Die Mutter aller Schlachten ist die Lüge,
der Vater dieses Gedankens fiel im Felde,
und die Kinder spielen bereits wieder am vergifteten Brunnen.
Großvater ruht ausgezeichnet in unbekannter Erde,
Großmutter war Trümmerfrau.
Ein reicher Onkel in Amerika macht in Öl,
seine Frau sich von der Fahne.
Der gute Onkel leidet unter dem Zölibat,
seine kurzsichtige Schwester glaubt an den Mond.
Ansonsten kümmert man sich wenig um die bucklige Verwandtschaft,
schlägt sich durch im täglichen Wachstumskrampf,
pflegt seine Mimosen und Pandemien, nicht zuletzt durch überreichlichen Genuss eines Mediensalats, der seine Unhaltbarkeit mit Geschmacksverstärkern kaschiert.
Das Schweigen im Walde verschläft den Bildungsnotstand, deckt Bespitzelung und Verwaltungsorgien und tarnt Korruption als Lobbyismus. Finanzbetrug scheut nicht einmal den frischwindigen Donnerbalken, das Gesundheitswesen verhebt sich an stinkenden Geldaufhäufungen einerseits und verrenkt sich an leeren Klassen-Kassen andererseits. Waffen werden produziert und gehandelt wie Brote, doch die geschundene Erde gibt für viele weniger als das „täglich Brot“, weil die Saat der Versprechungen nicht aufgeht.
Sie schießen wieder – sogar „kriegsähnlich!“ – und eine verblödete Herde blökt nicht einmal, weil sie Hammeln nachtrottet – so frei von Argwohn, zufrieden im Klatsch und Tratsch und doch so verängstigt vor Terrorismus, für dessen Entstehen die Hornviecher alles bereiteten, während sie ihren Gefolgen Hörner aufsetzen.
Es ist Krieg an vielen Brennpunkten der Welt,
aber ihr verdammt ihn scheinheilig nur in der Historie,
lenkt von den gegenwärtigen grausamsten Menschheitsversagen ab.
Nie wieder sollte von diesem Land Krieg ausgehen!
Das könnt ihr doch nicht vergessen haben.
Nein, ihr lügt so gelassen, wie ihr belogen werdet!
Geht es euch gut? – Das ist die Hauptsache.
Es ist Krieg! – Merkwürdig.
Ein merkwürdiger Krieg: Die Schlacht gegen das Menschsein.
Keines eurer Gebete hat Krieg verhindert,
da ihr sogar Waffen segnet.
Hättet ihr doch nur Ahnung,
wie euch der Glaube an Gott und Geld entmenschlicht!
Ihr würdet euch ändern.
*****
Kosmopolitisch, pazifistisch, religionsfrei, freiheitlich-demokratisch, humanistisch. Informationen zur Kosmonomie.
Freitag, 5. März 2010
Freitag, 26. Februar 2010
Sequenzen von Skepsis (23)
Aphorismen zum Nachdenken und zum Zitieren:
255
Sie sind über 20, erste Fältchen? Nutzen Sie unser wissenschaftlich getestetes Gehirnschmalz, und sie bleiben glatt bis ultimo. Nebenwirkungen auf Ihr Gehirn erfragen Sie bei Ihrem Medizinmann, Therapeuten oder Esoterik-Apotheker.
256
Hausgemachter Kuchen sei der beste, „hausbacken“ hingegen signalisiert Schlichtheit, die hausgemachte Probleme erzeugt, welche sogar in hohen Häusern den Haussegen in Schieflage bringen. Die Hausmacht manches Hausherren fiel an die Dame des Hauses, wodurch Aufstieg und Fall ähnlich überall hausen, der Globus zwar nicht kosmisch bedroht ist, die Menschheit aber wohl durch Zuckerbäcker hohe Hexenhäuser kandiert, um völlig aus dem Häuschen, zahlenmäßig dereinst drastisch minimiert, wieder im Busch zu hausen, falls es den noch geben wird.
257
Das Recht des Stärkeren? Ist das als Terminus nicht schon eine Beugung des Rechts wie der Sprache?
258
Mit Kolonialisten-Mentalität, aber mit neuen Raketen beginnt nun der Wettlauf von Nationalstaaten zum Mond, um lunare Territorien abzustecken für die Ausbeutung von Rohstoffen und für die Errichtung militärischer Stützpunkte:
Guter Mond, du gehst so stille,
mit dir die Gezeitenwenden,
doch des Menschen Kriegsidylle
wird dich wie die Erde schänden.
- So schnulzig, so schön!
_________________________________________________________
DENK MAL! Nr.8
Da „verteidigen sie Deutschlands Freiheit am Hindukusch“, während immer neue Moscheen im Abendland errichtet werden!
_________________________________________________________
259
Entartete Kunst? Wer maßt sich ein Urteil an? Es gibt aber kubistische Impressionisten, die zahlen für einen abstrakten weißen Stern auf weißem Papier eine beträchtliche Summe.
Ab einem bestimmten Mischungsverhältnis macht das Publikum als bunter Haufen die Kunst! Farbenfroh verrückt natürlich.
260
Religiöse schüttelt ein fundamentaler Konflikt, denn der männliche Mensch hat tatsächlich Hoden, die permanent „manches“ produzieren, damit es „verbraucht“ und keineswegs unterbunden wird. Da hier Lebenslust im eigentlichen Erleben die Rolle spielt, setzt jede „Keuschheits-Religion“ rigoros ein und demonstriert genau an dieser Stelle ihren definitiven Lebensinterruptus.
261
„Kompetenz“ avancierte zum Modewort und beschreibt nunmehr Überheblichkeit, Pseudowissenschaftlichkeit und Meinungsmache, kurz: Ahnungslosigkeit. Jene nachhaltige Allmacht, die ich nicht genug verspotten kann.
262
Der Widersinn von Automobilität erschließt sich unter anderem in immer höheren Endgeschwindigkeiten, im Verdrängen verstopfter Verkehrsadern bei politischer Wachstumsfreude.
263
Sie invertieren konzentrisch mit Globalisierungsgehabe.
264
Welches Logo ist schon ein logischer Entwurf?
265
„Heilwasser“ ist eine wundersame Erfindung.
266
Kopfschmuck und Gewand entblößen den Verstand.
*****
© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com
255
Sie sind über 20, erste Fältchen? Nutzen Sie unser wissenschaftlich getestetes Gehirnschmalz, und sie bleiben glatt bis ultimo. Nebenwirkungen auf Ihr Gehirn erfragen Sie bei Ihrem Medizinmann, Therapeuten oder Esoterik-Apotheker.
256
Hausgemachter Kuchen sei der beste, „hausbacken“ hingegen signalisiert Schlichtheit, die hausgemachte Probleme erzeugt, welche sogar in hohen Häusern den Haussegen in Schieflage bringen. Die Hausmacht manches Hausherren fiel an die Dame des Hauses, wodurch Aufstieg und Fall ähnlich überall hausen, der Globus zwar nicht kosmisch bedroht ist, die Menschheit aber wohl durch Zuckerbäcker hohe Hexenhäuser kandiert, um völlig aus dem Häuschen, zahlenmäßig dereinst drastisch minimiert, wieder im Busch zu hausen, falls es den noch geben wird.
257
Das Recht des Stärkeren? Ist das als Terminus nicht schon eine Beugung des Rechts wie der Sprache?
258
Mit Kolonialisten-Mentalität, aber mit neuen Raketen beginnt nun der Wettlauf von Nationalstaaten zum Mond, um lunare Territorien abzustecken für die Ausbeutung von Rohstoffen und für die Errichtung militärischer Stützpunkte:
Guter Mond, du gehst so stille,
mit dir die Gezeitenwenden,
doch des Menschen Kriegsidylle
wird dich wie die Erde schänden.
- So schnulzig, so schön!
_________________________________________________________
DENK MAL! Nr.8
Da „verteidigen sie Deutschlands Freiheit am Hindukusch“, während immer neue Moscheen im Abendland errichtet werden!
_________________________________________________________
259
Entartete Kunst? Wer maßt sich ein Urteil an? Es gibt aber kubistische Impressionisten, die zahlen für einen abstrakten weißen Stern auf weißem Papier eine beträchtliche Summe.
Ab einem bestimmten Mischungsverhältnis macht das Publikum als bunter Haufen die Kunst! Farbenfroh verrückt natürlich.
260
Religiöse schüttelt ein fundamentaler Konflikt, denn der männliche Mensch hat tatsächlich Hoden, die permanent „manches“ produzieren, damit es „verbraucht“ und keineswegs unterbunden wird. Da hier Lebenslust im eigentlichen Erleben die Rolle spielt, setzt jede „Keuschheits-Religion“ rigoros ein und demonstriert genau an dieser Stelle ihren definitiven Lebensinterruptus.
261
„Kompetenz“ avancierte zum Modewort und beschreibt nunmehr Überheblichkeit, Pseudowissenschaftlichkeit und Meinungsmache, kurz: Ahnungslosigkeit. Jene nachhaltige Allmacht, die ich nicht genug verspotten kann.
262
Der Widersinn von Automobilität erschließt sich unter anderem in immer höheren Endgeschwindigkeiten, im Verdrängen verstopfter Verkehrsadern bei politischer Wachstumsfreude.
263
Sie invertieren konzentrisch mit Globalisierungsgehabe.
264
Welches Logo ist schon ein logischer Entwurf?
265
„Heilwasser“ ist eine wundersame Erfindung.
266
Kopfschmuck und Gewand entblößen den Verstand.
*****
© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com
Donnerstag, 25. Februar 2010
Die Konzeption der Konzeptionslosigkeit
Konzepte dienen als Mittel zum Zweck, vergleichbar dem Handwerkszeug, das abhängig vom jeweiligen Projekt auszuwählen und gegebenenfalls speziell zu entwickeln ist.
Als Voraussetzung hierfür gilt unter anderem die eindeutige Definition des Vorhabens, die möglichst punktgenaue „Zielansprache“. Gelingt es aus Bequemlichkeit oder aus Unfähigkeit nicht, das Vorhaben zweifelsfrei zu determinieren, löst sich die Frage nach einem Konzept von selbst in nichts auf, um fadenscheinigem Aktionismus Vorschub zu leisten, einhergehend mit opportunistischem Debattenwust und einer Verschwendung von Zeit, Einsatzbereitschaft, Material und Finanzmitteln.
Die Entschuldigung, Ziele seien oft nicht von Anbeginn umfassend zu beschreiben, kann nicht überzeugen, kommt sie doch in auffälliger Regelmäßigkeit von Entscheidungsträgern, die vorwiegend in Legislaturperioden denken und handeln. Auch Konzern-Strategien dienen zur „Entschuldigung“, die im globalen Verständnis eine eher tragische Lächerlichkeit aufbereiten. Tragisch, weil national wie international die Menschheit und vor allem das Individuum auf vielfältige Weise und besonders wegen der explosionsartigen Bevölkerungszunahme leidet.
Als exemplarische Fehlleistung in Ermangelung einer wissenschaftlich-technologischen Konzeption dokumentiert sich die verheerende Überschwemmung des Mississippi im Juni 2008.
Es scheint zunächst sinnvoll und legitim, das fruchtbare Ackerland beidseits des Stromes zu kultivieren und durch Deiche zu schützen. In realer Auswirkung bedeutet solches Vorgehen aber einen eklatanten Verstoß gegen die Natur des Flusses, der im Laufe langer geologischer Epochen das Gebiet immer wieder überflutete und so zu seiner „Fruchtbarkeit“ beitrug. Die Regulierung des Flussbettes erlaubt nunmehr keine derartigen Wasserverteilungen, die sich zuvor in der Weite verlaufen konnten, sondern zwingt sie in die künstliche Deichrinne, die von Anfang an das Risiko des Durchbruchs in sich birgt.
Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Katastrophe eintrat. Ob dieses risikoreichen Schwachsinns könnte man geneigt sein, keinerlei Mitgefühl mit den Opfern zu empfinden, doch wäre das ungerechtfertigter Zynismus gegenüber den betroffenen Individuen, die nicht in der Lage sind, Gesamtzusammenhänge zu erkennen. Die Gewinnoptimierung durch landwirtschaftliche Erträge verhinderte ein verantwortungsvolles Konzept, sodass nicht nur die Menschen der Region im Leid versinken, sondern auch Menschen sogar im Ausland, die vom Ausbleiben der Nahrungsmittel betroffen sind.
Mögen bisher fehlende Konzeptionen ein „Dahinwursteln“ noch erlaubt haben, so zeitigen Versäumnisse schon in nächster Zukunft dramatische Folgen, die sich aus den berechtigten Lebensansprüchen eines jeden Menschen ableiten. Denn die Zeitalter der Feudalherren, der Kolonialmächte, der kapitalistischen Ausbeutung gehen in vehementen Todeskämpfen zu Ende, ohne dass es Konzeptentwürfe für die Folgegenerationen gibt. In diesem Mangel verdeutlicht sich die Notwendigkeit breitest möglicher Bildung als der Grundlage für einen demokratisch funktionsfähigen Staat.
Bildung meint jedoch nicht die inzwischen weithin übliche Gleichmacherei durch Senkung des Leistungsniveaus, sondern die Differenzierung der Talente und Begabungen in ihrer reichhaltigen Vielfalt. Das Studium an einer Hochschule ist ein Weg unter zahlreichen anderen, etwa dem Handwerk, menschliche „Verwirklichung“, Qualifikation und Bildung zu erreichen.
Es ist ein sozialistischer Irrweg, unter Chancengleichheit vor allem die Studienberechtigung für möglichst „alle“ zu propagieren, wird doch dadurch besonders eine solche Akademiker-Laufbahn unberechtigterweise überbewertet. Vergleiche mit dem Ausland sind wenig hilfreich, da man dort keine bessere Bildung der Bevölkerung verzeichnet. Und vor allem die Allgemeinbildung macht die demokratische Befähigung aus, nicht die eingeengte fachliche Spezialisierung, so nötig sie freilich für den allgemeinen technologischen Fortschritt einer Gesellschaft ist!
Jedem Konzept geht eine Leistung voraus – es ist eine Leistung. Ohne Konzentration, Disziplin und Leistungswillen kann es keine Konzeption geben, es sei denn die des chaotischen Zufalls.
Der Menschheit stellt sich die unerbittliche Aufgabe, Konzepte für ein prosperierendes Leben in „Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit“ zu organisieren. Ideologien und Religionen haben versagt. Allein, diese Erkenntnis ist bisher nicht verarbeitet – eine Stagnation mit der Qualität des endgültigen Scheiterns des „homo sapiens“.
_____________________________________________________________
DENK MAL! NR.2
Die Mehrheit der Menschen in Deutschland lehnt den Krieg in Afghanistan ab. Wem also folgen jene die Demokratie verhöhnenden Politiker, die den Krieg dennoch betreiben?
_____________________________________________________________
An die Stelle von Dogmen und Glaubensartikeln muss ein zivilisierter Wettbewerb von Ideen treten, von Lebensentwürfen mit objektiver, kausaler Nachvollziehbarkeit zum Zwecke der Erlangung größtmöglicher Humanität des würdigen Menschen in würdiger Umgebung.
Die Kosmonomie versteht sich als ein Angebot auf dem Wege zum neuen Menschen. Das Kosmonomische Manifest empfiehlt sich als übergeordnete Konzeption mit der Maßgabe: Arbeiten heißt Last und Lust. Und Gleiches gilt für die Freiheit, welche Bindungen und Verbindlichkeiten ohne Zwang oder gar Androhung des „jüngsten Gerichts“ eingeht, ja die freiheitliche Konzeption zur Erfüllung des Lebens sorgsam pflegt und zu optimieren trachtet.
Das Empfinden von Konzeptionslosigkeit wird zusätzlich belastet durch das allenthalben leicht zu verfolgende Konzept der Lüge, des Schönredens und Übervorteilens, jenem Egoismusprinzip, das der Demokratie bei jeder sich bietenden Gelegenheit offen ins Gesicht schlägt.
Ähnlich zu bewerten sind die Spekulationsgewinne abgezockter Geldanleger, deren Menschenverachtung durch Börsenmärkte sanktioniert wird: Das „schnelle Geld“ ist im eigentlichen Sinne unehrenhaft, denn es zersetzt den menschlichen Gleichheitsgrundsatz.
Das Resümee lautet: Alle Jenseits-Konzepte sowie alle diktatorischen Strategien haben sich als definitiv „lebensuntüchtig“ herausgestellt. Ebenso „fressen Revolutionen ihre jeweiligen Kinder“, weil sich die längerfristige Lebenssicherung evolutionär entwickelt.
Die gegenwärtigen global zunehmenden Spannungen markieren wahrscheinlich den tatsächlichen Aufbruch-Termin zu humaneren Weltbildern, deren positive Auswirkungen aber noch sehr auf sich warten lassen, weil die Masse Mensch weitab von Konzeptionsfähigkeit verweilt.
Es bedarf einer neuen Generation von Vordenkern statt dogmatisierender Vorkämpfer.
Es bedarf einer Abkehr von „Einschaltquoten“, die kaum Qualitätsnachweise liefern, sondern lediglich flüchtige Erfolge innerhalb von Mode-Strömungen.
Das Wort „Nachhaltigkeit“ taucht jetzt häufiger auf, als sei man zu schüchtern, von „Dauerhaftigkeit“ zu sprechen. Sie aber impliziert Zuverlässigkeit, Berechenbarkeit als beste Voraussetzungen für einen Konzeptionsbeginn.
Als Voraussetzung hierfür gilt unter anderem die eindeutige Definition des Vorhabens, die möglichst punktgenaue „Zielansprache“. Gelingt es aus Bequemlichkeit oder aus Unfähigkeit nicht, das Vorhaben zweifelsfrei zu determinieren, löst sich die Frage nach einem Konzept von selbst in nichts auf, um fadenscheinigem Aktionismus Vorschub zu leisten, einhergehend mit opportunistischem Debattenwust und einer Verschwendung von Zeit, Einsatzbereitschaft, Material und Finanzmitteln.
Die Entschuldigung, Ziele seien oft nicht von Anbeginn umfassend zu beschreiben, kann nicht überzeugen, kommt sie doch in auffälliger Regelmäßigkeit von Entscheidungsträgern, die vorwiegend in Legislaturperioden denken und handeln. Auch Konzern-Strategien dienen zur „Entschuldigung“, die im globalen Verständnis eine eher tragische Lächerlichkeit aufbereiten. Tragisch, weil national wie international die Menschheit und vor allem das Individuum auf vielfältige Weise und besonders wegen der explosionsartigen Bevölkerungszunahme leidet.
Als exemplarische Fehlleistung in Ermangelung einer wissenschaftlich-technologischen Konzeption dokumentiert sich die verheerende Überschwemmung des Mississippi im Juni 2008.
Es scheint zunächst sinnvoll und legitim, das fruchtbare Ackerland beidseits des Stromes zu kultivieren und durch Deiche zu schützen. In realer Auswirkung bedeutet solches Vorgehen aber einen eklatanten Verstoß gegen die Natur des Flusses, der im Laufe langer geologischer Epochen das Gebiet immer wieder überflutete und so zu seiner „Fruchtbarkeit“ beitrug. Die Regulierung des Flussbettes erlaubt nunmehr keine derartigen Wasserverteilungen, die sich zuvor in der Weite verlaufen konnten, sondern zwingt sie in die künstliche Deichrinne, die von Anfang an das Risiko des Durchbruchs in sich birgt.
Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Katastrophe eintrat. Ob dieses risikoreichen Schwachsinns könnte man geneigt sein, keinerlei Mitgefühl mit den Opfern zu empfinden, doch wäre das ungerechtfertigter Zynismus gegenüber den betroffenen Individuen, die nicht in der Lage sind, Gesamtzusammenhänge zu erkennen. Die Gewinnoptimierung durch landwirtschaftliche Erträge verhinderte ein verantwortungsvolles Konzept, sodass nicht nur die Menschen der Region im Leid versinken, sondern auch Menschen sogar im Ausland, die vom Ausbleiben der Nahrungsmittel betroffen sind.
Mögen bisher fehlende Konzeptionen ein „Dahinwursteln“ noch erlaubt haben, so zeitigen Versäumnisse schon in nächster Zukunft dramatische Folgen, die sich aus den berechtigten Lebensansprüchen eines jeden Menschen ableiten. Denn die Zeitalter der Feudalherren, der Kolonialmächte, der kapitalistischen Ausbeutung gehen in vehementen Todeskämpfen zu Ende, ohne dass es Konzeptentwürfe für die Folgegenerationen gibt. In diesem Mangel verdeutlicht sich die Notwendigkeit breitest möglicher Bildung als der Grundlage für einen demokratisch funktionsfähigen Staat.
Bildung meint jedoch nicht die inzwischen weithin übliche Gleichmacherei durch Senkung des Leistungsniveaus, sondern die Differenzierung der Talente und Begabungen in ihrer reichhaltigen Vielfalt. Das Studium an einer Hochschule ist ein Weg unter zahlreichen anderen, etwa dem Handwerk, menschliche „Verwirklichung“, Qualifikation und Bildung zu erreichen.
Es ist ein sozialistischer Irrweg, unter Chancengleichheit vor allem die Studienberechtigung für möglichst „alle“ zu propagieren, wird doch dadurch besonders eine solche Akademiker-Laufbahn unberechtigterweise überbewertet. Vergleiche mit dem Ausland sind wenig hilfreich, da man dort keine bessere Bildung der Bevölkerung verzeichnet. Und vor allem die Allgemeinbildung macht die demokratische Befähigung aus, nicht die eingeengte fachliche Spezialisierung, so nötig sie freilich für den allgemeinen technologischen Fortschritt einer Gesellschaft ist!
Jedem Konzept geht eine Leistung voraus – es ist eine Leistung. Ohne Konzentration, Disziplin und Leistungswillen kann es keine Konzeption geben, es sei denn die des chaotischen Zufalls.
Der Menschheit stellt sich die unerbittliche Aufgabe, Konzepte für ein prosperierendes Leben in „Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit“ zu organisieren. Ideologien und Religionen haben versagt. Allein, diese Erkenntnis ist bisher nicht verarbeitet – eine Stagnation mit der Qualität des endgültigen Scheiterns des „homo sapiens“.
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DENK MAL! NR.2
Die Mehrheit der Menschen in Deutschland lehnt den Krieg in Afghanistan ab. Wem also folgen jene die Demokratie verhöhnenden Politiker, die den Krieg dennoch betreiben?
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An die Stelle von Dogmen und Glaubensartikeln muss ein zivilisierter Wettbewerb von Ideen treten, von Lebensentwürfen mit objektiver, kausaler Nachvollziehbarkeit zum Zwecke der Erlangung größtmöglicher Humanität des würdigen Menschen in würdiger Umgebung.
Die Kosmonomie versteht sich als ein Angebot auf dem Wege zum neuen Menschen. Das Kosmonomische Manifest empfiehlt sich als übergeordnete Konzeption mit der Maßgabe: Arbeiten heißt Last und Lust. Und Gleiches gilt für die Freiheit, welche Bindungen und Verbindlichkeiten ohne Zwang oder gar Androhung des „jüngsten Gerichts“ eingeht, ja die freiheitliche Konzeption zur Erfüllung des Lebens sorgsam pflegt und zu optimieren trachtet.
Das Empfinden von Konzeptionslosigkeit wird zusätzlich belastet durch das allenthalben leicht zu verfolgende Konzept der Lüge, des Schönredens und Übervorteilens, jenem Egoismusprinzip, das der Demokratie bei jeder sich bietenden Gelegenheit offen ins Gesicht schlägt.
Ähnlich zu bewerten sind die Spekulationsgewinne abgezockter Geldanleger, deren Menschenverachtung durch Börsenmärkte sanktioniert wird: Das „schnelle Geld“ ist im eigentlichen Sinne unehrenhaft, denn es zersetzt den menschlichen Gleichheitsgrundsatz.
Das Resümee lautet: Alle Jenseits-Konzepte sowie alle diktatorischen Strategien haben sich als definitiv „lebensuntüchtig“ herausgestellt. Ebenso „fressen Revolutionen ihre jeweiligen Kinder“, weil sich die längerfristige Lebenssicherung evolutionär entwickelt.
Die gegenwärtigen global zunehmenden Spannungen markieren wahrscheinlich den tatsächlichen Aufbruch-Termin zu humaneren Weltbildern, deren positive Auswirkungen aber noch sehr auf sich warten lassen, weil die Masse Mensch weitab von Konzeptionsfähigkeit verweilt.
Es bedarf einer neuen Generation von Vordenkern statt dogmatisierender Vorkämpfer.
Es bedarf einer Abkehr von „Einschaltquoten“, die kaum Qualitätsnachweise liefern, sondern lediglich flüchtige Erfolge innerhalb von Mode-Strömungen.
Das Wort „Nachhaltigkeit“ taucht jetzt häufiger auf, als sei man zu schüchtern, von „Dauerhaftigkeit“ zu sprechen. Sie aber impliziert Zuverlässigkeit, Berechenbarkeit als beste Voraussetzungen für einen Konzeptionsbeginn.
Dienstag, 23. Februar 2010
Das indifferente Bewusstsein des Interimsmenschen
Es ist nicht zu leugnen, dass sich die Menschheit evolutionär aus einfacheren Lebensformen entwickelte und dementsprechend sich auch gegenwärtig in einem Entwicklungs- und keinesfalls Endstadium befindet. Besonders geprägt wird der aktuelle Status durch den akzelerierenden technologischen Fortschritt, dem die geistigen Reifungsprozesse hoffnungslos hinterherhinken, überspitzt formuliert: Die komplexe Technik wird durch archaische Wesen bedient und in rasantem Wachstum zum Schaden des gesamten Planeten fehlgenutzt. Einzelne positive Ausnahmen mildern kaum die Gesamtnotlage. Der Mensch und einige Bereiche der globalen Biologie werden zugrunde gehen, bis sich eine im Sinne von innerer Reife geläuterte Menschheit wird entfalten können.
Nicht Schwarzseherei und religiöses Fabulieren über den Weltuntergang bilden die Grundlage dieses Szenarios, sondern die berechenbare Begrenztheit der Erde einerseits und das ebenso kalkulierbare, wenngleich eher unberechenbare Fehlverhalten der Massenmenschen und ihrer herrschenden Abgötter samt deren
Stellvertretern.
