit Obst und Gemüse. Sie schachern mit Waffen.

3.    Man erweckt den bananenrepublikanischen Eindruck, Bananen seien aufrecht und gerade.

4.    Lackaffen bevorzugen das Terrain von Bananenrepubliken.

5.    In der Bananenzeitung banalisiert man Meinung.

6.    Das Bananenröckchen steht den Quotenfrauen besser als der Hosenanzug.

7.    Eine Bananenschale auf dem Parkett lässt den Traumtänzer schlittern.

8.    Bananen und Sozialismus haben keine farbliche Entsprechung, ganz anders das übrige Parteienspektrum:
Unreif grün geerntet, goldig gelb genießbar, schnell aber braun und schließlich schwarz, kurzum: Sehr verderblich die Bananenrepublik.

9.    Die Verfassung der Banane verbirgt sich hinter dem Schalengrundgesetz, das da heißt: Vor Gott und den Menschen sind Bananen die Krümmung schlechthin.

10.     Der Bananen-Shake ist kein Erdbeben, vielleicht aber ein affengeiles Gesöff.

11.     Affen lieben Bananen. Oder haben Bananen gar erst den Affenstaat ermöglicht?

12.     Ein Bund von Bananen – welch ein Föderalismus!

Sonntag, 1. Januar 2012

Sequenzen von Skepsis (90)

Aphorismen zum Nachdenken und zum Zitieren: 

1172
Mein Eindruck täuscht nicht: Immer häufiger sehe ich Politiker doppelt, wie sie neben sich stehen mit ihren Haltungsschäden und Gehfehlern.

1173
Ein weithin unterschätztes Computer-Virus heißt Hektik.

1174
Geschehenes bleibt geschehen. Für immer. Gebt der Wahrheit die Ehre und verdrängt sie nicht.

1175
Vernunft ist eine kosmische Option auch auf der Erde.

1176
Stößt die Astronomie als exakteste Wissenschaft vor bis an die Grenzen des Universums, erinnert sie sich ihres sterndeuterischen Ursprungs, entwirft märchenhaft dunkle Bilder und scheut sich wie zu überwunden geglaubten Zeiten nicht vor Dogmatismus.

1177
Spagat des Lebens: Gutes braucht Zeit, aber im Handumdrehen ist man alt.

1178
Ob Vertrautes oder Neues, beim Abschied klingt, duftet und schmeckt alles anders, fühlt sich verschieden an, erscheint in anderem Licht.

1179
Das Licht unserer Augen kommt von der Sonne, anderen Sternen und einem lebendigen Herzen.

1180
Eine tragische Komponente der Konsensunfähigkeit, sogar von Kriegen ergibt sich aus subjektiv unterschiedlichen Wahrnehmungen, wo immer sie objektiv herrühren.

1181
Kochkunst vom Feinsten, charmant serviert an delikater Tafel, ausgesuchte Tropfen, erlesenes Ambiente – und Kultur hält, was sie verspricht, nämlich Maß.

1182
Fenster gewähren Aussichten und Einsichten, moderieren Hell und Dunkel, schützen vor Hitze, Kälte, Nässe, passen sich ein und prägen das Haus; sie haben Charakter.

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© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com

Donnerstag, 29. Dezember 2011

Nicht in Wahrheit zu leben

Es fällt den Menschen nicht leicht, Wahrheiten zu erkennen, sie zu akzeptieren und zu ertragen.
Der Grund liegt in der Vergänglichkeit des Seins und vor allem in der eigenen Sterblichkeit. Denn nichts, aber wirklich nichts führt an dieser natürlichen Gegebenheit vorbei.
Umso intensiver gestalten sich die Bemühungen, den Tod und das Leiden durch Irrungen und Täuschungen zu verdrängen oder ins Jenseitige, ins Irrationale zu übertragen, sogar als Erlösung vom minderwertigen faktischen Leben zu preisen.

Dabei hat der Mensch von Natur aus unbezweifelbar die Anlage zur Ehrlichkeit, zur ungeschminkten wörtlichen „Wahrnehmung“ der Wahrheit, der Wirklichkeit.
Alles Erleben jedoch ist natürlich subjektiv und kann sich nur durch Lern- und Erfahrungswerte aus solcher Fessel lösen, um sich in eine sinnvolle Bindung des Ichs mit der Welt zu veredeln.
Diese Veredelung des Menschen wird systematisch verhindert durch religiösen Firlefanz, mit dem die meisten Menschen vom Zeitpunkt der Geburt eingesponnen werden. Keineswegs wirkt hier eine böse Absicht, vielmehr handelt es sich um gutmeinende Weitergabe der unwahren Hirngespinste durch Eltern, Verwandte etc., die traditionsgerecht dem Prozedere selbst unterliegen, es pflegen in Ermangelung wahrer Erkenntnisse.

