Konzepte dienen als Mittel zum Zweck, vergleichbar dem Handwerkszeug, das abhängig vom jeweiligen Projekt auszuwählen und gegebenenfalls speziell zu entwickeln ist.
Als Voraussetzung hierfür gilt unter anderem die eindeutige Definition des Vorhabens, die möglichst punktgenaue „Zielansprache“. Gelingt es aus Bequemlichkeit oder aus Unfähigkeit nicht, das Vorhaben zweifelsfrei zu determinieren, löst sich die Frage nach einem Konzept von selbst in nichts auf, um fadenscheinigem Aktionismus Vorschub zu leisten, einhergehend mit opportunistischem Debattenwust und einer Verschwendung von Zeit, Einsatzbereitschaft, Material und Finanzmitteln.
Die Entschuldigung, Ziele seien oft nicht von Anbeginn umfassend zu beschreiben, kann nicht überzeugen, kommt sie doch in auffälliger Regelmäßigkeit von Entscheidungsträgern, die vorwiegend in Legislaturperioden denken und handeln. Auch Konzern-Strategien dienen zur „Entschuldigung“, die im globalen Verständnis eine eher tragische Lächerlichkeit aufbereiten. Tragisch, weil national wie international die Menschheit und vor allem das Individuum auf vielfältige Weise und besonders wegen der explosionsartigen Bevölkerungszunahme leidet.
Als exemplarische Fehlleistung in Ermangelung einer wissenschaftlich-technologischen Konzeption dokumentiert sich die verheerende Überschwemmung des Mississippi im Juni 2008.
Es scheint zunächst sinnvoll und legitim, das fruchtbare Ackerland beidseits des Stromes zu kultivieren und durch Deiche zu schützen. In realer Auswirkung bedeutet solches Vorgehen aber einen eklatanten Verstoß gegen die Natur des Flusses, der im Laufe langer geologischer Epochen das Gebiet immer wieder überflutete und so zu seiner „Fruchtbarkeit“ beitrug. Die Regulierung des Flussbettes erlaubt nunmehr keine derartigen Wasserverteilungen, die sich zuvor in der Weite verlaufen konnten, sondern zwingt sie in die künstliche Deichrinne, die von Anfang an das Risiko des Durchbruchs in sich birgt.
Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Katastrophe eintrat. Ob dieses risikoreichen Schwachsinns könnte man geneigt sein, keinerlei Mitgefühl mit den Opfern zu empfinden, doch wäre das ungerechtfertigter Zynismus gegenüber den betroffenen Individuen, die nicht in der Lage sind, Gesamtzusammenhänge zu erkennen. Die Gewinnoptimierung durch landwirtschaftliche Erträge verhinderte ein verantwortungsvolles Konzept, sodass nicht nur die Menschen der Region im Leid versinken, sondern auch Menschen sogar im Ausland, die vom Ausbleiben der Nahrungsmittel betroffen sind.
Mögen bisher fehlende Konzeptionen ein „Dahinwursteln“ noch erlaubt haben, so zeitigen Versäumnisse schon in nächster Zukunft dramatische Folgen, die sich aus den berechtigten Lebensansprüchen eines jeden Menschen ableiten. Denn die Zeitalter der Feudalherren, der Kolonialmächte, der kapitalistischen Ausbeutung gehen in vehementen Todeskämpfen zu Ende, ohne dass es Konzeptentwürfe für die Folgegenerationen gibt. In diesem Mangel verdeutlicht sich die Notwendigkeit breitest möglicher Bildung als der Grundlage für einen demokratisch funktionsfähigen Staat.
Bildung meint jedoch nicht die inzwischen weithin übliche Gleichmacherei durch Senkung des Leistungsniveaus, sondern die Differenzierung der Talente und Begabungen in ihrer reichhaltigen Vielfalt. Das Studium an einer Hochschule ist ein Weg unter zahlreichen anderen, etwa dem Handwerk, menschliche „Verwirklichung“, Qualifikation und Bildung zu erreichen.