Dieser gegenwärtige „Zeitgenosse“ Mensch, kann keine zahlreichen Nachfolgegenerationen zeitigen, da er sich selbst das Wasser abgräbt, alle möglichen Lebensgrundlagen vernichtet. Erkennt er dies durchaus in manchen bescheidenen Zusammenhängen, verhält er sich dennoch, oft in bester Absicht, entschieden konträr. Sein Fühlen und Wollen, seine Hoffnungen und Sehnsüchte stehen im Gegensatz zu den Ergebnissen seiner Aktivitäten. Er spiegelt eine evolutionäre Zwischenphase hin zu einem in mancher Hinsicht edleren Wesen wider, er personifiziert den Interimsmenschen, der zwar durch markante Boshaftigkeiten Stärke demonstriert, aber viel gravierender durch Denkunfähigkeit sein Desaster in lächerlichen Eitelkeiten und Selbstüberschätzungen vorbereitet.
Für diese Spezies gibt es kein Entrinnen – wohin auch? - weiß sie doch gar nicht, was sie eigentlich will, welchen Wertekodex sie entwickeln und vor allem verbindlich anerkennen sollte.
Kaum die Massen, wohl aber die Macher machen sich schuldig, wenngleich gar nicht so eindeutig, weil den meisten für originäre Schuld aus naheliegenden Gründen ein Schuldbewusstsein fehlt, wahrscheinlich überhaupt die Möglichkeit der kritischen Selbsthinterfragung.
Bei genauem Betrachten entpuppt sich das Bewusstsein als weniger gespalten, sondern dem Indifferenten verschrieben, letztlich der aufgeblasenen Inkompetenz, der bequemen dümmlichen Faulheit, aus der Verunsicherung, Wehleidigkeit und Angst entspringen, schließlich Gewalt und Resignation.
Die Liste der selbstzerfleischenden Widersprüche ist endlos, wird gewöhnlich verharmlost, nicht verinnerlicht, angewidert ignoriert. Wie aus einer fernen, unwirklichen Welt wehen die Forderungen nach menschlicher Aufwertung herüber, so fremd, dass man sich lieber in gewohnter Kurzsichtigkeit bei sich steigernder Blindheit in „der Realität“ egoistisch und fatalistisch einrichtet.
_________________________________________________________
DENK MAL! Nr.1
Präsident Barack Obama ist ein blendender Prediger.
__________________________________________________________
Der neue Mensch wird später einmal, nach den Verwüstungen, eine schwere Geburt haben, das Licht der Welt erblicken - „edel, hilfreich und gut“. (Siehe auch „Man wird noch viel von Kosmonomie hören“, ebenfalls Februar 2010.)
Wir können uns jetzt schon an dem Ideal aufrichten, ohne freilich zu vergessen, dass wir alle aufgrund unserer eigenen Endlichkeit stets auch Partner unseres Körpers sind, eines Leibes, der uns in jungen Jahren anders anregt, vorübergehend prägt als in fortgeschrittenem Alter. Unsere Physis nimmt Einfluss auf unser Denken und Handeln, sie sorgt dafür, nicht die Bodenhaftung zu verlieren, sie hat die Substanz der Demut, der Hinwendung zum Mitmenschen, der Achtung und Wertschätzung von Leben und seinem Umfeld.
Real, ohne geistliche Verkennungen und ihre sinnlosen Opfer!
Nicht Schwarzseherei und religiöses Fabulieren über den Weltuntergang bilden die Grundlage dieses Szenarios, sondern die berechenbare Begrenztheit der Erde einerseits und das ebenso kalkulierbare, wenngleich eher unberechenbare Fehlverhalten der Massenmenschen und ihrer herrschenden Abgötter samt deren
Stellvertretern.
Dieser gegenwärtige „Zeitgenosse“ Mensch, kann keine zahlreichen Nachfolgegenerationen zeitigen, da er sich selbst das Wasser abgräbt, alle möglichen Lebensgrundlagen vernichtet. Erkennt er dies durchaus in manchen bescheidenen Zusammenhängen, verhält er sich dennoch, oft in bester Absicht, entschieden konträr. Sein Fühlen und Wollen, seine Hoffnungen und Sehnsüchte stehen im Gegensatz zu den Ergebnissen seiner Aktivitäten. Er spiegelt eine evolutionäre Zwischenphase hin zu einem in mancher Hinsicht edleren Wesen wider, er personifiziert den Interimsmenschen, der zwar durch markante Boshaftigkeiten Stärke demonstriert, aber viel gravierender durch Denkunfähigkeit sein Desaster in lächerlichen Eitelkeiten und Selbstüberschätzungen vorbereitet.
Für diese Spezies gibt es kein Entrinnen – wohin auch? - weiß sie doch gar nicht, was sie eigentlich will, welchen Wertekodex sie entwickeln und vor allem verbindlich anerkennen sollte.
Kaum die Massen, wohl aber die Macher machen sich schuldig, wenngleich gar nicht so eindeutig, weil den meisten für originäre Schuld aus naheliegenden Gründen ein Schuldbewusstsein fehlt, wahrscheinlich überhaupt die Möglichkeit der kritischen Selbsthinterfragung.
Bei genauem Betrachten entpuppt sich das Bewusstsein als weniger gespalten, sondern dem Indifferenten verschrieben, letztlich der aufgeblasenen Inkompetenz, der bequemen dümmlichen Faulheit, aus der Verunsicherung, Wehleidigkeit und Angst entspringen, schließlich Gewalt und Resignation.
Die Liste der selbstzerfleischenden Widersprüche ist endlos, wird gewöhnlich verharmlost, nicht verinnerlicht, angewidert ignoriert. Wie aus einer fernen, unwirklichen Welt wehen die Forderungen nach menschlicher Aufwertung herüber, so fremd, dass man sich lieber in gewohnter Kurzsichtigkeit bei sich steigernder Blindheit in „der Realität“ egoistisch und fatalistisch einrichtet.
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DENK MAL! Nr.1
Präsident Barack Obama ist ein blendender Prediger.
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Der neue Mensch wird später einmal, nach den Verwüstungen, eine schwere Geburt haben, das Licht der Welt erblicken - „edel, hilfreich und gut“. (Siehe auch „Man wird noch viel von Kosmonomie hören“, ebenfalls Februar 2010.)
Wir können uns jetzt schon an dem Ideal aufrichten, ohne freilich zu vergessen, dass wir alle aufgrund unserer eigenen Endlichkeit stets auch Partner unseres Körpers sind, eines Leibes, der uns in jungen Jahren anders anregt, vorübergehend prägt als in fortgeschrittenem Alter. Unsere Physis nimmt Einfluss auf unser Denken und Handeln, sie sorgt dafür, nicht die Bodenhaftung zu verlieren, sie hat die Substanz der Demut, der Hinwendung zum Mitmenschen, der Achtung und Wertschätzung von Leben und seinem Umfeld.
Real, ohne geistliche Verkennungen und ihre sinnlosen Opfer!
Freitag, 19. Februar 2010
Sequenzen von Skepsis (22)
Aphorismen zum Nachdenken und zum Zitieren:
244
So viel Schönes erlebe ich, am Himmel und auf der Erde, so schöne Menschen, so gütige Augen, so vertrauens- und hoffnungsvolle Blicke. Und dann die Kunstwerke, Musik und Literatur, zahlreich in Gottesverehrung geschaffen, doch ich denke nie an Götter, sondern an Menschen.
Erscheinen mir die dunklen Lebensseiten, der oft bittere Leidensweg zum Tod, nicht der Tod selbst, wird mir klar: In ihrer Unreife schufen die Menschen ihre Götter, um vor allem das Gegenteil, den Teufel in Szene zu setzen.
245
Eine bescheidene Statur, höhere Ideen, ein Menschenschlächter, dieser posierende Napoleon! Ein Idol mit globaler Nachkommenschaft aus seinem Geiste, untauglich für die Gegenwart und Zukunft, weil keine noch so freiheitlich gemeinte Reform durch Krieg zu rechtfertigen ist. Vor jedem Waffengang stirbt der menschliche Geist und überlässt der Dummheit die Regentschaft.
246
Der wilde Westen kennt die Demokratie so wenig wie der rote Osten.
Besinne dich, Europa!
247
Irgendwo zu wohnen, heißt noch lange nicht zu leben. Da hat die an sich reiche englische Sprache ein Defizit.
248
Das globale Klima besteht in erster Linie zwischen Menschen.
249
Die Achtung vor dem eigenen Körper könnte eine Lebensversicherung sein.
250
Konzipieren, schreiben, propagieren, um sich nicht daran zu halten. Menschenrecht?
251
Die Stimme des Volkes ist nicht kunstvoll, auch nicht gekünstelt, gleichwohl medial herabgewürdigt.
252
Muss ich es wirklich sagen?
Du bist nicht Deutschland, Papst, noch Porsche, aber vielleicht ein Wirsing.
253
Da der Unsinn regiert, im Kabarett zu Recht lächerlich erscheint, frage ich mich: Verstehen die verulkenden Politiker wirklich nicht, dass ihre programmatischen Inhalte unbekömmlich sind? Schon schwelen Zweifel: Die verstehen das, weil sie den Unsinn genau so auch meinen und wollen. Sie nennen es Kompetenz.
254
Selbstdarstellung braucht vor allem Publikum, das sich vorführen lässt. Wenn aber das Publikum schläft, hat der Selbstdarsteller keine Täuschung mehr nötig.
*****
© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com
244
So viel Schönes erlebe ich, am Himmel und auf der Erde, so schöne Menschen, so gütige Augen, so vertrauens- und hoffnungsvolle Blicke. Und dann die Kunstwerke, Musik und Literatur, zahlreich in Gottesverehrung geschaffen, doch ich denke nie an Götter, sondern an Menschen.
Erscheinen mir die dunklen Lebensseiten, der oft bittere Leidensweg zum Tod, nicht der Tod selbst, wird mir klar: In ihrer Unreife schufen die Menschen ihre Götter, um vor allem das Gegenteil, den Teufel in Szene zu setzen.
245
Eine bescheidene Statur, höhere Ideen, ein Menschenschlächter, dieser posierende Napoleon! Ein Idol mit globaler Nachkommenschaft aus seinem Geiste, untauglich für die Gegenwart und Zukunft, weil keine noch so freiheitlich gemeinte Reform durch Krieg zu rechtfertigen ist. Vor jedem Waffengang stirbt der menschliche Geist und überlässt der Dummheit die Regentschaft.
246
Der wilde Westen kennt die Demokratie so wenig wie der rote Osten.
Besinne dich, Europa!
247
Irgendwo zu wohnen, heißt noch lange nicht zu leben. Da hat die an sich reiche englische Sprache ein Defizit.
248
Das globale Klima besteht in erster Linie zwischen Menschen.
249
Die Achtung vor dem eigenen Körper könnte eine Lebensversicherung sein.
250
Konzipieren, schreiben, propagieren, um sich nicht daran zu halten. Menschenrecht?
251
Die Stimme des Volkes ist nicht kunstvoll, auch nicht gekünstelt, gleichwohl medial herabgewürdigt.
252
Muss ich es wirklich sagen?
Du bist nicht Deutschland, Papst, noch Porsche, aber vielleicht ein Wirsing.
253
Da der Unsinn regiert, im Kabarett zu Recht lächerlich erscheint, frage ich mich: Verstehen die verulkenden Politiker wirklich nicht, dass ihre programmatischen Inhalte unbekömmlich sind? Schon schwelen Zweifel: Die verstehen das, weil sie den Unsinn genau so auch meinen und wollen. Sie nennen es Kompetenz.
254
Selbstdarstellung braucht vor allem Publikum, das sich vorführen lässt. Wenn aber das Publikum schläft, hat der Selbstdarsteller keine Täuschung mehr nötig.
*****
© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com
Mittwoch, 17. Februar 2010
Planetariums-Projekt sucht: Keine "Außerirdischen"!
Für ein außergewöhnliches Planetariums-Projekt werden (einfluss-)reiche Mitmenschen gesucht, die sich auf dem Boden einer realen Existenz bewegen.
Also keine religiösen Vertröster, keine esoterischen Schwärmer, keine klimageschädigten Wachstumsfetischisten, weder alternative Gesundbeter noch diplomatische Wortverdreher.
Angesichts einer hohen technischen Entwicklung befindet sich die Menschheit in einem inadäquat desaströsen Gesamtzustand, der sich daraus herleitet, dass die Menschen mehrheitlich die realen Gegebenheiten des Planeten Erde nicht kennen oder in Kenntnis absichtlich verdrängen. Die Naturgesetze werden ignoriert, stattdessen siegt das Inhumane.
Das nationalistische Kleinkarierte wird überhöht, während sich der Bezug zum Ganzen, zum Kosmos, ausgeblendet im Nichts verliert.
Vor solchem Hintergrund soll mit dem angestrebten Planetarium ein kleines, aber besonderes Orientierungslicht gesetzt werden, der menschlichen Aufklärung verpflichtet, der Natur in Objektivität und motiviertem Erkennen verbunden.
Ich unternehme den Versuch, mit dieser Website vielleicht auf geeignete, geneigte Persönlichkeiten zu treffen, die mich (und einige Mitstreiter) in der sehr hoch gesteckten Zielsetzung begleiten möchten.
Während im fachlichen Bereich und in der Standortentscheidung bereits Nennenswertes geleistet wurde, ist die Finanzierung der Errichtung wie der Folgekosten ungelöst.
Gemäß der wünschenswerten, ja erforderlichen politischen Unabhängigkeit wird Kapital gesucht, ist Engagement erbeten von Menschen, die sich dazu in der Lage sehen.
Es ist nicht übertrieben, wenn ich konstatiere: Hier könnte sich jemand ein Denkmal setzen.
Bei Kontaktaufnahme ist Diskretion selbstverständlich und wird zugesichert.
(Siehe auch Archiv Juni 2008: „Kosmonome Planetariums-Philosophie“)
Also keine religiösen Vertröster, keine esoterischen Schwärmer, keine klimageschädigten Wachstumsfetischisten, weder alternative Gesundbeter noch diplomatische Wortverdreher.
Angesichts einer hohen technischen Entwicklung befindet sich die Menschheit in einem inadäquat desaströsen Gesamtzustand, der sich daraus herleitet, dass die Menschen mehrheitlich die realen Gegebenheiten des Planeten Erde nicht kennen oder in Kenntnis absichtlich verdrängen. Die Naturgesetze werden ignoriert, stattdessen siegt das Inhumane.
Das nationalistische Kleinkarierte wird überhöht, während sich der Bezug zum Ganzen, zum Kosmos, ausgeblendet im Nichts verliert.
Vor solchem Hintergrund soll mit dem angestrebten Planetarium ein kleines, aber besonderes Orientierungslicht gesetzt werden, der menschlichen Aufklärung verpflichtet, der Natur in Objektivität und motiviertem Erkennen verbunden.
Ich unternehme den Versuch, mit dieser Website vielleicht auf geeignete, geneigte Persönlichkeiten zu treffen, die mich (und einige Mitstreiter) in der sehr hoch gesteckten Zielsetzung begleiten möchten.
Während im fachlichen Bereich und in der Standortentscheidung bereits Nennenswertes geleistet wurde, ist die Finanzierung der Errichtung wie der Folgekosten ungelöst.
Gemäß der wünschenswerten, ja erforderlichen politischen Unabhängigkeit wird Kapital gesucht, ist Engagement erbeten von Menschen, die sich dazu in der Lage sehen.
Es ist nicht übertrieben, wenn ich konstatiere: Hier könnte sich jemand ein Denkmal setzen.
Bei Kontaktaufnahme ist Diskretion selbstverständlich und wird zugesichert.
(Siehe auch Archiv Juni 2008: „Kosmonome Planetariums-Philosophie“)
Montag, 15. Februar 2010
Sequenzen von Skepsis (21)
Aphorismen zum Nachdenken und zum Zitieren:
232
Anspruchslose Menschen vegetieren und verursachen Herdenwachstum.
233
Kosmonomie beschreibt eine Weltsicht, wohl eine Aufforderung zum Denken, aber keine Lehre.
234
Regeln ohne Durchsetzungsmöglichkeit beschönigen soziales Chaos.
235
Menschheit wohin? – Zum Irrationalen? – Nicht mehr lange!
236
Die Elementarteilchen der Gesellschaft sind Paare, bipolar in sich und gleichberechtigt, dadurch doppelt stark. Die Masse bildet bei Ermangelung der Paarbindung keine Gesellschaft, sondern ein Plasma unter extremem Druck.
237
Skepsis ersteht aus Erfahrung und Wissen zum Schutz des Individuums. Das allerdings ist allen Ideologen suspekt.
238
Niemand muss mir folgen, mich aber ziehen lassen aus dem ideologischen Jammertal.
239
Politiker treiben Krieg, weil sie Kindern nicht ins Auge schauen.
240
Nun bist du, kleines Menschenkind, auf die Welt gekommen als das größte Wunder überhaupt. Ergriffen vor Glück heißen wir dich willkommen und wünschen dir ein würdiges Leben in Liebe und Geborgenheit. Wohin immer die Lebensreise dich führen mag, wir sind bei dir, weil wir „ja“ zu dir sagen in einer oft hinterhältigen Welt. Du schenkst uns Sinn im gemeinsamen Dasein, aber niemals wollen wir dich bedrängen, denn deine Freiheit definierst du dereinst in einer hoffentlich freiheitlichen Umgebung.
241
Wendehälse gehören zu einer überaus erfolgreichen Gattung, die sich zur Plage fortpflanzt. Ein zweifelhaftes Gegenmittel wäre Halsstarrigkeit.
242
Ein Trick des glorifizierten Herrschens ist die zielstrebige Verkomplizierung des Einfachen, um mit „Kompetenz“ Unsinn durchzusetzen.
243
Dem Gott „Mensch“ ist nichts heilig.
*****
© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com
232
Anspruchslose Menschen vegetieren und verursachen Herdenwachstum.
233
Kosmonomie beschreibt eine Weltsicht, wohl eine Aufforderung zum Denken, aber keine Lehre.
234
Regeln ohne Durchsetzungsmöglichkeit beschönigen soziales Chaos.
235
Menschheit wohin? – Zum Irrationalen? – Nicht mehr lange!
236
Die Elementarteilchen der Gesellschaft sind Paare, bipolar in sich und gleichberechtigt, dadurch doppelt stark. Die Masse bildet bei Ermangelung der Paarbindung keine Gesellschaft, sondern ein Plasma unter extremem Druck.
237
Skepsis ersteht aus Erfahrung und Wissen zum Schutz des Individuums. Das allerdings ist allen Ideologen suspekt.
238
Niemand muss mir folgen, mich aber ziehen lassen aus dem ideologischen Jammertal.
239
Politiker treiben Krieg, weil sie Kindern nicht ins Auge schauen.
240
Nun bist du, kleines Menschenkind, auf die Welt gekommen als das größte Wunder überhaupt. Ergriffen vor Glück heißen wir dich willkommen und wünschen dir ein würdiges Leben in Liebe und Geborgenheit. Wohin immer die Lebensreise dich führen mag, wir sind bei dir, weil wir „ja“ zu dir sagen in einer oft hinterhältigen Welt. Du schenkst uns Sinn im gemeinsamen Dasein, aber niemals wollen wir dich bedrängen, denn deine Freiheit definierst du dereinst in einer hoffentlich freiheitlichen Umgebung.
241
Wendehälse gehören zu einer überaus erfolgreichen Gattung, die sich zur Plage fortpflanzt. Ein zweifelhaftes Gegenmittel wäre Halsstarrigkeit.
242
Ein Trick des glorifizierten Herrschens ist die zielstrebige Verkomplizierung des Einfachen, um mit „Kompetenz“ Unsinn durchzusetzen.
243
Dem Gott „Mensch“ ist nichts heilig.
*****
© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com
Freitag, 12. Februar 2010
Man wird noch viel von Kosmonomie hören
Die kosmonomische Philosophie stellt keine Lehre dar, sondern beinhaltet für mich eine Lebensart, zu der ich als Antwort gelangte auf die allgemeinen Umstände, in die ich hineingeboren wurde, welche ich schon von Kindheit an als irgendwie unstimmig wahrnahm und im Laufe meiner Lebensentwicklung eindringlicher hinterfragte, bald kritisierte und heute unter zahlreichen Blickwinkeln anzweifele.
Ich sehe mich als jemanden, der die im wohl verstandenen Sinne Allgemeinplätze der humanen Menschenwürde formuliert und ausspricht gegen den historisch heuchlerischen Zeitgeist.
„Kosmonomie“ ist meine Namensgebung für das evolutionär längst vorhandene Prinzip der humanen emanzipierten Würde des Menschen, der Würde, die jedoch der archaisch geprägte Mensch bisher nicht aufbringt, weil er in der Regel dem Diktat der Massen nicht entkommt. Und dieses Problem verstärkt sich permanent durch das ungebremste Wachstum der Weltbevölkerung.
Ich gehe davon aus, dass sich einerseits die Menschheit in mehrheitlich noch ungeahnte Prüfungen hineinmanövriert, andererseits aber bereits die geistigen Potenziale agieren, die zumindest nach den diversen zu erwartenden Desastern die Menschheit voranbringen werden.
Was aber meint denn „voranbringen“?
Die Angelegenheit ist so einleuchtend, wie sie heute noch missachtet wird: Die Intelligenz entwickelt(e) sich nicht, um sich in Form eines „noch nicht fertigen Wesens, des Interimsmenschen“, selbst auszurotten, sondern um im
(Mit-)Menschen den Partner gegen alle möglichen natürlichen Widrigkeiten zu finden. Mit anderen Worten: Die menschliche Intelligenz richtet sich darauf, das Leben zu „veredeln“ („Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.“ Goethe), indem die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse per Einsicht besonders zur Lebenserleichterung, Entwicklungsförderung und auch zur Lebensfreude verwendet werden. Das klingt vordergründig nach paradiesischen Verhältnissen, entspricht aber solchen voreiligen Abwertungen überhaupt nicht, denn die Aufgaben, die sich damit verbinden, sind so umfangreich, vielschichtig und lohnend, dass die Intelligenz von einer Herausforderung in die nächste aufsteigen wird, ohne je (dem Kosmos gemäß) an eine Grenze zu gelangen.
Ich scheue mich nicht, vom Sinn des Lebens zu sprechen, denn nachweislich gibt es die Entwicklung vom Einzeller bis hin zum komplexesten Lebewesen. Der gegenwärtige Mensch aber in seinem Auftritt als vermasstes „Herdentier“, das instinkthaft egozentrischen Leithammeln folgt, ahnt noch wenig von den universalen (dem Kosmos gemäß) humanen Optionen, die sich ihm öffnen.
Es bleibt dabei: Kosmonomie ist keine Lehre, sodass es auch kein Kompendium darüber geben kann. Das inzwischen recht bekannte Kosmonomische Manifest (Archiv Mai 2008, engl. Version November 2009) zeigt lediglich Grundsätze auf, die für den einstigen praktischen Gebrauch im Detail auszuarbeiten wären.
Wohl aber entsteht zunehmend ein „kosmonomisches Mosaik“ durch immer zahlreichere Einzelabhandlungen und Kommentierungen; Kosmonomie lässt sich nicht verordnen, eher aber anbieten. Das individuelle Leben mag zu entsprechenden Einsichten und Verhaltensweisen führen.
Die wesentliche Voraussetzung dazu ist Bildung, man kann sie nicht oft genug einfordern: Kenntniserwerb, Kombinationsvermögen, Verinnerlichung, Verstehen und – so fremd das gegenwärtig erscheinen mag – Herzensbildung, jene Kulturleistung, die in den meisten aktuellen Bildungskonzepten fehlt, weil sich die Ellenbogen-Gesellschaft in ihren globalen Verirrungen qua Geschwätz für „kompetent“ hält.
Angesichts solcher Notlage der Menschheit schrieb ein Zeitgenosse zu Recht den Satz: „Man wird noch viel von „Kosmonomie“ hören.“
Ich sehe mich als jemanden, der die im wohl verstandenen Sinne Allgemeinplätze der humanen Menschenwürde formuliert und ausspricht gegen den historisch heuchlerischen Zeitgeist.
„Kosmonomie“ ist meine Namensgebung für das evolutionär längst vorhandene Prinzip der humanen emanzipierten Würde des Menschen, der Würde, die jedoch der archaisch geprägte Mensch bisher nicht aufbringt, weil er in der Regel dem Diktat der Massen nicht entkommt. Und dieses Problem verstärkt sich permanent durch das ungebremste Wachstum der Weltbevölkerung.
Ich gehe davon aus, dass sich einerseits die Menschheit in mehrheitlich noch ungeahnte Prüfungen hineinmanövriert, andererseits aber bereits die geistigen Potenziale agieren, die zumindest nach den diversen zu erwartenden Desastern die Menschheit voranbringen werden.
Was aber meint denn „voranbringen“?
Die Angelegenheit ist so einleuchtend, wie sie heute noch missachtet wird: Die Intelligenz entwickelt(e) sich nicht, um sich in Form eines „noch nicht fertigen Wesens, des Interimsmenschen“, selbst auszurotten, sondern um im
(Mit-)Menschen den Partner gegen alle möglichen natürlichen Widrigkeiten zu finden. Mit anderen Worten: Die menschliche Intelligenz richtet sich darauf, das Leben zu „veredeln“ („Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.“ Goethe), indem die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse per Einsicht besonders zur Lebenserleichterung, Entwicklungsförderung und auch zur Lebensfreude verwendet werden. Das klingt vordergründig nach paradiesischen Verhältnissen, entspricht aber solchen voreiligen Abwertungen überhaupt nicht, denn die Aufgaben, die sich damit verbinden, sind so umfangreich, vielschichtig und lohnend, dass die Intelligenz von einer Herausforderung in die nächste aufsteigen wird, ohne je (dem Kosmos gemäß) an eine Grenze zu gelangen.