Für die meisten Menschen besteht kein Anlass, die religiös-ideologische Brille abzusetzen, denn sie merken nicht, dass sie Brillenträger extrem fehlerhafter Optik sind. Ihr eingeengtes Blickfeld macht sie stattdessen glücklich, da man sie als einzige Alternative die zu verachtende Finsternis des Bösen lehrt.
Derartig geprägt, lügt der Mensch fortwährend drauflos, belügt sich und die Welt, lügt „diplomatisch“ bei jeder Kleinigkeit und schlägt im Großen vernichtend zu, während er ungeniert überzeugt von Frieden und Freiheit faselt.

So lebt er nicht – in Wahrheit!

Er fristet sein Dasein, denn er verweigert sich den Gesetzen der Natur und den lebenserleichternden Optionen echter Mitmenschlichkeit.
Das wahre Licht dieser sinnvollerweise endlichen Welt hat die Menschheit global noch lange nicht erblickt.



Dienstag, 20. Dezember 2011

Sequenzen von Skepsis (89)


Aphorismen zum Nachdenken und zum Zitieren:  

1163
Dem Kapitalismus bedeutet Weihnachten das gefundene Fressen.

1164
Wer gibt Christen das Recht, mich ungefragt, fortwährend und überall mit ihrem Weltbild zu konfrontieren? Es muss wohl Einfalt gegenüber ihrer „Dreifaltigkeit“ sein.

1165
Jedem Kind gönne ich schöne Weihnachten; der Glanz des Glückes in den Augen, die erwartungsfrohe Spannung, die Freude kann man nicht ernsthaft in Frage stellen. Da aber nach Jahrzehnten die inzwischen Erwachsenen immer noch wie Kinder reden, singen, beten, hat die Gesellschaft ein Problem. Sie ist erlösungsbedürftig.

1166
Der Kreuzweg beginnt mit der Krippe.

1167
Viertausend Jahre soll die Menschheit auf den „Erlöser“ gewartet haben. Dabei war solcher „Gott“ noch nicht erfunden. – Dieses Licht geht keinem Christen am Adventskranz auf.

1168
Erhebt die Gemeinde den feierlichen Gesang, erklingen festliche Trompeten, erfüllt ein vielstimmiger Chor den Raum, lasse auch ich mich ergreifen; ich kann nicht anders. Ich schaue in die hoffnungsvollen Gesichter und voller Melancholie denke ich: „Erhabener kann man sich nicht selbst betrügen.“

1169
Wenn Kitsch und Kunst sich selig anstandslos vereinen, weihnachtet es.

1170
Dem medialen, gleichgeschalteten Weihnachtsgesülze setzt man besinnliche Gedankenfreiheit durch Abschalten entgegen.

1171
Jeder Weihnachtsbaum verkündet besonders nach dem Fest die Lehre von der „Hoffnung und Beständigkeit“.


*****


Keine kosmonomische Ordnung in Paderborn


Mein Freund Daniel Dragomirescu aus Rumänien, auch Herausgeber des Magazins Contemporary Literary Horizon, begann eine seiner neulichen E-Mails mit dem Satz:
„Ich hoffe, alles ist im Lot in der kosmonomischen Ordnung von Paderborn!“

Ich nutze diese Gelegenheit hier für eine kurze Beschreibung meiner Lage, verdeutlicht durch meine Antwort:
„Es gibt keine kosmonomische Ordnung in Paderborn“ :>), denn Paderborn ist eine der katholischsten Gegenden Deutschlands und meine kosmonomische Philosophie hat keine Chance, in den hiesigen Medien auch nur Erwähnung zu finden.

Sogar mit meinen persönlichen Freunden kann ich nicht über Kosmonomie diskutieren, die meisten von ihnen haben ihre kulturellen Wurzeln in den christlichen Kirchen, an die sie sich mehr oder weniger eng gebunden fühlen. – Irgendwie komme ich mir vor wie ein „Außerirdischer“.

Von Religion frei zu sein, würde noch von den meisten Leuten akzeptiert werden, aber mehr noch, kein Nationalist oder Patriot zu sein, als Pazifist und Kosmopolit zu denken, nicht den Massenmedien ihre Lügen über die Ursachen des Klimawandels und der Pandemien abzunehmen, zusätzlich die kapitalistische Ausbeutung und ihre Verursachung von Terrorismus zu kritisieren, bessere Bildungs- und Gesundheitskonzepte zu fordern, etc. etc. – das alles zusammen ist zu viel für meine Mitbürger.