Es ist ein sozialistischer Irrweg, unter Chancengleichheit vor allem die Studienberechtigung für möglichst „alle“ zu propagieren, wird doch dadurch besonders eine solche Akademiker-Laufbahn unberechtigterweise überbewertet. Vergleiche mit dem Ausland sind wenig hilfreich, da man dort keine bessere Bildung der Bevölkerung verzeichnet. Und vor allem die Allgemeinbildung macht die demokratische Befähigung aus, nicht die eingeengte fachliche Spezialisierung, so nötig sie freilich für den allgemeinen technologischen Fortschritt einer Gesellschaft ist!
Jedem Konzept geht eine Leistung voraus – es ist eine Leistung. Ohne Konzentration, Disziplin und Leistungswillen kann es keine Konzeption geben, es sei denn die des chaotischen Zufalls.
Der Menschheit stellt sich die unerbittliche Aufgabe, Konzepte für ein prosperierendes Leben in „Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit“ zu organisieren. Ideologien und Religionen haben versagt. Allein, diese Erkenntnis ist bisher nicht verarbeitet – eine Stagnation mit der Qualität des endgültigen Scheiterns des „homo sapiens“.
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DENK MAL! NR.2
Die Mehrheit der Menschen in Deutschland lehnt den Krieg in Afghanistan ab. Wem also folgen jene die Demokratie verhöhnenden Politiker, die den Krieg dennoch betreiben?
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An die Stelle von Dogmen und Glaubensartikeln muss ein zivilisierter Wettbewerb von Ideen treten, von Lebensentwürfen mit objektiver, kausaler Nachvollziehbarkeit zum Zwecke der Erlangung größtmöglicher Humanität des würdigen Menschen in würdiger Umgebung.
Die Kosmonomie versteht sich als ein Angebot auf dem Wege zum neuen Menschen. Das Kosmonomische Manifest empfiehlt sich als übergeordnete Konzeption mit der Maßgabe: Arbeiten heißt Last und Lust. Und Gleiches gilt für die Freiheit, welche Bindungen und Verbindlichkeiten ohne Zwang oder gar Androhung des „jüngsten Gerichts“ eingeht, ja die freiheitliche Konzeption zur Erfüllung des Lebens sorgsam pflegt und zu optimieren trachtet.
Das Empfinden von Konzeptionslosigkeit wird zusätzlich belastet durch das allenthalben leicht zu verfolgende Konzept der Lüge, des Schönredens und Übervorteilens, jenem Egoismusprinzip, das der Demokratie bei jeder sich bietenden Gelegenheit offen ins Gesicht schlägt.
Ähnlich zu bewerten sind die Spekulationsgewinne abgezockter Geldanleger, deren Menschenverachtung durch Börsenmärkte sanktioniert wird: Das „schnelle Geld“ ist im eigentlichen Sinne unehrenhaft, denn es zersetzt den menschlichen Gleichheitsgrundsatz.
Das Resümee lautet: Alle Jenseits-Konzepte sowie alle diktatorischen Strategien haben sich als definitiv „lebensuntüchtig“ herausgestellt. Ebenso „fressen Revolutionen ihre jeweiligen Kinder“, weil sich die längerfristige Lebenssicherung evolutionär entwickelt.
Die gegenwärtigen global zunehmenden Spannungen markieren wahrscheinlich den tatsächlichen Aufbruch-Termin zu humaneren Weltbildern, deren positive Auswirkungen aber noch sehr auf sich warten lassen, weil die Masse Mensch weitab von Konzeptionsfähigkeit verweilt.
Es bedarf einer neuen Generation von Vordenkern statt dogmatisierender Vorkämpfer.
Es bedarf einer Abkehr von „Einschaltquoten“, die kaum Qualitätsnachweise liefern, sondern lediglich flüchtige Erfolge innerhalb von Mode-Strömungen.
Das Wort „Nachhaltigkeit“ taucht jetzt häufiger auf, als sei man zu schüchtern, von „Dauerhaftigkeit“ zu sprechen. Sie aber impliziert Zuverlässigkeit, Berechenbarkeit als beste Voraussetzungen für einen Konzeptionsbeginn.
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