Ich scheue mich nicht, vom Sinn des Lebens zu sprechen, denn nachweislich gibt es die Entwicklung vom Einzeller bis hin zum komplexesten Lebewesen. Der gegenwärtige Mensch aber in seinem Auftritt als vermasstes „Herdentier“, das instinkthaft egozentrischen Leithammeln folgt, ahnt noch wenig von den universalen (dem Kosmos gemäß) humanen Optionen, die sich ihm öffnen.
Es bleibt dabei: Kosmonomie ist keine Lehre, sodass es auch kein Kompendium darüber geben kann. Das inzwischen recht bekannte Kosmonomische Manifest (Archiv Mai 2008, engl. Version November 2009) zeigt lediglich Grundsätze auf, die für den einstigen praktischen Gebrauch im Detail auszuarbeiten wären.
Wohl aber entsteht zunehmend ein „kosmonomisches Mosaik“ durch immer zahlreichere Einzelabhandlungen und Kommentierungen; Kosmonomie lässt sich nicht verordnen, eher aber anbieten. Das individuelle Leben mag zu entsprechenden Einsichten und Verhaltensweisen führen.
Die wesentliche Voraussetzung dazu ist Bildung, man kann sie nicht oft genug einfordern: Kenntniserwerb, Kombinationsvermögen, Verinnerlichung, Verstehen und – so fremd das gegenwärtig erscheinen mag – Herzensbildung, jene Kulturleistung, die in den meisten aktuellen Bildungskonzepten fehlt, weil sich die Ellenbogen-Gesellschaft in ihren globalen Verirrungen qua Geschwätz für „kompetent“ hält.
Angesichts solcher Notlage der Menschheit schrieb ein Zeitgenosse zu Recht den Satz: „Man wird noch viel von „Kosmonomie“ hören.“
Mittwoch, 10. Februar 2010
Da, wo ich lebe
(Zwanglose Gereimtheiten)
Da, wo ich lebe,
spannt sich der Horizont endlos weit
über Höhen, Täler, Ebenen und das Meer.
Weit und breit kein Dogma mehr.
Da, wo ich lebe,
bin ich hier, bin ich jetzt,
nicht enthoben, aber entsetzt.
Da, wo ich lebe,
nimmt man das Wort beim Wort:
Krieg heißt deutlich,
unzweifelhaft Mord.
Da, wo ich lebe,
gibt es frischen Wind, Sonne, Regen und Schnee,
Klimaschwankungen schon immer.
Klimaangst aber nimmer.
Da, wo ich lebe,
pflegt man die Umwelt, schützt die Natur
ohne Steuerschwindel,
mit Sorgfalt nur.
Da, wo ich lebe,
sagt man zueinander „Du“ oder „Sie“,
„Hochwürden“, „Exzellenz“, „Majestät“ sind verpönt,
sagt man nie,
weil jeder der Titel die Würde des Menschen verhöhnt.
Da, wo ich lebe,
kennt man „Auserwähltheit“ nicht,
weder bei Bünden, Ländern, Völkern, Nationen.
Niemand ist auf Orden erpicht,
die nichts als Opportunismus belohnen.
Da, wo ich lebe,
gibt es Kirchen, Klöster, Tempel, Synagogen und Moscheen
als Kulturerbe,
als Museen.
Da, wo ich lebe,
konkret konfrontiert mit unsinnigem Glauben,
bin ich glücklich entkommen
dem Wahnsinn, den Epidemien, dem Gang und dem Gäbe,
bin häufig gegen den Strom geschwommen.
Da, wo ich lebe,
entspannt Freiheit das Bleiben.
Beständigkeit baut auf Wachsamkeit
– und sei es durchs Schreiben.
Wo lebe ich nun, das möchten Sie wissen?
Eigentlich überall, lasse mich schwerlich lenken.
Mein philosophisches Ruhekissen
ist bewusstes, ist kritisches, ist konstruktiv
futuristisches Denken.
Da, wo ich lebe,
spannt sich der Horizont endlos weit
über Höhen, Täler, Ebenen und das Meer.
Weit und breit kein Dogma mehr.
Da, wo ich lebe,
bin ich hier, bin ich jetzt,
nicht enthoben, aber entsetzt.
Da, wo ich lebe,
nimmt man das Wort beim Wort:
Krieg heißt deutlich,
unzweifelhaft Mord.
Da, wo ich lebe,
gibt es frischen Wind, Sonne, Regen und Schnee,
Klimaschwankungen schon immer.
Klimaangst aber nimmer.
Da, wo ich lebe,
pflegt man die Umwelt, schützt die Natur
ohne Steuerschwindel,
mit Sorgfalt nur.
Da, wo ich lebe,
sagt man zueinander „Du“ oder „Sie“,
„Hochwürden“, „Exzellenz“, „Majestät“ sind verpönt,
sagt man nie,
weil jeder der Titel die Würde des Menschen verhöhnt.
Da, wo ich lebe,
kennt man „Auserwähltheit“ nicht,
weder bei Bünden, Ländern, Völkern, Nationen.
Niemand ist auf Orden erpicht,
die nichts als Opportunismus belohnen.
Da, wo ich lebe,
gibt es Kirchen, Klöster, Tempel, Synagogen und Moscheen
als Kulturerbe,
als Museen.
Da, wo ich lebe,
konkret konfrontiert mit unsinnigem Glauben,
bin ich glücklich entkommen
dem Wahnsinn, den Epidemien, dem Gang und dem Gäbe,
bin häufig gegen den Strom geschwommen.
Da, wo ich lebe,
entspannt Freiheit das Bleiben.
Beständigkeit baut auf Wachsamkeit
– und sei es durchs Schreiben.
Wo lebe ich nun, das möchten Sie wissen?
Eigentlich überall, lasse mich schwerlich lenken.
Mein philosophisches Ruhekissen
ist bewusstes, ist kritisches, ist konstruktiv
futuristisches Denken.
Sonntag, 7. Februar 2010
Cosmonomic Freedom
Mein folgender Artikel erschien auch in der Januar/Februar-Ausgabe 2010 von Contemporary Horizon.
It is quite clear that there is no total freedom, because we all are determined by the place and the time of our birth, we depend on our parents, on the surrounding culture, on our physical and mental constitution and on many more factors.
But many of us have a common idea of freedom, when we think about human rights, about democracy, when we think about civilization.
In this regard the peoples’ situation around the globe seems to be without real progress during the last decades, because freedom is simply cheated.
Cheated especially by governments and societies that pretend to follow the ideals of freedom, but actually exploit other nations and nature in general and specifically for their own benefit.
Most countries in the world are not free and only some nations have a status of “semi-freedom”. This is the disappointing truth at present times.
Freedom in any case means the right and the opportunity to make a choice between existing different options without any personal disadvantages or even punishment.
As the readers of “Contemporary Horizon” are spread worldwide, I am sure, most of them have their own experiences with open and covered restrictions in their countries.
But freedom is an international demand, concerning every individual person.
Freedom is a matter
of education and knowledge,
of human dignity,
of emancipation,
of avoiding violence,
of responsible science,
of common welfare and health care.
Each of these signal words is worth writing volumes of books.
Freedom is consequently erased
by racism,
by nationalism,
by fashism,
by communism,
by capitalism,
by militarism,
by secret services,
by lack of education,
by religion,
by esoteric superstition,
by fundamentalism,
by media brought into the line,
by starving poverty
by destroying the environment,
by wallbuilders and liers,
by modern slavery.
And these signal words do not only stand for future book projects, but they already fill the libraries with their bloody and cruel histories.
As a boy of 13 I fled with my parents because of political persecution from East- to West-Germany. I was lucky, because at first glance the capitalistic system is far more liberal. And this is my reason to write for freedom.
It is us – in the “semi-free” countries! Who else should raise his voice?!
Thus I have developed the cosmonomic philosophy (See “The Cosmonomic Manifesto”, Contemporary Horizon, Nov. 2009) and I am aware that it is an idealistic view of mankind.
But do you think to overcome tyranny without ideals?
We need a lively perspective. I’m offering the cosmonomic philosophy to every citizen of the world, knowing that my suggested angle of view will never kill even one person.
But cosmonomers have to be cautious about the archaic behaviours of those who preach freedom and set sails for war and terrorism.
It is quite clear that there is no total freedom, because we all are determined by the place and the time of our birth, we depend on our parents, on the surrounding culture, on our physical and mental constitution and on many more factors.
But many of us have a common idea of freedom, when we think about human rights, about democracy, when we think about civilization.
In this regard the peoples’ situation around the globe seems to be without real progress during the last decades, because freedom is simply cheated.
Cheated especially by governments and societies that pretend to follow the ideals of freedom, but actually exploit other nations and nature in general and specifically for their own benefit.
Most countries in the world are not free and only some nations have a status of “semi-freedom”. This is the disappointing truth at present times.
Freedom in any case means the right and the opportunity to make a choice between existing different options without any personal disadvantages or even punishment.
As the readers of “Contemporary Horizon” are spread worldwide, I am sure, most of them have their own experiences with open and covered restrictions in their countries.
But freedom is an international demand, concerning every individual person.
Freedom is a matter
of education and knowledge,
of human dignity,
of emancipation,
of avoiding violence,
of responsible science,
of common welfare and health care.
Each of these signal words is worth writing volumes of books.
Freedom is consequently erased
by racism,
by nationalism,
by fashism,
by communism,
by capitalism,
by militarism,
by secret services,
by lack of education,
by religion,
by esoteric superstition,
by fundamentalism,
by media brought into the line,
by starving poverty
by destroying the environment,
by wallbuilders and liers,
by modern slavery.
And these signal words do not only stand for future book projects, but they already fill the libraries with their bloody and cruel histories.
As a boy of 13 I fled with my parents because of political persecution from East- to West-Germany. I was lucky, because at first glance the capitalistic system is far more liberal. And this is my reason to write for freedom.
It is us – in the “semi-free” countries! Who else should raise his voice?!
Thus I have developed the cosmonomic philosophy (See “The Cosmonomic Manifesto”, Contemporary Horizon, Nov. 2009) and I am aware that it is an idealistic view of mankind.
But do you think to overcome tyranny without ideals?
We need a lively perspective. I’m offering the cosmonomic philosophy to every citizen of the world, knowing that my suggested angle of view will never kill even one person.
But cosmonomers have to be cautious about the archaic behaviours of those who preach freedom and set sails for war and terrorism.
Freitag, 5. Februar 2010
Sequenzen von Skepsis (20)
Aphorismen zum Nachdenken und zum Zitieren:
220
Ohne ethische Richtwerte verwirklicht sich Menschenverachtung zu allgemeiner Verwahrlosung, zum Schicksal so vieler Menschenkinder, weil ihre Eltern auch schon so litten.
221
Ethik ist, entgegen aller religiösen Ansprüche, nicht durch strafende, unmenschliche Götter zu vermitteln, sondern entsteht durch Bildung, durch Geborgenheit, durch Liebe, durch Zuwendung, durch Achtung und Respekt, durch praktizierte Menschenwürde, die keinerlei Gottesbegriff relativiert.
Ließ sich „Gott“ ans Kreuz schlagen, lässt Menschenwürde derartiges nicht zu; sie käme gar nicht auf die Idee einer solchen Barbarei.
222
Uneingeschränkte Religionsfreiheit zurrt die Schlinge, die der Demokratie erst den Atem, bald das Leben nimmt.
223
Wer sich freiwillig uniformiert kleidet, trägt Inneres nach außen. Wer in Uniformen gezwungen wird, erleidet die Degradierung seines Menschseins, den systematischen Zugriff auf sein Inneres.
224
Solange die „Nachkriegsordnung“ seit dem 2. Weltkrieg durch verschlossene Geheimakten der Sieger „geschützt“ werden muss, trägt sie einen tödlichen Bazillus – für alle, nämlich ganz unbequeme Fakten.
225
Kein eingeschworenes Gehirn fühlt sich verletzt in einer Gesellschaft, die in Konformität den Unsinn züchtet, ihn anbetet, sich ihm gewaltig unterwirft.
226
So ein lustiger Diakon lallt im Karneval etwas von „Humor in der Religion“ und vom „Trost in der Religion“.
Ein witziger Humor ist tröstend, oder ist tröstender Humor vielleicht auch aberwitzig?
Lassen wir den Dom in der Stadt, denn ohne Dom kein Karneval. Und dann erst die halbnackte Samba in Brasilien! – So viel Trost für die armen Massen unter Jesus auf dem Zuckerhut.
227
Guter Wille führt nicht selten in Übereifer zur Verschlimmbesserung, die von interessierter Seite gefördert wird.
228
Massenpsychose erwärmt die „Klimakatastrophe“. Religionsgründer haben Witterung aufgenommen.
229
Telegene Geschwätzigkeit dokumentiert die Unfähigkeit zur Analyse einer gefilmten Gesellschaft.
230
Gehetzte Menschen lassen sich eiliger desinformieren, sogar verhetzen.
231
Europäische Identität kann nur in religionsfreier Aufklärung bestehen. Alles andere bedeutet Stagnation, Scheitern in Regression.
*****
© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com
220
Ohne ethische Richtwerte verwirklicht sich Menschenverachtung zu allgemeiner Verwahrlosung, zum Schicksal so vieler Menschenkinder, weil ihre Eltern auch schon so litten.
221
Ethik ist, entgegen aller religiösen Ansprüche, nicht durch strafende, unmenschliche Götter zu vermitteln, sondern entsteht durch Bildung, durch Geborgenheit, durch Liebe, durch Zuwendung, durch Achtung und Respekt, durch praktizierte Menschenwürde, die keinerlei Gottesbegriff relativiert.
Ließ sich „Gott“ ans Kreuz schlagen, lässt Menschenwürde derartiges nicht zu; sie käme gar nicht auf die Idee einer solchen Barbarei.
222
Uneingeschränkte Religionsfreiheit zurrt die Schlinge, die der Demokratie erst den Atem, bald das Leben nimmt.
223
Wer sich freiwillig uniformiert kleidet, trägt Inneres nach außen. Wer in Uniformen gezwungen wird, erleidet die Degradierung seines Menschseins, den systematischen Zugriff auf sein Inneres.
224
Solange die „Nachkriegsordnung“ seit dem 2. Weltkrieg durch verschlossene Geheimakten der Sieger „geschützt“ werden muss, trägt sie einen tödlichen Bazillus – für alle, nämlich ganz unbequeme Fakten.
225
Kein eingeschworenes Gehirn fühlt sich verletzt in einer Gesellschaft, die in Konformität den Unsinn züchtet, ihn anbetet, sich ihm gewaltig unterwirft.
226
So ein lustiger Diakon lallt im Karneval etwas von „Humor in der Religion“ und vom „Trost in der Religion“.
Ein witziger Humor ist tröstend, oder ist tröstender Humor vielleicht auch aberwitzig?
Lassen wir den Dom in der Stadt, denn ohne Dom kein Karneval. Und dann erst die halbnackte Samba in Brasilien! – So viel Trost für die armen Massen unter Jesus auf dem Zuckerhut.
227
Guter Wille führt nicht selten in Übereifer zur Verschlimmbesserung, die von interessierter Seite gefördert wird.
228
Massenpsychose erwärmt die „Klimakatastrophe“. Religionsgründer haben Witterung aufgenommen.
229
Telegene Geschwätzigkeit dokumentiert die Unfähigkeit zur Analyse einer gefilmten Gesellschaft.
230
Gehetzte Menschen lassen sich eiliger desinformieren, sogar verhetzen.
231
Europäische Identität kann nur in religionsfreier Aufklärung bestehen. Alles andere bedeutet Stagnation, Scheitern in Regression.
*****
© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com
Donnerstag, 4. Februar 2010
Zweierlei?
Solange Steuerverschwendung nicht strafbar ist, dürfte Steuerhinterziehung eine ähnliche Rechtsauffassung interpretieren.
Mittwoch, 3. Februar 2010
Rezension: Menschliches Glauben
Der weithin bekannte Rezensent Herbert Huber veröffentlichte jetzt eine ausführliche und sehr positive Besprechung des Buches Raymond Walden: Menschliches Glauben auf seiner Website und reichte bei diversen Buchanbietern außerdem eine Kurzfassung ein, die hier wiedergegeben wird.
„Unpopuläre Betrachtungen“
Es geht hier nicht um eine Begriffsanalyse zum menschlichen Glauben: weder um die Unterscheidung von Wissen und Glauben, noch direkt um Glauben ohne Gründe. Das Buch ist keine Abhandlung zum Thema Glauben und will es auch nicht sein. Worum geht es dann?
Die Leser finden zahlreiche kurze Essays, in denen der Autor die Wirklichkeit zu Beginn des 21. Jhdts. an der kosmonomen Humanität misst und kritisiert.
Was ist die kosmonome Humanität? Am besten ist diese Haltung mit gewissen Eigenschaften einzukreisen: demokratisch, vorurteilsfrei, religionsfrei, human, eingeordnet im Kosmos und gewaltfrei. Unterschwellig ist der Autor auch wissenschaftsorientiert, wenn er es auch nicht explizit hinschreibt. Auf dem Hintergrund dieser Position liest man glasklare Befunde zu Zeiterscheinungen und Glaubensansichten, die durchaus schon seit Jahrhunderten anhalten können. Sie werden bekanntlich weder durch die lange Dauer noch durch die Millionen Anhänger richtig.
So sehr ich die Haltung des Autors weitgehendst teile: vorurteilsfrei ist sie nicht. Heikle Punkte, die sich daraus ergeben: Folter, gerechter Krieg, Fragen der Bioethik, werden kaum diskutiert.
„Menschliches Glauben“ ist kein Buch, das man von vorne bis hinten auf einmal durchliest. Man wird sich immer wieder einzelne Abschnitte vornehmen. Wer den Thesen des Autors nicht folgt, findet kaum Begründungen. Das ist grossenteils der mosaikartigen Struktur und dem aphorismenartigen Charakter des Werkes geschuldet. Zur Lektüre ist „Menschliches Glauben“ sehr zu empfehlen.
Das Buch ist u.a. erhältlich bei:
amazon.de
bol.de
buch.de
buecher.de
libri.de
weltbild.de
„Unpopuläre Betrachtungen“
Es geht hier nicht um eine Begriffsanalyse zum menschlichen Glauben: weder um die Unterscheidung von Wissen und Glauben, noch direkt um Glauben ohne Gründe. Das Buch ist keine Abhandlung zum Thema Glauben und will es auch nicht sein. Worum geht es dann?
Die Leser finden zahlreiche kurze Essays, in denen der Autor die Wirklichkeit zu Beginn des 21. Jhdts. an der kosmonomen Humanität misst und kritisiert.
Was ist die kosmonome Humanität? Am besten ist diese Haltung mit gewissen Eigenschaften einzukreisen: demokratisch, vorurteilsfrei, religionsfrei, human, eingeordnet im Kosmos und gewaltfrei. Unterschwellig ist der Autor auch wissenschaftsorientiert, wenn er es auch nicht explizit hinschreibt. Auf dem Hintergrund dieser Position liest man glasklare Befunde zu Zeiterscheinungen und Glaubensansichten, die durchaus schon seit Jahrhunderten anhalten können. Sie werden bekanntlich weder durch die lange Dauer noch durch die Millionen Anhänger richtig.
So sehr ich die Haltung des Autors weitgehendst teile: vorurteilsfrei ist sie nicht. Heikle Punkte, die sich daraus ergeben: Folter, gerechter Krieg, Fragen der Bioethik, werden kaum diskutiert.
„Menschliches Glauben“ ist kein Buch, das man von vorne bis hinten auf einmal durchliest. Man wird sich immer wieder einzelne Abschnitte vornehmen. Wer den Thesen des Autors nicht folgt, findet kaum Begründungen. Das ist grossenteils der mosaikartigen Struktur und dem aphorismenartigen Charakter des Werkes geschuldet. Zur Lektüre ist „Menschliches Glauben“ sehr zu empfehlen.
Das Buch ist u.a. erhältlich bei:
amazon.de
bol.de
buch.de
buecher.de
libri.de
weltbild.de
Freitag, 22. Januar 2010
Anonym im Internet
Besonders in der Blogger-Scene findet man unter dem Deckmantel von Meinungsfreiheit und demokratischer Aufrichtigkeit sowohl vom Stil wie vom Inhalt her genau das Gegenteil. Freiheitliche Diskussionskultur scheitert häufig an schlichter Unfähigkeit; das muss die Demokratie wegstecken, Schaden wird sie dadurch sowieso nicht nehmen.
Es stimmt nachdenklich, wenn immer wieder und zu Recht die Mainstream-Medien kritisiert werden von Leuten, die aber schon als Internethobbyisten beweisen, dass sie bar jeder Medien-, geschweige denn jeder Sprachkultur sind.
Ich reagiere auf solche Auswüchse – mit der hiesigen Ausnahme – grundsätzlich nicht.
Mein kosmonomisches Thema bestätigt sich als ganz und gar nicht bloggertypisch, zieht aber dennoch seine Kreise. Schade nur, dass mich die meisten Rückmeldungen anonym erreichen, allerdings nicht im Sinne gehässiger Kritik, sondern in offenbarer Verunsicherung, wenn nicht gar Angst.
Vor vielen Jahren hatte ich mehrfach Begegnungen mit dem damaligen naturwissenschaftlichen Fernseh-Star, Prof. Heinz Haber; wir stellten u.a. gemeinsam im Hamburger Planetarium mein Buch "Astrologie - Das falsche Zeugnis vom Kosmos" vor. Er berichtete mir von den vielen Zuschauerzuschriften, die er auf seine Veröffentlichungen erhielt, und riet mir besonders im Hinblick auf meine aufklärerische Arbeit, alle anonymen Reaktionen ungelesen sofort in den Papierkorb zu verbannen, um jegliche unnötigen Belastungen solcher Art für die weiteren Vorhaben abzuwehren.
Ich bin heute noch dankbar für diesen Rat und halte ihn in der Regel ein. Deswegen finden sich in meinem Blog so wenige Kommentare.
Bei einigen Zuschriften, die ich gegen mein Prinzip zunächst nur überflogen habe, glaube ich aber eine wirklich ernsthafte Absicht zu erkennen, deshalb habe ich sie veröffentlicht. Ich diskutiere jedoch nicht mit Personen, die sich mir nicht zu erkennen geben, über E-Mail wäre das ja möglich, ohne auf meinem Blog zu erscheinen.
Ich stehe mit meinem vollen Namen (der ein bekanntes Pseudonym ist) hinter meiner kosmonomen Philosophie und kann öffentlich Themen erörtern nur mit Partnern, die sich ebenso öffentlich verantworten.
Ausdrücklich erkläre ich aber mein Verständnis für alle meine Leser, die sich aus den vielschichtigsten Gründen nicht in Konflikte begeben möchten.
Eine Bitte darf ich vortragen: Betrachten Sie mein Blog nicht als quasi Tagebuch (wie oft üblich), sondern als Buch, das man vielleicht von Anfang an liest, für das man sich Zeit nehmen möchte. – Nur so können Sie „Kosmonomie“ wahrnehmen und ernsthaft diskutieren, hinterfragen, wenn Sie mögen.
Danke an alle Sympathisanten und ehrlichen Kritiker.
Es stimmt nachdenklich, wenn immer wieder und zu Recht die Mainstream-Medien kritisiert werden von Leuten, die aber schon als Internethobbyisten beweisen, dass sie bar jeder Medien-, geschweige denn jeder Sprachkultur sind.
Ich reagiere auf solche Auswüchse – mit der hiesigen Ausnahme – grundsätzlich nicht.
Mein kosmonomisches Thema bestätigt sich als ganz und gar nicht bloggertypisch, zieht aber dennoch seine Kreise. Schade nur, dass mich die meisten Rückmeldungen anonym erreichen, allerdings nicht im Sinne gehässiger Kritik, sondern in offenbarer Verunsicherung, wenn nicht gar Angst.
Vor vielen Jahren hatte ich mehrfach Begegnungen mit dem damaligen naturwissenschaftlichen Fernseh-Star, Prof. Heinz Haber; wir stellten u.a. gemeinsam im Hamburger Planetarium mein Buch "Astrologie - Das falsche Zeugnis vom Kosmos" vor. Er berichtete mir von den vielen Zuschauerzuschriften, die er auf seine Veröffentlichungen erhielt, und riet mir besonders im Hinblick auf meine aufklärerische Arbeit, alle anonymen Reaktionen ungelesen sofort in den Papierkorb zu verbannen, um jegliche unnötigen Belastungen solcher Art für die weiteren Vorhaben abzuwehren.
Ich bin heute noch dankbar für diesen Rat und halte ihn in der Regel ein. Deswegen finden sich in meinem Blog so wenige Kommentare.
Bei einigen Zuschriften, die ich gegen mein Prinzip zunächst nur überflogen habe, glaube ich aber eine wirklich ernsthafte Absicht zu erkennen, deshalb habe ich sie veröffentlicht. Ich diskutiere jedoch nicht mit Personen, die sich mir nicht zu erkennen geben, über E-Mail wäre das ja möglich, ohne auf meinem Blog zu erscheinen.
Ich stehe mit meinem vollen Namen (der ein bekanntes Pseudonym ist) hinter meiner kosmonomen Philosophie und kann öffentlich Themen erörtern nur mit Partnern, die sich ebenso öffentlich verantworten.
Ausdrücklich erkläre ich aber mein Verständnis für alle meine Leser, die sich aus den vielschichtigsten Gründen nicht in Konflikte begeben möchten.
Eine Bitte darf ich vortragen: Betrachten Sie mein Blog nicht als quasi Tagebuch (wie oft üblich), sondern als Buch, das man vielleicht von Anfang an liest, für das man sich Zeit nehmen möchte. – Nur so können Sie „Kosmonomie“ wahrnehmen und ernsthaft diskutieren, hinterfragen, wenn Sie mögen.
Danke an alle Sympathisanten und ehrlichen Kritiker.
Montag, 18. Januar 2010
Sequenzen von Skepsis (19)
Aphorismen zum Nachdenken und zum Zitieren:
208
„mein RTL“ – Das nenne ich Suggestion!