So , mein lieber Freund Daniel, musst Du zur Kenntnis nehmen, dass ich nicht als repräsentativer Vertreter des aktuellen Deutschlands gelten kann, die weitaus größere Mehrheit der Deutschen denkt anders – falls sie überhaupt denkt (!!!!)“.


Daniels Antwort:
„Sehr interessante Informationen zu Deiner Situation in einer so katholischen Region wie Paderborn.
Und ich glaube, Du hast Recht in der Betrachtung dieser befremdlichen Lage.
Unglücklicherweise sind wir weit davon entfernt, „in der bestmöglichen Welt zu leben“.
Der gegenwärtige Trend zur Astrologie und zu mittelalterlichem Aberglauben und so weiter ist seltsam und inakzeptabel für jede Person, die das freie Denken bevorzugt.“

Im Folgenden geht Daniel auf die Anthologie 2 ein, die er in diesen Tagen veröffentlicht:

„Ja, ich denke, für die Anthologie 2 wählen wir Deinen Aufsatz über den „Nazi-Totalitarismus“ aus. Dann könntest Du versuchen, einen Teil 2 dieses Essays über den gerissenen Neototalitarismus unserer Tage zu schreiben (Du bist eines seiner „Opfer“).“


Inzwischen freue ich mich sehr darüber, dass mehr und mehr Leute aus aller Welt meine Internet-Seite besuchen.



Montag, 19. Dezember 2011

No Cosmonomic Order Of Paderborn


My friend Daniel Dragomirescu from Romania, also Editor-in-Chief of the magazine Contemporary Literary Horizon, started one of his recent e-mails by the sentence 
“I hope everything is all right in the Cosmonomic Order of Paderborn!”

I take this opportunity to give here a short description of my situation as I answered him:

“There is no "Cosmonomic Order of Paderborn"  :>)
because Paderborn is one of the most catholic regions in Germany and my cosmonomic philosophy has no chance to be even mentioned in the current media here.
Even with my personal friends I can't discuss about cosmonomy, most of them have their cultural roots in the christian churches where they feel bound to more or less strictly. - In some way I feel like an "alien".

To be free from religion might have been accepted by most of the people, but further more being no nationalist or patriot, to think as a pacifist and cosmopolitan, not believing the mass media in their lies about the causes of climate changes, pandemies, criticizing in addition capitalistic exploitation and its creation of terrorism, demanding better education and healthcare concepts etc. etc.
- that  altogether is too much, most of my fellow citizens can stand.

So, my dear friend Daniel, you must know that I am not an actual German representative, by far the most temporary Germans think different - if they think at all (!!!!)” 

Daniel replied:
“Very interesting informations about the situation of you in such a catholic region as Paderborn. 
And I think you are right regarding this alienant situation. 
Unfortunatelly, we are far from living in "the best possible world". 
It's strange this current trend to astrology, to medieval superstitions etc. And unacceptable for each person who likes "la libre pensee".” 

And talking about the new Anthology 2 which he is going to publish these days Daniel remarked:

“Yes, I think in the Anthology 2 will be selected your essay about "Nazi Totalitarism". 
You could try to write the part 2 of this essay, regarding the sofisticated neototalitarismus of our times (you are one of its "victims").”

Meanwhile I am very pleased that more and more people from all over the world are visiting my site.

Mittwoch, 14. Dezember 2011

Sequenzen von Skepsis (88)


Aphorismen zum Nachdenken und zum Zitieren:

1151
Flacher Sonnenstand im Winter blendet, zeichnet lange Schatten auch von Melancholie, bis der kalte Sternenhimmel die Abendstimmung einzigartig aufhellt und erwärmt.

1152
Hymnentexte! Eine pathetische Übertönung von allzu oft grauenhaftem Patriotismus.

1153
Der so unfertige Mensch bewegt sich im Nebel und sieht kein Ende im aufwallenden Irrationalismus.

1154
Wer die Sexual(un)moral bestimmt, ist der eigentliche Herrscher.

1155
Kosmonome Freiheit erkennt den intelligenten Auftrag, den sich das evolutionäre Leben gibt, Würde zu etablieren und zu bewahren.

1156
Oft kreiert die Natur ein Optimum, keineswegs das subjektive und modische Ideal.

1157
Mein Blick zum gestirnten Firmament ist glasklar, sternenklar und aufgeklärt:
Lupenreine Spiritualität, frei von esoterischen Nebeln und religiösen Dunkelwolken.

