„Grüß Gott“ als üblicher Gruß in weiten Teilen des deutschsprachigen Raumes zeugt heute weniger von religiöser Gesinnung, sondern gilt als allgemeine Freundlichkeit im mitmenschlichen Umgang.
Bei kritischer Betrachtung jedoch wird deutlich, wie durch die Verwendung des Grußes früher geradezu indoktrinär der eigene Glaube dem Gegenüber zu jeder Tageszeit plakatiert wurde, durchaus nötigend, mahnend, diesen Glauben zu teilen.
Es erschien viel wichtiger, „Gott zu grüßen“ als den Menschen, aber eben durch den Menschen in permanenten Diensten Gottes.
Sicher beabsichtigen auch gegenwärtig noch einige Grüßer, ihre Glaubensüberzeugung anzutragen, die Mehrheit der Zeitgenossen äußert eine Floskel ohne Bedeutung, etwa „Hallo“ oder „Hi“.
Ich wünsche lieber „einen guten Tag“, ehrlich, ohne Gott.
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