209
Daniel Barenboim kenne ich nicht persönlich. Seine Musikinterpretationen eröffnen andere Welten. Er könnte es sich auf seinem Ruhm zu Recht bequem einrichten, stattdessen bringt er sich mit seinem Genius und darüber hinaus mit Zivilcourage, Ausdauer und viel Mut in humane Völkerverständigung ein und verzaubert – mit klangvollem, harmonischem Echo!
210
Die neuzeitliche Mobilität des Menschen putscht ihn übermütig zu logistischer Unverhältnismäßigkeit mit konkreten Folgen bis zur „globalen“ Neige.
211
Die erste Teufelsaustreibung des Christenmenschen ist seine Taufe. Da hat der Psychologe und Autor von „Die Psycho-Szene“ und „Dalai Lama – Fall eines Gottkönigs“, Colin Goldner, im TV-Nachtcafe des SWR am 11. Januar 2008 Richtiges erfrischend präzisiert.
212
„Meinen Frieden hinterlasse ich euch.“ – Seit zweitausend Jahren Blutrausch!
213
Die Koalition der Furchterregung setzt sich zusammen aus Wetterfröschen, Nachrichtenpapageien, Talkschnepfen, Schwanungsexperten und Pillendrehern. Im Sensationsreigen rotieren außerdem Unken und weitere Intelligenzflüchter.
214
„Opium für das Volk“ wirkt verniedlichend. Religion grassiert epidemisch.
215
Das Kreuz war ein Folter- und Hinrichtungsinstrument. Und jetzt? Sinnbild zuversichtlich-depressiver Leidensvertröstung, Spaltkeil der Christen untereinander, Weckruf zum Kampf gegen andere Weltbilder, gedankenloses Schmuckstück.
216
Gott wird konstruiert aus gruseligen, abstrusen Schriften und Überlieferungen, wird gefürchtet, wird geliebt, wird gelobt, wird angebetet, angerufen, wird interpretiert, wird verraten, gekreuzigt. Ein durch und durch passives und wehrloses Geschöpf menschlicher Fantasien, dem man seinen eigenen Tod erschuf.
Welch ein Albtraum!
217
Ein Leichnam am Kreuz, durch Stilisierung oft noch abstoßender dargestellt, wird verehrt. Eine Geschmacklosigkeit, eine Zumutung für Würde und Leben ist gelebtes Christentum.
218
Antworten gibt allein das Leben, denn der Tod ist mächtig sprachlos.
219
Die Freiheit der Dummheit ist „der ihre“ Gefangenschaft im Ausufern. Da, wo ein Punkt zu setzen ist, labert, schwafelt, parliert und trällert die Ahnungslosigkeit weiter, schwärzt wie Tinte oder bläut ein, um nach glamourösem Aufwand letztlich zu verblassen.
*****
© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com
208
„mein RTL“ – Das nenne ich Suggestion!
209
Daniel Barenboim kenne ich nicht persönlich. Seine Musikinterpretationen eröffnen andere Welten. Er könnte es sich auf seinem Ruhm zu Recht bequem einrichten, stattdessen bringt er sich mit seinem Genius und darüber hinaus mit Zivilcourage, Ausdauer und viel Mut in humane Völkerverständigung ein und verzaubert – mit klangvollem, harmonischem Echo!
210
Die neuzeitliche Mobilität des Menschen putscht ihn übermütig zu logistischer Unverhältnismäßigkeit mit konkreten Folgen bis zur „globalen“ Neige.
211
Die erste Teufelsaustreibung des Christenmenschen ist seine Taufe. Da hat der Psychologe und Autor von „Die Psycho-Szene“ und „Dalai Lama – Fall eines Gottkönigs“, Colin Goldner, im TV-Nachtcafe des SWR am 11. Januar 2008 Richtiges erfrischend präzisiert.
212
„Meinen Frieden hinterlasse ich euch.“ – Seit zweitausend Jahren Blutrausch!
213
Die Koalition der Furchterregung setzt sich zusammen aus Wetterfröschen, Nachrichtenpapageien, Talkschnepfen, Schwanungsexperten und Pillendrehern. Im Sensationsreigen rotieren außerdem Unken und weitere Intelligenzflüchter.
214
„Opium für das Volk“ wirkt verniedlichend. Religion grassiert epidemisch.
215
Das Kreuz war ein Folter- und Hinrichtungsinstrument. Und jetzt? Sinnbild zuversichtlich-depressiver Leidensvertröstung, Spaltkeil der Christen untereinander, Weckruf zum Kampf gegen andere Weltbilder, gedankenloses Schmuckstück.
216
Gott wird konstruiert aus gruseligen, abstrusen Schriften und Überlieferungen, wird gefürchtet, wird geliebt, wird gelobt, wird angebetet, angerufen, wird interpretiert, wird verraten, gekreuzigt. Ein durch und durch passives und wehrloses Geschöpf menschlicher Fantasien, dem man seinen eigenen Tod erschuf.
Welch ein Albtraum!
217
Ein Leichnam am Kreuz, durch Stilisierung oft noch abstoßender dargestellt, wird verehrt. Eine Geschmacklosigkeit, eine Zumutung für Würde und Leben ist gelebtes Christentum.
218
Antworten gibt allein das Leben, denn der Tod ist mächtig sprachlos.
219
Die Freiheit der Dummheit ist „der ihre“ Gefangenschaft im Ausufern. Da, wo ein Punkt zu setzen ist, labert, schwafelt, parliert und trällert die Ahnungslosigkeit weiter, schwärzt wie Tinte oder bläut ein, um nach glamourösem Aufwand letztlich zu verblassen.
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© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com
Samstag, 16. Januar 2010
Religiöse Hybris
Immer wieder haben sich im Laufe der Menschheitsgeschichte Religionskritiker Gehör verschafft, doch waren es nur wenige, die zum Beispiel in die Literatur eingingen – quasi als Teil eines geistigen Erbes. Die meisten Skeptiker verschwanden einfach durch Nichtbeachtung oder durch die Gewalt der Obrigkeit.
Kommunisten wie Marx und Engels bilden insofern eine Ausnahme, dass sie zwar auf Distanz zum Gottesbegriff gingen, ihre Lehre aber genau nach kirchenerprobtem Muster gewaltsam zur Ersatzreligion umfunktioniert wurde. Nichts anderes stellte der Nationalsozialismus unter Berufung auf andere „Götterdämmerungen“ dar.
Seit Jahrtausenden haben sich die religiös rigorosen Unterwerfungsmethoden in die Menschheit, in alle Kulturkreise eingegraben, sie haben sich evolutionär dermaßen verankert, dass man mit Selbstverständlichkeit formuliert, es sei ein Wesensmerkmal des Menschen, nach Transzendenz zu verlangen.
Dass dies bisher so war und ist, bestreite ich nicht. Dass dies aber so bleiben müsse, bezweifele ich ganz entschieden.
Trotz und wegen der religiösen Einbettung der Staaten und Völker beklagt man immer wieder die menschliche Hybris, das sich selbst Überschätzen, die Arroganz, die Überheblichkeit als krasses Gegenteil von Demut vor Gott.
Diese Hybris wuchert weiter mit jedem wissenschaftlich-technologischen Fortschritt, denken wir beispielsweise an die Genforschung, besonders in der Humanmedizin mit den noch ungeahnten Möglichkeiten des im wörtlichen Sinne Missbrauchs.
Da helfen keine Ethik-Kommissionen irgendwelcher Popen und „Weltreligionen“, die ihre eigenen Autoritäten auf eben einer Hybris aufbauen, nämlich der irrwitzigen Selbstüberschätzung unter Berufung auf irgendwelche abstrusen Gottheiten. Es handelt sich um Herrscher, die das um Ehrlichkeit bemühte menschliche Individuum klein und dumm halten, es belügen, um egoistisch, gar Gott ähnlich oder in seinem Namen zu walten.
Der Zustand der Welt im Jahre 2010 trägt viele Merkmale der religiös stets beschworenen Apokalypse, denn Religionen feiern die Abkehr vom realen Leben, die Flucht ins fiktive Jenseits.
Bleiben wir unsererseits realistisch, ein Ende des Gotteswahns als Massenbewegung ist nicht in Sicht.
Ebenso wenig existieren aber Weltverschwörungen, denn die häufig postulierten Verschwörer wären auf Dauer mindestens so verfeindet wie die Religionen untereinander. Die in jedem Falle menschenverachtenden Gedankengebäude offenbaren eine Bewusstseinsspaltung, das heißt: Das an sich leistungsfähige Gehirn wird seit unzähligen Generationen auf Fehlhaltungen getrimmt. Der gesundheitliche Schaden des Menschenverstandes dokumentiert sich im gegenwärtigen Weltchaos deutlicher denn je.
Mich erreichte eine Zuschrift:
„Deine kosmonomischen Gedanken/Thesen sprechen mir aus der Seele! Mir ist jedoch keine Staatsform bekannt, die nach derart human-idealistischen Grundregeln handelt oder je gehandelt hätte. Ich befürchte auch, dass es viel zu viele Menschen gibt, die durch falsche, lieblose und aggressionsgeladene Prägung gar nicht in der Lage sind, Deinen kosmonomischen Gedanken zu folgen. Die Hirnforschung bringt diesbezüglich immer wieder interessante Erkenntnisse, wie durch frühkindliche Beeinflussungen ganze Hirnregionen günstig forciert werden können, aber genauso auch fatale Rückbildungen und Fehlentwicklungen möglich sind. Ich glaube, wir haben keine Vorstellung, wie viele kranke Gehirne weltweit unterwegs sind und die Hoffnung, dass Deine als „Kosmonomie“ bezeichneten Werte von so vielen Menschen „getragen“ würden, dass sich weltweit etwas positiv verändern könnte, erscheint mir gleich Null. ...“
Richtigerweise wird hier beschrieben, was ich mit dem Begriff „Interimsmensch“ zu charakterisieren versuche, nämlich einen unfertigen Status des Menschen, der definitiv eine evolutionäre Sackgasse darstellt. Er wird massenhaft zugrunde gehen, während sich aber zunächst nur zögerlich der aufgeklärte, der „sich humanisierende“ Mensch bewähren wird.
Durch Bildung wird er aus sich heraus erstarken, wird nicht indoktriniert, besser, wird sich nicht indoktrinieren lassen wie er auch keiner Partei angehören wird, weil seine individuelle Freiheit niemals einen Fraktionszwang akzeptiert.
Die Hybris des Interimsmenschen ist also eine doppelte: einerseits die wissenschaftlich-technologische Überdrehtheit und andererseits das Leben im Vertrauen und unter Berufung auf Götter. Diese Hirngespinste werden gelobt, um Gnade angefleht, obwohl sie in ihrer Allmacht nicht nur das Schöne, sondern objektiv auch das grausamste Leiden zu verantworten hätten, was jedoch glaubensmäßig zu verdrängen ist.
An „Ground Zero“, wo der Papst für die Opfer betet, hat genau der Gott zugeschlagen und den Terroristen ewiges Heil im Himmel eingeflüstert.
Für die Erdbebenopfer in Haiti beten die Gläubigen weltweit zu dem Gott, der diesen sowieso schon ärmlichsten Inselstaat durch seine unendliche Güte „gesegnet“ hat.
In dieser Bewusstseinsspaltung sich als Krone der Schöpfung aufzuspielen, ist die Hybris schlechthin.
Kommunisten wie Marx und Engels bilden insofern eine Ausnahme, dass sie zwar auf Distanz zum Gottesbegriff gingen, ihre Lehre aber genau nach kirchenerprobtem Muster gewaltsam zur Ersatzreligion umfunktioniert wurde. Nichts anderes stellte der Nationalsozialismus unter Berufung auf andere „Götterdämmerungen“ dar.
Seit Jahrtausenden haben sich die religiös rigorosen Unterwerfungsmethoden in die Menschheit, in alle Kulturkreise eingegraben, sie haben sich evolutionär dermaßen verankert, dass man mit Selbstverständlichkeit formuliert, es sei ein Wesensmerkmal des Menschen, nach Transzendenz zu verlangen.
Dass dies bisher so war und ist, bestreite ich nicht. Dass dies aber so bleiben müsse, bezweifele ich ganz entschieden.
Trotz und wegen der religiösen Einbettung der Staaten und Völker beklagt man immer wieder die menschliche Hybris, das sich selbst Überschätzen, die Arroganz, die Überheblichkeit als krasses Gegenteil von Demut vor Gott.
Diese Hybris wuchert weiter mit jedem wissenschaftlich-technologischen Fortschritt, denken wir beispielsweise an die Genforschung, besonders in der Humanmedizin mit den noch ungeahnten Möglichkeiten des im wörtlichen Sinne Missbrauchs.
Da helfen keine Ethik-Kommissionen irgendwelcher Popen und „Weltreligionen“, die ihre eigenen Autoritäten auf eben einer Hybris aufbauen, nämlich der irrwitzigen Selbstüberschätzung unter Berufung auf irgendwelche abstrusen Gottheiten. Es handelt sich um Herrscher, die das um Ehrlichkeit bemühte menschliche Individuum klein und dumm halten, es belügen, um egoistisch, gar Gott ähnlich oder in seinem Namen zu walten.
Der Zustand der Welt im Jahre 2010 trägt viele Merkmale der religiös stets beschworenen Apokalypse, denn Religionen feiern die Abkehr vom realen Leben, die Flucht ins fiktive Jenseits.
Bleiben wir unsererseits realistisch, ein Ende des Gotteswahns als Massenbewegung ist nicht in Sicht.
Ebenso wenig existieren aber Weltverschwörungen, denn die häufig postulierten Verschwörer wären auf Dauer mindestens so verfeindet wie die Religionen untereinander. Die in jedem Falle menschenverachtenden Gedankengebäude offenbaren eine Bewusstseinsspaltung, das heißt: Das an sich leistungsfähige Gehirn wird seit unzähligen Generationen auf Fehlhaltungen getrimmt. Der gesundheitliche Schaden des Menschenverstandes dokumentiert sich im gegenwärtigen Weltchaos deutlicher denn je.
Mich erreichte eine Zuschrift:
„Deine kosmonomischen Gedanken/Thesen sprechen mir aus der Seele! Mir ist jedoch keine Staatsform bekannt, die nach derart human-idealistischen Grundregeln handelt oder je gehandelt hätte. Ich befürchte auch, dass es viel zu viele Menschen gibt, die durch falsche, lieblose und aggressionsgeladene Prägung gar nicht in der Lage sind, Deinen kosmonomischen Gedanken zu folgen. Die Hirnforschung bringt diesbezüglich immer wieder interessante Erkenntnisse, wie durch frühkindliche Beeinflussungen ganze Hirnregionen günstig forciert werden können, aber genauso auch fatale Rückbildungen und Fehlentwicklungen möglich sind. Ich glaube, wir haben keine Vorstellung, wie viele kranke Gehirne weltweit unterwegs sind und die Hoffnung, dass Deine als „Kosmonomie“ bezeichneten Werte von so vielen Menschen „getragen“ würden, dass sich weltweit etwas positiv verändern könnte, erscheint mir gleich Null. ...“
Richtigerweise wird hier beschrieben, was ich mit dem Begriff „Interimsmensch“ zu charakterisieren versuche, nämlich einen unfertigen Status des Menschen, der definitiv eine evolutionäre Sackgasse darstellt. Er wird massenhaft zugrunde gehen, während sich aber zunächst nur zögerlich der aufgeklärte, der „sich humanisierende“ Mensch bewähren wird.
Durch Bildung wird er aus sich heraus erstarken, wird nicht indoktriniert, besser, wird sich nicht indoktrinieren lassen wie er auch keiner Partei angehören wird, weil seine individuelle Freiheit niemals einen Fraktionszwang akzeptiert.
Die Hybris des Interimsmenschen ist also eine doppelte: einerseits die wissenschaftlich-technologische Überdrehtheit und andererseits das Leben im Vertrauen und unter Berufung auf Götter. Diese Hirngespinste werden gelobt, um Gnade angefleht, obwohl sie in ihrer Allmacht nicht nur das Schöne, sondern objektiv auch das grausamste Leiden zu verantworten hätten, was jedoch glaubensmäßig zu verdrängen ist.
An „Ground Zero“, wo der Papst für die Opfer betet, hat genau der Gott zugeschlagen und den Terroristen ewiges Heil im Himmel eingeflüstert.
Für die Erdbebenopfer in Haiti beten die Gläubigen weltweit zu dem Gott, der diesen sowieso schon ärmlichsten Inselstaat durch seine unendliche Güte „gesegnet“ hat.
In dieser Bewusstseinsspaltung sich als Krone der Schöpfung aufzuspielen, ist die Hybris schlechthin.
Freitag, 8. Januar 2010
Sequenzen von Skepsis (18)
Aphorismen zum Nachdenken und zum Zitieren:
196
Nicht die täglichen desaströsen Nachrichten charakterisieren die Gesellschaft, vielmehr die Sucht nach Kriminalität, Verbrechen, Intrigen, Gewalt und Grausamkeit als Freizeitunterhaltung. Eine tragisch komische Masse Mensch ohne wirkliche Perspektive.
197
Allenthalben der Aufschrei: „Klimawandel!“
„Irrtum,“ haucht ein Lüftchen zurück: „etliche Dimensionen bescheidener: nur Lebenswandel.“
198
Ursache und Wirkung: Gott und Krieg. - Oder umgekehrt.
199
Wendehälse sind Menschen, organisiert in riesigen Schwärmen – einfach flatterhaft.
200
Götterspeise! - Wer führt den Löffel oder gibt ihn ab?
201
Man sorge für Kompliziertheit des Drecks und komme als saubere Kompetenz durch.
202
Schönheit und Gott? – Er ist doch nicht von dieser Welt!
203
Der Sinn des Lebens zeigt sich nicht; es gibt viele Sinne im Leben, die sich mit allen Sinnen wahrnehmen – und auch genießen – lassen.
204
Freiheit führt behutsam, sonst ist sie keine.
205
Demokratie, so scheint es, war ein aufflackerndes Intermezzo im Drama der endlich aufweichenden Religionen.
Demokratie aber ist keine Religion, ganz im Gegenteil, sie ist die einzige Kraft, Religion aus der Politik ausschließlich in die Privatsphäre zu entlassen.
206
Was du sagst, wird gegen dich verwendet, was du nicht sagst, ebenso. Indem du bist, provozierst du bereits die Welt der niederen Instinkte. Rechne damit!
207
Ist es nicht deprimierend belustigend, wie oft sich Menschen der Lust verweigern?
*****
© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com
196
Nicht die täglichen desaströsen Nachrichten charakterisieren die Gesellschaft, vielmehr die Sucht nach Kriminalität, Verbrechen, Intrigen, Gewalt und Grausamkeit als Freizeitunterhaltung. Eine tragisch komische Masse Mensch ohne wirkliche Perspektive.
197
Allenthalben der Aufschrei: „Klimawandel!“
„Irrtum,“ haucht ein Lüftchen zurück: „etliche Dimensionen bescheidener: nur Lebenswandel.“
198
Ursache und Wirkung: Gott und Krieg. - Oder umgekehrt.
199
Wendehälse sind Menschen, organisiert in riesigen Schwärmen – einfach flatterhaft.
200
Götterspeise! - Wer führt den Löffel oder gibt ihn ab?
201
Man sorge für Kompliziertheit des Drecks und komme als saubere Kompetenz durch.
202
Schönheit und Gott? – Er ist doch nicht von dieser Welt!
203
Der Sinn des Lebens zeigt sich nicht; es gibt viele Sinne im Leben, die sich mit allen Sinnen wahrnehmen – und auch genießen – lassen.
204
Freiheit führt behutsam, sonst ist sie keine.
205
Demokratie, so scheint es, war ein aufflackerndes Intermezzo im Drama der endlich aufweichenden Religionen.
Demokratie aber ist keine Religion, ganz im Gegenteil, sie ist die einzige Kraft, Religion aus der Politik ausschließlich in die Privatsphäre zu entlassen.
206
Was du sagst, wird gegen dich verwendet, was du nicht sagst, ebenso. Indem du bist, provozierst du bereits die Welt der niederen Instinkte. Rechne damit!
207
Ist es nicht deprimierend belustigend, wie oft sich Menschen der Lust verweigern?
*****
© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com
Der Turm zu Babylon
Ein hohlgeistiger Wurm
baute sich einen Turm
und grüßte die Wüste.
Er gab sich die Blöße
in arabischer Größe.
Der finanzschwere Scheich
durch Öl ward sehr reich.
Ausbeuten von Leuten
sein monarchisches Leiden,
die Löhne bescheiden.
Nur notwendig der Plan
im gierigen Größenwahn.
Hoch hinaus! – Geld geht aus.
Sehr alter Irrtum schon:
Der Turm zu Babylon.
baute sich einen Turm
und grüßte die Wüste.
Er gab sich die Blöße
in arabischer Größe.
Der finanzschwere Scheich
durch Öl ward sehr reich.
Ausbeuten von Leuten
sein monarchisches Leiden,
die Löhne bescheiden.
Nur notwendig der Plan
im gierigen Größenwahn.
Hoch hinaus! – Geld geht aus.
Sehr alter Irrtum schon:
Der Turm zu Babylon.
Donnerstag, 7. Januar 2010
Kosmonome Befindlichkeit
Befindlichkeiten einer Gesellschaft unterliegen Strömungen, denen der Einzelne wenig entgegenzusetzen vermag, es sei denn, die bedingte Flucht durch Rückzug oder gar „Ausstieg“. Die eingeläutete Zukunft wird derartiges Verhalten jedoch erschweren und schon bald verhindern.
Geboren aus einer allgemeinen konservativ-knöchernen Prüderie und einem Hurra-Patriotismus, der seine Freiheit gewaltig flachgelegt hatte, entstanden einst die ach so viel zitierten 68er. Und wie alle Revoluzzer schossen sie zwar über ihre Ziele hinaus, die sie in der überwiegenden Anhängerschaft mangels Konzeption sowieso nicht formulieren konnten, aber sie bewirkten eine allgemein leichtere Sicht der Dinge, weil ihr „Fuck for Peace“ viel Wahrheit darstellte, zumal mit „Flower Power“ in jungen Jahren.
Dass auch da Vieles durcheinander ging mit fernen Kampfgenossen a la Che Guevara (1967 verstorben) und anderen alles andere als gewaltfreien Ideologen, beweist das Heuchlerische der 68er, die mehrheitlich die Zusammenhänge über ihrer allgemeinen Geilheitsszene gar nicht kannten.
Die aus diesem Wirrwarr erwachsen in leitende Funktionen gerieten, setzten mit „antiautoritärer Erziehung“ ihre Blümchenphilosophie um und lassen uns alle die Ernte einer hohnsprechenden Bildungskonzeption einfahren.
Der angeblichen sexuellen Befreiung folgte die ideologisierte Frauenbewegung, die schlicht heraus von einer verwerflichen männlichen Sexualität fabulierte und eine mimosenhafte, uralte Prüderie wiederbelebte. Männer waren zu aller Verderbtheit fähig, da passte die Predigt eines hohen Domherrn ins Konzept, der allen Ernstes davor warnte, dass Väter ihre Säuglinge trockenlegten, wäre doch die sexuelle Versuchung allgegenwärtig. Jeder Vater von Töchtern galt als potentieller ...... ! Neuerdings erwischt es aber auch Frauen, die nun sensationslüstern wegen Knabenmisshandlungen vorbestellt werden.
Dass Misshandlungen und Missbrauch von Menschen rechtswidrig sind, steht außer Frage, sodass ich forciere: Wer missbraucht Menschen verwerflicher als Regenten, die Menschen für politische Ziele in den Krieg verpflichten, um andere Menschen zu töten und um letztlich selbst getötet zu werden?
Vor einiger Zeit diskutierte man in den Niederlanden, ob nicht zwölfjährigen jungen Menschen unbeeinträchtigt und nach erfolgter tabuloser Aufklärung Geschlechtsverkehr erlaubt sein sollte. – Natürlich eine aufwühlende Herausforderung!
Mir scheint, der Begriff „Missbrauch“ benötigt eine gründliche religiöse Entrümpelung und nicht minder eine psychologisch-religionsfreie Definition, die sich daran orientiert, dass Gewalt, Zwang und Erpressung nicht zu tolerieren sind, sexuelle Lebensfreude im Einklang reifer Partner aber nicht Gegenstand öffentlichen Interesses oder gar der Strafverfolgung sein kann. In einer konsequenten Rechtsprechung, befreit von traditioneller Sexualfeindlichkeit, könnte sich eine humane Gesellschaft fortentwickeln. Doch offensichtlich besteht derzeit wenig Bedarf dazu in der Öffentlichkeit, die sich vermehrt um Durchsichtigkeit jeder individuellen Angelegenheit bemüht; was man liest, welche Speisen man bevorzugt, wohin man reist, der Kontostand, Vorlieben, Abneigungen – alles längst mit staatlicher Absegnung oder Initiative missbraucht!
Die Gutgläubigen, die jeder Philosophie etwas abgewinnen, wehren sich nicht, weil sie keine Vorstellungen von der Skrupellosigkeit der Datenschnüffelei haben, von der sie direkt betroffen sind. Grundlagen für den beispiellosen „freiwilligen“ Demokratieabbau sind konstruierte Feinbilder, die sich aus politischen Terrorszenarien ableiten und ebenso jede Naturkatastrophe zur Verunsicherung der Massen hoch dramatisieren bis hin zum biblischen Apokalypse-Ende.
In perfider Regelmäßigkeit stützt der Kapitalismus Verbrechernaturen als Staatsmänner, da sie angeblich wichtige Verbündete im Anti-Terrorismus, früher auch Anti-Kommunismus darstellen. Zeigen die so geförderten Schergen ihr tatsächliches Gemüt und schlachten ab, was sich ihnen als Opposition entgegenstellt, hat der gerechte Kapitalismus allen Grund, nunmehr gegen solche Schurken vorzugehen, das Land mit Krieg und Chaos zu überziehen – im Interesse von Freiheit und Demokratie, ungeniert verlogen. Ein paar Millionen Tote, auch durch Sanktionen besonders gegen die Zivilbevölkerung liegen nüchtern innerhalb des Kalküls und sind unbedeutend angesichts der Gewinne von Waffenherstellern und -exporteuren. In Europa wäre die terroristische Bedrohung kaum vorhanden, hätten sich die hiesigen Regierungen aus den US-amerikanischen Kriegsambitionen herausgehalten und erkannt, dass der mächtigste und grausamste Terrorist noch vor einem Jahr G.W. Bush hieß und dass sein Nachfolger bisher wenig änderte, denn die Geld- und Machtclans pflegen sich bei Zeiten um „geeignete“ Nachfolger zu kümmern.