1158
Der kosmonome Mensch beschränkt sich nicht auf Brot und Spiele, er nutzt die Zeit zur Besinnung, verinnerlicht Natur, erhebt den Blick zum Firmament und findet zu sich, auch in Zweisamkeit, im Freundeskreis und in der Welt.

1159
In frühen Jahren schaut man auf, denkt senkrecht entlang von engen Zielgeraden. Später dann gehen Gedanken in die Hochebene mit Überblick bis ans Grenzenlose. Hier und dann erst beginnt man zu verstehen, intensiver sich selbst, bescheiden nur die Welt.

1160
Dummheit kreischt im Aktionismus und verhindert Besonnenheit.

1161
Befreitem Denken zu folgen, es zu üben, zu entwerfen, daran zu feilen, zu formulieren, abseits vom Banalen, wann immer, wo auch immer, bedeutet Heimat.

1162
Globales Bevölkerungswachstum verstärkt weltweites Konfliktpotential.


*****

Samstag, 10. Dezember 2011

60 Jahre Menschenrechtserklärung mit Missachtungsgarantie


Menschenrechte sind Lebensrecht.

Religion allerdings verkörpert die Narrenfreiheit,
Menschenrechte wie auch Naturgesetze außer Kraft zu setzen.

Entsprechend muss Religionsfreiheit da enden,
wo Rechte anderer Menschen beeinträchtigt werden.

Also kann der offizielle Staat
erst dann die Kriterien der Demokratie erfüllen,
wenn er frei von Religion ist.


Mittwoch, 7. Dezember 2011

kosmonomisch kurz kommentiert (9): Die Waffenschmiede brummt


Wieder nimmt Deutschland auf der internationalen Liste der Rüstungsexporteure Rang drei ein, überboten nur von den zwar weit rüstigeren USA und Russland. 
Alle drei Waffenschacherer bezeichnen sich als „Demokratien“ – auch gegenseitig, Ihre Staatsmänner schmeicheln sich sogar als „lupenreine Demokraten“ und beweisen sich als solche, wie beispielsweise aktuell bei den Wahlen in Russland.

„Wer Waffen baut, will zum eigenen Vorteil, zumeist aus niederem Profitstreben töten oder den Tod anderer in Kauf nehmen.“

Das muss jeder wissen, der in einem Rüstungsbetrieb arbeitet; nichts und niemand entlässt solche Kollaborateure des Todes aus ihrer Verantwortung, es sei denn, man wird in die Waffenschmiede durch ein undemokratisches System gezwungen.

Dass Politiker lügen, weiß der „liebe Gott“ vor allem auch zu Weihnachten, aber Santa Clause, Väterchen Frost und das Christkind wissen auch, dass die Lügen der verwahrlost Mächtigen begünstigt werden durch die produktiven Mitläufer im Marketing und auch die am Fließband.

Möge jedem der am Rüstungsboom Verdienenden zum Weihnachtsfest wenigstens symbolisch eine Schrotkugel im Festtagsbraten das Gebiss touchieren und möge sofort ein „Zahnarzt“ den betroffenen Zahn ziehen – zur friedlichen Besinnung!

AVAAZ will "Planeten retten"


Schon manche Petition von AVAAZ habe ich unterzeichnet, jetzt allerdings ruft die Organisation zum blanken Unsinn auf. Ich distanziere mich ausdrücklich von so viel Naivität.

Zitat aus dem Anschreiben, das heute bei mir einging:
„Unsere Meere sterben, unsere Luft verändert sich, und unsere Wälder und Weiden verwandeln sich in Wüsten. Ob Fische, Pflanzen, Wildtiere oder Menschen -- mit zunehmender Geschwindigkeit zerstören wir die Erde, die uns am Leben erhält. Die wichtigste einzelne Ursache für die Zerstörung der Natur: der Klimawandel -- und in den nächsten 3 Tagen könnten wir das Blatt wenden.“

Und ferner:
„Fordern wir unsere Politiker laut und deutlich dazu auf, den Ölkonzernen die Stirn zu bieten und den Planeten zu retten... “

Und das noch:
„Die Situation wird immer verzweifelter -- überall auf der Welt verursacht extremes Wetter Obdachlosigkeit und Hunger für Millionen. Wir bewegen uns eilenden Fußes auf den Punkt zu, an dem weitreichender Klimawandel nicht mehr aufzuhalten ist -- uns bleibt nur bis 2015 um unsere Verschmutzung drastisch einzuschränken.“

Diese völlig unlogische „Kausalität“ ist offensichtlich ein ideologischer Klimaschaden, der immer mehr durchaus gutmeinende Zeitgenossen erschüttert.

