Die kosmonomische Philosophie stellt keine Lehre dar, sondern beinhaltet für mich eine Lebensart, zu der ich als Antwort gelangte auf die allgemeinen Umstände, in die ich hineingeboren wurde, welche ich schon von Kindheit an als irgendwie unstimmig wahrnahm und im Laufe meiner Lebensentwicklung eindringlicher hinterfragte, bald kritisierte und heute unter zahlreichen Blickwinkeln anzweifele.
Ich sehe mich als jemanden, der die im wohl verstandenen Sinne Allgemeinplätze der humanen Menschenwürde formuliert und ausspricht gegen den historisch heuchlerischen Zeitgeist.
„Kosmonomie“ ist meine Namensgebung für das evolutionär längst vorhandene Prinzip der humanen emanzipierten Würde des Menschen, der Würde, die jedoch der archaisch geprägte Mensch bisher nicht aufbringt, weil er in der Regel dem Diktat der Massen nicht entkommt. Und dieses Problem verstärkt sich permanent durch das ungebremste Wachstum der Weltbevölkerung.
Ich gehe davon aus, dass sich einerseits die Menschheit in mehrheitlich noch ungeahnte Prüfungen hineinmanövriert, andererseits aber bereits die geistigen Potenziale agieren, die zumindest nach den diversen zu erwartenden Desastern die Menschheit voranbringen werden.
Was aber meint denn „voranbringen“?
Die Angelegenheit ist so einleuchtend, wie sie heute noch missachtet wird: Die Intelligenz entwickelt(e) sich nicht, um sich in Form eines „noch nicht fertigen Wesens, des Interimsmenschen“, selbst auszurotten, sondern um im
(Mit-)Menschen den Partner gegen alle möglichen natürlichen Widrigkeiten zu finden. Mit anderen Worten: Die menschliche Intelligenz richtet sich darauf, das Leben zu „veredeln“ („Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.“ Goethe), indem die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse per Einsicht besonders zur Lebenserleichterung, Entwicklungsförderung und auch zur Lebensfreude verwendet werden. Das klingt vordergründig nach paradiesischen Verhältnissen, entspricht aber solchen voreiligen Abwertungen überhaupt nicht, denn die Aufgaben, die sich damit verbinden, sind so umfangreich, vielschichtig und lohnend, dass die Intelligenz von einer Herausforderung in die nächste aufsteigen wird, ohne je (dem Kosmos gemäß) an eine Grenze zu gelangen.
Ich scheue mich nicht, vom Sinn des Lebens zu sprechen, denn nachweislich gibt es die Entwicklung vom Einzeller bis hin zum komplexesten Lebewesen. Der gegenwärtige Mensch aber in seinem Auftritt als vermasstes „Herdentier“, das instinkthaft egozentrischen Leithammeln folgt, ahnt noch wenig von den universalen (dem Kosmos gemäß) humanen Optionen, die sich ihm öffnen.
Es bleibt dabei: Kosmonomie ist keine Lehre, sodass es auch kein Kompendium darüber geben kann. Das inzwischen recht bekannte Kosmonomische Manifest (Archiv Mai 2008, engl. Version November 2009) zeigt lediglich Grundsätze auf, die für den einstigen praktischen Gebrauch im Detail auszuarbeiten wären.
Wohl aber entsteht zunehmend ein „kosmonomisches Mosaik“ durch immer zahlreichere Einzelabhandlungen und Kommentierungen; Kosmonomie lässt sich nicht verordnen, eher aber anbieten. Das individuelle Leben mag zu entsprechenden Einsichten und Verhaltensweisen führen.
Die wesentliche Voraussetzung dazu ist Bildung, man kann sie nicht oft genug einfordern: Kenntniserwerb, Kombinationsvermögen, Verinnerlichung, Verstehen und – so fremd das gegenwärtig erscheinen mag – Herzensbildung, jene Kulturleistung, die in den meisten aktuellen Bildungskonzepten fehlt, weil sich die Ellenbogen-Gesellschaft in ihren globalen Verirrungen qua Geschwätz für „kompetent“ hält.
Angesichts solcher Notlage der Menschheit schrieb ein Zeitgenosse zu Recht den Satz: „Man wird noch viel von „Kosmonomie“ hören.“
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