Der Terrorismus ist hausgemacht, um die Demokratie – so zart die Pflanze überhaupt ist – auszutrocknen. Wenige Kartelle besitzen das alleinige Entscheidungsvermögen, das Wählerpublikum stellt lediglich die durch Propaganda zu beeinflussende Fußvolkmasse.
Peter Scholl-Latour, anerkannter Journalist und Autor, sagte im Herbst 2007 in einer Fernsehsendung sinngemäß, eine freie Presse gäbe es nicht mehr, da dort nur wenige Personen entschieden, was veröffentlicht werden dürfe. Seine Meinung (Scholl-Latours; d. Verf.) könne er eigentlich nur noch über seine Bücher verbreiten, weil die sich eben gut verkauften.
Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich hinzufügen, dass es mir schon vor einigen Jahren unmöglich war, in den Medien anthroposophie-kritische Beiträge zu veröffentlichen. Entweder hieß es seitens der Redaktionen lapidar, man hätte sich eben dagegen entschieden, oder bei einzelnen Redakteuren kam die ehrliche, sinngemäße Antwort: „Wenn ich das bringe, ist das wahrscheinlich mein letzter Tag in dem Hause.“
Jeder kann mit entsprechenden Programmen via Internet jedem in den Garten schauen, Vorgänge am und rund ums Haus verfolgen. Und damit auch diese Neugier dokumentiert wird, müssen zur „Terrorismusabwehr“ die Computerdaten aller Einwohner ebenfalls elektronisch abgeheftet werden. Tatsächliche Terroristen wissen solche Klippen allerdings zu umgehen. Dennoch, Demokratie muss angeblich durch Transparenz geschützt werden.
Aus dieser Umklammerung löst sich niemand mehr. George Orwells pessimistische Vision nimmt Gestalt an.
Im Gespür haben das inzwischen die meisten in der noch zivilisierten Welt; allein ihre Religionen als Ursache all dieser Desaster hindern sie daran, Alternativen zu suchen. Ohnmacht lastet archaisch auf den Massen, die nicht in der Lage sind, über den eigenen Schatten zu schauen, vergleichbar den Zeiten, als noch das geozentrische Weltbild galt.
Das bedeutet aber zu relativieren, denn für die absolute Mehrheit der Erdbevölkerung existiert in ihrer bedrängten Enge nicht einmal die Geozentrik, sondern lediglich die eigene Miniaturwelt, die von esoterischem Sud, von astralen Magien und Geheimnissen des Glaubens überquillt. „Such’ ihn überm Sternenzelt“, den Schöpfer! Man stelle sich einen derartigen Urheber vor, einen Architekten, einen Maler, einen Komponisten, einen Philosophen der Glorie allenthalben und ebenso des Untergangs, eben des Werdens und Vergehens in einem Universum, das uns Menschen beeindruckt und zugleich überfordert. Diese Schöpferkraft soll sich kümmern, ob ein Kind verbotenerweise nascht, ob sich Menschen sexuell vereinigen oder wie unter welchen Umständen sterben! Ein fortwährender alberner Strudel, des Schwindels, die Basis der Religiosität.
Befindlichkeiten unterliegen nicht nur für die Massen dem Zeitgeist-Diktat, denn der Zeitgeist ist bisher unverändert das größte Notstandsgebiet der Menschheit, dem nicht durch Entwicklungshilfe beizukommen ist, fehlt doch überhaupt eine Gesellschaft mit höherem Menschlichkeitsverständnis, und vor allem fehlt die Erkenntnis: Wir haben bisher trotz einiger erschlossener Naturgeheimnisse nichts verstanden, im Besonderen nicht den Menschen, weil man sich geistig primitiv vorzugsweise mit „Göttern“, statt mit Menschen einlässt und innerhalb derartiger Sucht die Naturgesetze, die Evolution weitreichend ignoriert.
Die Natur – nicht irgendein göttliches Wesen – wird unabhängig von „ethischen Werten“, ohne Sentimentalitäten aussondern, denn das viel zitierte Weltende der religiös Abgehobenen stellt eine Selbstüberschätzung dar: Die Menschen mögen sich nach mageren zwei Millionen Jahren beschämender Existenz vernichten, aber der faszinierende Globus Erde innerhalb einer Milliarden Jahre umfassenden Geschichte offeriert noch ganz andere Möglichkeiten. Eine Option dafür ist der Mensch, der sich besinnt. Das letzte Kapitel ist lange nicht geschrieben. Deshalb lohnt sich Aufklärung: Eine Befindlichkeit, die aus dem Zeitgeist entsteht, sich aber von seinem Diktat löst, um in ferneren Generationen das Diktat als antidemokratisch zu beerdigen.
Nach dieser Entsorgung erst wird die Gesellschaft in die Lage versetzt, humane Werte zu erarbeiten und Methoden der humanen Durchsetzung zu finden.
Kein Paradies wird beginnen, weil es solche Schwärmereien realiter nicht gibt, aber vielleicht neue Menschen – oder doch nur Dinosaurier neuerer Gangart, die sich den nächsten Kometenimpakt oder einen „Urknall“ ausmalen.
Spiritualität als Versenkung in religiösen Glauben und Aberglauben ermöglicht keine Selbstbesinnung und schon gar nicht Selbstbestimmung. Der scheinbare Gewinn solcher Vergeistigung ist leicht nachvollziehbar: Ruhe, Entspannung und Sammlung im Kopf mit positiven Wirkungen auf den Körper.
Heerscharen von Heiligen, Predigern, Gurus und Wundertätigen heilen auf diese Weise zumindest subjektiv und temporär. Spiritualität in der Form meint Ausstieg aus der Realität, meint Selbsttäuschung bis hin zur Selbsthypnose und Ekstase. Auf einer solchen Basis kann keine Gesellschaft funktionieren, die andererseits über Hightec-Instrumentarien verfügt.
Für den aufgeklärten Geist gibt es eine ganz andere Qualität des Spirituellen durch das Wahrnehmen faszinierender natürlicher Zusammenhänge, von denen der Mensch ein Teil ist. Dieses grandiose Szenario erschließt sich ihm nach und nach verständlicher, die Regie mag er wohl nie erkennen, weil seine Rolle in dem Schauspiel kurz und unbedeutend bleibt. Die philosophische Lehre daraus beschreibt eine selbstbewusste Bescheidenheit, und zwar in der Wertschätzung des eigenen evolutionären Standorts innerhalb der kosmologischen „Unendlichkeit“, im Bezug auf die Milliarden Jahre umfassenden geologischen Entwicklungen, unter Berücksichtigung der relativ kurzen Epoche der Menschheitsgeschichte und im Bewusstsein des eigenen, sinnvoller Weise endlichen Lebens auf dieser Bühne. Das ist mit anderen Worten kosmonome Philosophie. Ich erinnere: Kosmos – Welt, Universum; Nomos – Gesetz.
Die kosmonome Befindlichkeit erfordert im Gegensatz zur Religion und Esoterik ein grundlegendes Bildungsniveau, denn Aufklärung ohne Wissen und Bildung gibt es nicht, und es gibt sie schon gar nicht mit „Gott“.
Für den von „Gott“ befreiten Menschen öffnet sich eine Welt in Loslösung von religiös verkitschter Schuldphilosophie und Erlösungsbedürftigkeit unter humaner Nutzung der Zeitlichkeit, jetzt, hier und überall. Hinter jedem Naturphänomen – und der individuelle Mensch ist eines der atemberaubendsten überhaupt – prangt eine Galerie von erhebenden kausalen Abläufen! Sie durch Götterwunder weiterhin zu diskreditieren, ist das entscheidende Drama der Menschheit, die mit „Gott“ eine wesentliche Massenvernichtungswaffe weiterschmiedet.
Stattdessen die Kausalketten Glied für Glied fortschreitend zu verifizieren, sie unter Mühen zu entschlüsseln, ehrt den Menschen, führt ihn zur Bewunderung seiner Umgebung im engsten und weitesten Sinne, lässt ihn demütig Achtung vor der toten Materie und wertschätzendes Mitgefühl, Sorge und Sympathie für die belebte Natur, vor allem für den Mitmenschen empfinden.
Die Befindlichkeit, nunmehr am Scheideweg angelangt zwischen muffigen vaterländischen Hegemonialmentalitäten und Friedensaussichten auf Vernunftbasis, kann nur auf Hoffnung setzen und innerhalb solcher Zitterpartie auf die Überzeugungskraft des Wunders, das Natur heißt.
Sehr wahrscheinlich aber muss „Mutter Natur“ die Menschheit global erst einmal richtig züchtigen, damit alle bedrohende Angst ein Zusammenrücken notfalls erpresst. Denn es ist bisher der Mensch, – nur er! – der gegen Naturgesetze, damit gegen sich selbst verstößt.
Geboren aus einer allgemeinen konservativ-knöchernen Prüderie und einem Hurra-Patriotismus, der seine Freiheit gewaltig flachgelegt hatte, entstanden einst die ach so viel zitierten 68er. Und wie alle Revoluzzer schossen sie zwar über ihre Ziele hinaus, die sie in der überwiegenden Anhängerschaft mangels Konzeption sowieso nicht formulieren konnten, aber sie bewirkten eine allgemein leichtere Sicht der Dinge, weil ihr „Fuck for Peace“ viel Wahrheit darstellte, zumal mit „Flower Power“ in jungen Jahren.
Dass auch da Vieles durcheinander ging mit fernen Kampfgenossen a la Che Guevara (1967 verstorben) und anderen alles andere als gewaltfreien Ideologen, beweist das Heuchlerische der 68er, die mehrheitlich die Zusammenhänge über ihrer allgemeinen Geilheitsszene gar nicht kannten.
Die aus diesem Wirrwarr erwachsen in leitende Funktionen gerieten, setzten mit „antiautoritärer Erziehung“ ihre Blümchenphilosophie um und lassen uns alle die Ernte einer hohnsprechenden Bildungskonzeption einfahren.
Der angeblichen sexuellen Befreiung folgte die ideologisierte Frauenbewegung, die schlicht heraus von einer verwerflichen männlichen Sexualität fabulierte und eine mimosenhafte, uralte Prüderie wiederbelebte. Männer waren zu aller Verderbtheit fähig, da passte die Predigt eines hohen Domherrn ins Konzept, der allen Ernstes davor warnte, dass Väter ihre Säuglinge trockenlegten, wäre doch die sexuelle Versuchung allgegenwärtig. Jeder Vater von Töchtern galt als potentieller ...... ! Neuerdings erwischt es aber auch Frauen, die nun sensationslüstern wegen Knabenmisshandlungen vorbestellt werden.
Dass Misshandlungen und Missbrauch von Menschen rechtswidrig sind, steht außer Frage, sodass ich forciere: Wer missbraucht Menschen verwerflicher als Regenten, die Menschen für politische Ziele in den Krieg verpflichten, um andere Menschen zu töten und um letztlich selbst getötet zu werden?
Vor einiger Zeit diskutierte man in den Niederlanden, ob nicht zwölfjährigen jungen Menschen unbeeinträchtigt und nach erfolgter tabuloser Aufklärung Geschlechtsverkehr erlaubt sein sollte. – Natürlich eine aufwühlende Herausforderung!
Mir scheint, der Begriff „Missbrauch“ benötigt eine gründliche religiöse Entrümpelung und nicht minder eine psychologisch-religionsfreie Definition, die sich daran orientiert, dass Gewalt, Zwang und Erpressung nicht zu tolerieren sind, sexuelle Lebensfreude im Einklang reifer Partner aber nicht Gegenstand öffentlichen Interesses oder gar der Strafverfolgung sein kann. In einer konsequenten Rechtsprechung, befreit von traditioneller Sexualfeindlichkeit, könnte sich eine humane Gesellschaft fortentwickeln. Doch offensichtlich besteht derzeit wenig Bedarf dazu in der Öffentlichkeit, die sich vermehrt um Durchsichtigkeit jeder individuellen Angelegenheit bemüht; was man liest, welche Speisen man bevorzugt, wohin man reist, der Kontostand, Vorlieben, Abneigungen – alles längst mit staatlicher Absegnung oder Initiative missbraucht!
Die Gutgläubigen, die jeder Philosophie etwas abgewinnen, wehren sich nicht, weil sie keine Vorstellungen von der Skrupellosigkeit der Datenschnüffelei haben, von der sie direkt betroffen sind. Grundlagen für den beispiellosen „freiwilligen“ Demokratieabbau sind konstruierte Feinbilder, die sich aus politischen Terrorszenarien ableiten und ebenso jede Naturkatastrophe zur Verunsicherung der Massen hoch dramatisieren bis hin zum biblischen Apokalypse-Ende.
In perfider Regelmäßigkeit stützt der Kapitalismus Verbrechernaturen als Staatsmänner, da sie angeblich wichtige Verbündete im Anti-Terrorismus, früher auch Anti-Kommunismus darstellen. Zeigen die so geförderten Schergen ihr tatsächliches Gemüt und schlachten ab, was sich ihnen als Opposition entgegenstellt, hat der gerechte Kapitalismus allen Grund, nunmehr gegen solche Schurken vorzugehen, das Land mit Krieg und Chaos zu überziehen – im Interesse von Freiheit und Demokratie, ungeniert verlogen. Ein paar Millionen Tote, auch durch Sanktionen besonders gegen die Zivilbevölkerung liegen nüchtern innerhalb des Kalküls und sind unbedeutend angesichts der Gewinne von Waffenherstellern und -exporteuren. In Europa wäre die terroristische Bedrohung kaum vorhanden, hätten sich die hiesigen Regierungen aus den US-amerikanischen Kriegsambitionen herausgehalten und erkannt, dass der mächtigste und grausamste Terrorist noch vor einem Jahr G.W. Bush hieß und dass sein Nachfolger bisher wenig änderte, denn die Geld- und Machtclans pflegen sich bei Zeiten um „geeignete“ Nachfolger zu kümmern.
Der Terrorismus ist hausgemacht, um die Demokratie – so zart die Pflanze überhaupt ist – auszutrocknen. Wenige Kartelle besitzen das alleinige Entscheidungsvermögen, das Wählerpublikum stellt lediglich die durch Propaganda zu beeinflussende Fußvolkmasse.
Peter Scholl-Latour, anerkannter Journalist und Autor, sagte im Herbst 2007 in einer Fernsehsendung sinngemäß, eine freie Presse gäbe es nicht mehr, da dort nur wenige Personen entschieden, was veröffentlicht werden dürfe. Seine Meinung (Scholl-Latours; d. Verf.) könne er eigentlich nur noch über seine Bücher verbreiten, weil die sich eben gut verkauften.
Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich hinzufügen, dass es mir schon vor einigen Jahren unmöglich war, in den Medien anthroposophie-kritische Beiträge zu veröffentlichen. Entweder hieß es seitens der Redaktionen lapidar, man hätte sich eben dagegen entschieden, oder bei einzelnen Redakteuren kam die ehrliche, sinngemäße Antwort: „Wenn ich das bringe, ist das wahrscheinlich mein letzter Tag in dem Hause.“
Jeder kann mit entsprechenden Programmen via Internet jedem in den Garten schauen, Vorgänge am und rund ums Haus verfolgen. Und damit auch diese Neugier dokumentiert wird, müssen zur „Terrorismusabwehr“ die Computerdaten aller Einwohner ebenfalls elektronisch abgeheftet werden. Tatsächliche Terroristen wissen solche Klippen allerdings zu umgehen. Dennoch, Demokratie muss angeblich durch Transparenz geschützt werden.
Aus dieser Umklammerung löst sich niemand mehr. George Orwells pessimistische Vision nimmt Gestalt an.
Im Gespür haben das inzwischen die meisten in der noch zivilisierten Welt; allein ihre Religionen als Ursache all dieser Desaster hindern sie daran, Alternativen zu suchen. Ohnmacht lastet archaisch auf den Massen, die nicht in der Lage sind, über den eigenen Schatten zu schauen, vergleichbar den Zeiten, als noch das geozentrische Weltbild galt.
Das bedeutet aber zu relativieren, denn für die absolute Mehrheit der Erdbevölkerung existiert in ihrer bedrängten Enge nicht einmal die Geozentrik, sondern lediglich die eigene Miniaturwelt, die von esoterischem Sud, von astralen Magien und Geheimnissen des Glaubens überquillt. „Such’ ihn überm Sternenzelt“, den Schöpfer! Man stelle sich einen derartigen Urheber vor, einen Architekten, einen Maler, einen Komponisten, einen Philosophen der Glorie allenthalben und ebenso des Untergangs, eben des Werdens und Vergehens in einem Universum, das uns Menschen beeindruckt und zugleich überfordert. Diese Schöpferkraft soll sich kümmern, ob ein Kind verbotenerweise nascht, ob sich Menschen sexuell vereinigen oder wie unter welchen Umständen sterben! Ein fortwährender alberner Strudel, des Schwindels, die Basis der Religiosität.
Befindlichkeiten unterliegen nicht nur für die Massen dem Zeitgeist-Diktat, denn der Zeitgeist ist bisher unverändert das größte Notstandsgebiet der Menschheit, dem nicht durch Entwicklungshilfe beizukommen ist, fehlt doch überhaupt eine Gesellschaft mit höherem Menschlichkeitsverständnis, und vor allem fehlt die Erkenntnis: Wir haben bisher trotz einiger erschlossener Naturgeheimnisse nichts verstanden, im Besonderen nicht den Menschen, weil man sich geistig primitiv vorzugsweise mit „Göttern“, statt mit Menschen einlässt und innerhalb derartiger Sucht die Naturgesetze, die Evolution weitreichend ignoriert.
Die Natur – nicht irgendein göttliches Wesen – wird unabhängig von „ethischen Werten“, ohne Sentimentalitäten aussondern, denn das viel zitierte Weltende der religiös Abgehobenen stellt eine Selbstüberschätzung dar: Die Menschen mögen sich nach mageren zwei Millionen Jahren beschämender Existenz vernichten, aber der faszinierende Globus Erde innerhalb einer Milliarden Jahre umfassenden Geschichte offeriert noch ganz andere Möglichkeiten. Eine Option dafür ist der Mensch, der sich besinnt. Das letzte Kapitel ist lange nicht geschrieben. Deshalb lohnt sich Aufklärung: Eine Befindlichkeit, die aus dem Zeitgeist entsteht, sich aber von seinem Diktat löst, um in ferneren Generationen das Diktat als antidemokratisch zu beerdigen.
Nach dieser Entsorgung erst wird die Gesellschaft in die Lage versetzt, humane Werte zu erarbeiten und Methoden der humanen Durchsetzung zu finden.
Kein Paradies wird beginnen, weil es solche Schwärmereien realiter nicht gibt, aber vielleicht neue Menschen – oder doch nur Dinosaurier neuerer Gangart, die sich den nächsten Kometenimpakt oder einen „Urknall“ ausmalen.
Spiritualität als Versenkung in religiösen Glauben und Aberglauben ermöglicht keine Selbstbesinnung und schon gar nicht Selbstbestimmung. Der scheinbare Gewinn solcher Vergeistigung ist leicht nachvollziehbar: Ruhe, Entspannung und Sammlung im Kopf mit positiven Wirkungen auf den Körper.
Heerscharen von Heiligen, Predigern, Gurus und Wundertätigen heilen auf diese Weise zumindest subjektiv und temporär. Spiritualität in der Form meint Ausstieg aus der Realität, meint Selbsttäuschung bis hin zur Selbsthypnose und Ekstase. Auf einer solchen Basis kann keine Gesellschaft funktionieren, die andererseits über Hightec-Instrumentarien verfügt.
Für den aufgeklärten Geist gibt es eine ganz andere Qualität des Spirituellen durch das Wahrnehmen faszinierender natürlicher Zusammenhänge, von denen der Mensch ein Teil ist. Dieses grandiose Szenario erschließt sich ihm nach und nach verständlicher, die Regie mag er wohl nie erkennen, weil seine Rolle in dem Schauspiel kurz und unbedeutend bleibt. Die philosophische Lehre daraus beschreibt eine selbstbewusste Bescheidenheit, und zwar in der Wertschätzung des eigenen evolutionären Standorts innerhalb der kosmologischen „Unendlichkeit“, im Bezug auf die Milliarden Jahre umfassenden geologischen Entwicklungen, unter Berücksichtigung der relativ kurzen Epoche der Menschheitsgeschichte und im Bewusstsein des eigenen, sinnvoller Weise endlichen Lebens auf dieser Bühne. Das ist mit anderen Worten kosmonome Philosophie. Ich erinnere: Kosmos – Welt, Universum; Nomos – Gesetz.
Die kosmonome Befindlichkeit erfordert im Gegensatz zur Religion und Esoterik ein grundlegendes Bildungsniveau, denn Aufklärung ohne Wissen und Bildung gibt es nicht, und es gibt sie schon gar nicht mit „Gott“.
Für den von „Gott“ befreiten Menschen öffnet sich eine Welt in Loslösung von religiös verkitschter Schuldphilosophie und Erlösungsbedürftigkeit unter humaner Nutzung der Zeitlichkeit, jetzt, hier und überall. Hinter jedem Naturphänomen – und der individuelle Mensch ist eines der atemberaubendsten überhaupt – prangt eine Galerie von erhebenden kausalen Abläufen! Sie durch Götterwunder weiterhin zu diskreditieren, ist das entscheidende Drama der Menschheit, die mit „Gott“ eine wesentliche Massenvernichtungswaffe weiterschmiedet.
Stattdessen die Kausalketten Glied für Glied fortschreitend zu verifizieren, sie unter Mühen zu entschlüsseln, ehrt den Menschen, führt ihn zur Bewunderung seiner Umgebung im engsten und weitesten Sinne, lässt ihn demütig Achtung vor der toten Materie und wertschätzendes Mitgefühl, Sorge und Sympathie für die belebte Natur, vor allem für den Mitmenschen empfinden.
Die Befindlichkeit, nunmehr am Scheideweg angelangt zwischen muffigen vaterländischen Hegemonialmentalitäten und Friedensaussichten auf Vernunftbasis, kann nur auf Hoffnung setzen und innerhalb solcher Zitterpartie auf die Überzeugungskraft des Wunders, das Natur heißt.
Sehr wahrscheinlich aber muss „Mutter Natur“ die Menschheit global erst einmal richtig züchtigen, damit alle bedrohende Angst ein Zusammenrücken notfalls erpresst. Denn es ist bisher der Mensch, – nur er! – der gegen Naturgesetze, damit gegen sich selbst verstößt.
Samstag, 2. Januar 2010
Sequenzen von Skepsis (17)
Aphorismen zum Nachdenken und zum Zitieren:
184
Hitler ist ein Prinzip, das heute weltweit lebendiger ist als diese lächerliche Person.
185
„Wie gelangt man zur Weisheit?“ fragte der heranwachsende Enkel seinen inzwischen erblindeten Großvater. „Halte Abstand zu Erleuchteten, denn sie blenden.“
186
Frei nach Orwell gibt es Tiere im Staate der gleichen Rechte, die sind gleicher als andere, bekanntlich sind es die Schweine.
Die Einen züchten sie heute millionenfach zur genüsslichen Verspeisung, die Anderen schaudert es bei dem Gedanken. Kommt hinzu, der Mensch besitzt „gentechnische“ Verwandtschaften. So grunzt er und quiekt.
187
Europa kotzte glaubenstrunken sein ganzes Christentum in Kolonialreichen aus. Es ist höchste Zeit für Wiedergutmachung, doch Europa hat jetzt Durchfall.
188
Der nie lebte, kann nicht tot sein. – So ist das mit Gott.
189
Verstöße gegen die Naturgesetze offenbaren sich spätestens durch Ausbleiben der Funktionalität. Umso mehr gibt mir die selbstsichere Arbeitsweise der Psychologie Rätsel auf.
190
Die Erkenntnisweise der Gutmenschen bewirkt ein minimales Problembewusstsein, das als Weltfremdheit dem Realisten phänomenal erscheint.
191
Das Leid, das man anderen gewollt oder unbeabsichtigt zufügt, kommt harsch über einen, wenn man erkennt, selbst das Leid zu sein. Aber wer erleidet schon einen solchen Anfall? Immerhin wird Reue dadurch ehrlich und unterliegt doch der Versuchung lediglich zum Selbstmitleid.
192
Was ist Aberglaube?
Die antiken Götter seien ausgestanden, Religionen seien friedlich, es gäbe keine neuen Götter, die eigene Fasson sei seligmachend.
193
Die weit verbreitete Bereitschaft zum Quälen und Foltern Anderer mag in einer allgemeinen Menschenverachtung gären – das jeweilige Ich eingeschlossen -, auch als obskure Rache für erfahrenes und indifferent noch zu erwartendes eigenes Leid.
194
Meine bescheidene Notwehr gegen eure rastlos ratlos agierenden Bildungsreformen ist eure Namensnennung. Doch so wie ihr kommt, seid ihr auch schon wieder weg, man kann und möchte sich nicht erinnern. – Ihr kommt davon.
195
Ein erfolgreicher Astronom versicherte mir, er sei in keiner Vereinigung Mitglied und er habe auch nicht vor, aufgrund früherer Erfahrungen das jemals zu ändern.
Mir ging auf: Da ist Astronomie verinnerlicht, ist frei von Schickeria und frei von wissenschaftlicher Sektiererei.
*****
© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com
184
Hitler ist ein Prinzip, das heute weltweit lebendiger ist als diese lächerliche Person.
185
„Wie gelangt man zur Weisheit?“ fragte der heranwachsende Enkel seinen inzwischen erblindeten Großvater. „Halte Abstand zu Erleuchteten, denn sie blenden.“
186
Frei nach Orwell gibt es Tiere im Staate der gleichen Rechte, die sind gleicher als andere, bekanntlich sind es die Schweine.