Freitag, 2. Dezember 2011

Capitalism Is Finished


Capitalism as a state-supportive philosophy expierences its long-lasting and painful swan song during the present second decade of the 21st century.
One would think, deservedly, but there is a big dark hole in front of us concerning the lack of alternatives to a minimum consensus on cooperation between people and on the modus vivendi between the peoples while globalization grows by scientific progress and new technologies.

Up to now capitalism could assert itself because of the human nature that is determined on the one hand by competetive behaviour and on the other hand by unscrupulous insincerity which is enforced much more subtly by capitalism, hence often unnoticed, than in other social systems. Capitalism unreasonably pretends democratic attributes and standards which it never could fulfil.

Only in creating enemy images, especially in confrontation to communism, capitalism shaped a liberal mask whereas it established a global anti-human network under the leadership of the USA. Developing countries and so-called emerging market countries could tell you a thing or two about that.

During the merciless competition with the Soviet communism in the cold war capitalism stimulated itself to highest performances in cooperation with some of the religions and political despots. Indeed impressive and positive things happened. But in common there was never a view behind the curtain, that is still hiding lots of taboos.

When the personified devil which was the communism broke away the enemy image also faded and the capitalist motor stumbled, since then it misses the beat, because the search for a new fuel of the marks “world terrorism” or “climate warming” etc. showed much too much hypocritical amount, so it couldn’t offer an adequate substitute for communism.

Capitalism is becoming its own enemy as the propagated free play of the economic powers comes to an end by the insatiability of the financial world which liquidates every society and moral by money concentration, unshamed debt and speculation.

For a long time politicians have been the helpless political footballs of lobby and money, but nevertheless many of those representatives don’t recognize their definite insignificance. They raise their profile by shallow inconsistencies.
The mass people of totally overstretched ones, the clueless and the cheated are facing the intended complication of the financial system.

It is said that 50 percent of the way business is done are influenced by psychology which means nothing else but emotional points of view, not calculable, not predictable!
Is capitalism accordingly an esoteric variety?
Obviously it is, because also the new Russian governors and even the Chinese communists follow the oracles in hectic stockmarket mentality, a way of thinking and acting that fits those peoples’ liking for irrationalism.

The “brave and the free” have accumulated debt especially to the Asian human right violators just for financing their military actions at many focuses on earth, just to install violently the American-capitalistic aberration of democracy.

In the broadest sense democracy demands an enlightened image of the world. But where, in which country does such thing exist?
Modesty may be warrented: “… a widest possible enligtened image of the world.”
Very few regions of the world only remain in discussion, the overwhelming majority of the human social orders by traditions is not prepared for democracy, not ready for the human dignity of each individual.

As Europeans we have no right to mission to other cultural spheres instead we are challenged by the need to humanize our own culture at last, which means first to reduce capitalism as a further aberration and finally replace it by a genuine social responsibility.

Undoubtedly we are standing at the very beginning of living democracy really. Still it doesn’t work convincingly because we miss consequent perspectives.
It is of no use to  boycott elections, to vote for “lesser evils”, to found new political parties, if we do not succeed in a cosmonomic take-off for thinking and acting.

Donnerstag, 1. Dezember 2011

Sequenzen von Skepsis (87)


Aphorismen zum Nachdenken und zum Zitieren:

1133
Für Bomberpiloten schrumpft das Weltbild zum fokussierten Feindbild, zur entpersonifizierten Zielscheibe im elektronischen Visier eines geistlosen Überfliegers..

1134
Ideenreichtum kultiviert das Menschsein, Ideologie dient der Armut im Geiste.

1135
Korruption ist eine Korrosionserscheinung der Gesellschaft, die umso feiner spachtelt.

1136
Inflation meint die Anhäufung von ideell und materiell Wertlosem.

1137
Der Ritter von der traurigen Gestalt färbte sich grün angesichts der Heerscharen neuer Windmühlen.

1138
Sprache äußert nicht nur Wort, Satz und Grammatik, sie belebt alles, sobald sie gepflegt wird.

1139
Im edlen Tropfen verströmt sich die Sonne an den kultivierten Genießer, den übermütigen Trinker demütigt sie.

1140
Ein Himmel voller Götter versperrt die Sicht wie ein Himmel voller Geigen.

1141
Solange Geheimnisse und Geheimdienste im Spiel sind, gibt es keinen Ausweg.

1142
Allein das Leben leidet,
es bedrückt sich selbst,
verleidet sich sogar den Tod
als Erlösung.

1143
Künstler der Politik mag man suchen,
man findet Fälscher,
sehr gute sogar.

1144
Naturgesetze haben universale Gültigkeit
„wie am Himmel so auf Erden“.
Sie glaubensgemäß auszuhebeln,
führt zur gesetzlosen Tragik.

