Aphorismen
zum Nachdenken und zum Zitieren:
1109
Bewusstsein?
Menschen argumentieren und agieren genau so, wie sie es bei anderen
kritisieren.
1110
„Alternativlos“
nennt man neuerdings die ungenierte Offenbarung politischer Beschränktheit: Man
ist am Ende seiner sowieso kaum vorhandenen Weisheit.
1111
Glänzende
Kinderaugen sind das unverfälschte Abbild von Ehrlichkeit. Die wahre Freude
ergreift die Erwachsenen. Das wahre Leid spiegelt sich aber ebenso, erzeugt
durch Erwachsene, die dann gewöhnlich wegschauen.
1112
Das
Abstraktum Liebe nimmt viele Formen an.
1113
Wissen
vertreibt die kindliche Kellerfurcht.
1114
Exquisite
Körperpflege: Speise und Trank, gut aufgetragen und eingenommen.
1115
Wer
hoch fliegt, übersieht viel.
1116
Bewegliches
Denken belebt alle Sinne.
1117
Was
Religiöse über Atheisten zu wissen glauben, gleicht dem, was Kirchenmäuse von
der Welt kennen.
1118
Ein
aus Prüderie geringgeschätztes Lebenselixier ist die den Körper frei umspülende
Luft.
1119
Spätestens
beim Sturz eines Diktators ist zu fragen, wer ihn aufgebaut und hofiert hat. –
Eine regelmäßige Peinlichkeit für die „freie Welt“ und ihre Verräter der
Demokratie. – Sie machen weiter.
1120
Aphorismen
sind Sternschnuppen, die aufleuchten und in Vergessenheit verglühen. Durch
häufiges Wiederholen und Zitieren verweilen einige kometengleich, aber wenige
nur fixieren sich als Stern, sogar als Leitstern.
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©
Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com
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