Die Einen züchten sie heute millionenfach zur genüsslichen Verspeisung, die Anderen schaudert es bei dem Gedanken. Kommt hinzu, der Mensch besitzt „gentechnische“ Verwandtschaften. So grunzt er und quiekt.
187
Europa kotzte glaubenstrunken sein ganzes Christentum in Kolonialreichen aus. Es ist höchste Zeit für Wiedergutmachung, doch Europa hat jetzt Durchfall.
188
Der nie lebte, kann nicht tot sein. – So ist das mit Gott.
189
Verstöße gegen die Naturgesetze offenbaren sich spätestens durch Ausbleiben der Funktionalität. Umso mehr gibt mir die selbstsichere Arbeitsweise der Psychologie Rätsel auf.
190
Die Erkenntnisweise der Gutmenschen bewirkt ein minimales Problembewusstsein, das als Weltfremdheit dem Realisten phänomenal erscheint.
191
Das Leid, das man anderen gewollt oder unbeabsichtigt zufügt, kommt harsch über einen, wenn man erkennt, selbst das Leid zu sein. Aber wer erleidet schon einen solchen Anfall? Immerhin wird Reue dadurch ehrlich und unterliegt doch der Versuchung lediglich zum Selbstmitleid.
192
Was ist Aberglaube?
Die antiken Götter seien ausgestanden, Religionen seien friedlich, es gäbe keine neuen Götter, die eigene Fasson sei seligmachend.
193
Die weit verbreitete Bereitschaft zum Quälen und Foltern Anderer mag in einer allgemeinen Menschenverachtung gären – das jeweilige Ich eingeschlossen -, auch als obskure Rache für erfahrenes und indifferent noch zu erwartendes eigenes Leid.
194
Meine bescheidene Notwehr gegen eure rastlos ratlos agierenden Bildungsreformen ist eure Namensnennung. Doch so wie ihr kommt, seid ihr auch schon wieder weg, man kann und möchte sich nicht erinnern. – Ihr kommt davon.
195
Ein erfolgreicher Astronom versicherte mir, er sei in keiner Vereinigung Mitglied und er habe auch nicht vor, aufgrund früherer Erfahrungen das jemals zu ändern.
Mir ging auf: Da ist Astronomie verinnerlicht, ist frei von Schickeria und frei von wissenschaftlicher Sektiererei.
*****
© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com
Mittwoch, 30. Dezember 2009
Was zu erwarten war
Bald jährt sich der Tag der überschwänglichen Amtseinführung des US-Päsidenten Barack Obama, und die Bilanz seiner vollmundigen Ankündigungen ist so ernüchternd wie für den aufrichtig demokratischen Bürger schon das gesamte Wahlprozedere in den USA, das mit Geld alles und mit freiheitlicher Demokratie auf der Basis von Gleichberechtigung ( in des Wortes Bedeutung) gar nichts zu tun hat.
Die meisten Diktaturen des Globus berufen sich erst gar nicht auf Demokratie, zeigen ungeschminkt ihr grausiges Gesicht. Anders die USA: Sie blenden mit freiheitlichem Grinsen und herrschen regide weltweit, sie sind de facto keine Demokratie!
Es sei denn, man versteht unter dem eindeutigen Wort neuerdings etwas völlig anderes.
Unter kosmonomer Betrachtung schmerzt es, wie die USA ihre unter großen Opfern errungenen Freiheitsideale verraten.
Und gerade unter kosmonomer Beurteilung wird deutlich, was Freiheit anrichtet, wenn sie die Bildung der Bürger vernachlässigt, die Bürger dadurch von Staats wegen geringschätzt, um sich ideologisch, in diesem Falle kapitalistisch, über alle humanen Werte zu erheben.
Es verwundert keineswegs, dass auch in den Vasallen-Staaten der USA Bildungsprobleme ganz oben anstehen – nicht selten einhergehend mit esoterischem und evangelikalem Wildwuchs und einem völlig falschen Verständnis bezüglich der Religionsfreiheit.
Der blumige „Yes-we-can“-Prediger Obama treibt weiter Krieg im Irak auf der Basis der Lügen seines Vorgängers und Kriegsverbrechers George W. Bush, Obama „stockt auf“ in Afghanistan, knickt vor der Israel-Lobby ein (die Besiedelung geraubten Landes geht weiter), Obama kann Guantanamo nicht schließen, bestenfalls in die USA verlegen, Obama kann Folter nicht verhindern, weiter werden in den USA Todesurteile vollstreckt. Obama hat mit wirklich notwendigem Umweltschutz so viel am Hut wie die Story vom schädlichen Kohlendioxid sowieso eine Mär ist.
Und an vielen hier nicht aufzuzählenden Brennpunkten der Welt, in den Gremien der internationalen Menschenrechte und juristischen Verfolgung von Kriegsverbrechen kennen die USA nur die Wahrnehmung ihrer Interessen über die Köpfe der Staatengemeinschaft hinweg.
Dieser Präsident Barack Obama mit dem weltweit bisher umfangreichsten Kriegs-Etat ist ausgezeichneter Friedensnobelpreisträger! – Eine schwere Hypothek für den Frieden, für die Weltpolitik.
Genug Deppen gibt es dennoch, dem Mann, dem System zuzujubeln.
Es geht hier nicht darum, in üblicher Weise ein Feindbild zu erzeugen (die US-Politik lebt seit Jahrzehnten davon), sondern im kosmonom-philosophischen Verständnis Fakten zu erkennen, die eben nicht besser sind als etwa die faschistischen, die kommunistischen, die chinesischen, die vielfältigen religiös-fundamenatlistischen Thesen.
Kosmonomie ist eine Herausforderung für die gesamte Menschheit; sie wird sich nie in lokalen, regionalen, nationalistisch versponnenen Konflikten verschleißen, denn sie versteht sich, bei aller vorhandenen Verletzbarkeit durch eben die örtlichen Statthalter, als universale philosophische Möglichkeit des friedlichen Miteinanders verschiedener Kulturen durch Aufklärung, durch Bildung des Menschen hin zur Befähigung, seine Humanität zu verwirklichen.
Die Menschheit steht erst ganz am Anfang ihres Seins.
Die meisten Diktaturen des Globus berufen sich erst gar nicht auf Demokratie, zeigen ungeschminkt ihr grausiges Gesicht. Anders die USA: Sie blenden mit freiheitlichem Grinsen und herrschen regide weltweit, sie sind de facto keine Demokratie!
Es sei denn, man versteht unter dem eindeutigen Wort neuerdings etwas völlig anderes.
Unter kosmonomer Betrachtung schmerzt es, wie die USA ihre unter großen Opfern errungenen Freiheitsideale verraten.
Und gerade unter kosmonomer Beurteilung wird deutlich, was Freiheit anrichtet, wenn sie die Bildung der Bürger vernachlässigt, die Bürger dadurch von Staats wegen geringschätzt, um sich ideologisch, in diesem Falle kapitalistisch, über alle humanen Werte zu erheben.
Es verwundert keineswegs, dass auch in den Vasallen-Staaten der USA Bildungsprobleme ganz oben anstehen – nicht selten einhergehend mit esoterischem und evangelikalem Wildwuchs und einem völlig falschen Verständnis bezüglich der Religionsfreiheit.
Der blumige „Yes-we-can“-Prediger Obama treibt weiter Krieg im Irak auf der Basis der Lügen seines Vorgängers und Kriegsverbrechers George W. Bush, Obama „stockt auf“ in Afghanistan, knickt vor der Israel-Lobby ein (die Besiedelung geraubten Landes geht weiter), Obama kann Guantanamo nicht schließen, bestenfalls in die USA verlegen, Obama kann Folter nicht verhindern, weiter werden in den USA Todesurteile vollstreckt. Obama hat mit wirklich notwendigem Umweltschutz so viel am Hut wie die Story vom schädlichen Kohlendioxid sowieso eine Mär ist.
Und an vielen hier nicht aufzuzählenden Brennpunkten der Welt, in den Gremien der internationalen Menschenrechte und juristischen Verfolgung von Kriegsverbrechen kennen die USA nur die Wahrnehmung ihrer Interessen über die Köpfe der Staatengemeinschaft hinweg.
Dieser Präsident Barack Obama mit dem weltweit bisher umfangreichsten Kriegs-Etat ist ausgezeichneter Friedensnobelpreisträger! – Eine schwere Hypothek für den Frieden, für die Weltpolitik.
Genug Deppen gibt es dennoch, dem Mann, dem System zuzujubeln.
Es geht hier nicht darum, in üblicher Weise ein Feindbild zu erzeugen (die US-Politik lebt seit Jahrzehnten davon), sondern im kosmonom-philosophischen Verständnis Fakten zu erkennen, die eben nicht besser sind als etwa die faschistischen, die kommunistischen, die chinesischen, die vielfältigen religiös-fundamenatlistischen Thesen.
Kosmonomie ist eine Herausforderung für die gesamte Menschheit; sie wird sich nie in lokalen, regionalen, nationalistisch versponnenen Konflikten verschleißen, denn sie versteht sich, bei aller vorhandenen Verletzbarkeit durch eben die örtlichen Statthalter, als universale philosophische Möglichkeit des friedlichen Miteinanders verschiedener Kulturen durch Aufklärung, durch Bildung des Menschen hin zur Befähigung, seine Humanität zu verwirklichen.
Die Menschheit steht erst ganz am Anfang ihres Seins.
Mittwoch, 23. Dezember 2009
Pseudofeierlich
Das natürliche Bemühen des reflektierenden Menschen, mit sich und seiner Umgebung im Reinen zu leben, hängt von vielen nicht beeinflussbaren Faktoren ab, sicherlich aber auch vom Charakter, von Wissen und Fähigkeiten. Es ergibt sich also ein nicht unbeträchtlicher Anteil an Eigenverantwortung.
Im kosmonomischen Selbstverständnis meint dies, aus theoretischen Thesen Konsequenzen für das praktische Verhalten zu ziehen und sich nicht damit zu begnügen, was Religionen, Ideologien und Mainstream so anbieten.
Der Jahreswechsel, wenngleich nur eine Abfolge willkürlicher Zahlen, birgt für die meisten Menschen einen Imperativ zum Bilanzieren, zum Planen und Hoffen, viel zu oft vereint in pseudofeierlichen Formulierungen und Schwafeleien: Geistliche und Politiker laufen zur Hochform auf und die Medien bringen die Botschaften auch in den kleinkariertesten Flecken, heizen einen Frieden an, der leider keiner ist.
Bedenke ich den kosmisch kurzen „Wimpernschlag“ unseres Lebens, wird mir die Zeit zu wertvoll, ich klinke mich aus solchen Inszenierungen regelmäßig aus.
Bewusst wende ich mich jetzt intensiver Menschen und Dingen zu, die ich mag, eingebunden in natürliche Gegebenheiten, in menschliche Wertschätzungen, in den Genuss des kulturell Herausragenden und in Dankbarkeit, dass mir das möglich ist.
Denn in den überwiegenden Teilen der Erde, aber auch besorgniserregend wieder in Deutschland verhindert man einen verbindlichen Begriff von Freiheit, weil sie auf kosmisch weiten Zusammenhängen und auf objektiver, ehrlicher, humanistischer Gleichberechtigung basiert.
Menschenwürde dieser Art ist denen ungelegen, die in den Krieg ziehen, die an Waffengeschäften reich werden, die für Mediengleichschaltungen verantwortlich zeichnen, die Chaosszenarien an die Wand malen, Bildung vernachlässigen, Armut und Hunger anderer in Kauf nehmen und sich gleichzeitig mit Religion verfilzen.
Kein Verschließen der Augen in den jetzt folgenden besinnlicheren Tagen, aber auch kein Vergessen des individuellen „Jetzt und Hier“.
Unsere Gesellschaft braucht den mündigen Bürger dringender denn je. Mündigkeit erwirbt man im gelebten Leben durch Praxis mit aufgeklärt fundierter Lebenseinstellung.
In diesem Sinne allen Lesern erhellende Feiertage und ein Glückauf für 2010!
Im kosmonomischen Selbstverständnis meint dies, aus theoretischen Thesen Konsequenzen für das praktische Verhalten zu ziehen und sich nicht damit zu begnügen, was Religionen, Ideologien und Mainstream so anbieten.
Der Jahreswechsel, wenngleich nur eine Abfolge willkürlicher Zahlen, birgt für die meisten Menschen einen Imperativ zum Bilanzieren, zum Planen und Hoffen, viel zu oft vereint in pseudofeierlichen Formulierungen und Schwafeleien: Geistliche und Politiker laufen zur Hochform auf und die Medien bringen die Botschaften auch in den kleinkariertesten Flecken, heizen einen Frieden an, der leider keiner ist.
Bedenke ich den kosmisch kurzen „Wimpernschlag“ unseres Lebens, wird mir die Zeit zu wertvoll, ich klinke mich aus solchen Inszenierungen regelmäßig aus.
Bewusst wende ich mich jetzt intensiver Menschen und Dingen zu, die ich mag, eingebunden in natürliche Gegebenheiten, in menschliche Wertschätzungen, in den Genuss des kulturell Herausragenden und in Dankbarkeit, dass mir das möglich ist.
Denn in den überwiegenden Teilen der Erde, aber auch besorgniserregend wieder in Deutschland verhindert man einen verbindlichen Begriff von Freiheit, weil sie auf kosmisch weiten Zusammenhängen und auf objektiver, ehrlicher, humanistischer Gleichberechtigung basiert.
Menschenwürde dieser Art ist denen ungelegen, die in den Krieg ziehen, die an Waffengeschäften reich werden, die für Mediengleichschaltungen verantwortlich zeichnen, die Chaosszenarien an die Wand malen, Bildung vernachlässigen, Armut und Hunger anderer in Kauf nehmen und sich gleichzeitig mit Religion verfilzen.
Kein Verschließen der Augen in den jetzt folgenden besinnlicheren Tagen, aber auch kein Vergessen des individuellen „Jetzt und Hier“.
Unsere Gesellschaft braucht den mündigen Bürger dringender denn je. Mündigkeit erwirbt man im gelebten Leben durch Praxis mit aufgeklärt fundierter Lebenseinstellung.
In diesem Sinne allen Lesern erhellende Feiertage und ein Glückauf für 2010!
Dienstag, 22. Dezember 2009
Sequenzen von Skepsis (16)
Aphorismen zum Nachdenken und zum Zitieren:
172
Europa subventioniert seine Landwirtschaft, damit es großzügig Entwicklungshilfe in noch großzügigere Notgebiete „opfern“ kann, in Gebiete, deren landwirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit verhindert wird.
173
Die Illusion von Gott ist des Menschen Be-, ja Verhinderung.
174
Gotteslästerung und Blasphemie können nur Gläubige begehen.
Wie sollte ein aufgeklärter Geist über Gott lästern, den es gar nicht gibt?
175
Zwischen Liebe und Hass
baut Besonnenheit begehbaren Boden, belastbare Brücken.
176
Der erste Selbsttötungsversuch ist oft die Partner- oder Berufswahl.
177
Der kirchliche Singsang intoniert wahren Katzenjammer: Glanzvolle Hymnen, Oratorien bejubeln das Leid und einen Pyrrhussieg.
178
Wahnvorstellungen beflügeln den Menschen, bis er fliegt.
179
Premierminister, Präsidenten, Kanzler möchten ihrem Volke dienen, so selbstlos edel und hilflos in ihrem masochistischen Machtstreben.
180
Freunde pflegen das Leben,
Kameraden, militärisch erzwungen,
werden im Tode besungen.
181
Im Totalitarismus erträumte und gepriesene Bewegungsfreiheit führt nun zur Kontrolle, Steuerung, Schleusung und zur Durchleuchtung der Privatsphäre, raubt Freiheit. Aber ihr träumt weiter!
182
Konformisten beklagen das „Jammern auf hohem Niveau“, denn sie möchten fundierte Kritik diskreditieren. In der vorgeblichen Zufriedenheit mit dem Blick auf noch „ärmere Teufel“ behindern sie gesellschaftliche Fortschritte, verteidigen oder betreiben Sozialabbau. Man fragt sich, in wessen Diensten sie stehen.
Viele jedenfalls bedienen die Einfalt.
183
Zuviel Durchblick in einer Glaubensgesellschaft kommt weit teurer zu stehen als Schwarzsehen.
*****
© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com
172
Europa subventioniert seine Landwirtschaft, damit es großzügig Entwicklungshilfe in noch großzügigere Notgebiete „opfern“ kann, in Gebiete, deren landwirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit verhindert wird.
173
Die Illusion von Gott ist des Menschen Be-, ja Verhinderung.
174
Gotteslästerung und Blasphemie können nur Gläubige begehen.
Wie sollte ein aufgeklärter Geist über Gott lästern, den es gar nicht gibt?
175
Zwischen Liebe und Hass
baut Besonnenheit begehbaren Boden, belastbare Brücken.
176
Der erste Selbsttötungsversuch ist oft die Partner- oder Berufswahl.
177
Der kirchliche Singsang intoniert wahren Katzenjammer: Glanzvolle Hymnen, Oratorien bejubeln das Leid und einen Pyrrhussieg.
178
Wahnvorstellungen beflügeln den Menschen, bis er fliegt.
179
Premierminister, Präsidenten, Kanzler möchten ihrem Volke dienen, so selbstlos edel und hilflos in ihrem masochistischen Machtstreben.
180
Freunde pflegen das Leben,
Kameraden, militärisch erzwungen,
werden im Tode besungen.
181
Im Totalitarismus erträumte und gepriesene Bewegungsfreiheit führt nun zur Kontrolle, Steuerung, Schleusung und zur Durchleuchtung der Privatsphäre, raubt Freiheit. Aber ihr träumt weiter!
182
Konformisten beklagen das „Jammern auf hohem Niveau“, denn sie möchten fundierte Kritik diskreditieren. In der vorgeblichen Zufriedenheit mit dem Blick auf noch „ärmere Teufel“ behindern sie gesellschaftliche Fortschritte, verteidigen oder betreiben Sozialabbau. Man fragt sich, in wessen Diensten sie stehen.
Viele jedenfalls bedienen die Einfalt.
183
Zuviel Durchblick in einer Glaubensgesellschaft kommt weit teurer zu stehen als Schwarzsehen.
*****
© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com
Samstag, 19. Dezember 2009
Die Umwelt muss vor solchen Leuten geschützt werden
Dass die Umwelt geschützt werden muss, weil sie unsere einzige Lebensgrundlage darstellt, ist eine Binsenweisheit.
Dass die Umwelt faktisch nicht geschützt wird, weil niederste Macht- und Geschäftsinteressen regieren, ist die zweite Binsenweisheit.
Dass zum Schutz der Umwelt eine sorgfältige Analyse von Ursache und Wirkung unumgänglich ist, wäre die dritte Binsenweisheit, die aber bereits alle physischen wie psychischen Kopenhagen-Pilger in diesen Tagen hoffnungslos überfordert, denn sie folgen einem von falschen und verlogenen Propheten in die Welt gesetzten Glauben und besitzen bezüglich klimatischer Zusammenhänge so viel Kompetenz wie ein Pferd vom Fliegen.
Ein Massen-Palaver anlässlich einer „Klima-Konferenz“ wird nicht erfolgreicher durch das Aufbieten von Regierungs- und Staatschefs, die allesamt in ihren jeweiligen Ländern unfähig sind, schuldenfrei zu wirtschaften, gerechte Sozial- und Gesundheitssysteme zu etablieren, chancengleiche und effektive Bildung zu gewährleisten, Arbeitslosenzahlen und menschenunwürdige Not zu minimieren, Korruption und Menschenhandel (Sklaverei) wirksam zu bekämpfen und dem Hunger in der Welt wirklich zu begegnen, die stattdessen mit Kriegen die Umwelt und die Menschen schänden und konzeptionslos nur ihre eitle Selbstdarstellung und nationalistische Einengung beweisen.
Diese aufgeblasenen Vertreter des Misserfolgs, diese naturwissenschaftlich Ahnungslosen bilden sich allen Ernstes ein, das Erdklima auf zwei Grad Erwärmung eindämmen, das Klima „retten“ zu können!
Ausgerechnet grün-faschistoide Kritiker, die der exakten Wissenschaft immer wieder vorwerfen, menschenfeindlich zu sein, Nebenwirkungen zu verharmlosen, ja, gewinnträchtig einzukalkulieren (bezüglich der bezahlten Wissenschaft stimmt das ja), diese esoterischen Spinner und Sektierer wollen die Natur korrigieren, indem sie beispielsweise Kohlendioxid zum Gift erklären und behaupten, das vom Menschen freigesetzte Kohlendioxid verändere ursächlich das Klima!
Umweltschutz, ich wiederhole es, bedeutet eine existenzielle Herausforderung für alle Menschen in der konkreten Verantwortlichkeit vor Ort. Das darf aber nicht bedeuten, im einzelnen Bürger Schuldgefühle zu erzeugen, um ihn zur Kasse bitten zu können, während die Regierungen und Großkonzerne gefräßig und unersättlich weiter ausbeuten und verschleudern, wann und wie immer es in ihre regionale und provinzielle Beschränktheit oder in ihre Hegemonialabsichten passt.
Der nunmehr wichtigste Schutz der Umwelt heißt: Schutz vor diesen Wahnsinnspredigern und ihrer Klimareligion!
Unerlässlich ist aber ein wissenschaftlich sauber begründeter und menschenwürdiger Umweltschutz, objektivierbar, transparent und vor allem methodisch konsequent – längst möglich mit dem heutigen technologischen Entwicklungsstand!
Allerdings bedeutet eine solche Forderung schlichte Tagträumerei in der Welt des Interimsmenschen, des evolutionär noch nicht fertigen Menschen.
Die Kopenhagener UN-Konferenz führte auf bestürzende Weise wieder einmal vor Augen, wie gerade in einer gleichgeschalteten Medienwelt, in einer Zeit bisher nie gekannten Datenflusses durch pseudowissenschaftliche Behauptungen und Aktivitäten die Menschheit in völlig falsche Sichtweisen gedrängt wird, in Szenarien, welche die Menschheit und die Menschlichkeit durch Massenpsychose einerseits und Wachstumsegoismus andererseits lahm legen.
Ein kosmonomes Besinnen wird immer dringlicher.
Dass die Umwelt faktisch nicht geschützt wird, weil niederste Macht- und Geschäftsinteressen regieren, ist die zweite Binsenweisheit.
Dass zum Schutz der Umwelt eine sorgfältige Analyse von Ursache und Wirkung unumgänglich ist, wäre die dritte Binsenweisheit, die aber bereits alle physischen wie psychischen Kopenhagen-Pilger in diesen Tagen hoffnungslos überfordert, denn sie folgen einem von falschen und verlogenen Propheten in die Welt gesetzten Glauben und besitzen bezüglich klimatischer Zusammenhänge so viel Kompetenz wie ein Pferd vom Fliegen.
Ein Massen-Palaver anlässlich einer „Klima-Konferenz“ wird nicht erfolgreicher durch das Aufbieten von Regierungs- und Staatschefs, die allesamt in ihren jeweiligen Ländern unfähig sind, schuldenfrei zu wirtschaften, gerechte Sozial- und Gesundheitssysteme zu etablieren, chancengleiche und effektive Bildung zu gewährleisten, Arbeitslosenzahlen und menschenunwürdige Not zu minimieren, Korruption und Menschenhandel (Sklaverei) wirksam zu bekämpfen und dem Hunger in der Welt wirklich zu begegnen, die stattdessen mit Kriegen die Umwelt und die Menschen schänden und konzeptionslos nur ihre eitle Selbstdarstellung und nationalistische Einengung beweisen.
Diese aufgeblasenen Vertreter des Misserfolgs, diese naturwissenschaftlich Ahnungslosen bilden sich allen Ernstes ein, das Erdklima auf zwei Grad Erwärmung eindämmen, das Klima „retten“ zu können!
Ausgerechnet grün-faschistoide Kritiker, die der exakten Wissenschaft immer wieder vorwerfen, menschenfeindlich zu sein, Nebenwirkungen zu verharmlosen, ja, gewinnträchtig einzukalkulieren (bezüglich der bezahlten Wissenschaft stimmt das ja), diese esoterischen Spinner und Sektierer wollen die Natur korrigieren, indem sie beispielsweise Kohlendioxid zum Gift erklären und behaupten, das vom Menschen freigesetzte Kohlendioxid verändere ursächlich das Klima!
Umweltschutz, ich wiederhole es, bedeutet eine existenzielle Herausforderung für alle Menschen in der konkreten Verantwortlichkeit vor Ort. Das darf aber nicht bedeuten, im einzelnen Bürger Schuldgefühle zu erzeugen, um ihn zur Kasse bitten zu können, während die Regierungen und Großkonzerne gefräßig und unersättlich weiter ausbeuten und verschleudern, wann und wie immer es in ihre regionale und provinzielle Beschränktheit oder in ihre Hegemonialabsichten passt.
Der nunmehr wichtigste Schutz der Umwelt heißt: Schutz vor diesen Wahnsinnspredigern und ihrer Klimareligion!
Unerlässlich ist aber ein wissenschaftlich sauber begründeter und menschenwürdiger Umweltschutz, objektivierbar, transparent und vor allem methodisch konsequent – längst möglich mit dem heutigen technologischen Entwicklungsstand!
Allerdings bedeutet eine solche Forderung schlichte Tagträumerei in der Welt des Interimsmenschen, des evolutionär noch nicht fertigen Menschen.
Die Kopenhagener UN-Konferenz führte auf bestürzende Weise wieder einmal vor Augen, wie gerade in einer gleichgeschalteten Medienwelt, in einer Zeit bisher nie gekannten Datenflusses durch pseudowissenschaftliche Behauptungen und Aktivitäten die Menschheit in völlig falsche Sichtweisen gedrängt wird, in Szenarien, welche die Menschheit und die Menschlichkeit durch Massenpsychose einerseits und Wachstumsegoismus andererseits lahm legen.
Ein kosmonomes Besinnen wird immer dringlicher.
Mittwoch, 16. Dezember 2009
"Weihnacht"
Weihnachten donnert über uns wie ein gesellschaftspolitischer Befehl.
Man muss sich ihm stellen!
Aber wie (!) ?