1145
Alle Sinne stimuliert das Wort,
die Sprache ist ein Lebewesen.

1146
Liebe, die sich so nennen darf, erweist sich nicht in Träumereien, sondern in des Lebens Wirklichkeit: Aus Liebe demütigt man nicht, man schlägt nicht, verstümmelt nicht, tötet nicht.

1147
Die Persönlichkeit ist viel mehr Individuum als Gotteskinder, Parteisoldaten und Modepuppen sich einbilden.

1148
Wer laut Grundgesetz „im Bewusstsein seiner Verantwortung vor Gott ...“ handelt, kann Staat und Kirche nicht trennen.

1149
Der größte Schuldner ist die Spekulation als mächtigstes Koalitionsmitglied der Regierung wie der Opposition.

1150
Bei Klassentreffen, vor allem nach langen Jahren, trifft man im Besonderen sich selbst.

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Medienmarkt  -  Der ist doch blöd.

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Sonntag, 27. November 2011

"Weihnachtszeit"


„Weihnachten“ nennt man die sentimental kitschige Selbsttäuschung des Christentums über einen gnadenreichen Frieden, den Gläubige durch ihr Wirken seit über 2000 Jahren weltweit zu verhindern wissen. Sogar die konsum-kapitalistische Ausschweifung unter dem imaginären Schweifstern profitiert von einer kriegerischen Welt-Unordnung und markiert deutlich das Abschweifen der so Ergriffenen von der Realität und besonders vom eigenen Glauben.
„Sie wissen nicht, was sie tun“, fabulieren vom himmlischen Frieden und spalten sich auf in ungezählte sich befehdende Glaubensrichtungen.
Die Tragik gipfelt in dem Hymnus: „Wachet auf, ruft uns die Stimme ...“.

Freilich folgt die Stimme der Aufklärung dem Verstand und nicht einer Sternenkoma und auch nicht einem Kerzenmeer, das vorübergehend ablenkt von Waffenproduktionen, Aufrüstungsgeschäften und Kriegen im Namen des Friedens.

Die Welt kommt nicht zur Besinnung – bisher
und zu „Weihnachten“ schon gar nicht!

Samstag, 26. November 2011

Kosmonomische Verhaltensregeln

Entgegen den religiösen Geboten stellen kosmonomische Verhaltensregeln keine Liste von Befehlen dar, sondern Einsichten des denkenden Menschen, der sich selbst und freiwillig zur humanen Lebenserleichterung Regeln des Daseins und des Miteinanders vergegenwärtigt.
Es handelt sich um Denkanregungen, die jeder aufgeklärte Mensch individuell umsetzen und auch ergänzen mag.
Die Freiheit eines jeden Menschen endet da, wo sie andere benachteiligt.
Diese kosmonomische Grundaussage ist so eindeutig, dass sie keinerlei Interpretationen bedarf.

  1. Du bist nicht Gott, nicht Herr und auch nicht Knecht. Bemühe dich um ein realistisches Weltbild und übernimm Verantwortung für dich und deine Umgebung.
  2. Verschone dich und andere mit Religion, Esoterik und Ideologie.
  3. Bleibe der Ehrlichkeit und Wahrheit verbunden.
  4. Gönne dir Pausen zur Selbstreflexion.
  5. Führe ein bejahendes Sexualleben, ohne andere zu belästigen.
  6. Anerkenne und würdige die Leistungen anderer. Bemühe dich um eigene Leistungen.
  7. Respektiere ehrliches Eigentum und Privatsphären.
  8. Achte die Würde und Gleichberechtigung eines jeden Menschen, besonders auch der Alten, Hilfsbedürftigen und Kranken.
  9. Wirke ausgleichend und friedenstiftend.
  10.  Verweigere dich allen Tötungsritualen und Foltermethoden.
  11.  Zeige Entschlossenheit gegenüber dem Destruktiven.
  12.  Würdige und nutze verantwortungsvoll die Schätze der Natur, den gemeinsamen Lebensraum von Pflanzen, Tieren und Menschen.
  13.  Handele nicht gegen Naturgesetze, beachte sie sowohl gegenüber der toten Materie wie gegenüber dem Leben.
  14.  Kosmonomische Humanität strebt so weit wie möglich nach Beseitigung von Leid, zumindest aber nach Schmerzminimierung und Leidenserleichterung.
  15.  Bilde dich lebenslang und hilf anderen durch dein Wissen und Können.

