Aphorismen
zum Nachdenken und zum Zitieren:
1121
Lebte
ich nicht jetzt und hier, ich könnte nicht glauben, was die Presse druckt, wie
eng die Sicht des Fernsehens abblendet. Abgesehen davon, dass beide Abbilder
der Gesellschaft sind und ich deren Glauben als definitiv unglaublich erachte.
1122
Der
stets persiflierte Wahnsinn des Allgemeingültigen erschüttert mich tatsächlich
so, dass ich mich kurz fassen muss.
1123
Ich
habe der Welt nichts zu sagen, sie hingegen sagt mir viel. Und ich antworte
mir.
1124
Der
Mensch ist nicht die Welt. Während seines aufgeblasenen Balzgehabes nimmt er
sie nicht einmal wahr, täuscht sich über sich selbst.
1125
Zieht
die Frauen aus der Burka und steckt sie in Hosen. Grundsätzlich ändert sich nichts
an eurem permanenten Sexualproblem, dem ihr glaubensgemäß nicht gewachsen sein
dürft.
1126
Wer
Ehrlichkeit anmahnt, muss mit unehrlichen Reaktionen rechnen.
1127
Man
bucht „all inclusive“ sein Urlaubsghetto und spart sich das lästige
Kennenlernen von Land und Leuten.
1128
Globalisierung
verengt leider so manchen Horizont.
1129
Der
Ernst, mit dem man Lächerliches vorantreibt, reizt zum Sarkasmus, rechtfertigt
jedoch Mitleid.
1130
Die
strahlendste Musik verehrt das Imaginäre, das Märchenhafte und belegt dennoch
mit realem Zauber Komponisten, Interpreten und Publikum als eine Erfahrung von
Würde und Lebenssinn.
1131
Literatur
fesselt, rüttelt wach und befreit mit der Sprache der Wirklichkeit wie der
Phantasie: Aufarbeitung des Gewesenen, Analyse des Gegenwärtigen, Begründung
von Visionen, und der Mensch wird.
1132
Fällt
ein Bild aus dem Rahmen, ist dieser das Problem.
*****
©
Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com
224. S. ISBN 978-3-85022-306-5 16,90 €
Überall, wo es Bücher gibt.
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