Flucht erscheint sinnlos, es sei denn in einen unchristlichen Kulturkreis.
Also bleibe ich, stehe zu mir und nutze die Zeit.
„Wer sein Kind liebt, ......“
– Nicht doch, mein Spruch lautet ganz anders:
„Wer sein Kind liebt, gibt ihm Zeit.“
Und natürlich gilt das für jeden Menschen, der einem nahe steht.
Entfernungen spielen da überhaupt keine Rolle.
Mögen andere sich jetzt hetzen, verausgaben und sich glänzend belügen.
Die Zeit um die Sonnenwende ist dem heilig, der Zeit aufbringt zum Verstehen des kosmischen Geschehens, in welchem der Mensch an sich den faszinierendsten Darsteller gibt.
Dazu braucht es aber mehr als einer geweihten Nacht.
Man muss sich ihm stellen!
Aber wie (!) ?
Flucht erscheint sinnlos, es sei denn in einen unchristlichen Kulturkreis.
Also bleibe ich, stehe zu mir und nutze die Zeit.
„Wer sein Kind liebt, ......“
– Nicht doch, mein Spruch lautet ganz anders:
„Wer sein Kind liebt, gibt ihm Zeit.“
Und natürlich gilt das für jeden Menschen, der einem nahe steht.
Entfernungen spielen da überhaupt keine Rolle.
Mögen andere sich jetzt hetzen, verausgaben und sich glänzend belügen.
Die Zeit um die Sonnenwende ist dem heilig, der Zeit aufbringt zum Verstehen des kosmischen Geschehens, in welchem der Mensch an sich den faszinierendsten Darsteller gibt.
Dazu braucht es aber mehr als einer geweihten Nacht.
Donnerstag, 10. Dezember 2009
Noblesse oblige
Der Friedensnobelpreis basiert auf Dynamit,
daher seine Sprengkraft:
Unter den Trägern so manche Granate.
daher seine Sprengkraft:
Unter den Trägern so manche Granate.
Mittwoch, 9. Dezember 2009
Glück und Freiheit bedingen einander
Authentische Beschreibung einer Flucht im Jahre 1958 - Erstveröffentlichung
Meine Geburtsstadt Jena wurde 1945 zwar von amerikanischen Truppen eingenommen, dennoch fiel sie bei der folgenden Teilung Deutschlands unter die sowjetische Herrschaft.
Bald verschlug es meine Familie nach Lindow in der Mark Brandenburg, 70 Kilometer nördlich von Berlin.
In der Provinz mit den Ausläufern der Mecklenburgischen Seenplatte gestaltete sich das Leben bescheiden, die reizvolle Landschaft aber glich so manchen auch nachkriegsbedingten Mangel aus. Und für uns Kinder bot die Gegend ein paradiesisches Entdeckungsfeld.
Über allem jedoch lag eine diffuse Bedrohung durch die Besatzungsmacht, die ihre Präsenz täglich und überall unterstrich, begleitet von bekehrten deutschen Speichelleckern, welche die ruhmreiche Rote Armee als Helden verehrten.
In dieser politischen Stimmungslage leitete mein Vater ein privates Sägewerk, das im direkten Konkurrenzkampf mit einem weiteren volkseigenen Sägebetrieb wesentlich produktiver arbeitete. – Ein Dorn im Auge der Parteifunktionäre!
Es war die Zeit, als meine Mutter mehrere Ausgaben des „Neuen Deutschlands“ kaufte, um daraus Toilettenpapier zu schneiden, mein Vater beim Bürgermeister Beschwerden vortrug, weil es im HO-Laden wochenlang kein Salz oder Speiseöl gab. Es war die Zeit, als Menschen eingesperrt wurden, weil sie in West-Berlin Bleistifte und Radiergummis gekauft hatten. Und längst sagten Bürger dem kommunistischen Regime für immer Ade, indem sie ihr Hab und Gut, Verwandte und Freunde verließen, um im Westen neu zu beginnen.
Es stand fest, dass in diesem System keine Zukunft lag. Heimlich und mit beträchtlichem Risiko bemühte sich mein Vater um eine Arbeitsstelle in Westdeutschland, um bei einer Flucht nicht erst diverse Flüchtlingslager durchlaufen zu müssen. Die Familie hätte sofort eine Wohnung beziehen können.
Er hatte Erfolg mit einer Zusage in Himmelreich bei Kirchzarten.
Da nahm ihm im Januar 1956 auf einer Dienstfahrt mit dem Motorrad ein russischer Militär-Lastwagen die Vorfahrt, es folgte ein monatelanger Krankenhausaufenthalt. Die Stelle konnte nicht auf die Genesung warten.
Es galt, sich bis auf Weiteres dem Kommunismus zu beugen.
Jahrelang dauerte schon der Kampf um ausreichende Holzzuteilungen für das Sägewerk und brachte zunehmend gefährlichere Konflikte mit Partei- und Regierungsstellen. Zudem waren wir praktizierende Katholiken und wir Kinder wurden auch nach dringlichen Ermahnungen nicht bei den Jungen Pionieren angemeldet.
Im Jahr 1958 verfügten die Kommunisten das Ende der privaten Sägerei und boten stattdessen eine minder bezahlte Stelle im VEB-Sägewerk an. Für meine Eltern war dies im Herbst 1958 der Grund, erneut über eine konkrete Flucht nachzudenken. Das Fußball-Länderspiel Deutschland – Österreich am 19. November in Berlin kam meinem Vater für einen unverdächtigen West-Berlin-Besuch sehr gelegen. Er erfüllte mir einen großen Wunsch und nahm mich mit ins Olympiastadion. Noch vor Spielbeginn hatte er einen Termin beim damals Regierenden Bürgermeister von West-Berlin, Willy Brandt, was ich aber so nicht wahrnahm. Dieser Kurzbesuch sollte später noch von Vorteil sein.
Als nach Protesten sogar bei der Staatsregierung in Pankow gegen die Enteignung, beziehungsweise Stilllegung der Firma kein Sinneswandel zu erreichen war, gab schließlich in der Vorweihnachtszeit der Anruf eines Vertrauten in der Bezirksregierung Potsdam das Signal zu bedachtem Handeln.
Weihnachten sollte noch wie gewohnt gefeiert werden, einige Freunde wurden aber in die Fluchtpläne eingeweiht, sodass bei möglichster Risikominimierung schon manche Gegenstände aus der Wohnung einen neuen Besitzer hatten oder woanders „untergestellt“ wurden.
Meine jüngere Schwester und ich durften nichts davon merken, Weihnachten war für uns der übliche Höhepunkt des Jahres. Unsere frohe Stimmung steigerte sich noch durch die Ankündigung, wir würden alle an Onkel Willys Geburtstag zu Silvester nach Halle an der Saale reisen. Zuvor sollten wir Kinder noch zwei Ferientage bei Tante und Onkel in Oranienburg verbringen. Unser schon erwachsener Cousin Karl holte uns am 28. Dezember per Eisenbahn ab.
Ich stand voller Vorfreude abmarschbereit am Hoftor zur Rheinsberger Straße und wartete auf die anderen. Beim Blick auf den schönen neuen Jägerzaun, auf das Haus und das Sägewerk empfand ich eine innige Verbundenheit, wie einmalig doch unser Zuhause war. Ich legte meine Hand auf die neue Klinke des Zauntürchens und dachte, wie schrecklich es sein müsste, wäre das jetzt die letzte Berührung.
Ich war dreizehn.
Wir machten uns zu Fuß auf zum Bahnhof; es folgte ein abwechslungsreicher Aufenthalt in Oranienburg.
Unsere Eltern hatten nun freie Hand, letzte Angelegenheiten möglichst unauffällig zu regeln, sich innerlich von einem Lebensabschnitt zu verabschieden und den Freunden Lebewohl zu sagen.
Abends am 30. Dezember 1958 stießen sie zu uns und brachten auch die Fahrkarten nach Halle mit.
Wohnte man nördlich von Berlin, musste man mit der S-Bahn über West-Berlin zum Ostbahnhof fahren, von wo aus die Fernzüge in den Süden der Republik abgingen. Da unsere Eltern am nächsten Tag noch eine Kleinigkeit in Oranienburg besorgen wollten, sollten wir Kinder schon einmal mit einem früheren Zug zum Ostbahnhof vorfahren.
Der 31. Dezember 1958 war ein Mittwoch. In der Morgendämmerung gingen wir zum Bahnhof, wo die Eltern wie besprochen zurückblieben und wir, wieder mit Karl, den Bahnsteig betraten. Oranienburg ist eine S-Bahn-Endstation, also stand der Zug schon bereit. Wir nahmen in einem der menschenleeren Waggons Platz und warteten ungeduldig auf die Abfahrt, die sich jedoch lang und länger verzögerte.
Endlich ging es los – ein herrliches Gefühl. Nach und nach stiegen Leute hinzu, es wurde nach jeder Station lebendiger.
Dann hielt der Zug in Hohen Neuendorf *) , die Türen flogen auf und Kontrolleure durchkämmten alle Wagen. Karl musste sich ausweisen, denn der nächste Halt war in West-Berlin. Skeptisch betrachteten die Prüfer uns Kinder und wiesen uns an, den Zug mit Karl zusammen zu verlassen. Die Bahn rauschte ab, während wir in unfreundliche Räume geleitet wurden, wo man uns zunächst warten ließ. Dann wurde Karl in ein Nebenzimmer beordert und wir sollten erst einmal erzählen, wohin denn unsere Reise ginge. Eingeschüchtert, aber doch in Vorfreude berichteten wir von dem heutigen Geburtstag unseres Onkels in Halle, dass unsere Eltern nachkommen würden und zeigten unsere Fahrkarten vor. Alles wurde protokolliert. Irgendetwas gefiel den Vernehmern nicht, sie unterzogen uns einer Leibesvisitation, entdeckten aber nichts Außergewöhnliches.
Sie ließen uns frei, auch Karl überstand die Schnüffelei, zusammen bestiegen wir die nächste S-Bahn Richtung Westen.
Auf dem Bahnsteig Frohnau *) , der ersten Station in den Westsektoren, verzweifelten inzwischen unsere Eltern, denn sie hatten mit Karl vereinbart, dass wir uns alle hier treffen sollten: Keine Kinder zu sehen, es musste etwas schiefgegangen sein! „Ich muss umkehren,“ sagte unser Vater erschüttert, „ich muss mich stellen.“ Er war kreidebleich, doch unsere Mutter hielt ihn zurück: „Noch einen nächsten Zug warten wir ab.“
Nach endlosen Minuten zischten und quietschten die Bremsen und wir stiegen aus.
In den nachfolgenden Zügen wurde wahrscheinlich intensiv, aber vergeblich nach unseren Eltern gesucht, denn aufgrund der hohen Verspätung am Beginn unserer Fahrt waren sie unwissentlich in denselben Zug wie wir gestiegen, kamen folglich vor uns im Westen an.
Zur gemeinsamen Weiterfahrt zum Ostbahnhof rollte bereits die nächste S-Bahn ein. Kaum saßen wir, beschleunigte sie rasch und unserer Mutter kam über die Lippen: „Wir fahren nicht zurück.“ „Warum sollten wir?“ fragte ich, „wir wollen doch nach Halle.“
„Wir fahren nie wieder zurück.“
Da begriff ich, was geschehen war.
Ich blickte aus dem Fenster in das vorbeifließende Nichts, dachte an meine kleine Modell-Dampfmaschine, an meinen Stabilbaukasten, an die Weihnachtskrippe, an Freunde, an den See und an die Türklinke.
Als mir Tränen in die Augen stiegen, schaute ich auf einige Passagiere, denn ich schämte mich. Sie aber nickten verständnisvoll, denn auf diesen S-Bahn-Linien kannte man inzwischen solche Szenen.
Unser aktuelles Reiseziel hieß Berlin-Marienfelde, Notaufnahmelager.
Registrierungen in Warteschlangen, so viele gingen den gleichen Weg, ärztliche Untersuchungen, Anhörungen und Anträge bei deutschen und alliierten Dienststellen.
Es wurde Abend, man stattete uns mit etwas Taschengeld und Fahrscheinen aus zur Busfahrt durch die prächtigst beleuchteten Berliner Straßen zum Askanischen Platz, Flüchtlingslager „Henri Dunant“, in einem ehemaligen mehrstöckigen Fabrikgebäude.
Frauen und Männer wurden getrennt auf verschiedenen Etagen in großen Räumen mit doppelstöckigen Betten untergebracht. Der erste Tag in der Freiheit hatte uns ermüdet, wir schliefen bald ein, erwachten um Mitternacht vom Glockenläuten und Krachen der Silvesterfeuerwerke. Durch die riesigen Fabrikfenster schauten wir in einen engen dunklen Hof, hoch oben am Himmel symbolisierten einige dahinglühende Silvestersterne die Hoffnung auf ein anderes Leben.
Am Neujahrsmorgen waren die meisten Lagerbewohner verhalten glücklich im Bewusstsein, die Freiheit erlangt zu haben.
Manchmal dauerte es recht lange, ehe man „Henri Dunant“ wieder verlassen durfte, man hatte zwar Gelegenheit im Überfluss, sich schon einmal Berlin anzusehen, aber man hatte kein Geld und darüber hinaus das eine Ziel, so schnell wie möglich nach Westdeutschland ausgeflogen zu werden.
Jetzt zeigte wohl die vorbereitende Visite bei Willy Brandt Wirkung; wir erhielten alle erforderlichen Papiere und Ausweise erfreulich rasch, flogen Mitte Januar nach Frankfurt/Main und kamen weiter per Bahn nach Kirchzarten in ein Flüchtlingslager mit Massenunterkünften und Leuten vor allem auch aus Osteuropa. Bei einer erneuten ärztlichen Überprüfung prangte auf unseren Laufzetteln der Stempel „Entlaust“.
Nach weiteren Aufenthalten im Flüchtlingslager Schluchsee und im Flüchtlingswohnheim Donaueschingen endete die Odyssee in Geisingen bei Donaueschingen, wo mein Vater eine erste Arbeit und die Familie eine Wohnung fand. Es sollte dies jedoch nicht der letzte Wohnsitz bleiben.
Meine Eltern haben Lindow nie wieder gesehen.
Ich kam 1993 nach 34 Jahren erstmals zurück. Mir wurde eindringlicher denn je bewusst, wie Glück und Freiheit einander bedingen.
*) In einem ersten Manuskript waren die nicht korrekten S-Bahn-Stationen Bornholmer Straße und Gesundbrunnen angegeben.
Meine Geburtsstadt Jena wurde 1945 zwar von amerikanischen Truppen eingenommen, dennoch fiel sie bei der folgenden Teilung Deutschlands unter die sowjetische Herrschaft.
Bald verschlug es meine Familie nach Lindow in der Mark Brandenburg, 70 Kilometer nördlich von Berlin.
In der Provinz mit den Ausläufern der Mecklenburgischen Seenplatte gestaltete sich das Leben bescheiden, die reizvolle Landschaft aber glich so manchen auch nachkriegsbedingten Mangel aus. Und für uns Kinder bot die Gegend ein paradiesisches Entdeckungsfeld.
Über allem jedoch lag eine diffuse Bedrohung durch die Besatzungsmacht, die ihre Präsenz täglich und überall unterstrich, begleitet von bekehrten deutschen Speichelleckern, welche die ruhmreiche Rote Armee als Helden verehrten.
In dieser politischen Stimmungslage leitete mein Vater ein privates Sägewerk, das im direkten Konkurrenzkampf mit einem weiteren volkseigenen Sägebetrieb wesentlich produktiver arbeitete. – Ein Dorn im Auge der Parteifunktionäre!
Es war die Zeit, als meine Mutter mehrere Ausgaben des „Neuen Deutschlands“ kaufte, um daraus Toilettenpapier zu schneiden, mein Vater beim Bürgermeister Beschwerden vortrug, weil es im HO-Laden wochenlang kein Salz oder Speiseöl gab. Es war die Zeit, als Menschen eingesperrt wurden, weil sie in West-Berlin Bleistifte und Radiergummis gekauft hatten. Und längst sagten Bürger dem kommunistischen Regime für immer Ade, indem sie ihr Hab und Gut, Verwandte und Freunde verließen, um im Westen neu zu beginnen.
Es stand fest, dass in diesem System keine Zukunft lag. Heimlich und mit beträchtlichem Risiko bemühte sich mein Vater um eine Arbeitsstelle in Westdeutschland, um bei einer Flucht nicht erst diverse Flüchtlingslager durchlaufen zu müssen. Die Familie hätte sofort eine Wohnung beziehen können.
Er hatte Erfolg mit einer Zusage in Himmelreich bei Kirchzarten.
Da nahm ihm im Januar 1956 auf einer Dienstfahrt mit dem Motorrad ein russischer Militär-Lastwagen die Vorfahrt, es folgte ein monatelanger Krankenhausaufenthalt. Die Stelle konnte nicht auf die Genesung warten.
Es galt, sich bis auf Weiteres dem Kommunismus zu beugen.
Jahrelang dauerte schon der Kampf um ausreichende Holzzuteilungen für das Sägewerk und brachte zunehmend gefährlichere Konflikte mit Partei- und Regierungsstellen. Zudem waren wir praktizierende Katholiken und wir Kinder wurden auch nach dringlichen Ermahnungen nicht bei den Jungen Pionieren angemeldet.
Im Jahr 1958 verfügten die Kommunisten das Ende der privaten Sägerei und boten stattdessen eine minder bezahlte Stelle im VEB-Sägewerk an. Für meine Eltern war dies im Herbst 1958 der Grund, erneut über eine konkrete Flucht nachzudenken. Das Fußball-Länderspiel Deutschland – Österreich am 19. November in Berlin kam meinem Vater für einen unverdächtigen West-Berlin-Besuch sehr gelegen. Er erfüllte mir einen großen Wunsch und nahm mich mit ins Olympiastadion. Noch vor Spielbeginn hatte er einen Termin beim damals Regierenden Bürgermeister von West-Berlin, Willy Brandt, was ich aber so nicht wahrnahm. Dieser Kurzbesuch sollte später noch von Vorteil sein.
Als nach Protesten sogar bei der Staatsregierung in Pankow gegen die Enteignung, beziehungsweise Stilllegung der Firma kein Sinneswandel zu erreichen war, gab schließlich in der Vorweihnachtszeit der Anruf eines Vertrauten in der Bezirksregierung Potsdam das Signal zu bedachtem Handeln.
Weihnachten sollte noch wie gewohnt gefeiert werden, einige Freunde wurden aber in die Fluchtpläne eingeweiht, sodass bei möglichster Risikominimierung schon manche Gegenstände aus der Wohnung einen neuen Besitzer hatten oder woanders „untergestellt“ wurden.
Meine jüngere Schwester und ich durften nichts davon merken, Weihnachten war für uns der übliche Höhepunkt des Jahres. Unsere frohe Stimmung steigerte sich noch durch die Ankündigung, wir würden alle an Onkel Willys Geburtstag zu Silvester nach Halle an der Saale reisen. Zuvor sollten wir Kinder noch zwei Ferientage bei Tante und Onkel in Oranienburg verbringen. Unser schon erwachsener Cousin Karl holte uns am 28. Dezember per Eisenbahn ab.
Ich stand voller Vorfreude abmarschbereit am Hoftor zur Rheinsberger Straße und wartete auf die anderen. Beim Blick auf den schönen neuen Jägerzaun, auf das Haus und das Sägewerk empfand ich eine innige Verbundenheit, wie einmalig doch unser Zuhause war. Ich legte meine Hand auf die neue Klinke des Zauntürchens und dachte, wie schrecklich es sein müsste, wäre das jetzt die letzte Berührung.
Ich war dreizehn.
Wir machten uns zu Fuß auf zum Bahnhof; es folgte ein abwechslungsreicher Aufenthalt in Oranienburg.
Unsere Eltern hatten nun freie Hand, letzte Angelegenheiten möglichst unauffällig zu regeln, sich innerlich von einem Lebensabschnitt zu verabschieden und den Freunden Lebewohl zu sagen.
Abends am 30. Dezember 1958 stießen sie zu uns und brachten auch die Fahrkarten nach Halle mit.
Wohnte man nördlich von Berlin, musste man mit der S-Bahn über West-Berlin zum Ostbahnhof fahren, von wo aus die Fernzüge in den Süden der Republik abgingen. Da unsere Eltern am nächsten Tag noch eine Kleinigkeit in Oranienburg besorgen wollten, sollten wir Kinder schon einmal mit einem früheren Zug zum Ostbahnhof vorfahren.
Der 31. Dezember 1958 war ein Mittwoch. In der Morgendämmerung gingen wir zum Bahnhof, wo die Eltern wie besprochen zurückblieben und wir, wieder mit Karl, den Bahnsteig betraten. Oranienburg ist eine S-Bahn-Endstation, also stand der Zug schon bereit. Wir nahmen in einem der menschenleeren Waggons Platz und warteten ungeduldig auf die Abfahrt, die sich jedoch lang und länger verzögerte.
Endlich ging es los – ein herrliches Gefühl. Nach und nach stiegen Leute hinzu, es wurde nach jeder Station lebendiger.
Dann hielt der Zug in Hohen Neuendorf *) , die Türen flogen auf und Kontrolleure durchkämmten alle Wagen. Karl musste sich ausweisen, denn der nächste Halt war in West-Berlin. Skeptisch betrachteten die Prüfer uns Kinder und wiesen uns an, den Zug mit Karl zusammen zu verlassen. Die Bahn rauschte ab, während wir in unfreundliche Räume geleitet wurden, wo man uns zunächst warten ließ. Dann wurde Karl in ein Nebenzimmer beordert und wir sollten erst einmal erzählen, wohin denn unsere Reise ginge. Eingeschüchtert, aber doch in Vorfreude berichteten wir von dem heutigen Geburtstag unseres Onkels in Halle, dass unsere Eltern nachkommen würden und zeigten unsere Fahrkarten vor. Alles wurde protokolliert. Irgendetwas gefiel den Vernehmern nicht, sie unterzogen uns einer Leibesvisitation, entdeckten aber nichts Außergewöhnliches.
Sie ließen uns frei, auch Karl überstand die Schnüffelei, zusammen bestiegen wir die nächste S-Bahn Richtung Westen.
Auf dem Bahnsteig Frohnau *) , der ersten Station in den Westsektoren, verzweifelten inzwischen unsere Eltern, denn sie hatten mit Karl vereinbart, dass wir uns alle hier treffen sollten: Keine Kinder zu sehen, es musste etwas schiefgegangen sein! „Ich muss umkehren,“ sagte unser Vater erschüttert, „ich muss mich stellen.“ Er war kreidebleich, doch unsere Mutter hielt ihn zurück: „Noch einen nächsten Zug warten wir ab.“
Nach endlosen Minuten zischten und quietschten die Bremsen und wir stiegen aus.
In den nachfolgenden Zügen wurde wahrscheinlich intensiv, aber vergeblich nach unseren Eltern gesucht, denn aufgrund der hohen Verspätung am Beginn unserer Fahrt waren sie unwissentlich in denselben Zug wie wir gestiegen, kamen folglich vor uns im Westen an.
Zur gemeinsamen Weiterfahrt zum Ostbahnhof rollte bereits die nächste S-Bahn ein. Kaum saßen wir, beschleunigte sie rasch und unserer Mutter kam über die Lippen: „Wir fahren nicht zurück.“ „Warum sollten wir?“ fragte ich, „wir wollen doch nach Halle.“
„Wir fahren nie wieder zurück.“
Da begriff ich, was geschehen war.
Ich blickte aus dem Fenster in das vorbeifließende Nichts, dachte an meine kleine Modell-Dampfmaschine, an meinen Stabilbaukasten, an die Weihnachtskrippe, an Freunde, an den See und an die Türklinke.
Als mir Tränen in die Augen stiegen, schaute ich auf einige Passagiere, denn ich schämte mich. Sie aber nickten verständnisvoll, denn auf diesen S-Bahn-Linien kannte man inzwischen solche Szenen.
Unser aktuelles Reiseziel hieß Berlin-Marienfelde, Notaufnahmelager.
Registrierungen in Warteschlangen, so viele gingen den gleichen Weg, ärztliche Untersuchungen, Anhörungen und Anträge bei deutschen und alliierten Dienststellen.
Es wurde Abend, man stattete uns mit etwas Taschengeld und Fahrscheinen aus zur Busfahrt durch die prächtigst beleuchteten Berliner Straßen zum Askanischen Platz, Flüchtlingslager „Henri Dunant“, in einem ehemaligen mehrstöckigen Fabrikgebäude.
Frauen und Männer wurden getrennt auf verschiedenen Etagen in großen Räumen mit doppelstöckigen Betten untergebracht. Der erste Tag in der Freiheit hatte uns ermüdet, wir schliefen bald ein, erwachten um Mitternacht vom Glockenläuten und Krachen der Silvesterfeuerwerke. Durch die riesigen Fabrikfenster schauten wir in einen engen dunklen Hof, hoch oben am Himmel symbolisierten einige dahinglühende Silvestersterne die Hoffnung auf ein anderes Leben.
Am Neujahrsmorgen waren die meisten Lagerbewohner verhalten glücklich im Bewusstsein, die Freiheit erlangt zu haben.
Manchmal dauerte es recht lange, ehe man „Henri Dunant“ wieder verlassen durfte, man hatte zwar Gelegenheit im Überfluss, sich schon einmal Berlin anzusehen, aber man hatte kein Geld und darüber hinaus das eine Ziel, so schnell wie möglich nach Westdeutschland ausgeflogen zu werden.
Jetzt zeigte wohl die vorbereitende Visite bei Willy Brandt Wirkung; wir erhielten alle erforderlichen Papiere und Ausweise erfreulich rasch, flogen Mitte Januar nach Frankfurt/Main und kamen weiter per Bahn nach Kirchzarten in ein Flüchtlingslager mit Massenunterkünften und Leuten vor allem auch aus Osteuropa. Bei einer erneuten ärztlichen Überprüfung prangte auf unseren Laufzetteln der Stempel „Entlaust“.