Donnerstag, 24. November 2011

Basisdemokratie besitzt keine Basis

Meine kosmonomischen Betrachtungen zur Demokratie (Monatsarchiv Oktober 2011 und Orizont Literar Contemporan, September-Oktober 2011, Print-Version in englischer und rumänischer Sprache) führten unter anderem zu dem Schluss, dass sich Demokratie und Kapitalismus nicht vereinbaren lassen. Die Entscheidungen werden nicht vom Volk, sondern durch finanzkräftige Institutionen, Konzerne und einflussreiche Gremien getroffen.
In der Erkenntnis dessen und wegen der allenthalben offensichtlichen nationalen wie internationalen Fehlentscheidungen erhebt sich der Ruf nach basisdemokratischer Selbstbestimmung der Völker im urdemokratischen Sinne, alle Macht gehe vom Volke aus.

Vom reinen Prinzip her scheint nichts gegen die idealistische Forderung zu sprechen, doch die praktische Umsetzung stößt von Anbeginn auf Ungereimtheiten, Definitionsprobleme und auf Weltfremdheit, die sich aus Unwissenheit und abstruser Glaubensneigung ableitet.
Niemand kann ernsthaft eine Mehrheitsentscheidung gutheißen, die aus einer kenntnislosen, unaufgeklärten und indifferenten Masse hervorgeht. Es wäre die Glorifizierung von Dummheit allein auf der Basis, dass die Mehrheit sie repräsentiert.

Demokratie ohne kritische Beleuchtung der Wahlberechtigten verkommt zur Farce.
Sinnvoll wird die Demokratie erst durch Qualifikation zur Mitsprache, was nichts anderes bedeutet, als durch ein zu bestimmendes Minimum an Bildung und Fähigkeiten das Stimmrecht zu erwerben, ähnlich der  im Berufsleben üblichen Qualifikationen. Die Bindung des Wahlrechts zum Beispiel an den einfachsten Schulabschluss kann jedoch nur als untere Grenze betrachtet werden, weil sie im engen Sinne keine „Qualitätssicherung“ darstellt. Alle weiteren Narrenfreiheiten lassen sich dadurch nicht ausschließen, die geistigen Flachheiten, wie sie sich in der Boulevard-Presse und in Frauenzeitschriften, in den Medien allgemein widerspiegeln, lassen sich nicht beseitigen.

Deshalb bleibt es hauptsächlich bei der Regierungspflicht der Regierungen, die nur in Sonderfällen auf ein Referendum zurückgreifen sollten – zum eigenen Schutz des Volkes!
Denn das Volk unterliegt der kurzlebigen Manipulation, die Masse ist denkunfähig, indessen betet sie nach, umrundet die Kaaba, jubelt dem „Heiligen Wahnsinn“ in Rom zu, polemisiert auf abstoßendem Niveau im Internet, fährt mit Vollgas in den nächsten Stau, wandert wie Ameisen entlang des Dünenstrandes von Maspalomas, fliegt von Preisvorteil zum nächsten Schnäppchen und in der Unverbindlichkeit auch zum nächsten Partner. Nicht wenige finden im alltäglichen Existenzkampf keine Zeit zum Denken, sei es aus purer Not oder in beschränkender Karrieresucht.

Zur Basisdemokratie braucht es eines ganz anderen humanistischen Bildungsstandes, bedarf es der Aufklärung, wie sie bisher weitestgehend unbekannt geblieben ist, weil man noch jeden Frieden mit Krieg betrügt.

Basisdemokratie mag ein hehres Gefühl sein angesichts unbewältigter Probleme bei der Etablierung echter demokratischer Volksvertretungen. Der Schlüssel liegt aber im aufrichtigen Parlamentarismus mit harter wachsamer Arbeit, abseits von Fraktionszwängen und Korruptions-Lobby, dafür in Verbindlichkeit jedes einzelnen Volksvertreters gegenüber seinem Wähler.

Bei Wahlbeteiligungen unter fünfzig Prozent gibt es für keine Partei eine Mehrheit!
Die scheinbaren Sieger sonnen sich als Minderheiten über der absichtlich dumm und unaufgeklärt gehaltenen Volksmasse.

In der Tat: Demokratie lebt zur Zeit immer noch und nur von der Hoffnung auf eine stabile Basis. Das Fundament muss erst noch gegossen werden.
Konkret verweise ich auf das Kosmonomische Manifest. (Monatsarchiv Mai 2008)

Dienstag, 8. November 2011

Sequenzen von Skepsis (86)

Aphorismen zum Nachdenken und zum Zitieren:

1121
Lebte ich nicht jetzt und hier, ich könnte nicht glauben, was die Presse druckt, wie eng die Sicht des Fernsehens abblendet. Abgesehen davon, dass beide Abbilder der Gesellschaft sind und ich deren Glauben als definitiv unglaublich erachte.