Nach weiteren Aufenthalten im Flüchtlingslager Schluchsee und im Flüchtlingswohnheim Donaueschingen endete die Odyssee in Geisingen bei Donaueschingen, wo mein Vater eine erste Arbeit und die Familie eine Wohnung fand. Es sollte dies jedoch nicht der letzte Wohnsitz bleiben.
Meine Eltern haben Lindow nie wieder gesehen.
Ich kam 1993 nach 34 Jahren erstmals zurück. Mir wurde eindringlicher denn je bewusst, wie Glück und Freiheit einander bedingen.
*) In einem ersten Manuskript waren die nicht korrekten S-Bahn-Stationen Bornholmer Straße und Gesundbrunnen angegeben.
Montag, 7. Dezember 2009
Sequenzen von Skepsis (15)
Aphorismen zum Nachdenken und zum Zitieren:
Außer und ohne Konkurrenz: Heute ist der Eröffnungstag der Gehirnschmelze in Kopenhagen.
160
Globalisierung dient der schamlosen Verschleierung gigantischen Reichtums von bedenkenlosen Antipersonen.
161
Wahrnehmung reduziert sich oft auf etwas bemerken, unabhängig von Wahrheit oder Täuschung. Aber auch das Merken nimmt merkwürdig ab, weil, wer ist schon interessiert und gebildet genug? Braucht doch Bildung seine Zeit. Merken Sie etwas?
Dann sind Sie über dem Durchschnitt.
162
Wahrheit ist wertvoll, edler ist Aufrichtigkeit.
163
In materieller Not fehlt meist die Zeit zum Denken,
bei gutem Auskommen das Interesse am Denken,
im Überfluss häufig ein Problembewusstsein,
unter ideologischer Bedrängnis auch der Mut.
Denken ist wie Freiheit, nein, entwirft die Freiheit,
auf die Gottesanbeter nicht hoffen können.
164
Denken ohne Konsequenzen läuft wie ein Leben an der Hundeleine.
165
Man kokettiert mit seinen Fehlern in humoriger Demut und gewinnt Sympathien.
Freunde dürften Ehrlicheres erwarten.
166
Wer nie in vollem Bewusstsein neben sich stand (stehen musste), surft verdammt gut durchs Leben. Immer auf Höhe der Oberfläche.
167
Zustimmung ist honigsüß. Schmackhaft wird das Mahl durch die Würze fairer Kritik.
168
Die Rose eines verregneten Sommers leidet nicht; sie kennt keinen Vergleich.
169
Löst sich Philosophie nicht vom Zeitgeist, schmälert sie ihre wissenschaftlichen Ambitionen.
170
Immer aufs Neue faszinierte uns Kinder die Schilfzone am Seeufer. So viel Leben zwischen den Halmen unter und über Wasser. Sogar Liebespaare im Boot!
Später erst sinnierte ich: Das Schilf wiegt sich wie ein Zaubervorhang – verdeckend, schützend und doch transparent. So ganz anders als schweigende Wände.
171
Keine Region vermag mehrere Kulturen zu verkörpern ohne Selbstaufgabe.
*****
© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com
Außer und ohne Konkurrenz: Heute ist der Eröffnungstag der Gehirnschmelze in Kopenhagen.
160
Globalisierung dient der schamlosen Verschleierung gigantischen Reichtums von bedenkenlosen Antipersonen.
161
Wahrnehmung reduziert sich oft auf etwas bemerken, unabhängig von Wahrheit oder Täuschung. Aber auch das Merken nimmt merkwürdig ab, weil, wer ist schon interessiert und gebildet genug? Braucht doch Bildung seine Zeit. Merken Sie etwas?
Dann sind Sie über dem Durchschnitt.
162
Wahrheit ist wertvoll, edler ist Aufrichtigkeit.
163
In materieller Not fehlt meist die Zeit zum Denken,
bei gutem Auskommen das Interesse am Denken,
im Überfluss häufig ein Problembewusstsein,
unter ideologischer Bedrängnis auch der Mut.
Denken ist wie Freiheit, nein, entwirft die Freiheit,
auf die Gottesanbeter nicht hoffen können.
164
Denken ohne Konsequenzen läuft wie ein Leben an der Hundeleine.
165
Man kokettiert mit seinen Fehlern in humoriger Demut und gewinnt Sympathien.
Freunde dürften Ehrlicheres erwarten.
166
Wer nie in vollem Bewusstsein neben sich stand (stehen musste), surft verdammt gut durchs Leben. Immer auf Höhe der Oberfläche.
167
Zustimmung ist honigsüß. Schmackhaft wird das Mahl durch die Würze fairer Kritik.
168
Die Rose eines verregneten Sommers leidet nicht; sie kennt keinen Vergleich.
169
Löst sich Philosophie nicht vom Zeitgeist, schmälert sie ihre wissenschaftlichen Ambitionen.
170
Immer aufs Neue faszinierte uns Kinder die Schilfzone am Seeufer. So viel Leben zwischen den Halmen unter und über Wasser. Sogar Liebespaare im Boot!
Später erst sinnierte ich: Das Schilf wiegt sich wie ein Zaubervorhang – verdeckend, schützend und doch transparent. So ganz anders als schweigende Wände.
171
Keine Region vermag mehrere Kulturen zu verkörpern ohne Selbstaufgabe.
*****
© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com
Samstag, 5. Dezember 2009
Grüß wen?
„Grüß Gott“ als üblicher Gruß in weiten Teilen des deutschsprachigen Raumes zeugt heute weniger von religiöser Gesinnung, sondern gilt als allgemeine Freundlichkeit im mitmenschlichen Umgang.
Bei kritischer Betrachtung jedoch wird deutlich, wie durch die Verwendung des Grußes früher geradezu indoktrinär der eigene Glaube dem Gegenüber zu jeder Tageszeit plakatiert wurde, durchaus nötigend, mahnend, diesen Glauben zu teilen.
Es erschien viel wichtiger, „Gott zu grüßen“ als den Menschen, aber eben durch den Menschen in permanenten Diensten Gottes.
Sicher beabsichtigen auch gegenwärtig noch einige Grüßer, ihre Glaubensüberzeugung anzutragen, die Mehrheit der Zeitgenossen äußert eine Floskel ohne Bedeutung, etwa „Hallo“ oder „Hi“.
Ich wünsche lieber „einen guten Tag“, ehrlich, ohne Gott.
Bei kritischer Betrachtung jedoch wird deutlich, wie durch die Verwendung des Grußes früher geradezu indoktrinär der eigene Glaube dem Gegenüber zu jeder Tageszeit plakatiert wurde, durchaus nötigend, mahnend, diesen Glauben zu teilen.
Es erschien viel wichtiger, „Gott zu grüßen“ als den Menschen, aber eben durch den Menschen in permanenten Diensten Gottes.
Sicher beabsichtigen auch gegenwärtig noch einige Grüßer, ihre Glaubensüberzeugung anzutragen, die Mehrheit der Zeitgenossen äußert eine Floskel ohne Bedeutung, etwa „Hallo“ oder „Hi“.
Ich wünsche lieber „einen guten Tag“, ehrlich, ohne Gott.
Mittwoch, 2. Dezember 2009
Analytiker des Wahnsinns
„Um uns tobt der Wahnsinn,“ raunt der Kabarettist, das Publikum biegt sich vor Lachen, stimmt dem Komiker zu, obwohl es in der Kürze des Auftritts nur glaubt zu verstehen, denn es ist das Publikum selbst, das Volk, das auf die Schippe genommen wird.
Somit ist sichergestellt, dass sich auch nichts am „Wahnsinn“ ändern wird, denn daran möchte die Gesellschaft in ignoranter Verkennung sowieso festhalten. Dem Bühnenschelm blüht keine Gefahr, ganz im Gegenteil, man schätzt ihn.
Anders hingegen steht der Analytiker des „Wahnsinns“ da, man mag ihn nicht, fürchtet ihn, macht ihn gerne mundtot, denn er kann Gaudi bestenfalls nach der Anstrengung in Aussicht stellen. Und Anstrengung meint Verbesserung der „wahnsinnigen“ Verhältnisse, also Ursachenforschung und Kausalität, nicht Wunderglaube und verlogene Schönfärberei.
Er ist nicht der Misanthrop, sondern schöpft seinen, angesichts der ideologischen Massen-Verblendungen eher skeptischen Optimismus aus den begeisternden objektiven, nicht modisch vorgegaukelten Naturgesetzen.
Träge Unbildung, schwerfälliges Fachidiotentum und wachstumsfetischistische „Macher“ sinnieren über Globalität, während die Grenzen ihres Denkens an den Haarspitzen oder kahlen Schädeln gezogen sind.
„Wahnsinn“ ist mehrheitsfähiger denn je, war es aber immer schon. Wenn die Mehrheit den „Wahnsinn“ favorisiert, wird in allen bestehenden Gesellschaftsordnungen der Aufklärer leicht zum auszugrenzenden „Weltfremden“. Das allerdings muss ihn nicht sonderlich belasten, solange ihm nicht zum Beispiel in einem demokratischen Staat Gewalt angetan wird; in allen anderen Staatsgebilden wird man kurzen Prozess machen.
Die denkende junge Generation muss wissen, dass sie raffinierten Versuchungen unterliegt. „Denkend“ definiere ich als „nicht glaubend“.
Mein persönliches Bemühen ist es, mich der geradezu virtuell unnatürlichen Welt der ideologischen Paragraphen, der medialen Aufwertung menschlicher Verlogenheit, Gewalttätigkeit, kurz, der in Dummheit begründeten Menschenverachtung zu verweigern – nicht durch Resignation, sondern durch einen Antrieb, den ich beinahe in jedem Augenpaar erkenne: Sehnsucht nach Angstfreiheit.
Sie empfinden das als kitschig?
Das ist Ihr gutes Recht in einer Demokratie.
Somit ist sichergestellt, dass sich auch nichts am „Wahnsinn“ ändern wird, denn daran möchte die Gesellschaft in ignoranter Verkennung sowieso festhalten. Dem Bühnenschelm blüht keine Gefahr, ganz im Gegenteil, man schätzt ihn.
Anders hingegen steht der Analytiker des „Wahnsinns“ da, man mag ihn nicht, fürchtet ihn, macht ihn gerne mundtot, denn er kann Gaudi bestenfalls nach der Anstrengung in Aussicht stellen. Und Anstrengung meint Verbesserung der „wahnsinnigen“ Verhältnisse, also Ursachenforschung und Kausalität, nicht Wunderglaube und verlogene Schönfärberei.
Er ist nicht der Misanthrop, sondern schöpft seinen, angesichts der ideologischen Massen-Verblendungen eher skeptischen Optimismus aus den begeisternden objektiven, nicht modisch vorgegaukelten Naturgesetzen.
Träge Unbildung, schwerfälliges Fachidiotentum und wachstumsfetischistische „Macher“ sinnieren über Globalität, während die Grenzen ihres Denkens an den Haarspitzen oder kahlen Schädeln gezogen sind.
„Wahnsinn“ ist mehrheitsfähiger denn je, war es aber immer schon. Wenn die Mehrheit den „Wahnsinn“ favorisiert, wird in allen bestehenden Gesellschaftsordnungen der Aufklärer leicht zum auszugrenzenden „Weltfremden“. Das allerdings muss ihn nicht sonderlich belasten, solange ihm nicht zum Beispiel in einem demokratischen Staat Gewalt angetan wird; in allen anderen Staatsgebilden wird man kurzen Prozess machen.
Die denkende junge Generation muss wissen, dass sie raffinierten Versuchungen unterliegt. „Denkend“ definiere ich als „nicht glaubend“.
Mein persönliches Bemühen ist es, mich der geradezu virtuell unnatürlichen Welt der ideologischen Paragraphen, der medialen Aufwertung menschlicher Verlogenheit, Gewalttätigkeit, kurz, der in Dummheit begründeten Menschenverachtung zu verweigern – nicht durch Resignation, sondern durch einen Antrieb, den ich beinahe in jedem Augenpaar erkenne: Sehnsucht nach Angstfreiheit.
Sie empfinden das als kitschig?
Das ist Ihr gutes Recht in einer Demokratie.
Donnerstag, 26. November 2009
Sequenzen von Skepsis (14)
Aphorismen zum Nachdenken und zum Zitieren:
148
Nie wieder Krieg von deutschem Boden aus!
Die amerikanische Basis Ramstein gehört nicht zu Deutschland?
Die Bundeswehr scheint aus dem Niemandsland zu kommen.
Aber wo liegt schon Niemandsland?
149
Wenn Demokratie ihre Feinde gemäß demokratischer Gepflogenheiten duldet, sie sogar in naiver Toleranz aufbaut, dann ist das die Vorbereitung eines Selbsttötungsversuchs.
Der Patient braucht Hilfe.
150
Staaten, Organe, Weltanschauungen zeichnen sich selbst aus: Orden, Urkunden, Preise bis hin zu ganz "noblen". Die Freiheit lässt dabei Federn.
151
Der Adler als Staatswappen, Symbol wofür? – Der Vogel ist ein Raubtier.
152
Demokratie aktuell: Halbbildung, irrationales Glauben, beides auf Geheiß des Kapitals, damit alle Kraft vom Volke ausgehe, vor allem die Kaufkraft.
153
Werbung heißt das neuere Credo. Sollte man es (ihr) glauben!
154
Auch die Justiz ist gefangen im politischen System und im Zeitgeist.
Was also ist Recht?
155
Von Attichy, dem amerikanischen Gefangenenlager 1945 in Frankreich, bis Guantanamo weben sich die Fallstricke für Ahnungslose und Nichtwissenwollende, für Verdrängende und Geblendete.
156
Die Kürze des Gedächtnisses mancher Konferenzteilnehmer lässt sich nicht einmal mit Nano-Technik erschließen.
157
Das Alter? – Zeit der Wertschöpfung.
158
Das christlich-jüdische Wirtschaftsgebaren und Lebensverständnis ruiniert den Planeten auf so schillernde Weise, dass andere Kulturkreise ebenso klangvolle Lichtorgeln konstruieren, um in das Feuerwerk zum jüngsten Erlösungstag farbenprächtig und donnernd hineinzuschießen.
Unwillkürlich sehnt man sich nach einer anderen Welt, an die aber ganz offenbar keiner glauben will, soll, darf.
159
Wenn Bürokratie durch immer mehr von derselben abgeschafft werden soll, nennt man das in gewöhnlich nicht unterrichteten Kreisen Reform.
*****
© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com
148
Nie wieder Krieg von deutschem Boden aus!
Die amerikanische Basis Ramstein gehört nicht zu Deutschland?
Die Bundeswehr scheint aus dem Niemandsland zu kommen.
Aber wo liegt schon Niemandsland?
149
Wenn Demokratie ihre Feinde gemäß demokratischer Gepflogenheiten duldet, sie sogar in naiver Toleranz aufbaut, dann ist das die Vorbereitung eines Selbsttötungsversuchs.
Der Patient braucht Hilfe.
150
Staaten, Organe, Weltanschauungen zeichnen sich selbst aus: Orden, Urkunden, Preise bis hin zu ganz "noblen". Die Freiheit lässt dabei Federn.
151
Der Adler als Staatswappen, Symbol wofür? – Der Vogel ist ein Raubtier.
152
Demokratie aktuell: Halbbildung, irrationales Glauben, beides auf Geheiß des Kapitals, damit alle Kraft vom Volke ausgehe, vor allem die Kaufkraft.
153
Werbung heißt das neuere Credo. Sollte man es (ihr) glauben!
154
Auch die Justiz ist gefangen im politischen System und im Zeitgeist.
Was also ist Recht?
155
Von Attichy, dem amerikanischen Gefangenenlager 1945 in Frankreich, bis Guantanamo weben sich die Fallstricke für Ahnungslose und Nichtwissenwollende, für Verdrängende und Geblendete.
156
Die Kürze des Gedächtnisses mancher Konferenzteilnehmer lässt sich nicht einmal mit Nano-Technik erschließen.
157
Das Alter? – Zeit der Wertschöpfung.
158
Das christlich-jüdische Wirtschaftsgebaren und Lebensverständnis ruiniert den Planeten auf so schillernde Weise, dass andere Kulturkreise ebenso klangvolle Lichtorgeln konstruieren, um in das Feuerwerk zum jüngsten Erlösungstag farbenprächtig und donnernd hineinzuschießen.
Unwillkürlich sehnt man sich nach einer anderen Welt, an die aber ganz offenbar keiner glauben will, soll, darf.
159
Wenn Bürokratie durch immer mehr von derselben abgeschafft werden soll, nennt man das in gewöhnlich nicht unterrichteten Kreisen Reform.
*****
© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com
Dienstag, 24. November 2009
Die kosmonomische Nische
Wer das Kosmonomische Manifest (Archiv Mai 2008) wirklich aufmerksam liest, erkennt unmissverständlich, dass sich die Kosmonomie von einer Welt distanziert, die der Kabarettist gern mit einem Augenzwinkern als „Irrenhaus“ bezeichnet.
Die Philosophie belässt es aber nicht bei einem Belächeln oder vorübergehendem Aufbrausen, sondern bietet Alternativen an, die allerdings bisher so ungewöhnlich erscheinen, dass sie leichtfertigerweise mitunter als weltfremd empfunden werden.
Darüber hinaus stehen sie im Gegensatz zu traditionellen und längst als untauglich erwiesenen Gesellschaftsmodellen, sodass neben der Akzeptanzunfähigkeit für viele Zeitgenossen auch eine eigene politische Bedrohung erwächst, sollten sie kosmonomischen Gedankengängen öffentlich zustimmen.
In keinem gelebten Gesellschaftsentwurf auf dem gesamten Globus existiert eine ähnlich konsequent eingehaltene freiheitlich-demokratische und gewaltfreie Grundordnung, welche die Menschenwürde und nicht irgendeine Ideologie oder Religion als höchstes Gut der Humanität fordert. Aus diesem einfachen Grunde wird die Kosmonomie auch in den sogenannten Mainstream-Medien weitgehend ausgeklammert.
Es steht keineswegs der von Nietzsche erdachte Übermensch zur Diskussion, sondern die Unantastbarkeit der individuellen Menschenwürde, die jedoch seit jeher nach Belieben unter vorgeschobenen Götter- oder Staatsprinzipien verletzt wird.
Diesen Opportunismus bezeichnet die Kosmonomie als Charakteristikum des Interimsmenschen, der sich erst noch in der Entwicklung zum eigentlichen Menschen befindet, zu einem humanen Wesen, das seinen Sinn in der Erleichterung der Lebensumstände durch sinnvolle Nutzung der Naturgesetze für alle Menschen, das heißt, besonders auch in der emanzipierten, humanen Hinwendung zum Mitmenschen empfindet.
Keine einzige Religion und keine politische Partei kann mit dieser umfassenden Ethik konkurrieren.
So erklärt sich auch, warum die Kosmonomie nicht anstrebt, Volksmassen hinter sich zu versammeln. Denn kosmonomische Erkenntnisse werden nicht propagiert oder indoktriniert, sondern müssen sich bei entsprechender ideologiefreier Bildung durch eigenes Denken einstellen. Denken zu lernen, ist der entscheidende Bildungsauftrag!
Die Kosmonomie kann nur allmählich Freunde gewinnen, denn sie passt in keine Parteienschemata, weder links noch rechts, nicht irgendwelche Farbkombinationen von Koalitionen, nicht neoliberal, weder kommunistisch noch kapitalistisch.
Und sie verträgt sich nicht mit Übersinnlichem, wenngleich sie jedem Menschen das Recht dazu einräumt, allerdings beschränkt auf seine freie Entscheidung in seinem privaten Leben.
Es wird immer vorkommen, dass beispielsweise ein Atheist manche kosmonome Sichtweise teilt, aber vielleicht nicht dem Pazifismus zustimmen kann. Der Naturschützer mag sich angesprochen fühlen, jedoch nicht die exakte naturwissenschaftliche Sicht nachvollziehen. Menschenrechtler sehen sicher Gemeinsamkeiten, folgen aber nicht der durchgängigen Kritik an der Doppelmoral.
So spiegelt auch dieses kosmonomische Blog die Verhältnisse: Zwar im Internet präsent, aber das Echo überaus vorsichtig (oder anonym).
Ich erwarte kaum Änderungen, denn es kommt hinzu, dass ich als Blogbetreiber auf keinerlei unbedarfte oder missionierende Diskussionen eingehe.
Immerhin ist das Kosmonomische Manifest (auch in englischer Version) Tausenden von Menschen in vielen Ländern der Erde begegnet. Aus „Sentenzen von Freiheit“ (Angelika Lenz Verlag) findet man hin und wieder im Alltag Zitate, ebenso aus den „Sequenzen von Skepsis“ dieses Blogs.
Es gelingt also nicht, die kosmonome Philosophie totzuschweigen, obgleich mein Buch „Menschliches Glauben“ (Novumverlag 2008) immer noch der Nichtbeachtung unterliegt.
Die Menschheit ging immer „schweren Zeiten entgegen“; durch die sich rasant entwickelnden Technologien verändert sich nun aber dramatisch die Geschwindigkeit, mit der Herrscherkonzepte gemäß ihrer wahnsinnig gestrigen, glaubensmäßigen Prinzipien bei zunehmender Weltbevölkerung zuschlagen.
Nur noch wenige Nischen öffnen sich für Menschlichkeit abseits vom Wachstumswahn und Geschwätz über menschenverachtend eingefädelte Bedrohungsszenarien.
Bleiben wir ehrlich in der Denkart gegenüber uns, gegenüber allen Individuen und der Natur!
Verweigern wir uns dem Destruktiven, dem Götterpalaver- und Personenkult!
Die Philosophie belässt es aber nicht bei einem Belächeln oder vorübergehendem Aufbrausen, sondern bietet Alternativen an, die allerdings bisher so ungewöhnlich erscheinen, dass sie leichtfertigerweise mitunter als weltfremd empfunden werden.
Darüber hinaus stehen sie im Gegensatz zu traditionellen und längst als untauglich erwiesenen Gesellschaftsmodellen, sodass neben der Akzeptanzunfähigkeit für viele Zeitgenossen auch eine eigene politische Bedrohung erwächst, sollten sie kosmonomischen Gedankengängen öffentlich zustimmen.
In keinem gelebten Gesellschaftsentwurf auf dem gesamten Globus existiert eine ähnlich konsequent eingehaltene freiheitlich-demokratische und gewaltfreie Grundordnung, welche die Menschenwürde und nicht irgendeine Ideologie oder Religion als höchstes Gut der Humanität fordert. Aus diesem einfachen Grunde wird die Kosmonomie auch in den sogenannten Mainstream-Medien weitgehend ausgeklammert.
Es steht keineswegs der von Nietzsche erdachte Übermensch zur Diskussion, sondern die Unantastbarkeit der individuellen Menschenwürde, die jedoch seit jeher nach Belieben unter vorgeschobenen Götter- oder Staatsprinzipien verletzt wird.
Diesen Opportunismus bezeichnet die Kosmonomie als Charakteristikum des Interimsmenschen, der sich erst noch in der Entwicklung zum eigentlichen Menschen befindet, zu einem humanen Wesen, das seinen Sinn in der Erleichterung der Lebensumstände durch sinnvolle Nutzung der Naturgesetze für alle Menschen, das heißt, besonders auch in der emanzipierten, humanen Hinwendung zum Mitmenschen empfindet.
Keine einzige Religion und keine politische Partei kann mit dieser umfassenden Ethik konkurrieren.
So erklärt sich auch, warum die Kosmonomie nicht anstrebt, Volksmassen hinter sich zu versammeln. Denn kosmonomische Erkenntnisse werden nicht propagiert oder indoktriniert, sondern müssen sich bei entsprechender ideologiefreier Bildung durch eigenes Denken einstellen. Denken zu lernen, ist der entscheidende Bildungsauftrag!
Die Kosmonomie kann nur allmählich Freunde gewinnen, denn sie passt in keine Parteienschemata, weder links noch rechts, nicht irgendwelche Farbkombinationen von Koalitionen, nicht neoliberal, weder kommunistisch noch kapitalistisch.
Und sie verträgt sich nicht mit Übersinnlichem, wenngleich sie jedem Menschen das Recht dazu einräumt, allerdings beschränkt auf seine freie Entscheidung in seinem privaten Leben.
Es wird immer vorkommen, dass beispielsweise ein Atheist manche kosmonome Sichtweise teilt, aber vielleicht nicht dem Pazifismus zustimmen kann. Der Naturschützer mag sich angesprochen fühlen, jedoch nicht die exakte naturwissenschaftliche Sicht nachvollziehen. Menschenrechtler sehen sicher Gemeinsamkeiten, folgen aber nicht der durchgängigen Kritik an der Doppelmoral.
So spiegelt auch dieses kosmonomische Blog die Verhältnisse: Zwar im Internet präsent, aber das Echo überaus vorsichtig (oder anonym).
Ich erwarte kaum Änderungen, denn es kommt hinzu, dass ich als Blogbetreiber auf keinerlei unbedarfte oder missionierende Diskussionen eingehe.
Immerhin ist das Kosmonomische Manifest (auch in englischer Version) Tausenden von Menschen in vielen Ländern der Erde begegnet. Aus „Sentenzen von Freiheit“ (Angelika Lenz Verlag) findet man hin und wieder im Alltag Zitate, ebenso aus den „Sequenzen von Skepsis“ dieses Blogs.
Es gelingt also nicht, die kosmonome Philosophie totzuschweigen, obgleich mein Buch „Menschliches Glauben“ (Novumverlag 2008) immer noch der Nichtbeachtung unterliegt.
Die Menschheit ging immer „schweren Zeiten entgegen“; durch die sich rasant entwickelnden Technologien verändert sich nun aber dramatisch die Geschwindigkeit, mit der Herrscherkonzepte gemäß ihrer wahnsinnig gestrigen, glaubensmäßigen Prinzipien bei zunehmender Weltbevölkerung zuschlagen.
Nur noch wenige Nischen öffnen sich für Menschlichkeit abseits vom Wachstumswahn und Geschwätz über menschenverachtend eingefädelte Bedrohungsszenarien.
Bleiben wir ehrlich in der Denkart gegenüber uns, gegenüber allen Individuen und der Natur!
Verweigern wir uns dem Destruktiven, dem Götterpalaver- und Personenkult!
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