1122
Der stets persiflierte Wahnsinn des Allgemeingültigen erschüttert mich tatsächlich so, dass ich mich kurz fassen muss.

1123
Ich habe der Welt nichts zu sagen, sie hingegen sagt mir viel. Und ich antworte mir.

1124
Der Mensch ist nicht die Welt. Während seines aufgeblasenen Balzgehabes nimmt er sie nicht einmal wahr, täuscht sich über sich selbst.

1125
Zieht die Frauen aus der Burka und steckt sie in Hosen. Grundsätzlich ändert sich nichts an eurem permanenten Sexualproblem, dem ihr glaubensgemäß nicht gewachsen sein dürft.

1126
Wer Ehrlichkeit anmahnt, muss mit unehrlichen Reaktionen rechnen.

1127
Man bucht „all inclusive“ sein Urlaubsghetto und spart sich das lästige Kennenlernen von Land und Leuten.

1128
Globalisierung verengt leider so manchen Horizont.

1129
Der Ernst, mit dem man Lächerliches vorantreibt, reizt zum Sarkasmus, rechtfertigt jedoch Mitleid.

1130
Die strahlendste Musik verehrt das Imaginäre, das Märchenhafte und belegt dennoch mit realem Zauber Komponisten, Interpreten und Publikum als eine Erfahrung von Würde und Lebenssinn.

1131
Literatur fesselt, rüttelt wach und befreit mit der Sprache der Wirklichkeit wie der Phantasie: Aufarbeitung des Gewesenen, Analyse des Gegenwärtigen, Begründung von Visionen, und der Mensch wird.

1132
Fällt ein Bild aus dem Rahmen, ist dieser das Problem.


*****




 224. S.         ISBN  978-3-85022-306-5                       16,90 € 

Überall, wo es Bücher gibt.


Samstag, 5. November 2011

Demokratische Meditation

Sie beten an die Macht der Finanzen,
die sich in Banken manifestiert.
Man schönt nach Bedarf Bilanzen,
da Machtgier stolz manipuliert.
Sie wollen, sehr deutlich, die ganze Welt lenken,
Demokratie im Terror von Schulden versenken.

Es ist längst schon geschehen
und ihr merkt es immer noch nicht,
die Ideale vergehen im Rampenlicht
von G20, dem Kapitalisten-Clan:
G – wie Größenwahn.

Die Völker werden nicht gefragt,
Demokratie ist totgesagt.

„Wachet auf!“ mahnt daher der Geist,
der Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit heißt.

***
PS: Gibt es einen Musiker, der diese Gedanken vertonen möchte?


Dienstag, 1. November 2011

Sequenzen von Skepsis (85)

Aphorismen zum Nachdenken und zum Zitieren:

1109
Bewusstsein? Menschen argumentieren und agieren genau so, wie sie es bei anderen kritisieren.

1110
„Alternativlos“ nennt man neuerdings die ungenierte Offenbarung politischer Beschränktheit: Man ist am Ende seiner sowieso kaum vorhandenen Weisheit.

1111
Glänzende Kinderaugen sind das unverfälschte Abbild von Ehrlichkeit. Die wahre Freude ergreift die Erwachsenen. Das wahre Leid spiegelt sich aber ebenso, erzeugt durch Erwachsene, die dann gewöhnlich wegschauen.

1112
Das Abstraktum Liebe nimmt viele Formen an.

1113
Wissen vertreibt die kindliche Kellerfurcht.

1114
Exquisite Körperpflege: Speise und Trank, gut aufgetragen und eingenommen.

1115
Wer hoch fliegt, übersieht viel.

1116
Bewegliches Denken belebt alle Sinne.

1117
Was Religiöse über Atheisten zu wissen glauben, gleicht dem, was Kirchenmäuse von der Welt kennen.

1118
Ein aus Prüderie geringgeschätztes Lebenselixier ist die den Körper frei umspülende Luft.

1119
Spätestens beim Sturz eines Diktators ist zu fragen, wer ihn aufgebaut und hofiert hat. – Eine regelmäßige Peinlichkeit für die „freie Welt“ und ihre Verräter der Demokratie. – Sie machen weiter.

1120
Aphorismen sind Sternschnuppen, die aufleuchten und in Vergessenheit verglühen. Durch häufiges Wiederholen und Zitieren verweilen einige kometengleich, aber wenige nur fixieren sich als Stern, sogar als Leitstern.

*****